Joanna & William
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Joanna & William

Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
 
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 William und Joanna - ab 1182 bis 1183

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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyMo Aug 17, 2015 11:32 pm

Robert

Robert lauschte etwas unbehaglich Henrys Ausführungen. Er hatte im Herbst wie versprochen ein paar Männer gebracht und seitdem saß er bis auf kurze Abstecher Zuhause hier fest. Die ganze Situation gefiel ihm gar nicht und der drohende Krieg schwebte wie ein Damoklesschwert über ihm. Er war nicht so überzeugt vom überragenden Sieg wie die Anderen, besonders Henry. Aber das behielt er wohl lieber für sich.
Es kam trotzdem sehr überraschend, dass Henry ihm das Kommando über einen Teil der Truppen übertrug. Und willkommen war es ihm nicht. Er wollte nicht gegen seinen Schwager Krieg führen, möglicherweise noch gegen seine Brüder. Doch ablehnen? Unmöglich bei einer solchhhen Geste des Vertrauens. Robert verneigte sich vor Henry, wie es sich gehörte.
"Ich..ich danke Euch vielmals für das Vertrauen, Sire, ich werde Euch nicht enttäuschen." Das hoffte er zumindest. "Wann möchtet Ihr aufbrechen?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyMo Aug 17, 2015 11:44 pm

Henry Junior Marshal

Henry strahlte wie ein beschenktes Kind und legte Robert kurz eine Hand auf die Schulter. "Wundervoll. Ich bin sicher, dass Ihr Eure Aufgabe ganz hervorragend erledigen werdet." erklärte Henry voller Zuversicht. Dann fuhr er sich mit der Hand kurz über das Kinn und blickte in die Runde. "In zwei Tagen, meine Herren." verkündete er und erhob sich. "Wir sollten jetzt keinesfalls zögern und unseren Vorteil verschenken indem wir unnötig lange hier herum sitzen. Die Truppen sind ausgehoben und stehen bereit, die Versorgung ist soweit gesichert, alles wartet nur darauf, dass wir aufbrechen. Also sollten wir den morgigen Tag nutzen, um die letzten Kontrollen durchzuführen, so dass wir am darauffolgenden Morgen aufbrechen können." Henry griff nach seinem Becher und hob ihn hoch, um in die Runde zu prosten. "Auf einen erfolgreichen Feldzug!"
Die versammelten Männer, alles engste Vertraute Henrys, die im kommenden Feldzug auch das Kommando über die Truppen führen würden, taten es ihm gleich und ließen ihren jungen König hochleben.
William Marshal, der zwischen Henry und Robert saß, lehnte sich zu seinem Schwager hinüber. "Meinen Glückwunsch zu diesem unglückseligen Amt." murmelte er leise und prostete Robert kurz zu. "Ich hoffe nur, er reißt uns damit nicht alle noch ins Verderben. Es kann kaum etwas gutes dabei herauskommen, wenn Brüder sich auf dem Schlachtfeld gegenüber stehen." Und er selbst würde ebenfalls seiner angeheirateten Familie gegenüberstehen - kein Gedanke, der ihm gefiel, wenn er ehrlich war.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 10:38 am

Robert

Robert biss die Zähne zusammen. Zwei Tage also...die letzte Frist. Pflichtschuuldig hob er mit den Anderen den Becher um Henry zuzuprosten. Was war es nur, das ihn so an diesen König band, dener nicht einmal mochte? Trotzdem hatte er einen Eid geschworen, als Junge...Was blieb ihm schon übrig? Auf einen erfolgreichen Feldzug. Es kam ihm vor wie Hohn und gleichzeitig schämte er sich für diese Gedanken.
Umso überraschter war er, als William Marshal sich zu ihm hinüber beugte, einer der engsten Vertrauten des jungen Königs. Und doch war Marshal seit einigen Jahren sein Schwager. Robert war wirklich froh, dass er nicht als einziges Mitglied seiner Familie auf Henrys Seite stand. Doch die Kritik in den Worten seines Schwagers verwunderte ihn.
Er zog auf die Glückwünsche hin eine kurze Grimasse. "Eine Ehre, auf die ich gern verzichten würde. Doch solche Worte aus Eurem Munde, William?" Er hatte nie gewagt ihm gegenüber Kritik zu äußern, weil Marshal so eng zu Henry stand - hatte er geglaubt. Doch offensichtlich hatte auch die Heirat mit Isabella ihn etwas zum umdenken gebracht.
"Das hoffe ich auch, ich bin Eurer Meinung. Ein Bruderkrieg ist nie von Ehre gekrönt. Wegen verletztem Stolz...", murmelte er unauffällig zurück. "Und mich zwingt er ebenfalls dazu gegen meine Brüder ins Feld zu ziehen."
Er hoffte nur, dass der alte König und sein Vater nicht eingreifen würde. Wenn er seinen Vater auf dem Schlachtfeld wusste, konnte er nicht kämpfen. Mit Edward war das ein wenig anders, ihm konnte er aus dem Weg gehen. Er war für Henry nicht allzu wichtig. Aber den Lordkanzler in die Finger zu bekommen, war für den jungen Henry sicher ein Traumziel.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 1:16 pm

