Joanna & William
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Joanna & William

Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
 
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 William und Joanna - 1193

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GreyStorm




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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyMo Jan 15, 2018 1:41 pm

Claire

"Oh, ihr würdet Euch sicher gut verstehen. Ich kann dich ihr morgen einmal vorstellen, wenn du möchtest." bot Claire lächelnd an.
Sie zuckte leicht mit den Schultern. "Die Menschen reden immer über irgendetwas. Wenn sie keinen wirklichen Grund haben, denken sie sich etwas aus." Das würde sie schon überstehen und irgendwann würden die Leute ohnehin die Lust verlieren.
Claire musste schmunzeln als sie sah, wie ihre Mutter die Augenbrauen in die Höhe zog. "Die Königinmutter hat mich ziemlich leicht durchschaut. Sie hat gemerkt, wie angespannt ich war während Edward fort war, um mit euch zu reden und hat mich schließlich ausgefragt. Sie war nicht einmal schockiert, sie ... war mehr darum besorgt, dass Edward irgendetwas Dummes anstellt." Es rührte Claire immer noch, dass sie Eleonore offenbar so am Herzen lag.
"Sehr segensreich will ich meinen. Ich werde dem kleinen Kerl auf ewig dankbar sein, dass er Edward an diesem Tag davon gelaufen ist, um sich von mir kraulen zu lassen." Sie seufzte leise und lehnte sich leicht an ihre Mutter. "Außergewöhnlich passt doch gut zu uns und der ganzen Situation, denkst du nicht?"
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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyMo Jan 15, 2018 2:05 pm

Amélie

Amélie nickte. "Das wäre schön. Sie ist eine beeindruckende Frau und wenn ich schon einmal hier bin, lerne ich sie gern kennen. Ganz besonders, da sie dich so unter ihr Fittiche genommen hat. Sie hat ein langes Leben mit vielen Begegnungen hinter sich, und mit vielen Kindern, sie durchschaut dich natürlich umso leichter. Ich hätte es genauso rasch gemerkt."
Sie lachte leise. "Und ich sehe, sie beurteilt Edward genauso wie ich. Er kann einfach nicht aus seiner Haut. Wir werden sehen. Jedenfalls wird er uns alle am Hals haben, wenn er dich unglücklich macht."
Amélie wurde etwas ernster und legte den Arm um sie. "Ja...das tut es wohl. Und du solltest deswegen auch mit Gabriel sprechen, Kind. Er tut sich schwer damit, dass du seine Stiefmutter wirst, du bist für ihn seine Schwester."
Und es tat ihr wirklich leid, dass Gabriel eine Last nach der Anderen schultern musste.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyMo Jan 15, 2018 2:20 pm

Claire

Claire lachte leise. "Ja, du hättest es mir wohl gleich am ersten Tag an der Nasenspitze angesehen. Aber es ist wahr, sie ist eine beeindruckende Frau, ihr werdet euch gut verstehen." Sie schürzte leicht die Lippen. "Das tut sie. Aber ich bin sicher, dass er euch dieses Mal alle beeindrucken wird." bemerkte Claire ein wenig keck, schmiegte sich aber noch etwas enger an ihre Mutter. Sie war froh, dass sie gekommen war. Claire hatte immer ein inniges Verhältnis zu ihrer Mutter gehabt und war froh, dass sie nun noch einmal persönlich über all diese Dinge sprechen konnten.
"Ja, ich weiß. Ich werde später ausgiebig mit ihm reden. Es tut mir wirklich Leid, dass er dadurch schon wieder in Mitleidenschaft gezogen wird." bemerkte Claire bekümmert. Sie liebte Gabriel wie einen Bruder und sie wusste schließlich nur zu gut, was für schwere Zeiten er schon durchgemacht hatte - und was der Verlust seiner Mutter, das komplizierte Verhältnis zu Helene und sein etwas verrückter Vater für Spuren an ihm hinterlassen hatten.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyMo Jan 15, 2018 2:46 pm

