William und Joanna - ab 1183

Philippe

Philippe hob die Augenbrauen, als Richard so einen ernsten Tonfall anschlug und ihn so eindringlich ansah. "Ich weiß, dass du der Richtige dafür bist. Aber ich soll dir helfen? Wie soll ich das anstellen? icch kann deinem Vater schlecht sagen, dass er dich als Nachfolger ernennen soll, weil ich es für besser halte. Er wird darüber lachen."
Noch überraschter war er, als Richard fortfuhr. "Sie traut mir nicht? Aber warum? Sie hat mich doch noch nie gesehen und ich dachte, sie würde deiner Einschätzung vertrauen. Warum sollte das gefährlich sein? Wir können beide nur davon profitieren."

Richard lächelte leicht. "Sicher kannst du das nicht, aber du kannst mir den Rücken stärken. Du wärst ein wichtiger Verbündeter für mich, wenn es darauf ankommt. Und ich glaube durchaus, dass ich nicht das letzte Mal mit Henry aneinander geraten bin. Wenn ich mir deiner Unterstützung sicher sein kann, sieht die Lage für mich gleich ziemlich anders aus." Dann würde er Henry mehr entgegen setzen können.
Er lachte leise. "Dich braucht sie nicht zu sehen. Der Umstand, dass du der König von Frankreich bist, ist schon ausreichend. Immerhin bringt dein Besuch hier schon Unfrieden in meine Familie, so viel ist sicher. Und Beatrice denkt, dass ich zu leichtfertig bin in diesem Punkt. Und dass ich dir zu leicht mein Vertrauen schenke."

Philippe

Philippe nickte langsam. "Das kann ich wohl...dir den Rücken stärken. Als Verbündeter kannst du auf mich zählen. Aber ein Krieg mit England ist derzeit das Letzte, was ich will. Doch unterstützen werde ich dich." Er lächelte schief.
"So denkt sie also? Faszinierend. Was hat sie denn zu befürchten? Unfrieden in eurer Familie habt ihr doch immer, dazu braucht es nicht mich, oder was denkst du? Zu leichtfertig....ich werde dich schon nicht fressen. Was soll denn passieren? Sie ist eine äußerst misstrauische Frau, wie zur Hölle hast du sie dazu gebracht dich zu heiraten?"

Richard deutete ein Kopfschütteln an. "Ich habe derzeit kein Interesse an einem Krieg. Und wenn, wird er auch nicht auf englischem Boden stattfinden. Dafür müsste ich meine Truppen erst einmal dorthin bekommen, also würde sich wenn ohnehin alles in der Normandie abspielen. Aber sollte ich irgendwann dazu gezwungen sein ..." Richard sah Philippe entschlossen an. "Dann muss ich sicher sein, dass ich nicht plötzlich zwischen den Truppen meines Vaters und den deinen aufgerieben werde, sondern dass du mir den Rücken stärkst." führte Richard seine Gedanken weiter aus.
Er lehnte sich wieder etwas zurück und hob leicht die Schultern. "Vielleicht ist sie auch erst nach unserer Hochzeit misstrauisch geworden?" schlug Richard langsam vor. "Seit sie all die Intrigen und Ränke kennen gelernt hat." Und meine Vorlieben ...

Philippe

"Solange er nicht auf französischem Boden statt findet...", erwiderte Philippe bedächtig. "Dessen kannst du sicher sein. Ich werde dir den Rücken stärken. Doch sollte mich irgendetwas daran hindern, werde ich dir zumindest nicht in den Rücken fallen. Darauf hast du mein Wort. Ich werde nicht mit Henry paktieren.", versprach er schließlich.
"Seit sie all das kennengelernt hat oder seit du darin verwickelt warst?", fragte er amüsiert. "Bist du noch glücklich mit ihr? Ihr habt keine politische Ehe geschlossen, nicht wahr? Isabelle ist ein nettes Mädchen, aber unsere Beziehung ist völlig anders als eure. Ihr scheint euch viel näher zu sein. Isabelle interessiert nicht sonderlich, was ich treibe. Worüber ich auch nicht allzu traurig bin..."