Marshal

William hob die Schultern. "Ich bin Realist, mein Freund." erwiderte er und sah kurz zu Henry hinüber, der nun mit einem kleinen Grüppchen seiner Männer zusammen stand, lachte und scherzte. "Genau wie ihr habe ich einen Eid geschworen und ich würde ohne zu zögern mein Leben für diesen verrückten Bengel geben. Vor zehn Jahren habe ich ihn zum Ritter geschlagen, war sein Mentor, sein Freund ... trotzdem bin ich nicht blind für seine Fehler und heiße längst nicht alles gut, was er anstellt. Dennoch würde ich ihn nie in dieser Sache alleine lassen, immerhin ist es irgendwie auch meine Schuld, dass es soweit gekommen ist. Ich habe es versäumt ihm bessere Ratschläge zu geben, einen vernünftigeren Mann aus ihm zu machen ..." William zuckte leicht mit den Schultern. "Also stehe ich ihm bei so gut ich kann. So wie ich es geschworen und auch seiner Mutter versprochen habe."
William nahm einen Schluck von seinem Wein und sah seinen Schwager wieder an. "Ihr steht im Kontakt zu Eurem Vater, oder? Wisst Ihr, ob sie planen einzugreifen und vor allem zu wessen Gunsten?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 1:31 pm

Robert

"Ich muss gestehen, es fällt mir schwer genauso bedingungslos ergeben zu sein wie Ihr. Vielleicht liegt es daran, dass ich oft genug seine schlechten Seiten kennengelernt habe. Ihr habt eine andere Bindung zu ihm als nur einen Eid. Umso bewundernswerter finde ich es, dass gerade Ihr so kritisch seid. Doch ich glaube nicht, dass es Eure Schuld ist. Henry ist taub für vernünftige Ratschläge, die ihm nicht passen. Egal, von wem sie stammen. Mich hingegen überschüttet er mit Gunstbeweisen, obwohl ich nie etwas dafür getan habe." Er hob die Schultern.
"Wir werden sehen, wohin uns das alles führt." Robert legte den Kopf schief. "So wie Ihr in Kontakt zu Isabella steht, nicht wahr?", gab er lächelnd zurück. Isabella würde sicher auch Antworten geben, wenn sie etwas aufgeschnappt hatte. "Aber soweit ich weiß, ist noch kein Entschluss gefallen einzugreifen. Henry will wohl abwarten, ob sich die Sache selbst regelt. Aber seit Eleonore am Hof ist, würde ich mich nicht darauf verlassen, dass es Henry ist zu dessen Gunsten der König eingreifen würde.", wagte Robert eine Prognose.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 1:40 pm

Marshal

William lächelte leicht. "Was nicht weiter verwunderlich ist, bedenkt man Eure Vergangenheit mit ihm und die meine. Mir würde es an Eurer Stelle wohl kaum anders gehen. Aber egal wem die Loyalität gilt, die wir aufbringen, man darf deshalb nie den Fehler machen und die Augen vor allem Falschen zu verschließen. Im Gegenteil, es gehört viel eher zu unserer Pflicht auch die Fehler zu erkennen, damit wir möglicherweise helfen können, diese zu bereinigen." erwiderte William.
Dann musste er gegen seinen Willen leise lachen und nickte. "Sicher. Allerdings muss ich sehr vorsichtig sein, was den Kontakt zu meiner Frau angeht. Wenn auch nur irgendeine Kleinigkeit schief geht, will ich sicher sein, dass man ihr keinen Strick aus dem drehen kann, was sie mir anvertraut hat. Ich will meine Frau nicht als Spionin in England wissen." gab er dann offen zurück. "Schließlich habe ich sie dorthin geschickt, damit sie sicher vor all diesen Wirren ist."
William hörte Robert aufmerksam zu und nickte dann. "Ja, es würde mich auch ehrlich gesagt überraschen, wenn es anders wäre. Auch wenn dieser Feldzug offiziell gegen Richard geführt wird, so ist er doch gleichzeitig ein Affront gegen den König und das nun schon das zweite Mal ... wenn der König zu den Waffen greift, dann werden wir in ernste Schwierigkeiten geraten."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 2:00 pm

