William und Joanna - 1180

Constance

Constance musste bei Johns Worten schmunzeln. "Ja, sie werden sicher Augen machen. Und sich dann beschweren, dass wir sie nicht mit genommen haben." erwiderte sie lachend. John gelang es doch immer wieder sie aufzumuntern und das war nur einer der Gründe, weshalb sie ihren Mann so liebte.
Dann grinste sie leicht. "Darauf kann ich auch noch ein paar Jahre verzichten. So alt sind wir in der Tat ja noch nicht. Aber ich glaube, etwas Zeit bleibt uns da schon noch, keine Angst." Cathie wurde dieses Jahr zwar bereits vierzehn, doch seit James weg war, schien sie es mit dem Heiraten nicht all zu eilig zu haben. Es sollte der richtige sein und Constance wünschte sich auch genau das für ihre Tochter. Nie würde sie ihr Mädchen einfach irgendjemandem anvertrauen.

John nickte. "Ja, das werden sie, aber dazu sind sie zu klein. Die Einzige, die ich ruhigen Gewissen mitnehmen würde, wäre Cathie. Aber ich habe ja versprochen alles aufzuschreiben." Und wie froh er doch war, dass Constance wieder lachte und ihre Sorgen darüber vergaß.
"Ich bin froh, dass sie so vernünftig ist und nicht unbedingt heiraten will. Sie soll warten, bis sie jemanden findet, der sie auch verdient. Sie ist so ein gutes Mädchen. Und seit James weg ist, ist sie ohnehin nicht mehr so Feuer und Flamme für einen Jungen...sie vermisst ihn immer noch."
John lächelte traurig. "Aber sie wird jemanden finden."

Constance

Constance sah John schweigend an und nickte dann, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. "Ja, es hat ihr sehr zu schaffen gemacht als er weg gegangen ist. Aber sie wird schon noch den Mann finden, der für sie bestimmt ist. James geht andere Wege und so wie der Junge dabei aufblüht, war es für ihn die richtige Entscheidung." Constances Augen funkelten und sie sah John forschend an. "Du freust dich darauf ihn in Rom zu sehen, nicht wahr? Es macht dich stolz, dass der Junge es soweit schon gebracht hat." Immerhin hatte John James von klein auf unterrichtet und er war es auch gewesen an den der Junge sich zuerst mit seinem Wunsch, Geistlicher zu werden, gewandt hatte.

"Das wird sie. James fühlt sich berufen und er war einfach nicht von Gott für sie bestimmt. Das wird auch sie irgendwann einsehen. Wir werden sehen. Spätestens wenn sie zum ersten Mal richtig verliebt ist.", erwiderte John sanft und nickte dann.
Er lächelte erfreut. "Oh ja. Ich freue mich wirklich sehr darauf ihn wiederzusehen. Zu sehen, was aus ihm geworden ist. Und ja, ich bin sehr stolz auf ihn. Ich habe erkannt, dass Potenzial in ihm steckt und er nutzt es. Er geht seinen Weg und es sollte mich wundern, wenn er nicht eines Tages Bischof werden sollte. Ich weiß noch genau, wie er als kleiner Junge vor mir stand und mich ausgefragt hat."

Constance

Constance lächelte. "Das kannst du auch. Du hast dem Jungen viel beigebracht und ihn auf seinem Weg begleitet. Das wird er dir sicher nie vergessen, denn ohne dich wäre er heute sicher nicht dort, wo er jetzt ist." Sie war wirklich gespannt auf die Begegnung mit James. Sie hatten ihn zwar über Weihnachten in Truro getroffen, aber nun war er schon seit einigen Monaten in Rom und das war sicher eine Erfahrung, die den Jungen geprägt hatte. Und gerade jetzt, wo er dabei war zum Mann zu werden, beeinflussten ihn solche Dinge noch viel mehr.
Constance sah nach vorne und atmete tief durch. "Nun denn, dann sollten wir einmal unseren Aufstieg wagen." erklärte sie dann.

John lächelte zurück. "Das hoffe ich. Aber es hat mir gut getan ihn zu unterrichten. Er geht den Weg, gegen den ich mich damals entschieden habe. Und es tut mir gut zu sehen, dass ich etwas weitergeben konnte. Ich bezweifle, dass es unsere Kinder ins Kloster ziehen wird. Ich wäre schon froh, wenn einer meiner Söhne Arzt werden will."
Jemand, dem er das Hospital einmal guten Gewissens übergeben konnte, wenn er zu alt wurde um seine Patienten zu betreuen.
"Mach dir keine Sorgen, wir müssen nicht sehr weit hinauf. Es gibt einen Pass über das Gebirge, der gut bereitbar ist."

