Joanna & William
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Joanna & William

Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
 
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 William und Joanna - 1194

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GreyStorm




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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDi Jun 05, 2018 10:33 pm

Harry

"Ja, ja ich bin glücklich und jetzt da du zurück bist, werden wir alle das wohl wieder sein." erwiderte Harry und strahlte über das ganze Gesicht. "Es geht ihnen fantastisch! Wir waren ohnehin schon einige Zeit in London also sind sie natürlich auch hier. Und Sophie ... sie ist wieder schwanger, Richard." berichtete Harry und musste schlucken. "Wir bekommen endlich unser zweites Kind." fügte er leise hinzu. Dieser Gedanke überwältigte ihn immer noch völlig. Endlich ging ihr Wunsch in Erfüllung.
Harry lachte. "Natürlich über dich! Und ich halte es nur für angemessen. Allerdings ist es noch lange nicht fertig. Manche Passagen habe ich noch nicht ausgeschrieben, weil ich deinen eigenen Bericht über die Dinge hören wollte. Ich will es so detailgetreu wie möglich abfassen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyMi Jun 06, 2018 1:22 pm

Richard

Richard lächelte zufrieden und klopfte Harry auf die Schulter. "Oh wirklich? Das freut mich sehr für euch! Es wird auch Zeit, nicht wahr? Wenn es ein Junge wird, werde ich persönlich Pate stehen, einverstanden?" Er seufzte leise. "Ihr habt lange gewartet."
Er neigte den Kopf. "Nur zu gern. Ich erzähle dir alles, was du gern wissen möchtest, Brüderchen. Und nun komm, lass uns deine Frau und deine Tochter besuchen. Ich habe sie so lange nicht mehr gesehen." Und er war gespannt, wie sich die kleine Jane entwickelt hatte.
Es war seltsam, wieder in London zu sein, aber auch ausgesprochen schön. Er hatte England durchaus vermisst. Zwar sehnte er sich nach Bordeaux, doch England war seine zweite Heimat.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyMi Jun 06, 2018 2:01 pm

Harry

Harrys Augen leuchteten auf. "Wirklich? Das würde mir sehr freuen!" Harry liebte seinen Bruder von ganzem Herzen und er wusste, dass Sophie mit der Patenschaft einverstanden sein würde.
"Ja, es hat lange gedauert. Und wenn ich bei klarem Verstand war, hatte ich die Hoffnung auf ein zweites Kind eigentlich aufgegeben. Ich meine, Jane ist die Freude meines Herzens, ich liebe dieses Kind so sehr, dass selbst mir manchmal die Worte dafür fehlen. Es wäre in Ordnung gewesen, wenn Gott entschieden hätte, dass sie unser einziges Kind bleibt. Aber so ... ich bin so glücklich, dass es nun doch noch einmal anders kommt."
Harry lächelte und nickte eifrig. "Nur zu gern. Jane ist schon ganz aufgekratzt seit sie weiß, dass sie ihren ruhmreichen Onkel den König wieder sehen wird. Bereite dich darauf vor, dass sie dir endlos viele Fragen stellen wird." Warnte Harry lachend, doch der Unterton in seiner Stimme verriet seinen Stolz auf seine neugierige, aufgeschlossene Tochter.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyMi Jun 06, 2018 10:07 pm

Richard

Richard nickte. "Natürlich. Ich habe Einiges nachzuholen und ich habe noch kein Patenkind. Es wird Zeit, denke ich mir." Er schenkte Harry ein aufmunterndes Lächeln.
"Und das ist großartig, dass du deine Kleine so sehr liebst, ich kann das verstehen. Aber scheinbar hat Gott noch etwas vor mit euch, er ist euch wohl gesonnen. Oh, na dann hoffe ich, sie ist von ihrem ruhmreichen Onkel nicht enttäuscht.", meinte er lachend.
"Aber ich habe kein Problem mit vielen Fragen, wirklich nicht. Ich bin gespannt auf die kleine Neugiernase, wirklich. Wenn sie ein bisschen so ist wie du als Kind, wird sie zauberhaft sein. Ich kann es kaum erwarten sie zu sehen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyMi Jun 06, 2018 10:32 pm

