William und Joanna - ab 1191 bis 1192

"Oh ja, eine muntere Schar Enkel und allmählich auch Urenkel. Die halten ihn auf jeden Fall gut auf Trab." Und das war nur gut so, denn Rob wollte sich ein Truro ohne seinen Großvater einfach noch nicht vorstellen. Dieser Mann gehörte mehr als alle anderen unverbrüchlich zu dieser Grafschaft, es war kaum vorstellbar, dass sie eines Tages ohne ihn weiter existieren sollte.
Rob seufzte leise. "Weiß Gott, ich auch. Zwar hätte ich mir einen schöneren Grund für meine Rückkehr vorstellen können, aber in gewisser Weise kam es mir ja nun mehr als gelegen. Hätte ich bis zur Einnahme Jerusalems an der Seite des Königs geweilt, wäre Lilian schon so unglaublich groß ... ich hätte so viel verpasst."
Als Madeleine die Wange an seine Hand schmiegte, war Rob sich nicht sicher, was für eine Reaktion er sich von ihr eigentlich erhofft hatte. Die, die er nun bekommen hatte oder eher dass sie ihren Kopf zurück gezogen hätte. Fest stand, dass ihr zärtlicher Blick seine Fassung nur noch mehr zum Bröckeln brachte, ebenso wie ihr Kuss auf seine Wange.
"Das ist dir voll und ganz geglückt." erwiderte Rob und war erstaunt, dass er ein wenig heiser klang. "Ich habe oft an dich zurück gedacht und es hat mir so manche einsame Nacht zumindest das Herz ein wenig gewärmt." erklärte er, dann war er seine Vernunft und seine Vorsätze, die er in den letzten Tagen so eisern aufrecht erhalten hatte, über Bord, beugte sich vor und gab Madeleine einen Kuss.

Madeleine

"Dann wird ihm auch nicht langweilig, jetzt, wo er so viel hier ist. Aber ich mag ihn wirklich gern, er ist ein großer Mann.", erklärte Madeleine und nickte. "Ich bin froh, dass sie noch nicht so groß ist. So hat sie dich sofort akzeptiert. Je älter sie werden, desto skeptischer werden sie ja auch. So kannst du an ihrer Erziehung mitwirken und sie wird wirklich unsere Tochter, nicht nur meine."
Madeleine lächelte leicht. "Das freut mich zu hören, das hatte ich mir erhofft." Und dann geschah das, worauf sie insgeheim gehofft, es sich aber verboten hatte: er küsste sie.
Ohne Zögern legte sie die Hand an seine Wange und erwiderte den Kuss. Sie hatte absolut nichts dagegen, ihre Bekanntschaft auch in dieser Hinsicht zu erneuern. Inzwischen war sie längst nicht mehr so unwissend wie vor 2 Jahren, sie würde eine weitere Schwangerschaft durchaus verhindern können, wenn sie es wollte. Sie würde nur mit Rob darüber sprechen müssen, falls er wirklich so weit ging und keinen Rückzieher machte.
Aber sie war einsam auch in dieser Hinsicht und so hatte sie keine Hemmungen sich darauf einzulassen. "Du hast mir gefehlt...", wisperte sie.

