William und Joanna - ca. 1186 - ?

Helenes Abneigung war so deutlich spürbar, dass Edward wahrlich kein Interesse daran hatte, die ganze Sache noch in die Länge zu ziehen. Es dauerte daher nicht allzu lange bis er noch ein letztes Mal in sie hinein stieß und dann mit einem leisen Stöhnen zum Ende kam.
Einen Moment lang verharrte er reglos über ihr, dann aber zog er sich zurück und ließ sich neben Helene auf die Matratze sinken. Sein Atem ging schwer und er hielt den Blick zunächst schweigend auf den Baldachin über ihnen gerichtet, ehe er sich herum drehte und sich auf dem Ellenbogen abstützte, um Helene ansehen zu können.
Schweigend und mit nachdenklicher Miene studierte er ihr Gesicht und seufzte schließlich. "Ihr macht es mir wirklich nicht leicht, Mylady." murmelte er versonnen und strich eine ihrer Haarsträhnen hinter ihr Ohr. Keine Regung, kein Entgegenkommen ... nur Ablehnung brachte sie ihm entgegen und Edward musste sich daran erinnern, weshalb er das hier überhaupt getan hatte.

Helene

Helene verharrte reglos,als er sich zurückzog und sich neben sie legte. Jetzt war sie also wirklich seine Frau, ohne wenn und aber. Was sollte das nur werden?
Sie drehte leicht den Kopf zu ihm und erwiderte zunächst stumm den Blick. "Ihr mir auch nicht.", sagte sie dann leise, bemüht ihre Fassung zu wahren. Sie fühlte sich zerschlagen und wollte am liebsten nur noch schlafen, nicht wieder aufwachen.
"Sie alle schwärmen davon. Von der Ehe, vom Beischlaf, von einer Familie. Aber wie kann das schön sein? Es tut nur weh."
Der einzige Lichtblick würden seine Kinder sein. Die nahmen sie vorbehaltslos an und sie konnte ihnen etwas Liebe schenken.

Edward strich Helene über die Wange und schüttelte leicht den Kopf. "Nur beim ersten Mal und auch nur so sehr, weil Ihr verspannt wart wie ..." Er suchte kurz nach einem Vergleich, den sie ihm nicht übel nehmen würde, schüttelte dann aber den Kopf. "Weil Ihr viel zu verspannt wart. Wenn Ihr Euch mehr darauf einlassen würdet, wäre es anders." erwiderte Edward.
Aber vermutlich würden sie beide so schnell nicht in den Genuss kommen. Er würde sich hüten sie noch einmal anzurühren ohne das sie es wollte, denn noch einmal wollte er das hier sicher nicht erleben. Da ging er lieber zu den Dirnen oder beglückte eine der Mägde, die ihm schöne Augen machten. Daran fand er wesentlich mehr Freude als seiner Gemahlin irgendetwas aufzuzwingen.
Außerdem hatte er einen Sohn, er brauchte also auch nicht unbedingt Kinder von ihr, wenngleich er vermutete, dass das Helene möglicherweise gut tun würde.

Helene

"Und wie soll ich mich mit einem Mann mehr darauf einlassen, den ich kaum kenne? Ihr habt gelogen. Ihr habt gesagt, Ihr würdet mir nicht weh tun und Ihr habt es trotzdem getan. Und jetzt ist es meine Schuld. Wie soll ich denn entspannt sein, wenn ich nicht weiß, was mich erwartet?"
Sie musterte ihn noch einen Moment, dann drehte sie ihm den Rücken zu. Er würde ohnehin andere Wege finden sich seine Befriedgung zu verschaffen.
Was nur hatte ihr Vater ihr da angetan? Sie schwieg, während sie nicht mehr verhindern konnte, dass stumme Tränen über ihre Wangen liefen.