Robert

Robert legte den Kopf schief und nickte. "Vermutlich liegt es daran. Vielleicht weiß Henry das auch und überschüttet mich deshalb mit seiner Gunst. Eure Einstellung gefällt mir, Marshal. Ich bin wirklich froh, dass Isabella Euch geheiratet hat."
Er lächelte. "So würde es mir auch gehen, denke ich. Aber vertraut mir, Isabella ist klug genug um Andeutungen so zu verpacken, dass man ihr keinen Strick daraus drehen kann. Sie wird schon aufpassen. In England ist sie sicher. Aber immerhin weiß ich, dass nicht ich allein mich danach verzehre meine Frau bald wieder zu sehen. Diese ganze Geschichte dauert schon viel zu lange. Es wird nur umso schwieriger für mich, da mein Sohn derzeit bei Richard lebt."
Robert seufzte schwer. "Ja, das denke ich auch. Also hoffen wir, mein Vater bewegt Henry dazu noch eine Weile die Füße still zu halten. Herrje, ich wollte nie so in Politik verstrickt sein und jetzt bin ich es von allen Seiten."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 2:07 pm

Marshal

William musste grinsten. "Vielen Dank für das Kompliment. Ich bin auch froh, dass sie das getan hat." bemerkte er amüsiert. "Eure Schwester ist ein wahrer Juwel, sie bereichert mein Leben wirklich ungemein und Ihr habt Recht, ich sehne mich sehr danach sie wieder bei mir zu haben." Besonders jetzt, da Isabella schwanger war und sie endlich das lang ersehnte Kind bekommen würden.
William schlug die Beine übereinander und kräuselte spöttisch die Lippen. "Und das hier, mein Freund, ist erst der Anfang von allem. Was denkt Ihr wohl, wie es werden wird, wenn Ihr eines Tages Euren Vater beerbt? Dann ist jeder einzelne Schritt, den ihr tut, mit einem Mal ein Politikum. Ihr werdet irgendwann einer der einflussreichsten Männer des Landes sein. Und obendrein beinahe schwindelerregend reich. Also gewöhnt Euch besser schon einmal daran, Robert. Zumal Ihr obendrein eine sehr gewichtige Verwandschaft habt, wenn ich mir ansehe, was Eure Brüder so anstreben und wen Eure Schwestern geheiratet haben." William legte Robert eine Hand auf die Schulter. "Ihr steckt schon seit Eurer Geburt bis zum Hals drin in diesen politischen Wirren. Gebraucht Euren klugen Verstand und nutzt Eure Position aus, um England zu einem noch schöneren Ort zu machen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 2:23 pm

Robert

Robert grinste zurück. "Das ist sie. Isabella wusste schon immer, was sie wollte. Es beeeindruckt mich immer wieder, wie erwachsen sie für ihr Alter schon ist. Die Ehe mit Euch hat ihr gut getan. Und nun, da sich endlich der Nachwuchs einstellt umso mehr, nicht wahr?"
Er verdrehte die Augen und lehnte sich zurück. "Ja, ich weiß...Ich hoffe nur, dass es bis dahin noch lange dauert. Gott sei es gedankt ist mein Vater noch weit davon entfernt zum alten Eisen zu gehören. Ich werde es auch halten wie er. Ab und an nach London reisen und ansonsten mit meiner Familie halbwegs ruhige Zeiten in Cornwall verbringen. Abgesehen davon weiß ich gar nicht, ob ich dann wirklich Lordkanzler werde....Ich wäre auch nicht unglücklich, wenn nicht. Aber es ist einfach das Erbe meines Vaters. Allerdings befürchte ich, dass Ihr Recht habt. Ich sollte mich daran gewöhnen. Das Paradoxe daran ist nur, dass mein Vater sich nicht ein einziges Mal um die einflussreichen Ehen meiner Schwestern bemüht hat. Die Männer rennen ihm die Türe ein und meine Schwestern verliebten sich einfach nur passend. Er würde keinen von uns in eine Ehe zwingen. Nun ja, die Frauen der Familie müssen die Ehen unter Stande, die mein Bruder und ich eingegangen sind, irgendwie ausgleichen."
Robert erwiderte Marshals Blick und neigte leicht den Kopf. "Ich werde mich bemühen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 2:31 pm