Constantin

Constantin war die langgezogenen Koppeln entlang geschlendert, fast bis zum Ende, dort wo die jungen Pferde standen, die noch nicht geritten wurden und wohin sich tagsüber eigentlich nie jemand verirrte, so dass man ungestört war.
Er kletterte durch den Zaun und ging hinüber zu der alten Eiche, die mitten auf der Koppel stand und im Sommer wertvollen Schatten spendete und ließ sich am Fuß des Baumes nieder. Dann holte er das Messer und das Stück Holz aus seiner Tasche hervor, das er extra mitgenommen hatte und begann zu schnitzen. Es war eigentlich ein angenehmer Zeitvertreib und Constantin hatte einiges Geschick in dieser Fertigkeit entwickelt, heute würde jedoch wohl eher keine kunstvolle kleine Figur daraus entstehen, dafür hatte Constantin viel zu viel Wut im Baum und die Späne fielen reihenweise um ihn herum zu Boden während er an dem Holz schnitzte und hoffte, der heiße Knoten in seinem Bauch würde sich lösen.
Wie gern wäre er mit nach London gereist, um den König dort zu sehen! So lange war dieser weg gewesen und nun kam er für das Osterfest zurück nach England und Constantin kam es vor als sei halb Truro an den Hof gereist, nur er hatte hier bleiben müssen. Dabei wollte er nichts sehnlicher als den König kennen lernen und endlich mit seiner Ausbildung voran kommen ... er wollte endlich nach Hereford ... in seine Grafschaft.
Und stattdessen saß er untätig hier herum, nur weil sein Vater ... weil John ihn nicht verstand. Lucas und Edmund, das waren die Söhne, die ihm ähnlich waren, die er verstand und liebte und Eric war die eine Ausnahme über die man milde lächelnd hinweg sehen konnte. Für noch eine Ausnahme war da kein Platz mehr. Constantin kniff einen Moment lang fest die Augen zusammen. Es gab Phasen in denen er recht versöhnt war mit allem, doch dann gab es immer wieder diese Momente in denen er sich wirklich wie ein Kuckuckskind vorkam, Momente in denen er sich Arthur zurück wünschte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDo Jun 07, 2018 1:43 am

Lucas

Allein durch Zufall hatte Lucas seinen kleinen Bruder an seinem Fenster vorbei schlendern und Richtung Koppeln gehen sehen. Dabei hatte dessen missmutiger Gesichtsausdruck Bände gesprochen und er hatte beschlossen, ihm zu folgen. Constantin hatte es in gewisser Weise nie leicht gehabt, weil eben niemand so genau wusste, wessen Sohn er war.
Trotzdem erbte der Junge Hereford, was ihn wiederrum höher stellen würde als jeden seiner Brüder und als seine Eltern. Lucas fand, ihr Vater hatte sich nie anmerken lassen, wie schwer ihm das alles fallen musste. Es nutzte ja nichts, sich nur noch zu verkriechen und zu jammern.
Lucas fand seinen Bruder auf einer abgelegenen Koppel, wo er wütend an einem Stück Holz herum schnitzte.
"Darf ich?" Ohne eine Antwort abzuwarten setzte er sich mit ins Gras.  "Hey, Brüderchen, was ist los mit dir, hm? Was ziehst du so ein Gesicht?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDo Jun 07, 2018 7:28 am

Constantin

Als Constantin die Schritte näher kommen hörte, hielt er den Blick fest auf seine Hände gerichtet und fragte sich, wieso man ihn ausgerechnet hier draußen aufspürte, wenn er doch eigentlich nur allein sein wollte. Im nächsten Moment erklang die Stimme seines Bruders und noch ehe Constantin antworten konnte, setzte Lucas sich neben ihn.
Der Junge sah verstohlen zu seinem Bruder hinüber. "Wieso fragst du eigentlich, wenn du dich ja eh hinsetzt?" fragte er ein wenig missmutig, klang jedoch nicht so abweisend, wie er eigentlich geplant hatte. Zu Lucas konnte Constantin nie so abfällig sein, wie er wollte. Sein großer Bruder hatte eine Art an sich, die Constantin immer etwas den Wind aus den Segeln nahm.
Er sah wieder auf seine Schnitzerei hinab und fuhr in seinem Tun fort, diesmal etwas langsamer als zuvor. "Ich wäre zu Ostern gerne mit nach London gegangen." erklärte er betroffen. "Vater hätte es mir erlaubt, das weiß ich ..." Sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er von Arthur sprach. Eigentlich nannte Constantin ihn selten seinen Vater, vermied die Bezeichnung, weil er ja nicht einmal sicher sein konnte und weil es schmerzte ihn so zu nennen. Aber wenn er mit seinen Eltern stritt oder eine Reaktion seines Gegenübers provozieren wollte, tat er es doch. Meist nicht einmal wirklich bewusst, es war eher etwas, das er aus Instinkt heraus machte, wenn er mit seinen Gefühlen und Gedanken wieder einmal überfordert war.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDo Jun 07, 2018 9:46 am

