William und Joanna - ab 1182 bis 1183

"Ich bin nicht verweichlicht." erwiderte Mary scharf. "Ich wäge nur genau ab, was für Konsequenzen ein Vergehen haben kann und was über das Ziel hinaus schießt. Wenn du den Jungen wegen einer solchen Kleinigkeit schon so verprügelst, wie willst du ihn dann bestrafen, wenn er wirklich einmal etwas anstellen sollte? Ich denke, Respekt verdient man sich nicht indem man schwächere erniedrigt und zu Brei schlägt." entgegnete Mary mit erhobenem Kinn.
Dann schnaubte sie leise. "Alles unter Kontrolle? Und deshalb hast du am helllichten Tag in aller Öffentlichkeit auf deinen Knappen eingeprügelt? Auf einen wehrlosen Jungen, der bereits am Boden lag und obendrein dein Schutzbefohlener ist? Ich denke, Kontrolle sieht anders aus und genau deshalb bin ich auch eingeschritten." erklärte Mary entschieden und schüttelte den Kopf. "Es sollte dir aber nicht egal sein, immerhin sind es die Menschen mit denen wir hier leben!"

Gerard hob die Augenbrauen. "Was fällt dir ein in diesem Ton mit mir zu reden?! Wenn er wirklich etwas anstellen sollte? Das hat er doch! Er hat mein Schwert unbefugterweise benutzt und es beschädigt. Das ist ja wohl schlimm genug. Respekt? Der Bengel so keinen Respekt haben, er soll gehorchen und tun, was man ihm sagt."
Mary wusste eindeutig nicht, wann es genug war und provozierte ihn weiter. Bevor er sich hindern konnte, hatte er zugeschlagen. "Red nicht solchen Unsinn! Kümmer dich lieber um deine eigenen Pflichten!", fauchte er zornig.
"Ich hab alles unter Kontrolle und es steht dir nicht zu mir etwas vorzuschreiben und mich so bloß zu stellen!Als ob ich nicht selbst entscheiden könnte, wann es genug ist! Aber woher willst du auch wissen, wie man Jungs erzieht..."

"Ich rede mit dir, wie es mir passt und wie ich es für richtig halte!" erklärte Mary entschieden. Sie wollte gerade noch etwas hinzufügen, als Gerard ohne Vorwarnung zuschlug. Der unerwartete Schlag traf sie hart ins Gesicht und riss ihren Kopf herum. Mary schnappte überrascht nach Luft und fuhr sich mit bebenden Fingern über das Gesicht. "Ich habe dich gewarnt." bemerkte sie zornig. "Das hättest du nicht tun sollen ..." zischte sie und holte im nächsten Augenblick aus, um Gerard eine saftige Ohrfeige zu verpassen. "Ich kümmere mich um meine Pflichten oder hast du etwa irgendeinen Grund zur Klage? Ich glaube wohl kaum. Ich tue alles, was in meiner Macht steht, um meine Aufgaben zu erfüllen und dich zu unterstützen!" schleuderte Mary ihm an den Kopf und schnaubte dann leise.
"Ich schreibe dir nichts vor, ich habe nur versucht, dich wieder einmal vor dir selbst zu retten." zischte sie zornig. "Und es spielt keine Rolle, ob Junge oder Mädchen. So erzieht man sicher niemanden vernünftig!" widersprach Mary heftig, wenngleich die Spitze wohl platziert gewesen war und Mary genau wusste, weshalb er so etwas sagte. Er war wütend, weil ihr letztes Kind wieder ein Mädchen geworden war und nicht der ersehnte Erbe.

"Du redest mit mir, wie es angemessen ist!" Seine Wut übernahm wieder einmal die Kontrolle und ließ ihn alle Beherrschung vergessen. Er sah rot und bevor er bewusst reagieren und eine Entscheidung treffen konnte, hatte er bereits die Finger um Marys Hals gelegt, weil sie zurückgeschlagen hatte.
"Wie kannst du es wagen? Ich bin der Earl, ich tue, was mir passt! Was ich sage, wird getan. Du musst mich nicht retten, du musst dich angemessen verhalten. Ich erziehe meine Knappen, wie ich es für richtig halte. Misch dich da nicht ein, du hast mich vor allen bloß gestellt!"
Abrupt ließ er sie los, als habe er sich verbrannt und wandte sich ab, entfernte sich einige Schritte.

