Joanna & William
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Joanna & William

Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
 
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 William und Joanna - 1194

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GreyStorm




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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyMo Jun 25, 2018 10:21 pm

Janejung

Jane lächelte ein wenig schelmisch. "Was für ein Glück für uns also, dass wir das nicht müssen." bemerkte sie und war wirklich mehr als froh darüber in Stephan nicht nur die Liebe ihres Lebens, sondern auch einen wirklich treuen Ehemann gefunden zu haben.
Dann wurde sie wieder ernst und nickte langsam. "Dein Bruder ist nicht zu beneiden. Manchmal weiß ich nicht, ob ich ihn für das, was er tut bewundere oder geringschätze. Ich meine ... er liebt Emma, aber er hat sein eigenes Glück hinter dem Wohl des Reiches hinten an gestellt. Man könnte sagen, dass das in seiner Position notwendig ist, trotzdem ist es nicht selbstverständlich und sicher auch nicht leicht. Aber manchmal ... manchmal könnte ich ihm auch die Augen auskratzen für das, was er Emma und Berengaria damit antut." erklärte Jane leise. Sie hatte beide Frauen gut kennen und schätzen gelernt, besonders aber Emma lag ihr sehr am Herzen, denn in dieser ganzen höfischen Welt war sie für Jane fast so etwas wie ein Fels in der Brandung. Es tat gut in ihr eine etwas bodenständigere Freundin zu haben, die nicht in einem goldenen Käfig aufgewachsen war.
"Man muss schon ein wenig seltsam sein, um sich zwei Frauen mit solcher Hingabe zu widmen, hm? Denn egal mit welcher er zusammen ist, nie erweckt er den Anschein als spiele er nur eine Rolle." überlegte Jane weiter, dann nickte sie bedrückt. "Ja, das denke ich auch manchmal. Andererseits ... ihr Leben hat eine wirklich beachtliche Wendung genommen. Und ist man wirklich besser dran, wenn man seine wahre Liebe nicht bei sich hat? Ich meine, wenn die Alternative ist, sie unter schwierigen Bedingungen zu haben ... ich denke, das wäre immer noch erstrebenswerter als ganz ohne sie zu leben, oder?"
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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyMo Jun 25, 2018 10:48 pm

Stephan

"Tja, das ist kein Wunder. Er ist eben der Erbe, er muss tun, was von ihm erwartet wird. Zum Wohle des Reiches hat er Berengaria geheiratet und es ist ein Glück für ihn, dass sie sich so gut verstehen." Stephan seufzte leise.
"Leicht nicht, aber selbstverständlich für ihn schon. Er weiß, was er der Familie schuldig ist. Ich kann dich aber verstehen, er wird keiner von Beiden wirklich gerecht. Mir wäre das auch viel zu anstrengend. Ich bin mit einer Frau völlig ausgelastet. Aber Guillaume spielt keine Rolle, er ist meistens echt. Er ist kein wirklich guter Schauspieler."
Er runzelte leicht die Stirn. "Vielleicht hast du Recht, aber ich denke, dieser ewige Zweifel würde mich zermürben. An ihr nagt er sicherlich auch. So ehrenhaft mein Bruder auch ist, Emma kann nie ganz und gar sicher sein, dass er sie nicht irgendwann fallen lässt. Noch hat er keinen Erben, aber wenn es irgendwann passiert, wird sich das Gleichgewicht zu Berengaria verschieben. Sie wird ihre Position deutlich stärken."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyMo Jun 25, 2018 10:59 pm

Janejung

Jane runzelte kurz die Stirn. "Ja, vermutlich. Aber auf gewisse Weise wäre es leichter, wenn es nicht so wäre, oder? Wenn sie beide sich nicht so gut verstehen würden, sondern tatsächlich nur ihre Pflicht täten, wie so viele Adlige in ihren arrangierten Ehen." überlegte sie dann.
Trotz ihres ernsten Themas musste Jane lachen und gab Stephan einen flüchtigen Kuss. "Dann mache ich ja alles richtig, wenn du mit mir ausgelastet bist." neckte sie sanft, ehe sie wieder zu Guillaume hinüber sah, der mit Berengaria förmlich über den Boden zu schweben schien. Sie schmunzelte leicht. "Stimmt, eher ein sehr mäßiger Schauspieler. Er ist hoffnungslos ehrlich scheint mir, es liegt einfach nicht in seiner Natur sich zu verstellen, egal für welchen Anlass."
Jane atmete geräuschvoll aus und sah Stephan wieder an. "Denkst du wirklich, er würde das tun? Sie fallen lassen?" fragte sie ein wenig unbehaglich. Sie zögerte nur einen winzigen Moment, dann fasste sie einen Entschluss. "Dann sollten wir ihr Sicherheit bieten." erklärte sie entschieden. "Wir sollten ihr klar machen, dass wir immer für sie und die Kinder da sein werden, dass sie bei uns immer einen Platz hätte, ganz gleich was in der Zukunft noch geschieht." Und besonders, sollte dein Bruder tatsächlich ein solcher Lump sein und sie nach allem, was sie für ihn getan hat, fallen lassen. schoss es Jane durch den Kopf.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyMo Jun 25, 2018 11:38 pm