Edwards Mundwinkel zuckten leicht. "Ihr würdet mich besser kennen, wenn Ihr mich nicht ständig abgewiesen und mir die kalte Schulter gezeigt hättet." erwiderte er und beobachtete, wie sie sich um drehte. Er verharrte noch eine kleine Weile so, sah auf Helene hinab und bemerkte durchaus das leichte Beben, das durch ihren Körper ging.
Edward unterdrückte ein Seufzen und beugte sich ein klein wenig vor, um ihr noch einmal über die Schulter zu streichen, ehe er die Bettdecke über sie beide zog. "Schlaft gut, Mylady. "murmelte er leise und ließ den Kopf dann in die Kissen sinken, um ein wenig Schlaf zu finden. Es war eine vertrackte Situation vor der sie beide standen und Edward musste sich wirklich Gedanken machen, wie sie das Beste daraus machen konnten.

Aileen

Aileen hatte den wundervollen Abend mit Elias von ganzem Herzen genossen. Entsprechend beschwingt hatte sie die Halle verlassen um ihre Gemächer aufzusuchen. Elias war so zuvorkommend und freundlich. Sie hatte ihn wirklich ins Herz geschlossen.
Am Ende des Ganges sah sie John in ihre Richtung kommen, aber an diesem Abend war ihr alles egal. Sollte ihr Halbbruder doch reden. Es gab jemanden, der sie schätzte und gern in ihrer Nähe war, das war alles, was wirklich zählte.
Sie setzte nur ein nichtssagendes Lächeln auf und wollte einfach an ihm vorbei gehen.

John

John hatte Elias und Aileen den ganzen Abend über genau beobachtet und während er zunächst unfassbar wütend gewesen war, hatte sich dann schnell eine grandiose Möglichkeit für ihn eröffnet, um Aileen erneut eins auszuwischen.
Deshalb kam es ihm auch sehr gelegen, dass sie ihm nun alleine hier im Gang über den Weg lief. In gewohnter Weise versperrte er ihr den Weg, ein mokantes Lächeln auf den Lippen. "Was denn, ganz alleine unterwegs?" fragte er und legte den Kopf ein wenig schief. "Ich dachte, du würdest in die Fußstapfen deiner Mutter treten und für Elias heute Nacht brav die Beine breit machen. Oder seid ihr etwa schon so schnell fertig geworden?" fragte er höhnisch.

Aileen

Aileen verzog angewidert das Gesicht, als ihr Halbbruder ihr den Weg versperrte. Aber heute würde sie sich nicht entmutigen lassen. Ein einziges Mal würde sie sich nicht unterkriegen lassen.
"Du bist ein Scheusal, John. Widerwärtig, was du für Gedankengänge hegst. Im Gegensatz zu dir ist Elias ein Ehrenmann und er würde mich nie anfassen."
Nicht, ehe sie verheiratet wären. Da war sie sich ganz sicher.
"Was also willst du von mir? Wenn du mir nur wieder dummes Gerede antun willst, werde ich nun weitergehen und mich ins Bett begeben. Alleine."
Plötzlich war es gar nicht mehr so schwer ihm die Stirn zu bieten.

John

Johns Lippen verzogen sich zu einem gehässigen Grinsen. "So so, ein Ehrenmann. Hat er dir also erfolgreich etwas vorgespielt." erwiderte er und griff nach Aileens Kinn, um sie zu zwingen ihn anzusehen. "Denkst du wirklich, dass sich mit dir jemand abgeben würde? Tz, also wirklich, Aileen." John schüttelte leicht den Kopf. "Elias ist mein Mann, mit Haut und Haar, Aileen. Hast du gedacht, daran würde sich etwas ändern? Soll ich dir verraten, wieso er dir plötzlich so viel Aufmerksamkeit geschenkt hat, hm?" Johns Augen funkelten, er hatte einen diebischen Spaß an dieser Sache.
"Weil er dich aushorchen sollte, du kleines Miststück. Er sollte für mich herausfinden, wo Harry hin verschwunden ist und was du mit der ganzen Sache zu tun hattest. Ich weiß alles, Aileen, hörst du, alles. Ich könnte jederzeit zu Vater gehen und erzählen, was du getan hast und wo dein ach so geliebter, missratener Bruder steckt." drohte er ihr leise.
Es war ein Bluff, er ahnte zwar, dass Aileen irgendetwas wusste, aber er hatte keine Ahnung was und auch nicht wo Harry war. Aber das musste Aileen ja nicht wissen.