Mary hatte die Antwort bereits auf der Zunge, doch sie blieb ihr förmlich im Halse stecken als sie Gerards Finger mit einem Mal um ihren Hals legten. Sie stockte und ihre Augen weiteten sich überrascht, dann fuhren ihre Hände nach oben und sie griff nach Gerards Handgelenk, um seinen Griff zu lösen. Etwas, was auf Grund seiner Stärke nicht wirklich einfach war.
"Gerard, lass mich los!" forderte sie ein wenig atemlos, aber deshalb nicht weniger wütend. Zwar begann ihr Herz schneller zu schlagen, doch sie verbot sich, die Panik in sich aufsteigen zu lassen, wenngleich Gerard in diesem Moment wirklich Furcht einflößend wirkte.
Doch noch ehe Mary die Beherrschung ganz verlieren konnte, ließ er sie los und wand sich ab. Erleichtert atmete Mary tief durch und strich mit den Fingern über ihren Hals, dort entlang, wo gerade noch Gerards Hände gelegen hatten.
Sie schluckte und schüttelte den Kopf. "Du hast dich doch selbst bloß gestellt mit deinem Verhalten." hielt sie ihm vor. "Gerard, so kann das nicht weiter gehen. Du musst lernen dich zu beherrschen. Willst du, dass die Menschen hier Angst vor dir haben? Das ist doch kein Zustand." widersprach sie und drängte dabei das Verlangen zurück zu ihm zu gehen. Es war wohl ratsam etwas Abstand zu ihm zu halten, so wie er sich im Moment benahm.

Gerard spürte Marys Angst und sie ernüchterte ihn. Er wollte ihr keine Angst machen, er liebte sie doch so sehr. Und trotzdem machte sie ihn immer wieder so wütend.
"Dann sag mir doch bitte, wie ich das anstellen soll, Mary...", erwiderte er tonlos. "Ich kann es nicht. Ich kann mich nicht beherrschen, wenn ich wütend werde. So sehr ich mich auch bemühe. Ich weiß, ich bin ein schlechter Mensch....es tut mir leid."
Er wollte sie ja gar nicht schlagen, trotzdem rutschte ihm immer wieder die Hand aus. "Ich kann es einfach nicht."

Mary schloss kurz die Augen und atmete durch. Offensichtlich schien er sich wieder etwas im Griff zu haben. "Doch du kannst es, da bin ich mir sicher!" erwiderte sie entschieden und schüttelte den Kopf. "Du bist kein schlechter Mensch, Gerard. Wärst du das, hätte ich mich nie in dich verliebt. Du hast ein gutes Herz, das weiß ich, du musst dich nur öfter darauf besinnen. Du musst nachdenken bevor du handelst."
Sie sah ihren Gemahl mit ernstem Blick an. Sie wusste auch nicht, wie er sich in den Griff bekommen sollte, wenn er einmal wütend war, beruhigte er sich immer nur schwer. Wenn sie doch nur wüsste, wie sie ihm helfen konnte ...
Sie fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und sah Gerard wieder an. Einen Moment zögerte sie, dann entschied sie sich aber doch, das sensible Thema wieder anzusprechen. "Du solltest mit Ben sprechen. In aller Ruhe. Du hast ihm eine Heidenangst gemacht und ich glaube, auch ziemlich weh getan. Das hat er nicht verdient, Gerard, und du wirst dich sicher besser fühlen, wenn du die Sache geklärt hast. Er hat einen Fehler gemacht, da gebe ich dir Recht, aber dafür hättest du ihn nicht so hart bestrafen sollen."

