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Joanna & William
Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 5:31 pm
Robert nickte. "Ich hoffe, du hast Recht. Alles Andere wäre ein sehr schwerer Schlag für mich." Rob war ihm schließlich so ähnlich, er wollte alles, was er hatte für seinen Sohn bewahren. "Ja, wir würden gern noch ein paar Tage bleiben. Nur nicht zu lange, ich muss bald zurück nach Truro. Vater hat eine längere Reise angetreten.", erklärte er. Überrascht sah er Richard an. Eigentlich hatte er nie wieder etwas mit Richard zu tun haben wollen, aber da dieser nun einmal mit Beatrice verheiratet war, blieb ihm nicht mehr so viel anderes übrig. Und da Rob sich offenbar sehr wohl hier fühlte und viel lernte, warum also nicht. "Ich werde darüber nachdenken."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 5:39 pm
"Das habe ich, vertrau mir." erwiderte Richard und grinste dann schief. "Wenigstens dies eine Mal." fügte er hinzu, dann öffnete er die Tür, die sie in die Halle hinein führte und bedeutete Robert und Josephine hinein zu gehen. "Sehr gern, fühlt euch hier wie zu Hause." erklärte Richard und nickte dann. "Ja, ein Bote brachte uns einen Brief als dein Vater bei euch in Rouen war in dem er Beatrice von seiner Reise berichtete. Deine Schwester war ... ich denke, hin und her gerissen, würde es wohl am ehesten treffen. Sie freut sich daher sicher besonders dich zu sehen." Richard lächelte zufrieden. "Es würde mich wirklich freuen und ich glaube, der Bengel wäre auch nicht unbedingt enttäuscht."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 6:03 pm
Robert seufzte. "Ich bemühe mich. Aber es ist einfach schwierig zuversichtlich zu sein, wenn dein Sohn dir sagt, er möchte dein Erbe nicht." Er nickte und lächelte knapp. "Ich danke dir. Aber ja, so ähnlich wie Bea ging es uns auch. Wir konnten es kaum glauben. Ich hoffe sehr, er kommt heil zurück. Nicht auszudenken, was passiert, wenn er es nicht tut. Das will ich mir gar nicht vorstellen.Ich freue mich auch sie zu sehen." Er blieb kurz stehen. "Das glaube ich auch. Aber dein Bruder....dein Bruder möchte ihn auch gern haben, wenn es soweit ist. Und es wird sicher nicht so leicht, ihm eine Absage zu erteilen, wenn ich das möchte."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 6:13 pm
Richard nickte kurz. "Das glaube ich dir aufs Wort. Wenn Guillaume mir solchen Unfug erzählen würde ... nicht auszudenken." Richard schüttelte den Kopf. Er würde seinem Sohn gehörig den Kopf waschen, würde dieser mit solchem Unsinn kommen, aber bei ihm lagen die Dinge auch etwas anders. Richard fuhr sich mit der Hand über das Kinn. "Nun, immerhin ist klar, wie es weiter gehen würde, sollte er tatsächlich nicht wiederkommen." bemerkte er trocken. "Aber seien wir ehrlich, Robert, nichts gegen deine Fähigkeiten, aber gebe Gott, dass es noch lange dauern wird bis du Earl wirst." fügte Richard ein wenig unbehaglich hinzu. Er hatte gerade in seiner Kindheit nicht gerade wenig mit seinem Schwiegervater zu tun gehabt, hatte schließlich auch einige Zeit in dessen Haushalt gelebt und mitunter war dieser ihm ein besserer Vater gewesen als sein eigener. Als Robert stehen blieb, schnitt Richard eine Grimasse. "Ah, sieh an, Robert of Cornwall wird nun endlich doch noch zum königlichen Speichellecker. Hätte mich auch gewundert wenn nicht, nachdem du jetzt so lange am Hof dieses geltungssüchtigen Pfauen gewesen bist." Er hob leicht die Schultern. "Tja, gegen meinen königlichen Bruder komme ich in dieser Sache natürlich nicht an. Schade auch. Vor allem für den Jungen." bemerkte Richard trocken und setzte den Weg fort, zum einen um seine Gäste in seine Gemächer zu bringen, wo Beatrice mit Sicherheit gerade war, zum anderen, damit Robert nicht sah, dass ihn diese Eröffnung doch ein wenig traf.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 6:45 pm
