William und Joanna - ab 1173 bis 1174

 

Robert sah Mathilda mit zärtlichem Lächeln an. "Ich bin so froh, dass du in mein Leben getreten bist, Liebste. Du machst mich wirklich unendlich glücklich." murmelte er und lehnte die Stirn leicht an ihre. Robert wusste, dass man sie die ganze Zeit über beobachtete und auch, dass Mathildas Vater sehr darauf aus war, dass sie beiden sich an die Etikette hielten und deshalb gab er sich auch größte Mühe in der Öffentlichkeit danach zu handeln.
"Was hältst du davon, wenn wir einmal kurz vor die Tür gehen?" schlug er leise vor. "Nur für einen Moment etwas frische Luft schnappen und dem Trubel entkommen."

Mathilda

"Und ich bin froh, dass ich dir begegnet bin. Jetzt kann ich wieder glücklich sein." Und Glück hatte sie eher wenig erlebt, seit ihre Mutter gestorben war und sie plötzlich alle Pflichten übernehmen musste, ohne dem wirklich gewachsen zu sein.
"Ich bin froh, dass ich jetzt mit dir ein neues Leben beginnen kann. " Sie lächelte und nickte dann. "Ja, lass uns das tun. Aber du weißt, dass mein Vater uns sehr bald hinterher kommen wird, nicht wahr? Er wird uns nicht lange Zeit allein lassen."
Trotzdem freute sie sich auf einige Augenblicke Zweisamkeit.

 

"Und ich werde alles tun, damit du glücklich bleibst." murmelte RObert und lächelte als sie zustimmte. "Natürlich weiß ich das. Der Wachhund ist mir stets auf den Fersen. Aber keine Angst, ich habe schon nichts unredliches mit dir vor." scherzte Robert sanft und erhob sich, bot Mathilda den Arm an und ging mit ihr nach draußen.
Zielstrebig führte er sie auf den Wehrgang hinauf, wo es zwar durchaus kalt und etwas zugig war, aber in den warmen Mantel gehüllt, erträglich. Oben angekommen zog er Mathilda an sich, schlang seinen Mantel um sie und ließ den Blick prüfend durch die Umgebung gleiten. Als Robert sicher war, dass niemand in ihrer unmittelbaren Umgebung war, gab er Mathilda einen Kuss. Keinen wie sie ihn in der Öffentlichkeit teilten, sachte, zurückhaltend und anständig, sondern einen voller Leidenschaft und Zärtlichkeit.
Robert legte die Arme um sie und ließ den Blick über die Burg gleiten. "All das wird irgendwann uns gehören." murmelte er und verspürte dabei eine gewisse Zufriedenheit in sich aufsteigen.

Mathilda

Mathilda lächelte. "Das glaube ich dir." Sie ließ sich von ihm auf den Wehrgang führen und schmiegte sich wärmesuchend an ihn. Sie genoss seinen Kuss und grinste ihn dann an.
"So, nichts Unredliches? Mein Vater würde das hier ganz anders sehen."
Sie lachte leise und legte den Kopf dann an seine Brust, folgte seinem Blick.
"Ja, das wird es. Und ich freue mich auf die Zeit, auch wenn es hoffentlich noch lange dauert, bis dein Vater dir das hinterlässt."
Sie seufzte leise. "Ich bin so froh dich zu haben."

 

"Ah, da würden mir ganz andere Dinge einfallen." raunte Robert ihr zu und ließ eine Hand sachte über ihre weiblichen Rundungen gleiten, ehe er die Arme um sie legte. "Aber solche Dinge heben wir uns für später auf, wenn uns niemand mehr auf die Finger schaut sobald wir vermählt sind." fügte er lächelnd hinzu und strich Mathilda über die Wange.
"Oh, das wird es sicherlich. Mein Vater erfreut sich, Gott sei es gedankt, an einer solch guten Gesundheit, dass es mich nicht wundern würde, wenn er neunzig Jahre werden will." bemerkte Robert amüsiert. Nein, es drängte ihn auch nicht danach sein Erbe bereits anzutreten, aber der Gedanke, dass er irgendwann eine solche Verantwortung gemeinsam mit Mathilda tragen würde, versetzte ihn in eine gute Stimmung.
"Ich ebenfalls." erwiderte Robert zärtlich und gab Mathilda einen Kuss, ehe er die Stirn an die ihre legte. "Ich liebe dich, Mathilda."

