William und Joanna - ab 1193 bis 1194

Philippe

Philippe saß wieder in seinem Stuhl und Eleonore schmiegte sich auf seinem Schoß an ihn. Ein wenig träge betrachtete er ihre Finger, die über seine Brust glitten und lächelte leicht. Diese Frau war wirklich faszinierend.
Eine seiner Augenbrauen wanderte leicht in die Höhe als Eleonore plötzlich so verhalten reagierte. "So? Deshalb also dieser Überfall, hm? Erst machst du mich willig und dann kommst du mit irgendwelchen Neuigkeiten daher?" fragte er spöttelnd und hauchte einen Kuss auf ihre Schläfe. "Nur heraus damit. Wenn du mir nicht gerade offenbarst, dass du plötzlich zu deinem eigenartigen Ehemann zurück willst, kann ich mir kaum vorstellen, dass es so dramatisch sein kann."

Eleonores Herz fühlte sich an, als müsse es gleich überlaufen vor Liebe zu diesem Mann. Er reagierte so liebevoll, obwohl er gar nicht wusste, was sie zu verbergen hatte. Sie wusste, er würde sie zwar nicht fallen lassen, aber es vereinfachte die Lage auch nicht gerade.
Sie schloss einen Moment die Augen, als er ihre Schläfe küsste und lächelte dann leicht.
"Nein, soweit kann es niemals kommen, glaub mir. Phil...ich bin schwanger.", offenbarte sie dann leise. "Es ist lange gut gegangen, aber jetzt..."
Jetzt würde sie noch einmal Mutter werden. Sie freute sich darauf, aber die Situation war ungewiss. Wenn Bernard davon erfuhr...

Philippe

Philippe sah Eleonore an und lächelte als sie ihre Neuigkeiten mit ihm teilte. Es war ein merkwürdiges Gefühl, das ihn da ergriff und er konnte gar nicht anders als zu lächeln. Schwanger. Nachdem Louis sein einziges Kind war und er beim letzten Mal die Zwillinge und ihre Mutter verloren hatte, sollte Gott also tatsächlich entschieden haben ihm einen weiteren Nachkommen zu schenken?
"Schwanger ..." wisperte er und küsste Eleonore zärtlich. "Dann wird es wohl wirklich Zeit, dass wir heiraten, n'est pas?" Er zog sie an seine Brust und vergrub das Gesicht an ihrer Halsbeuge. Er hatte nicht geahnt, dass er sich noch ein Kind wünschte bis sie ihm nun diese Möglichkeit offenbarte und nun überwältigte ihn die Freude darüber beinahe, so dass Philippe kaum wusste, was er sagen sollte.

Eleonore lächelte dankbar, als Philippe so gelassen reagierte. Sie hatte das Gefühl, dass er sich freute und das befreite sie von einem Großteil ihrer Sorgen.
Sie lachte befreit und erwiderte den Kuss, legte beide Arme um ihn. Der innige Moment war großartig und sie konnte nun anfangen, sich auf das Kind zu freuen.
"Das wäre sicher ein guter Schritt." Auch wenn ihr die Vorstellung Königin zu werden durchaus Respekt einflößte. Was ihr Vater wohl sagen würde zu all dem?
"Für Louis wird ein Geschwisterchen wirklich gut sein..."

Philippe

"Hmhm, zweifelsohne. Ich werde mich wohl nun ernsthaft darum kümmern, schließlich haben wir einen guten Anlass. Kein Grund mehr, es weiter hinaus zu schieben." Er hatte zwar noch keine klare Idee, wie er das über die Bühne bringen sollte, aber da würde ihm schon noch etwas einfallen.
Philippe hob den Blick wieder und strich Eleonore über die Wange. "Nicht nur für Louis. Ich freue mich mindestens genauso sehr über das Kind." erklärte er sanft. Nicht nur, weil es ein weiterer Nachkomme sein würde, der die Linie sicherte, auch weil Philippe das Vatersein gar nicht so fürchterlich fand, er verbrachte gerne Zeit mit Louis, sah ihn gern heranwachsen und ein Kind von Eleonore würde ihn sicher noch viel mehr in Atem halten.