Stephan

"Ich weiß nicht...Würden sie sich nicht verstehen, hätte es Guillaume viel schwerer. Sie würde eine Mätresse dann ganz sicher nicht so akzeptieren. Guillaume hätte jede Menge Ärger deswegen." Stephan lachte leise und nickte. "Du machst alles perfekt, ich würde es nicht anders haben wollen."
Aber Jane hatte recht, Guillaume war nicht dafür gemacht seine Gefühle zu verbergen.
"Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung. Ich glaube es zwar eher nicht, aber was wird, wenn er eines Tages König wird?  Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vorgeht. Er hat auch ohne zu zögern eine Fremde geheiratet."
Ein leichtes Lächeln malte sich auf seine Züge. "Das bist so sehr du...Du und dein großes Herz. Aber ich  habe nichts dagegen. Eines Tages werde ich von Vater wohl das Anjou bekommen, daher werden wir immerhin auch die Grundlage dafür haben. Hoffen wir, es wird nicht notwendig werden."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyMo Jun 25, 2018 11:48 pm

Janejung

"Hm, ja, vielleicht. Vielleicht würde es sie dann aber auch viel weniger interessieren." überlegte Jane, zuckte dann aber mit den Schultern. "Letztlich ist es aber wohl müßig darüber nachzudenken, es ist, wie es ist, die beiden sind sich zugetan und wir alle müssen daraus wohl das Beste machen."
Jane lehnte den Kopf an Stephans Brust. "Ja, was wird, wenn er eines Tages König wird?" wiederholte sie leise. "Ich glaube, an dem Tag werden wir alle uns noch gewaltig umsehen. Jetzt tritt er auf wie der galante Prinz, so wie die Leute ihn haben wollen, offen, ehrlich, herzlich und voll und ganz ritterlich. Und das alles ist er wohl auch, du hast ja selbst gesagt, er spielt keine Rolle. Aber solche Dinge wie seine Heirat mit Berengaria ... ich glaube, diese Dinge geben uns einen Blick auf den Guillaume, der im Moment noch weitestgehend verborgen ist. Womöglich ist er mehr ein berechnender Politiker als wir alle glauben."
Jane erwiderte sein Lächeln und hob leicht die Schultern. "Tja, du wusstest ja, wen du da heiratest als du ja gesagt hast. Also wirst du auch mit all meinen guten Werken leben müssen." neckte sie zärtlich, wohl wissend, dass genau das ja ein Grund war, weshalb sie sich so nahe gekommen waren und wofür Stephan sie so liebte. Sie war nun einmal weder eine unnahbare Eisprinzessin, noch eine hohle Gans. "Ich danke dir. Ich hoffe auch, dass es nicht nötig sein wird, aber ich denke, es wird auch Emma ein wenig beruhigen zu wissen, dass immer jemand auf sie Acht geben wird, ganz gleich was kommt."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 9:59 am

Stephan

Stephan hob unschlüssig die Schultern. "Ich weiß es nicht. Aber ichh bin davon überzeugt, dass Guillaume als König eine ganz andere Seite zeigen wird. Er hat den scharfen Verstand unseres Vaters. Ich glaube nicht, dass er ein ganz so kühler Rechner ist wie er, aber er hat die Fähigkeiten, die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Viele trauen ihm das nicht zu, aber er kann es. Ich kenne meinen Bruder gut.", erwiderte er.
"Ja, das wusste ich. Ich sollte mich nicht beschweren, ich bin ja auch eines von deinen guten Werken. Du solltest es Emma irgendwann wissen lassen, aber behutsam. Nicht, dass sie denkt, Guillaume hätte irgendetwas angedeutet. Das wäre nicht fair."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 10:18 am