Marshal

William lächelte sanft. "Nun, sie ist nicht mehr das kleine Mädchen von früher, so viel ist sicher. Aber nicht nur ihr tut unsere Ehe gut, mir ebenso. Und der Nachwuchs ist nun natürlich die Krönung des Ganzen. Aber wie ich es Eurer Schwester schon so oft gesagt habe, ich liebe sie so oder so."
William nippte an seinem Wein und hörte Robert aufmerksam zu. Als dieser geendet hatte, nickte er schließlich. "In der Tat, die Welt wäre ohne ihn eine ganze Spur düsterer." erwiderte er, musste dann aber lachen. "Tja, dann scheinen immerhin seine Töchter ihm das Leben leicht gemacht zu haben. Ihr und Euer Bruder habt ja für reichlich Aufsehen mit Euren Frauen gesorgt." merkte William an und hob den Becher ein wenig. "Aber ich kann Euch verstehen. Nachdem Isabella ihren Platz in meinem Herzen erobert hatte, wäre es für mich unvorstellbar gewesen eine andere zu heiraten. Hätte sie mich nicht gewollt, ich wäre wohl unverheiratet geblieben." bemerkte er und trank einen tiefen Schluck.
"Und was die Zukunft angeht ... bringen wir erst einmal diesen unseligen Krieg hinter uns und lassen alles andere auf uns zu kommen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 9:26 pm

Robert

Robert nickte und erwiderte das Lächeln. "Das ist wahr. Und ich bin froh, dass Ihr das sagt. Das zeigt mir, wie wichtig sie Euch ist. Mir geht es mit meiner Frau genauso."
Er hob ebenfalls seinen Becher und trank einen Schluck. "So ist es. Ich wollte Josephine, egal zu welchem Preis. Eine andere Frau war nur schwer denkbar. Also wie gut, dass wir beide die Frauen unseres Herzens bekommen haben. Und ich beglückwünsche Euch zu Eurem Nachwuchs."
Er prostete William zu.
"Ein wahres Wort."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 9:41 pm

Richard

Richard hatte eigentlich vorgehabt schon eher bei Beatrice und den Kindern zu sein, aber die Vorbereitungen für diesen verfluchten Feldzug hatten ihn doch noch länger beansprucht, weshalb er jetzt durch die Gänge eilte, um endlich all dem Trubel für eine kurze Zeit zu entfliehen und noch ein bisschen Zeit mit seiner Familie verbringen zu können.
Als er das Gemach betrat, hatte er für einen Moment das Gefühl aus einem düsteren Traum aufzuwachen. Hier schien die Welt irgendwie noch in Ordnung zu sein. Stephan und Rob saßen am Tisch und brüteten über einer Partie Schach, die Jonathan aufmerksam verfolgte und dann und wann eifrig kommentierte. Guillaume saß in der Fensterbank und war in die Lektüre eines nicht gerade dünnen Buches vertieft und Eleonore saß mit der kleinen Isabel zusammen auf dem Boden vor Beatrice und spielte mit ihrer kleinen Schwester. Es war regelrecht idyllisch.
Richard trat zu Beatrice hinüber, beugte sich über sie und gab ihr einen Kuss. "Diesen Moment würde ich gerne für alle Ewigkeit festhalten." bemerkte er leise und strich ihr eine goldene Haarlocke hinter das Ohr. "Es wirkt alles so friedlich hier."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 9:52 pm

Beatrice

Beatrice genoss die Gesellschaft ihrer Kinder und die Ruhe, die beinahe eine Ruhe vor dem Sturm war. Bald würde Richard mit den Soldaten abreisen um Krieg gegen seinen Bruder zu führen. Und ihren Bruder...
Als sich die Tür öffnete, lächelte Bea liebevoll und küsste ihn sanft, genoss seine Berührung. Sie zog ihn sanft am Handgelenk neben sich auf den Teppich.
"Ja, ich weiß. Ich auch...es ist wirklich friedlich, die Kinder verstehen sich gut und so könnte alles bleiben. Aber da ist ja leider noch dein Bruder, der Unfrieden stiftet und Unruhe hinein bringt. Wann musst du aufbrechen? Lange kann es nicht mehr dauern, nicht? Ich wünschte, es wäre nicht notwendig.", seufzte sie leise.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 10:07 pm