Eleonore nickte. "Das haben wir. Wir werden es zwar wahrscheinlich nicht mehr schaffen es zu vertuschen, so schnellwerden wir nicht heiraten können, aber was soll es. Nein, nicht weiter hinausschieben klingt gut. Aber erst muss ich meinen Ehemann loswerden und wie ich das anstellen soll, weiß ich noch nicht."
Sie schenkte ihm ein breites Lächeln und gab ihm einen zärtlichen Kuss. "Es freut mich wirklich wahnsinnig das zu hören. Du machst mich sehr glücklich..."
Es schien, als würde sie noch ein zweites Mal die Chance auf eine Familie bekommen und vielleicht würde es diesmal gut gehen. Immerhin hatte er schon einen Erben, es bestand also keinerlei Erwartungsdruck und sie konnten entspannt an diese Sache heranzugehen.
"Das wird großartig....Ich freue mich dich als Vater zu sehen."

Philippe

Philippe zuckte leicht mit den Schultern. "Was solls. Sollen all die bigotten Heuchler sich doch die Mäuler zerreißen. Keiner von ihnen ist in Wahrheit besser." entgegnete er gelassen. "Tja, ja, Bernard ist da noch ein Thema. Aber wir finden eine Lösung. Ich habe doch eine ganze handvoll kluger Männer in meinem Kronrat, die sich damit brüsten für alles eine Lösung finden zu können. Dann sollen sie sich mal die Köpfe zerbrechen und einen Weg für uns finden." Und wenn er Bernard irgendeine Falle stellen musste. So leicht wie dieser Dummkopf in Rage geriet, sollte es doch nicht so schwer sein ihn dieses Mal tatsächlich wegen Hochverrats dran zu kriegen.
Philippe grinste leicht. "Und das ist doch nur gerecht, nicht wahr? Da du mich glücklich machst, hast du es verdient, dass auch ich dich glücklich mache." hielt er ihr vor Augen und lachte dann leise. "Aber du weißt foch, wie ich als Vater bin. Du erlebst mich oft genug mit Louis."

Eleonore lachte. "Wenn es dir egal ist, was soll ich mich dann brüskieren? u bist der König. Und vermutlich bist du tatsächlich über alle Zweifel erhaben. Ich wäre froh, wenn dein kluger Kronrat eine Lösung finden würde. Ich möchte gern endlich deine Frau werden. Bernard ist wie ein Mühlstein um meinen Hals, eine eiserne Fessel."
Sie grinste zufrieden. "Du hast Recht. Und ich liebe es dich mit ihm zu beobachten. Aber Louis ist größer. Es ist sicher eine Augenweide dich mit einem Säugling zu sehen. Außerdem...so sehr ich ihn liebe, Louis ist nicht mein Kind. Ich will dich als Vater meiner Kinder sehen...Aber du wirst dich auch um Louisa und Géraud kümmern wie um deine eigenen, nicht wahr? Wenn...wenn die Ehe gelöst wird, sind sie vermutlich Bastarde, das legt ihnen Steine in den Weg."

Philippe

"Mach dir keine Gedanken, ich werde diese Fesseln schon endgültig zerschlagen." versicherte Philippe, dann schnitt er jedoch eine kleine Grimasse. "Oh je, ich fürchte, wenn du das siehst, wirst du all dein Vertrauen in mich verlieren. Ich war nicht sonderlich talentiert im Umgang mit Louis als er noch klein war." räumte Philippe ein. "Isabelle und seine Ammen haben sich eigentlich immer um ihn gekümmert und wenn ich ihn doch einmal auf dem Arm hatte, hatten wohl alle berechtigte Sorge, ich würde ihn fallen lassen."
Philippe hauchte einen Kuss auf Eleonores Nasenspitze. "Als wären sie meine eigenen." bestätigte er sanft. "Aber ich werde nicht zulassen, dass sie zu Bastarden werden. Géraud ist der Erbe der Grafschaft und daran wird sich nichts ändern. Wir müssen einfach einen geschickten Weg finden, dich von deinem Gemahl zu befreien ohne dass es zu einer Annullierung kommt ..."