Alan

Alan war auf der Suche nach Richard schon durch die halbe Burg gekommen und nachdem auch das Arbeitszimmer leer gewesen war, versuchte er es nun direkt in Richards privaten Gemächer, vielleicht würde er ihn dort ja finden. Ein Bote hatte eine Nachricht für Richard da gelassen und Alan musste darüber hinaus noch ein paar organisatorische Dinge mit ihm klären, die keinen allzu großen Aufschub mehr duldeten.
Er klopfte also wenig später an die Tür zu seinem Gemach und trat ein als er von drinnen Antwort erhielt. Er ließ den Blick kurz durch den Raum schweifen, sah jedoch nur Beatrice, die er mit einer leichten Verbeugung begrüßte. "Mylady, ich bin auf der Suche nach Eurem Gemahl, wisst Ihr zufälligerweise wo ich ihn finden kann?" fragte er und lächelte freundlich, hatte er in der letzten Zeit doch schon mehr als einmal feststellen müssen, dass Beatrices fortgeschrittene Schwangerschaft ihre Nerven sichtlich strapazierte.

Inzwischen stand die Geburt des Kindes kurz bevor und das strapazierte ihre Geduld sehr. Alles war beschwerlich und sie wusste genau, dass Richard vermehrt bei Alan suchte, was sie ihm momentan nicht mehr geben konnte. Das störte sie ziemlich, aber es würde Richard nur wieder in Verzweiflung stürzen. Und sie hatte ja niemanden, mit dem sie wirklich darüber reden konnte. Also fraß sie es in sich hinein und wurde noch unleidlicher. Sie konnte ja nichts daran ändern.
Ihre Augen verengten sich kurz, als es klopfte und Alan eintrat. Ausgerechnet der....er war ja ein netter Kerl, aber im Moment nervte sie alles.
"Nein, weiß ich nicht. Mein Gemahl hat sich seit Stunden nicht her bequemt. Ich dachte, er wäre bei dir. Wenn er das nicht ist, weiß ich auch nicht, wo er sich schon wieder herum treibt..."

Alan

Alan atmete leise aus und gemahnte sich zur Ruhe. Beatrice schenkte er ein entschuldigendes Lächeln. "Nein, ich habe ihn nur heute morgen kurz gesehen und suche ihn nun schon eine Weile, ich hatte gehofft er wäre hier. Würdet Ihr mir einen Gefallen tun und ihm ausrichten, dass ich ihn suche, wenn Ihr ihn seht? Ich müsste dringend mit ihm sprechen." erklärte Alan dann.
In solchen Momenten war er sich immer nicht sicher, wie er mit Beatrice umgehen sollte. Im Grunde hätte er sich gerade in Hinblick auf ihre Schwangerschaft auch nach ihrem Wohlbefinden erkundigt, wo er nun schon einmal hier war, aber sie war ja alles andere als gut gelaunt, insofern war er wohl auch eher der letzte, den sie sehen und sprechen wollte.

Beatrice bemühte sich, sich wenigstens ein bisschen zusammen zu reißen, denn ihr war eigentlich klar, das Alan für all das nichts konnte. Aber manchmal platzten ihre Gefühle einfach aus ihr heraus. Vielleicht auch, weil sie sie so selten teilen konnte.
"Ich weiß nicht, wo er wieder ist. Das überrascht mich wirklich, wenn er auch nicht bei dir ist. Aber ich kann es ihm sagen, wenn ich ihn irgendwann heute wieder zu Gesicht bekomme. Weiß der Himmel, wann das sein wird....", erwiderte sie ein wenig freundlicher.
"Wenn du ihn allerdings vor mir siehst und deine Sachen mit ihm besprochen hast, wäre es nett, wenn du ihm ausrichten würdest, dass es freundlich wäre, wenn er sich mal wieder her bequemt. Ich bin leider nicht mehr in der Lage ihn ausdauernd in der ganzen Burg zu suchen, wenn ich ihn sehen oder mit ihm reden will. Das vergisst er ganz gerne..."

Alan

Alan wollte sich gerade dankend zurück ziehen als Beatrice weiter sprach und ihrerseits eine Bitte äußerte. Mit einem Mal spürte Alan wie er beinahe verlegen wurde und nun konnte er sich doch nicht so einfach wieder verdrücken, sondern machte stattdessen noch einen Schritt auf Beatrice zu. "Ich werde es ihm sagen." erklärte er bereitwillig. Ein wenig zögerlich musterte er Beatrices runden Bauch und gab sich dann einen Ruck. "Abgesehen davon, dass Richard Euch hängen lässt ... kommt Ihr zurecht? Es dauert nicht mehr lange bis das Kind zur Welt kommt, nicht wahr?" Alan schob die Hände in die Hosentaschen. "Wenn es irgendetwas gibt, das ich für Euch tun kann, sagt es mir, seid so gut." Er wusste, was Beatrice alles opferte, nur damit Richard und er sich vergnügen konnten und er wollte ihr durchaus seinen guten Willen zeigen und beweisen, dass er das zu schätzen wusste.