Aileen

Aileen zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. "Vorgespielt? Warum sollte er?" Unwillig schob sie seine Hand weg, als er nach ihrem Kinn griff. "Fass mich nicht an." Sie trat einen Schritt zurück. "Warum sollte er sich nicht mit mir abgeben? Er mag mich eben."
Dieser Spott ängstigte sie. Was, wenn er recht hatte? Ungläubig schüttelte sie den Kopf und dieTränen traten ihr in die Augen.
"Nein, das würde er niemals tun! Du bist ein Lügner. Elias mag mich gern und er würde dir nie etwas über Harry verraten." Wenn sie überlegte, was sie ihm alles erzählt hatte. Was er wusste...Er konnte sie doch nicht verraten.
"Du wirst Harry niemals finden und du wirst ihn nicht in die Finger kriegen. Egal, was du Vater erzählst." Richard würde Harry beschützen.

John

John grinste hämisch. "Weil ich es ihm gesagt habe. Ist dir noch nicht aufgefallen, dass der Gute mir aus der Hand frisst?" erwiderte er und lachte dann. "Dich mögen? Oh bitte, Aileen, ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du so leichtgläubig bist. Aber Elias hatte Recht, du bist wirklich ein dummes Schaf."
John weidete sich an ihrer Reaktion und genoss es zu sehen, wie sehr seine Worte sie trafen, wie die Tränen in ihre Augen traten und wie sie zu zweifeln begann.
"Er würde nicht nur, er hat es getan. Und glaub mir, ein kleiner Hinweis von ihm hat schon gereicht, um deinen Bruder ausfindig zu machen. Es war ein leichtes eine Falle für ihn aufzustellen, einen Brief von ihm an die habe ich schon abfangen könne. Nun warte ich nur noch auf die perfekte Gelegenheit, um die Falle zuschnappen zu lassen. Dann, wenn ihr beide es am wenigsten ahnt, wird es euch am härtesten treffen." prophezeite John mit bösem Grinsen.

Aileen

"Das tut er nicht mehr. Er geht seinen eigenen Weg und er ist gern in meiner Nähe." Seine Worte trafen zielsicher den wunden Punkt auf ihrer Seele. Ihr Mutter war tot, ihr Vater ging ihr aus dem Weg und ihr Bruder hatte sie ihm Stich gelassen. Wie sollte jemand wie Elias ausgerechnet sie mögen können? Sie war wirklich ein dummes Schaf, auch wenn sie sich einfach nicht vorstellen konnte, dass er so etwas gesagt hatte.
"Du bist ein Lügner...", sagte sie leise. "Wenn du weißt, wo Harry ist, dann sag es mir. Dann sag mir, wohin er gehen wollte. Wenn du es ohnehin weißt, kannst du es ja auch aussprechen. Falls du wirklich einen Brief abgefangen hast, hast du kein Recht ihn zu behalten. Gib ihn her."

John

John grinste. "Natürlich tut er das immer noch. Er sehnt sich danach endlich große Taten zu vollbringen und er weiß, dass ich ihm das ermöglichen kann. Der Gute ist mir treuer ergeben als ein Hund es je sein könnte." erwiderte John amüsiert.
Dann lachte er und schüttelte den Kopf. "Das bin ich nicht und wenn du in dein Herz hinein hörst, weißt du genau, dass ich Recht habe. Dass sich niemand außer diesem Taugenichts, den du Bruder nennst, mit dir abgeben würde." Seine Augen funkelten als John einen Finger an die Lippen legte. "Sch, das bleibt unser kleines Geheimnis. Und ich werde es auch Vater erst anvertrauen, wenn ich den Zeitpunkt für günstig halte. Deshalb bekommst du auch leider, leider den Brief nicht, schließlich brauche ich einen Beweis." John zwinkerte ihr zu und strich Aileen dann über die Wange, beugte sich dabei soweit vor, dass sein Atem über ihr Ohr strich. "Und nun, husch husch, ab mit dir, kleines Hurenkind."
Dann trat er zurück, schenkte Aileen noch ein letztes höhnisches Grinsen und setzte seinen Weg dann fort.