"Das wird er nicht. Vorerst jedenfalls." erklärte Richard mit schelmischem Grinsen. Dann nickte er und streckte Philippe die Hand entgegen, damit dieser einschlagen konnte. "Das weiß ich wirklich zu schätzen." Zwar würde er Philippe keineswegs blind vertrauen, aber er wusste, dass auf das Wort des jungen Franzosen Verlass war.
Richard schnitt eine Grimasse. "Beides in Teilen, schätze ich. Sie war noch nie angetan von all den Intrigen und seit ich darin verstrickt bin ..." Richard hob leicht die Schultern. Dann neigte er leicht den Kopf und runzelte die Stirn. "Sicher bin ich das. Unsere Ehe hat Höhen und Tiefen, wie jede es hat, doch wir gehen immer gestärkt daraus hervor. Wir haben schon so viel gemeinsam durchgestanden ... davon träumst du mit deiner Isabelle noch nicht einmal nachts." spöttelte Richard.

Philippe

"Das glaube ich dir sofort. Isabelle und ich sind nicht so verbunden, wie ihr es seid. Ich glaube nicht, dass wir schwierige Dinge so gut überstehen würden wie ihr, dazu kennen wir uns zu wenig. Manchmal wünschte ich, ich hätte auch jemanden, der mir so unverrückbar zur Seite steht wie Beatrice dir.", gestand er leise. "Aber das ist vielleicht das Los des Königs, das Alleinsein. Ich bin nie wirklich allein, aber doch ist da niemand, der mir so nahe steht."
Philippe musterte Richard einen Moment und schlug dann ein. Es war ein seltsamer Moment, denn keiner von ihnen machte Anstalten wieder los zu lassen. Sie sahen sich an und in diesem Augenblick war die eigentümlich starke Verbindung zwischen ihnen deutlich zu spüren.
Philippes Puls ging in die Höhe und er konnte den Blick nicht von Richards faszinierenden Augen nehmen.

Richard nickte langsam. "Ja, es ist ein gutes Gefühl jemanden zu haben, der einen so unterstützt. Aber ich mache es Beatrice mitunter auch nicht allzu leicht. Umso dankbarer bin ich ihr dafür, dass sie dennoch bei mir bleibt."
Als Philippe einschlug, sahen die beiden sich in die Augen und Richard spürte ein altvertrautes Kribbeln in der Magengegend. Er spürte Philippes Hand auf seinem Unterarm, spürte den Stoff seines Hemdes unter seiner eigenen Hand und spürte auch, wie sich Philippes Puls beschleunigte.
Ohne eine bewusste Entscheidung getroffen zu haben, strich Richard mit dem Daumen sachte über Philippes Unterarm. Sein Blick war nach wie vor gefesselt von den leuchtenden Augen des jungen Franzosen und das, was Richard dort sah, gefiel ihm außerordentlich.

Philippe

Philippe seufzte leise. "Ich wünschte, es könnte mir auch so gehen...", sagte er leise. Der Moment zog sich hin. Der Moment, in dem sie sich so nahe waren, wie es eigentlich gar nicht sein konnte. Wie es nicht sein durfte?
Er erwiderte Richards Blick und atmete scharf ein, als Richards Daumen über seinen Unterarm strich. "Was tust du?", fragte er heiser.
Philippe konnte das alles gar nicht zuordnen. Er konnte nicht begreifen, was zwischen ihnen war, dass es sie so zueinander zog.

Richard beobachtete wie Philippe nach Luft schnappte und hob leicht die Schultern. "Nichts besonderes ... mon ami ..." erklärte er leise und ließ den Blickkontakt noch immer nicht abbrechen. "Missfällt es dir denn?" hakte Richard leise nach.
Dieses Gefühl hatte ihn so plötzlich angesprungen, dass er es kaum glauben konnte. Ja, er hatte sich von Anfang an zu Philippe hingezogen gefühlt, doch zunächst auf ganz anderer Ebene. Er hatte den französischen König als interessanten Gesprächspartner schätzen gelernt, der ihm die Stirn bieten konnte und das hatte Richard imponiert. Doch bis eben hatte er nicht mehr empfunden als eine solche Freundschaft. Jetzt jedoch ... Richards Herz begann zu hämmern.