"Das ist sie und das wird sie auch immer sein. Ich werde stets gut auf sie Acht geben und auf dich auch. Es soll euch beiden nie an irgendetwas mangeln." erwiderte Rob. Sie hatten schon ausgiebig darüber gesprochen, aber in diesem Moment erschien es ihm einfach passend, das noch einmal zu wiederholen. Das war etwas, das man kaum oft genug sagen konnte.
Als Madeleine ohne zu zögern die Hand in seinen Nacken legte und den Kuss erwiderte, lachte Rob erleichtert auf. Tatsächlich hatte er befürchtet sie würde ihn abweisen und er hätte es ja durchaus auch verstanden. Aber ... er wollte sie. Er wollte Madeleine haben, wollte noch einmal kosten was sie vor zwei Jahren so flüchtig und nahezu verschämt geteilt hatten, wollte sich Zeit nehmen und sich vor allem revanchieren und Madeleine ebenfalls eine schöne Nacht bescheren.
Er küsste sie erneut und zog sie dichter an sich. "Hm, du mir auch. So ein Feldlager mit einem Haufen Kerlen kann ganz schön einsam werden." Sicher, er hatte in den letzten zwei Jahren ab und an eine Frau gehabt, aber nur selten. Gerade genug, dass er behaupten konnte etwas geschickter zu sein als vor zwei Jahren als Madeleine nachts zu ihm gekommen war. Er hatte immer noch ein sehr schwieriges Verhältnis zu Dirnen, aber das hier mit Madeleine war schließlich etwas ganz anderes. Außerdem war sie die Mutter seiner Tochter. Seiner wunderschönen, kleinen Tochter.

Madeleine

"Und dafür bin ich dir wirklich ausgesprochen dankbar." Sie hatte wirklich viel Glück gehabt und sich den richtigen Mann ausgesucht. Rob übernahm Verantwortung für sie Beide, das war bei Weitem nicht selbstverständlich, sie hatte gar kein Recht darauf. Trotzdem war es für ihn so selbstverständlich.
Madeleine konnte seine Erleichterung regelrecht spüren, als sie den Kuss erwiderte. Als ob sie ihn jemals abgewiesen hätte!
Sie löste den Kuss nicht und setzte sich rittlinge auf seinen Schoß, während sie den Kuss vertiefte. Sie hatte keinen anderen Mann gehabt seit dieser Nacht mit Rob und sie sehnte sich danach dieses wundersame Gefühl erneut zu erleben. Jetzt würde es anders sein...sie hatte ihn nicht in der Nacht heimlich überrascht, er war freiwillig gekommen und würde sie lieben, weil er es so wollte.
"Das glaube ich dir sofort...", murmelte sie gegen seine Lippen. Rob war nicht der Typ Mann, der ständig ein anderes Weibsbild abschleppte. Das passte nicht zu ihm.

Rob lachte leise auf als Madeleine sich ohne zu zögern auf seinen Schoß setzte und den Kuss vertiefte. Er schlang die Arme um ihre Taille und zog sie enger an sich. Sachte glitten seine Hände ihren Körper entlang, erkundeten ihre Rundungen während sie einen weiteren Kuss teilten. Madeleine hatte sich kaum verändert in den vergangenen zwei Jahren. Ihr Körper war durch die Schwangerschaft ein wenig fraulicher geworden und Rob ergötzte sich daran diese Veränderungen neu zu entdecken, wenngleich das Kleid noch verhinderte, dass er es zur Gänze tun konnte.
Er spürte wie ihm ein leichter Schauer über den Rücken lief und gerade wanderte seine Hand wie von selbst in den Ausschnitt von Madeleines Kleid als Rob inne hielt. "Madeleine ..." begann er leise und sah ihr ein wenig zweifelnd in die Augen. "Ich hab dich einmal in Schwierigkeiten gebracht, ich ... es wäre nicht richtig, das noch einmal zu tun." murmelte er unbehaglich. Er wollte sie so gern, wollte wieder das Bett mit ihr teilen, aber das Ergebnis ihrer letzten gemeinsamen Nacht schlummerte gerade seelenruhig nebenan und ein Bastard war vielleicht eine Sache, aber ihr nun womöglich noch ein Kind anzuhängen?