Janejung

Jane nickte langsam. "Ja, dazu ist er wahrlich in der Lage. Und er wird ein guter König werden, da bin ich mir sicher. Besonders wenn er so fähige Vertraute wie dich zum Beispiel hat." erwiderte sie augenzwinkernd.
Jane drehte sich in Stephans Armen herum, so dass sie ihm in die Augen sehen konnte und legte die Arme um seine Taille. "Ja, du bist wohl mein bestes Werk." beschied sie und gab ihm einen sanften Kuss. "Ich werde es ihr bei Gelegenheit sagen. Aber keine Angst, nur, wenn sich die Situation dazu ergibt, ich will diese Dinge nicht unnötig aufwirbeln." versicherte Jane entschieden.
Jane strich leicht über Stephans Brust und ließ eine Hand dann überhaupt seines Herzens verweilen. "Ich bin nur froh, dass ich mir den richtigen Prinzen ausgesucht habe." Und anfangs war das Leben an Stephans Seite für sie ja trotzdem eine Herausforderung gewesen. Mittlerweile hatte sie sich gut eingefunden, vor allem, weil er sie zu nichts zwang, ihr die Freiheiten ließ, die sie brauchte und ihre Eigenheiten so hinnahm. Wenn er sie wieder einmal in einem ihrer kleinen Kräuterbeete knieend vor fand, Rock und Hände voller Erde, dann schalt er sie nicht, sondern lächelte und setzte sich zu ihr, sah ihr bei der Arbeit zu und nicht selten endeten diese Gelegenheiten damit, dass sie ihn anschließend an der Hand nahm und in sich einem abgeschiedenen Winkel auf ihre Art und Weise dafür bedankte, dass Stephan sie so liebte wie sie war.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 10:45 am

Stephan

Stephan lachte leise. "Tja, ich schätze, der Fluch des brüderlichen Haders ist an uns vorüber gegangen. Glücklicherweise....Wenn er meinen Rat braucht, gebe ich ihn gern, aber ob er so nützlich ist, weiß ich nicht. Das muss Guillaume schon selbst beurteilen."
Er erwiderte den Kuss, schließlich war gerade niemand in ihrer Nähe, der sich daran hätte stören können. "Hm, das hast du. Als Kronprinzessin wären die Dinge für dich viel schwieriger gewesen.", erwiderte er. Dann hätte sie ihren Leidenschaften nicht so ohne Weiteres nachgehen können. Ihm war es gleich. Er fan d sie oft in ihren Kräuterbeeten vor, schmutzig, aber voller Begeisterung für die Natur. Es bereitete ihm Freude ihr dabei zuzusehen.
Und Jane wusste zu schätzen, was er tat. Er hatte sie noch nie getadelt dafür, wie sie war und so belohnte sie ihn regelmäßig. Das gefiel ihm sehr, es versüßte das Zusammenleben umso mehr. Und die kleine Élaine krönte ihr Glück noch.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 10:59 am

Janejung

"Ja, zum Glück. Es ist so viel wert, sich auf seine Geschwister verlassen zu können." erwiderte sie und musste schmunzeln. "Dein Rat wird nützlich sein, denn du bist ein besonnener Mann, du denkst nach bevor du etwas sagst und betrachtest alle möglichen Konsequenzen. Aber du hast insofern natürlich Recht als dass Guillaume auch erkennen muss, was für einen klugen Ratgeber er mit dir hat." erklärte Jane augenzwinkernd.
Sie seufzte leise. "Wohl wahr. Und das ist auch ein Grund mehr, weshalb ich deinem Bruder und Berengaria einen Sohn wünsche." Denn solange Guillaume keinen legitimen Sohn hatte, war Stephan der Erbe seines Bruders. Und die Vorstellung sie selbst könnte durch irgendwelche widrigen Umstände eines Tages womöglich Königin werden, verschreckte Jane doch mehr als nachhaltig.
"Aber vielleicht gelingt es den beiden ja bald, wenn wir nun mit gutem Beispiel voran gehen." fügte sie dann scheinbar beiläufig hinzu.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 11:29 am