Gabriel

Es war etwas später geworden, als Claire und er schließlich Gelegenheit fanden, miteinander zu sprechen. Er hatte den Hof bewundert und sich von seinem Vater alles zeigen lassen, doch seine Gedanken kreisten immer noch um dieses seltsame Familiendrama. Sein Vater hatte ihm die Dinge erklärt und er hatte sie verstanden, aber mit dem Herzen dabei war er dennoch nicht. Claire war zu wichtig für ihn. Sie war seine Milchschwester und er war seelig gewesen, sie bei seiner Rückkehr nach Truro gefunden zu haben. Sie waren unzertrennlich gewesen...
"Ich kann es immer noch nicht recht glauben, dass du meine Stiefmutter werden sollst. Das ist alles so kompliziert. Man mag über Helene sagen, was man will, aber sie war mir eine sehr brauchbare Stiefmutter. Ich kann mich an meine leibliche Mutter kaum erinnern, also ist Helene da präsenter. Dass jetzt du an der Seite meines Vaters sein sollst...irgendwie befremdet es mich.", brach er schließlich das Schweigen zwischen ihnen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyMo Jan 15, 2018 3:00 pm

Claire

Claire seufzte verstohlen als Gabriel das Schweigen brach und seinem Befremden Ausdruck verlieh. Sie wusste, dass es schwierig für ihn war und sie verstand das ja auch, aber deshalb konnte sie ihre eigenen Gefühle ja kaum hinten an stellen.
"Stiefmutter ..." Claire löste ihren Blick von den Lichtern der Stadt, die man hier von der Burgmauer aus gut sehen konnte, und sah Gabriel an. "Das ist doch nur ein Wort. Zwischen uns wird sich doch nichts ändern, Gabriel." erwiderte sie und legte ihre Hand auf die seine, die auf dem kühlen Stein ruhte. "Und Helene ist ja auch nicht aus der Welt. Du wirst sie und deine Brüder doch noch oft genug sehen können. Du wirst doch vermutlich ohnehin nicht viel in Oxford sein, wenn du nun irgendwo Knappe wirst, oder?" Mit seinen dreizehn Jahren war es für Gabriel an der Zeit seine Ausbildung entsprechend fortzusetzen.
"Es tut mir Leid, dass du schon wieder darunter zu leiden hast, ich kann verstehen, dass dich der Gedanke befremdet, aber ..." Sie stockte kurz, biss sich auf die Unterlippe, dann sah sie Gabriel wieder verzweifelt an. "Ich liebe ihn einfach, Gabriel ..." wisperte sie ein wenig heiser.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyMo Jan 15, 2018 8:24 pm

Gabriel

Gabriel drehte die Hand und drückte leicht ihre Finger. "Vielleicht hast du Recht. Vielleicht ist es wirklich nur ein Wort und ändert nichts. Aber ich habe Angst, dass es alles ändert. Du bist doch meine Schwester..." Er seufzte leise. "Ja, vermutlich...und ich müsste meine Ausbildung längst begonnen haben. Aber jetzt ist so viel passiert, dass es vermutlich noch einmal Jahre dauern wird. Der König ist gefangen und damit hat Vater wohl genug zu tun. Ich wüsste gar nicht, wohin..."
Er sah hinaus auf die Stadt. "Ich weiß..und ich will ja, dass du glücklich bist. Und mein Vater auch. Aber ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Wenn ich daran denke, dass du dann sein Bett teilst..." Er räusperte sich verlegen und Röte stieg in seine Wangen.
"Entschuldige, das schickt sich nicht."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyMo Jan 15, 2018 8:59 pm

Claire

Claire erwiderte den Druck von Gabriels Hand. "Und das bleibe ich auch. Wir werden immer die besten Freunde bleiben, Gabriel." Sie wollte ihn schließlich nicht verlieren, er war ihr so teuer geworden, das wollte sie nicht wieder missen müssen. "Du könntest doch einmal mit Onkel Robert sprechen. Er hat gute Kontakte, dadurch, dass er die letzten Jahre in England war, vermutlich sogar bessere als dein Vater. Er wird dir helfen können einen guten Platz zu finden, wenn du es willst." schlug sie Gabriel dann vor. Vielleicht würde es ihn auch auf andere Gedanken bringen, wenn er irgendwo anders seine Ausbildung als Knappe fortsetzte, neue Leute kennen lernte ...
Claire senkte eilig den Blick als sie spürte, wie Gabriels Worte ihr die Röte ins Gesicht trieben. Sie kaute verlegen auf der Unterlippe herum. "Schon gut. Du hast ja nur die Wahrheit gesagt." murmelte sie. Dieses Thema ausgerechnet mit Gabriel zu besprechen führte Claire vermutlich mehr als alles andere vor Augen, wie eigenartig die Situation war - und wie schwierig es für Gabriel war.
Und in dem Augenblick schoss ihr ein gänzlich neuer Gedanke durch den Kopf, der sie ein wenig erschreckte. Was wenn Gabriels Befremden noch einen anderen Grund hatte? Sie sah ihren Freund wieder an, zauderte etwas, dann gab sie sich einen Ruck. "Gabriel, du ... du hattest nicht gehofft, dass ... ich meine ... du und ich, wir ... wir sind nur wie Geschwister, richtig?" fragte sie unendlich verlegen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyMo Jan 15, 2018 9:29 pm

