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Joanna & William
Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Fr Dez 01, 2017 1:03 am
Eleonore erwiderte den Blick ihres Bruders einen Moment lang stumm, dann reichte sie ihm vorsichtig ihre Tochter hinunter. Sie hatte versuchte Louisa so gut wie möglich zu wärmen, aber unter Guillaumes dicht gewebtem Mantel würde es besser sein. Die Kleine war ohnehin zu müde um sich an dem fremden Mann zu stören. "Bernard....ist völlig verrückt geworden. Und er wollte mir Louisa wegnehmen. Wir haben gestritten und...dann hatte ich seinen Dolch....und...ich glaube, er ist tot, Guillaume.", brachte sie hervor, ehe sie mühsam aus dem Sattel glitt. "Der treue Hugo hat uns geholfen...Wir konnten keine besseren Pferde auftreiben, aber sie haben uns tapfer bis her gebracht. Sie haben auch zu wenig zu fressen und wir konnten nicht so viel rasten. Ich...denke, sie suchen nach uns." Sie strich dem tapferen, braven Wallach über den Hals und dann war es für einen Moment um sie geschehen. Für einen kurzen Moment verlor sie völlig die Fassung und schlang die Arme um Guillaumes Hals. "Was für ein Wunder führt dich nur her...", wisperte sie.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Fr Dez 01, 2017 1:19 am
Guillaume
Vorsichtig nahm Guillaume seine kleine Nichte entgegen und hüllte sie in seinen Mantel. "Na meine Kleine, du erinnerst dich wahrscheinlich gar nicht an mich, hm?" Es war eine gefühlte Ewigkeit her, dass er Eleonore und ihre Tochter das letzte Mal gesehen hatte. "Aber du brauchst dich nicht zu fürchten, ich bin dein Onkel, weißt du? Und ich sorge dafür, dass ihr nun wieder ins Warme kommt." redete er leise auf die kleine Louisa ein, die ihn aus großen Augen anstarrte, sich aber klaglos an seine Brust gekuschelt hatte. Guillaume zog überrascht die Augen in die Höhe als Eleonore berichtete, was geschehen war. "Tja ... dann ist es wohl gut, dass ich euch gefunden habe ..." bemerkte er und dachte darüber nach, was das alles für Folgen haben könnte. Sein Blick glitt kurz zu dem Mann hinüber, den Eleonore gerade als Hugo bezeichnet hatte und Guillaume nickte ihm knapp zu, ehe er den freien Arm um Eleonores Taille legte als diese die Arme um ihn schlang. Er lächelte sanft und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn. "Gott scheint auf deiner Seite zu sein, Schwesterherz." murmelte er leise und strich Eleonore beruhigend über den Rücken. "Es wird alles gut, das verspreche ich dir. Jetzt seid ihr in Sicherheit, ihr steht unter meinem Schutz, ganz gleich, ob Bernard noch lebt oder nicht." Und Guillaume würde nicht zulassen, dass dieser Bastard noch einmal auch nur in die Nähe seiner Schwester oder seiner Nichte kam.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Fr Dez 01, 2017 9:19 am
Eleonore beobachtete, wie Louisa sich einfach an Guillaume kuschelte. Die Kleine erinnerte sich wohl nicht an ihren Onkel, aber die Wärme nahm sie dankend an und schloss die Augen. "Du glaubst nicht wie gut." Sie überließ sich einen Moment seiner Umarmung und begriff, dass sie erst einmal sicher waren. "Wenigstens Gott, wenn mein Mann schon nicht." Sie löste sich wieder langsam von ihm. "Ich danke dir, Guillaume...sehr. Du glaubst gar nicht, wie erleichtert ich bin." Sie ließ sich von ihm zum Pferd begleiten und saß ein wenig schwerfällig auf. Bald würden sie Bordeaux erreichen. Dann konnten sie ein heißes Bad nehmen, etwas essen und sicher schlafen. Dann waren sie in Sicherheit.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Fr Dez 01, 2017 11:07 am
