William und Joanna - ab 1175 bis 1176

Evie

"Sei nicht so empfindlich." Evie lachte leise und genoss jede seiner Berührungen in vollen Zügen. Es war einfach schön zu fühlen, wie sehr er sie doch begehrte.
Nach dem letzten Kuss legte sie die Hand in seinen Nacken.
"Komm zu mir, Edward.", wisperte sie gegen seine Lippen. Sie wollte ihn jetzt und hier, nicht mehr warten, sondern ihrer Lust freien Lauf lassen.
Es tat gut, dass er sie ebenso sehr wollte und dass sie für ihn mehr Reiz hatte als all die adeligen Damen am Hof.

 

Als Evie die Hand in seinen Nacken legte, sah er sie einen Moment lang mit vor Lust verschleiertem Blick an. Ihre Worte entlockten ihm ein leichtes Grinsen. Er hatte noch etwas sagen wollen, aber er konnte nicht mehr, zu sehr hielt Evie ihn in ihrem Bann gefangen. Genüsslich verschloss er ihre Lippen mit den seinen und drang in sie ein. Einen Moment hielt er inne, dann begann er sich zu bewegen und stöhnte leise gegen ihre Lippen.
Mittlerweile bereute Edward keineswegs mehr, dass sein Vater ihn nach London geschickt hatte. Evie versüßte ihm wahrlich den Abend und so wie er sie einschätzte, war das nicht ihre letzte gemeinsame Nacht gewesen.

Evie

Als er wieder neben ihr aufs Bett sank, kuschelte sie sich wärmesuchend an ihn und seufzte zufrieden. "Das war gut.", murmelte sie leise und schloss die Augen
Sie hatte es sehr genossen mit ihm das Bett zu teilen. Und Edward war etwas Besonderes, das wusste sie. Er war nicht wie die anderen Männer, etwas war an ihm...
"Du hast noch nicht viel Erfahrung, nicht wahr?", fragte sie sanft. Man merkte es an seinen Reaktionen und wenn manche seiner Berührungen noch ein klein wenig ungeschickt waren. Aber das machte gar nichts. Im Gegenteil.

 

Zufrieden ließ Edward sich neben Evie auf die Matratze sinken und seufzte leise. Eine angenehme Müdigkeit begann sich in ihm breit zu machen, als er die Arme um sie legte und einen Kuss auf ihre Lippen hauchte. "Das war es." erwiderte er leise. Dann jedoch stieg ihm die Röte in die Wangen und er wandte den Blick an. "Ich ... du warst ... du warst die zweite." erklärte er schließlich mit leiser Stimme.
Nicht unbedingt etwas, das er gerade einer Frau wie Evie gegenüber gerne zugab. Edward kaute auf seiner Unterlippe herum und fühlte sich mit einem Mal recht unbehaglich in seiner Haut.

Evie

Evie lachte leise auf, als er rot wurde und strich ihm mit der Fingerkuppe über die Wange. "Ach Edward...das ist doch nichts, wofür du dich schämen musst. Im Gegenteil, ich fühle mich geehrt, dass du mich so gern hast und du stellst dich wirklich gut an, dafür, dass du kaum Erfahrung hast."
Sie dachte einen Moment nach.
"Deshalb hast du so reagiert...dein erstes Mädchen hatte wohl einen ziemlich besitzergreifenden Vater, was? Ist sie schwanger?"

 

"Danke." nuschelte Edward etwas verlegen und nickte langsam. "Ihr Vater hat heraus gefunden, dass wir uns treffen und mir die Hölle heiß gemacht. Mein Vater hat das mitbekommen und von da an war natürlich alles vorbei ..." er grinste müde. "Deshalb bin ich nach London gekommen." Dann schüttelte er eilig den Kopf. "Nein. Zum Glück nicht. Sonst wäre ich jetzt wohl entweder einen Kopf kürzer oder verheiratet ..." er schnitt eine Grimasse.
Langsam ließ er seine Finger durch Evies Haar gleiten. "Sie war ganz anders als du." stellte er dann fest und gab Evie einen Kuss. Julia war so unschuldig gewesen und es hatte nicht lange gedauert bis er sich in sie verliebt hatte. Das hier mit Evie ... das war etwas anderes.