Gerard sah sie gequält an. "Ich weiß aber nicht wie, Mary. Ich sehe rot, wenn ich wütend bin und kenne kein Maß. Ich kann dann nicht so gut nachdenken..."
Er seufzte leise.
"Aber wenn ich mit ihm spreche, verliere ich mein Gesicht. Er soll das tun, was ich ihm sage und wenn ich jetzt klein bei gebe, ist meine Strafe nichts mehr wert. So hart sie auch war...", erwiderte er unsicher. "Ich weiß nicht, Mary."
Warum konnte er nicht wenigstens einer Frau gegenüber seine Emotionen zurück halten?

Mary hob leicht die Schultern. "Du wirst es wohl einfach üben müssen. Zähle bis zehn, wenn du merkst, dass du wütend wirst oder atmet fünf Mal tief durch ... irgendetwas, was dich von seiner Wut ablenkt." schlug sie ein wenig unschlüssig vor. Es schmerzte sie jedes Mal Gerard so zu sehen und trotz allem, was er heute getan hatte, obwohl er Hand an sie gelegt hatte, spürte sie einmal mehr wie sehr sie diesen Mann in ihr Herz geschlossen hatte. Sie konnte einfach nicht anders als ihn zu lieben.
Im nächsten Moment zog sie jedoch eine Augenbraue in die Höhe. "Ah und weil deine Strafe sonst nichts wert wäre, entschuldigst du dich auch nicht bei mir, sehe ich das richtig?" erwiderte sie nüchtern. "Ich finde nicht, dass du Gefahr läufst dein Gesicht zu verlieren, im Gegenteil. Es gehört eine Menge Mut und Aufrichtigkeit dazu einen Fehler einzugestehen und so etwas kann durchaus dafür sorgen, dass dir eine Menge Respekt entgegen gebracht wird. Du sollst ja nicht vor ihm zu Kreuze kriechen und ihn auf Knien um Verzeihung bitten, aber ich hielte es für sinnvoll, wenn du mit einem Gespräch verhinderst, dass die Angst sich in ihm festsetzt." Sie seufzte leise und zuckte mit den Schultern. "Aber es ist natürlich deine Entscheidung, nicht meine."

"Ich werde es versuchen, Mary, aber ich weiß nicht, ob es funktioniert.", erwiderte Gerard schließlich ein wenig zweifelnd. Er hasste sich ja selbst dafür, dass er immer wieder ausrastete und Mary verletzte. Diesmal würde sie sicher auch sichtbare Male davon tragen. Aber er konnte es einfach nicht kontrollieren, wenn sie ihm widersprach und so provozierte.
"Ich habe mich doch entschuldigt, es tut mir leid...Aber ihm gegenüber kommt es einem Eingeständnis von Schwäche gleich, zumindest wird er es so verstehen, glaube mir. Ich werde darüber nachdenken, aber eine Strafe hat er in jedem Fall verdient für seine Respektlosigkeit."

James fühlte sich wunderbar frei als er zurück zu seinem Gemach ging, hoffend, dass Alan bereits dort sein würde. Nach all den Bangen Tagen schien sich nun endlich alles zu fügen und sich zum Guten zu wenden. Alan hatte eingewilligt ihn zu begleiten und er hatte sich mit seinem Vater ausgesöhnt - James konnte gar nicht anders als zu lächeln.
Seine Hoffnung wurde nicht enttäuscht als er sein Gemach betrat, Alan war bereits da und James schloss eilig die Tür hinter sich, ehe er zu seinem Freund trat und diesen ohne ein weiteres Wort in seine Arme zog, um ihm einen langen Kuss zu geben. "Er war bei mir, Alan." murmelte er schließlich und lachte leise vor Erleichterung. "Mein Vater war bei mir. Er hat sich entschuldigt und wir haben uns ausgesprochen." James musste schwer schlucken, so heftig brachen gerade seine Gefühle über ihn herein. "Er wird uns unterstützen, kannst du dir das vorstellen?" Er lachte wieder und vergrub sein Gesicht dann an Alans Schulter. "Bei Gott, ich bin so froh ..."