Guillaume
"Gott und der Rest der Welt. Nur dein Mann scheint so töricht zu sein." murmelte Guillaume leise. "Lass uns zusehen, dass wir euch ins Warme kriegen und dann erzählst du mir alles in Ruhe, hm?" schlug er dann vor. Er war wirklich gespannt darauf die ganze Geschichte zu hören und er ahnte, dass er anschließend nicht besser auf Bernard d'Armagnac zu sprechen sein würde. Er lachte leise. "Danken? Wofür? Wie könnte ich einfach an meiner kleinen Schwester vorbei reiten?" erwiderte er und schenkte Eleonore ein warmes Lächeln, ehe er mit ihr zu seinem Pferd zurückkehrte und dieses am Zügel nahm. Er wandte den Kopf über die Schulter. "Bertram, mach dich nützlich und nimm die beiden Gäule mit. Und wenn du ein wenig Ritterlichkeit beweisen willst, sei so gut und überlass Hugo dein Pferd für den Rest des Weges, damit er uns nicht noch umfällt nachdem er meine Schwester und meine Nichte sicher bis hier her gebracht hat." erklärte Guillaume und der Ritter glitt ohne zu zögern aus dem Sattel um den Anweisungen zu folgen.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Fr Dez 01, 2017 2:26 pm
"Offensichtlich ist er das. Nicht nur das....Aber du hast Recht, ich erzähle das später in Ruhe. Erst müssen wir....ankommen." Dann würde es ihnen allen etwas besser gehen. Louisa würde ohnehin schon auf dem Weg einschlafen. "Nein...aber du ahnst nicht, wie glücklich ich über deine Hilfe bin. Irgendwann bist du für alles dankbar, Guillaume." Es war erleichternd sich nicht konzentrieren zu müssen. Guillaume würde sie heim bringen, sie musste sich nur darauf konzentrieren sitzen zu bleiben. Hugo sträubte sich nur einen kurzen Moment, dann gab er der Erschöpfung nach und bedankte sich bei Betram, der ihm sein Pferd überließ. Er hatte endlich seine Aufgabe erfüllt, Eleonore und Louisa waren in Sicherheit und außer Bernards Reichweite.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Fr Dez 01, 2017 5:02 pm
Guillaume
Sie hatten nich eine Weile bis nach Bordeaux gebraucht und zwischendurch hatte Guillaume gefürchtet, seine Schwester würde einschlafen und vor Erschöpfung von Pferd fallen, aber es war alles gut gegangen und Eleonore hatte sich tapfer gehalten. Dennoch war er mehr als erleichtert als sie nun im Burghof anhielten. Er reichte die schlafende Lisa an Raimond weiter und half dann selbst seiner Schwester aus dem Sattel, ehe er Louis wieder selbst auf den Arm nahm. "Kommt. Ich bringe euch erst einmal in Mutters Gemächer, dort könnt ihr euch aufwärmen und etwas essen während ich Gemächer für euch drei herrichten lasse." Schlug Guillaume lächelnd vor.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Fr Dez 01, 2017 8:36 pm
Eleonore hatte gegen ihre Müdigkeit angekämpft, bis sie endlich Bordeaux erreichten. In diesem Moment hatte sie das Gefühl, keinen Schritt weiter reiten zu können. Sie ließ sich von Guillaume aus dem Sattel helfen und warf einen besorgten Blick auf ihre Tochter, die aber friedlich weiterschlief und sich wieder an Guillaume Brust zurecht kuschelte. "Das klingt hervorragend...", erwiderte Eleonore mit einem matten Lächeln und schließlich machten sie sich auf den Weg. Eleonore hatte das Gefühl in das Paradies zu kommen, als sie in die geheizten Gemächer ihrer Mutter trat und sich in einen der weichen Sessel sinken lassen konnte. Sie nahm Louisa wieder auf ihren Schoß und zog ihre Tochter an sich. Sie hatten es geschafft.... Nach all den Tagen mit Kälte, Hunger und Angst war dieser kleine Luxus hier zu sitzen schon so viel wert.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Fr Dez 01, 2017 8:55 pm
