Joanna & William
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Joanna & William

Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
 
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 William und Joanna - ab 1190 bis 1191

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GreyStorm




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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMo Jul 03, 2017 8:55 pm

Diana

"Ich kann mir kaum vorstellen, dass mein Großvater Euch als Kind schon nicht gemocht hat ... er ist Kindern gegenüber immer sehr offen, wieso sollte er ein Kind verurteilen? Wofür auch? Und gleiches gilt denke ich, auch für meinen Vater. Er ist einige Jahre älter als ihr, was sollte er früher für ein Problem mit Euch gehabt haben?" überlegte Diana nachdenklich. Das konnte sie sich ehrlich gesagt nicht wirklich erklären.
Diana legte den Kopf etwas zur Seite und erwiderte das Lächeln. "Dann seid kein Dummkopf und achtet darauf, dass Ihr Cornwall nicht wieder verliert." bemerkte sie augenzwinkernd.
Wie friedlich er aussehen konnte. Es faszinierte Diana ungemein, dass er so sein konnte, aber gleichzeitig auch der geborene Ränkeschmied zu sein schien.
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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMo Jul 03, 2017 9:08 pm

Prinz John

"Ach wisst Ihr, die Beiden haben schon vor Jahren Richards Loblied gesungen. Und da Richard und ich nie wirklich gut miteinander auskamen, kam es schon daher. Zudem bin ich kein einfaches Kind gewesen. Ebenso wie ich jetzt kein einfacher Mann bin. Glaubt mir einfach, wenn ich es Euch sage. Mein Vater wollte mich gern als Nachfolger, Eure Familie hielt mich für vollkommen ungeeignet und betete den heiligen Richard an. Also begann man mich zu verabscheuen, weil ich eine Gefahr für Richards Ansprüche darstellte." John schnaubte verächtlich und neigte dann den Kopf.
"Das werde ich nicht, ich werde mich bemühen. Aber Ihr werdet mich nicht von jetzt auf gleich vollkommen ändern können, Mylady, das ist Euch wohl bewusst."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMo Jul 03, 2017 9:27 pm

Diana

Diana stützte ihr Kinn auf den angezogenen Knien ab. "Ich denke, das Thema lassen wir besser außen vor, da wir uns wohl ohnehin nicht einig werden."
Diana zog eine Augenbraue in die Höhe. "Ich habe nie behauptet, dass ich das will, nicht wahr? Ich habe Euch eine Chance eingeräumt mir zu beweisen, dass es Euch ernst ist mit Eurer Entschuldigung und biete Euch meine Zeit an. Ich habe nie gesagt, dass ich Euch ändern will und schon gar nicht von jetzt auf gleich." Und im Grunde wollte sie dafür auch nicht verantwortlich sein. Früher oder später würden die Leute sonst noch Ansprüche an sie in dieser Sache stellen, würden erwarten, dass sie John in die eine oder andere Richtung beeinflusste und diese Aufgabe wollte sie sich wirklich nicht zu eigen machen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMo Jul 03, 2017 11:47 pm

Prinz John

John lächelte halbherzig, ein wenig bitter. "Seht Ihr? Das ist das Problem. Über solche Dinge möchte niemand reden. Niemand ist gewillt meine Sicht der Dinge auch nur anzuhören.", erklärte er dann beiläufig. Kritik war niemals erwünscht, nur Kritik an ihm selbst, nicht aber an Anderen.
"Nein, da habt Ihr wohl Recht. Aber ich kann in Euren Augen wie in jeden anderen Augen sehen, dass Ihr Euch wünscht, ich wäre ein wenig anders. Verantwortung tragen wollt Ihr dafür aber nicht.", durchschaute er sie mühelos.
"Nun, vielleicht sollten wir das Thema dann in der Tat lassen und zurück zur Burg reiten. Dann könnt Ihr meine Schriften ansehen, solange Ihr wollt."
Es war eben doch nicht so reibungslos einfach wie er dachte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyDi Jul 04, 2017 7:25 am