Robert nickte. "Ja, es ist nicht so einfach. Aber Rob hat es auch schwerer als Guillaume. Er wird immer mit seiner Vergangenheit zu kämpfen haben." Er seufzte. "Ich weiß...aber zum einen würde Mutter das nicht aushalten und zum Anderen wünsche ich mir auch, dass es noch sehr lange dauert. Es ist zu früh, ich will ihn noch nicht beerben." Seine Miene verfinsterte sich deutlich. "Nenn mich nicht so. Was soll ich ihm denn sagen? Ich habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen, dafür haben wir noch mehrere Jahre Zeit. Lass uns sehen, was dann ist. Ich würde ihn lieber hierher schicken. Hier würde er sich wohler fühlen, dessen bin ich mir bewusst.", erklärte er und setzte den Weg dann fort.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 6:54 pm
"Das ist wahr, aber er wird lernen, damit zurecht zu kommen und die Dummköpfe zu ignorieren, die versuchen über ihn her zu ziehen. Ich denke, er ist bereits auf gutem Wege dahin." erwiderte Richard und nickte dann. "Wahrlich, es ist in der Tat noch zu früh." Er wollte sich lieber nicht so genau ausmalen, was der Tod des Earl of Cornwalls für Folgen haben könnte. Allein schon, weil seine Eltern ihn beide über alle Maßen schätzen und es ein großer Verlust für sie wäre. Richard verzog das Gesicht und rang einen Moment mit sich, dann folgte er Robert und gab sich einen Ruck. "War nicht so gemeint." räumte Richard ein. "Ich bin es nur Leid, dass er der Meinung ist sich alles nehmen zu können, was ihm beliebt. Ausgerechnet Henry dieser -" Richard brach ab und machte eine unwillige Handbewegung. "Ach, lassen wir das. Über Henry zu reden stimmt mich nur unleidlich."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 7:09 pm
Robert lächelte matt. "Ich denke auch, dass er es lernen wird. Aber es wird ein harter Weg für ihn werden. Wenn er ihn übersteht, wird er ein guter Mann werden." Er nickte knapp. "Schon gut. Ich weiß, er ist nicht so, wie er sein sollte und er nimmt sich viel heraus. Aber wir können ihn nicht ändern und leider bin ich ein wenig von ihm abhängig. Wir werden einfach nicht über ihn reden, ja? Dann bring mich doch mal zu meiner Schwester."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 7:18 pm
Richard nickte zustimmend. "Das wird er ganz sicher werden, ich denke, da kommt er nach seinem Vater." bemerkte er mit knappem Lächeln. Egal was für Differenzen er und Robert in letzter Zeit gehabt hatten, er hielt ihn noch immer für einen überaus anständigen Kerl und daran würde sich so schnell auch nichts ändern. "Ein guter Vorschlag." stimmte Richard dann grinsend zu und führte seine Gäste die Gänge entlang zu seinem Gemach. Er öffnete die Tür und bat sie hinein. "Schau mal, wen ich hier habe, meine Liebe." begrüßte er Beatrice lächelnd.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 9:09 pm
Robert lächelte leicht. "Ich danke dir." Er ließ sich von Richarrd führen und trat seiner Schwester freudig entgegen. Er schloss sie dankbar in die Arme und küsste sie auf die Wange. "Schwesterherz, wie schön dich zu sehen....ich freue mich wirklich, auch wenn es noch nicht lange her ist. Wie geht es dir?", fragte er sie lächelnd. Beatrice blieb seine liebste Schwester, auch wenn er alle seine Geschwister liebte. Bea und er hatten noch immer zusammen gehalten wie Pech und Schwefel. Das lag vielleicht auch an der gemeinsamen Mutter. Sie ließen niemals den Kontakt abreißen, standen immer in regem Briefwechsel.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 9:15 pm