Madeleine

Madeleine genoss seine Hände auf ihrem Körper und schmiegte sich enger an ihn, während sie ihre Finger unter sein Hemd schob. Sie hatte sich oft nach ein bisschen Geborgenheit gesehnt, so eine Schwangerschaft ganz allein durchzustehen, was nicht leicht. Umso dankbarer war sie gewesen, dass wenigstens Josephine für sie da gewesen war, während ihre eigenen Eltern nur noch oberflächlich Kontakt zu ihr hielten.
"Ich weiß...", erwiderte sie leise. "Aber vertrau mir, ich bin nicht mehr so einfältig wie damals. Es gibt gewisse Mittel, die eine Schwangerschaft verhindern, ich....ich habe mit der Hebamme gesprochen, als du zurück gekommen bist." Irgendwie hatte sie geahnt - gehofft? - dass es wieder so enden würde.
"Ich wollte dich erst fragen, du hast es mir jetzt abgenommen....Mach dir keine Sorgen." Ganz sicher waren diese Dinge wohl nicht, aber die Hebamme hatte gemeint, bei den meisten Frauen würde es gut funktionieren. Und selbst wenn nicht, dnn würde sie Rob eben noch ein Kind gebären. Solange er sie nicht fallen ließ und sie ihre Arbeit hier behalten durfte, war es nicht weiter schlimm für sie.

Rob gab ein leises, zufriedenes Brummen von sich als Madeleines Finger unter sein Hemd wanderten und über seine Haut strichen. Ein wunderbares Gefühl, das ihn auch noch einen Moment lang von seiner Überraschung ablenkte. "Na ... na dann ist ja gut." murmelte er, zog aber schließlich doch eine Augenbraue in die Höhe und grinste schief. "Als ich zurück gekommen bin? Soll das heißen, ich habe die ganzen letzten Tage mühsam mit meinem Anstand gerungen und du hast eigentlich nur darauf gewartet, dass ich endlich schwach werde?" Die Vorstellung erheiterte ihn nicht wenig und sein nächster Kuss fiel ein wenig stürmischer aus.
"Aber gut, wenn es so etwas gibt." murmelte Rob zwischen zwei Küssen und begann dann ihr Kleid aufzuschnüren. "Und sollte dein Mittelchen doch versagen, naja, dann kümmere ich mich halt um drei von euch statt nur um zwei." Für ihn war das nicht so sonderlich wichtig. Er wusste, dass er auch ein zweites uneheliches Kind von Madeleine von ganzem Herzen lieben würde, aber er wollte nicht, dass sie wegen seiner Lüsternheit unglücklich wurde.

Madeleine

Madeleine nickte. "Das ist es...." Sie lachte leise auf."Vielleicht...ich habe nicht darauf gewartet, ich war mir nicht sicher, ob du das nochmal tun würdest. Ich kenne deine Vorsätze. Aber ich habe es vielleicht ein bisschen gehofft und ich wollte nicht unvorbereitet sein."
Sie hätte ihn niemals danach gefragt, sie hatte auf ihn gewartet. Er hatte diese Entscheidung treffen müssen.
Im Gegenzug begann sie sein Hemd zu öffnen und es ihm von den Schultern zu streifen. "Du bist inzwischen ein richtig stattlicher Mann geworden, Rob.", bemerkte sie anerkennend und ließ die Finger über die muskulösen Arme streichen. Er hatte sich ganz eindeutig verändert, war wirklich erwachsen geworden.
"Schön, dass du das so siehst....Dann haben wir ja keine Probleme."

"Gut, dass du vorbereitet bist." murmelte Rob und schloss genüsslich die Augen als Madeleine ihn von seinem Hemd befreite. "Hm, für irgendwas musste die elende Schinderei in der Wüste ja gut sein." murmelte er und sah Madeleine mit einem Funkeln in den Augen wieder an. "Und nur gut, denn ich finde, du hast einen Mann verdient, keinen scheuen Knaben mehr. Immerhin ist aus dir auch eine wunderschöne Frau geworden." bemerkte er leise und schob Madeleine das Kleid von dem Schultern. Dann zog er sie fest an sich und erhob sich, um sie zum Bett hinüber zu tragen.
"Dort drüben ist es bequemer, meinst du nicht?" murmelte er gegen ihre Lippen und küsste sie noch einmal bevor er Madeleine auf das Bett sinken ließ. Einen Moment lang verlor er sich in dem Anblick, den sie so halb nackt zwischen den Laken bot.
Ein Lächeln huschte über seine Lippen ehe Rob sich aus seiner Starre löste, seine Stiefel auszog und sich über sie auf das Bett kniete. "Und heute kann ich dir auch etwas von dem zurück geben, was du mir damals so großzügig gewährt hast." erklärte er und ließ seine Lippen andächtig ihren Hals hinab wandern.