Evie

"Natürlich. Schließlich soll der Sohn des Lordkanzlers sich ja vorbildlich benehmen und nicht irgendein naives Mädchen schwängern. Nun ja...geschwängert hast du sie ja nicht. Glück gehabt."
Evie lächelte knapp und erwiderte seinen Kuss.
"Natürlich war sie das. Ich bin ein Londoner Mädchen. Ich bin verdorben und kein unschuldiges Mädchen vom Land. Erzähl mir von ihr...war du verliebt in sie?"
Das war die Gefahr mit der Liebe...meistens brachte sie auch ziemlich viel Ärger mit sich. Und ob es das wert war...

 

Edward nickte. "Genau so ist es. Mein Vater macht sich Sorgen um seinen Ruf und meine Mutter darüber, dass ich ein Mädchen ins Unglück stürzen könnte ..." Er hob die Schultern und lachte dann kurz auf. "So verdorben finde ich dich gar nicht." erwiderte er und strich sanft über ihre warme, weiche Haut.
Kurz presste Edward die Lippen aufeinander, dann atmete er leise aus. "Ja, das war ich." entgegnete er dann. "Sie war die Tochter eines Bauern und hat in einem der Wirtshäuser in Truro gearbeitet, um ihre Familie zu unterstützen. Dort habe ich sie auch kennen gelernt und ... ich mochte sie einfach gerne. Wir haben angefangen uns regelmäßig zu treffen und dann kam eines zum anderen."

Evie

Evie hörte sich alles an und hob dann spöttisch eine Augenbraue.
"Ihr Vater lässt sie in einem Wirtshaus arbeiten, aber verbietet dir sie zu sehen? Das ist ziemlich widersprüchlich. Gerade in Wirtshäusern geht es immer ziemlich hoch her. Da würde ich meine Tochter als letztes arbeiten lassen."
Sie kannte das zur Genüge. Und das war etwas, das garantiert nicht nur in London so war.
"Mach dir keinen solchen Kopf. Sie hat eine Familie und braucht dich nicht weiter. Schließ damit ab. Und Vorwürfe brauchst du dir schon gar nicht zu machen...jede Frau weiß, worauf sie sich einlässt."

 

Edward hob die Schulter. "Bei uns ist es halt alles etwas anders ... und ihre Familie braucht das Geld, das sie dort verdient." verteidigte Edward Julia halbherzig.
Er legte die Stirn in Falten und dachte nach. So einfach wie Evie tat war das ganze nur leider nicht. Er konnte Julia nicht einfach so vergessen, dafür war es noch nicht lange genug her und er war immerhin verliebt gewesen.
"Ja, vielleicht hast du Recht ..." murmelte er, schnaubte dann jedoch leise. "Das habe ich auch gesagt. Das sie ja wusste auf was sie sich einlässt, aber das hat mir nur noch mehr Ärger eingebracht." Edward seufzte und zog Evie dann entschlossen enger an sich. "Aber genug davon. Ich will nicht über Vergangenes reden, wenn ich doch hier mit dir liege." Er gab ihr einen Kuss und strich ihr sanft über den Rücken.

 

Beatrice summte gut gelaunt vor sich hin und rollte etwas Wolle zurück zu einem Knäul. Will saß zu ihren Füßen und hielt die Wolle eifrig fest, um ihr dabei zur Hand zu gehen.
Schließlich legte sie die Wolle zur Seite und zog ihren Ältesten auf ihren Schoß.
"Danke für deine Hilfe, mein Schatz. Und nun lass uns mal auf deinen Vater warten. Eigentlich müsste er gleich kommen, wenn er sich von seinen Dokumenten hat losreißen können. Willst du noch ein bisschen spielen solange?"
Will nickte eifrig und machte sich davon, um aus der Kiste in der Ecke seine kleinen Holzpferdchen zu holen und noch ein bisschen Turnier zu spielen. Etwas, das ihm sehr viel Spaß machte.
Und seine Mutter sah ihm nur zu gerne dabei zu.