Beatrice hatte sich erhoben als die Tür geöffnet wurde und begann zu strahlen als Richard mit ihrem Bruder und Josephine herein kam. "Robert!" freudig eilte sie auf ihren Bruder zu, ließ sich von ihm in die Arme schließen und drückte sich fest an seine Brust. "Wie schön dich zu sehen!" erklärte sie eifrig und begrüßte dann auch ihre Schwägerin herzlich, ehe sie Robert antwortete. "Ich kann nicht klagen. Wenngleich mir Vaters Nachricht doch schon einiges Kopfzerbrechen bereitet. Wie kommt er nur auf solch eine verrückte Idee?" Sie schüttelte halb besorgt, halb belustigt den Kopf. Richard beobachtete das Wiedersehen der beiden Geschwister mit einem Lächeln und hielt Josephine dann den Arm entgegen. "Wenn ich bitten dürfte, Mylady?" fragte er lächelnd. "Ich habe das Gefühl, wir lassen die zwei besser erst einmal alleine." erklärte er und führte Josephine nach draußen, um ihr ihre Gemächer zu zeigen, damit Beatrice und Robert ungestört ein paar Worte wechseln konnten. Beatrice sah ihrem Mann kurz nach, dann wanderte ihr Blick wieder zu ihrem Bruder. "Erzähl, weißt du, was alles dahinter steckt? In seinem Brief hat er sich nicht allzu ausführlich darüber ausgelassen."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 9:53 pm
Robert lachte leise auf. "Das hört man gern, aber ich kann dich gut verstehen. Mit bereitet diese Reise auch Kopfschmerzen. Und ich denke, der Ideengeber ist John. Sie sind gemeinsam unterwegs und planen das wohl schon seit Jahren. John hat wohl Probleme mit Constance. Und er brauchte Abstand....", erklärte er dann und wartete, bis Richard und josephine den Raum verlassen hatten. So konnten sie ungestörter reden. John war es sicher nicht recht, wenn jeder davon wusste. "Wie es aussieht, hat sie ihn betrogen. Und deshalb wollte er erst einmal fort. Und Vater hat ihn begleitet. Mutter war nicht begeistert, aber sie hat ihn gehen lassen. Er meinte, er würde die Reise nie unternehmen, wenn er es nicht jetzt tut."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 9:58 pm
Nachdem sie beide alleine waren, führte Beatrice ihren Bruder zu der Fensterbank hinüber, die mit gemütlichen Kissen ausgestattet war und holte zwei Becher, die sie mit Wein füllte. Sie setzte sich Robert gegenüber und gab ihm einen der Becher, lauschte ihm dann aufmerksam und schüttelte schließlich den Kopf. "Wie bitte?" fragte sie verwundert. "Constance soll ihn betrogen haben? Aber ... das kann ich mir kaum vorstellen. Und deshalb machen sie gleich eine solch aberwitzige Reise?" Beatrice schüttelte erneut den Kopf und sah ihren Bruder ungläubig an. "Er hat nie einen Ton darüber gesagt, oder? Ich hatte keine Ahnung, dass Vater irgendwann einmal nach Jerusalem möchte, du etwa?"
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 10:12 pm
Robert lächelte leicht und folgte seiner Schwester willig zu der gemütlichen Fensterbank und trank einen Schluck Wein. So ließ es sich nach der Reise wirklich aushalten. Es war wirklich erstaunlich gut wieder hier zu sein. Endlich einmal keine Probleme... "Ich konnte es auch kaum glauben, aber John sah wirklich ziemlich...schlecht aus. Es nimmt ihn ziemlich mit, keine Frage." Er seufzte leise. "Es scheint Johns Bruder zu sein. Sie kennt ihn von früher, war einmal verliebt in ihn. Nun ja...so scheint es eben einmal passiert zu sein. Und John wollte weg, Abstand. Der Plan existierte wohl schon länger. Ich hatte auch keine Ahnung, glaub mir. Nicht einmal Mutter....aber irgendwie scheinen die Beiden schon vor Jahren diesen Plan gefasst zu haben. Einmal ins Heilige Land zu reisen. Sie wollten die Gelegenheit nutzen. Wenn nicht jetzt, dann niemals..."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 10:18 pm