Madeleine

"So hatte sie wenigstens eine gute Seite, nicht wahr? Und ich bin wirklich fasziniert, was aus dem scheuen Knaben so geworden ist. Ich danke dir für das Kompliment."
Es tat gut so etwas einmal zu hören, das war in ihrer Welt einfach nicht alltäglich. Sicher hatte so mancher Mann versucht ihr etwas näher zu kommen, aber der Schutz von Robs Familie bewahrte sie davor zum Freiwild zu werden.
Mit einem amüsierten Lächeln ließ sie sich sich zum Bett hinüber tragen und schaute zu ihm auf, als er sich über sie kniete.
"Darauf freue ich mich wirklich...", wisperte sie und legte den Kopf ein wenig zur Seite, damit er besseren Zugang zu ihrem Hals bekam. Sie schloss die Augen und genoss einfach das Gefühl, dass ihr Blut schneller durch die Adern rauschte.

Rob lachte auf. "Ja, eine gute Seite hatte sie wohl." erklärte er und hauchte einen Kuss auf Madeleines Lippen. "Eins von vielen Komplimenten, die noch folgend werden und die du verdient hast." murmelte Rob und zog Madeleine das Kleid dann vollständig aus, um ihren wunderbaren Körper mit Händen und Lippen ausgiebig zu erkunden.
Er grinste leicht. "Dann hoffe ich mal, dass ich dich nicht enttäusche." erwiderte er amüsiert und schnürte sich dann die Hosen auf, ehe er in seinem Tun fortfuhr. Er hatte die letzten Tage schon damit zugebracht sich auszumalen wie es sein würde, wenn er Madeleine noch einmal in seinem Bett haben würde, aber er hatte es sich stets versagt irgendwelche Schritte in dieser Richtung zu unternehmen. Umso erfreuter war er nun, dass es sich heute Abend schließlich doch so gefügt hatte.

Stephan

Stephan saß gemeinsam mit Jane auf der Bank im Kräutergarten. Sie hatten erneut ein wenig mit einer Kerze geübt und er war müde. Die Sitzungen waren anstrengend für ihn, obwohl es nur um seinen Geist ging. Es wurde besser, er hatte sich Flamme ansehen können, wenigstens eien Moment, ehe er sie ausgepustet hatte.
Solange Jane bei ihm war, gingen die Dinge leichter und das gab ihm eindeutig zu denken. Sie war in so vieler Hinsicht etwas Besonderes, wie sollte sein Leben nur weitergehen, wenn er Truro irgendwann verließ? Verlassen musste...
"Hat dein Vater sich mittlerweile damit arrangiert, dass du die Behandlung durchziehst?"

Jane

Jane hatte die Beine übereinander geschlagen und genoss es einfach hier im Kräutergarten zu sitzen - mit Stephan an ihrer Seite. Sie kamen mit seiner Behandlung in winzigen Schritten voran, aber es war für sie beide durchaus immer eine anstrengende Sitzung, auch Jane fühlte sich im Anschluss immer ein wenig ausgelaugt, wenngleich natürlich nicht so sehr wie Stephan.
Als Stephan das Wort ergriff, wandte sie ihm den Blick zu und zuckte lächelnd mit den Schultern. "Naja, notgedrungen. Er sieht die Fortschritte, die wir so erzielen, aber er macht sich immer noch Sorgen, dass dir oder mir dabei etwas passieren könnte. Und ich glaube, er traut mir nicht über den Weg, er lauert nur darauf, dass ich irgendwelche Dummheiten mache und er sagen kann, dass er ja von Anfang an Recht hatte." bemerkte sie ein wenig spöttisch. Sie vermied das Thema Stephan ihrem Vater gegenüber weitestgehend, sie wollte mit ihm nicht über ihre Gefühle reden, wollte ihm nicht offenbaren, dass sie sich mit jedem Tag hoffnungsloser in diesen verlorenen Prinzen in ihrer Obhut verliebte.