 

Richard strich sich die roten Haare aus der Stirn und öffnete dann die Tür zum Gemach. Er hatte gute Laune, hatte er es immerhin geschafft früh genug hier zu sein, um sein Versprechen einzuhalten mit Will noch ein wenig zu spielen und ihn später ins Bett zu bringen.
Als er eintrat, entdeckte er seinen Sohn, der auch bereits schon tief in sein Spiel mit den Holzpferdchen versunken war. Lachend ging Richard zu ihm und hob ihn kurzer Hand auf den Arm. "Na, wen haben wir denn da? Wenn das mal nicht unser zukünftiger glorreicher Turniersieger ist, was?" Richard gab seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn und strich ihm durch die weichen Locken, die ihm wild vom Kopf abstanden.
"Und hier die edle Lady, deren Gunst es zu gewinnen gilt ..." murmelte er als er zu Beatrice trat und sie zur Begrüßung küsste. "Wie geht es meinen Liebsten? Schlafen die beiden kleinen schon?"

 

"Papa, Papa!" Will strahlte seinen Vater an und unterbrach sofort sein Spiel, um sich von diesem auf den Arm nehmen zu lassen. Er schmiegte sich an ihn und hielt erst einmal ruhig, während sein Vater seine Mutter begrüßte.
"Uns geht es ausgezeichnet. Dein Sohn hat mir geholfen das wilde Monster Wolle zu bändigen und sich nun dem Turnier zu Pferde gewidmet. Aber damit er dein zukünftiger Turniersieger wird, muss er erst einmal reiten lernen."
Beatrice lächelte gelassen. "Ja, Stephan und Eleonore waren recht müde und dementsprechend quengelig, also habe ich sie ins Bett verfrachtet."
Sie gab ihm noch einen Kuss und senkte dann mit einem freudigen Funkeln in den Augen die Stimme. "Außerdem habe ich wundervolle Neuigkeiten für dich. Es sieht so aus, als würden wir Beide noch ein Kind bekommen."

 

"Tatsächlich? Warst du also ein artiger junger Mann und hast deiner Mutter beigestanden?" fragte Richard lächelnd und erntete ein eifriges Nicken. "Hab ich!" erklärte Will stolz und brachte seinen Vater zum Lachen. "Das freut mich zu hören. Und das mit dem Reiten wird schon noch, da bin ich sicher." fügte Richard hinzu.
Dann starrte er Beatrice überrascht an. "Ist das wahr?" fragte er leise und setzte Will dann langsam auf dem Boden ab. "Geh doch schon einmal zurück zu deinen Pferdchen, ich bin gleich bei dir und dann spielen wir zusammen." erklärte er seinem Sohn leise, der auch sofort los lief und sein Spiel wieder aufnahm.
Richard richtete sich wieder auf und legte die Arme um Beatrices Taille. "Du bist schwanger." murmelte er zärtlich und zog sie für einen Kuss an sich, während eine Hand zu ihrem Bauch glitt. "Das sind wundervolle Nachrichten. Wie weit bist du schon?"

 

Beatrice sah ihrem Sohn lächelnd hinterher. Er war ein so gutes Kind und sie liebte ihn wirklich sehr. Sie hatte nie bereut, Richard so Hals über Kopf geheiratet zu haben, denn sie könnte nicht glücklicher sein.
Richard lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich und sie gab ihm einen sanften Kuss.
"Ja..." Und sie war auch recht zufrieden mit der jetzigen Situation. Es passte einfach gut jetzt und sie hatte nach Eleonore ein wenig Pause gehabt.
"Ich weiß nicht recht. Nicht sehr weit, schätze ich. Vielleicht im zweiten Monat...Es dauert also noch eine ganze Weile."