"Bei Gott ..." Beatrice legte überrascht eine Hand vor den Mund und hörte Robert mit großen Augen zu. "Das klingt mir nach einer wirklich verrückten Situation. Der arme John ... aber sein Bruder? Ich dachte immer, er hätte nur noch eine Schwester?" Beatrice lehnte sich ein wenig zurück und dachte nach. John und Constance waren ihr in ihrer Liebe zu einander immer so unerschütterlich vorgekommen. "Ich kann mir gut vorstellen, dass John das Ganze mitnimmt. Er ist wohl der letzte Mensch auf Erden, der so etwas einfach vertragen könnte." Nicht zuletzt hatte er nur für Constance sein Priesterdasein aufgegeben. Beatrice schwieg einen Moment lang, dann schüttelte sie den Kopf als wolle sie die Gedanken verscheuchen. "Nun, dann hoffe ich, dass beide auf der Reise finden, was sie sich erhoffen und dass sie wohlbehalten wieder zurück kommen." erklärte sie mit leisem Seufzen, nippte dann noch einmal an ihrem Wein und sah Robert wieder an, dieses Mal mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. "Hast du deinen Sohn schon gesehen?" fragte sie dann neugierig.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 10:31 pm
"Das dachten wir alle. Aber es scheint, als hätte man immer geglaubt, er wäre gefallen im Krieg. Aber er war in Frankreich in Gefangenschaft. Leider ist er nun wieder aufgetaucht und macht Ärger. John nimmt es ziemlich schwer, aber vielleicht tut ihm die Reise wirklich gut. Er und Vater hängen doch sowieso ständig zusammen. ich glaube fast, dass Vater selten einen besseren Freund hatte als John." Robert nickte zustimmend, trank ebenfalls einen Schluck und begann dann zu lächeln. "Ja, vorhin auf dem Reitplatz. Er entwickelt sich hervorragend, Richard war schon ganz begeistert. Was ist dein Eindruck von ihm? Fühlt er sich hier wirklich so wohl, wie es mir scheint? Deine Söhne scheinen ihm gut zu tun."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 10:44 pm
"In Gefangenschaft? All die Jahre?" fragte Beatrice schockiert. "Herrje, der Mann muss doch ein völliges Wrack sein? Wie kann man so lange Zeit denn unbeschadet überstehen?" Trotz dieser absurden Neuigkeiten musste Beatrice bei Roberts Worten lächeln und nickte dann. "Das stimmt, die beiden tun einander einfach gut. Und ich finde es ganz beruhigend, dass Vater nicht nur mit irgendwelchen verrückten Adligen und alten Haudegen befreundet ist. John hat einen gesunden Menschenverstand und eine vernünftige Sicht auf all die Dinge, die in der Welt so vor sich gehen." erwiderte Beatrice. Dann begann sie zu strahlen und griff nach der Hand ihres Bruders um sie leicht zu drücken. "Du hast ihn noch beim Training gesehen? Wundervoll. Oh, Robert, er ist so ein goldiges Kerlchen, ich weiß wirklich nicht, wie man den Kleinen nicht in sein Herz schließen kann. Manchmal erinnert er mich unglaublich an dich in seinem Alter." erklärte Beatrice amüsiert. "Aber er hat mehr Flausen im Kopf als du, aber keiner kann ihm wirklich lange irgendetwas übel nehmen. Selbst Richard scheitert kläglich daran ihm lange zu grollen, wenn er irgendetwas angestellt hat." Beatrice lachte und nickte dann. "Die Kinder kommen hervorragend miteinander aus. Mit Guillaume und Stephen versteht er sich ohnehin gut und Eleonore himmelt deinen Sohn regelrecht an. Ich glaube, er ist manchmal überfordert damit, dass sie ihm am liebsten nie von der Seite weichen würde, aber er ist wirklich geduldig mit ihr, spielt ab und zu mit ihr und erzählt ihr abends vor dem Schlafengehen irgendwelche unsinnigen Geschichten. Und Jonathan ... tja, ich glaube, die beiden tun sich gegenseitig unglaublich gut. Mir scheint es, als würde Rob besonders von Jonathan viel lernen. Gerade wenn es darum geht, das Leben so zu nehmen, wie es kommt." berichtete sie ihrem Bruder dann ausführlich.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 11:19 pm
"Ja. Ich kann es dir nicht sagen, ich habe den Mann nicht gesehen. Aber ich schätze, ganz normal wird er nicht sein, nach so vielen Jahren. Aber was will man tun?" Robert lauschte seiner Schwester begeistert und freute sich über die guten Neuigkeiten. "Ich habe ihn gesehen und gestaunt, wie gut er geworden ist. Er ist mir ähnlich, ja, aber noch mehr ähnelt er meiner Frau, glaube ich. Ich bin froh, dass er sich so gut eingelebt hat hier, das war meine größte Sorge. Aber mit deinen Söhnen ist er gut befreundet, scheint mir. Und wenn er Eleonore nett behandelt, ist das ja auch gut. An Jonathan habe ich gar nicht gedacht, aber du hast Recht...er kann viel von dem Kleinen lernen. Himmel, ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mich das erleichtert. Ich hatte Angst, dass es hier ebenso schief geht wie in Surrey."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 11:34 pm