Stephan

Stephan nickte langsam. "Aber uns wird nichts passieren. Ich...habe mich erstaunlich gut im Griff. Und selbst wenn nicht, ich würde dir nichts tun. Du weißt mich zu händeln." Er lächelte schief. "Er wird sich schon damit arrangieren. Er kann Verantwortung einfach nur nicht gut loslassen, denke ich. Insgeheim ist er wahrscheinlich sehr stolz auf dich."
Und das war er auch. Jane zog diese Sache mit ihm so selbstsicher durch, wie er es nie erwartet hatte. Aber es half ihm.
"Ich bin dir so dankbar, Jane..." Er schaute sich verstohlen um und küsste sie flüchtig auf die Lippen. Sie war so unbeschreiblich, sie vervollständigte ihn und er konnte kaum an etwas Anderes denken als an sie, wenn er nachts wach lag.

Jane

"Ich weiß." erwiderte sie leise. "Ich habe von Anfang an gesagt, dass du mir nichts tun würdest. Auch zu meinem Vater." Der hatte ihr natürlich nicht glauben wollen und tat es noch immer nicht, aber Jane wusste, dass es die Wahrheit war. Selbst wenn Stephan einmal die Kontrolle verlieren sollte, sie fürchtete ihn nicht, weil sie wusste, dass sie ihn wieder zurück holen konnte.
Sie grinste flüchtig. "Vielleicht. Aber noch macht er aus seinem Stolz ein gut gehütetes Geheimnis. Solange die Behandlung nicht abgeschlossen ist, wird er mir wohl immer lieber seine Zweifel vorbeten." Erst wenn sie am Ende waren mit der Behandlung und wirklich alles gut gegangen war, würde ihr Vater wohl seinen Stolz auch ihr gegenüber zeigen.
"Nicht doch. Ich tue es gern." erwiderte sie und war überrascht als Stephan sich umsah und sie im nächsten Moment küsste. Jane schloss die Augen und fühlte sich einen Moment lang selig, doch dann war der Kuss schon wieder vorbei und sie sah Stephan wieder in die Augen. Ein trauriges Lächeln huschte über ihre Lippen. "Das sollten wir nicht tun, weißt du?" wisperte sie leise.
Nicht nur, weil sie jemand sehen könnte. Vor allem, weil es ihr so schon schwer fiel sich damit zu arrangieren, dass Stephan irgendwann wieder gehen würde.

Stephan

Stephan lächelte. "Schön, dass du so viel Vertrauen in mich hast. Das ist ein wirklich gutes Gefühl." Er seufzte leise. "Er wird sich schon damit abfinden, dass du den besseren Riecher hattest, Jane. Er kann es sich noch nicht ganz eingestehen, aber das wird er. Da bin ich mir mehr als sicher."
Der Kuss war wundervoll und es führte ihm vor Augen, dass passiert war, womit er niemals gerechnet hatte: er war rettungslos verliebt.
"Ja ich weiß...", erwiderte er leise. Weil sie jemand sehen konnte...weil keiner von ihnen wusste, wie das hier enden sollte. "Aber ich kann nicht anders."
Seine Mutter hatte immer gesagt, dass sie hoffte, dass ihre Kinder auch die große Liebe fanden. Wenn es nicht dieses Gefühl war, immer unvollstänig ohne den Anderen zu sein, welches dann? Guillaume hatte eine Prinzessin geheiratet, da war der Druck auf ihn nicht mehr groß. Umso besser....
Einem Impuls folgend stand er auf, griff nach ihren Händen und sank auf ein Knie.
"Jane...heirate mich. Werde meine Frau und komm mit mir, wenn ich zurück nach Bordeaux muss."