Aileen

Aileen schüttelte den Kopf. "Nein....du hast Unrecht. Du kannst das gar nicht wissen. Unddu weißt gar nicht, wo er ist, du bluffst doch nur. Sonst hättest du es garantiert nicht so lange für dich behalten können."
Sie schluchzte leise auf und als er sie wieder beleidigte, nahm sie all ihren Mut zusammen und gab ihm eine saftige Ohrfeige. Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich um und eilte davon.
Wie hatte sie sich in Elias nur so täuschen können? Er hatte sie nurbenutzt und mit ihren Gefühlen gespielt. Natürlich, warum sollte er sich auch gegen John stellen?

Elias

Elias war vollkommen durch den Wind. Aileen und er hatten bei Edwards Hochzeit einen ganz wundervollen Abend zusammen verbracht und er hatte abends im Bett gelegen und an nichts anderes mehr denken können als an ihr Lächeln und das Strahlen in ihren Augen als er sie zum Tanz aufgefordert hatte.
Doch am nächsten Tag war sie ihm aus dem Weg gegangen und auch in den darauffolgenden Tagen hatte er nicht mehr an Aileen heran kommen können und das setzte ihm mehr zu als er geahnt hatte. Er hatte keine Vorstellung wieso sie das auf einmal tat und deshalb hatte er sich nun entschieden, sie um jeden Preis darauf anzusprechen.
Also hatte er im Gang vor ihrem Gemach gewartet, denn die einzige Chance an sie heran zu kommen, schien sich zu ergeben, wenn sie ihr Gemach verließ, denn hinein lassen würde sie ihn nicht, da war er sich sicher.
Als sich nun die Tür öffnete, wartete Elias bis Aileen heraus gekommen und die Tür wieder geschlossen hatte, dann trat er um die Ecke auf sie zu. "Aileen!" eilig trat er zu ihr und versperrte ihr geschickt den Weg zurück in ihr Gemach. "Aileen, wir müssen reden." bat er sie eindringlich und griff nach ihrer Hand. "Was ist los? Was ist passiert, dass du mir aus dem Weg gehst? Ich dachte, wir hätten an dem Abend so viel Spaß zusammen gehabt und du ..." Seine Stimme brach und er sah sie unsicher an, wusste nicht, was er von ihrer Zurückweisung halten sollte. Hatte er womöglich viel zu viel in die ganze Sache hineininterpretiert? Hatte er etwas gesehen, das es gar nicht gab?

Aileen

Aileen war Elias in den vergangenen Tagen erfolgreich aus dem Weg gegangen. Sie hatte ihn einfach nicht mehr sehen wollen, nachdem er sie so hintergangen hatte. Dabei hatte sie ihn so gern gehabt, hatte sich mehr erhofft und seine Nähe genossen.
Sie schaute sich flüchtig umund verließ dann ihre Gemächer. Doch weit kam sie nicht. Elias fing sie ab und ließ sie auch nicht mehr zurück durch die Tür gehen.
"Ich wüsste nicht, was wir noch zu reden hätten.", erwiderte sie verletzt. Sie biss sich verunsichert auf die Unterlippe. Hier fielen Dinge, die nicht für andere Ohren bestimmt waren. So schob sie ihn halbherzig durch die Tür in ihr Gemach, damit sie ungestört reden konnten.
"Wir hatten Spaß, ja, dachte ich auch. Bis ich erfahren habe, dass du mich nur aushorchen solltest. Du hast mich nur benutzt und mir den Gentleman vorgespielt, weil du genau wusstest, dass ich mich darauf einlassen würde, weil sich nie jemand für mich interessiert. Das ist nicht gerecht, das habe ich nicht verdient. Ich habe dir vertraut."

Elias

Elias wollte gerade protestieren und einwenden, dass sie sehr wohl etwas zu bereden hatten, als Aileen ihn in ihr Gemach schob. Dankbar trat er ein, denn hier konnten sie wenigstens in Ruhe und ungestört sprechen.
"Ich soll was getan haben?" fragte er vollkommen entgeistert und starrte Aileen entsetzt an. "Wie kommst du denn auf die Idee? Das ist völliger Unsinn. Ich habe dich nicht ausgehorcht! Das einzige, was ich wollte, war mit dir zusammen zu sein - um deinetwillen!" Elias war verwirrt und zutiefst verletzt, dass sie ihm so etwas zutraute. Er hatte gedacht, dass sie in ihm etwas besonderes sah, so wie er in ihr und nun das? Elias schluckte schwer.
"Bitte, Aileen ... wieso glaubst du so etwas von mir?" fragte er leise.

