Joanna & William
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Joanna & William

Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
 
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 Archiv - Beiträge bis 08.09.12

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GreyStorm




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BeitragThema: Re: Archiv - Beiträge bis 08.09.12   Archiv - Beiträge bis 08.09.12 - Seite 3 EmptyFr Sep 04, 2015 10:04 pm

William

William wollte zunächst etwas erwidern, ließ es dann jedoch bleiben als Joanna seinen Themenwechsel aufnahm. "Aufwecken hört sich gut an." murmelte er bevor ihre Lippen auf die seinen trafen. 
Als sie sich wieder von einander lösten, drehte William sich zu Joanna um und streckte sich dann auf dem Bett aus. Allerdings stützte er sich noch auf seinem Ellenbogen ab und zog Joanna dann zu sich hinunter. 
"Vertrau mir, sobald ich weiß, wann und wie lange ich fort bin werde ich dir Bescheid sagen. Und mein Bote wird in der Zeit nicht mehr zur Ruhe kommen." murmelte er gegen ihre Lippen bevor er sich einen weiteren Kuss stahl. 
Er hatte sich irgendwie genötigt gefühlt das Thema doch noch einmal aufzunehmen und sei es nur, um Joannas Bedenken für den Moment zu zerstreuen. Nun sollte es allerdings erst einmal genug mit dem leidigen Thema sein und er widmete sich wieder voll und ganz seiner Liebsten in seinen Armen.

Joanna

Joanna genoss die wenige Zeit, die sie mit William verbringen konnte, in vollen Zügen, schließlich wusste sie nicht, wie lange ihr das noch vergönnt sein würde, bis er nach Cornwall aufbrach und dort eine Weile bleiben würde. Sie konnte nicht mit ihm gehen und es schmerzte sie, dass sie in naher Zukunft keinen wirklichen Ausweg gefunden hatten. Doch sie hatte es aufgegeben sich ruhelos den Kopf zu zerbrechen auf der Suche nach einer Lösung, die sie ja doch nicht fand. 
Nachdem er am Morgen in aller Frühe ihr Gemach verlassen und sich unbemerkt in seine eigenen Räumlichkeiten gestohlen hatte, war Joanna – da sie nun einmal wach war – ebenfalls aufgestanden und hatte sich angekleidet. 
Nun stand sie einige Schritte von der Königin entfernt in einem der Gänge und wartete eben diese, die noch in ein Gespräch verwickelt worden war. Sie sollte die Herrscherin zunächst in die Kapelle und dann zum Frühstück begleiten. Joanna konnte der morgendlichen Messe mehr abgewinnen als früher, es war im Kloster Gewohnheit geworden. Illusionen machte sie sich allerdings nicht. Das brachte sie Gott nun wirklich nicht näher, das schafften ihre stummen Gebete noch eher.

William

William hatte sich erneut vor der Messe gedrückt und stattdessen einen ganz anderen Plan verfolgt. 
Als die Messe schließlich vorbei war und die Menschen nach und nach die kleine Kapelle genossen, trat William zu Eleonore und wechselte ein paar kurze Worte mit ihr. Nachdem sie ihm schließlich zustimmend zunickte, wandte er sich dankend und mit einem flüchtigen Grinsen auf den Lippen wieder ab. Dieses Mal hatte er es auf Joanna abgesehen, ergriff ihre Hand und zog sie zur Seite. 
"Ich hoffe, Ihr habt nichts dagegen mit Eurem Frühstück noch etwas zu warten und es nicht an der Tafel sondern im Wald zu Euch zu nehmen, Mylady?" fragte er nach allen Regeln der Höflichkeit. 
Da er auch heute nicht allzu viel Zeit hatte, er aber sein Versprechen gegenüber Joanna hatte einlösen wollen, hatte er sich kurzer Hand entschieden ein Picknick vorzubereiten. Er hatte nur noch Eleonores Zustimmung gebraucht, die diese ihm zum Glück bereitwillig gegeben hatte.