Guillaume
Guillaume begleitete Eleonore zum Gemach ihrer Mutter und reichte ihr Louisa als seine Schwester sich in einem der Sessel niedergelassen hatte. Guillaume sah sie kurz an, dann holte er eine Decke und breitete sie über den beiden aus. "So. Gleich wird es euch schon besser gehen, glaub mir." versicherte er und da klopfte es auch schon an der Tür. Guillaume rief den Diener herein, der mit einem voll beladenen Tablett herein kam und es auf dem Tisch neben Eleonore abstellte, ehe er wieder nach draußen huschte. "Greif zu. So wie du aussiehst, hast du es dir mehr als verdient." forderte er und setzte sich dann Eleonore gegenüber in den freien Sessel. "Ich lasse dich ein paar Minuten durchatmen, dann schicke ich nach Mutter. Wobei es mich nicht wundern würde, wenn sie schon ganz allein davon erfährt." bemerkte er lächelnd, dann beugte er sich etwas vor, stützte die Ellenbogen auf den Knien ab und sah Eleonore an. "Was ist passiert, Schwesterchen?" fragte er dann leise. "Du siehst ... mit Verlaub ... grauenvoll aus. Was hat der Mistkerl getan?"
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Fr Dez 01, 2017 9:07 pm
Eleonore schenkte Guillaume ein dankbares Lächeln, als er die Decke über sie breitete. Allein hier vor dem Kamin fühlte es sich schon so viel besser an. "Daran zweifle ich nicht. Wir müssen uns nur ein bisschen erholen, es waren harte Tage." Sie beobachtete den Diener, wie er ein Tablett mit Essen brachte und musste wirklich Beherrschung üben um nicht gleich alles in sich hinein zustopfen. Der bohrende Hunger war über die letzten Tage ein vertrauter Begleiter geworden. Sie griff nach einem Stück weichem Brot und begann langsam zu essen. Sie wollte nicht zu gierig essen und riskieren, dass sie es nicht vertrug. "Danke...ich glaube, diese Minuten werde ich brauchen." Eleonore seufzte leise. "So fühle ich mich auch, aber es hilft nichts. Ich...wir hatten in letzter Zeit keine sehr schöne Ehe mehr. Erst ist sein Vater gestorben und dann habe ich ein Kind verloren. Bernard wollte so gern einen Sohn....Er hat sich deswegen ein wenig distanziert, aber dann hat er nachts gesprochen. Guillaume, er hat seinen eigenen Vater ermordet....", wisperte sie. "Ich habe ihn darauf angesprochen, da ist er...völlig ausgerastet. Er hat mich geschlagen und weil ich mich ihm nicht beugen wollte, hat er...eben so versucht zu einem Sohn zu gelangen." Sie schüttelte leicht den Kopf. "Er hat einen Weg gesucht mich zu brechen, damit ich mich beuge und sein Geheimnis bewahre. Deshalb wollte er mir Louisa wegnehmen und sie in ein Kloster stecken. Er hat mich geschlagen und als er dann wieder über mir war, habe ich seinen Dolch zu greifen bekommen....", erzählte sie dann ein wenig mitgenommen. "Hugo hat uns geholfen zu entkommen."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Fr Dez 01, 2017 9:18 pm
Guillaume
Guillaume ließ Eleonore Zeit, um ein paar Bissen zu essen und in aller Ruhe zu berichten was geschehen war. Während er ihren Worten lauschte, verschwand die Farbe aus seinem Gesicht und seine Hände ballten sich vor Zorn zu Fäusten. "Dieser widerliche Dreckskerl ..." knurrte er leise. Wie konnte ein Mann nur so sein? Er selbst wusste genau, wie schwer der Verlust eines Kindes war, besonders wenn man auf einen Erben hoffte, aber nichts, wirklich nichts auf der Welt rechtfertigte ein Verhalten wie Bernard es an den Tag gelegt hatte. Ganz zu schweigen von dem Mord an dessen Vater. Guillaume schauderte leicht. "Wenn er mir je unter die Augen kommt, zerreiß ich ihn eigenhändig in der Luft, ich schwör's dir Eleonore. Nie wieder wird er auch nur in deine oder Louisas Nähe kommen. Er hat euch überhaupt nicht verdient." grollte Guillaume entschlossen. Am liebsten hätte er sich direkt in den Sattel geschwungen und wäre nach Auch geritten, um Bernard zu fordern.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Fr Dez 01, 2017 9:40 pm