Eleonore lachte. "Keine Sorge, ich werde es dir schon beibringen. Das ist gar nicht so schwer, wenn man einmal weiß, wie es funktioniert."
Sie lächelte zufrieden. "Das klingt wirklich gut. Ich weiß, ich kann dir vertrauen und darum bin ich auch so glücklich mit dir." Es war beruhigend, dass ihre Kinder eine Zukunft haben würden.
Sie wollte gerade etwas sagen, als es zaghaft klopfte und Louis' zartes Stimmchen vor der Tür erklang. "Vater?"
Eleonore fuhr zusammen. "Verflucht....zieh dich an, Philippe, bevor er hier rein kommt...", flüsterte sie und richtete hektisch ihr Kleid. "Warst du nicht mit ihm verabredet?"

Philippe

Philippe grinste breit. "Dann bin ich schon sehr auf die Lehrstunden bei dir gespannt." bemerkte er amüsiert. und fuhr Eleonore zärtlich über den Rücken. Was für ein Abenteuer es doch mit ihr noch werden würde. Philippe sehnte sich durchaus danach sie endlich offiziell an seiner Seite zu haben, das würde so viele Dinge, so viel leichter machen.
Er küsste sie zärtlich, doch bevor Philippe auf die Idee kommen konnte, das Spielchen noch einmal von vorn beginnen zu lassen, klopfte es an der Tür. Die Stimme von dort draußen war unmissverständlich und aus einem Impuls heraus wäre Philippe beinahe aufgesprungen, ehe er sich besann, denn Eleonore saß ja noch auf seinem Schoß. Diese war jedoch ebenso zusammen gefahren und stand auf, so dass Philippe im nächsten Augenblick auf den Füßen war und seine Hosen zuschnürte. "Einen Moment, Louis." rief er und hoffte, dass der Junge einfach warten würde.
Eilig sammelte er sein Hemd vom Boden auf und zog es sich über. "Hilf mir mit der Tunika, ja?" bat er Eleonore atemlos und nickte dann zerknirscht. "Ich sagte ja schon, du hast einen schlechten Einfluss auf mich. Ich habe es vergessen ..." murmelte er leise.

Eleonore schloss einen kurzen Moment die Augen, riss sich dann aber zusammen und schnürte seine Tunika am Hals zu. Sie hatten die Zeit vergessen und waren unvorsichtig gewesen. Das hatte ja irgendwann so kommen müssen.
Sie schnürte ihr Kleid zu und grinste flüchtig. "So etwas aber auch. Dass der König sich so beeinflussen lässt..."
Sie war gerade fertig, als Louis eintrat. "Oh, verzeiht mir, mein Prinz, ich habe Euren Vater aufgehalten.", begann sie betont gut gelaunt und knickste leicht.
Louis musterte die Beiden aufmerksam. "Ich habe gewartet, Vater, da dachte ich, ich sehe nach Euch." Er legte den Kopf schief. "Warum seid Ihr so rot im Gesicht?"

Philippe

"Nur von dir, meine schöne Aliénor." wisperte er leise, da öffnete sich schon die Tür und Louis kam herein. Philippe bewunderte Eleonore dafür, wie elegant sie Louis mit ihrer überschwänglichen Art abzulenken versuchte. Dann widmete er seine Aufmerksamkeit seinem Sohn und nickte mit möglichst betroffener Miene. "Es tut mir Leid, Louis, ich habe die Zeit vergessen. Es war dein gutes Recht mich zu suchen." erwiderte er und trat zu ihm, wollte ihm gerade die Hand auf die Schulter legen als Louis seine nächste Frage stellte und Philippe schlucken musste. "Rot? Ich ... ich weiß nicht, ich schätze, es ist einfach etwas warm hier drinnen." erklärte er dann mit einem unverbindlichen Lächeln und hielt sich nur mit Mühe davon ab, kurz zu Eleonore hinüber zu sehen.