Beatrice nickte dankbar und musterte Alan ebenso wie er sie. Manchmal wussten sie Beide nicht so recht miteinander umzugehen und so verlegen wieder da stand, konnte er einem fast leid tun.
"Ich danke dir. Ja, ich komme zurecht. Mir bleibt auch nicht viel Anderes übrig, aber es geht. Es dauert in der Tat nicht mehr lange, vielleicht zwei Wochen. Dann werden wir sehen, wie eilig das Kleine es hat."
Beatrice war milde überrascht über sein Angebot, auch wenn sie wusste, dass es auch ein wenig schlechtes Gewissen war, das ihn dazu trieb.
"Danke, aber im Moment ist mir genug damit gedient, wenn du Richard sagst, dass ich auf ihn warte. Und erzähl mir, wie es mit Jonathan läuft. Kommt ihr gut zurecht?"

Alan

Unwillkürlich musste Alan lächeln. "Ich hoffe, das Kind kommt nach Euch." erwiderte er schmunzelnd. "Wenn ich mir ein Kind wie Richard vorstelle ... ich glaube, das wäre mir zu anstrengend." bekannte er grinsend und nickte dann. "Ich suche ihn und werde ihm Bescheid geben." versprach Alan aufrichtig, dann musste er erneut lächeln.
"Er ist ein wunderbarer Junge, voller Energie und Lebensfreude, es ist wirklich faszinierend mit ihm zu arbeiten." erklärte Alan und klang beinahe aufgeregt vor Begeisterung. "Er macht große Forstschritte und lässt sich nicht unterkriegen. Gerade gestern hat er beschlossen, dass er bald alleine galoppieren will. Bis dahin dauert es zwar noch eine Weile, aber ich bin sicher, dass er das ohne weitere Probleme schaffen wird. Wie alles, was der Kleine sich vornimmt."

Beatrice erwiderte das Lächeln und schüttelte leicht den Kopf. "Ich weiß nicht, ob du dir das wünschen solltest. Ich war als Kind ein Wirbelwind und mein Vater hat manches Mal über mich gestöhnt. Ich war kein sonderlich einfaches Kind.", erklärte sie amüsiert. "Richard allerdings auch nicht. Es ist ein Wunder, dass die Kleinen so gut gelungen sind bei den Voraussetzungen."
Beatrice lauschte interessiert Alans Bericht. "Das ist er. Und es freut mich, dass du so viel Spaß an der Arbeit mit ihm hast. Er erzählt auch immer gerne von dir und berichtet mir seine Fortschritte. Durchhaltevermögen hat er eindeutig, aber das muss er auch...Allein galoppieren? Und meinst du wirklich, dass er das so einfach schaffen wird? Er wird kaum richtig bremsen können mit seiner Hand. Aber das Pony macht sich gut?"

Alan

Alan musste lachen. "Das kann ich mir durchaus vorstellen. Ihr wusstet sicher schon von klein auf ganz genau was Ihr wolltet und was nicht, habe ich Recht?"
Im nächsten Moment spürte Alan, dass er ein wenig rot wurde. "Tut er das?" fragte er überrascht. Er wusste, dass der Kleine Spaß daran hatte, wenn sie gemeinsam mit dem Pony arbeiteten und er reiten durfte, aber dass er Beatrice sogar von ihm erzählte hatte Alan aus unerfindlichen Gründen nicht erwartet. Dann lächelte Alan zuversichtlich. "Nun, bis dahin wird es noch etwas dauern, aber er hat keine Probleme damit das Pony im Schritt schon alleine über den Platz zu lenken. An der Longe trabt und galoppiert er auch schon. Es ist erstaunlich wie ausbalanciert er im Sattel sitzt. Aber vielleicht gerade weil er nur eine Hand zur Verfügung hat ... er hat nie versucht sich viel fest zu halten, sondern hat von Anfang an ganz instinktiv an seinem Gleichgewicht gearbeitet. Und das Pony macht sich sehr gut, ich glaube nicht, dass Jonathan Probleme damit haben wird."