Gabriel

"Das ist gut..." Gabriel wollte Claire als Freundin und als Teil seiner Familie behalten, zu wichtig war sie ihm geworden. "Wahrscheinlich hast du Recht. Onkel Robert würde mir sicher helfen...aber vielleicht hat Vater ja auch einen Vorschlag. Ich werde morgen mit ihm darüber reden. Ich bin schließlich alt genug, es wird Zeit, dass ich ein Knappe werde. Ich sollte schließlich genug lernen, damit ich Ritter werden und meines Vaters Erbe irgendwann antreten kann."
Gabriel spürte, dass auch Claire nun verlegen war, aber letztendlich musste er seine Gedanken ja loswerden. Auch, wenn es ihm nun unangenehm war und er sich einen Dummkopf schalt. "Ich finde die Vorstellung ehrlich gesagt nicht erbaulich." Er verzog das Gesicht. "Aber es hilft ja alles nichts."
Sein Kopf fuhr herum, als sie einen ganz anderen Weg einschlug und seine Augen weiteten sich, beinahe ein wenig schockiert.
"Natürlich sind wir wie Geschwister! Du bist meine Milchschwester, ich würde nie auf die Idee kommen an sowas nur zu denken! Du bist mir heilig, Claire!"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyMo Jan 15, 2018 9:44 pm

Claire

Claire nickte aufmunternd. "Tu das, er wird sich sicher Gedanken darüber machen, wenn du mit ihm sprichst. Und du wirst ein wunderbarer Ritter werden, Gabriel, da bin ich sicher." erklärte sie entschlossen.
Ihr Blick wanderte einen Moment lang hinüber zu den Lichtern der Stadt und ihre Mundwinkel zuckten verräterisch. "Naja ... ich finde die Vorstellung sehr erbaulich ..." vertraute sie der Dunkelheit leise an.
Dann nahm sie sich wieder zusammen und sah Gabriel an. Erleichterung machte sich in ihr breit als er ihre Sorgen sogleich zerstreute und Claire trat zu ihm, schlang die Arme um seinen Hals und schmiegte sich an ihn. "Gut. Ich hab nur einen Moment gefürchtet ... du hättest dir vielleicht irgendwelche Hoffnungen gemacht. Es tut mir Leid, Gabriel." murmelte sie und sah zu ihm auf. "Und ich bin froh, dass es so ist. Dass ich in dir einen Bruder habe auf den ich immer vertrauen kann." erklärte sie leise.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyMo Jan 15, 2018 10:06 pm

Gabriel

"Danke.", erwiderte Gabriel lächelnd. Ihre Zuversicht tat ihm gut. Vielleicht hatte sie ja Recht und es würde sich alles finden. Er musste nur mit Vater und Onkel reden, sie würden ihm sicher eine Stellung als Knappe besorgen können.
Er zuckte leicht, als sie dieses Geständnis in der Dunkelheit machte und gluckste dann leise. "Herrje, schau uns an...Es hat schon etwas Seltsames an sich, dass wir hier stehen und über solche Dinge reden. Ich mag die Vorstellung trotzdem nicht. Ich habe immer das Gefühl, ich müsse dich beschützen."
Dann erwiderte er ihre Umarmung vorbehaltlos und schmiegte sich ebenso an sie. "Nein...nur Hoffnungen auf eine normale Familie vielleicht, aber ich gebe zu, das wäre ein wenig viel verlangt. Aber nicht darauf...du bist meine Schwester. Und du wirst dich immer auf mich verlassen können."
Auf ihre anderen Geschwister konnte sie das sicherlich auch, aber zwischen ihnen war es etwas besonderes.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyMo Jan 15, 2018 10:20 pm