Louis nickte huldvoll und Eleonore musste sich ein Lachen verkneifen. Louis hatte diese Geste bereits so perfekt von seinem Vater kopiert, es war faszinierend.
Er legte auch auf die selbe Weise den Kopf schief. "Aber es ist hier doch gar nicht so warm, Vater...." Eleonore warf Philippe einen belustigten Blick zu. Wie er sich da wohl heraus reden wollte?
Vielleicht war es nicht die schlechteste Situation....irgendwann musste Louis von ihrer Beziehung erfahren, bestenfalls bevor es offiziell wurde.
Aber es war Sache seines Vaters ihm davon zu erzählen, nicht ihre. Schließlich war Louis der Kronrpinz und die Zukunft des Reiches...

Philippe

Philippe starrte seinen Sohn an und überlegte fieberhaft, ob er aus dieser Situation noch herauskommen konnte, aber vermutlich war es zu spät. Louis war alles andere als auf den Kopf gefallen.
"Wirklich nicht? Hm ..." Philippe fuhr sich durch die Haare, sah von Louis zu Eleonore und wieder zurück, dann legte er seinem Sohn schließlich doch die Hand auf die Schulter. "Louis, setzt dich einmal, sei so gut, ja? Ich glaube, es gibt da etwas, worüber wir sprechen müssen." beschied er dann und wies auf einen der freien Plätze.
Während Louis Platz nahm, sah Philippe kurz zu Eleonore und seufzte verstohlen. Er hätte den Zeitpunkt am liebsten selbst gewählt, um es Louis zu erklären, aber nun ging es wohl auch einfach nicht mehr anders. Philippe setzte sich seinem Sohn gegenüber und sah den Jungen an. Er wusste, wie sehr Louis an Eleonore hing und darauf baute er nun. "Louis, du magst Eleonore doch gern, nicht wahr?" begann er dann langsam, unsicher, wie er dieses Gespräch führen sollte.

Louis

Eleonore beobachtete die Situation mit gemischten Gefühlen. Sie wusste, Philippe befand sich in einer Zwangslage, aber es wurde Zeit. Louis musste erfahren, was zwischen ihnen lief, bevor es irgendwie öffentlich wurde und er Gerüchte zu hören bekam. Die gab es zwar sicherlich schon, aber bisher hatte der Junge sie nicht wahrgenommen.
Louis folgte der Aufforderung und setzte sich neben seinen Vater. "In Ordnung. Worüber müssen wir sprechen?"
Er legte die kleine Stirn gekonnt in Falten, nickte dann aber eifrig. "Natürlich. Sehr gern!" Er vergötterte Eleonore und sie war sein sicherer Hafen. Er konnte ihr alle Sorgen bedenkenlos anvertrauen.

Philippe

Philippes Brust zog sich ein wenig zusammen als sein Sohn ihm gegenüber saß und erst die Stirn runzelte, dann aber eifrig nickte. Er wollte lachen und Louis zugleich an seine Brust ziehen, den Jungen nie wieder hergeben und doch regte sich nichts in seiner Miene, er sah den Jungen weiterhin ruhig an und nickte dann seinerseits. "Tja und weißt du, mir geht es genauso wie dir. Ich mag Eleonore ebenfalls sehr gern und sie mich auch." erklärte Philippe und sah kurz zu Eleonore hinüber, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder voll und ganz Louis widmete. "Und weil das so ist, habe ich Eleonore gefragt, ob sie meine Frau werden will. Wenn wir heiraten, würde Eleonore deine Stiefmutter werden und bei uns bleiben ... was hältst du davon?" fragte Philippe seinen Sohn und ließ den Jungen nicht aus den Augen.