Eleonore neigte leicht den Kopf. "So ist es..." Wie gut es sich anfühlte, dass er solchen Anteil nahm, dass er sie verstand und auf ihrer Seite war. Auf ihre Familie war eben doch Verlass. "Das klingt nach einem guten Plan, Brüderchen. Aber ich weiß ja nicht einmal, ob er lebt oder nicht. Vielleicht habe ich ihn getötet...Meinst du, man wird mich dafür belangen? Ich will diese Ehe nicht, Guillaume...ich habe mich so sehr getäuscht in ihm, ich habe ihn geliebt." Eleonore hatte den charmanten jungen Mann aus dem Armagnac so gemocht und dann...dann hatte sich alles geändert. "Ich dachte, er würde Louisa und mich auch lieben. Ich dachte, er würde Louisa beschützen...Aber jetzt...."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Fr Dez 01, 2017 9:50 pm
Guillaume
"Für ihn wäre es besser, wenn er es nicht überlebt hat." grollte Guillaume leise, dann entspannten sich seine Züge und er schenkte Eleonore ein aufmunterndes Lächeln. "Dafür müsste man dich ja erst einmal kriegen und das werde ich nicht zulassen. Hier in Aquitanien bist du sicher, mach dir keine Sorgen. Sollte Bernard überlebt haben, hat er hier nicht die Macht, um an dich heran zu kommen. Und Philippe wird sicher nicht wegen so etwas eine Armee aufstellen, viel eher wird er keinen Finger krümmen." Einen solchen Aufwand würde der französische König nicht unternehmen, um Bernards Frau zurück zu holen. Zumal Bernard sich dann auch selbst in Teufels Küche bringen würde, denn so könnte herauskommen, dass er seinen Vater getötet hatte. Guillaume beugte sich vor und legte eine Hand an die Wange seiner Schwester und sah ihr fest in die Augen. "Ich werde dich beschützen und Louisa ebenso." versprach er mit ernster Miene. "Ihr habt nun erst einmal nichts weiter zu tun als euch auszuruhen und zu erholen. Und dann, in ein paar Tagen, sehen wir weiter, überlegen, was wir tun können, ob wir eure Ehe womöglich anulliert bekommen."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Fr Dez 01, 2017 10:39 pm
Eleonore nickte. "Nicht nur für ihn....auch für uns. Dann wäre ich frei. Aber ich....ich bin erleichtert, dass wir hier in Sicherheit sind. Niemand wird uns hier belangen. Bernard hat hier keine Macht und du hast Recht, ich denke, Philippe wird sich da heraus halten. Zumal er weiß, dass ich eine sehr enge Bindung zu seinem Sohn habe. Louis liebt mich." Sie schmiegte die Wange in seine Hand und erwiderte den Blick. "Danke, Guillaume....ich wusste, ich kann mich auf dich verlassen. Besonders Louisa kann ein paar unbeschwerte Tage gebrauchen. Aber meinst du wirklich, es gibt eine Möglichkeit die Ehe zu annullieren? Wenn er nicht tot ist, will ich keinesfalls zu ihm zurück. Er würde mir das Leben zur Hölle machen."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Fr Dez 01, 2017 11:01 pm
Guillaume