Joanna

Joanna war überrascht, als William sie plötzlich zur Seite zog und das, wo so viele Menschen in der Nähe unterwegs waren. Überrascht stand sie schließlich vor ihm und begann zu lächeln. 
Er konnte wirklich ein formvollendeter Gentleman sein, wenn er wollte. "Oh nein, Mylord, keineswegs. Es würde mich sehr freuen." 
Er hatte also wirklich daran gedacht und sie würden einmal wieder ausreiten. Offensichtlich hatte er Eleonore auch schon überzeugt und ihrem Ausflug stand nichts im Wege. 
Joanna war glücklich und am Liebsten hätte sie ihm jetzt einen Kuss auf die Lippen gedrückt. Aber leider mussten sie noch ein bisschen Diskretion wahren. Allerdings waren ihr einige schiefe Blicke jetzt schon sicher, nach der Aktion gerade. Und, wenn sie gemeinsam mit ihm vom Hof ritt. Allerdings war es ihr so egal, was die Anderen dachten, Hauptsache, sie konnte in seiner Nähe sein. 
"Und, habt Ihr vor sofort aufzubrechen?" Ihr Lächeln wurde noch eine Spur strahlender. Der Tag war bereits sehr schön angebrochen und jetzt würde er noch schöner werden.

William

William verbeugte sich freundlich vor Joanna und lachte dann leise als er ihr wieder in die Augen sah. 
"Die Pferde stehen schon bereit, Mylady. Wir können also losreiten, wann immer es Euch beliebt." erkärte er feierlich und deutete in Richtung der Stallungen. 
Er freute sich jetzt bereits auf den Ausritt. Etwas mehr Zeit, dass sie gemeinsam verbringen konnten. Besonders angesichts der Tatsache, dass er wohl in wenigen Tagen bereits auf dem Weg nach Cornwall sein würde. 
So gern er noch länger hier verweilen wollte, genauso sehr zog es ihn zurück nach Truro, an die Küsten von Cornwall, einfach weg vom Hof und zurück zu seinen eigenen Länderein - und seinen Kindern. Die beiden waren wohl seine größte Sorge und der vorwiegende Grund weshalb es ihn nach Hause zog. 
Nun besann er sich aber zunächst wieder auf das Hier und Jetzt und bot Joanna seinen Arm da. "Wenn ich bitten darf, Mylady."

Joanna

Joanna lachte ebenfalls leise, neigte leicht den Kopf und legte dann die Hand auf seinen Arm. "Sehr gern, Mylord." 
Als sie sich ein Stück in Richtung Stallungen entfernt hatten, grinste sie ihn an. "Du kannst ja richtig charmant sein, wenn du willst. Hast du die Blicke gesehen?" 
Natürlich hatten einige der anderen Hofdamen ihnen missbilligend nachgesehen, vielleicht auch eine Spur eifersüchtig? Joanna konnte sich darüber nur amüsieren. Sicherlich, William war erst seit einigen Wochen Witwer und sie kam gerade aus dem Kloster, aber was regten sie sich alle so auf? Joanna liebte ihn...so sehr. 
Sie seufzte zufrieden. 
Herakles und Williams junger Hengst warteten schon vor dem Stall. Gut gelaunt streichelte sie die Nüstern ihres Grauen. "Na, mein Guter? Zeit für ein bisschen Bewegung." 
Ihr Blick huschte zu Williams Fuchs. "Ein stattliches Pferd. Ein Sohn von Cuivre? Er sieht ihm ähnlich." Der leuchtende Rotton war ein bisschen dunkler als bei seinem Vater, aber unverkennbar.

William

"Aber natürlich kann ich das. Habt Ihr da etwa jemals dran gezweifelt, Mylady?" fragte William scheinheilig und warf dann einen kurzen Blick über die Schulter. "Sollen Sie sich ruhig die Mäuler zerreißen, besonders Lionel wird sich freuen. Dann hat er noch einen weiteren Grund, um wieder einmal gegen mich zu wettern." William tat seine Worte mit einem gelangweilten Schulterzucken ab und wandte sich dann den Pferden zu. 
Er strich dem großen, aber noch ein wenig schlaksigen Fuchs über die breite Blesse und nickte. "Das ist er. Der Junge war schon als Absetzer sehr vielversprechend, aber um es zu einem guten, verlässlichen Schlachtross zu bringen, muss er noch einiges lernen." erklärte er lächelnd. 
Dann ließ er seinen Hengst jedoch zunächst wieder stehen, um Joanna in den Sattel zu helfen, bevor er selbst die Zügel des Fuchses ergriff und sich in den Sattel schwang. 
"Momentan würde ich ihn noch nicht für den Ernstfall mitnehmen wollen, aber dafür habe ich ja noch Uriel im Stall."

