Joanna & William
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Joanna & William

Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
 
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 William und Joanna - 1194

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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyMi Aug 29, 2018 9:54 pm

Charles

Charles schüttelte den Kopf. "Das dachte ich auch nicht...Keine Sorge, ich bin nicht wirklich böse deswegen. Höchstens ein bisschen verstimmt, das vergeht. Diese Sache ist einfach nicht mehr so geheim, wie ich mir das vorgestellt hatte."
Er hob die Schultern. "Ja, vielleicht...du bist alt genug. Die Hälfte weißt du ja ohnehin schon." Er legte den Arm um ihre Schultern.
"Warum gehen wir nicht ein Stück und ich erzähle es dir? Aber du musst mir versprechen, dass du niemandem davon erzählst. Ich vertraue es nur dir an.", schlug er dann vor. Es war besser, wenn Leanna die Wahrheit hörte als sich aus Gerüchten ein eigenes, übertriebenes Bild zu machen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyMi Aug 29, 2018 10:14 pm

Leanna

Leanna sah Charles verblüfft an, denn das letzte womit sie gerechnet hatte, war, dass er ihr diese Sache jetzt erzählen würde. Aber natürlich ergriff sie die Gelegenheit beim Schopfe und nickte. "In Ordnung, ich verspreche es." Das hier war ein viel zu großer Vertrauensbeweis als dass sie sich darüber hinweg setzen würde. Sie rechnete es ihrem Vater wirklich hoch an, dass er so ohne großes Zögern bereit war ihr alles zu erzählen und sie wusste, dass es eine vertrackte Geschichte werden würde.
Da Charles den Arm um ihre Schultern gelegt hatte, legte Leanna den Arm um seine Taille, den Blumenstrauß mit dem anderen Arm an sich gedrückt und setzte sich in Bewegung, damit sie ein wenig an den Weiden entlang gehen konnten. Gespannt sah sie Charles an, ein leichtes Kribbeln im Bauch angesichts dessen was sie gleich hören würde.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyMi Aug 29, 2018 10:57 pm

Charles

Charles lächelte leicht. "Ich will nicht, dass du irgendwelchen Unsinn glaubst."  Sie gingen ein Stück und er legte sich die Worte noch ein wenig zurecht, ehe er begann.
"Weißt du, deine Eltern hatten sich wieder sehr gestritten. So sehr, dass deine Mutter allein zum Hof gereist ist. Dort bin ich ihr zum ersten Mal begegnet..." Was für eine schöne Erinnerung das war... "Sie stand im Rosengarten und wirkte so traurig, dass ich einfach nicht vorbei gehen konnte. Ich habe sie angesprochen und wir sind ins Gespräch gekommen. Wir sind uns noch einige Male begegnet, sind geritten und spazieren gegangen. So sind wir uns näher gekommen, bis zum ersten Kuss. Dann kam dein Vater um sie zurückzuholen. Erst hatten sie angefangen sich zu vertragen, dann kam es erneut zum großen Knall. Deine Mutter war schon immer eine lebenslustige Frau, sie hat Spaß an Tanz und Trubel. Dein Vater wollte das nie und auch nicht, dass deine Mutter diesen Spaß auslebt. Darüber hatten sie heftig gestritten, er hat sie aus der Halle gezerrt. Eine Weile später kam sie mir im Gang entgegen, völlig aufgelöst. Ich nahm sie mit in meine Gemächer um sie zu beruhigen und sie zu trösten. Tja, und da ist es dann eben passiert, dass wir...uns wirklich nahe gekommen sind. Es war dumm und unanständig, aber ich konnte nicht anders... Ich hatte noch nie jemanden so geliebt. Es kam, wie es kommen musste, dein Vater hat es heraus gefunden und hat deine Mutter büßen lassen. Er hat sie verprügelt und schließlich dachte er, er habe sie erschlagen. Da überkam ihn die Reue und das Entsetzen und....er hat sich selbst gerichtet."
Charles räusperte sich leise. "Danach habe ich mich um euch gekümmert, bis ihr zurück nach Cornwall gegangen seid. Ich bin eine Weile später gefolgt und habe deinen Großvater um Marys Hand gebeten. Er hat ja gesagt. Aber ich muss leider wirklich gestehen, dass ich rettungslos verloren war und bin und dass wir schon vorher die Finger nicht voneinander lassen konnten."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyDo Aug 30, 2018 10:16 am