 

Richard schloss Beatrice fest in seine Arme und lachte leise. "Wundervoll." murmelte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. "Einfach wundervoll." Eleonore war nun zwei Jahre alt und würde fast drei werden, wenn das Kind auf die Welt kam, in Richards Augen ein guter zeitlicher Abstand.
"Ich hatte für heute Abend ja etwas bestimmtes im Kopf ... vielleicht können wir das ja immer noch umsetzen und es ausnutzen, dass sich dein hübscher Bauch noch nicht rundet." flüsterte Richard Beatrice leise ins Ohr und seufzte dann zufrieden.
"Weißt du eigentlich, dass du mich Tag für Tag zum glücklichsten Mann der Welt machst?"

 

"So ist es. Und ich hatte eine Weile Zeit um mich völlig zu erholen. Es ist ein wirklich guter Zeitpunkt.", erklärte Beatrice lächelnd. Sie freute sich auf das Kind und war ausgesprochen zuversichtlich, was die Zukunft anging. Besser konnte es wirklich nicht sein.
Sie lachte leise auf und strich ihm über die Wange. "Vielleicht könnten wir das. Ich glaube nicht, dass deine Pläne für heute Abend sich so einfach zerschlagen, keine Sorge. Mir geht es ausgezeichnet. Also...steht dem wohl auch nichts im Wege."
Beatrice küsste ihn sanft und nickte.
"So wie du mich jeden Tag überglücklich machst."

 

Richard lächelte zufrieden. "Das klingt vielversprechend." murmelte er und küsste Beatrice noch einmal, ehe er sich etwas von ihr löste. "Na komm, lass und unserem kleinen großen Mann ein wenig Gesellschaft bei seinem Spiel leisten." Richard legte den Arm um Beatrice und ging mit ihr zu Will hinüber, der schon wieder eifrig mit seinen Pferdchen spielte.
Ein Lächeln umspielte Richards Lippen als er sich zu seinem Sohn setzte. Sein Leben könnte kaum besser verlaufen. Er hatte eine wundervolle Frau, wundervolle Kinder und Aquitanien, das ihm alleine gehören würde, sobald die Zeit reif war.

Henry war nervös. Mehr als das. Bei Jane hatten die Wehen eingesetzt und eigentlich wollte er sich ja auf das Kind freuen, doch er machte sich große Sorgen. Jane war es in den letzten Wochen nicht sehr gut gegangen. Sie hatte viel Zeit im Bett verbracht und sich ausgeruht, weil alles so anstrengend für sie war. Er spürte irgendwie, dass etwas nicht stimmte, auch wenn Jane versucht hatte ihn zu beruhigen.
Und nun saß er hier im Gang und wartete...er hatte heute nicht bei ihr bleiben können. Zu strapaziert waren seine Nerven und die Hebamme hatte ihn deswegen hinaus geworfen.
Nun saß er hier zur Tatenlosigkeit verdammt und lauschte Janes Schreien. Noch nie hatte er sich solche Sorgen um sie gemacht...

 

Jane ließ den Kopf erschöpft in die Kissen sinken als die Wehe abebbte und sie wusste, dass sie für einen kurzen Augenblick Ruhe haben würde, ehe die nächste einsetzte. Auch wenn sie es Henry gegenüber nicht zugegeben hatte, spürte sie, dass etwas nicht in Ordnung war. Bereits die letzte Zeit ihrer Schwangerschaft war ungewohnt anstregend gewesen, aber das war nichts zu dem Gefühl, das sie nun beschlich.
Sie schrie auf als die nächste Wehe einsetzte und die Hebamme endlich nickte. "Da kommt es, ich kann den Kopf sehen. Nur nicht nachlassen, Mylady." redete sie Jane gut zu.
Endlich ... Jane hatte das Gefühl, dass es seit Stunden nicht voran gegangen war, doch nun endlich würde es so weit sein. Bald konnte sie ihr Kleines in den Armen halten.