Jane

"Ich setze mein Vertrauen gerne in Menschen, die es verdienen." erwiderte Jane augenzwinkernd. "Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Aber ich bin in dieser Hinsicht auch recht geduldig. Solange er mich gewähren lässt, bin ich zufrieden."
Jane lächelte und strich Stephan flüchtig über die Wange. "Ich weiß. Mir geht es ähnlich." Sie wusste genau was er damit meinte, sie konnte auch nicht anders als ihn immer wieder anzusehen, sich auszumalen, wie es mit ihm sein würde, sie musste jede Gelegenheit nutzen, um ihn irgendwie zu berühren, weil schon so kleine flüchtige Berührungen so kostbar waren.
Dann plötzlich stand Stephan auf und als er ihre Hand ergriff und auf ein Knie nieder sank, riss Jane die Augen beinahe erschrocken auf. "Oh mein Gott!" Es war ein heiseres Flüstern, das schon heraus war bevor Stephan gesprochen hatte, denn Jane ahnte, was nun kommen würde - und es zerriss ihr förmlich das Herz.
Jane öffnete den Mund ohne ein Wort heraus zu bringen, schloss ihn wieder und öffnete ihn erneut. "Stephan ..." wisperte sie verzweifelt. "Ich ... ich kann nicht. Wie soll das gehen? Du ... du bist ein Prinz und ich? Ein Nichts. Und ich passe doch gar nicht in deine Welt ..." Und doch würde sie am liebsten 'Ja' sagen, ihm um den Hals fallen und nie wieder los lassen. Die Verzweiflung trieb ihr die Tränen in die Augen und Jane hatte sich noch nie in ihrem Leben zuvor so verloren gefühlt.

Stephan

Stephan konte sehen, dass er sie völlig überrascht hatte und eigentlich setzte er auch darauf. Wenn sie zu viel darüber nachdachte, würde sie vielleicht Nein sagen. Doch natürlich war ihr Verstand schnell genug. Stephan schaute sie flehentlich an. "Na und? Das ist mir völlig egal. Und wenn ich der König wäre....Guillaume hat eine gute Partie gemacht, er ist der Erbe. Mutter ist es ohnehin wichtiger, dass ichdie Frau heirate, die ich liebe. Und wenn nur die Tochter eines Arztes. Es ist mir egal, Jane. Ich will dich an meiner Seite haben. Ich will sehen, wie du das alte hutzelige Kräuterweib wirst....ich kann nicht hier weg ohne dich."
Er küsste ihre Hand. "Jane, wenn du nur willst, wirst du dich auch in Bordeaux gut einfinden....ich zwinge dich nicht zu öffentlichen Auftritten und meinetwegen pflanze so viele Kräuter wie du willst....Es gibt eine Lösung, da bin ich sicher."

Jane

Die unerschütterliche Hingabe mit der Stephan ihr begegnete, überwältigte Jane einfach. Sie war vollkommen machtlos dagegen und so ließ sie sich vor ihm auf die Knie sinken, schlang die Arme um seinen Hals und vergoss ein paar Tränen. "Oh Stephan ..." wisperte sie mit tränenerstickter Stimme. "Und mein Vater ist der Meinung, du hättest keine ernsten Absichten." Offenbarte sie halb lachend, halb weinend. Dann fuhr sie sich mit dem Handrücken über die Augen. "Ich habe Angst davor." Räumte sie ein. "Angst davor in eine Welt zu kommen, die ich nicht verstehe und die mir womöglich Ablehnung entgegen bringt, weil ich anders bin. Weil ich ... Bauernmädchen gewagt habe ihren hübschen Prinzen zu heiraten." Räumte Jane ein und atmete zitternd durch. "Aber du beweist Tag für Tag so viel Mut an meiner Seite ... wieso. .. wieso sollte ich das nicht auch an deiner können?" Jane schluckte schwer, dann sah sie Stephan fest in die Augen und nickte. "Ja." Erwiderte sie dann und dieses Mal bebte ihre Stimme vor Freude. "Ja, ich heirate dich."