Leanna

Gespannt ging Leanna neben ihrem Ziehvater her und wartete bis dieser soweit war und zu erzählen begann. Sie ahnte, dass es schwer für ihn war diese Dinge noch einmal in Worten aufleben zu lassen, umso mehr schätzte sie diese Gelegenheit.
Sie seufzte leise. "Ja, ich erinnere mich daran. Ich hab es damals nicht so ganz verstanden, aber mir war klar, dass sie im Streit auseinander gegangen war. Mutter war so angespannt und wir waren eigentlich nie allein am Hof. Das letzte Mal als wir alleine irgendwo hin sind, war es auch, weil die zwei gestritten hatten." erwiderte Leanna und hörte dann aufmerksam zu.
Die Geschichte war merkwürdig, zum einen romantisch, zum anderen aber auch schaurig und Leanna schwieg eine Weile als Charles geendet hatte, um ihre Gedanken zu sortieren. "Es ist ... so kompliziert ..." murmelte sie schließlich. "Wenn Mutter und du euch nicht getroffen hättet, dann wäre dieser Streit nicht passiert und ... er wäre noch am Leben. Aber ... Gott vergebe mir, dass ich das sage, aber ... ohne ihn sind wir wohl alle besser dran." wisperte Leanna mit belegter Stimme.
"Manchmal frage ich mich, wieso Mutter ihn damals überhaupt geheiratet hat." fuhr sie dann fort. "Ich meine ... die Leute sagen, er war verrückt ... stimmt das?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyDo Aug 30, 2018 11:09 am

Charles

Charles nickte. "Das war oft der Fall. Zwischenzeitlich hat dein Großvater euch hierher geholt, weil er es herausgefunden hatte. Danach hat dein Vater sich wirklich bemüht, aber es hat nicht ganz funktioniert." Er seufzte tief.
"Das ist es....und du hast Recht, ihr habt ein besseres Leben ohne ihn. Und ich denke auch, dass es für ihn das Beste war. Er konnte nichts für seine Ausbrüche, aber sie machten auch sein Leben zur Qual. Viielleicht war der Tod eine Erlösung für ihn. Ich mache dir  jedenfalls nichts vor, ich bin mir sicher, eines Tages hätte er in seiner Wut deine Mutter erschlagen, weil er sich nicht kontrollieren konnte."
Charles dachte einen Moment nach. "Ich denke, sie hat ihn geheiratet, weil sie ihn geliebt hat und weil er eine gute Partie war." Dass Mary auch nicht hinter ihrer Schwester hatte zurückstehen wollen, musste Leanna ja nicht wissen. "Das hat sich aber alles anders entwickelt, als man vorher sehen konnte. Verrückt...ich glaube nicht, dass er verrückt war. Unbeherrscht...und ich denke, auf eine gewisse Art und Weise krank. Ich denke, er konnte seine Wutausbrüche einfach nicht beherrschen. Es konnte verbessert werden, aber nicht geheilt."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyDo Aug 30, 2018 11:20 am