Guillaume konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Wirklich? Du bist die Herzensdame des kleinen Dauphin?" neckte er seine Schwester liebevoll, dann nickte er entschlossen. "Das kannst du immer und zu jeder Zeit. Wir halten alle zusammen, das weißt du doch." erwiderte er und strich sachte über den Scheitel seiner Nichte. "Und dieses kleine Mäuschen hier werde ich schon wieder zum Lachen bringen, keine Angst." Es schmerzte ihn wirklich, wenn er daran dachte, wie schwer es auch für Louisa sein musste, plötzlich ihrem Heim entrissen zu sein. Aber sie war noch so klein, wenn Gott gnädig war, würde er für sie einen Mantel des Vergessens über dieser Episode ausbreiten. Guillaume hob leicht die Schultern. "Ich weiß es nicht, ich bin in diesen Dingen nicht wirklich bewandern ... das wäre wohl eher etwas für Jonathan. Aber es ist doch gar nicht so selten, dass eine Ehe annulliert wird, man zaubert irgendwelche Dokumente hervor, legt genügend Silber dazu und schon ist eine ganze Menge möglich. Aber darüber zerbrechen wir uns in ein paar Tagen den Kopf und wir werden Männer befragen, die davon mehr verstehen als ich. Aber so oder so, du wirst nie wieder zu ihm zurück müssen, das schwöre ich dir."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Fr Dez 01, 2017 11:08 pm
Eleonore grinste flüchtig zurück. "So könnte man es nennen....Seit er seine Mutter verloren hat, habe ich mich um ihn gekümmert, das hat uns Beiden gut getan. Bernard hat schon angefangen zu planen, dass Louisa den Dauphin ehelicht..." Sie beobachtete, wie liebevoll er mit seiner Nichte umging. "Davon bin ich überzeugt, dazu hattest du schon immer ein Talent. Ich hoffe, sie wird sich gar nicht recht an Aux erinnern." Eleonore lauschte hoffnungsvoll. "Das klingt gut. Lass uns ein paar Rechtsgelehrte fragen und dann finden wir einen Weg. Aber es genügt mir fürs Erste, dass ich nicht wieder zurück muss." Das stimmte sie deutlich positiver für den zukünftigen Lebensweg. "Wie ist es dir ergangen, Guillaume? Erzähl mir von euch..."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 02, 2017 9:19 am
Guillaume
"Du hast ein gutes Herz, Schwesterchen. Ich bin sicher, der kleine Dauphin war überglücklich über diese Zuneigung. Es muss schwer für einen dreijährigen Knirps gewesen sein, die Mutter zu verlieren und den Vater im gleichen Jahr auf den Kreuzzug gehen zu sehen." Guillaumes Blick glitt wieder zu seiner Nichte. "Tja, ob er die Pläne wohl noch weiter verfolgt?" Er schürzte spöttisch die Lippen. Guillaume war noch unentschlossen, ob er sich wünschte, dass Bernard schon an Eleonores Angriff verstorben war oder ob er sich ihn lieber selbst vornehmen wollte. Ein warmes Lächeln huschte über seine Lippen. "Ich schätze, wenn sie erst ein paar Tage hier ist, wird sie all das schnell vergessen haben. Sie ist noch so klein." Dann nickte er und überlegte bereits, wen er alles hinzuziehen konnte, als Eleonore die Frage stellte, die ja unweigerlich hatte kommen müssen. Guillaume seufzte leise und lehnte sich in seinem Sessel etwas zurück. "Naja, die letzte Zeit war etwas ... schwierig. Berengaria war guter Hoffnung, aber sie ... sie hat das Kind verloren. Das war ein harter Schlag für uns beide. Ein paar Tage lang habe ich gefürchtet, sie würde es nicht überstehen, aber mittlerweile ist sie wieder genesen, körperlich zumindest." Aber der Verlust war für sie beide immer noch schwer zu ertragen.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 02, 2017 5:58 pm