Stephan

Stephan nickte und grinste dann. "Das bin ich jetzt. Aber das war ich nicht immer...Vor dem Kreuzzug war ich ein kleiner Draufgänger. Aber das alles hat mich doch zum umdenken bewegt, nicht zuletzt auch die Begegnung mit dir. Und jetzt als Vater wäre es auch unverantwortlich, so hitzköpfig und unüberlegt zu handeln."
Seine kleine Familie war ihm wirklich wichtig. "Ja, das ist wahr. Ich lege auch keinen Wert darauf König zu werden. Da soll mein Bruder sich schön selbst darum kümmern, dass er einen Nachfolger bekommt. " Er küsste seine Frau auf die Wange und lachte dann.
"Das sollten wir wohl, aber dazu muss ich mir vermutlich noch ein bisschen mehr Mühe geben, hm?", stellte er dann fest. Aber sie hatten es auch nicht eilig, ihre kleine Tochter war gerade mal ein Jahr alt.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 11:36 am

Janejung

"Stimmt, das hat wohl so einiges verändert." Und wenngleich seine Erlebnisse auf diesem Kreuzzug furchtbar gewesen waren, so hatten sie doch dazu geführt, dass er nach Truro gekommen war und sie beide sich kennen gelernt hatten. Gott hatte also letztlich doch immer einen Plan für sie alle bereit, wenngleich dieser für die Menschen oft oder spät erkennbar wurde.
Jane erfreute sich an Stephans Lachen und schmunzelte dann. "Nun ja, Mühe solltest du dir ruhig immer geben." pflichtete sie ihm bei und lehnte den Kopf an seine Schulter. "Aber ich glaube, das hast du bereits ausreichend getan." fügte sie mit einem Lächeln hinzu und sah zu ihm auf. "Es ist zwar noch ein wenig früh, aber ich bin mir dennoch ziemlich sicher, dass wir Weihnachten dieses Jahr zu viert feiern können."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 12:45 pm

Stephan

Stephan nickte. "Es hat alles geändert...Ich weiß nicht, ob ich dich jemals getroffen hätte, wäre all das nicht passiert. Alles hat sein Gutes." Aber es war eine harte Erfahrung gewesen. Nie hatte er so sehr an sich gezweifelt, sich unfähig gefühlt. Doch dass er nun ein recht normales Leben führen konnte, hatte er allein Jane und ihrer Geduld zu verdanken. Sie wurde nie müßig neue Wege zu gehen und gab die Hoffnung nie auf.
Stephan hob die Augenbrauen, als sie weitersprach und schließlich begriff er. Er legte die Hände an ihre Wangen und lächelte sie an. "Tatsächlich? Oh, Jane, das ist großartig!" Er freute sich riesig über diesen Familienzuwachs. Eigentlich war es ihm auch noch nicht allzu wichtig, ob er einen Erben bekam, denn noch hatte er ja nichts zu vererben. Sie waren jung, sie hatten noch eine Menge Zeit.
"Wir sollten es meinen Eltern sagen, wenn du sicher bist. Sie werden sich sehr freuen." Auch sein Vater hatte Jane ja nun kennengelernt und er schien sie zu mögen, das hatte Stephan erleichtert.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 1:15 pm

Janejung

"Vielleicht nicht. Und insofern bin ich Gott dankbar dafür, aber für meinen Geschmack hätte er auch zu etwas weniger drastischen Mitteln greifen können, um zu zueinander zu führen. Aber ich will mich keineswegs beschweren, ich bin mehr als glücklich darüber wie es jetzt ist." erwiderte Jane mit sanftem Lächeln.
"Tatsächlich." bestätigte sie. "Lass uns noch einen Monat warten, dann können wir es ihnen erzählen, denn bis dahin können wir auch sicher sein, dass die erste, schwierige Zeit gut überstanden ist." Jane hatte in diesen Dingen schließlich Erfahrung genug und wusste, wie schnell eine Schwangerschaft gerade in der Anfangszeit schief gehen konnte.
Jane hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Und nun lass uns noch einmal tanzen, hm? Nicht, dass dein Bruder der einzige ist, der hier Aufmerksamkeit bekommt." schlug sie augenzwinkernd vor.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 7:58 pm