Leanna

Leanna nickte, sie erinnerte sich an ihren Aufenthalt hier, weil sie sich so frei wie der Wind gefühlt hatte. Sie hatte spielen können so viel und so laut und lebhaft wie sie wollte, ihre Großeltern hatten ihr viel Zeit gewidmet und Leanna hatte all die Aufmerksamkeit aufgesogen, die sie plötzlich bekommen hatte, wie ein Schwamm, der zu lange im Trockenen gelegen hatte.
Leanna schauderte und drückte sich noch ein wenig enger an Charles. "Einmal hat er es ja fast getan." murmelte sie leise. Und wie grauenhaft wäre ihr Leben ohne ihre Mutter verlaufen! Sie wollte lieber gar nicht weiter darüber nachdenken.
Leanna schüttelte leicht den Kopf. "Schwer vorzustellen ... zu uns war er immer so unnahbar und streng. Und er hat Mutter mal damit gedroht mich ins Kloster zu stecken. Ich habe einmal einen Streit von ihnen zufällig belauscht ... so wie es klang, hatte er ihr das nicht zum ersten Mal angedroht und sie ist ihm vor Wut fast an die Kehle gegangen." berichtete Leanna leise und seufzte. "Krank ..." wiederholte sie nachdenklich. "Deshalb sieht Mutter uns manchmal so an, nicht wahr? Roland vor allem. Sie ... sie hat Angst, dass er auch diese Krankheit haben könnte?" Leannas kleiner Bruder war ein aufgeweckter Charakter mit stürmischem Temperament, aber das hatten sie eigentlich fast alle geerbt, dachte sie. Manchmal wechselte seine Stimmung rasch, so wie das Wetter an der Küste, aber sie hatte nie etwas grausames an ihm entdeckt und sie liebte ihren Bruder. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass irgendetwas von ihrem leiblichem Vater in ihm stecken könnte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyDo Aug 30, 2018 1:29 pm

Charles

"Das hat er...und ich bin jeden Tag dankbar dafür, dass er das Schlimmste verhindert hat." Er hätte Mary niemals verlieren wollen, das hätte ihm doch schwer zu schaffen gemacht.
"Das hat er, aber er hat eure Mutter trotzdem geliebt. Auf seine Weise. Euch auch, aber für ihn zählte eben ein Sohn und er hat sich selbst sehr viel unter Druck gesetzt deswegen. Er hat ihr damit gedroht, weil er wusste, dass es sie beeinflusst. Aber ich bin nicht sicher, ob er es getan hätte."
Charles strich Leanna leicht über den Rücken. "So ist es. Sie hat Angst, dass ihr etwas davon geerbt haben könntet. Aber ich glaube das nicht. Auch bei Roland nicht. Er ist ein Draufgänger und ein bisschen launisch, aber ein guter Kerl. Und er neigt nicht zu unkontrollierten Ausbrüchen und zu Gewalt. Er ärgert sich, wird laut und beruhigt sich wieder. Wirklich grob ist er nie. Daher sorge ich mich nicht. Das versuche ich deiner Mutter auch immer wieder zu sagen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyDo Aug 30, 2018 1:43 pm

Leanna

"Ich bin froh, dass es nie soweit gekommen ist." erklärte sie seufzend. "Ich wäre eingegangen im Kloster." Ein solcher Ort der Ruhe und Einkehr entsprach einfach so gar nicht ihrem Naturell, soviel war sicher.
Leanna dachte über Charles' Worte nach und nickte dann. "Ja, ich glaube auch nicht, dass es so ist. Wenn hätte man es doch längst merken müssen, oder? Und Roland ist so anders, er ist nie boshaft oder so etwas. Dafür ist er auch viel zu ehrlich und ich glaube, eigentlich ist er ziemlich gutmütig, trotz seines stürmischen Temperaments. Wenn ich ihn und Juliana zusammen irgendwo sehe, ist das letzte woran ich denke unser ... leiblicher Vater." Leanna hatte schon öfter gedacht, dass sie für diesen eigentlich ein anderes Wort brauchte, denn Charles war ihr Vater, er war derjenige, der ihr Liebe und Aufmerksamkeit schenkte, der ihr Mut machte und dem sie sich anvertrauen konnte.
Leanna atmete tief durch. "Ich danke dir. Dafür, dass du mir all das erzählt hast und das du so ehrlich zu mir bist."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyFr Aug 31, 2018 12:02 pm