Lucas

Lucas grinste schief. "Vielleicht, weil ich keine ablehnende Antwort hören wollte? Und außerdem ist es zumindest höflich zu fragen."
Er spürte genau, dass in Constantin Einiges an Wut brodelte, aber etwas hielt ihn davon ab, es an Lucas auszulassen. Seine schnippische Art war mehr Ausdruck seiner Verzweiflung.
"Nach London...hm, sicher schön dort zu Ostern. Aber was willst du dort denn ganz allein? Das ist doch sicher furchtbar langweilig. Vater ist schwer abkömmlich hier im Moment."
Er überging im ersten Moment, dass Constantin wieder einmal provozierend diese Bezeichnung nutzte. Lucas bedauerte das, denn er konnte zwar hinter die Fassade sehen und sein Vater konnte das auch, aber er wusste genau, dass es seinen Vater trotzdem jedes Mal sehr verletzte das zu hören. Diese unselige Geschichte weckte immer wieder seinen Respekt, denn er wusste nicht, ob er das alles so hätte ertragen können.
"Tja, Arthur hatte auch kein Hospital zu leiten, nicht wahr? Was hat Vater denn gesagt, warum du nicht mit darfst? Hast du ihn überhaupt gefragt?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDo Jun 07, 2018 10:17 am

Constantin

Constantin bedachte seinen Bruder mit einem missfälligen Blick. "Vielleicht hätte ich ja auch gar nicht abgelehnt ..." stellte er in Aussicht und fragte sich insgeheim selbst, ob er verärgert über den Besuch seines Bruders war oder nicht vielleicht sogar dankbar.
Constantin verengte leicht die Augen. "Mach dich nicht über mich lustig!" beschwerte er sich mit einer Mischung aus Ärger und Hilflosigkeit. "Du weißt ganz genau, wieso ich zu Ostern nach London wollte. Der König wird da sein, das erste Mal seit Jahren ist er wieder in England und ich hätte die Chance ihn kennenzulernen." Constantin verdrehte leicht die Augen. "Ganz allein ... halb Truro ist dort und ich wette, Eric wird ebenfalls am Hof sein."
Constantins Blick huschte unruhig über die Koppel, dann sah er Lucas wieder an, die Stirn ärgerlich gefurcht. "Nein, sondern eine Grafschaft!" hielt er dagegen. "Natürlich habe ich das!" begehrte er auf, wenngleich gefragt vielleicht nicht ganz das richtige Wort war. Constantin war zu seinen Eltern gegangen und hatte erklärt, er würde nach London wollen ... wenn er es objektiv betrachtete, vielleicht nicht der beste Start in diese Diskussion, zumal diese Dinge besonders zwischen ihm und seinem Vater ja immer etwas schwierig zu diskutieren waren.
"Er sagte, ich sei noch zu jung, um alleine dorthin zu reisen, vielleicht wenn ich vierzehn oder fünfzehn bin. Und er wollte nicht, dass jemand anderes dort ständig auf mich Acht geben muss ... er ... er hat so getan als sei ich ein kleiner Bengel, dabei ... dabei bin ich der Earl of Hereford!"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDo Jun 07, 2018 11:37 am

