William und Joanna ab 09.09.12 - Teil 5

Philippe

"Nein, das kann ich nicht. Ich bin nicht lebensmüde, ich bin einfach nur rettungslos verliebt. Sie stand da...vor meiner Tür, mitten in der Nacht, völlig aufgelöst, weil Henry sie praktisch vergewaltigt hatte. Wie hätte ich sie denn abweisen sollen? Es wundert mich selber, dass ich noch lebe. Aber ich schätze, das habe ich auch ihr zu verdanken. Wenn ich auch nicht weiß, wie..."
Philippe schüttelte den Kopf. "Josephine hat mich behandelt und ein Medicus in Rouen. Es sieht schlimmer aus, als es ist. Es war viel schlimmer, als wir abgereist sind. Einige Prellungen, mein Rücken besteht nur noch aus frischen Narben und der rechte Arm ist nicht zu gebrauchen, aber sonst geht es." Er seufzte.
"Ich darf sie niemals wieder sehen...wie soll ich das denn schaffen? Meine arme Marguerite..."

 

William seufzte schwer. Ja, er konnte verstehen, wie Philippe sich gefühlt haben musste. Dennoch, es war schier unverantwortlich von ihm gewesen.
"Ich möchte trotzdem, dass John sich das anguckt. Ich werde dich gleich zu ihm bringen, je eher desto besser." Er war in seinem Leben immerhin auch schon genügend Ärzten begegnet, die ihn eher umgebracht als geheilt hätten.
Dann sah er seinen Sohn mitleidig an. "Es wird schwer werden, ich weiß das, aber du wirst es durchhalten müssen. Wenn du versuchst sie wieder zu sehen, wirst du wohl nicht noch einmal mit dem Leben davon kommen. Und sie womöglich auch nicht. Und du willst sie doch nicht in Gefahr bringen, oder?"

Philippe

Philippe seufzte schwer. "In Ordnung....es wird nicht mehr viel Unterschied machen, aber wenn du darauf bestehst. Soll John es sich eben ansehen. Ich bin müde..."
Er wollte eigentlich nur noch ins Bett, aber würde er eben seinem Vater den Gefallen tun.
"Natürlich will ich das nicht und ich weiß, dass ich es aushalten muss.", erwiderte Philippe ungehalten. "Das weiß ich alles selber, aber das macht es trotzdem nicht einfacher. Ich muss immer daran denken, wie es ihr jetzt wohl geht. Ob Henry ihr wieder weh tut, ob sie sehr unglücklich ist und ob sie sich wieder fängt. Ob er ihr das hier verzeiht und sie gut behandelt. Ich hasse es, dass die Welt so ungerecht sein muss.", bemerkte er finster.

 

"Nur um ganz sicher zu gehen. Danach wirst du dich ausruhen können. Während John sich das ansieht lasse ich in deinem Gemach alles vorbereiten." versprach William dann und hielt vor der Tür zu Johns Gemächern inne. Er seufzte leise und legte eine Hand vorsichtig auf Philippes Schultern. "Ich weiß. Du bist kein kleiner Junge mehr, aber dennoch mache ich mir einfach Sorgen um dich. Ich bin dein Vater, egal wie alt du bist, ich muss dir solche Dinge einfach sagen." erwiderte William und sah Philippe ernst an. "Du weißt, dass du jederzeit zu mir kommen kannst, wenn du reden willst."
Dann wandte er sich der Tür zu und klopfte an.
William war einfach viel wohler, wenn John einen Blick auf die Verletzungen seines Sohnes warf und vor allem eine realistische Einschätzung dazu abgab.

Philippe

"Ja, ja...vermutlich musst du das." Philippe erwiderte den Blick seines Vaters und einen Moment herrschte Schweigen. "Ja, ich weiß...aber reden wird mir nicht helfen. Es gibt nichts, das mir helfen könnte. Wie würdest du dich fühlen, wenn du Joanna nie wieder sehen dürftest und wüsstest, dass es ihr nicht gut geht? Würdest du ruhig hier sitzen und es akzeptieren?"
Er hatte zwar nicht wirklich Lust, sich von John noch einmal untersuchen zu lassen, aber wenn es seinen Vater glücklich machte, sollte es in Gottes Namen so sein.
Als der Arzt öffnete, seufzte er leise und trat schließlich ein, damit John sich die Verletzungen anschauen konnte. Am schlimmsten war es ohnehin, dass er den Arm nicht benutzen konnte.