Diana

Diana senkte den Blick und fühlte plötzlich ein unsinniges Gefühl von Reue in sich aufkeimen. Wieso nahm sie sich so zu Herzen was John ausgesprochen hatte? Einen Moment lang rang sie mit sich, dann sah sie John wieder an. "Es ... tut mir Leid. Es ist nicht so, dass ich Eure Sicht der Dinge nicht hören will, ich ... es ist nur so ungewohnt solch harschen Worte über meine Familie zu hören." Über ihren Großvater, den sie nie anders als liebevoll und nachsichtig erlebt hatte und über ihren Vater, der immer ihr Fels in der Brandung gewesen war, der sie stets liebevoll in die Arme genommen hatte, wann immer sie mit ihren Sorgen zu ihm gekommen war - und auch, wenn sie ohne Sorgen kam.
Diana blinzelte und für einen Moment erlebte John sie schon wieder sprachlos. Wie war es möglich, dass er in ihr lesen konnte wie in einem Buch? Er hatte ihre Gefühle so treffsicher zusammen gefasst, dass er ihr nun wahrlich unheimlich wurde. Ein wenig unbehaglich rieb sie sich über das Schienbein, dann hob sie leicht die Schultern. "Ich habe darüber nachgedacht, dass Ihr anders sein könnt. Ihr seid es im Moment." begann sie dann langsam. "Und vielleicht wäre Euer Leben auch leichter, wenn Ihr es öfter sein könntet. Anders, meine ich." Diana seufzte leise. "Und Ihr habt Recht, ich scheue mich vor der Verantwortung, weil es so vollkommen neu für mich ist. Es ist so ... groß und ich weiß ja selbst noch nicht einmal wohin mein Weg führt, wie soll ich da für jemand andere Verantwortung übernehmen? Und ich habe ... ich habe Angst davor, dass jemand beginnen könnte Ansprüche und meine Verantwortung zu stellen." erklärte Diana leise.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyDi Jul 04, 2017 8:23 pm

Prinz John

"Nein, wie solltet Ihr auch? Eure Familie ist ja glücklicherweise nicht so verkorkst wie meine eigene. ich gehöre in meiner Familie eigentlich gar nicht dazu. Seht es mir nach...ich bin es nicht so sehr gewohnt Rücksicht auf die Gefühle anderer Menschen zu nehmen."
John war durchaus ein wenig eifersüchtig auf die Geborgenheit, die Diana von Zuhause kannte. Wie sehr er sich als Kind danach gesehnt hatte...
"Es könnte vielleicht...aber selten reagiert jemand positiv darauf. Mir glaubt niemand, wenn ich versuche anders zu sein und ich komme damit auch nicht ans Ziel. Auch wenn ich wünschte, es wäre nicht so, aber Intrigen führen mich weiter."
Er hob die Schultern. "Ich brauche ja auch kein Kindermädchen. Es wird ohnehin niemand wirklich glauben, dass Ihr Einfluss auf mich habt. Also macht Euch keine Sorgen darum, dass sie Euch für mich verantwortlich machen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyDi Jul 04, 2017 11:45 pm

Diana

Diana seufzte leise. "Stimmt, das ist sie nicht." Und sie war mehr denn je dankbar für ihre Familie bei der sie immer Rückhalt finden würde.
Sie legte den Kopf etwas zur Seite und musterte John nachdenklich. "Ich glaube Euch." erwiderte sie dann leise. Dann schließlich streckte sie doch die Finger aus. Sie hielt sich zwar davon ab durch sein Haar zu streichen, konnte aber nicht widerstehen eine seiner dunklen Locken zurück zu streichen, die ihm in die Stirn hing. "Und vielleicht stellt Ihr ja fest, dass es doch die ein oder andere Situation in Eurem Leben gibt in der Ihr ohne Intrigen weiter kommt." fügte Diana hinzu.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyDi Jul 04, 2017 11:56 pm