"Das war er. Louis hat sie sehr vermisst, da hat er sich leicht an mich gehängt. Und ich mochte ihn, es hat....meine Muttergefühle geweckt. Später waren die dann immer noch häufig in Paris, weil Bernard sich in Aux nicht wohl gefühlt hat. Seine Pläne kann er sich sonst wohin stecken, Louisa wird nicht für die Zwecke ihres Vaters heiraten." Eleonore nickte. "Sicher hast du Recht." Sie lauschte aufmerksam, als er erzählte und ihre Miene wurde mitfühlend. "Oh, Guillaume...das tut mir so leid. Ihr habt so lange auf ein Kind gewartet....Gott sei Dank hat sie es geschafft...ich weiß, solche Dinge sind hart. Es dauert, bis man darüber hinweg kommt. Wer könnte das besser verstehen als ich..." Ihre eigene Fehlgeburt war auch noch nicht lange her.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 02, 2017 6:12 pm
Guillaume
Guillaume nickte langsam. "Du hast an dem kleinen Kerl ein gutes Werk getan und wer weiß, wofür es in der Zukunft noch gut sein wird, wenn der Junge dir gewogen ist." erwiderte er nachdenklich. Es konnte nicht schaden, wenn der kleine Dauphin eine Schwäche für Eleonore hatte, besonders wenn Bernard die Verletzung überleben sollte. Er würde unweigerlich für Ärger sorgen und da konnte es nie schaden, wenn Eleonore gute Beziehungen nach Paris hatte. "Danke." murmelte Guillaume und hob leicht die Schultern. "Es hat offenbar nicht sein sollen. Aber wir sind beide noch jung und so furchtbar lange sind wir ja auch noch nicht verheiratet, es wird schon noch klappen. Aber ja, es dauert und es macht die Situation mit Emma auch nicht unbedingt leichter." räumte Guillaume etwas ein, das er sonst lieber nicht aussprach. "Aber wir sollten nach vorne sehen. Und vielleicht kannst du ja irgendwann auch einmal mit Berengaria reden, ich könnte mir vorstellen, dass es ihr gut tut. Was denkst du?"
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 02, 2017 6:45 pm
Eleonore nickte. "Ich denke auch....Beziehungen kann man nie genug haben und es wäre sicher auch klug diese weiter zu pflegen. Mal sehen, wohin uns die Reise führt." Sie seufzte leise. "Ja, du hast Recht, ihr sei noch jung. Aber ich verstehe, dass sie deine Beziehung zu Emma nicht sonderlich positiv betrachten kann im Moment. Aber sorge dich nicht zu viel, es wird vorbei gehen. Sie wird sich wieder fangen." Eleonore beugte sich ein wenig vor und legte ihm die Hand auf das Knie. "Natürlich, was immer du willst. Ich bin gespannt darauf sie besser kennenzulernen... Und wenn ich ihr helfen kann, dann tue ich das nur zu gerne." Damit konnte sie auch Guillaume etwas zurückgeben.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 02, 2017 7:06 pm
Edward fuhr sich durch die etwas zerzausten roten Locken und ließ den Blick über die Männer schweifen, die ihnen noch geblieben waren. "Teufel nochmal, dieser Sturm war wirklich verrückt." brummte er und dankte Gott im Stillen noch ein weiteres Mal dafür, dass sie heil an Land gekommen waren. Sie hatten unterwegs erfahren, dass Philippe Auguste, dieser Schweinehund, sämtliche französischen Häfen hatte sperren lassen, also hatte Richard entschieden, dass sie die Adria hinauf segeln würden und dort waren sie in einen heftigen Wintersturm geraten, der ihre gesamte Flotte auseinander getrieben hatte. Edward kratzte sich am Nacken und deutete dann ein Stück nach Osten. "Wenn Bruder Philippus recht hat, dann liegt dort hinten Aquileia. Ich schätze, wir sollten schnell entscheiden, wie wir von hier weiter machen wollen. Je eher wir nach Hause kommen, desto besser." brummte Edward, der es für einen wirklich seltsamen Zug Gottes hielt, sie ausgerechnet auf ihrer Heimreise durch solch ein Chaos wandern zu lassen.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Dez 03, 2017 8:14 pm