Louis

"Das ist gut, dann bleibt sie vielleicht ja länger hier." Louis lauschte aufmerksam und seine Augen leuchteten auf. "Sie wird meine Stiefmutter? Oh, das ist toll, dann bleibt sie immer bei uns! Das ist wunderbar!" Er würde endlich wieder eine richtige Familie haben und Eleonore war eigentlich ohnehin die Frau, die für ihn Mutter war. Seine leibliche Mutter war schon lange tot und er war so klein gewesen.
"Aber...was ist mit ihrem Mann? Ist Eleonore nicht verheiratet?", fragte er dann skeptisch. "Er ist nicht nett und hat sie von mir fern gehalten, aber er lebt noch, oder?"
Das begriff er dann doch nicht. Der Priester sagte immer, eine Ehe sei auf Lebenszeit geschlossen.

Philippe

Philippe lächelte leicht als Louis' Augen zu leuchten begannen. "Ja, dann bleibt sie bei uns." bestätigte er die Worte seines Sohnes, die auch ihm so aus dem Herzen zu sprechen schienen.
Doch Louis wäre nicht der, der er nun einmal war, hätte er nicht so zielsicher den Finger in die Wunde gelegt und die alles entscheidende Frage gestellt. Philippe seufzte leise. "Ja, das hast du leider Recht, Louis. Sie ist verheiratet und ihr Gemahl lebt noch, genau das ist das Problem, weshalb wir noch nicht geheiratet haben und weshalb du unsere Pläne unbedingt noch für dich behalten musst, hörst du? Es muss noch ein Geheimnis bleiben bis wir eine Lösung für dieses Problem gefunden haben." erklärte Philippe, beugte sich etwas vor und legte eine Hand auf Louis' Knie. "Du gibst mir doch Recht, dass ein Mann seine Frau immer zuvorkommend behandeln und sie schützen muss, nicht wahr?" fragte er den Jungen ernst. "Genau das hat Eleonores Mann nämlich nicht getan, er hat sie nicht nur von dir fern gehalten, er hat sie auch sehr schäbig behandelt, nicht so wie es ein Lord hätte tun müssen. Und deshalb müssen wir Eleonore helfen von ihm loszukommen. Das ist und bestimmten Umständen möglich, weißt du? Aber dafür werde ich einige sehr kluge Kirchenmänner befragen müssen, die sich mit der Heiligen Schrift besser auskennen als du und ich."

Louis

Louis lauschte aufmerksam und neigte den Kopf. "Ich verspreche es. Es ist ein Geheimnis, ich werde nichts sagen...."
Er nickte langsam. "Ja, das darf man nicht tun. Er soll auf sie aufpassen und ihr nicht weh tun. Wir müssen Eleonore helfen, sie gehört zu uns. Sie gehört zu unserer Familie. Du solltest die klugen Männer bald fragen. Damit Eleonore bald frei ist..."
Er wollte, dass sie seine Mutter wurde. Dass er sie endlich so nennen durfte.
"Sie ist doch eigentlich schon wie meine Mutter...", sagte er dann leise und Eleonore kamen die Tränen. Sie liebte Louis so sehr.

Philippe

"Sehr gut, ich danke dir, mein Junge." erwiderte Philippe und lächelte dann sanft. "Das werde ich, keine Sorge. Ich werde sie gleich für morgen früh zu einer Besprechung einbestellen und ihnen erklären, was wir wünschen, damit alles seinen Weg gehen kann." Philippe konnte dem Drang nicht widerstehen seinem Sohn durch den weichen Schopf zu streichen und hauchte einen Kuss auf Louis' Stirn. "Das ist sie in der Tat." murmelte er leise und lächelte. "Und ich glaube, als deine Mutter braucht sie jetzt dringend einmal eine Umarmung von dir." empfahl Philippe leise und lehnte sich wieder zurück.
Louis nickte entschlossen und rutschte von seinem Stuhl, um zu Eleonore hinüber zu laufen. Er schlang seine Arme um ihre Taille und vergrub sein Gesicht einen Moment in ihren Rockfalten. "Ihr müsst ganz schnell heiraten." verkündete er und sah zu Eleonore auf. "Damit du für immer hier bleiben kannst."