Ben


Ben überprüfte noch einmal den Sattel seines Pferdes und atmete durch. Anlässlich der Rückkehr des Königs nach England und der Osterfeierlichkeiten gab es ein großes Turnier hier und Charles war der Meinung gewesen, es sei eine gute Möglichkeit für ihn, hier weitere Erfahrung zu sammeln. Also stand er hier und richtete sich für seinen nächsten Waffengang.
Er konnte sich nicht beschweren. Der Earl of Kent hatte ihn wohlwollend aufgenommen, als er vor einigen Jahren völlig abgerissen bei ihm aufgetaucht war und dank Marys und Leannas Fürsprache hatte bleiben dürfen. Er hatte eine echte Chance bekommen.
Diese hatte er genutzt und vor zwei Jahren hatte Charles ihn zum Ritter geschlagen. Darauf war er sehr stolz, denn anlässlich seines Ritterschlages hatte sein Dienstherr ihm eine eigene Rüstung und einen wundervollen dunkelbraunen Wallach geschenkt.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 8:26 pm

Leanna

Leanna fühlte sich ein bisschen wie in einem Traum. Sicher war sie schon ein paar Mal mit am Hof gewesen, auch zu festlichen Anlässen, aber die Feierlichkeiten dieses Mal waren noch ein wenig üppiger, noch ein wenig größer, noch ein wenig atemberaubender.
Aber heute galt ihre ganze Aufmerksamkeit nur dem Turnier - oder besser gesagt einem ganz bestimmten Teilnehmer. Sie hatte heute Morgen bewusst ihr Lieblingskleid angezogen und ihre Haare besonders schön zurecht gemacht, so dass ihre lange Lockenflut ihr über den Rücken fiel, gebändigt nur von zwei kleinen Strähnen, die sie seitlich geflochten hatte, so dass ihr die Haare nicht ständig nach vorne fielen.
Und nun nahm Leanna all ihren Mut zusammen und huschte zwischen all den Rittern, Knappen und Pferden hindurch, die auf dem Vorplatz zur Turnierwiese standen und sich entweder vorbereiteten oder bereits fertig waren und ihre Blessuren versorgten.
Ihre Augen leuchteten als sie Ben entdeckte, der gerade noch einmal seinen Sattel überprüfte. Er würde gleich an der Reihe sein und Leanna hatte sich extra von der Tribüne davon gestohlen, um ihm vorher noch Glück zu wünschen.
"Ben!" Sie trat zu ihm und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. "Du bist gleich an der Reihe, nicht wahr?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 9:03 pm

Ben


Ben wandte sich um, als man ihn ansprach und musterte Leanna überrascht. Er kannte das Mädchen seit sie auf der Welt war und das verband. Er war in gewisser Weise immer ein Beschützer und Freund für sie gewesen, seit er zurück gekommen war umso mehr. In letzter Zeit allerdings veränderte sich ihre Beziehung zueinander ein wenig. Er merkte, dass Leanna ihn mit anderen Augen betrachtete und immer mehr seine Nähe suchte, ihn beinahe ein wenig anhimmelte.
Ihm selbst war das furchtbar peinlich, weil er nicht wusste, wie er damit umgehen sollte. Leanna war 13 und damit zwar heiratsfähig, aber für ihn war sie immer noch ein junges Mädchen. Aber auch ihm konnte natürlich nicht entgehen, dass sie heute wirklich hübsch aussah. Sie hatte sich Mühe gegeben.

"Leanna... Junge, Junge, du hast dich aber hübsch gemacht heute." Er lächelte leicht. "Ja, ich bin im nächsten Durchgang an der Reihe. Und was führt dich hierher? Solltest du nicht bei deinen Eltern sein?" Der Earl mochte zwar noch sicher im Sattel sitzen und ihn mühelos entwaffnen können, aber die Belastungen eines Turniers machte seine alte Kriegsverletzung einfach nicht mehr mit. Charles beschränkte sich daher aufs zusehen und würde seine Fehler ganz genau analysieren.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 9:10 pm

Leanna

Leanna wurde ein wenig rot angesichts von Bens Kompliment und machte eine kleine, verlegene Geste. "Ach was, ich seh doch fast aus wie immer ..." erwiderte sie lächelnd. "Gefällt es dir?" Die Frage war heraus, ehe sie sich hindern konnte und für einen Moment senkte sie rasch den Blick, damit ihre Wangen nicht gänzlich aufflammten.
Sie atmete verstohlen durch, dann nickte sie und sah wieder auf. "Ja, eigentlich schon. Da war ich bis eben auch, aber ich ... wollte dir noch etwas geben." erklärte sie dann und löste das Band, mit dem sie das Ende ihres schmalen Zopfes zusammen gehalten hatte. Es hatte die gleiche Farbe wie ihr Kleid und Leanna strich es sorgfältig glatt, ehe sie einen Schritt näher trat. "Als kleiner Glücksbringer." erklärte sie und deutete dann auf Bens Handgelenk. "Darf ... darf ich?" Ihr Herz hämmerte so heftig in ihrer Brust, dass es ihr vorkam als würde es gleich heraus hüpfen. Hoffentlich hatte er nichts dagegen, denn wenn doch, würde Leanna ohne Zweifel eingehen vor Scham und Kummer.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 10:01 pm