Philippe saß am Tisch in seinem kleinen Heim und hatte Sebastién auf dem linken und Claire auf dem rechten Knie sitzen und erzählte den beiden eine Gesichte. Die Kinder sahen ihn mit großen Augen an und hingen wie gebannt an seinen Lippen, wurden scheinbar nicht müde dabei ihrem Vater beim Erzählen zuzuhören. Amelié war draußen in dem kleinen Garten, der hinter ihrem Haus lag und sammelte ein paar Kräuter ein mit denen sie nachher das Essen ein wenig würzen wollte und Philippe hatte sich bereitwillig seinen Kindern angenommen. Es machte ihm nichts aus auf die Kleinen aufzupassen, im Gegenteil, er liebte es mit seinen Kindern Zeit zu verbringen und er hoffte inständig, dass Amelié und ihm bald noch ein weiteres Kind geschenkt werden würde. Als er Schritte draußen vor der Tür hörte, sah er auf und im nächsten Moment klopfte es auch bereits an die Tür. "Immer nur herein, sofern es keine schlechten Nachrichten sind." rief er gut gelaunt und wenig verwundert darüber, dass um die Zeit irgendjemand an seiner Tür auftauchte. Oft ging es hier wie im Taubenschlag zu, weil irgendein Ritter oder jemand vom Gestüt oder sogar irgendwelche Bauern ein Anliegen hatten und Philippe hatte in der Regel immer ein offenes Ohr und ohnehin gerne Besuch.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 Sa Jun 27, 2015 11:58 pm
Robert und seine Frau waren vor einigen Stunden nach Hause gekommen. Er hatte sich nur kurz Ruhe gegönnt und sich dann daran gemacht, seine Mutter und Geoffrey aufzusuchen und in Erfahrung zu bringen, was sich in seiner Abwesenheit getan hatte. Daher führte sein nächster Weg ihn auch zu Philippe. Er hatte seinen Halbbruder sehr vermisst, der ihm ein ausgesprochen guter Freund war und mit ihm auch die Zucht in die Hand genommen hatte. Er klopfte an dessen Tür und lächelte, als die freundliche Stimme ihn hinein bat. "Oh nein, keine schlechten Nachrichten, nur ich.", erklärte er lachend und klopfte Phil leicht auf die Schulter, ehe er die Kinder begrüßte. "Seid ihr etwa gewachsen, ihr beiden Mäuse?"
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 So Jun 28, 2015 12:09 am
Philippe begann zu grinsen als die Tür geöffnet wurde. "Robert!" Er hatte nicht gewusst, dass sein Halbbruder wieder zurück war, doch umso größer war die Freude ihn nun wieder vor sich zu haben. Am liebsten wäre Philippe aufgestanden, doch die beiden Kinder auf seinem Schoß hinderten ihn letztlich doch daran und er wartete ab bis die Kleinen ihren Onkel begrüßt hatten. "Onkel Robert!" rief Sebastién mit leuchtenden Augen und nickte dann eifrig, während Claire die kleinen Ärmchen in die Höhe streckte. "So viel gewachsen!" erklärte sie stolz und sorgte dafür, dass Philippe seine Tochter lachend an sich zog. "Ja ja, so viel. Pass nur auf, dass du mir nicht über den Kopf wächst, Mädchen." erklärte er grinsend. Sebastién sah zu seinem Onkel auf und Philippe ahnte bereits was kommen würde, als sein Sohn aufgeregt auf seinem Schoß hin und her rutschte. "Papa hat mir ein Pony geschenkt, Onkel Robert!" erklärte der Junge feierlich. "Ein ganz eigenes Pony. Nur für mich! Aber ich habe Claire auf schon einmal darauf sitzen lassen." erklärte er mit großzügiger Miene. "Willst du mein Pony sehen?" Philippe lachte und strich seinen Kindern über den Kopf. "Na na, lasst euren Onkel doch erst einmal richtig ankommen. Ich bin sicher, er schaut sich dein Pony später noch an." erklärte er und hob die