Joanna

"Lionel ist doch immer der Erste, der sich in einer Predigt über den neusten Skandal äußert. Ich bin sicher, bei nächster Gelegenheit hält er eine Predigt über Sittsamkeit und Sünde. Mit einem ganz verstohlenen Fingerzeig auf uns, wie auch immer er das anstellt. Gerissen ist er, das muss man ihm lassen. Du trägst auch nicht dazu bei seine Gesinnung dir gegenüber zu ändern.", stellte sie schließlich mit einem spöttischen Lächeln fest und setzte ihren Wallach in Bewegung, während ihr Blick noch eine Weile auf dem Fuchs ruhte. 
"Seine Zeit wird schon noch kommen, er is noch jung. Uriel kommt auch langsam in die Jahre. Aber solange hat dein neuer Hoffnungsträger ja noch Zeit sich zu entwickeln und zu lernen. Bei seinen Genen habe ich da allerdings wenig Bedanken. Wie heißt er eigentlich?" 
Joanna genoss schon jetzt die frische Luft und die Gelegenheit, endlich einmal wieder zu reiten, noch dazu mit William an ihrer Seite. 
Auch Herakles schnaubte zufrieden und machte erst einmal den Hals lang, reckte schon verräterisch den Kopf nach ein paar Grashalmen. "Herakles...", tadelte Joanna belustigt. Ihr Wallach war nun wirklich rundlich genug.

William

William schnaubte halb verächtlich, halb belustigt und schüttelte den Kopf. "Ich habe mit dieser unsinnigen Streiterei nicht angefangen." stellte er fest, relativierte seine Aussage jedoch anschließend noch. "Allerdings habe ich mich auch nicht bemüht sie zu beenden." gestand er grinsend. 
Lionel war eines Tages völlig entrüstet zu William gekommnen und hatte ihn gefragt, wieso er nicht bei der Messe gewesen sei - und hatte damit etwas losgebrochen, dass mittlerweile fast zu einem Kleinkrieg zwischen William und Lionel ausgeartet war, bei dem keiner dem anderen noch etwas schenkte. 
Fast so als wisse der Fuchs, dass über ihn gesprochen wurde, schnaubte er lautstark und zog einmal ruckartig am Zügel, was William jedoch sofort unterband. Das war einer der Markel des Hengstes, die es noch auszumerzen galt - sobald er ungeduldig wurde, begann er gerne einmal zu pullen. 
"Der Stallknecht, der für seine Aufzucht verantwortlich war, nannte ihn Ardeur. Und ich habe es dann bei dem Namen belassen. Zumal der Name noch immer auf seine normannische Herkunft hinweist." William grinste zufrieden und dachte an die Stute, die er vor Jahren aus der Normandie mitgebracht hatte - die Stute, die ihm seinen ersten Fuchs geschenkt hatte, der nun bereits seinen Ruhestand genoss.

Joanna

"Du bist wirklich unmöglich. Du bringst dich noch in Schwierigkeiten damit, aber du musst ja wissen, was du tust. Dass Lionel sich darauf aber eingelassen hat, verwundert mich ein bisschen. Er predigt sonst doch immer die Tugend der Mäßigung und Nachsicht." 
Sie kicherte leise und widmete sich der Betrachtung des jungen Hengstes. "Ardeur...ein sehr schöner Name. Du könntest mit deiner Zucht wirklich viel Geld verdienen, wenn du dich ihr mehr widmen würdest. Irre ich mich oder werden gute Schlachtrösser immer gesucht? Übrigens..." 
Joanna legte grinsend den Kopf schief. 
"Du hast mir damals versprochen, dass ich mich mal an Cuivre probieren kann. Da der nicht zur Verfügung steht...irgendwann werde ich dich daran erinnern, verlass dich drauf." 
Sie zwinkerte ihm zu und ließ Herakles in einen langsamen Trab fallen. Sie genoss es, endlich einmal wieder im Wald zu sein. Erinnerungen wurden wach...An die Jagd, die ihr beinahe zum Verhängnis geworden war, an den folgenden Ausritt, an die Stelle am Bach, an der sie nebeneinander gesessen und schließlich den ersten Kuss geteilt hatten...