Charles

Charles lächelte leicht. "Nein, das wäre nichts für dich. Du bist ein zu großer Wildfang, ein zu großer Freigeist. Du brauchst ein bisschen Trubel um dich herum und ich bin mir sicher, dass du deine eigene Familie irgendwann einmal wirklich auf Trab halten wirst." Sollte Ben sie wirklich heiraten, würde er schon sehen, was für eine temperamentvolle Frau er sich da angelacht hatte. Das hatte er bei Mary auch lernen müssen und einfach war es nicht immer.
"Das denke ich auch. Ich bin sicher, man würde es ihm anmerken. Juliana und er sind ein Herz und eine Seele, aber ich habe ihn auch Anderen gegenüber noch nie wirklich ausfällig erlebt. Ich mache mir keine Sorgen um ihn."
Charles zog Leanna einen Moment dichter zu sich. "Keine Ursache...ich will nicht, dass du irgendwelchen Unsinn hörst und glaubst. Du bist alt genug um die wahre Geschichte zu hören und zu verstehen, was sie bedeutet."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyFr Aug 31, 2018 12:15 pm

Guillaume

Guillaume hatte sich in dem bequemen Sessel zurück gelehnt und sein Blick glitt gedankenverloren aus dem Fenster. Die Reisepläne seines Vaters interessierten ihn nicht sonderlich, wenn er ganz ehrlich war. Er war nicht versessen auf dieses Treffen mit seinen Eltern gewesen bei dem sie ihren weiteren Aufenthalt in England planen wollten ... von einem wichtigen Ort zum nächsten, ewig lange Feste und Besprechungen mit all den hochehrwürdigen Fürsten ... Guillaume war es Leid, er fühlte sich wie ein besonders kostbares Pferd, dass herum geschleift und jedem vorgeführt wurde, denn natürlich waren alle versessen darauf nicht nur den König und die Königin zu empfangen, sondern auch den Thronerben mit dessen Gemahlin und Kind.
Wenn Guillaume frei hätte entscheiden können, so wäre seine Reise in eine ganz andere Richtung gegangen: in den Süden und zurück nach Aquitanien, in sein geliebtes Bordeaux und vor allem zu Emma und den Kindern. Und ganz sicher nicht kreuz und quer durch England und fast bis hoch an die schottische Grenze.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyFr Aug 31, 2018 1:40 pm

Beatrice

Beatrice warf immer wieder einen Blick auf ihren Sohn, während sie sich mit Richard unterhielt und die weitere Reise plante. Guillaume wirkte, als wäre er nicht bei der Sache. Ihr fiel seit einigen Tagen schon auf, dass er mürrisch und unzufrieden schien.
Sie bedachte Richard mit einem vielsagenden Blick und sprach ihren Sohn an. "Guillaume, was ist los? Du schaust wie sieben Tage Regenwetter."
Sicher konnte sie verstehen, dass er Emma und die Kinder vermisste, schließlich hatten nur Berengaria und die kleine Beatrice ihn begleitet.
"Du bringst dich gar nicht recht ein."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyFr Aug 31, 2018 2:16 pm

Guillaume

Guillaume fuhr regelrecht zusammen als die Stimme seiner Mutter seinen Namen aussprach. "Was? Ich ..." Er war völlig in Gedanken gewesen. Eilig setzte er sich auf und fuhr sich über das Kinn. "Ach naja, ich ... bin nicht sonderlich erpicht auf diese Reise. London und Westminster in Ordnung, aber nun noch kreuz und quer durchs Land ..." Guillaume seufzte schwer. "Ich würde viel lieber wieder nach Hause." räumte er dann ein und ahnte schon, dass ihm dieses Eingeständnis einen beträchtlichen Tadel einbringen würde. Er war schließlich der Thronerbe, er war der zukünftige König von England , das hier war sein Zuhause, er solle seiner Mätresse nicht hinterher jammern, sich nicht gehen lassen ... Guillaume wusste, was vor allem seinem Vater gerade durch den Kopf gehen musste.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyFr Aug 31, 2018 10:13 pm