Beatrice lächelte. "Ja, ich glaube, das wusste ich ziemlich genau. Ich war wohl ein sehr willensstarkes Kind." Sie sah ihn freundlich an und nickte. "Natürlich. Ich bin seine Mutter, er erzählt mir alles, was ihm Spaß macht und ihm etwas bedeutet. Und das Reiten bedeutet für ihn einen Schritt Selbstständigkeit. Er kann mit seinen Geschwistern gleichziehen und das wird ihn selbstbewusster machen. Es tut ihm gut."
Sie lauschte interessiert seinem Bericht.
"Das ist schön, das freut mich. Ich bin froh, wenn er keine Schwierigkeiten durch seine Einschränkung hat. Mein Ziel ist es, ihm ein möglichst normales Leben zu ermöglichen. Und solange das Pony sich gut macht, haben wir keine Schwierigkeiten. Bis er zu groß wird, hat mein Bruder ein Pferd für ihn ausgebildet."

Alan

Alan lächelte ein wenig geschmeichelt. Es war verrückt, aber dass der kleine Junge so viel Freude daran hatte, bedeutete ihm mehr als er geahnt hatte. "Es freut mich sehr, wenn ich Jonathan damit eine Freude bereiten kann." erwiderte Alan und nickte dann. "Ich denke, er wird mehr in seinem Leben zustande bringen als die meisten ihm zutrauen. Wir sehen in seiner fehlenden Hand eine Einschränkung, aber Jonathan ist unglaublich erfinderisch, es ist eine wahre Freude ihm zuzusehen, wie er Dinge angeht."
Und Alan war durchaus dankbar für diese Aufgabe, er hatte das Gefühl, dass er etwas tat, was wirklich einen Sinn hatte.
"Nun, dann sollte ich jetzt vielleicht langsam gehen und Euren Gemahl weiter suchen." erklärte er dann und wollte sich gerade abwenden, als sein Blick noch einmal auf Beatrices runden Bauch fiel und Alan zögern ließ. Er selbst hatte nie wirklich Erfahrungen mit schwangeren Frauen gemacht. Er hatte Geschwister, keine Frage, aber als diese zur Welt gekommen waren, war er noch zu klein gewesen, um solche Dinge zu begreifen und später war er nicht mehr zu Hause gewesen, da er seine Ausbildung andernorts bekommen sollte und darüber hinaus ab einem gewissen Punkt zu Hause auch nicht mehr gern gesehen war. Nachdem er seinen Eltern erklärt hatte, wieso er kein Interesse an einer Hochzeit hatte.
"Mylady ..." begann er zögerlich und überlegte, ob er das wirklich fragen durfte, aber er war von Natur aus einfach neugierig und weil er selbst wohl nie Kinder in die Welt setzten würde, waren seine Gelegenheiten solche Dinge zu erleben selten. "Dürfte ich eine Frage stellen? Ich ..." er trat wieder einen Schritt näher und kratzte sich etwas unsicher am Nacken. "Stimmt es, dass Ihr das Kind spüren könnt? Ich meine ... naja, tritt es wirklich?" Irgendwie fand er das eine ausgesprochen faszinierende Vorstellung.

"Ja, vermutlich unterschätzen wie ihn einfach alle. Er wird uns noch überraschen, denke ich.", stimmte Beatrice nun wieder besser gelaunt zu. Sie nickte, als er gehen wollte und war dann doch überrascht, als er zögerte und es sich anders überlegte. Seine Frage erstaunte sie, denn so eine Frage hatte sie bei diesem Mann nicht wirklich erwartet. Dass ihn so etwas überhaupt interessierte...
"Eine seltsame Frage für einen Mann wie dich. Aber wenn ich deine Neugier stillen kann....Ja, ich kann es spüren, wenn es sich bewegt. Und manchmal, wenn es sich dreht oder unleidlich ist, tritt es auch. Manchmal mehr, manchmal weniger...."
Beatrice lächelte.
"Es ist ein wundervolles Gefühl. und du kannst Richard fragen, er hat es schon gefühlt."

Alan

Alan nickte. "Ja, das denke ich auch." stimmte er Beatrice zu.
Im nächsten Moment zog Alan eine Augenbraue in die Höhe. "Einen Mann wie mich ..." murmelte er und grinste. "Ist das wirklich so verwunderlich? Eigentlich bin ich doch erst Recht jemand, der solche Fragen stellt. Schließlich werde ich wohl nie in die Lage kommen es bei einem eigenen Kind zu erleben." Alan zuckte mit den Schultern. "Nur, weil ich mit Frauen nichts anfangen kann, heißt das ja noch lange nicht, dass ich kein Interesse an Kindern habe." Im Gegenteil, dieser Umstand war immer wieder wie bittere Medizin, wenn ihm bewusst wurde, dass er selbst nie Kinder haben würde.
Dann musste er lächeln. "Tatsächlich? Faszinierend." murmelte er und nickte dann. "Das glaube ich gern. Ich finde allein die Vorstellung, dass da ein kleiner Mensch heran wächst unglaublich."