Aileen

Aileen war nun völlig verwirrt. Er reagierte so ehrlich entsetzt, aber war das nicht auch nur ein Theater von ihm? Er hatte ihr auch glaubhaft vorgespielt, dass er sie mochte. Sie schluchzte leise auf und legte die Arme um ihren Oberkörper.
"John hat es gesagt. Er hat mich nach dem Fest abgefangen und mich gefragt, ob...ob ich nicht in die Fußstapfen meiner Mutter treten wollte und mit in dein Bett gegangen wäre. Ich sagte ihm, du wärst nicht so, da hat er mir die Wahrheit gesagt. Dass du nur nett zu mir bist, weil Johnes so will. Dass du ihm Informationen gegeben hast über Harry und mich, damit er uns eins auswischen kann. Er will Vater sagen, wo Harry ist. Und er hat gesagt, dass du denkst, ich sei ein dummes Schaf. Weil niemand mich je wirklich mögen könnte..."
Sie wurde immer leiser und brach schließich ab.

Elias

Mit einem Mal hatte Elias das Gefühl als würde sich alles um ihn herum drehen. Er spürte, wie sich sein Magen schmerzhaft zusammen zog und seine Kehle eng wurde. Natürlich hatte er gewusst, dass John hin und wieder nicht gerade mit ritterlichen Manieren glänzte, doch dessen Niedertracht nun in vollem Maße am eigenen Leib zu erfahren, erschütterte Elias bis ins Mark.
"John?" wiederholte er mit rauer Stimme. Das durfte doch nicht wahr sein. Hatte John das wirklich getan, um einen Keil zwischen Aileen und ihn zu treiben?
"Aileen, das ... das ist nicht wahr." zwang er sich schließlich zum Sprechen. "John hat gelogen. Ich ... ich habe das alles nicht seinetwegen getan und ich habe ihm auch nichts erzählt. Wirklich nicht!" Elias trat zu Aileen und zog sie einfach in seine Arme, er konnte gar nicht anders. "Ich habe ihm nichts gesagt und er weiß auch nicht wo Harry ist. Er hat sich das alles nur ausgedacht, weil er uns nicht zusammen sehen wollte. Du musst mir glauben, Aileen! Ich mag dich wirklich. Sehr sogar."

Aileen

Aileen blieb noch einen Moment skeptisch, doch als er sie so einfach in die Arme zog - etwas, was er noch nie getan hatte - schlang sie die Arme um ihn und presste das Gesicht an seine Brust.
"Ich hatte solche Angst vor ihm. Und Angst um Harry. Er hat mir so weh getan damit, er weiß genau, wie er mich verletzen kann. Warum hasst er mich nur so sehr? Ich habe ihm nie etwas getan.", brach es unter Tränen aus ihr heraus.
"Ich habe mich so schlecht gefühlt, weil ich dachte, du hasst mich auch. Ich mag dich nämlich auch sehr gern....John ist so ein elender Lügner. Er sagt immer so gemeine Sachen zu mir."

Elias

Elias hatte das Gefühl als würde die Sonne direkt in seinem Herzen scheinen als Aileen die Arme um ihn schlang und das Gesicht an seine Brust presste. Er zog sie fester an sich und strich ihr sanft über den Rücken. "Er wird dir nie wieder weh tun." wisperte er leise. "Nie wieder, hörst du? Das werde ich nicht zulassen." Er war völlig überfordert mit der Erkenntnis wie sehr John ihm hatte schaden wollen, nur um Aileen zu verletzen, doch während er hier stand und Aileen in den Armen hielt wurde ihm klar, dass sie so ungemein viel wichtiger war als John es je war und je sein würde.
Elias hob sanft Aileens Kinn an und küsste zärtlich ihre Tränen von den Wangen. "Ich hasse dich nicht. Im Gegenteil, ich ..." Elias zögerte kurz, dann hörte er Evelyns Stimme in seinem Kopf und er musste lächeln. "Ich bin bis über beide Ohren verliebt in dich." gestand er Aileen leise.