Prinz John

John lächelte leicht und neigte den Kopf. "Ich danke Euch, dassIhr mir dahingehend ein wenig Vertrauen entgegen bringt." Er erstarrte regelrecht, als sie ihm eine Strähne aus der Stirn strich. Um keinen Preis wollte er diese Situation zunichte machen, indem er sich falsch verhielt. Er wartete ab und schloss kurz die Augen, dann griff er ganz behutsam nach ihrer Hand und hauchte einen Kuss darauf, ehe er sie umgehend wieder los ließ.
"Ich werde mich bemühen, aber ich kann Euch kein Versprechen geben, Mylady. Ich will mein Wort nicht brechen müssen.", erklärte er leise.
Aber er fühlte sich wie im Rausch. Sie ließ ihn gewähren, bot ihm Verständnis und Vertrauen an. Das war mehr als er gewohnt war.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 12:02 am

Diana

Aus Reflex presste Diana die Lippen fest aufeinander als John nach ihrer Hand griff. Aber es war nur ein kurzer Moment, gerade einmal ein Lidschlag lang, dann entspannte sie sich. Sein Griff war behutsam, fast schon vorsichtig und er führte ihre Hand an seine Lippen, um einen Kuss darauf zu hauchen - und sie dann los zu lassen. Er zog sie nicht grob an sich, wurde nicht übergriffig, sondern gab Diana die Gelegenheit sich zu entspannen.
Und ein Kribbeln in ihrem Magen verriet ihr, dass diese verkorkste Situation sie nicht ganz kalt ließ. Dieser Mann neben ihr, ließ sie nicht kalt, auch nicht nach dem was er getan hatte. "Ich brauche kein Versprechen von Euch." erklärte Diana leise. "Es genügt, wenn Ihr es versucht." fügte sie hinzu und schenkte ihm ein leichtes Lächeln.
"Und vielleicht sollten wir langsam zurück. Man soll es ja nicht gleich übertreiben, nicht wahr?" Außerdem war Annabel ja auch bei ihnen und Diana wollte sich vor ihrer Zofe nicht noch mehr zusammen reißen müssen als so schon.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 12:12 am

Prinz John

John spürte durchaus die Anspannung, die durch ihre Körper huschte und dachte einen Moment zu weit gegangen zu sein, da entspannte sie sich wieder und ließ ihn gewähren. Er atmete erleichtert auf.
"Ich danke Euch. Versuchen kann ich es, das versichere ich Euch."
Er verspürte leises Bedauern, als sie beschloss diese wunderbare Rast nun doch hier zu beenden und zurück nach Hause zu reiten.
"Was immer Ihr wollt, Mylady.", erwiderte er und erhob sich, um ihr auf die Füße zu helfen. Anschließend half er ihr in den Sattel. Es war ein erster Schritt gewesen sich ihr wieder anzunähern und die vertrauten Gespräche taten ihm gut.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 12:21 am

Gabriel

Gabriel war sich nicht ganz sicher, wie er zu seinem Aufenthalt in Truro stand. Einerseits waren hier alle nett und freundlich, hatten ihn sogar regelrecht herzlich aufgenommen, aber andererseits zeigte ihm gerade diese Wärme umso mehr, was ihm im innersten seines Herzens fehlte.
Er saß auf einer kleinen Mauer, ließ die Beine baumeln und beobachtete aus sicherer Entfernung wie Robert und Philippe den kleineren Kindern Reitunterricht gaben. Es war ein buntes Gewusel auf der Wiese und die beiden Ponys wirkten wie zwei Felsen in der Brandung während die Kinder um sie herum liefen und abwechselnd auf ihnen ihre Runden drehten.
Gabriel seufzte leise. Er kam immer noch nicht mit all den Gefühlen zurecht, die ihn plagten. Er vermisste seinen Vater. Er vermisste seine Mutter. Und er vermisste sogar Helene. Aber das allerschlimmste war, dass diese Sehnsucht den Neid in ihm einmal mehr aufkeimen ließ. Warum nur hatte er keine normale Familie haben können? Verstohlen wischte er sich eine Träne von der Wange und rutschte von der Mauer, um diesem so vertrauten Bild den Rücken zu kehren. Er würde sich eine Weile irgendwo verkriechen und dann würde er Isaac suchen, damit der ihn wenigstens ein bisschen auf andere Gedanken brachte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 9:54 am