Mathilda

Mathilda grinste ein wenig verlegen. "Ja, das glaube ich dir, dass dir da etwas einfallen würde." Was diese Dinge anging, war Mathilda noch ausgesprochen zurückhaltend. Sie hatte mit Männern keine Erfahrung und so wusste sie auch nicht so recht, wie sie auf Roberts Berührung reagieren sollte, auch wenn es nicht unbedingt unangenehm war. Sie wusste nicht, was er von ihr erwartete.
"Ja, das sollten wir. Ehe du noch Gefahr läufst mich vor unserer Hochzeit zur Witwe zu machen, weil mein Vater uns sieht."
Sie lächelte sanft. "Dein Vater wird noch viele Jahre alt werden." Sie schloss die Augen. "Ich liebe dich auch."

 

Robert lächelte sanft. Er wusste, dass Mathilda mit solchen Dingen noch etwas überfordert war, aber damit hatte er absolut kein Problem. Im Gegenteil, es gefiel ihm sogar recht gut, besonders da sie sich so doch sehr von Josephine unterschied, was es Robert doch leichter machte.
"Nur keine Sorge, ich werde schon verhindern, dass du vorzeitig zur Witwe wirst. Und wenn wir erst einmal verheiratet sind, dann werde ich dich ausgiebig verwöhnen." erklärte er grinsend und küsste Mathilda sanft.
Robert schwieg einen Moment, dann seufzte er leise. "Ich weiß, warum du eine schwere Zeit hinter dir hattest und wir beide werden bald verheiratet sein und alles miteinander teilen. Vielleicht solltest du auch wissen, weshalb es mir so schlecht ging bevor du mich aus meiner Starre erweckt hast." murmelter er.

Mathilda

Mathilda erwiderte sein Lächeln nur zu gern. "Dann ist es ja gut. Wenn du das verhindern kannst...." Als er ernst wurde, horchte sie auf und lauschte schweigend.
"Wenn du es mir sagen willst, werde ich dir gern zuhören. Ich möchte dich nicht drängen. Wenn du soweit bist, wirst du es mir schon sagen. So schlimm kann es gar nicht sein."
Mathilda legte ihm tröstend die Hand an die Wange.
"Dabei würde ich dich nur zu gern trösten, wenn ich es vermag."

 

Robert konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken als Mathilda ihre Hand an seine Wange legte. "Oh, du vermagst mich zu trösten ... du tust es ja bereits. Und ich bin dir so dankbar dafür." erwiderte Robert und zog sie noch einmal eng an sich, ehe er kurz die Augen schloss und dann zu erzählen begann.
"Ich war verliebt ... damals dachte ich unsterblich verliebt. Ich habe an Henrys Hof eine Frau kennen gelernt, die ich um jeden Preis der Welt hatte heiraten wollen. Aber das Schicksal war zweifelsfrei dagegen. Dadurch, dass sie eine ... Dirne gewesen war ... nun, du kennst die Regeln, ich hätte alles aufgeben müssen, um sie zu heiraten und niemand hätte mich dabei unterstützt." Robert seufzte leise und strich Mathilda über die Wange. "Ich hätte es trotzdem getan, aber sie wollte nicht. Sie wollte nicht, dass ich für sie alles aufgebe und ... letztlich hat sie mich ohne ein weiteres Wort verlassen." Robert atmete tief durch. "Ich dachte damals die ganze Welt würde ohne sie untergehen, aber ... aber dann kamst du. Dann hast du mir gezeigt, dass die Welt noch vieles für mich bereit hält und dass es noch so viel schönes zu erleben gibt."
Robert lächelte sanft und lehnte seine Stirn an Mathildas. "Und ich liebe dich von ganzem Herzen dafür, Mathilda."

Mathilda

"Dann bin ich froh. Ich will nur, dass du glücklich bist." Mathilda verstummte, damit er ohne Unterbrechung erzählen konnte, was er erlebt und was ihn so aus der Bahn geworfen hatte. Damit hatte sie allerdings nicht gerechnet.
"Eine Dirne...." Es kam nicht sehr oft vor, dass eine Dirne wirklich einen Mann so an sich heranließ. Aber da sie ihn verlassen hatte, war Mathilda der Überzeugung, dass diese Frau es auch nicht ernst mit Robert gemeint hatte.
"Dann hatte sie dich auch nicht verdient, wenn sie deine Mühe nicht zu schätzen wusste. Umso besser für mich, denn nun gehörst du zu mir. Und ich will dich nie wieder so traurig sehen müssen."

 

Robert sah Mathilda einen Moment lang schweigend an, dann zuckten seine Mundwinkel leicht. "Ja, vermutlich hast du Recht." erwiderte er und strich ihr sanft über die Wange. "Nun gehören wir zusammen, wie wahr. Und glaub mir, dich lasse ich nicht so einfach wieder gehen." neckte er Mathilda zärtlich.
"Aber nun sollten wir wohl wieder rein gehen, sonst sieht sich dein Vater womöglich wirklich noch genötigt nach uns zu sehen." bemerkte Robert lachen und legte einen Arm um Mathilda, ehe er sich in Bewegung setzte. "Der Tag an dem wir beide vor dem Altar stehen und getraut werden, wird der wundervollste Tag meines Lebens."