Claire

Claire lachte leise. "Das ist wahr. Aber ich bin froh, dass du das Gefühl hast ... dass du auf mich Acht gibst." Sie hauchte Gabriel einen Kuss auf die Wange. "Und dass ich immer zu dir kommen kann, egal mit welchem kleinen oder großen Kummer. Und anders herum genauso. Egal was es ist, für dich habe ich immer ein offenes Ohr."
Claire war froh, dass Gabriel ihre Umarmung ohne Zögern erwiderte. "Du hättest es verdient." murmelte sie leise. "Aber weißt du, eines Tages triffst du die Frau, die dein Herz im Sturm erobern wird und dann wirst du verstehen, was ich fühle. Und dann wirst du eine herrlich langweilige, ganz und gar normale Familie mit dieser Frau gründen können." erwiderte Claire augenzwinkernd.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyMo Jan 15, 2018 10:43 pm

Gabriel

Gabriel nickte entschlossen. "Immer...Und ich weiß das sehr zu schätzen. Aber ich würde es bevorzugen, wenn du dir vielleicht ein anderes offenes Ohr suchen könntest, solltest du jemals Streit mit meinem Vater haben. Ich...will ungern zwischen euch geraten, das wäre vermutlich nicht klug. Ich will mich nicht entscheiden müssen."
Er seufzte leise. "Ich weiß nicht, Claire. Ich weiß nicht, ob ich das will. Ich glaube, ich werde nie heiraten und mich verlieben. Immer, wenn ich jemanden wirklich liebe und schätze, verlässt er mich früher oder später. Und ich glaube, das will ich lieber doch nicht riskieren. Da bleibe ich lieber alleine. Ich glaube, eine normale Familie gibt es gar nicht."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyMo Jan 15, 2018 10:56 pm

Claire

Claire seufzte leise. "Hoffen wir, dass das nie nötig sein würde." Nicht nur, weil sie sich nicht vorstellen wollte, dass sie solchen Streit mit Edward hatte, sondern vor allem auch, weil sie der Gedanke irritierte, dass sie Kummer haben könnte, den sie nicht mit Gabriel teilen konnte.
Claire legte eine Hand an Gabriels Wange und sah ihm fest in die Augen. "Doch, du wirst wollen." erwiderte sie sanft. "Das ist keine Entscheidung, die man trifft, Gabriel. Es passiert einfach. Und wenn es soweit ist, wirst du gegen dieses Gefühl machtlos sein, aber es wird das schönste Gefühl auf der Welt sein. Du wirst diejenige finden, die dich perfekt ergänzt und die dich glücklich macht." Und Claire wünschte sich, dass Gabriel nicht mehr so furchtbar lange auf diese Frau würde warten müssen. Ein paar Jährchen vielleicht noch, aber dann wünschte sie ihm die richtige Frau an seine Seite mit der er glücklich werden konnte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyDi Jan 16, 2018 10:15 am

Gabriel

"Das hoffe ich auch...ich weiß, wie Vater mit Helene gestritten hat. Erbittert. Ich will nicht, dass es zwischen euch auch so kommt." Davor graute ihm wirklich. Er hatte oft geargwöhnt, dass sein Vater und Helene sich hassten. Doch dann hatten sie sich vertragen und eine zeitlang waren sie einander wirklich nahe gewesen. Der Grund, warum es immer wieder scheiterte, war Hanna gewesen. Gabriel betete wirklich, dass sein Vater diesmal die Finger bei sich lassen konnte.
Er erwiderte ihren Blick kurz, als sie die Hand an seine Wange legte und senkte ihn dann. "Ich wünschte, du hättest Recht. Aber ich hätte ja doch zu viel Angst, dass sie wieder geht. Oder dass Gott sie mir nimmt. Ich glaube nicht, dass ich das ertragen könnte. Und wenn ich nie jemanden habe, kann das nicht passieren und mir wird es nicht so lausig gehen.", widersprach er mit leichter Verzweiflung. "Ich weiß, du willst mir die Angst nehmen und das ist wirklich großartig von dir. Aber du weißt nicht, wie es sich anfühlt jemanden zu verlieren und in einer Welt aus Hader zu leben." Ständig hatte irgendjemand gestritten und so hatte er sich erst wirklich angekommen gefühlt, als er Zugang zu Claires Familie gefunden hatte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyDi Jan 16, 2018 10:29 am