Ben


Ben hob ein wenig skeptisch die Augenbrauen. "Komm schon, ich kenne dich doch. Du siehst nicht aus wie immer. Du hast dir Mühe gemacht." Es gab ihm doch zu denken, dass sie solche Fragen stellte. Früher hätte er sich nichts dabei gedacht, sie waren eben Freunde und sie hatte ihn immer als Art großen Bruder behandelt. Das hier aber erschloss eine neue Ebene. "Sicher, du siehst hübsch aus.", erklärte er sanft.

Es war eine leise Rührung, die er verspürte, als sie den Grund für ihr Kommen schließlich erklärte. Es bestätigte ihn in seiner Meinung, aber er fand die Geste sehr liebenswürdig und er würde es nie übers Herz bringen sie abzuweisen.
Bereitwillig hielt er ihr seinen Arm hin. "Gerne. Da kann ich ja nur gewinnen, wenn ich so einen guten Glücksbringer bekomme."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 10:18 pm

Leanna

Leanna zuckte leicht mit den Schultern und lächelte. Was sollte sie es auch abstreiten, er hatte ja Recht. Sie hatte sich zwar für die Festmahle auch jedes Mal zurecht gemacht, aber heute Morgen hatte sie besondere Mühe darauf verwendet. Und es verursachte ein Kribbeln in Leannas Bauch, dass es Ben überhaupt auffiel.
"Danke." murmelte sie und errötete leicht.
Sie hatte Ben von Klein auf ihn ihr Herz geschlossen, war damit aufgewachsen, dass er da war und sie beschützte, wenn er in der Nähe war und ihr ab und an die Zeit mit lustigen Dingen vertrieb. Dann war Leannas Vater gestorben, sie waren nach Kent gekommen und für einige Zeit war Ben aus ihrem Leben verschwunden.
Als er dann wieder aufgetaucht war, hatte Leanna sich ihm wieder vollkommen selbstverständlich anvertraut, aber sie war kein kleines Mädchen mehr gewesen, das man mit Murmeln oder einem Holzspielzeug vergnügen konnte und mittlerweile war sie dabei zur Frau heran zu reifen, war sogar heiratsfähig. Und je älter sie geworden war, desto mehr hatte sich ihre Hingabe zu Ben verändert, sie schien eine andere Ebene zu erreichen.
Leannas Augen leuchteten als Ben einwilligte und ihr den Arm entgegen hielt. Umsichtig band sie ihm das Seidenband um das Handgelenk, bedacht darauf, dass nichts herunter hängen und ihn womöglich behindern konnte. "So. Fertig." erklärte sie und schenkte Ben ein Lächeln. "Das wird dir ganz sicher Glück bringen." stimmte sie zu, dann zögerte sie kurz. Doch ihr Wagemut gewann und Leanna stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte Ben rasch einen Kuss auf die Wange. "Viel Glück." wisperte sie leise, ehe sie zurück trat. "Ich schaue mir deinen Ritt von der Tribüne aus an!" erklärte sie eilig und lief dann mit einem Lächeln davon, ehe sie vor Verlegenheit im Boden versinken würde.
Beim Laufen legte sie eine Hand auf den Mund, damit sie nicht zu kichern begann. Sie hatte es wirklich getan, hatte ihm ihr Band geschenkt und ihn sogar geküsst!
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 11:04 pm