Richard

Richard ließ sich nur allzu bereitwillig neben Beatrice nieder und legte einen Arm um ihre Taille. Er seufzte leise. "Tja, der Fluch der Plantagenets. Wir haben alle zu viel Ehrgeiz, sind zu eigensinnig und zu aufbrausend ... kein Wunder also, dass wir wieder einmal wie die Wölfe übereinander herfallen." brummte er und gab Beatrice einen Kuss. "Wenn ich verhindern will, dass Henry auch nur einen Fuß auf meinen Grund und Boden setzt bereits morgen. Ich wünschte, es wäre anders, aber ich kann ihm nur durch schnelles Handeln beikommen. Ich muss ihm entgegen ziehen, ehe er unsere Grenze erreicht hat. Soll er sein eigenes Land mit Feuer überziehen ... in meines werde ich ihn nicht hinein lassen, so wahr mir Gott helfe." erklärte Richard grimmig.
Sein Blick wanderte durch den Raum und blieb zunächst an seinem Ältesten hängen. "Hat Guillaume irgendetwas zu dir gesagt?" fragte er dann mit gedämpfter Stimme. "Ich glaube, er ist beleidigt, weil ich ihn nicht mitnehmen will."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 10:21 pm

Beatrice

Beatrice seufzte ebenfalls und lehnte sich an ihren Mann. "Pass ja auf dich auf, Richard. Und kämpfe nicht gegen meinen Bruder, ich bitte dich. Sicher ist es besser, wenn der Krieg gar nicht erst nach Aquitanien kommt, aber ich mache mir ziemliche Sorgen um dich. Ich wünschte, Henry wäre nicht so aufbrausend." Und manchmal wünschte sie, Richard hätte diesen verdammten Eid einfach geleistet und wäre nicht so ein großer Dickschädel.
Beatrice folgte seinem Blick und lächelte schmal. "Gesagt hat er nichts, aber er hat Stephan auflaufen lassen, als dieser nach einem Spiel gefragt hat und seitdem liest er schmollend in seinem Buch. Aber er ist zu jung. Er wird noch ein paar Jahre lernen müssen, bis er soweit ist, erste Schlachten zu schlagen. Lass ihn beleidigt sein."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 10:29 pm

Richard

Richard nickte. "Ich werde ihm so gut es geht aus dem Weg gehen, versprochen." Darüber hinaus würde er seinen Männern die Anweisung geben niemanden von Rang und Namen zu töten, sondern gefangen zu nehmen, wenn es eben möglich war. Das war zwar keine Garantie, aber immerhin etwas.
Dann lächelte er sachte und küsste Beatrice. "Keine Angst, Unkraut vergeht nicht. So schnell wirst du mich nicht los." erklärte er und strich ihr über den Rücken.
Richard beobachtete seinen Sohn einen Moment und seufzte dann. "Es ist ja nicht so, als könnte ich ihn nicht verstehen, aber mit elf könnte er nicht einmal als Knappe durchgehen. Seine Zeit kommt schon noch früh genug, aber er sieht das natürlich anders. Pass gut auf ihn auf, ja?" Richard sah Beatrice wieder an und zog sie etwas dichter an sich. "Und hab ein Auge auf Rob. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht gerade einfach für ihn ist, seinen Vater auf dem Schlachtfeld zu wissen. Und dann auch noch auf der Seite, die gerade versucht das Land zu erobern in dem er gerade lebt."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 10:42 pm

Beatrice

Beatrice war erleichtert und küsste ihn auf die Wange. "Danke. Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, dass ihr gegeneinander kämpft. Er ist immerhin mein Bruder. Und ich will dich nicht verlieren. Also pass gut auf dich auf."
Beatrice nickte knapp. "Ja. das sehe ich auch so. Keine Sorge, ich werde ein Auge auf ihn haben und ihn beschäftigen. Dann kommt er nicht auf dumme Gedanken. Und Rob...ich denke, er fühlt sich wohl genug, um nicht ständig daran zu denken. Aber ich werde ihn trösten, wenn es nötig ist und ihm einige Dinge erklären. Er ist so ein guter Junge. Immerhin kann ich ihm ja sagen, dass du ein kleines Bisschen auf seinen Vater acht gibst. Gott gebe, dass dieser unselige Krieg bald vorbei ist. Zu viele Wirren hängen damit zusammen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 10:47 pm