Beatrice lachte. "Nein, vermutlich hast du recht und es ist gar nicht so abwegig. Es ist eigentlich schade, du würdest einen guten Vater abgeben, denke ich. Ein Verlust für die Frauenwelt. Immerhin kannst du dich an unseren Kindern austoben, das sollte dich darüber ein wenig hinweg trösten."
Sie legte den Kopf leicht zur Seite. "Das ist es. Es fasziniert auch mich jedes Mal aufs Neue, aber ich genieße es doch irgendwo und freue mich auf das Kind. Ich hoffe, es wird ein Mädchen. So wie Richard es sich wünscht."
Schließlich hatten sie schon drei Jungen und nur ein Mädchen. "Aber solange es gesund ist..."

Alan

Alan musste unweigerlich lachen. "Meint Ihr? Nun, wir werden es wohl nie erfahren, denn um Vater zu werden, bräuchte ich eine Frau." bemerkte er schmunzelnd. Aber ja, er würde seine Zeit in die Kinder von Richard und Beatrice investieren können, solange er hier bleiben durfte und das war durchaus etwas, was ihm Spaß machte.
Alan lächelte. "Nun, ich schließe Euch in jedem Fall in meine Gebete ein. Ich bin sicher, Ihr werdet ein weiteres wunderbares Kind auf die Welt bringen." erklärte Alan und entschuldigte sich dann, um sich nun wirklich auf die Suche nach Richard zu machen.

Beatrice wartete, auch nachdem Alan gegangen war, noch eine Weile auf Richard. Wo steckte er denn nur, wenn auch Alan nicht wusste, wo er hin verschwunden war? War ihm mal wieder alles zu viel geworden und er war in den Wald geritten ohne jemandem etwas zu sagen? Richard machte es sich manchmal ganz schön einfach.
Sie konnte schließlich auch nicht einfach weglaufen, nur weil es ihr gerade behagte. Sie saß schließlich hier und trug sein Kind aus. Ein Kind, dass er sich so sehr gewünscht hatte...
Wenn er schon diesem Kerl hinterher stiefelte, musste er sie trotzdem nicht vernachlässigen.

Richard hatte das gute Wetter genutzt, um ein wenig auszureiten. Und er hatte die Ruhe wirklich genossen, nur dummerweise fand sie ein jähes Ende als er wieder die Burg erreichte und Alan in die Arme lief, der einiges mit ihm besprechen wollte und ihn darauf hinwies, dass Beatrice schon reichlich verstimmt war, weil sie sich von ihm vernachlässigt fühlte.
Als hatte er sich auf den Weg gemacht und betrat nun das Gemach, wo seine Liebste auf ihn wartete. Mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen trat er zu ihr und küsste sie sanft. "Ich hörte, du hast mich vermisst, meine Schöne?" murmelte er.

Beatrice hob eine Augenbraue, als sich die Tür öffnete und Richard endlich eintrat. "Das habe ich in der Tat. Du lässt dich seit Stunden nicht blicken, keiner weiß, wo du bist. Und ich sitze hier und kann mich kaum weg bewegen. Suchen kann ich dich ja wohl nicht. Was wäre, wenn das Kind gekommen wäre? Und du wärst nicht da gewesen..."
Sie seufzte leise.
"Ich weiß, dass du viel zu tun hast und dass Alan dir jeden Wunsch erfüllt, aber lass mich mich doch wenigstens nicht so völlig nutzlos fühlen."
Sie wollte nicht ersetzt werden durch diesen Kerl, der das Bett mit Richard teilte.

Richard kratzte sich nachdenklich am Kinn. "Ich war doch nur etwas ausreiten, so schnell wäre das Kind schon nicht da gewesen." erwiderte er und spürte den Widerwillen in sich aufsteigen. Sollte er jetzt etwa auch hier herum sitzen und Däumchen drehen bis das Kind da war? Er würde verrückt werden.
Bei ihren nächsten Worten wurde Richard unbehaglich zu Mute. Immer wenn das Thema auf Alan zu sprechen kam, wusste er nie genau, wie er reagieren sollte.
"Aber ... du bist doch nicht nutzlos ..." murmelte er und strich Beatrice über den Arm. "Liebes, es tut mir Leid, wenn du dir so vorkommst, aber solch ein Gefühl wollte ich dir weiß Gott nicht vermitteln."