Philippe

Philippe schüttelte leicht den Kopf. "Nichts Besonderes nennst du das? So fühlt es sich aber nicht an. Ich...ich weiß nicht."
Er war im Grunde ein sehr selbstbewusster Mann. Das musste er als König von Frankreich auch sein. Aber jetzt zweifelte er an sich selber. Warum zur Hölle erreichte sein Herzschlag ungeahnte Höhen, nur weil Richard ihn berührte? Ihn so ansah?
"Ich verstehe mich nicht.", brachte er schließlich hervor. Er hatte geglaubt einen Freund gefunden zu haben, der ihm ebenbürtig war. Aber was, wenn das noch viel mehr war?

Richard grinste leicht. "Was denn ... sag bloß, du hast mit solchen Dingen noch keine Erfahrung? Dabei sagt man euch Franzosen doch die verrücktesten Dinge nach ..." stichelte er ein wenig.
Richard überlegte einen Moment lang, was er tun sollte. Er schätze an Philippe ja gerade dessen Entschlossenheit, dessen selbstbewusstes Vorgehen und vielleicht sollte er die Sache deshalb hier erst einmal beenden und es dabei belassen ... abwarten was später noch geschah. Aber Richard spürte gleichzeitig dieses Kribbeln im ganzen Körper, das so gerne mehr wollte.
Er atmete tief durch, dann lehnte er sich vor, legte eine Hand in Philippes Nacken und küsste ihn dann ohne weiteres Zögern.
Alles oder nichts, mein König.

Philippe

"Sagen wir es so...ich merke schon länger, dass es diese Seite in mir gibt. Aber ich kann nicht einfach tun und lassen, was ich will. Ich stehe unter Beobachtung, ich bin schließlich der König von Frankreich. Die Welt blickt auf mich. Egal, was andere Franzosen nachgesagt bekommen, ihr König sollte das nicht. Aber ich hätte es bei dir auch nicht erwartet, schließlich bist du doch so glücklich mit Beatrice. Oder habe ich etwas verpasst?"
Philippe war unschlüssig, wohhin das führen sollte und ob es nicht eine schlechte Idee war sich darauf einzulassen.
Und dann küsste Richard ihn und er war gefangen, völlig hoffnungslos. Es fühlte sich an wie die Erfüllung seiner tiefsten Sehnsüchte und vermutlich war es auch so.

"Ach, zum Teufel mit der Welt ..." murmelte Richard und hob dann leicht die Schultern. "Hast du nicht. Aber ich sagte ja schon, dass ich es ihr nicht immer leicht mache. Jetzt weißt du auch wieso." erklärte er.
Richard war sich nicht sicher gewesen, ob dieser Kuss der richtige Schritt war, doch Philippes Reaktion gab ihm Zuversicht. Er löste die Hand von Philippes Arm während sie sich küssten und legte die nun frei gewordene Rechte auf Philippes Oberschenkel, um sich noch etwas weiter zu ihm hinüber zu lehnen.
Dann schließlich löste Richard den Kuss als sie beide kurz davor standen keine Luft mehr zu bekommen. "Und, was denkt Ihr? Gefällt meinem königlichen Gast, was ich zu bieten habe?" flüsterte Richard leise.

Philippe

"Du sagst das so einfach. Du bist auch noch nicht König von England, Richard. Jeder Fehltritt wird sofort von diesen Aasgeiern an meinem Hof wahr genommen und genutzt. Sie warten nur darauf zu beweisen, dass ich Jungspund nicht fähig bin Frankreich zu regieren."
Philippe seufzte leise. "Das hast du...doch es wundert mich umso mehr, dass sie dir so zur Seite steht und dicht hält. Ich fürchte, Isabelle wäre die Erste, die mich verraten würde, wüsste sie davon, weil die Schande zu groß wäre."
Er strich sanft über Richards Rücken, während dessen Hand sich auf seinem Oberschenkel platzierte. Trotz seiner Sorge legte sich ein feines Grinsen auf sein Gesicht.
"Ich denke, es gefällt ihm sogar sehr. Und dir ist bewusst, dass deine Fraumich jetzt noch mehr hassen wird?"