Amélie

Amélie hatte ein wenig gezaudert, seit sie gehört hatte, dass Gabriel ein paar Monate hier verbringen würde. Sie wollte nichts sehnlicher als ihn in die Arme nehmen und ihn ausfragen, aber sie wusste nicht einmal, ob Edward Gabriel von ihr erzählt hatte. Dabei hatte sie den Jungen so sehr ins Herz geschlossen. Sie hatte ihn gestillt, als er ein Neugeborenes gewesen war, das hatte ihre Muttergefühle für Gabriel in aller Heftigkeit entflammt. Immer, wenn der Kleine hierher gekommen war, hatte sie einen Blick auf ihn geworfen, ihn aber inmitten seiner Familie auch nicht einfach ansprechen wollen.
Heute kam sie gerade von der Burg, wo sie Josephine besucht hatte, als sie ihn einsam und sichtlich mitgenommen auf einer Mauer sitzen sah. Amélie hatte Gabriel nie vergessen und nie aus ihrem Herzen verbannen können und so konnte sie auch nicht anders, als auf ihn zuzugehen.
"Mein armes Lämmchen....du siehst traurig aus.", sagte sie leise.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 10:08 am

Gabriel

Gabriel hatte noch nicht einmal einen Schritt getan als eine sanfte Stimme ihn aus seinen trüben Gedanken riss. Er sah auf und erkannte Philippes Frau Amelié wieder. Sie hatten wenig miteinander zu tun, Gabriel kannte sie hauptsächlich vom Sehen her, hin und wieder hatte er sogar den Eindruck gehabt, sie hielte sich eher noch zurück, wenn sie ihn sah.
Dieses Mal jedoch war sie direkt zu ihm gekommen und diese vertraute Ansprache brachte ihn durcheinander. Er blinzelte kurz, dann nickte er leicht. "Ich ... ich glaube, ich habe Heimweh." bediente er sich der einfachsten Erklärung, die es für seine Niedergeschlagenheit gab und die ja zum Teil auch der Wahrheit entsprach. Er war sich nur nicht ganz sicher, wieso er das Amelié gegenüber so unumwunden einräumte, hatten sie in seinen Augen doch eigentlich keine Vertrauensbasis für diese Dinge.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 10:14 am

Amélie

Amélie konnte die Verwirrung in seinem Blick sehen, also hatte Edward ihm wohl verschwiegen, wer sie war. Warum sie etwas Anderes erwartet hatte, wusste sie selbst nicht. Es waren nur ein paar Monate gewesen. Für sie aber waren es prägende Monate gewesen.
"Oh, ein wenig Heimweh ist ganz normal...gräme dich deswegen nicht. Du wirst Oxford ja nicht für allzu lange Zeit den Rücken kehren. Zudem...bist du hier in Truro geboren, du könntest also versuchen deine Heimat hier neu kennenzulernen." Sie legte den Kopf ein wenig zur Seite und lächelte liebevoll.
"Das ist nicht alles, was dein Herz belastet, nicht wahr? Und du fragst dich, warum ich hier bin." Sie überlegte einen Moment.
"Ich...du kennst mich nicht, aber ich liebe dich trotzdem wie meinen eigenen Sohn. Die ersten Wochen und Monate deines Lebens hast du bei mir verbracht, ich habe dich aufgezogen und gestillt."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 10:24 am