Claire

Claire nickte. "Ich weiß, er hat mir davon erzählt. Aber bei den beiden war die Ausgangslage ja auch gänzlich anders. Sie hat er geheiratet, weil es der König wünschte und weil er eine Frau wollte, die sich um euch kümmert. Mich hingegen ... mich heiratet er aus dem einfachen Grund heraus, dass er mich liebt." erwiderte Claire und das war auch der Grund weshalb sie glaubte, dass Edward und sie nie solchen Streit haben würden.
Claire sah ihren Freund traurig an. "Sei vorsichtig, Gabriel." wisperte sie leise. "Du bist ein so herzensguter und lebensfroher Mensch. Lass nicht zu, dass diese Angst dich kalt und dein Herz zu Stein werden lässt. Verschließe dich nicht vor schönen Gefühlen aus Angst heraus du könntest sie wieder verlieren, versprich mir das." Bat sie leise. "Nein, du hast Recht, das weiß ich wirklich nicht. Berlin ich weiß wie sehr die Liebe das Leben bereichern kann und das solltest du nicht ablehnen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyDi Jan 16, 2018 10:52 am

Gabriel

"Ja, so war es. Aber es gibt auch genug Ehen, wo das funktioniert, weißt du. Deine Eltern haben auch nicht aus Liebe geheiratet und nun schau sie an. Auch mein Großvater hat seine erste Frau aus politischen Erwägungen heraus geheiratet, sie waren zufrieden. Aber mein Vater....Ich denke, wenn er es mit der eheliche Treue ein bisschen genauer genommen hätte, wäre uns so Einiges erspart geblieben. Aber es nutzt ja nichts darüber zu jammern...Ich hoffe, dass Oxford ein fröhlicherer Ort wird mit dir als Countess. Eben weil er dich liebt..."
Gabriel seufzte und nickte dann. "Ich verspreche es. Ich schätze, ich werde einfach ein wenig zu vorsichtig sein damit, mich auf irgendwen einzulassen." Vielleicht würde er eine politische Ehe eingehen mit einer netten Frau, die ein zufriedenes Leben ermöglichte, ihn aber nicht allzu tief in die Verzweiflung stürzen würde, sollte etwas schief gehen.
"Ich werde sehen, was man so für mich bereit hält."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyDi Jan 16, 2018 11:19 am

Claire

"Ja, meine Eltern haben sich nicht gesucht und doch gefunden. Aber die meisten politischen Ehen verlaufen schon glücklich, wenn die Eheleute sich höflich begegnen. Dass sie sich so zugetan sind, ist meist ja doch eher eine Ausnahme. Aber ich gebe dir Recht, dein Vater hat es Helene gegenüber reichlich an Feingefühl mangeln lassen."
Claire lächelte sanft und legte die Arme um Gabriels Taille, so dass sie ihren Kopf an seine Schulter Betten konnte. "Nun, das ist schonmal ein Anfang. Aber solltest du dich eines Tages verlieben, komm zu mir und erzähle es mir - und zwar bevor du sie vergrault hast." Forderte Claire ihn neckend auf.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyDi Jan 16, 2018 12:04 pm

Robert

Robert war durchaus nervös, als man ihm schließlich zugetragen hatte, dass seine Frau in den Wehen lag. Er sorgte sich um Josephine, schließlich war sie auch keine zwanzig Jahre mehr alt und ihr letzter Nachwuchs lag einige Jahre zurück. Er wusste genau, er würde es nicht ertragen sie zu verlieren. So saß er nun hier in der Halle, die Hände um einen Becher Wein geklammert, Artus' Nachfolger Balian lag im Bodenstroh zu seinen Füßen und leistete ihm stumme Gesellschaft.
Es blieb ihm nichts als zu warten. Er wollte Josie nicht stören und trotzdem wünschte er sich beinahe etwas Gesellschaft, die ihn ablenkte. Nichts hatte sich über die Jahre zwischen seiner Frau und ihm geändert, das war ein wirklich wundervolles Gefühl. Und er gönnte seinem Ältesten wirklich, dass es ihm ebenso zu gehen schien. Er war glücklich mit seiner Giselle und das ganz besonders jetzt, wo diese ein Kind erwartete, auch wenn es eine recht beschwerliche Schwangerschaft zu werden schien.
Er würde wieder Großvater werden...ob man sich daran jemals gewöhnte?
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyDi Jan 16, 2018 12:22 pm