  Philippe

"Ich weiß ..." erwiderte William. "Aber manchmal ist es besser, wenigstens darüber zu reden als es in sich hinein zu fressen. Wie gesagt, meine Tür steht dir immer offen." Dann seufzte er und schüttelte den Kopf. "Nein, das würde mir wahrlich schwer fallen. Ich habe sie einmal gehen lassen müssen ohne zu wissen wohin sie geht und wie ob es ihr dort gut gehen würde. Ich kann erahnen wie es dir geht."
Als John öffnete, nickte William seinem Sohn noch einmal zu. "Ich werde alles vorbereiten, dann kannst du dich hier nach gleich in das frisch gemachte Bett legen." Er schenkte seinem Sohn ein aufmunterndes Lächeln und überließ ihn dann Johns kundigen Händen.
Philippe seufzte und warf John einen missmutigen Blick zu. "Josephine hat sich um alles gekümmert und in Rouen habe ich sich ein Medicus das ganze angesehen ... ich halte das ja für unnötig, aber mein Vater besteht ja darauf." murmelte er als die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war.
Eigentlich wollte er doch nur ins Bett ...

John lächelte milde. Mit unwilligen Patienten hatte er Erfahrung, das war nichts neues. "Setz dich erst einmal. Ich werde es kurz halten, versprochen.", erwiderte John schließlich und deutete auf einen Stuhl. Er half Philippe aus seinem Hemd und besah sich erst einmal die Striemen am Rücken.
"Das sieht alles aus, als hätte man es gut versorgt. Ich werde dir trotzdem eine Salbe geben. Sie wird die Narben weich halten und helfen, dass nicht ganz so viele Spuren zurückbleiben."
Er seufzte leise und fuhr dann konzentriert den Arm mit den Fingerspitzen hinab um den Knochen zu ertasten.
"Mehrfach gebrochen war er, nicht wahr? Josephine hat das ganz gut gemacht. Aber du wirst den Arm noch eine ganze Weile nicht brauchen können. Versuch es besser gar nicht erst, sonst dauert es noch länger. Und zu dünn bist du auch, Junge. Du solltest jetzt erst einmal etwas essen und dich dann ausruhen..."

Philippe

Philippe nickte ein wenig abwesend als John über die Salbe sprach. Letztlich war es ihm egal wie sein Rücken aussah, Hauptsache die Schmerzen verschwanden.
Als John seinen Arm abtastete, presste Philippe die Lippen aufeinander und beobachtete den Arzt aufmerksam, dann atmete er geräuschvoll aus. "Ich weiß." erwiderte er etwas unwillig. "Was denkt Ihr, wie lange es dauern wird?" fragte er dann nach. Wirklich auf der Seele brannte ihm viel eher die Frage, ob er den Arm überhaupt wieder richtig würde nutzen können, ein Schwert halten, kämpfen ... aber das wollte er nicht fragen. Wenn er es aussprach würde seine Sorge davor wie zu greifbar werden.
Philippe schürzte ein wenig die Lippen. Junge ... er war doch kein kleines Kind mehr!
"Das werde ich." versicherte er dann jedoch.
Er hatte während der Reise nicht allzu viel hinunter bekommen, war er die meiste Zeit doch einfach viel zu müde gewesen, um überhaupt irgendetwas zu tun. Denn auch wenn er unterwegs viel geschlafen hatte, war das nicht unbedingt erholsam gewesen.

John wiegte nachdenklich den Kopf hin und her. "Schwer zu sagen. Aber ich denke, vier Wochen wird es schon noch dauern, bis du ihn wieder recht normal gebrauchen kannst. Und dann sehen wir weiter. Bis dahin keine Belastung."
Und dann würden sie sehen, wie viel Kraft Philippe im Arm noch geblieben war. Natürlich würde der Arm immer ein wenig anfälliger bleiben, aber damit konnte man gut leben.
"Gut.", erwiderte John schlicht und erhob sich.
"Dann geh nun, es ist sicher alles vorbereitet. Schaffst du den Weg allein oder brauchst du Hilfe?"