Stephan

Stephan schlang die Arme um sie und zog sie an sich. "Warum sollte ich denn keine ernsten Absichten haben? Ich bin doch kein Dummkopf und würde mit dir spielen, wo du mir doch so sehr hilfst.", erwidderte er ein wenig verwundert.
"Aber ich würde dir helfen diese Welt zu verstehen. Sie werden dich nicht ablehnen. Meine Familie wird dich lieben, weil du mich glücklich machst. Und wenn meine Mutter dich mag, mag dich ohnehin halb Bordeaux." Er strahlte sie überglücklich an, als sie ihren Mut zusammen nahm und einwilligte.
Er legte beide Hände an ihre Wangen und küsste sie liebevoll.
"Bei Gott, Jane, du machst mich zum glücklichsten Mann der Welt."

Jane

Jane grinste leicht. "Er denkt, dass du viel zu sehr mit dir beschäftigt bist." erklärte Jane und legte die Arme um Stephans Taille, um ihm noch etwas näher sein zu können. Sie seufzte leise und nickte. "Dann hoffen wir mal, dass du Recht damit hast und dass ich deine Mutter beeindrucken kann."
Überglücklich erwiderte sie den Kuss, nun nicht mehr ängstlich und besorgt um ihre Zukunft, plötzlich schien alles klar vor ihnen zu liegen.
Sie lachte leise und strich Stephan voller Zärtlichkeit über die Wange. "Tja, dafür scheine ich ein Talent zu haben, nicht wahr? Dich glücklich zu machen." Sie küsste ihn noch einmal, konnte davon in diesem Moment gar nicht genug bekommen. Sie würde bei ihm bleiben können. Er würde nicht eines Tages, wenn er gesund war, verschwinden und sie einsam und unglücklich zurück lassen.

Stephan

Stephan lachte. "Ich habe ja dich, die mich davon abhält mich nur mit mir zu beschäftigen. Und du wirst meine Mutter beeindrucken. Sie kennt deinen Vater doch gut, ich glaube, dein Vater hat Guillaume zur Welt geholt. Sie schätzt ihn sehr und du bist ganz eindeutig seine Tochter."
Er lächelte zärtlich und ließ sich dann nach hinten ins Gras fallen, sodass Jane auf ihm zu liegen kam. "Das hast du, fürwahr. Oh Jane, ich liebe dich so sehr."
John hatte ein paar Kräuter aus dem Garten holen wollen. Seine Tochter war nicht da gewesen, vermutlich tüftelte sie an ihrer Therapie für Stephan herum. Er musste es ihr ja lassen, ihre Methode schien zu fruchten. Langsam, aber sie hatten gute Fortschritte gemacht.
Nachdenklich schlenderte John über die Kieswege, als plötzlich lachen an sein Ohr drang. Er drehte den Kopf und dann verfinsterte sich seine Miene schlagartig.
Schnellen Schrittes ging er zu Stephan und Jane hinüber. "Was soll das werden?", fragte er frostig. "Habt ihr gar keinen Anstand? Ich hatte mehr von Euch erwartet, Stephan, als es auszunutzen, dass meine Tochter sich um Eure Gesundheit bemüht."