Beatrice

Beatrice runzelte leicht die Stirn. "Aber du siehst die Notwendigkeit doch sicher ein, Guillaume. Denkst du, mir macht das Spaß?  Aber es ist unsere Pflicht. Dein Vater war lange fort, das Vertrauen der Menschen ist ein wenig erschüttert. Wenn sie aber sehen, dass ihr König sich kümmert, werden sie wieder Vertrauen fassen. Auch in die Zukunft. Und die Zukunft bist nun einmal du. Du, Berengaria und die kleine Beatrice. Es ist wichtig, dass sie sehen, was für eine gute Zukunft England erwartet."
Sie seufzte.
"Ich kann verstehen, dass du Emma und die Kleinen vermisst, aber manchmal muss man eben seine eigenen Wünsche hinten anstellen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyFr Aug 31, 2018 10:25 pm

Guillaume

"Vermutlich immer noch mehr als mir." merkte Guillaume an und runzelte dann leicht die Stirn. "Es ist ja aber nicht meine Schuld, dass er lange fort war und die Menschen kein Vertrauen mehr haben." brummte er und hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt, kaum dass die Worte über seine Lippen waren. Eilig hob er die Hände zu einer beschwichtigenden Geste. "Tut mir Leid, tut mir Leid ... es ist nur ... ich bin es so satt vorgeführt zu werden, wie ein kostbarer Gaul. Und ich lege auch keinen allzu großen Wert darauf meine Tochter den Wölfen zum Fraß vor zu werfen. Sie ist noch so klein und trotzdem muss sie diese Reise machen und sich begaffen lassen? Und egal wohin wir kommen werde ich mir anhören müssen, wie gut es doch wäre sie mit diesem oder jenem zu verloben ..."
Guillaume atmete geräuschvoll aus. "Ja, aber für meinen Geschmack habe ich das mittlerweile wirklich genug getan. Es wäre ja noch einmal etwas anderes, wären wenigstens die drei hier, aber so ..." Er wollte sie wieder sehen, wollte Emma in den Armen halten und mit ihr in die Kissen sinken, wollte sehen wie Guillaume mit seinem kleinen Holzschwert die Burg unsicher machte und Aliénor auf dem Schoß sitzen haben, um ihr eine Geschichte zu erzählen und sich an ihrem Lachen zu erfreuen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyFr Aug 31, 2018 10:54 pm

Beatrice

Beatrice verdrehte die Augen. "Nun stell dich nicht so an. Willst du eines Tages König werden oder nicht? Mir gefällt das auch nicht. Ich bin auch mehr Zierwerk als von Nutzen, aber die Leute wollen es eben sehen, das glückliche Königspaar. Und solange sie es sehen wollen, werden wir mitspielen. Wenn es nur darum geht....Hol sie eben her. Die Osterfeierlichkeiten waren kein passender Zeitpunkt, aber jetzt fällt es nicht mehr so auf."
Sie konnte ihren Sohn ja verstehen. Es gab für einen jungen Ritter spannendere Dinge als ewig zu lächeln und gute Miene zu machen. Aber es gehörte dazu.
"Emma wird die Reise sicher antreten, wenn du sie darum bittest."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptySa Sep 01, 2018 9:32 am

Guillaume

Guillaume knirschte missmutig mit den Zähnen und sparte sich eine Antwort. Natürlich wollte er König werden, das war es schließlich wozu er sein Leben lang erzogen worden war, das bedurfte wahrlich keiner Antwort. Er wollte gerade erneut protestieren als seine Mutter vorschlug, Emma und die Kinder herzuholen. Verblüfft starrte er sie an, dann huschte sein Blick kurz zu seinem Vater hinüber und wieder zurück zu seiner Mutter. "Ist das dein Ernst? Ich darf sie herholen?" fragte er, um sich noch einmal zu vergewissern. Dieser Vorschlag kam so gänzlich unerwartet, dass es ihn fast misstrauisch stimmte. Andererseits war es wohl das einfachste Mittel um sich seine Kooperation zu erkaufen. So konnten sie sicher sein, dass er blieb und sich weiterhin klaglos zur Schau stellen ließ.
Aber ihm sollte es sogar Recht sein, es war so wie er gesagt hatte, solange die drei hier waren, war es nicht so schlimm.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptySo Sep 02, 2018 9:44 pm