Lucas

Lucas zuckte mit den Schultern. "So wie du drein schaust, wäre das nicht sehr wahrscheinlich, denkst du nicht auch? Außerdem mache ich mich nicht über dich lustig, Bruderherz. Ich finde London tatsächlich schön. Aber ich weiß, warum du dorthin möchtest. Richard zu sehen ist immer einen Besuch wert, denke ich. Aber Eric hat auch seine Pflichten, weißt du. Und ich schätze, er hat ein bisschen zu tun mit seinen Frauengeschichten, falls er inzwischen in London ist. Edward ist ohne ihn aufs Festland gegangen."
Lucas seufzte. "Sicher hast du das...und wahrscheinlich warst du wieder zu ungeduldig. Du weißt doch, dass Vater von solchen Dingen nicht so begeistert ist. Du musst dafür Zeit einplanen.Und ganz Unrecht hat er auch nicht, du bist wirklich noch sehr jung. Du solltest Eric schreiben. Er weiß bestimmt, wer dich nächstes Jahr als Knappe nehmen würde."
Lucas seufzte. "Ach Constantin...Du bist kein kleiner Bengel mehr, aber ein Mann bist du auch noch nicht. Und zum Grafentitel fehlt dir die Ernennung durch den König und vor allem die Mündigkeit. Ein bisschen wirst du also warten müssen. Aber nimm es nicht so schwer. Du solltest in Ruhe mit Vater über deine Zukunft reden, ihm nicht gleich Vorwürfe machen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDo Jun 07, 2018 11:56 am

Constantin

"Sicher weiß ich das, aber ich bin ja wohl auch nicht mehr so klein, dass man ständig auf mich aufpassen müsste! Andere sind in meinem Alter schon als Knappen irgendwo in der Ausbildung und dort ist auch niemand, der sie bemuttert." erwiderte und schnaubte dann leise. "Mit seinen Frauengeschichten ... wenn die ihm wichtiger sind als sein Bruder, weiß ich ja wo ich stehe." grollte er leise. Er mochte seinen Bruder eigentlich wirklich gern, es war leicht sich dem ständig gut gelaunten Eric anzuvertrauen, besonders weil dieser den Weg eingeschlagen hatte, den auch Constantin gehen wollte.
Constantin biss die Zähne aufeinander. "Bin ich nicht." brachte er dann gepresst hervor. "Der König wurde in meinem Alter den Adligen im Süden als ihr zukünftiger Herzog vorgestellt und nur drei Jahre später stand er schon das erste Mal auf dem Schlachtfeld!" hielt Constantin entgegen und man konnte seiner Stimme anhören, wie sehr er diesen König verehrte, der in seinen Augen der wohl mutigste und tapferste Mann der Welt war. Auch deshalb hatte er nach London gewollt, um ihn endlich zu sehen. "Siehst du, mir fehlt die Bestätigung des Königs! Also wird es Zeit, dass ich ihn kennen lerne, jetzt da er zurück ist, nicht wahr? Und er könnte mich in seinen Haushalt aufnehmen." offenbarte Constantin seine geheime Hoffnung, dann funkelten seine Augen rebellisch, doch zugleich fühlte er sich so elend, dass er den Blick senken musste. "Ich kann nicht mit meinem Vater über meine Zukunft reden. Er ist tot, schon vergessen?" erwiderte er leise.
Manchmal, wenn Constantin mit der Welt im allgemeinen haderte, übermannte ihn auch die Trauer über Arthurs Tod mit einiger Heftigkeit. Er sah es vor seinen Augen, als wäre es erst gestern geschehen, sah den Mann im Sterben liegen, der sich so sehr um ihn bemüht hatte und der ihm immer ein Vater hatte sein wollen, es aber nie gänzlich gedurft hatte. Und er war dazu verdammt hilflos daneben zu stehen und zu beobachten, wie er verblutete.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDo Jun 07, 2018 1:00 pm

Lucas

"Das bist du nicht. Man bemuttert dich dann nicht, aber dein Ausbilder ist trotzdem für dich verantwortlich. Dann kannst du auch nicht tun und lassen, was du möchtest." Lucas verdrehte die Augen. "Das sind sie nicht, das weißt du doch. Aber unser Brüderchen ist ein bisschen verliebt. Darum muss er sich kümmern. Aber wenn du ihn fragst, wird er dir auch helfen."
Lucas seufzte. "Ja, aber du bist nicht der König, also wirst du den normalen Weg gehen müssen und erst einmal mündig werden. Vielleicht nimmt der König dich in seinen Haushalt, aber dafür brauchst du doch gewisse Beziehungen. So einfach ist das nicht."
Seine Augen verengten sich leicht.
"Natürlich kannst du das, Constantin. Und wenn du aufhörst dich zu bemitleiden, weißt du das auch. Du weißt doch überhaupt nicht, ob Arthur dein Vater war oder nicht. Und John war dir immer ein guter Vater, oder nicht? Er hat sich immer um dich bemüht, also sei nicht so ungerecht zu ihm."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDo Jun 07, 2018 1:18 pm