Gabriel

Gabriel nickte matt. "Schon, aber wenn ich zurück komme, wird alles so anders sein in Oxford." erwiderte er. Dann würde Helene zurück sein und mit ihr nicht nur Michael und Raphael, sondern auch Alexander und ... und das Kind. Gabriel wusste wirklich nicht, wie er dieser Situation ins Auge sehen sollte. Schon gar nicht, wenn irgendwann sein Vater zurück kam.
Gabriel atmete tief durch und das liebevolle Lächeln, das Amelié ihm schenkte, verleitete ihn zu einem Nicken. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie war es leicht sich ihr anzuvertrauen. "Es ist alles so ... so kompliziert und ich weiß nicht, was ich fühlen und denken soll." gestand er, doch dann weiteten sich seine Augen vor Überraschung. "W-was?" Gabriel starrte Amelié verwirrt an. Er war nach seiner Geburt bei ihr gewesen? "Aber wieso?" fragte er heiser, irritiert über diese neue Erkenntnis, aber vor allem zweifelte er nicht im Geringsten an ihren Worten und das verblüffte ihn fast noch mehr. Aber irgendwo tief in seinem Herzen wusste, nein spürte, er dass es die Wahrheit war, die Amelié dort ausgesprochen hatte.
Er wusste so wenig über diese Sachen. Sicher, er wusste, dass er vor der Heirat seiner Eltern zur Welt gekommen war, aber die genauen Umstände kannte er nicht wirklich
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 10:36 am

Amélie

"Warum sollte es anders sein? Dein Vater wird sicher bald zurückkehren und dann wird es sein wie vor seinem Kreuzzug. Manchmal ist es einfacher die Dinge einfach auf sich zukommen zu lassen, auch wenn man sie fürchtet. Sich den Kopf zu zerbrechen ist nicht immer der beste Weg. Es verunsichert uns nur noch mehr. Vertrau ein bisschen darauf, dass Gott weiß, was er da tut.", erwiderte Amélie mit einem Lächeln.
"Nun...deine Mutter war noch mit einem anderen Mann verheiratet und er wollte dich nicht in seinem Haus. Ein Neugeborenes aber brauchte Pflege und Nahrung nicht bloß einmal am Tag. Ich hatte kurz zuvor meine Tochter Claire bekommen und ich hatte genug Milch um noch ein Kind zu ernähren. Dein Vater hat dich zu mir gebracht und du bist die ersten Monate in meiner Familie aufgewachsen, bis deine Mutter soweit war dich zu sich zu holen. Auch, wenn ich sie mochte, ich hätte dich gern bei mir behalten. Die Bindung war so stark, ich war sehr traurig, als ich dich hergeben musste. Aber ich habe nie aufgehört dich zu lieben. Immer wenn du hier warst, habe ich einen Blick auf dich geworfen."
Sie legte die Hand auf seine Schulter. "Warum kommst du nicht mit zu mir und wir trinken einen Tee? Dann können wir in Ruhe reden."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 10:51 am

Gabriel

"Das ist eine ziemlich lange und komplizierte Geschichte." erwiderte Gabriel, der es Amelié nur zu gern anvertrauen wollte, aber nicht hier draußen, wo man Gefahr lief, dass jemand dazu kam und hörte, was er sagte.
Gabriel blinzelte. "Claire ist meine Milchschwester?" fragte Gabriel verblüfft. Er kannte seine Cousine nicht allzu gut, wenn war er meist mit Sebastien und Isaac unterwegs gewesen und ohne die Mädchen, aber er hatte sich immer gut mit Claire verstanden und Ameliés Bericht erhellte nun so einiges.
Gabriel erschauderte als ihm bewusst wurde, wie eng seine Bindung zu Amelié einmal gewesen war und er fühlte sich eigenartig betrogen, weil er bis heute nichts davon gewusst hatte.
Als sie ihm die Hand auf die Schulter legte, widerstand er dem unsinnigen Impuls die Arme um sie zu schlingen und sein Gesicht in ihren Röcken zu vergraben. Er war schließlich kein kleiner Bengel mehr. Stattdessen nickte er entschlossen. "Gern. Es würde mich wirklich freuen, das alles zu hören." Besonders weil er sich noch immer so sehr nach einer Bezugsperson sehnte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 11:07 am