Beatrice 

Beatrice seufzte tief. Es war klar gewesen, dass sie Guillaume damit ködern konnte, allerdings war sie gar nicht so sicher, wie klug das war. "Meinetwegen ja. Aberdu kennst die Bedingung. Absolute Diskretion, so schwer es dir auch fallen mag. Du darfst nicht riskieren, dass du Berengaria bloß stellst, indem du dich mit Emma offen zeigst. Das könnte dich Sympathien kosten, die du dringend gebrauchen kannst." Sie musterte ihn nachdenklich.
"Aber das letzte Wort liegt bei deinem Vater. Es war ein Vorschlag zur Güte und ich habe dagegen nichts einzuwenden. Das behagt keinem von euch, ich weiß, aber wir können nicht immer tun, was wir gerne wollen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptySo Sep 02, 2018 9:52 pm

Guillaume

Guillaume schürzte belustigt die Lippen. "So schwer es mir auch fallen mag? Es ist ja nicht so, dass ich Emma vor aller Augen ausziehen, hm? Ich kann diskret sein und das weißt du genau." erwiderte Guillaume, der trotz dieser Ermahnung nun schon sichtlich entspannter war. Die Aussicht Emma und die Kinder her zu holen, hob seine Stimmung gewaltig.
Guillaume sah zu seinem Vater hinüber, der die Stirn runzelte. "Sieh es als Privileg auf Widerruf." erklärte Richard langsam und Guillaume konnte ihm ansehen, dass ihm dieser Kompromiss eigentlich nicht wirklich zusagte. "Ein Fehltritt und sie müssen wieder abreisen, ist das klar?"
Guillaume verdrehte die Augen, nickte aber. "Verstanden, Sire."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyMo Sep 03, 2018 2:07 pm

Beatrice

Beatrice schüttelte den Kopf. "Darum geht es nicht, dahingehend weiß ich wirklich, dass du diskret sein kannst. Aber du solltest dich nicht mit ihr zeigen, wo jeder dich sehen kann. Emma und die Kinder müssen hier erst einmal dein kleines Geheimnis bleiben. Du weißt, wie sehr die Leute Berengaria vergöttern. Du solltest nicht riskieren sie gegen dich aufzubringen."
Beatrice war nicht sicher gewesen, ob Richard von dem Vorschlag so begeistert war, aber es half ja nichts. Sie mussten Guillaume entgegen kommen, wenn sie seine Mitarbeit wollten.
"Gut, dann haben wir ja eine Lösung gefunden. Können wir uns dann der weiteren Planung zuwenden, Mylords?", forderte sie gut gelaunt auf.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyMo Sep 03, 2018 2:21 pm

Guillaume

Guillaume war sichtlich gehobener Stimmung als er eine Weile später seine Eltern verließ. Die Aussicht Emma und die Kinder bald wieder an seiner Seite zu haben, rief ein regelrechtes Glücksgefühl in ihm hervor und er machte sich auf den Weg zu den Gemächern, die er mit Berengaria und ihrer kleinen Beatrice bewohnten. Er fand die Räumlichkeiten noch verweist vor und entschied daher sich sofort an die Arbeit zu machen und alles für Emmas Reise vorzubereiten. Er musste nicht nur ihr einen Brief schreiben, sondern wollte auch schon weitere Vorkehrungen treffen, so dass sie umgehend aufbrechen konnte. Je schneller sie hier war, desto besser.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyMo Sep 03, 2018 8:10 pm

Berengaria


Berengaria hatte Beatrice für den Moment ihrem Kindermädchen überlassen und schaute nun in ihren Gemächern vorbei. Vielleicht war Guillaume ja schon zurück und hatte die Besprechung mit seinen Eltern schon beendet.
Tatsächlich fand sie ihn an seinem Schreibtisch über einen Brief gebeugt. Sanft strich sie mit der Hand über seine Schulter.
"So arbeitswütig heute, Guillaume? Ich dachte, du würdest dich nach dieser Besprechung mit deinen Eltern nicht gleich wieder in die Arbeit stürzen. War es nicht so langweilig wie befürchtet?" Und vielleicht hatte er ja noch ein bisschen Zeit für sie, bevor sie zum nächsten Festmahl mussten.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyMo Sep 03, 2018 8:32 pm