Constantin

"Verliebt? Eric?" fragte Constantin verwirrt, der sich bisher nicht hatte vorstellen können, dass sein großer Bruder je in so eine Situation kommen würde. Eric war ein Draufgänger und Constantin war alt genug, um zu wissen und zu verstehen, wie Erics Verhältnis zu Frauen aussah. Irgendwie passte es nicht in das Bild, das Constantin bisher von seinem verwegenen Bruder gehabt hatte.
Als Lucas die Augen verengte, zuckte Constantin kaum merklich zusammen, so als hätte er eine Ohrfeige bekommen. Mit John konnte er streiten, das war der Junge gewöhnt, aber ein so scharfer Blick von seinem Bruder brachte ihn etwas aus der Spur.
Er senkte den Kopf und biss die Zähne aufeinander, rang um seine Fassung. Er war viel zu aufgewühlt, zu wütend, zu hilflos ... zu durcheinander, um gelassen zu bleiben. Seine Lippen bewegten sich leicht, formten Worte, die er nicht über die Lippen brachte und von denen er nicht wusste, wie genau sie lauteten. Zu viele Gedanken und Gefühle tobten in ihm. Und das was er schließlich hervorbrachte und war: "Aber er hat Arthur getötet." Constantin klang heiser. Er war überfordert mit dem was er fühlte und er konnte sich niemandem so recht anvertrauen, zumindest kam es ihm so vor. Er konnte zu seiner Mutter gehen, ja. Sie hatte immer ein offenes Ohr für ihn und nahm ihn in die Arme, wenn es nötig war. Sie hatte Verständnis für ihn und bei ihr fühlte er sich immer geborgen.
Aber seine Mutter hatte sich für John entschieden und Constantin wusste, dass sie unter dem Zerwürfnis von Vater und Sohn litt und daher hatte er Hemmungen ihr all die tiefen Abgründe seiner Seele zu offenbaren.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDo Jun 07, 2018 8:42 pm

Lucas

"Ja, tatsächlich, man sollte es nicht meinen. Selbst ihn hat es irgendwann vollkommen erwischt." Lucas lächelte zufrieden. Ihm gefiel es, dass Eric ein wenig bodenständiger wurde und nicht mehr ständig wechselnde Frauenbekanntschaften pflegte. Aliz würde seinem Zwilling schon den Kopf zurecht rücken, da war er ganz sicher.
Lucas beobachtete Constantin aufmerksam. In dem Jungen ging sehr viel vor, das konnte er sehen. Er konnte sehen, wie es in ihm arbeitete. Und schließlich glaubte er zu verstehen.
Er legte den Arm um seinen kleinen Bruder. Es war schwierig für den Kleinen, denn seinen Eltern konnte er sich nicht vorbehaltlos anvertrauen. Beide konnten nicht objektiv sein.
"Ach, Brüderchen...ich weiß. Aber es war ein Unfall. Vater hat das nicht gewollt. Er wollte sich verteidigen und es tut ihm so sehr leid."
Es half nicht, ihm zu sagen, dass Arthur selbst schuld war, weil er versucht hatte John zu töten, seinen eigenen Bruder.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDo Jun 07, 2018 9:14 pm

Constantin

Constantin schloss die Augen als Lucas den Arm um ihn legte. "Ich weiß, aber ..." Seine Stimme brach und er schluckte schwer. Das was in ihm vorging war einfach jenseits seines Wortschatzes. Zögerlich öffnete er die Augen wieder, sah seinen großen Bruder an und als er in diese ruhigen, vertrauenserweckenden Augen sah, brach irgendetwas in ihm. Etwas wie eine Sperre, ein Damm oder ähnliches ... Constantin ließ Messer und Holz zu Boden fallen, schlang die Arme um seinen Bruder und presste das Gesicht an dessen Brust in der Hoffnung so die Tränen etwas zurück halten zu können.
"Ich fühle mich manchmal so fehl am Platz." gestand er, die Stimme gedämpft, durch den Stoff von Lucas' Wams und rau, weil Constantin so gegen die Tränen kämpfte. "Ich ... manchmal ... manchmal gehöre ich nirgendwo hin. Wie ein ... ein Kuckuckskind. Und ich ... ich bin so neidisch auf euch. Auf euch alle. Auf ... Cathie und dich und Eric, Edmund, Jane und Johnny ... ich wünschte manchmal, es gäbe mich gar nicht."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDo Jun 07, 2018 9:31 pm