Ben


Ben lächelte leicht und war ein bisschen amüsiert darüber, dass sie gleich errötete. Er kannte sie schon so lange, aber Leanna veränderte sich. Sie wurde langsam zur Frau, das veränderte auch ihr Verhalten, das war ganz offensichtlich. Er selbst sah auch die Blicke, die andere Männer ihr hinterher warfen und das behagte ihm nicht, denn er war immer ihr Beschützer gewesen, das wollte er nicht ändern.
"Danke. Ich hoffe, du bist nicht enttäuscht.", erwiderte er und starrte ihr dann mit offenem Mund nach, als sie ihn auf die Wange küsste und verschwand.
Fassungslos schüttelte er den Kopf und legte dann seinem Pferd die Hand auf den muskulösen Hals. "Ist das zu glauben, Remus? Das kleine Mädchen wird erwachsen und schafft es tatsächlich, mich aus dem Konzept zu bringen."
Er seufzte. "Na komm...lass uns zusehen, dass wir uns nicht blamieren.", murmelte er und schwang sich in den Sattel.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 11:17 pm

Leanna

"Bestimmt nicht. Ihr schafft das schon!" zeigte Leanna sich zuversichtlich, ehe sie wieder in der Menge verschwand - zum einen, damit die Situation nach diesem flüchtigen Kuss nicht verlegen wurde und zum anderen, weil sie Bens Ritt schließlich von der Tribüne aus genau beobachten wollte.
Sie eilte zurück und kam gerade rechtzeitig an ihren Platz zurück als die Bahn für die beiden neuen Kontrahenten frei gemacht wurde.
Ihre Mutter, die zwei Plätze von ihr entfernt saß, beugte sich etwas vor und lächelte leicht. "Da bist du ja wieder. Ich habe mich schon gewundert, wohin du verschwunden bist. Du wolltest Ben doch zusehen." bemerkte sie und Leanna nickte eifrig. "Ja, aber ich musste vorher unbedingt noch etwas erledigen." erwiderte sie und weitere Erklärungen blieben ihr erspart als die beiden Ritter in die Bahn kamen.
Unwillkürlich presste Leanna die Lippen aufeinander und wünschte Ben noch einmal in Gedanken Glück.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyDi Jun 26, 2018 11:42 pm

Ben

Ben schloss das Visier, als er seinen Platz in der Bahn erreicht hatte und nahm die hölzerne Lanze entgegen. Als die Fahne schließlich geschwenkt wurde, preschten die Kontrahenten aufeinander los und Ben senkte die Lanze. Er wusste, er konnte sich auf Remus verlassen. Der Wallach war ausgezeichnet geschult und würde keine Sekunde zurückzucken oder gar scheuen.
Im ersten Waffengang zertrümmerten beide Reiter ihre Lanze auf der Rüstung des Gegners und Ben spürte, dass seine Schulter heute Abend wohl in bunten Farben schillern würde. Trotzdem wollte er nicht aufgeben und er richtete den Blick kurz auf den Glücksbringer, ehe er erneut anritt. "Na, mal sehen ob der auch was taugt...", murmelte er und senkte die Lanze.
Und tatsächlich gelang es ihm diesmal, den Gegner aus dem Sattel zu heben. Er reckte triumphierend die zerbrochene Lanze und sah kurz zu Leanna und seinem Herrn hinüber. Nun, vielleicht gab es doch noch eine Chance das Turnier zu gewinnen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyMi Jun 27, 2018 12:01 am

Leanna

Leanna wusste kaum, wie sie die Zeit aushielt hier oben auf der Tribüne ohne sich rühren zu können. Schon bei dem ersten Durchgang, den Ben absolvierte, wäre sie beinahe aufgesprungen als die Lanzen brachen, doch er blieb im Sattel und konnte beim nächsten Durchgang sogar seinen Gegner in den Staub befördern. Leanna jubelte zusammen mit den anderen, wenngleich wohl noch ein klein wenig eifriger.
Und Ben schlug sich hervorragend. Einen Gegner nach dem anderen hob er aus dem Sattel bis schließlich der letzte Durchgang des Turniers anstand: und Ben war einer der Kontrahenten.
Leannas Finger vergruben sich in ihren Rockfalten als die Pferde angaloppierten und sie rutschte bis zur Kante ihres Platzes vor.
Doch dieses Mal schien das Glück Ben nicht mehr hold zu sein, er traf seinen Gegner zwar, doch die Lanze rutschte ab, so dass sie keinen Schaden nahm, er selbst musste jedoch einen harten Treffer einstecken und zum ersten Mal an diesem Tag wurde der junge Ritter aus dem Sattel geschleudert.
"Ben!" Leanna war aufgesprungen und hatte die Hände vor den Mund geschlagen. Sie warf ihrem Stiefvater neben ihr einen flüchtigen Blick zu. Am liebsten wäre sie von der Tribüne hinunter gelaufen, um selbst nach Ben zu sehen, aber vermutlich hätte sie sich dann einiges anhören müssen.
Zudem war Bens Knappe bereits bei ihm und half seinem Herren auf die Füße, es schien ihm also einigermaßen gut zu gehen. Dennoch, Leannas Herz hämmerte in ihrer Brust und sie entschied, dass sie unbedingt nach Ben sehen musste, sobald sie sich unbemerkt davon machen konnte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyMi Jun 27, 2018 12:11 am