Jane

Jane grinste frech. "Dein Wort in Gottes Ohr. Und wehe, deine Mutter wird nicht begeistert sein von deiner zukünftigen Braut." neckte sie zärtlich und gab Stephan einen Kuss. Jetzt wo sie diesen Schritt für sich gemeinsam beschlossen hatten, konnte Jane gar nicht genug davon bekommen ihn zu küssen, auch wenn sie wusste, dass sie das nun bis an ihr Lebensende würde tun können.
Lachend ließ Jane sich von Stephan mit ins Gras ziehen und schmiegte sich an ihn. "Wie schön sich das anhört." wisperte sie leise, küsste Stephan sachte und lächelte glücklich. "Und ich liebe dich auch, mein ganz persönlicher Prinz."
Jane hatte die Schritte in ihrem Rücken nicht gehört und so wäre sie unter der frostigen Stimme ihres Vaters beinahe zusammen gezuckt. Doch sie beherrschte sich, drehte sich um, so dass sie nicht mehr auf Stephan lag und erhob sich zusammen mit ihrem Liebsten langsam. Sie spürte Stephan förmlich zu einer Antwort ansetzen, doch sie kam ihm zuvor, legte eine Hand auf seinen Unterarm und machte einen halben Schritt auf ihren Vater zu. Ihre Augen funkelten, sie hatte die Herausforderung angenommen. "Wärmsten Dank, dass du mir so viel zutraust. Als würde ich mich einfach so wie eine dumme Gans um den Finger wickeln lassen. Aber du ziehst die falschen Schlüsse, Vater." erklärte Jane und nun stahl sich ein warmes Lächeln auf ihre Lippen und sie sah Stephan für einen Moment an, ehe ihr Blick wieder zu ihrem Vater wanderte. "Wir haben nur den Umstand ein klein wenig gefeiert, dass wir uns gerade ... naja, verlobt haben, könnte man wohl sagen."

John bedachte Jane mit einem vorwurfsvollen Blick und haftete den Blick kurz dorthin, wo sie Stephan die
Hand auf den Arm gelegt hatte. Was war nur in seine Tochter gefahren?
"Eigentlich dachte ich das auch nicht, aber so wie ich dich hier finde, muss ich diese Ansicht wohl revidieren. Ich wüsste nicht, was es für falsche Schlüsse zu ziehen gibt? Ihr seid nicht verheiratet und turtelt hier herum, völlig schamlos und noch so, dass es jeder sehen kann!", ereiferte John sich entrüstet. Im nächsten Moment schaute er seine Tochter entgeistert an.
"Was hast du?! Dich verlobt? Und wie kommst du auf den Gedanken, du könntest das einfach entscheiden? Ich bin immer noch dein Vater! Wie soll das denn funktionieren mit euch? Er ist ein Prinz und du die Tochter eines Arztes! Du passt nicht in seine Welt, sie würde dich nur unglücklich machen. Schlagt euch das ganz rasch wieder aus dem Kopf!"

Jane

Das Lächeln auf Janes Lippen erstarb langsam. Sicher, ihr war klar gewesen, dass ihr Vater zunächst keine Freudensprünge machen würde und zugegeben, der Umstand, dass er sie beide so gefunden hatte, war für diese Nachricht vielleicht nicht der beste, aber sie hatte doch mehr erwartet. Hatte gedacht, dass er sich freuen würde, aber nicht, dass er sich dagegen stellen würde. Sie kannte ihren Vater, sie hatte bereits in ihrem Kopf vorbereitet wie sie mit ihm all die kritischen Fragen durchgehen würde, die sie sich auch gestellt hatte, weil sie wusste, dass er sie glücklich sehen wollte. Aber zu solch einer wohlüberlegten Diskussion kamen sie jetzt gerade ja gar nicht.
Und wie immer, wenn Jane sich in die Ecke gedrängt fühlte, gewann ihr Sturkopf die Oberhand und sie hob ein wenig trotzig das Kinn. "Ich kam zu diesem Gedanken, weil Mutter und du uns immer vorgebetet habt, dass ihr euch für uns glückliche Ehen wünscht. Dass ihr wollt, dass wir selbst entscheiden, wen wir heiraten und dass wir es aus Liebe heraus tun." erwiderte Jane beinahe schneidend. "Wieso sollte es nicht funktionieren? Wir lieben uns, wir finden schon den richtigen Weg, Herkunft hin oder her. Und woher willst du wissen, was mich glücklich macht und was nicht? Eins kann ich dir auf jeden Fall sagen: ohne Stephan hier zurück zu bleiben, das würde mich unglücklich machen!"