Amélie

"Ich bin eine gute Zuhörerin, wenn du den Wunsch hegst, sie mir anzuvertrauen. Das liegt ganz bei dir." Amélies Lächeln wurde breiter und ihre Augen strahlten, als Gabriel so offen reagierte. "Das ist sie. Und ich bin sicher, sie würde sich freuen, wenn du die Bekannschaft wieder etwas vertiefst. Du warst so ein unkompliziertes Kind, ich hätte dich so gern behalten. Aber ich sehe, ich kann durchaus zufrieden damit sein, was aus dir geworden ist, mein Lämmchen."
Amélie neigte den Kopf und führte ihn dann voraus in das große Haus neben dem Gestüt. Philippe würde noch ein Weilchen beschäftigt sein, so hatten sie ihre Ruhe.
Wenig später stellte sie einen dampfenden Becher Tee vor ihn auf den Tisch. "Lavendel, Melisse und Johanniskraut...das hilft gegen Traurigkeit.", erklärte sie überzeugt.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 11:15 am

Gabriel

Gabriel nickte. Er würde Amelié nur zu gerne alles erzählen. Es hatte bereits gut getan sich Robert anzuvertrauen, aber von Amelié erhoffte sich Gabriel noch so viel mehr. Mehr Verständnis für seine missliche Lage und vielleicht auch mehr Objektivität, da Robert und Edward immerhin Brüder waren, Amelié aber keine direkten verwandschaftlichen Beziehungen banden.
Gabriel schluckte schwer als Amelié ihm sagte, wie gern sie ihn bei sich behalten hätte. Mein Lämmchen.
Ihre sanften Worte berührten eine Saite in Gabriel, die schon lange nicht mehr mit solcher Intensität geklungen hatte und während er an ihrer Seite zu dem großen Haus des Stallmeisters und seiner Familie ging, malte Gabriel sich in Gedanken verstohlen aus, wie sein Leben womöglich hätte verlaufen können, wäre er hier in Truro geblieben.
Als Gabriel an dem großen Tisch saß und Amelié den Becher vor ihm abstellte, sah er kurz auf den dampfenden Inhalt hinab und dann wieder zu ihr auf. "Dann sollte ich besser schnell trinken." wisperte er mit heiserer Stimme und spürte die Tränen in seinen Augen, die er energisch versuchte wegzublinzeln. Das war alles einfach ein klein wenig zu viel für ihn.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 11:28 am

Amélie

Amélie neigte den Kopf. "Warum nicht? Sei nur vorsichtig, es ist heiß. Undd glaub mir, der Tee und die Möglichkeit dein Herz zu erleichtern werden dir helfen. Dann wird es dir besser gehen." Betrübt sah sie mit an, wie unglücklich Gabriel war und dass er gar mit den Tränen kämpfte.
"Nun komm, berichte mir, was dich so bedrückt. Ich werde versuchen dir einen Rat zu geben, wie du ihn von einer Mutter erwarten kannst, auch wenn ich das nicht bin. Du wirst hier immer willkommen sein, wenn du Kummer hast oder Gesellschaft suchst."
Sie würde für Gabriel immer entsprechend fühlen. Philippe würde das verstehen, er hatte es damals schon verstanden.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 11:41 am