Philippe

Philippe sah John einen Moment lang schweigend an, dann nickte er langsam. "In Ordnung." erwiderte er langsam und zog sich ein wenig umständlich das Hemd wieder über. Dann schüttelte er den Kopf. "Nein, das wird schon gehen. Ich werde nur etwas länger brauchen." erwiderte er dann. Zumal er jetzt keine Treppen mehr steigen musste. Treppen waren am anstregendsten.
An der Tür hielt er jedoch noch einmal inne. Henrys Worte hallten in seinem Kopf wieder und John war womöglich einer der wenigen, wenn nicht der einzige, mit dem er darüber in Ruhe sprechen konnte.
"John, darf ich Euch etwas fragen?" begann er zögerlich. "Ihr habt damals das Kloster verlassen und seid hier her gekommen und habt für Constance Euerem geistlichen Leben abgeschworen. Würdet Ihr dahin zurückkehren, wenn sie nicht mehr bei Euch wäre?" fragte Philippe langsam. "Wenn Ihr Eure Kinder außer Acht lassen würdet." fügte er rasch noch hinzu, denn John würde seine Kinder sicher nie im Stich lassen.
Philippe hatte während der Reise viel darüber nachgedacht, was er nun anstellen sollte, wo er Marguerite nie wieder sehen durfte. Und vor allem drohte ihm immer der Gedanke, dass er seinen Arm womöglich nie wieder richtig würde nutzen können ... dann wäre er vollkommen nutzlos. Was sollte er denn anfangen, wenn er nicht einmal mehr ein Schwert vernünftig führen konnte?

John sah Philippe überrascht an, als dieser doch noch einmal das Wort an ihn richtete. "Natürlich, alles was du willst." Doch mit einer solchen Frage hatte er nicht gerechnet. "Das ist schwer zu sagen. Ich war schon hier, bevor ich Constance kennen gelernt habe. Und ich war sehr glücklich hier als Hauskaplan. Doch wenn hier ein anderer Earl herrschen würde und ich keine Familie hätte....ich schätze, dann wäre ich zurück ins Kloster gegangen. Das Kloster ist kein schlechter Ort. Viel Ruhe und Zeit sich über manche Dinge klar zu werden...Manchmal kann es gut tun, eine Weile dorthin zu gehen, bevor man in sein Leben zurückkehrt. Weil man gerade nicht weiter weiß oder Abstand braucht. Und es gibt viel zu lernen. Weise Schriften zu lesen. Warum fragst du? Möchtest du etwa in ein Kloster gehen?"

Philippe

Philippe hörte John aufmerksam zu und hob dann die Schultern. "Ich glaube nicht. Ich meine ... ich weiß es nicht." erwiderte Philippe dann. "Es ist nur ... ich weiß nicht, was ich anfangen soll, jetzt wo ich nie wieder zu Marguerite kann. Und sollte mein Arm nicht wieder vollständig heilen ... wer bin ich denn schon, wenn ich nicht einmal mehr ein Schwert halten kann?" fragte er ein wenig verzweifelt. Dann war er ein Niemand. Nichts weiter als der nutzlose Bastard des Earls, der zu nichts sinnvollem in der Lage war. Und ohne Marguerite erschien ihm ohnehin alles sinnlos, was er anfasste.

John hörte sich Philippes Sorgen an und bedeutete ihm dann, sich wieder zu setzen. "Vielleicht würde es dir gut tun, ein, zwei Wochen im Kloster zu verbringen um wieder zu dir selbst zu finden. Aber erst, wenn du wieder gesund bist. Es gibt so viel mehr im Leben als Soldat zu sein...Ritter. Und kämpfen zu können. Sieh mich an oder Owen...wir sind beide nicht sehr begabt mit dem Schwert. Ich kann mir vorstellen, dass es schwer für dich ist, jetzt, wo Marguerite in weiter Ferne ist. Aber verstehst du...manchmal hat Gott eben andere Dinge für uns geplant. Ich bin eigentlich zuversichtlich, was deinen Arm angehen sollte. Aber selbst wenn nicht...dann musst du dir eben etwas Anderes aufbauen. Als Gelehrter zum Beispiel. Du könntest deinem Vater sicher bei der Verwaltung zur Hand gehen, dafür brauchst du kein Schwert. Ich könnte dir sicher auch einige Dinge beibringen. Möglichkeiten gibt es genug, Philippe, du musst sie nur wahrnehmen. Aber warte doch erst einmal ab, wie sich deine Genesung entwickelt. Dann kannst du immer noch weitersehen."