Lucas

Lucas hatte schon fast geahnt, dass diese Sache hier so enden würde, aber trotzdem schockierte es ihn sehr, wie sehr das alles seinen kleinen Bruder mitnahm.
Er ließ sofort zu, dass Constantin das Gesicht an seiner Bruder vergrub und fuhr ihm mit den Fingern durch die blonden Locken. Er gönnte ihm die Nähe, die der Junge sonst nicht zu finden schien.
"Ach, Constantin...wie könntest du jemals fehl am Platz sein? Du gehörst zu uns, wir sind doch deine Familie. Und das werden wir immer sein. Weißt du, selbst wenn Arthur dein Vater sein sollte, sind wir doch immerhin Halbbrüder. Weswegen sollte ich dich denn weniger lieb haben als alle meine anderen Geschwister? Du hast gar keinen Grund neidisch zu sein, du wirst einen wunderbaren Weg für dein Leben finden. Wir wären wirklich traurig, gäbe es dich nicht. Auch wenn Vater oft Schwierigkeiten mit der Situation hat, liebt er dich doch trotzdem sehr. Er will nur das Beste für dich."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDo Jun 07, 2018 9:43 pm

Constantin

Als Lucas ihm durch die Haare strich, entwich ein ersticktes Schluchzen Constantins Kehle und er biss sich fest auf die Lippe, damit es ja nicht noch einmal passierte. "Ich bin es aber." erklärte er schließlich leise und drehte den Kopf etwas, so dass er ihn an Lucas Schulter lehnen konnte. Seine Brust hob und senkte sich noch heftig, aber Constantin war nun einigermaßen sicher, dass er nicht wie ein kleines Mädchen in Tränen ausbrechen würde. Trotzdem ließ er Lucas nicht los, denn es tat eigentümlich gut in dieser Umarmung zu verharren.
"Weil es ... für euch so einfach ist. Ihr müsst euch nie fragen, wer euer Vater ist." Constantin atmete zitternd durch. "Wie kann er das?" fragte er verzweifelt. "Wie kann er das, wenn ich ihn ständig an das erinnere, was geschehen ist? Ich bin ... der wandelnde Beweis für sein damaliges Zerwürfnis mit Mutter. Und ich bin nicht so ... liebenswert wie ihr. Ich bin ... ein schlechter Charakter, weil ich in Sünde gezeugt wurde. Das sagen sie sogar im Dorf." erklärte Constantin gedämpft.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDo Jun 07, 2018 9:54 pm

Lucas

Lucas schüttelte leicht den Kopf. "Friss nicht alles in dich hinein, Constantin...es ist keine Schande zu weinen, dich sieht außer mir doch niemand." Er fuhr Constantin über den Rücken und seufzte. "Nein, das bist du nicht. Du gehörst genau hierher zu uns."
Er lächelte matt.
"Es ist in dieser Hinsicht einfacher, aber du hast dafür doch zwei Väter. Du weißt, dass Arthur dich geliebt hat und John tut das auch. Er hat damals entschieden, dass du sein Sohn bist und daran hält er sich. Du solltest ihn doch so gut kennen, dass du das weißt. Er steht immer zu seinem Wort. Und glaubst du nicht, dass man zu einem Kind eine Bindung aufbaut, wenn man es groß zieht? Du hast doch nie an seiner Liebe gezweifelt, bis Arthur hier her kam, oder? Hattest du da je das Gefühl, dass er dich nicht liebt? Und er wusste es doch da schon."
Lucas hob Constantins Kinn an.
"Du bist ganz genauso liebenswert wie jeder von uns. Was für ein Unsinn, lass dir das nicht einreden. Du bist kein schlechter Charakter. Kein Kind haftet für die Sünden seiner Eltern, wirklich nicht. Gott hat dich so geschaffen wie du bist und das ist gut so."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDo Jun 07, 2018 10:06 pm