Isaac

Isaac war rastlos. Er wusste nichts recht mit sich anzufangen und es fiel ihm schwer seine Gedanken abzulenken seit er seine Mutter schreien gehört hatte. Er war bei ihr gewesen als die Wehen eingesetzt hatten, doch die Frauen hatten ihn hinaus geschickt. Ein kleines Weilchen hatte er sich vor dem Wohngemach im Gang herum gedrückt, weil er nicht wusste wohin mit sich, dann hatte ein Schrei von drinnen die Stille zerrissen und Isaac in die Flucht geschlagen. Er war gerade mal sieben gewesen als seine kleine Schwester zur Welt gekommen war, dieses Mal hatte er die Schwangerschaft seiner Mutter bewusster erlebt und vor allem auch die Sorge seines Vaters, die wie ein Schatten ständig an ihm zu haften schien.
Sein Weg führte ihn schließlich in die Halle und dort fand er seinen Vater an einem der Tische sitzen, einen Becher Wein in der Hand und wohl ebenso besorgt wie Isaac es war.
Er trat an den Tisch heran, ein wenig zögerlich. "Darf ... darf ich mich zu dir setzen? Oder möchtest du alleine sein?" Fragte er, unsicher wie er mit der Situation umgehen sollte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyDi Jan 16, 2018 1:03 pm

Robert

Robert nahm einen Schluck des hervorragenden, burgundischen Weines um seine Nerven zu beruhigen und seufzte dann tief. Es konnte noch Stunden dauern, vielleicht sollte er in die Kirche gehen und ein wenig beten.
Gerade, als er sich dagegen entschieden hatte das Haus zu verlassen, trat Isaac zu ihm heran und Robert schaute ein wenig überrascht zu ihm auf.
"Nein, nein, setz dich nur, mein Junge. Ein bisschen Ablenkung tut mir wahrscheinlich gut. Ebenso wie dir, hm?"
Auch sein Sohn wirkte blass und besorgt, ohne Zweifel bangte er auch um seine Mutter, die dort oben in den Wehen lag. "Es ist immer eine grausame Sache für uns Männer...sie leiden und wir können nicht helfen, so ist es nun einmal."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyDi Jan 16, 2018 1:12 pm

Isaac

Isaac rutschte zu seinem Vater auf die Bank und starrte einen Moment lang schweigend auf die Tischplatte hinab, dann zuckte er mit den Schultern. Ja, vielleicht würde Ablenkung ihm gut tun, wenn er welche finden konnte, die diesen markerschütternden Schrei aus seinem Kopf vertrieb.
"Ist ... ist es immer so schlimm?" fragte er dann leise und sah seinen Vater mit banger Miene an. Isaac war zwölf, gerade in diesem komplizierten Alter in dem er kein kleiner Junge mehr war, aber auch noch kein richtiger Mann - und im Moment kam er sich eher vor wie ein Bengel von fünf Jahren der sich bis ins Mark fürchtete. "Ich kann mich nicht so wirklich dran erinnern wie es war als Julia zur Welt kam ... ich glaub, ich war damals auch die ganze Zeit mit Onkel Phil im Gestüt und als ich zurück kam, war Julia schon auf der Welt und alles vorbei." Heute nahm ihn niemand mehr an die Hand und führe ihn nach draußen, lenkte ihn ab, damit er sich keine Sorgen mehr machte. Heute musste er mit diesen Dingen selbst zurecht kommen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyDi Jan 16, 2018 1:40 pm

Robert

Robert sah die bange Miene seines Sohnes und legte den Arm um dessen Schultern. "Es hört sich für uns schlimm an...vermutlich wird deine Mutter nachher wieder sagen, dass es keine allzu schwierige Geburt war. Die Frauen haben eine ganz eigene Art damit umzugehen. Und sobald sie den Nachwuchs gesund und munter auf dem Arm halten, sind für sie alle Schmerzen vergessen. Ich habe es nun oft genug erlebt. Glaub mir, es ist so. Sicher kann immer etwas schief gehen...aber da noch keine sonderliche hektik ausgebrochen ist, glaube ich, dass alles normal läuft. Ich mache mir trotzdem immer Sorgen um deine Mutter....ich schätze, es ist normal. Besonders, da Julias Geburt schon eine Weile her ist."
Robert lächelte leicht. "Vielleicht ist das auch besser so. Ich habe auch ein ein paar Geburten deiner Geschwister versäumt, weil deine Mutter mir nichts gesagt hat und ich unterwegs war. Das hat mir eine Menge Sorgen erspart."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyDi Jan 16, 2018 1:51 pm