"Das bin ich noch nicht, das ist wahr. Allerdings habe ich auch keinen Vater, der mir die Krone überlassen wird, sondern bin auf Verbündete angewiesen, auf Unterstützer, die hinter mir stehen, wenn ich nach der Krone greife. Für mich ist es also nicht weniger wichtig, was die Leute denken." erwiderte Richard ruhig.
"Ah, eine lange Geschichte ... vielleicht erzähle ich es dir irgendwann mal ausführlich." wiegelte er ab. Er hatte jetzt kein Interesse daran über seine Eheprobleme zu sprechen.
Ein Schauer lief Richard über den Rücken als Philippes Finger darüber strichen und er grinste. "Ah, so kenne ich meinen französischen König doch schon viel eher ..." wisperte Richard leise und hauchte noch einen Kuss auf Philippes Lippen. "Hm, das wird sie. Und ich werde einen handfesten Streit mit ihr haben, wenn sie es herausfindet, so viel ist sicher. Aber darüber mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist."

Philippe

Philippe nickte langsam. "Ja, du hast Recht. Besser also, wenn keiner aus unser beider Umfeld davon erfährt. Wir werden...ausgesprochen vorsichtig sein müssen, mein Freund."
Aber jetzt, wo er den Gedanken einmal akzeptiert hatte, war er bei Weitem nicht mehr so verunsichert wie er es am Anfang gewesen war.
Er erwiderte Richards Kuss ein wenig forscher und vergrub die Finger in den roten Locken. Er besaß die offene Art der Franzosen durchaus und Zurückhaltung war auch nicht seine größte Stärke. Wenn er richtig lebte, wollte er es genießen. Mit allem, was dazu gehörte.
"Ohne Zweifel eine kluge Einstellung. Wenn sie dich verprügelt, kommst du eben nach Paris.", wisperte er zurück.

Richard grinste breit. "Wie man es nimmt." wandte er ein. "Niemand wird etwas dagegen sagen, wenn wir einen Teller teilen, einen Becher ... all solche Dinge wären in den Augen der anderen letztlich Symbole für unsere Freundschaft und das Bündnis zwischen uns. Wir dürfen es nur nicht übertreiben. Doch niemand wird verdacht schöpfen, zumal ich bereits eine große Familie aufzuweisen habe und deine Gemahlin schwanger ist. Du siehst also, die Voraussetzungen sind ideal." bemerkte Richard und lachte heiser auf als Philippe forscher wurde, den Kuss erwiderte und die Finger in Richards Locken vergrub. "Oh, Paris klingt mittlerweile recht verlockend ..." wisperte er und zog Philippe etwas dichter.

Philippe

Philippe lächelte verhalten. Er war nicht ganz so optimistisch wie Richard, aber langsam drang auch zu ihm durch, dass er sich vielleicht zu viele Sorgen machte.
"Ja, so wird es wohl sein. Wir müssen ein bisschen vorsichtig sein, damit niemand Verdacht schöpft, aber letztendlich werden sie alle nur denken, wir verstünden uns als Freunde ausgezeichnet. Ein Bündnis ist für uns Beide ohnehin wichtig. Und ja, eine Familie ist in der Tat eine wunderbare Absicherung. Niemand wird zweifeln."
Er lachte leise auf.
"Natürlich klingt Paris gut. Du solltest öfter dort vorbei sehen, du kommst hier ein wenig einfacher fort als ich aus Paris. Es wäre schade, sähen wir uns nach diesem Besuch hier kaum noch."

"Und ob, mein neuer Bündnispartner." neckte Richard leise. "Vielleicht ließe sich das ja einrichten. Wenn du mir einen guten Grund für Besuche gibst, komme ich gerne ..." wisperte er in Philippes Ohr und gab ihm dann noch einen innigen Kuss.
Dieser Mann machte ihn fast verrückt. Nie hätte Richard so etwas für möglich gehalten, nie hätte er gedacht, dass er mit Philippe Auguste auch nur befreundet sein könnte, besonders nachdem Geoffrey sich doch so leidenschaftlich gern in Paris aufgehalten hatte. Doch dann hatte er den jungen Kapetinger kennen gelernt und in ihm eine nahezu verwandte Seele gefunden. Und jetzt, jetzt schien all dies noch viel weiter zu gehen.