Ben


Ben brauchte einen Moment, bis er nach dem harten Aufprall wieder Luft in den Lungen hatte, als er sich auf dem sandigen Boden wieder fand. Nur wenige Zentimeter zu weit seitlich hatte er seinen Gegner getroffen, sodass die Lanze abgerutscht war und im nächsten Moment hatte er den Halt verloren. Remus war sogleich stehen geblieben und zu ihm zurück getrottet.
Ben fluchte vor sich hin, als sein Knappe ihm auf die Füße half. Es hatte so gut ausgesehen, fast hätte er sich den Sieg geholt und nun hatte er sich doch vor Leanna und seinem Dienstherren blamiert. Vielleicht war er einen Moment unkonzentriert gewesen.
Ein wenig hinkend ging er schließlich vom Platz, wo der Sieger gerade gekürt wurde, um seine Wunden zu lecken.
Charles bedauerte die Niederlage seines jungen Ritters sehr, denn Ben hatte ein gutes Turnier gekämpft. Doch noch mehr schien seine Stieftochter das alles mitzureißen, denn sie war aufgesprungen und war voller Sorge. Ein mahnender Blick hielt sie wohl davon ab, gleich hinunter zu stürzen. Er wusste nicht recht, was das mit den Beiden war, aber es war offensichtlich, dass Leanna mehr und mehr für Ben schwärmte. Das war keine Freundschaft mehr, wie Mary ihm hatte weiß machen wollen. Aber letztendlich war das ja auch nicht schlimm, Ben war ein anständiger Kerl. Also wollte er seiner Stieftochter nicht allzu sehr im Wege stehen.
"Beruhige dich, er steht doch schon wieder. Nichts passiert...Und nun komm, lass uns gehen und nach ihm sehen.", schlug er dann vor, nachdem er einen vielsagenden Blick mit seiner Frau getauscht hatte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1194   William und Joanna - 1194 - Seite 17 EmptyMi Jun 27, 2018 12:20 am

Leanna

Leanna biss sich verlegen auf die Unterlippe und senkte rasch den Blick unter den halb mahnenden, halb beruhigenden Worten ihres Stiefvaters. Manchmal verfluchte sie sich selbst für ihre mangelnde Beherrschung. Wäre sie wenigstens sitzen geblieben, hätte sie sich nicht gleich so fürchterlich verraten. Vermutlich würde sie sich später noch einiges anhören müssen.
Doch als Charles vorschlug zu gehen, um nach Ben zu sehen, leuchteten Leannas Augen wieder etwas auf und sie nickte entschlossen. Erleichtert, dass sie nicht länger warten musste, machte sie sich mit ihrem Stiefvater auf den Weg und musste ihre ganze Willenskraft aufbieten, um mit ihm zu gehen und nicht einfach kopflos Voraus zu laufen.
Als sie den Turnierplatz hinter sich gelassen hatten, konnten sie Ben auch schon sehen, der mit seinem Knappen bei dem Pferd stand und dem Jungen offenbar noch ein paar Anweisungen gab. Ben hatte den Helm abgenommen und Leanna fiel sofort auf, wie blass er aussah. Ihre Sorge trieb sie nun doch ein wenig voran und die letzten Meter eilte sie zu dem Trio hinüber.
"Oh Ben ..." murmelte sie mitfühlend, doch dann sah sie ihm in die Augen und warf ihre Zurückhaltung über den Haufen. Fast ein wenig stürmisch fiel sie ihm um den Hals. "Ben, du warst großartig!" beschied sie aufgeregt. Immerhin war er als zweitbester aus dem Turnier hervorgegangen und mit ein klein wenig mehr Glück hätte er auch gewinnen können. In Leannas Augen war er also trotz des letzten Sturzes der eigentliche Sieger.
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