Guillaume

Guillaume beendete noch den Satz an dem er gerade schrieb als sie die Tür öffnete und Berengaria herein kam, dann legte er die Feder zur Seite und sah zu seiner Gemahlin auf. Mit einem sanften Lächeln griff er nach ihrer Hand und hauchte einen Kuss darauf.
"Nun, die Reiseplanung ist nicht unbedingt das spannendste, du weißt ja, was ich davon halte. Aber wie ich mir heute ja erst wieder anhören musst: es ist schließlich notwendig." bemerkte er und schürzte leicht die Lippen. Dann machte er eine vage Geste zu dem Brief hinüber. "Das hier ist aber weniger Arbeit als vielmehr Vergnügen. Es ist ein Brief für Emma. Sie soll mit den Kindern nach England kommen. Jetzt da die Osterfeierlichkeiten vorbei sind, können sie endlich herkommen." erklärte Guillaume lächelnd.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyMo Sep 03, 2018 9:46 pm

Berengaria


Berengaria erwiderte sein Lächeln. "Ja, sie ist notwendig, ich weiß. Aber Spaß macht sie keinem von uns, mir auch nicht. Vielleicht haben wir es ja bald geschafft." Die Neuigkeiten, die er dann so freudig verkündete, behagten ihr selbst gar nicht. Sie hatte es sehr genossen Guillaume für sich und Beatrice allein zu haben. Es war wie eine normale, harmonische Ehe gewesen, ohne dass Emma dazwischen funkte. Sie machte sich keine Illusionen. Sobald Emma und die Kinder hier waren, würde sie wieder nur die zweite geige spielen. Emma hatte Macht über Guillaume. Je länger sie ihn nun für sich allein gehabt hatte, desto klarer war ihr das geworden.
Doch sie versuchte sich ihren Unmut nicht anmerken zu lassen. "Schön. Ist es aber wirklich sinnvoll sie noch herzuholen? Wir sind doch sicher bald fertig hier und können nach Bordeaux zurückkehren?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyMo Sep 03, 2018 10:01 pm

Guillaume

"Nein, wirklich nicht. Dabei sollte man meinen, dass man es genießen sollte, so gefeiert zu werden, hm? Ich komme mir dabei aber trotzdem vor wie eine Jahrmarktsattraktion." bemerkte Guillaume seufzend, dann zog er Berengaria auf seinen Schoß hinab.
"So bald wohl eher nicht. Wir müssen immerhin so ziemlich ganz England bereisen, das wird eine ganze Weile dauern." bemerkte er und strich Berengaria sachte über die Wange. "Dir gefällt nicht, dass sie kommen?" fragte er dann sanft. Mittlerweile waren sie lange genug verheiratet und besonders die letzte Zeit hier in England, die sie zusammen verbracht hatten, hatte sie einander näher gebracht. Guillaume kannte seine Frau gut genug, um zu erkennen, dass sie ihren Unmut zurück hielt.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 38 EmptyMo Sep 03, 2018 10:41 pm

Berengaria

Berengaria seufzte ebenfalls. "So ist es. Am Anfang war es tatsächlich schön, beeindruckend. Aber jetzt hast du recht. Man wird herum gezeigt, damit die Leute etwas zu schauen haben. Gut, dass Beatrice das noch nicht so mit bekommt."
Sie legte den Arm um seinen Nacken, als er sie zielsicher durchschaute. Sie errötete ganz leicht und schlug die Augen nieder. Immerhin hatte er nicht vorwurfsvoll geklungen.
"Versteh mich nicht falsch, ich mag Emma und die Kinder ja auch...Aber ich hatte dich die ganze Zeit für mich allein und das war schön. Ich will nicht, dass sich das wieder ändert. Ich hatte gehofft, wenigstens für diese Reise würdest du mir gehören. Wenn ich dich schon immer teilen muss...Du bist mir wichtig."
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