Eleonore schaute ihm entgegen, als Louis zu ihr kam und legte instinktiv die Arme um den schmalen Körper. Wie er sich so vertrauensvoll an sie schmiegte, ließ ihr Herz überlaufen vor Freude.
"Oh mein Kleiner....ja. Wir werden schnell heiraten. So bald wie möglich. Und dann werde ich immer bei euch bleiben und euch nie wieder allein lassen...."
Eleonore lächelte und küsste Louis auf die Stirn. Sie warf Philippe einen glücklichen Blick zu. Das hier war ihre Familie, sie wollte hier bleiben.
Und hier war ihre Zukunft.

Philippe

Philippe gönnte Eleonore und Louis einen Moment zusammen, dann erhob er sich und trat zu ihnen als Eleonore ihn ansah. Er legte einen Arm um ihre Taille und die freie Hand auf Louis' Schulter. "Es freut mich, dass du unsere Neuigkeiten so gut aufnimmst." bemerkte Philippe lächelnd. "Ich hatte gehofft, dass es dir ebenso geht wie uns und dass du dich freuen wirst. Und weißt du, es ist ja nicht nur Eleonore, die wir dann zu unserer Familie dazu gewinnen, Louisa und Geraud werden damit auch deine Stiefgeschwister und du magst die zwei doch auch, nicht wahr?" Louis verstand sich mit Eleonores Tochter hervorragend und die zwei verbrachten häufig Zeit miteinander. Und das war ein Segen, denn es machte die Situation noch leichter.

Louis

Louis lächelte breit. "Warum sollte ich nicht? Ich freue mich darüber. Ich mag Eleonore doch so gerne...", sagte er und schaute zu seinem Vater auf.
"Oh ja, Louisa ist toll. Sie ist so nett und wir spielen immer tolle Sachen zusammen. Géraud ist auch in Ordnung, aber noch so klein... Aber ich freue mich Geschwister zu bekommen. Dann bin ich endlich nicht mehr alleine!", stellte er begeistert fest.
Er war oft einsam gewesen, trotz der vielen Bediensteten. Erst seit er Eleonore hatte und schließlich auch deren Kinder, fühlte er sich nicht mehr einsam.
Er gehörte dazu und er würde ein großer Bruder sein. "Ich werde sie als großer Bruder immer alle beschützen!"

Philippe

"Ja, warum eigentlich nicht? Weißt du, manchmal machen sich Erwachsene wohl einfach zu viele Gedanken über bestimmte Dinge. Und du musst wissen, dass dein Vater zu der Sorte Menschen gehört, die sich immer unbehaglich fühlen, wenn sie eine Situation nicht unter Kontrolle haben und nicht wissen wie sie verlaufen wird. Ich schätze, ich habe mir also einfach nur unnötig Gedanken gemacht." räumte Philippe mit einem Lächeln ein.
Dann seufzte er leise, ging in die Hocke und zog seinen Sohn an sich. Dieser Junge war wirklich ein Phänomen. Philippe war kein Mann, der zu übermäßig sentimentalen Gefühlsausbrüchen neigte, er hatte von klein auf gelernt, dass er als Prinz und König immer beherrscht sein musste. Aber Louis wärmte ihm manchmal so sehr das Herz, dass er besonders in solchen Momenten in denen sie unter sich waren, nicht anders konnte als seine Gefühle heraus zu lassen. "Du wirst ein fantastischer großer Bruder werden, da bin ich sicher." murmelte er leise.