Philippe

Philippe folgte Johns Aufforderung sich wieder zu setzen und Hörte ihm aufmerksam zu. Als der Arzt geendet hatte, seufzte Philippe leise. "Aber ich bin nicht wie Ihr." erwiderte er zweifelnd. "Ich bin nicht wie Owen ... ich bin kein Gelehrter." Wenn er daran dachte wie lange er gebraucht hatte um wenigstens passabel Lesen und Schreiben zu lernen ... "Bevor ich hergekommen bin, habe ich immer davon geträumt irgendwann vielleicht einmal ein Knappe bei einem einfachen Ritter werden zu dürfen. Ich wollte nie etwas anderes werden und jetzt ..." Philippe seufzte schwer.
"Aber Ihr habt Recht, vorerst werde ich mich wohl ohnehin gedulden müssen und abwarten." Auch wenn ihm das schwer fiel.

"Nein, das bist du nicht. Aber bevor du nichts mehr hast, ist das eine vernünftige Alternative. Siehst du. Du hast davon geträumt und trotzdem viel mehr erreicht. Also sei nicht so ungeduldig. Du kannst immer noch alles erreichen und ich bin mir sicher, dein Arm wird wieder."
John musste unwillkürlich lächeln. "Geduld ist eine Tugend, die deiner Familie recht fremd ist. Ich versuche deinem Vater das seit Jahren beizubringen, aber wirklich gefruchtet hat es nicht. Doch etwas Anderes als warten kannst du ohnehin nicht tun. Also, sorg dafür dass du dich genug ausruhst und gesund wirst, dann sehen wir weiter."

Philippe

Philippe lächelte schief. "Nun, da habt Ihr wohl recht." erwiderte er und erhob sich dann langsam. "Ich danke Euch für Euren Rat, John." bedankte Philippe sich dann, ehe er sich verabschiedete und die Gemächer des Arztes verließ.
Er freute sich wirklich schon auf sein Bett ... eine weiche Matratze und warme, bequeme Laken ... Die Reise war an sich schon anstregend und in seinem angeschlagenen Zustand wirklich nicht leicht gewesen. Umso dankbarer war Philippe als er sich wenig später in die Kissen sinken lassen konnte und die Augen schloss.

Robert war fast ein wenig erleichtert gewesen, als er Philippe seinem Vater überlassen konnte. Er liebte seinen Bruder zwar sehr, aber er sehnte sich nach seinen Kindern und wollte sie so schnell wie möglich in die Arme schließen. Außerdem hatte er ein wenig Angst vor der Reaktion seines Vaters gehabt, wenn dieser Philippe zu Gesicht bekam. Er hatte Vorwürfe gefürchtet, wieso er nicht besser auf ihn aufgepasst hatte. Aber wie hätte er das denn auch anstellen sollen?
Mit einem Seufzen riss er sich aus seinen Gedanken und öffnete seiner Frau die Tür zum Zimmer, in dem sich die Kinder mit ihrem Kindermädchen aufhielten.
Rob war sofort Feuer und Flamme und im Nu auf den Beinen, um sie Beide zu begrüßen. Der Kleine stürzte sich auf seine Eltern und Robert hob ihn lachend hoch.
"Na, mein Großer? Hast du gut auf deine Schwester aufgepasst?"

Josephine

Josephine konnte es kaum erwarten ihre Kinder wieder zu sehen. Während Robert seinen Sohn auf den Arm nahm, eilte sie zu der Kinderfrau, die Joanna auf dem Schoß hatte und nahm ihr das kleine Mädchen ab. "Oh meine Kleine ..." murmelte sie und drückte ihre Tochter sanft an sich.
Als sie dann zu ihren beiden Männern zurück kehrte, schimmerten ihre Augen feucht. Sie war so froh, die beiden wieder zu haben und diese Schwangerschaft sorgte sowieso dafür, dass ihre Gefühle gerne mit ihr durch gingen.
Sie trat neben Robert und hörte gerade wie Rob seinem Vater grinsend antwortete. "Natürlich! Hab ich doch versprochen." erklärte er und sah dann freudestrahlend seine Mutter an, die ihm einen Kuss gab. "Das hast du toll gemacht, Großer." lobte sie mit etwas rauer Stimme. Es rührte sie wirklich ihre Kinder wieder zu sehen.

Robert lächelte und fuhr seinem Sohn durch den dunklen Schopf. "Gut gemacht, Rob. Ich bin stolz auf dich." Als Josephine mit Joanna zurückkam, gab er seiner kleinen Tochter einen Kuss. "Hallo, meine Süße..." wie sie doch allein in diesen paar Wochen gewachsen war. Solange es sich vermeiden ließ, wollte er seine Familie nie wieder so lang allein lassen.
Rob strahlte seine Mutter fröhlich an, dann fiel sein Blick auf ihren Bauch, während sein Vater den Arm um ihre Taille legte.
"Oh, Mama, Mama, bekomm ich einen Bruder?" Schließlich hatte er bei Joanna schon miterlebt, was es bedeutete, wenn der Bauch seiner Mutter langsam runder wurde.