Constantin

Constantin sah zu Lucas auf und fuhr sie mit dem Handrücken über die Augen, dann lächelte er ein wenig kläglich. "Du und Gott vielleicht." wandte er matt ein.
"Ich ... weiß nicht genau, ich war ja noch so klein." erwiderte Constantin und senkte den Blick wieder. "Aber ... ich glaube nicht, nein. Ich kann mich nicht erinnern gezweifelt zu haben." räumte er schließlich doch ein. Wenn er an seine frühste Kindheit zurück dachte, war alles, woran er sich erinnerte, gute Erinnerungen voller Zufriedenheit und Geborgenheit.
Als Lucas sein Kinn anhob, sah Constantin seinem Bruder gezwungener Maßen wieder an. Seine Miene drückte Zweifel und Angst aus, doch er hörte Lucas aufmerksam zu und kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe herum. Vielleicht hatte Lucas ja Recht mit dem, was er da sagte ...
"Lucas ... danke, dass du gekommen bist." murmelte Constantin leise.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyDo Jun 07, 2018 11:39 pm

Lucas

Lucas hob die Schultern. "Und wenn schon...Gott sieht viel mehr als deine Tränen, Constantin. Und ja, du warst klein. Aber glaub mir, solche Dinge merkt man. Wenn man als Kind nicht glücklich ist, verfolgt einen das. Ich sehe es bei so vielen Patienten. Du warst immer ein zufriedenes Kind, wir hatten eine sehr glückliche Kindheit. Ich kann mich nicht an allzu viel Hader erinnern zu dieser Zeit, da war ich ja auch noch ein Bengel."
Lucas schenkte seinem Bruder ein Lächeln und zog ihn noch einmal an sich. "Du kannst immer zu mir kommen, wenn du Hilfe brauchst oder reden willst, Brüderchen, das verspreche ich dir. Wir sind doch eine Familie. Lass den Kopf nicht hängen. Frag Eric um Hilfe, er kann dir sicher helfen an den Hof zu kommen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyFr Jun 08, 2018 8:22 am

Constantin

Constantin musste schmunzeln. "Ich schätze durch solche Worte können wir beide den Priester in unserem Leben nicht verleugnen." bemerkte er ein wenig amüsiert. Auch wenn John ja schon lange kein Priester mehr war, er hatte trotzdem noch diese besondere Art an sich.
Vermutlich hatte Lucas recht, es hätte ihn weiter verfolgt, wäre er seit Geburt an unglücklich gewesen. Seine Zerrissenheit hatte erst begonnen als Arthur eines Tages aufgetaucht und erklärt hatte, er sei sein Vater.
Constantin ließ sich bereitwillig in die Arme seines Bruders ziehen und drückte ihn kurz an sich. "Danke. Das weiß ich wirklich zu schätzen, glaub mir." Entgegnete er und nickte dann langsam. "Das werde ich. Am besten ich schreibe ihm einen Brief ..."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyFr Jun 08, 2018 10:40 am

Lucas

Lucas lachte leise. "Nein, das können wir wohl wirklich nicht. Aber ich finde das gar nicht so übel. Es hilft mir oft bei der Arbeit, einen solchen Blick auf die Dinge zu haben." Er hatte diese Art seines Vaters immer geschätzt, denn er hielt Maß, war immer geduldig gewesen und hatte von körperlichen Strafen nie etwas gehalten. Er war seiner Frau treu gewesen, immer, sie hatten ganz selten irgendwelche Streitigkeiten zwischen ihren Eltern erlebt. Das hatte eine sehr harmonische Kindheit ermöglicht.
Er zwinkerte Constantin aufmunternd zu.
"Nur zu gern. Und hab keine Angst, du fällst mir damit nicht zur Last, egal, was du auf dem Herzen hast. Bei Elena und mir bist du immer willkommen, auch wenn du irgendwann am Hof ein und aus gehst. Bis dahin...versuch wenigstens Vater zu verstehen, auch wenn es dir nicht immer gefällt."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyFr Jun 08, 2018 10:53 am