Marguerite

Marguerite hatte schon recht ungeduldig auf ihren neuen Leibwächter gewartet. Sie trug ein dunkelblaues Reitkleid und gedachte trotz des recht kühlen Wetters einen Ausritt zu unternehmen. Henry gestattete ihr dies aber nur in Begleitung eines Leibwächters und so hatte sie heute Philippe ausgewählt.
Als er eintrat, machte sie ihn auch gleich mit ihrem Glück vertraut.
"Philippe, wie schön Euch zu sehen. Ich hoffe, Ihr seid ausgeruht, denn Ihr werdet mich nun auf einen Ausritt begleiten. Ich denke, das Wetter lässt es wieder zu. Und ich muss dringend einmal hier raus."

Philippe

Philippe hatte bisher feststellen können, dass Henry ihm wahrlich schlechtere Aufgaben hätte geben können. Als Leibwache der Königin hatte er eine Position inne, die ihm etwas Respekt verschaffte, die aber gleichzeitig für ihn eine angenehme Arbeit darstellte.
Als er heute das Gemach betrat und die junge Königin ihm sofort ihren Wunsch mitteilte, zog er die Augenbrauen in die Höhe, lächelte dann jedoch. "Euer Wunsch ist mir Befehl, meine Königin." erwiderte er und verneigte sich vor Marguerite. "Wenn Ihr es wünscht, lasst uns ausreiten. Ich werde gleich Befehl geben, die Pferde zu satteln."

Marguerite

Marguerite war ausgesprochen zufrieden mit Philippes Reaktion. So gelassen könnte jeder Leibwächter reagieren, dagegen hatte sie nichts einzuwenden.
"Ich danke Euch. Gebt Befehl die Pferde zu satteln, dann können wir gleich los. Ich bin soweit. Ich habe schon auf euch gewartet."
Marguerite lächelte sanft und strich ihr Kleid noch einmal glatt.
"Lasst uns gehen." Sie war so froh, endlich aus diesen vier Wänden herauszukommen, in denen ihr so langsam die Decke auf den Kopf fiel.

Philippe

Philippe nickte und trat vor die Tür, um einen der Diener los zu schicken, damit die Pferde vorbereitet wurden. Dann trat er wieder ein und deutete zur Tür. "Nach Euch, meine Königin." mit einem Lächeln hielt er Marguerite die Tür auf und folgte ihr dann hinaus.
"Es ist noch ein wenig kühl, aber wenn wir erst einmal auf den Pferden sitzen und in Bewegung sind, sollte es nicht allzu kalt sein." erklärte Philippe während sie zu den Ställen hinunter gingen.
Dort angekommen mussten sie auch nur noch einen kurzen Augenblick warten bis die Stallburschen ihre Pferde hinaus brachten.
"Darf ich Euch beim Aufsteigen behilflich sein, Majestät?" bot Philippe sich bereitwillig an.

Marguerite

Marguerite lächelte und trat dann seiner Aufforderung folgend durch die Tür, um sich in Richtung Stallungen zu begeben. Schließlich stand sie vor ihrem Fuchswallach und streichelte ihm sanft die Nase. "Nun, mein Guter? Sei ein braves Pferd, ja?"
Sie drehte sich halb zu Philippe um und nickte dann. "Gern."
Und einige Momente später saß sie bereits im Sattel und ordnete ihr Kleid.
"Ich saß eine Weile nicht mehr im Sattel, aber ich werde mich sicher rasch wieder daran gewöhnen."

Philippe

Philippe half Marguerite in den Sattel und betrachtete die junge Königin noch einen Moment, ehe er sich selbst in den Sattel schwang. "Das wird sich schon finden, sobald wir erst einmal los geritten sind. Und ich werde schon gut darauf achten, dass Ihr mir nicht vom Pferd fallt. Euer Gemahl würde mir sonst wohl die Hölle heiß machen." stellte Philippe amüsiert fest und setzte dann sein Pferd in Bewegung.
Ein Ausritt kam Philippe durchaus gelegen, er saß gerne einmal im Sattel und so kam er etwas raus, konnte die frische Luft genießen und die angespannte Atmosphäre des Hofes für einen Moment hinter sich lassen.

Marguerite

Marguerite nickte knapp. "Das hoffe ich sehr, ich werde mich sicher rasch wieder einfinden. und mein Gemahl würde Euch nicht den Kopf abreißen, wenn ich zu dämlich zum Reiten bin und vom Pferd falle" Sie ließ ihren Wallach neben Philippes Pferd treten und ritt neben ihm her.
"Ich hoffe, Ihr könnt Euch mit meiner Idee anfreunden. Dann werde ich öfter Eure Begleitung zum Ausritt in Anspruch nehmen, allein lässt Henry mich nicht. Er besteht auf Gesellschaft.", erklärte sie leise. "Also werdet Ihr nun diese Gesellschaft sein."
Sie grinste flüchtig.
"Ich hoffe dies sagt Euch zu."