Henry fuhr sich fahrig durch das rote Haar und zuckte heftig zusammen, als Jane erneut aufschrie. Er konnte nicht ermessen, welche Schmerzen sie gerade litt und das war vielleicht auch besser so. Trotzdem konnte er allein den Gedanken daran nicht ertragen, dass ihr etwas zustieß. Ohne Jane war er doch nicht mehr derselbe.
Gut, dass die Kinder weit weg von hier untergebracht waren und das nicht zu hören bekamen.
Henry sprang regelrecht auf, als sich die Tür öffnete und die Hebamme heraustrat. Doch schon ihrem Gesicht konnte er ansehen, dass irgendetwas nicht so gelaufen war, wie es sollte.

 

Jane wartete immer noch auf die Tränen, aber sie wollten und wollten einfach nicht kommen. Vermutlich war sie noch zu sehr in ihrer Starre gefangen und konnte einfach nicht glauben, was passiert war ... irgendwann würden die Tränen schon kommen, da war sie sicher.
Als die Hebamme schließlich nach draußen ging, dauerte es nur noch einen kurzen Augenblick und schon kam Henry herein gestürmt. Henry ... wie sollte sie ihm das nur erklären?
Sie sah noch einmal auf das kleine, leblose Bündel in ihren Armen hinab. Die Hebamme hatte es ihr gleich wieder wegnehmen wollen, aber Jane hatte darauf bestanden ...
Als sie Henry nun wieder ansah, waren sie endlich da, die Tränen. "Henry, ich ..." sie hatte noch mehr sagen wollen, hatte sagen wollen, dass es ihr Leid tat, aber sie konnte nicht. Nun da die Tränen erst einmal liefen, schnürte es ihr auch die Kehle ab.

Henry trat vorsichtig an Janes Bett und als er ihre Tränen sah, wusste er, was passiert war. Es gab nur diese eine Möglichkeit und er sollte recht behalten.
Zaghaft setzte er sich auf die Bettkante und warf einen Blick auf das kleine Bündel in ihren Armen. Der Anblick schnürte ihm die Kehle zu und er musste heftig schlucken, damit er überhaupt ein Wort heraus brachte.
Zart strich er dem kleinen Wesen über die Wange, das niemals wachsen und lernen sollte. Sein Fleisch und Blut...doch manchmal hatte Gott eben andere Pläne.
Henry löste sich aus seinen Gedanken und legte seine Arme um Jane, damit er sie an sich ziehen konnte. "Oh, Jane...", flüsterte er einfach nur. Er konnte sich vorstellen, wie sehr sie das schmerzte.

 

Als Henry den Arm um sie legte, vergrub sie das Gesicht an seiner Schulter und ließ den Tränen freien Lauf. "Es tut mir so Leid." brachte sie irgendwann mit tränenerstickter Stimme vor und schluchzte leise auf. Warum nur war Gott so grausam? Warum schenkte er ihr dieses Kind, ließ zu, dass es neun Monate in ihr heran wuchs, nur, um es ihr dann sogleich wieder zu nehmen?
Sie bekam nur beiläufig mit, wie die Hebamme an das Bett heran trat und Henry ansprach. "Der Junge kam bereits tot zur Welt, Sire." erklärte sie betreten. "Wir konnten nichts mehr für ihn tun." Sie sagte dann noch irgendetwas von sehr schwach und ausruhen, aber Jane hörte schon gar nicht mehr hin, sie weinte sich einfach nur noch an Henrys Schulter aus, ihren kleinen Sohn noch immer in den Armen haltend.

Henry schüttelte leicht den Kopf und strich Jane durch das blonde Haar. "Es muss dir nicht leid tun, Liebes. Du kannst doch nichts dafür. Offenbar hatte Gott einfach andere Pläne mit dem Kleinen. Auch, wenn ich nicht verstehe, welche..."
Er schluckte schwer und wandte nur widerwillig seinen Blick der Hebamme zu, während Jane sich an seiner Schulter ausweinte.
Henry nickte einfach knapp. "Jane...", sagte er leise. "Du solltest jetzt Abschied nehmen." Es fiel ihm selbst unfassbar schwer, aber es würde einfach nicht besser werden, wenn sie den toten Jungen noch länger im Arm hatte.
"Du musst dich ausruhen..."