Guillaume

Guillaume fühlte sich trunken, fast ein wenig wie im Rausch, dabei hatte er heute Abend tatsächlich kaum Wein getrunken. Aber ihre Ankunft in London hatte ihn einfach überwältigt. Wenn er bedachte, dass er kaum je in England gewesen war, im Grunde ein fremder für die Leute war, und doch hatten sie die Straßen gesäumt und ihnen allen zugejubelt. Und sein Name und der Berengarias war mindestens genauso oft gerufen wurden wie der seines Vaters, womöglich hatten sie nur seine Mutter noch ein wenig mehr gefeiert, sie war immerhin gebürtige Engländerin und in der Abwesenheit seines Vaters war sie auch immer wieder nach England gereist, die Leute kannten sie also als ihre Königin.
Heute Abend hatte es ein erstes Festmahl gegeben, doch da sie sich noch in der Fastenzeit befanden, war es beinahe geruhsam zugegangen. Die eigentliche große Feier würde morgen stattfinden. Sie würden das Osterhochamt feiern und anschließend würde sein Vater öffentlich wichtige Würdenträger empfangen - und Guillaume wusste, dass auch sein Großvater dabei sein würde. Und am Abend gab es dann endlich das große, rauschende Fest mit den erlesenen Speisen.
Guillaume trat zu seiner Frau, die zum Fester gegangen war als sie das Gemach betreten hatten und das noch immer nicht nachgelassene Kommen und Gehen im Hof beobachtete. "Was für ein Tag ..." bemerkte Guillaume und schlang die Arme um Berengarias Taille. Seine Lippen strichen sanft über ihren Hals und er lächelte zufrieden. "Hast du gehört, was sie gerufen haben? Wie sie uns zugejubelt haben?" Es war mehr eine rhetorische Frage, schließlich hatte man es gar nicht überhören können. "War das nicht beeindruckend? Sie lieben uns."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyFr Jun 08, 2018 11:49 am

Berengaria

Berengaria wusste selbst kaum, wie ihr geschah. Der Empfang in London war überwältigend gewesen, die Leute hatten sie und Guillaume ebenso herzlich willkommen geheißen wie den König. Dabei kannten sie sie doch kaum, sie waren kaum je in England gewesen.
Am Abend waren sie endlich in ihren Gemächern und konnten ein wenig zur Ruhe kommen. Sie trat ans Fenster, um noch etwas hinaus zu sehen. Immer noch herrschte reges Treiben im Innenhof.
Berengaria lehnte sich leicht zurück, als Guillaume die Arme um sie legte und ihren Hals küsste. "Ja, ich habe es gehört. Und es ist faszinierend. Sie kennen uns doch schließlich gar nicht, sie lieben uns trotzdem."
Es schien, als würde es doch ganz angenehm werden, eines Tages Königin von England zu werden. "Dein Vater ist ganz fasziniert von unserer Kleinen, hm? Umgekehrt scheint dasselbe zu gelten."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 9 EmptyFr Jun 08, 2018 12:02 pm

Guillaume

Guillaumes Augen funkelten leicht. "Nein, sie kennen uns nicht. Aber wir sind ihre Zukunft. Eines Tages werden wir ihr Königspaar sein und besonders London hatte schon immer eine Schwäche für junge, hübsche Edelleute und ihre feinen Damen." bemerkte er amüsiert, legte eine Hand an Berengarias Wange und drehte ihren Kopf leicht zu sich, so dass er sie küssen konnte.
"Außerdem sind wir hier geblieben. Zugegeben, wir waren auf dem Festland und haben uns vor allem um Aquitanien gekümmert, während meine Großmutter meistens in England war und meine Mutter so ziemlich das ganze Reich bereist hat. Aber trotzdem. Sie lieben meinen Vater, aber hinter mehr oder weniger vorgehaltener Hand beklagen sie auch den Umstand, dass er so kurz nach seiner Krönung ins Heilige Land gegangen ist und seine Freilassung uns ein Vermögen gekostet hat. Sie können also zuversichtlich in die Zukunft schauen, wenn sie uns vor sich haben." erklärte Guillaume und grinste dann leicht. "Und wenn es erst einmal so weit ist, werden wir dafür sorgen, dass auch nach England ein wenig mehr Kunst und Kultur kommt."
Er nickte nachdenklich. "Das ist er. Und ich hoffe, das wird ihn daran hindern, sie wie einen Gaul an den nächstbesten Bündnispartner zu verschachern. Wenigstens für eine Weile."
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