Alan sah auf, als James das Gemach betrat. Er war die letzte Zeit sehr angespannt gewesen, auch wegen der nicht gerade ermutigenden Reaktion seines Vaters. Doch vielleicht würde ja doch noch alles gut werden, irgendwie würden sie es in Bologna schon schaffen.
Ein Lächeln zeichnete sich auf sein Gesicht. "Wirklich? Das freut mich sehr für dich. Gott segne deine Eltern und besonders deine Mutter, denn ich glaube fast, dass wir ihr mit diesen Wandel zu verdanken haben. Seine Unterstützung nimmt uns in der Tat einige Sorgen."
Er umarmte James ebenfalls und küsste ihn auf die Stirn.
"Nun wird alles gut..."

Alans Lächeln sorgte dafür, dass James erst Recht warm ums Herz wurde. Er strich seinem Freund durch die Haare und nickte. "Wirklich. Und ja, meine Mutter hatte da definitiv ihre Finger im Spiel. Das ist eigentlich typisch für meine Eltern. Immer wenn Vater sich aufregt, beruhigt ihn meine Mutter anschließend, aber ich hatte trotzdem Sorge, dass es dieses Mal einfach zu viel war." Aber nun war seine Angst doch unbegründet und die Erleichterung weckte James' Lebensgeister. Die letzte Zeit war unglaublich anstrengend und ermüdend gewesen, doch nun war das endlich vorbei.
James vergrub die Finger in Alans Haaren, küsste ihn noch einmal und lächelte. "Ja, das wird es." stimmte er zu. Die Euphorie stieg ihm zu Kopf und ehe er weiter darüber nachdachte, schob er seine Hand unter Alans Hemd. "Alan, ich ..." Er stockte, ließ die Finger dabei jedoch weiter über die warme Haut wandern. "Ich liebe dich. Mehr als alles andere." erklärte James aufrichtig und verschloss Alans Lippen mit einem weiteren Kuss.

Alan grinste. "Deine Mutter hat da wirklich ein gutes Händchen, sie hat deinen Vater offensichtlich gut im Griff, ohne dass er es wirklich bemerkt. Faszinierend. Aber jetzt ist alles gut und wir müssen uns keine Sorgen mehr machen. Darüber bin ich wirklich erleichtert."
Er war doch überrascht über James' plötzliche Impulsivität und erstarrte leicht, als dessen Hand über seine nackte Haut strich. Nicht, weil er Angst davor hatte, sondern weil er es nicht erwartet und James so eifersüchtig reagiert hatte, weil er mit Cedric im Bett Erfahrung gesammelt hatte.
Er erwiderte seinen Kuss und zog James näher zu sich.
"Ich dich auch...", sagte er leise und strich langsam über dessen Rücken.

James lachte. "Ja, das hat sie schon immer gehabt. Anders kenne ich die beiden gar nicht." erwiderte er amüsiert und nickte. Ja, jetzt waren sie ihre Sorgen los. Ein wirklich berauschendes Gefühl, doch als Alan unter seiner Berührung erstarrte, stockte James, hielt inne und sah unsicher zu Alan auf. War er zu weit gegangen?
Doch im nächsten Moment erwiderte Alan seinen Kuss und James fühlte sich rundum glücklich als Alan ihn sogar dichter an sich zog. James lächelte sanft. "Ich will nie wieder so lange von dir getrennt sein, hörst du? Nie wieder." erklärte James und erschauderte als Alan ihm über den Rücken strich. So unglaublich lange hatte er sich wieder nach dieser wunderbaren Nähe gesehnt!

Alan nickte. "Das kann ich mir gut vorstellen." Er überließ sich der Zweisamkeit und seufzte zufrieden. "Ich auch nicht von dir. Es ist einfach schwer zu ertragen, so weit weg zu sein. Ich habe mich ziemlich einsam gefühlt."
Er zögerte kurz und lehnte sich dann vor.
"Hast du eigentlich die Tür abgesperrt?", fragte er leise. "Ich schätze, wir sollten unsere glückliche Zukunft gebührend feiern. Wir waren lange genug getrennt."
Jetzt, da er erste Erfahrung gesammelt hatte, hatte er die Scheu verloren. Und er wollte mehr...