Philippe

"Oh doch, das würde er sicherlich. Immerhin bin ich für Eure Sicherheit verantwortlich." Wenngleich Henry sich vermutlich höchstens darüber aufregen würde, dass Philippe Marguerite überhaupt hatte reiten lassen.
"Ich kann mich mit so ziemlich jeder Eurer Ideen anfreunden, Majestät." erwiderte Philippe lächelnd und spürte wieder diesen leichten Stich in der Brust. Henry behandelte seine Gemahlin wirklich nicht so wie es sich gehörte ... "Aber aber ... alleine auszureiten ist doch fürchterlich langweilig." stellte Philippe fest in dem Versuch sie ein wenig aufzumuntern. "Da begleite ich Euch doch lieber, dann wird es sicher spannender."

Marguerite

Marguerite schüttelte leicht den Kopf. "Er würde mir trotzdem die Schuld geben. Ich bin immer Schuld. Daran solltet Ihr Euch gewöhnen.", erwiderte sie mit einem melancholischen Lächeln.
Sie streichelte ihrem Pferd sanft über den Hals.
"Dann ist es ja gut, wenn Ihr meiner Idee nicht so abgeneigt seid. Das verschafft mir ein wenig Freiraum, ohne dass er daran etwas aussetzen kann. Ich bin froh, dass Ihr mich begleitet. Es ist in der Tat angenehmer, wenn ich nicht allein bin."

Philippe

Philippe betrachtete sie einen Moment lang und schüttelte dann leicht den Kopf. "Wie könnte ich." erwiderte er ernst. "Eine Frau wie Ihr könnt doch an gar nichts schlechtem Schuld haben."
Philippe hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt für diese Worte, aber er konnte sie schlecht zurück nehmen, also starrte er weiter gerade aus auf den Waldweg.
"Ich begleite Euch, wann immer Ihr möchtet, Majestät." erklärte er dann unverbindlich und vermied es nach wie vor Marguerite anzusehen.

Marguerite

Marguerite war ein wenig überrascht, als Philippe so reagierte, aber sie fühlte sich geschmeichelt. "Danke für Euer Vertrauen in mich, aber Henry sieht das anders. Schließlich bin ich nicht in der Lage ihm einen Erben zu schenken."
Und deshalb war er auch nicht mehr gut auf sie zu sprechen.
"Gut, dann haltet Euch bereit dazu. Es könnte sein, dass ich öfter einmal heraus muss aus diesem Klotz." Marguerite seufzte leise.
"Lasst uns ein Stück traben."

Philippe

Kurz huschte Philippes Blick zu Marguerite hinüber und seine Augen blitzten für eine Sekunde verärgert auf. "Was nicht an Euch liegen muss, Majestät." erklärte er nachdrücklich. Immerhin hatte Henry auch keinerlei illegitime Kinder vorzuweisen, es war also schwierig der jungen Königin allein die Schuld zu geben, wenn man es nüchtern betrachtete.
Philippe war beinahe dankbar für ihren Vorschlag, bevor er sich noch um Kopf und Kragen redet und nickte ehe er sein Pferd antraben ließ.
Er musste wirklich besser auf seine Worte achten, sonst würde ihn das noch in Teufels Küche bringen. Nur Marguerite tat ihm wirklich aufrichtig Leid.

Marguerite

Maguerite schüttelte leicht den Kopf. "Aber dennoch wird so etwas laut nie dem Mann unterstellt, das wirst du nicht erleben."
Sie würde in Henys Augen und vor den Augen der Gesellschaft immer schuld sein. Auch, wenn vielleicht wirklich Henry schuld war.
Sie genoss den kurzen Trab in vollen Zügen. Endlich den Kopf freibekommen, nicht mehr an den Alltag denken und die vielen Pflichten als Königin, die dort warteten....
"Das ist wundervoll..."

Philippe

"Das mag sein. Dennoch wisst Ihr es besser und ich eben so. Daran solltet Ihr denken und Euch nicht zu sehr mit düsteren Gedanken plagen." erklärte Philippe entschlossen.
Er beobachtete Marguerite aus den Augenwinkeln als sie den Weg entlang trabten und unterdrückte mühsam ein seufzen. Sie war eine Frau mit einem guten und vor allem großen Herzen, sanft und mit fröhlichem Wesen, aber Henry sorgte dafür, dass sie langsam wie eine Blume ohne Wasser verkümmerte, so wie er sie behandelte.