Richard folgte Edwards Blick und stützte die Hände in die Hüften. "Da sagst du was...", bemerkte er seufzend. "Ichbin schon froh, dass wir wieder halbwegs trocken hier stehen können. Verflucht sei Philippe...."Sonst wäre er längst schon Zuhause bei seiner Familie, die er sehr schmerzlich vermisste.. "Nun, viele Möglichkeiten gibt es nicht, Philippus hat sicherlich Recht. Nun, ich schätze, wir sollten nach Bayern gehen, zu meinem Schwager. Von dort aus werden wir besser in die Heimat kommen, er wird uns helfen. Das halte ich für die beste Möglichkeit." Er hatte langsam wirklich die Nase voll von dieser Reise, auf der ihm nichts so Recht gelingen wollte. Er sehnte sich nach Aquitanien und Edward auch nach England.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Dez 03, 2017 8:41 pm
Edward nickte grimmig. "Wohl wahr, zwischendurch hab ich geglaubt, es zerreist das Schiff einfach mitten in der Mitte." Er wusste schon, wieso er ein Schiff nur betrat, wenn es unbedingt nötig war und am besten maximal für eine Kanalüberfahrt. Die See war einfach viel zu unberechenbar. Edward seufzte schwer. "Bayern ... das heißt, nach diesem Abenteuer in der Wüste und dem Sturm auf See, lässt du mich jetzt auch noch über die Alpen wandern ... ehrlich, mein König, manchmal zweifle ich daran, ob es so klug war, mich dir anzuvertrauen." murmelte Edward, meinte seine Worte aber natürlich nicht ernst. Sicher, es war eine elende Schinderei gewesen und trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, würde er Richard auch bis an den Schlund der Hölle folgen.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Dez 03, 2017 8:58 pm
Richard hob die Schultern. "So ist die See nun einmal, Ed. Aber sie ist nun einmal unser schnellster Weg hierher gewesen." Er lachte leise und schlug Edward kräftig auf den Rücken. "Ach, stell dich nicht an wie ein Mädchen. Das schaffen wir auch noch, wir haben die Mauren und dieese elende Hitze überlebt. Außerdem genießt du dieses Abenteuer doch ebenso sehr wie ich." Richard grinste. "Zuhause streitest du dich ohnehin wieder mit deiner Furie von Frau." Aber sie freute sich sicher trotzdem auf ihn. "Ich bin gespannt auf meine Kinder. Ich hoffe, Stephan geht es besser."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Dez 03, 2017 9:06 pm
Edward schnitt eine kleine Grimasse und lachte dann auf. "Nur fast so sehr wie du. So viel Freude an dieser Sache wie du sie hast, kann niemand wirklich empfinden." bemerkte er amüsiert. "Schon, aber ich vermisse die Streiterei mit ihr beinahe. Und es ist ja nicht nur meine Frau zu der ich zurück kehre, wenn ich nur an meine Kinder denke ... außerdem weiß ich gar nicht, wohin ich am liebsten zu erst will ... Oxford, Truro, Pembroke ... alles mehr als reizvoll." erwiderte Edward seufzend. "Aber bald ist es ja geschafft. Und ich denke, dein Sohn wird sich schon wieder gemacht haben. Mit dem Abstand, sowohl zeitlich als auch räumlich, wird er Zeit gehabt haben, sich zu erholen." zeigte Edward sich mehr als zuversichtlich.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Dez 03, 2017 9:37 pm
"Nun, da hast du vielleicht Recht.", erwiderte Richard grinsend. Er war immer schon ein kleiner Draufgänger gewesen, noch mehr als Edward, der ja auch so ein Hitzkopf war wie er selbst. "Nun, es ist wohl eine liebgewonnene Gewohnheit, was? Aber ja, die Kinder fehlen mir auch. Ich weiß nicht mal, wie viele Enkel ich inzwischen habe. Ich bin gespannt es herauszufinden." Er legte den Kopf leicht schief. "Das ist wahr. Ich denke, er wird sich gefangen haben, aber es war wirklich schmerzlich ihn so zu sehen. Ich hoffe sehr, dass er darüber hinweg kommt." Er legte Edward die Hand auf die Schulter. "Na komm, lass uns gehen..."