"Furchtbar einsam ... sowohl am Tag als auch in der Nacht. Ich habe ständig an dich denken müssen." murmelte James. Im nächsten Moment stockte er und nickte dann langsam. "Das habe ich." erwiderte er. Er hatte nicht abgeschlossen, weil er ernsthaft geglaubt hatte, sie würden miteinander schlafen, aber James wollte auf Nummer sicher gehen und verhindern, dass jemand herein platzte, während sie beide auch nur einen Kuss teilten. Das wäre schon schlimm genug. Hier würde er das sicher irgendwie decken können, aber es war besser immer eine gewisse Vorsicht walten zu lassen.
James spürte, wie sein Herz zu rasen begann und ein Wirbelsturm der Gefühle brach über ihn herein. Er sehnte sich nach Alan, nach dessen Nähe und dem Gefühl, endlich angekommen zu sein, doch gleichzeitig machte sich die Angst in ihm breit. Es war so, wie er es schon Cedric gegenüber gestanden hatte, was, wenn er Alan enttäuschte?
Er selbst hatte eine handvoll Male mit Francesco die Nacht verbracht, aber das lag nun auch schon anderthalb Jahre zurück. Alan hingegen hatte gerade jetzt erst so einige Erfahrungen mit Cedric sammeln können und James war sich nicht sicher, ob er da mithalten konnte.

Alan seufzte leise. "Es ging mir auch so...ich habe oft an dich gedacht und niemand hätte daran etwas ändern können." Ein zärtliches Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er spürte James' Nervosität und konnte sich vorstellen, was in dem Anderen vorging.
"Mach dir nicht so viele Gedanken, ich bin mindestens so aufgeregt wie du. Im Prinzip habe ich nur einen Rückstand an Erfahrung aufgeholt."
Alan beugte sich vor um ihn zu küssen und schob dann ebenfalls seine Hände unter dessen Hemd, das er hier Zuhause statt der Kutte trug.

James lächelte schief. "Nur liegen meine Erfahrungen in dem Punkt schon reichlich weit zurück." gestand er dann offen ein, was ihn beschäftigte, Alan hatte ihn ohnehin durchschaut.
Er versuchte seine Nervosität zurück zu drängen und schloss die Augen als Alan ihn erneut küsste, schnappte im nächsten Moment jedoch überrascht nach Luft als er die Hände seines Freundes auf seiner Haut spürte.
Es war kaum zu glauben, dass er wirklich so nervös war, denn immerhin ging gerade sein Traum in Erfüllung! Es war Alan mit dem er hier stand, eigentlich kein Grund, um aufgeregt zu sein.
James redete sich in Gedanken gut zu und öffnete dann kurzer Hand Alans Hemd, ehe ihn der Mut noch verlassen konnte. Zärtlich strich er über die warme Haut und lächelte. "Unglaublich wie sehr du dich verändert hast ..." stellte er fest und fuhr mit den Finger sachte die Muskeln nach, die sich mittlerweile deutlich abzeichneten. Ja, Cedric hatte wohl Recht gehabt, dieses eine Jahr hier hatte Alan wirklich gut getan, in vielerlei Hinsicht.

Alan schüttelte den Kopf. "Na und? Was spielt das für eine Rolle? Ich will nicht, dass du dich vor mir schämen musst. Das will ich ja auch nicht. Ich bin einfach nur froh, bei dir zu sein."
Er ließ sich das Hemd öffnen und genoss die Berührungen auf seiner nackten Haut, ehe er es James gleich tat.
"Du dich auch...vor allem innerlich. Aber ein Jahr ist eine lange Zeit, natürlich verändert man sich und durchläuft Prüfungen."
Alan griff nach James' Hand.
"Na komm, lass uns zum Bett wechseln."