Kinder von seinem Schoß. "Na los, macht euch nützlich und seht, ob ihr eurer Mutter im Garten helfen könnt." forderte er die zwei auf, die sofort los liefen, so schnell ihre Beinchen sie tragen konnten. Vermutlich würden sie Amelié nur mehr Arbeit machen, wenn sie ihr 'halfen', aber sowohl die Kinder als auch ihre Mutter hatten immer viel Freude daran. Befreit von seiner kleinen, quirligen Last, erhob Philippe sich nun und zog seinen Bruder in eine schroffe, aber herzliche Umarmung. "Mann, es tut gut dich zu sehen, Robert." erklärte er und klopfte seinem Bruder kräftig auf die Schulter. "Wann bist du angekommen?" erkundigte er sich und wies dann auf einen freien Platz am Tisch. "Setz dich. Wie wäre es mit einem Becher frischem Ale? Matthew hat mir erst gestern ein neues Fass gebracht und beteuert, es sei das beste, was er je gebraut hätte."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 So Jun 28, 2015 12:24 am
Robert lachte leise und strich den Beiden durch die Haarschöpfe. Er mochte Phils Kinder gern und freute sich jedes Mal darüber, dass Phils Leben sich so gut entwickelt hatte. "Oh wirklich, Sébastien? Ein eigenes Pony? Das ist aber toll! Und dass Claire auch reiten durfte ist sehr lieb von dir. Natürlich will ich es sehen, du kannst es mir später gleich zeigen. Und dann will ich sehen, wie du es reitest. Aber erst muss ich ein paar Sachen mit deinem Papa besprechen." Rasch waren die Kinder zu Amélie in den Garten verschwunden und Robert erwiderte die Umarmung seines Bruders freudig. "Ich bin auch wirklich froh dich zu sehen. Ich bin vor ein paar Stunden angekommen und war schon bei Mutter un Geoffrey." Er setzte sich und grinste dann. "Ich bin immer wieder begeistert, wie unkompliziert das Leben bei dir hier ist. Aber dazu sag ich nicht nein..."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 So Jun 28, 2015 12:40 am
Philippe sah zur Tür durch die die Kinder verschwunden waren und grinste. "Gut von dir, er wird es kaum aushalten können dir zu zeigen wie er reiten kann. Seit er das Pony bekommen hat, redet er kaum noch von irgendetwas anderem. Wenn du in einigen Jahren also mal einen neuen Stallmeister brauchst, nimm den Knirps, manchmal habe ich das Gefühl, er weiß jetzt schon mehr über Pferde als ich." bemerkte Philippe und holte dann zwei Becher vom Regal und füllte sie mit dem angekündigten Ale. Einen Becher stellte er vor Robert ab, den anderen behielt er selbst in der Hand, ließ sich seinem Bruder gegenüber nieder und nickte. "Dann weißt du ja schon das wichtigste was hier so vor sich gegangen ist." bemerkte er und nahm einen tiefen Zug aus seinem Becher. "Ah, sehr gut." murmelte er zufrieden und grinste dann schief. "Tja, das Leben eines Pferdeknechts und Bauern ist nun einmal relativ einfach gestrickt." bemerkte er ein wenig spöttisch. "Meine täglichen Sorgen bestehen aus kranken Gäulen, einer Kuh, die nicht genug Milch gibt, aufgeschlagenen Kinderknien und der Frage ob das Wetter nun für eine gute Ernte sorgt oder nicht ... kein Wunder, dass es dir unkompliziert erscheint, besonders wenn du dich mal wieder am königlichen Hof herum getrieben hast mit all dem politischen Wirrwarr und den täglichen Intrigen." Philippe hob leicht die Schultern und trank noch einen großen Schluck Ale. Ja, in der Tat, sein Leben war in gewisser Weise unkomplizierter.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 So Jun 28, 2015 6:52 pm