William

William machte eine wegwerfende Handbewegungen. "Auf das ich noch etwas hätte, um das ich mich kümmern muss. Nein, nein, im Moment reicht es mir vollkommen nur eine handvoll Pferde zu ziehen, für den eigenen Gebrauch und ein paar zum Verkauf." William schmunzelte bei dem Gedanken daran, dass auf den Weiden von Cornwall allerdings noch weit mehr Platz für weitere Tiere wäre. "Vielleicht irgendwann, wenn ich alt und grau bin." mit einem Grinsen trieb er seinen Hengst in einen lockeren Trab. 
Erst nach einem kurzen Zögern nickte er schließlich. 
"Die Gelegenheit sollst du bekommen. Mittlerweile ist der Gute auch schon etwas älter, da sollte er sich auch unter einer Dame zubenehmen wissen." William sah Joanna herausfordernd an und wartete nur auf ihren Einwand. 
Er musste sich eingestehen, dass er das Interesse für seine Pferde bei Isabel öfter vermisst hatte. Natürlich, sie hatte ihm stets zugehört, wenn er etwas berichtete, doch wahres Interesse oder gar Begeisterung hatte sie nie gezeigt. 
Aber dafür konnte er nun den Ausritt wieder mit Joanna teilen. Und die schien es ganz offensichtlich zu genießen.

Joanna

Joanna lachte leise auf. "Alt und grau? Das wird hoffentlich noch eine ganze Weile dauern. Bis dahin wird allerdings wohl nicht einmal mehr Ardeur den Platz als Stammvater deiner Zucht einnehmen können." 
Sein Kommentar sorgte dafür, dass er sich einen tadelnden Blick einfing. "Weil ich ja auch dem perfekten Bild einer Dame entspreche. Cuivres Alter hat damit nichts zu tun, bei mir hätte er sich auch vor einigen jahren zu benehmen gewusst, glaub mir." 
Sie grinste nun. "Aber immerhin traust du es mir überhaupt zu, damit sollte ich wohl schon zufrieden sein. Es ist so schön wieder hier zu sein. ich war so lange nicht ausreiten und deine Gesellschaft macht das Ganze noch reizvoller." 
Nach einer Weile zügelte Joanna ihren Wallach und ihr Blick ruhte verträumt auf der Stelle am Fluss. 
"Weißt du noch? Hier hat es wirklich begonnen. Damals fühlte ich mich unendlich glücklich." Sie lächelte versonnen. Das war wirklich einer ihrer schönsten Momente gewesen. Der erste Kuss...

William

William nahm die Zügel an, ließ Ardeur allerdings noch zwei, drei Schritte an Joannas Wallach vorbei treten, damit er nicht genötigt war, ihr sofort in die Augen zu sehen. Im ersten Moment wusste er nämlich nicht, was auf seinem Gesicht zu sehen war. Mit diesem Ort verband er eine Menge - mehr als nur den allerersten Halt hier mit Joanna. 
Als William sich jedoch sicher war, dass er sich im Griff hatte, wandte er sich zu Joanna um und ein Lächeln huschte über seine Lippen. "Natürlich, wie könnte ich das denn vergessen?" fragte er mit einem gespielten Vorwurf in der Stimme. 
"Die Frage ist" begann er dann mit forschendem Blick. "wie fühlst du dich heute an diesem Ort?" fragte er dann, trieb seinen jungen Hengst dann jedoch wieder an und ritt zu dem Bach hinüber, so dass Joanna ihm folgen musste, wenn sie antworten wollte. Mit einer geschmeidigen Bewegung schwang er sich aus dem Sattel und streifte die Zügel über seinen Hals, um dem Fuchs mehr Freiheit zu gewähren.