James schluckte und schlang für einen Moment die Arme um Alans Nacken, um ihn innig zu küssen. "Bei Gott, ich weiß, warum ich dich so sehr liebe, Alan!" wisperte er gegen dessen Lippen. Mit so wenigen Worten hatte Alan James' Bedenken beiseite gewischt und ihm beinahe ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. Alan hatte Recht, es ging darum, dass sie beide beisammen waren. Das war das Einzige, was zählte.
James grinste schief. "Innerlich? Ich hoffe doch aber nicht allzu sehr zu meinem Nachteil?" gab James zurück und ließ sich dann bereitwillig zum Bett hinüber ziehen. Er zog sich eilig die Schuhe aus und ließ sich dann auf dem Bett nieder, griff nach Alans Hand und zog ihn zu sich hinab. "Wie wäre es, wenn du mir zeigst, was du alles gelernt hast, hm?" fragte er leise und strich Alan sanft durch die Haare.

Alan lächelte gegen seine Lippen und vertiefte den Kuss ein wenig. Er wollte jede Minute mit James genießen, besonders, da nun endlich alles gut werden würde.
Er folgte James zum Bett hinüber und setzte sich neben ihn. "Das zeige ich dir nur zu gerne....", raunte er und beugte sich über James, drückte ihn damit sanft hinunter auf das Bett und ließ sanft die Lippen über seinen Oberkörper wandern.
"Gott, wie lange ich mich danach gesehnt habe..."
Cedric hatte diese Gelüste in ihm geweckt und seitdem ließen sie ihn auch in Bezug auf James' nicht mehr los.

James war in gewisser Weise ehrlich verblüfft, dass Alan so viel Mut und Initiative an den Tag legte, doch das gefiel ihm. Sehr sogar. Er ließ sich widerstandslos von Alan hinab drücken und keuchte leise auf als die Lippen seines Liebsten über seinen Oberkörper wanderten. Es war fast als würde er seine Haut in Flammen setzten.
James ließ seine Hände über Alans Rücken wandern und stöhnte leise auf. Wie lange hatte er sich nach diesem Moment gesehnt? Er hatte das Gefühl, sein Herz müsse überquellen vor lauter Liebe und dazu kam, dass sein Verlangen mit jedem einzelnen Kuss, den Alan auf seiner Haut platzierte immer heftiger wurde.
Für einen Moment zögerte er noch, dann ließ James die Hände zu Alans Hosenbund wandern, strich zärtlich daran entlang und fing seinen Freund währenddessen in einem Kuss. "Ich liebe dich." Er hatte das Gefühl, diese Worte gar nicht oft genug sagen zu können.
Mit etwas bebenden Fingern öffnete er schließlich Alans Hose. Er wollte ihn und zwar jetzt sofort, er wollte sich nicht noch länger mit anderen Dingen aufhalten, das würden sie später noch alles tun können.

Alan war selbst überrascht wie leicht es ihm fiel, die Initiative zu ergreifen. In seiner Zeit mit Cedric war er immer der passivere Part gewesen, aber mit James lagen die Dinge noch einmal ganz anders.
"Und ich liebe dich."
Er seufzte auf, als james sich an seiner Hose zu schaffen machte und unterdrückte ein leises Stöhnen. Er öffnete den Gürtel seines Liebsten und befreite ihn schließlich ebenfalls von der letzten Kleidung, die sie voneinander trennte.
"Dann lass uns endlich tun,w as wir schon längst hätten tun sollen...", raunte er heiser.

James' Herz raste und sein Brustkorb hob und senkte sich rasch als er den Kopf in die Kissen sinken ließ, die Arme um Alan schlang und sich an ihn schmiegte. "Oh Alan, das war ..." er suchte einen Moment nach einem passenden Wort und schüttelte kurz den Kopf, weil ihm keines wirklich passend erschien. "Wundervoll. Wirklich wundervoll." fügte er schließlich hinzu.
Zärtlich strich er Alan über die Wange und hauchte einen Kuss auf dessen Lippen. "Ich bin so froh, dass wir diesen Schritt getan haben. Und, dass du mich nach Bologna begleiten wirst ... dass sich einfach alles in die richtige Richtung entwickelt." nuschelte James zufrieden und legte den Kopf auf Alans Brust. "Hm, vielleicht sollte ich mich bei Cedric bedanken ..." sinnierte er ein wenig spöttisch und malte mit dem Zeigefinger kleine Kreise auf Alans Bauch.