Philippe

Philippe lief ein Schauer über Rücken. "Ja, ich bin sicher, es wird sich einrichten lassen. Alles Andere wäre doch zu schade. Ist das hier nicht Grund genug?", fragte er leise und zog den Kuss, den sie teilten, in die Länge.
"Es ist schon seltsam, dass erst Geoffrey sterben musste, damit wir uns kennenlernen. Wir hätten uns früher treffen sollen, uns ist viel entgangen."
Aber vielleicht war auch genau das hier der richtige Zeitpunkt. Günstiger würden die Bedingungen kaum mehr werden, das war klar.
"Manchmal weiß man erst, was einem gefehlt hat, wenn man es findet, nicht wahr?"

"Sagen wir, es ist ein guter Anfang. Aber die Reise nach Paris ist weit und aufwändig, ich muss schon wissen, dass sich die Mühe wirklich lohnt." erwiderte Richard schelmisch.
Dann schnitt er eine leichte Grimasse. "Solange Geoffrey dir Honig ums Maul geschmiert hat, warst du der letzte Mensch auf Erden, den ich kennen lernen wollte." gab Richard zurück. Sein Bruder war ihm immer ein Dorn im Auge gewesen und wer mit Geoffrey befreundet war, konnte in Richards Augen nicht besser sein.
Sachte strich er Philippe über die Brust und nickte zustimmend. "Wahre Worte, mon ami ..."

Philippe

"Ob es sich lohnt, wirst du schon selber herausfinden müssen, Richard." Ganz so einfach musste man es dem Prinzen ja auch wieder nicht machen.
"Geoffrey war zu mir möglicherweise ein wenig anders als zu dir, du warst sein Bruder. Ich weiß, dass er kein einfacher Charakter war, aber erstaunlicherweise haben wir uns immer recht gut verstanden, auch wenn ich nicht getan habe, was er wollte. Jeder Mensch braucht einen Freund, auch jemand wie Geoffrey.", erwiderte er dann leise.
"Aber jetzt ist alles anders....und wie geht es nun weiter mit uns, mon ami? Ich schätze, du solltest mir in den nächsten Tagen noch ein wenig Zeit lassen mich an das hier zu gewöhnen."

Richard beugte sich vor, so dass seine Lippen sachte über Philippes Ohr strichen. Dabei fand seine Hand geschickt den Weg unter Philippes Hand und strich zärtlich über die warme Haut. "Oh, das werde ich schon herausfinden, sei unbesorgt, Philippe." murmelte er leise.
Dann seufzte Richard leise. "Ah, lass uns nicht mehr über meinen Bruder sprechen, ja? Ich habe keine Lust darauf, dass er mir sogar im Tod noch Kopfzerbrechen bereitet." Philippes nächste Worte sorgten dann aber dafür, dass Richard die Augenbrauen in die Höhe zog. "Dir Zeit lassen dich daran zu gewöhnen?" wiederholte er, zog bedächtig die Hand unter Philippes Hemd hervor und lehnte sich schließlich sogar wieder zurück. "Sicher, wenn der König von Frankreich sich ziert wie eine Jungfrau in der Hochzeitsnacht soll er seine Zeit bekommen, die er sich wünscht." spöttelte Richard.

Philippe

Richard war so nah und seine Hände auf seiner Haut so wam und verlockend zärtlich. Er hatte absolut keine Ahnung, was dieser verrückte Engländer mit ihm anstellte. Er wusste, dass es diese Seite in ihm gab, aber er hatte ihr nie gestattet hervor zu treten. Und doch war da die Frage, wie es sein würde, sich völlig darin zu verlieren. Sicher hatte er in seinem Leben vor Isabelle und auch während der Ehe mit ihr die eine oder andere Frau gehabt, aber er hatte nie das Gefühl gehabt, als würde es ihn voll und ganz glücklich machen.
Schon als Richard die Hand zurückzog, bereute er seine Worte und schaute Richard nachdenklich an. "Ich ziere mich nicht. Nicht wirklich, denn deine Berührungen sind sehr...angenehm. Aber ich habe...dieser Seite an mir nie Raum gegeben. Wie ist es? Fühlt es sich anders an das Lager mit einem Mann zu teilen als mit einer Frau? Für dich? Besser? Ich denke nach bevor ich etwas tue."