Joanna

Joanna folgte ihm langsam und glitt ebenfalls aus dem Sattel. Sie tätschelte Herakles grauen Hals und dachte einen Moment lang über seine Frage nach. Es war tatsächlich seltsam wieder hier zu sein. Und doch... 
"Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht genau. Es fühlt sich seltsam an wieder hier zu sein, nach so langer Zeit. Aber er hat für mich kein bisschen seines Zaubers verloren und die Erinnerung an unseren ersten Kuss werde ich immer im Herzen tragen." 
Sie trat zu ihm hin und nahm seine Hand. Es war wirklich lange her. Doch sie hatte keine Sekunde vergessen. 
"Was denkst du? Wie fühlst du dich hier, William? Nach all der Zeit..." Ein Gedanke kam ihr, der die Eifersucht einmal mehr auflodern ließ. Ob er mit Isabel d'Aubigny auch hier gewesen war? 
Du Närrin...sei doch nicht eifersüchtig auf eine Tote. Und wenn er sie mit her gebracht hat, kannst du das auch nicht ändern. 
Es fühlte sich nur befremdlich an, denn irgendwie hatte sie diesen Ort immer mit der Beziehung zwischen William und ihr verbunden. Aber Vergangenheit war Vergangenheit, zumindest in diesem Punkt.

William

William legte seinen Arm um Joannas Hüfte und zog sie an sich. "Mit dir an meiner Seite fühle ich mich überall wohl." raunte er ihr ins Ohr und suchte dann ihre Lippen für einen Kuss. 
Er wollte nicht weiter über das nachdenken was gewesen war, sondern sich viel mehr dem Jetzt widmen. Und um das besser zu können löste er sich erneut von Joanna und wandte sich seinem Hengst zu. Er löste die Satteltaschen in denen er das Frühstück hatte verstauen lassen vom Sattel und entließ seinen Hengst in seine wohlverdiente Pause. 
Mit den Satteltaschen in der Hand drehte er sich dann wieder um, ein Grinsen auf den Lippen. "Darf ich das Mahl anrichten, Mylady?" mit einer formvollendeten Verbeugung deutete er auf eine Stelle der Lichtung auf der die Sonne durch die Blätter drang. 
Besser hätte es nicht werden können; es schien ihm fast so als würde selbst das Wetter auf seinen Plan eingehen und sich gnädig zeigen.

Joanna

Glücklicher hätte sie in diesem Moment wirklich nicht sein können. Hier waren sie beide endlich einmal fort von den Ränken, Intrigen und Skandalen und den festgefahrenen Ansichten von Sittsamkeit und Standesbewusstsein des Hofes, es war geradezu befreiend. Hier mussten sie nicht aufpassen, dass jemand sie entdeckte. Freiheit..... 
Joanna lachte leise und schenkte ihm ihr schönstes Lächeln. "Sehr gern, Mylord." 
Sie ging langsam zu der besagten Stelle hinüber und schloss einen Moment die Augen, die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht genießend. 
"So müsste es für immer und ewig bleiben und nie aufhören.", seufzte sie zufrieden und öffnete die Augen wieder, suchte seinen Blick und lächelte erneut. 
Ihr Blick huschte zu Herakles hinüber, der sich sichtlich vergnügt an den Grashalmen am Ufer des Flusses gütlich tat. 
"Mein Pferd passt zu mir...ich hab auch Hunger." 
Wenn man bedachte, wie ähnlich es war. William hatte eindeutig eine sehr gute Idee gehabt.

William

Alles war gepackt, die Pferde standen bereit und auch Geoffrey stieg gerade in den Sattel als William sich noch einmal zu Joanna umdrehte. 
"Ich werde Euch jeden einzelnen Tag lang den ich fort bin vermissen, Mylady." murmelte er und führte Joannas Hand an seine Lippen, um sich offiziell zu verabschieden. 
Seine Gefühle waren sich während dessen nicht einig, was die Oberhand gewinnen sollte - die Wehmut, die bereits aufkeimte, bei dem Gedanken daran von Joanna getrennt zu sein, oder die Freude darüber endlich seine Kinder wieder zu sehen. 
Er wusste noch nicht genau wie lange er weg sein würde, doch man konnte wohl eher von Wochen als von Tagen sprechen. So viel zumindest stand fest. Abhänig war das ganze von vielen Faktoren - und nicht zuletzt davon wie lange er es 'alleine' in der Burg aushalten würde, die er noch vor einigen Wochen mit seiner Familie geteilt hatte. 
"Doch das Wissen, dass es Euch genauso geht, macht es fast erträglicher." fügte er dann noch mit gedämpfter Stimme und einem Funkeln in den Augen hinzu.