Aileen

Aileen fühlte sich geborgen in seinen Armen wie noch nie zuvor im Leben. Wie wundervoll dieses Gefühl doch war. Sollte sie vielleicht doch einmal im Leben einbisschen Glück haben? Wenn so ein wundervoller Mann wie Elias sie mochte...
"Das ist gut. Ich vertraue dir..." Elias würde sie vor John beschützen und sie würde keine Angst mehr vor ihrem Halbbruder haben müssen.
Sie schloss die Augen, als er die Tränen von ihren Wangen küsste und ihr stockte der Atem. Noch nie hatte jemand das bei ihr getan. Selbst Harry nicht. Und das hier war ganz anders als mit Harry.
Sein Geständnis sorgte dafür, dass sie dieAugen wieder öffnete und ihn ungläubig ansah. "Wirklich? Mir...mir geht es ähnlich, denke ich, aber ich...ich bin doch nur ein Bastard. Was willst du mit jemandem wie mir?"

Elias

Elias musste lächeln als sie so überrascht zu ihm aufsah. "Wirklich." bestätigte er sanft. "Und es spielt doch gar keine Rolle, ob du ein Bastard bist oder nicht. Du bist eine wundervolle Frau und allein das ist wichtig." murmelte er und legte eine Hand an Aileens Wange. "Was ich mit dir will? Das fragst du noch?" wisperte Elias leise. "Ich will dich lieben und ehren bis ans Ende unserer Tage, ich will morgens neben dir aufwachen und abends neben dir einschlafen. Ich will jeden Tag mit dir verbringen und dich mit meiner ganzen Liebe überschütten, Aileen." erklärte er und beugte sich etwas weiter vor. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, ließ zwei Grübchen neben seinen Mundwinkeln entstehen und seine grünen Augen leuchten. "Ich will, dass du bei mir bleibst, Aileen. Dass du mit deinem schönen Lachen meine dunklen Dämonen vertreibst, dass du mit deiner Zugneigung all die Mauern einreißt, die ich mit all dem Groll und Hader um mich herum aufgebaut hast und dass du aus mir wieder einen besseren Menschen machst, einfach indem du bei mir bist." Elias überbrückte die letzte Distanz zwischen ihnen und gab Aileen einen sanften Kuss. "Und ich will, dass du mich eines Tages heiratest." erklärte er leise, ehe er weiter darüber nachdenken konnte.

Aileen

All diese Komplimente trieben ihr die Röte ins Gesicht, aber sie war einfach so überwältigt. Elias meinte es vollkommen ernst, als er das aussprach, was jede Frau gern hören wollte. Sie schien tatsächlich einmal Glück zu haben.
Sie ließ sich bereitwillig küssen und strahlte ihn an. "Ich will auch bei dir bleiben und ich werde all diese Schatten vertreiben, die John auf dich gelegt hat. Du brauchst nie wieder zu hadern oder zu grollen, denn wir haben doch uns."
Aileen lachte befreit auf und fiel ihm um den Hals. "Das will ich auch. Ich weiß nicht, ob unsere Väter darüber so glücklich sind, aber das ist mein größter Wunsch."

Elias

Sie wich nicht zurück. Sie löste sich auch nicht von ihm, schob ihn nicht von sich oder protestierte. Sie ließ sich einfach von ihm küssen. Und Elias hatte das Gefühl als müsse er der glücklichste Mensch der Welt sein. "Das klingt wunderbar." murmelte er leise und strich Aileen sanft über den Kopf. Er presste sie fest an sich als sie ihm lachend um den Hals fiel und stimmte dann mit ein. "Sie haben glücklich zu sein!" erwiderte Elias lachend, hob Aileen hoch und drehte sich mit ihr im Kreis, ehe er sie wieder absetzte.
"Oh Aileen, das ist wundervoll. Einfach wundervoll." erklärte er strahlend und küsste sie gleich noch einmal. "Lass uns nachher mit meinen Eltern sprechen, was denkst du? Ich bin sicher, sie werden uns helfen und sie werden auch deinen Vater überzeugen können, da bin ich ganz sicher."