Robert grinste. "Ach, das kostet mich ja nichts und ich mag den kleinen Kerl. Wir waren früher genauso. Ich wollte unbedingt mein eigenes Pony und nicht auf dem ausgemusterten Pony von Beatrice reiten. Wenn er Stallmeister werden will, habe ich nichts dagegen. Aber wann siehst du ein, dass du das genauso gut entscheiden kannst? Zumindest was unsere Zucht angeht. Aus dem Jungen könnte außerdem viel mehr werden, das weißt du. Lass uns einfach sehen, wie er sich entwickelt über die Jahre. Er ist noch klein." Robert lächelte leicht. "Gut, also keine Katastrophen? Kommt Mutter gut zurecht mit Vaters Abwesenheit? Was für einen Eindruck hast du?" Er lachte amüsiert auf. "Pferdeknecht und Bauer? Du bist viel mehr. Stell dein Licht nicht immer so unter den Scheffel. Aber weißt du...deine Sorgen hätte ich manchmal gerne...meine sind manchmal viel größer. Auf den politischen Wirrwarr könnte ich verzichten, aber leider muss ich in ein paar Monaten zurück. Henry will, dass ich Männer bringe. Er fürchtet einen Übergriff von Geoffrey."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 So Jun 28, 2015 7:11 pm
Philippe zuckte mit den Schultern. "Ich fände es nicht weiter schlimm, wenn er das hier von mir irgendwann übernimmt und hier Stallmeister zu werden, ist kein allzu schlechtes Los wie mir erscheint. Aber über solche Dinge will ich frühestens anfangen nachzudenken, wenn seine Beine auch wirklich über das Sattelblatt hinaus ragen." erwiderte Philippe lächelnd und nickte dann. "Keine Katastrophen und ein Stein liegt noch immer auf dem anderen. Das aufregendste war wohl, dass der Vater von Ala, James' bestem Freund, hier aufgetaucht ist und den Jungen mitnehmen wollte ..." Philippe schürzte bei der Erinnerung halb amüsiert die Lippen. "Joanna hat ihn recht unsanft vor die Tür setzen lassen." berichtete er und nippte an seinem Ale. Philippe dachte einen Moment über Roberts Frage nach, dann wiegte er den Kopf leicht hin und her. "Ich glaube, mir würde sie es nicht einmal zeigen, wenn sie sterbensunglücklich wäre." bemerkte Philippe dann. "Aber ich schätze, sie kommt zurecht. Sie ist eine starke Persönlichkeit, sicher macht sie sich Sorgen, aber jedes Mal, wenn ein Brief von ihm hier eintrifft, ist sie überglücklich." Philippe lehnte sich mit dem Rücken an die Mauer hinter ihm und grinste schief. "Bin ich das? Manchmal bin ich mir da gar nicht mehr so sicher bei all dem was ich tagein tagaus hier sehe und mache." erwiderte er. "Wir könnten ja einmal tauschen. Wenn ich mir die Haare und den Bart ein wenig vornehmer schneide und deine schicken Kleider anlege, fällt es vermutlich gar nicht weiter auf. Dann kannst du dich um die Gäule, das Vieh, die Ernte und natürlich meine Bälger kümmern und ich gehe dafür nach Rouen. Wie wär's?" Im nächsten Moment setzte Philippe sich jedoch wieder aufrecht hin und sah seinen Halbbruder angespannt an. "Du gehst wieder nach Rouen? Mit Truppen?" fragte er beinahe entgeistert. "Wann? Und wie viele Männer willst du mitnehmen?" Das Robert in der Normandie saß, seine Tage mit Politik, Jagden und Müßiggang verbrachte war eine Sache gewesen, doch die Vorstellung, sein Bruder würde dort in irgendwelche Konflikte hineingezogen und er selbst saß nur hier untätig herum ... Philippes Magen zog sich unweigerlich zusammen.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183 So Jun 28, 2015 7:45 pm
Robert lächelte. "Ja, auch wieder wahr. Kein schlechtes Los. Aber du hast Recht, ein paar Jahre Zeit hat er ja noch. Dann sehen wir weiter, in welche Richtung er gehen will. Wirklich entscheiden muss er selbst." Robert war zufrieden. "Das ist gut. Und ja, mit meiner Mutter ist nicht zu spaßen. Sie kann sich gut durchsetzen. Sie wird es vermutlich niemandem zeigen, das hat nichts mit dir zu tun. Sie liebt ihn einfach, aber solange sie einigermaßen klar kommt und der Betrieb läuft." Er grinste. "Ich fürchte schon, dass es auffallen wird. Besonders meiner Frau. Ich schätze, deine wird davon auch nicht begeistert sein. Robert wurde wieder ernst und nickte. "Ich muss, mir bleibt keine Wahl. Ich weiß nicht...ich dachte vielleicht zwanzig, dreißig Mann fürs Erste. Es geht nur darum die Wachen zu verstärken. Bei Bedarf kann ich ja mehr Männer anfordern. Erst nach der Ernte, vorher gehe ich nicht."