Joanna

Joanna stand William gegenüber und kämpfte gegen ihre Traurigkeit an. Es war nur eine Trennung auf Zeit, er würde ja in einigen Wochen wiederkehren. Trotzdem machte es ihr zu schaffen, er war so sehr Teil ihres Lebens geworden. 
"Findet Ihr? Ich werde Euch tatsächlich vermissen. Und ich erwarte bald einen ersten Brief von Euch, Mylord. Sonst könnte ich Euch ernstlich gram werden, wo Ihr mich schon so lange allein hier lasst." 
Sie lächelte ihn an. Nein, einen Vorwurf machte sie ihm keineswegs. Über dieses Stadium war sie lange hinaus. Sie meinte es eher spöttisch. 
Wirklich verabschiedet hatten sie sich schon am Morgen, doch Joanna wünschte sich einmal mehr, dass sie ihn hier und jetzt ein letztes Mal umarmen und küssen könnte, doch dafür waren hier zu viele Zuschauer. Was sie teilten, mussten sie ja nicht gleich offensichtlicher machen, als es wohl ohnehin schon war. 
"Grüßt Cuivre von mir, Mylord." Wieder ein Lächeln, weicher und sanfter. "Mögest du auf deinem Weg Freunde finden, die Führung der Engel und das Geleit der Heiligen.", fügte sie leise hinzu.

William

Williams Nasenflügel bebten kurz, doch er konnte ein herablassendes Schnauben gerade noch verhindern. 
Er selbst gab nach wie vor wenig auf die Kirche und alles was damit zu tun hatte, doch er hatte sich angehwöhnt zumindest in Joannas Gegenwart mit einer beißenden Kritik etwas zurück zuhalten. 
Stattdessen huschte ein Lächeln über seine Lippen. "Das werde ich tun, Mylady. Er wird sich sicher freuen." entgegenete er und ergriff dann die Zügel seines Hengstes. Er würde seine Reise zunächst auf Uriel beginnen und den jungen Fuchs mit etwas Gepäck auf dem Rücken mitlaufen lassen und später die Pferde womöglich wechseln. 
Mit einer geübten Bewegung zog er sich in den Sattel und sah dann noch einmal zu Joanna hinunter. 
"Pass ja gut auf dich auf. Für die nächsten Wochen bin ich nicht in der Nähe, um dich vor wilden Ebern zu retten." seine Stimme klang einerseits spöttisch, andererseits aber auch sanft und deutete somit daraufhin, dass seine Worte nicht nur eine Neckerei waren.

Joanna

Joanna entging seine Reaktion nicht, aber sie sagte dazu nichts. Es war ein englischer Segensspruch, nicht mehr. Sie hatte es eigentlich nicht einmal besonders auf die Kirche und den Glauben bezogen gemeint. Aber er reagierte da wohl derzeit genauso empfindlich wie sie, also mieden sie das Thema meist. 
Sie trat zu ihm hin und drückte ein letztes Mal seine Hand. "Das werde ich. Aber du, reite vorsichtig und gib auf dich acht, es gibt viele, die dich brauchen, William of Cornwall." 
Damit trat Joanna zurück und ließ ihn gehen. Sie würde ihn schrecklich vermissen, das stand fest. Sie würde jeden Tag auf eine Nachricht von ihm warten, jeden Tag hoffen, dass er bald zurückkehren würde und jeden Tag an ihn denken. 
Seufzend sah sie ihm nach und wandte sich schließlich ab, um Herakles einen Besuch abzustatten. Vielleicht würde sie dann noch kurz in den Garten verschwinden, ehe die Königin später wieder nach ihr verlangen würde. Normalerweise hätte sie ihre freie Zeit versucht mit ihrem Liebsten zu verbringen, aber damit war es vorerst vorbei.
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