Richard

"Du wirt niemanden verlieren, dafür werde ich sorgen." erklärte Richard und hauchte einen Kuss auf ihre Wange. "Und ich werde bald wieder hier sein. Auch wenn Henry uns ein wenig überrascht hat, er hat nicht das Zeug dazu mich auf dem Schlachtfeld zu schlagen. Er mag ein paar gute Kommandanten haben, aber die habe ich ebenfalls. Und er ist ..." Richard machte eine kurze Pause und schüttelte den Kopf. "Er ist gut darin Gold und Silber zu verprassen und sich prunkvoll als König zu präsentieren, aber wenn es um die wirklich wichtigen Dinge geht, fehlt ihm einfach etwas."
Richard lehnte sich soweit zurück, dass er den Sessel im Rücken hatte und zog Beatrice dann auf seinen Schoß. "Und nun genug von diesem Theater. Lass uns die Zeit, die wir heute haben noch einmal in Ruhe genießen, ja? Damit ich etwas habe, woran ich mich abends erfreuen kann, wenn ich alleine in meinem Zelt liege und versuche zu schlafen." erklärte er und zwinkerte Beatrice zu.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 11:06 pm

Henry II

Henry lief ungeduldig in seinem Arbeitszimmer auf und ab. Er wartete auf William, mit dem er einige Dinge zu besprechen hatte. Die neusten Nachrichten vom Festland waren nicht gerade erbaulich. Nachdem sich in die Auseinandersetzung zwischen Richard und Henry nun auch noch Geoffrey einmischte, wurde das ganze Debakel zu groß, um einfach untätig zuzusehen und Henry erwog, doch ein paar Truppen hinzuschicken.
Dieser Meinung war auch Eleonore, hatte er festgestellt, die offenbar einen regen Briefwechsel mit Richard unterhielt und so gut informiert war.
Als es klopfte, hielt Henry inne. "Komm schon rein, William. Wir haben keine Zeit zu verlieren."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 11:11 pm

William

Als Henry ihn hatte rufen lassen, hatte William umgehend ein ungutes Gefühl bekommen. In der letzten Zeit trafen ständig neue Nachrichten vom Festland ein und William rechnete täglich mit dem Schlimmsten - ein furchtbar zermürbender Zustand.
Er klopfte und trat rasch ein als er die ungeduldige Stimme seines Cousins vernahm. Irgendetwas war nun also passiert. "Nun, was ist es?" fragte er angespannt. "Was ist passiert?" Er hoffte nur inständig, dass es keine Todesnachricht war, die er nun überbracht bekam. Immerhin gab es neben Robert auch noch seine beiden Schwiegersöhne, die in die ganze Sache verwickelt waren und William wollte lieber nicht daran denken, was geschah, wenn einer von ihnen fiel.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 11:19 pm

Henry II

Henry nahm seine Wanderung durch das Zimmer wieder auf, die Arme auf dem Rücken verschränkt. "Geoffrey mischt sich in den Krieg ein. Und ich werde das gefühl nicht los, dass er das von Anfang an so vor hatte. Ich denke, es wird Zeit dieses Kindertheater zu beenden und wieder Ordnung zu schaffen. Ich hätte gerne deine Meinung dazu. Sollen wir eingreifen? Und auf welcher Seite?"
Er konnte weder brauchen, dass Aquitanien noch die Normandie völlig ausgeblutet wurden unter einem sinnlosen Kampf aus verletztem Stolz.
"Ich glaube nicht, dass sie das Ganze so schnell zu einem Ende bringen.Ich solte dieses kindische Treiben wohl beenden."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 11:28 pm