Isaac

Isaac schämte sich ein wenig dafür, aber als sein Vater den Arm um ihm legte, fühlte er sich gleich viel besser. Es war eine Geste, die ihm immer noch Geborgenheit und vor allem auch Sicherheit vermittelte. "Es klingt grauenvoll. Wie sie geschrien hat ..." Isaac schüttelte den Kopf. Das Grauen machte ihn beinahe sprachlos.
"Ich hoffe, dass es so ist. Vielleicht ... vielleicht sollte ich ein bisschen beten gehen. Das kann nie schaden." überlegte Isaac und seufzte dann. "Das glaube ich. Ich wünschte auch, ich wäre nicht hier gewesen als es los ging. Es war grässlich mit anzusehen und zu hören und nichts weiter tun zu können als sich hinaus werfen zu lassen." Isaac schnitt eine kleine Grimasse. "Ich hoffe, das Kind ist bald da. Je länger es geht, desto lausiger fühle ich mich." Er wollte lieber gar nicht daran denken, wie schwer seine Mutter zu kämpfen hatte mit diesem Kind.
"Meinst du, es wird ein Junge oder ein Mädchen?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyDi Jan 16, 2018 2:21 pm

Robert

Robert lächelte nachsichtig. "Ich weiß...es klingt fürchterlich, aber so kommen wir nun einmal in diese Welt. Vielleicht lieben unsere Mütter uns gerade deshalb nur noch mehr, weil sie unseren Weg mit Schmerz erkauft haben. Aber sei unbesorgt, deine Mutter ist eine starke und gesunde Frau, es wird gut gehen." Er musste sich das selbst immer wieder vorbeten, damit ihn die Zweifel nicht anfielen.
"Weißt du, das habe ich auch überlegt. Es schadet in der Tat nichts." Robert grinste schief. "Nun, leider kann man sich diese Dinge nicht aussuchen, nicht wahr? So ist es immer...die Hebamme wirft einen hinaus, weil es Frauensache ist und man kann nicht einmal Beistand leisten. Aber es ist bald soweit, schätze ich. Sie kämpft schon lange genug da oben..."
Er hob die Schultern. "Das liegt vollkommen in Gottes Hand, mein Junge. Und mir ist es gleich. Ich bin mit Söhnen und Töchter gleichermaßen gesegnet."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1193   William und Joanna - 1193 - Seite 21 EmptyDi Jan 16, 2018 5:26 pm

Isaac

Isaac seufzte leise. "Merkwürdig, dass Gott es ausgerechnet so eingerichtet hat. Es ist nicht wirklich gerecht, oder? Ich meine ... die Frauen müssen nicht nur neun Monate Schwangerschaft ertragen, sondern dann auch noch diese Qual ..." Die Worte seines Vaters munterten ihn dennoch etwas auf und er lächelte leicht. "Das ist sie. Die stärkste Frau, die ich kenne." verkündete Isaac zuversichtlich.
"Vielleicht sollten wir dann zusammen in die Kapelle gehen. Wenn wir beide für sie beten, hat sie es vielleicht wirklich bald geschafft." schlug Isaac mit einem hoffnungsvollen Lächeln vor. Er wollte nicht, dass seine Mutter sich noch länger so sehr quälen musste.
"Hm, ich glaub, ich hätte gerne einen kleinen Bruder. Eine kleine Schwester hab ich ja schon." sinnierte Isaac, runzelte dann jedoch die Stirn. "Wobei ... vielleicht wäre ein Mädchen doch besser." Er wusste schließlich, wie es sich anfühlte ein nachgeborener Sohn zu sein. Und wenn es ihm als zweitältesten schon so ging, wie musste sich dann ein kleiner Bruder fühlen? Für ihn gab es ja im Grunde schon nichts zu erben und jetzt, da Robs Frau ein Kind erwartete, war so ziemlich jeder kleine Funken Hoffnung darauf die Grafschaft doch eines Tages zu erben in Isaac erloschen. Nein, es wäre wirklich besser, wenn er noch eine Schwester bekam, für sie wären die Zukunftsaussichten rosiger.
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