Gabriel

Gabriel legte die Hände um den Becher und atmete zitternd durch. "Oh Gott, ich weiß nicht wo ich anfangen soll." gestand er mit rauer Stimme. Dann nahm er sich die Zeit, um seine Gedanken ein wenig zu ordnen und Ameliés beruhigende Anwesenheit auf sich wirken zu lassen.
Dann entschied er sich erst einmal damit zu beginnen, was ihn heute überhaupt erst in diese betrübliche Stimmung versetzt hatte. "Ich habe vorhin Robert und Philippe mit den Kindern beobachtet und ich ... es ist so schäbig, aber ich war so neidisch. Ich vermisse meinen Vater so sehr und meine Mutter fehlt mir in diesen Tagen auch mehr denn je. Sogar meine Stiefmutter fehlt mir ... meine Familie. Und sie ... sie haben all das und können so unbeschwert sein." Gabriel hob den Becher und nahm einen ersten kleinen Schluck. "Und dann wurde mir klar, dass ich mir diese Unbeschwertheit wünsche, sie aber nie bekommen kann. Meine leibliche Mutter ist tot und mit meinem Vater und meiner Stiefmutter war es von Anfang an irgendwie kompliziert. Und es wird nur noch schlimmer werden, weil -" Gabriel stockte. Das war das nächste große Thema. "Weil sie einen heimlichen Liebhaber hat und von ihm ein Kind erwartet." fuhr er leise fort. "Deshalb bin ich hier. Weil sie im Kloster ist, um ihre Schwangerschaft geheim zu halten und wenn sie zurück kommt wird sie das Kind und ihren Liebhaber dabei haben und ich weiß nicht, was ich tun soll, wenn mein Vater zurück kommt." Er konnte seinen Vater doch unmöglich belügen, aber ihm lag schließlich auch viel an Helene.
Gabriel biss sich auf die Unterlippe, den Blick auf seine Hände gerichtet. Sein Adamsapfel hüpfte sichtlich in seiner Kehle auf und ab, während er um Haltung kämpfte. Dann sah er wieder auf und blickte in diese gütigen, warmen Augen. "Ich wünschte, du hättest mich hier bei dir behalten." Es war heraus ehe er die Worte überhaupt gedacht hatte, leise, kaum mehr als ein heiseres Wispern, aber sie klangen in der Stille nach wie lautes Donnergrollen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 12:01 pm

Amélie

Amélie ließ Gabriel Zeit seine Geschichte zu ordnen und lauschte mit gerunzelter Stirn, ehe sie antwortete. "Neid mag eine Sünde sein, aber eine allzu leicht verständliche. Du solltest dich dafür nicht grämen, mein Junge. Dein Vater wird heimkehren und für dich werden die Dinge leichter werden. Bis dahin versuche dich auf das einzulassen, was du hier hast. Du hast auch hier Familie. Deinen Onkel, deinen Großvater, deine Cousinen und Cousins....und du hast mich. Wenn du feststellen kannst, das dir das ausreicht als Ersatz, könntest du auch hier etwas unbeschwert sein. Lass die Schatten aus Oxford für eine Weile hinter dir, Gabriel."
Sie war ein wenig schockiert über Helenes Lasterhaftigkeit, kein Wunder, dass es Gabriel so schwer fiel. "Du solltest vielleicht gar nichts tun und dich heraus halten. Das ist eine Sache, die die Beiden untereinander klären müssen. Wenn dein Vater dich fragt, was du weißt, sag ihm die Wahrheit. Wenn er dich nicht fragt, überlass es ihm die Wahrheit selbst herauszufinden. Sie werden dich Beide ohnehin nicht hinein ziehen wollen. Also lass ihre Sorgen nicht zu deinen werden, Gabriel."
Amélie stiegen die Tränen in die Augen, als Gabriel so verloren wirkte und seinen Wunsch aussprach. Sie erhob sich und ging zu ihm, um ihn in die Arme zu ziehen. "Das hätte ich so gern, aber ich hatte kein Recht dazu. Und dein Vater liebt dich mehr als alles Andere auf der Welt. Aber du wirst hier immer ein Zuhause haben, wenn du es möchtest und es brauchst, das verspreche ich dir, mein Lämmchen."
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GreyStorm




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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 12:35 pm