William

William rieb sich die Schläfe und nickte langsam. "Wieso überrascht mich diese Nachricht nicht?" murmelte er verdrossen. Geoffrey war unter Henrys Söhnen schon immer der herausragende Ränkeschmied gewesen und es passte hervorragend ins Bild, dass er ausgerechnet jetzt eingriff, um sich einen Vorteil zu verschaffen. William dachte einen kurzen Moment nach und hob dann die Schultern. "Bleibt uns denn eine andere Wahl? Ich denke nicht. Wäre es nur um Henry und Richard gegangen, wäre die Sache vermutlich recht schnell erledigt gewesen, aber egal wie gut Richards strategische Fähigkeiten sein mögen, er kann auch nur an einem Ort sein und Geoffrey und Henry haben so die Möglichkeit ihn aufzureiben." fasste William die Situation nüchtern zusammen. Ihm gefiel zwar absolut nicht zu welchem Schluss er nun kommen musste, aber es half alles nichts. "Ich denke, wir sollten eingreifen und Henry und Geoffrey den Wind aus den Segeln nehmen. Mit diesem Krieg lehnt Henry sich im Grunde doch gegen dich auf. Du hast diese ganze Sache an Weihnachten für erledigt erklärt und entschieden, dass es keine weiteren Konsequenzen haben soll, dass Richard und Geoffrey den Eid nicht geleistet haben. Henry hat also kein Recht diesen Eid nun mit Waffengewalt einzufordern."
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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 11:35 pm

Henry II

"Weil du Geoffrey kennst, mein Lieber. Du weißt genau, dass er solce Dinge liebt. Intrigen, wo er nur kann." Henry seufzte leise und lauschte dann aufmerksam Williams Einschätzung. Er lächelte knapp, aber zufrieden. "Gut zu hören, dass unsere Gedankengänge in die selbe Richtung gehen. Dieser Meinung bin ich auch. Henry übertreibt. Nur weil sein Stolz verletzt ist, ist das kein grund das Land auszubluten und Krieg zu führen im eigenen Reich. Wir haben genug zu tun mit unseren Feinden außerhalb. Also schätze ich, sollten wir die Truppen sammeln und den Bengeln einmal die Leviten lesen.", erklärte er dann. "Würdest du das also in die Wege leiten, William? Scheint so, als würden wir doch nochmal eine Schlacht auf unsere alten Tage bekommen. Wobei ich glaube, dass Henrys und Geoffres Männer vor unserem Banner die Schwänze einziehen. Das ist doch noch einmal etwas ganz Anderes als die Waffen gegen Richard zu heben."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 11:41 pm

William

William lauschte Henry aufmerksam und nickte. "Ja, das sollten wir wohl bevor diese Dummköpfe das Land noch im Chaos versinken lassen. Ich wette, Philippe sitzt in Paris und reibt sich lachend die Hände, er wartet sicher nur darauf, dass wir uns hier gegenseitig die Köpfe einschlagen." grollte William. Dann sah er Henry einen Augenblick lang schweigend an. Ja, sie würden noch einmal in eine Schlacht ziehen. Ein Umstand, der gemischte Gefühle in ihm hervorrief. "Sicher, ich kümmere mich um alles." erwiderte er und gab dann einem Gefühl nach, dass er sich nur hier in Henrys Gesellschaft erlauben durfte, denn Joanna würde ihm für so etwas den Kopf abreißen. Er lächelte und klopfte Henry auf die Schulter. "Ja, so scheint es. Dann lass uns diesen Kindsköpfen einmal zeigen, wozu wir in der Lage sind, hm?" Er grinste spöttisch und bedachte Henry mit einem skeptischen Blick. "Vorausgesetzt, dass du noch in deine Rüstung hinein passt, mein König." feixte er dann.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 28 EmptyDi Aug 18, 2015 11:51 pm

Henry II

Henry stimmte dieser Meinung zu. "Davon gehe ich aus. Und wir dürfen ihm diese Genugtuung nicht bieten. meine sturköpfigen Söhne sollten sich lieber am Riemen reißen. Aber werweiß, ob henry nicht noch mit Philippe paktiert."
Er grinste flüchtig. "Das werden wir tun, und wie. Wir gehören noch längst nicht zum alten Eisen, alter Freund. Sie werden sich noch umschauen. Irgendwie freut es mich, viel zu ruhig in den letzten Jahren." Schließlich war gerade seine Jugend von Schlachten geprägt gewesen, die es zu fechten galt.
Er musste lachen und schlug William leicht gegen den Bauch. "Das ist eine Sorge, die du eher hast als ich, mein Lieber. Wir Plantagenets neigen nicht zum fett werden und meine Rüstung ist ausgezeichnet in Schuss. Wie steht es mit deiner Ausrüstung? Sie wird doch noch nicht eingerostet sein?"
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