Josephine

Josephine lehnte sich glücklich an Robert als er den Arm um sie legte und lacht dann leise. "Vielleicht. Aber das werden wir abwarten müssen, vielleicht bekommst du auch noch eine Schwester. Vielleicht hast du aber auch Glück und du bekommst deinen Bruder." erwiderte sie und strich Rob zärtlich über die Wange.
"Aber du bist ja schon mächtig gewachsen, während wir weg waren, was?" stellte sie bewundernd fest, weil sie genau wusste, wie stolz Rob immer war, wenn das jemandem auffiel.
"Kommt, lasst es uns ein wenig gemütlich machen und du erzählst uns, was du alles spannendes gemacht hast, während wir weg waren. Was hältst du davon, Rob?" Allein die leuchtenden Augen ihres Sohnes waren schon Antwort genug. Wie sehr sie ihre Kinder doch vermisst hatte!

Rob nickte eifrig. "Hoffentlich wird es ein Bruder!" Robert lachte und verwuschelte seinem Sohn die Haare. "Wart einmal ab...aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, Großer, kleine Schwestern sind auch wirklich toll."
Und wie er seinen Sohn liebte mit seinem aufgeweckten Wesen. Wie er seine Mutter anstrahlte..."Ja! Bin ich! Bin schon ganz groß."
Robert trug seinen Sohn hinüber, damit sie sich alle gemeinsam hinsetzen konnten. "Endlich seid ihr wieder da. Es war manchmal voll langweilig! Und Joanna ist noch zu klein um mit mir zu spielen...."

Josephine

Josephine lachte leise und zerzauste ihrem Sohn die Haare. "Das glaube ich gerne, Schatz. Ohne euch war es auch furchtbar langweilig bei uns. Ich bin so froh, dass ich euch wieder habe." erwiderte Josephine und setzte sich neben Robert.
Sie kuschelte sich an ihren Mann und gab ihm einen Kuss. "Und wie froh ich bin, wieder hier zu sein." flüsterte sie leise. Endlich waren sie wieder komplett. Und sie wollte die nächste Zeit wirklich voll auskosten. Sie sollte sich ja ohnehin ausruhen und die Kinder waren ja noch so klein, da konnte sie es ja ruhig mit ihnen angehen lassen.

Joanna saß am Fenster und wartete darauf, dass ihr Mann von seiner Arbeit loskam, um den Abend mit ihr zu verbringen. Vielleicht konnten sie auch noch ein wenig reden, denn sie wusste, er machte sich Sorgen um Philippe.
Langsam glitt sie von der Fensterbank und ging zum Tisch hinüber, um sich einen Becher Wein einzuschenken. Sie musste beim ersten Schluck unwillkürlich lächeln. Wein aus Italien. Von Giovanni....Vor einiger Zeit war der erste Brief von ihm eingetroffen und offenbar erfüllten sich ihre Wünsche für ihn. Er schien eine recht nette Frau kennengelernt zu haben.

 

William freute sich bereits auf den Abend mit Joanna, dementsprechend war er auch bester Stimmung als er das Gemach betrat. Joanna stand gerade am Tisch und nippte an einem Becher Wein. "So so, trinkst du also einfach ohne mich." bemerkte er amüsiert, legte die Arme um Joanna und nahm ihr den Becher ab, um einen Schluck zu nehmen. "Hm, sehr lecker." stellte er fest und gab Joanna einen langen Kuss. "Aber ein Kuss von dir ist noch viel reizvoller." erklärte William leise und strich Joanna zärtlich über die Hüfte. "Wie war dein Tag, meine Schöne?"

 

Joanna lächelte, als sie William hinein kommen hörte und lehnte sich leicht gegen ihn, als seine Arme um sie lagen.
"Mir war gerade danach. Aber du könntest dir auch selber einen Becher einschenken statt meinen zu trinken."
Joanna legte den Kopf zur Seite und lachte. "Natürlich lecker. Italienischer Wein..." Sie erwiderte seinen Kuss und seufzte zufrieden.
"Ganz gut. Ich habe lange mit Josephine geredet, nach unseren Enkeln gesehen...Und deiner?"