Gabriel

"Ich glaube, es wäre hier mehr als ausreichend." erwiderte er langsam. "Ich muss mich nur erst daran gewöhnen. Irgendwie ... warte ich ständig auf den nächsten Skandal, das nächste Chaos, die nächsten Lügen ..." Gabriel zuckte leicht mit den Schultern. Es war gar nicht so leicht dem Frieden hier zu trauen, wie man erwarten mochte.
Dann wiegte er unsicher den Kopf hin und her. "Ich weiß nicht, es ist schon irgendwie auch meine Sorge. Ich meine, ich mag sie doch beide. Vater und Helene. Und ich ... ich weiß nicht, ob ich es aushalte noch eine Mutter zu verlieren." bekannte Gabriel dann und stellte fest, dass das der Kern des Problems war. Vielleicht hätte er weniger Probleme damit, wenn er das Auseinanderbrechen seiner Familie nicht so unglaublich fürchten würde. Einmal hatte er es schon erlebt, hatte den Verlust seiner Mutter bewältigen müssen, einen Verlust, der ihn bis ins Mark erschüttert hatte und der seinen Vater fast in den Wahnsinn getrieben hatte.
Als Amelié zu ihm kam und ihn in die Arme schloss, gestattete Gabriel sich, was er sich draußen noch verwehrt hatte. Er schlang seine Arme um sie und schmiegte sich in ihre Umarmung, genoss das Gefühl von Geborgenheit, das er so plötzlich verspürte.
Mein Lämmchen.
Wieder diese Worte. Gabriel war zu groß, um sein Gesicht in Ameliés Rockfalten zu verbergen, also vergrub er es an ihrer Schulter, schloss die Augen und fühlte sich mit einem Mal so ruhig wie schon lange nicht mehr. Er atmete tief durch und entspannte sich, sog ihre Aufmerksamkeit und mütterliche Wärme auf wie ein trockener Schwamm.
"Ich möchte." bekannte er leise. "Und ich glaube, ich brauche es auch dringend." fügte er hinzu, den Kopf nun erstaunlich zufrieden an Ameliés Schulter.
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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 12:55 pm

Amélie

"Lass dir Zeit damit. Ich gebe zu, deine Großeltern sind immer für einen kleinen Skandal gut, aber große Intrigen und Lügen findest du hier nicht. Truro hat sich mit den Jahren zu einem Ort des Friedens entwickelt und ich würde nirgendwo anders leben wollen. Du wirst feststellen, dass man dem Frieden hier wirklich trauen kann, wenn du es nur versuchst. Dein Onkel wacht darüber mit eiserner Hand."
Amélie seufzte leise. "Ich verstehe dich. Aber ich glaube nicht, dass dein Vater sie verstoßen wird. Und falls doch, weißt du immerhin, dass es ihre eigene Entscheidung war soweit zu gehen. Du darfst sie trotzdem gern haben. Dein Vater wird dich dafür nicht strafen, er wird es verstehen. Er selbst wollte schließlich, dass du eine gute Beziehung zu ihr hast."
Amélie fuhr selig durch die roten Locken, als sie Gabriel endlich umarmen durfte und er sich so an sie schmiegte. Sie spürte regelrecht, wie er entspannte und friedlicher wurde.
"Dann sollst du es haben..."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1190 bis 1191   William und Joanna - ab 1190 bis 1191 - Seite 34 EmptyMi Jul 05, 2017 2:56 pm

Gabriel

Gabriel lächelte leicht. Es klang gut, was Amelié sagte, vielversprechend. Vielleicht würde ja doch noch alles gut werden, wenn er hier blieb. Vielleicht konnte die Frau, die ihn schon als Säugling einmal gerettet hatte, es auch noch ein zweites Mal tun. Damals hatte Amelié ihn zu sich genommen, ihn aufgezogen wie einen eigenen Sohn und ihm damit das Leben gerettet, vielleicht konnte sie dieses Mal auch seine Seele retten, wenn sie sich seiner noch einmal annahm.
Gabriel konnte sich einfach nicht aus dieser Umarmung lösen, noch nicht. Es war als müsse er die letzten zehn Jahre nachholen in denen ihnen beiden eine solche Nähe verwehrt gewesen war. Und er hatte das Gefühl als spüre er eine Verbindung zwischen Amelié und sich. Möglich, dass es einfach der Wunsch danach war, vielleicht hatten seine ersten Lebensmonate aber auch ein Band zwischen ihnen geknüpft, das stets unsichtbar sein Begleiter gewesen war.
"Danke." murmelte Gabriel erleichter. "Dafür, dass du mich als kleines Kind aufgenommen hast und dass du heute zu mir gekommen bist. Besonders dafür. Aber auch für alles andere."
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