William und Joanna ~ 1175

Josephine

Josephine knirschte mit den Zähnen und sah zu der Krippe hinüber, die direkt neben dem Bett stand und in dem die kleine Joanna friedlich schlummerte. Nach wie vor bestand natürlich immer noch ein Risiko, weil sie so früh auf die Welt gekommen war, doch die Kleine machte sich bisher sehr gut und John sah jeden Tag nach ihr, um ihren Zustand zu kontrollieren.
Josephine stieß geräuschvoll die Luft zwischen den Zähnen hervor und sah Joanna dann wieder an. "Später vielleicht." stimmte sie dann widerwillig zu. "Aber im Moment will ich diese Frau weder in der Nähe meiner Tochter noch in meiner sehen." erklärte sie dann entschieden. "Und sollte ich mitbekommen, dass sie Rob irgendetwas erzählt, dann wird sie Ärger mit mir bekommen, das verspreche ich."

 

Joanna atmete langsam aus. "Ich danke dir. Und wenn sie Rob Unsinn erzählt, wird sie auch mit mir Ärger bekommen, verlass dich darauf. Ich kann sie mittlerweile gut händeln. Aber lass dir gesagt sein, sie war so in Sorge um dich, dass sie in unser Gemach geplatzt ist ohne eine Aufforderung abzuwarten. Leider in einem nicht ganz so günstigen Moment.", bemerkt sie mit einem flüchtigen Grinsen.
"Wie geht es der kleinen Joanna denn? Entwickelt sie sich gut? Ich hoffe, sie hat schon an Gewicht zugelegt."
Schließlich machte sie sich Sorgen um ihre Enkelin.

Josephine

Josephine zog die Augenbrauen in die Höhe, sparte sich auf Grund von Joannas Grinsen jedoch einen Kommentar. Stattdessen lächelte sie leicht und nickte. "John sieht jeden Tag nach uns beiden und ist ausgesprochen zufrieden damit, wie die Kleine sich macht." erwiderte sie und lehnte sich zu der Krippe hinüber, um ihre Tochter auf den Arm zu nehmen.
Die Kleine schlief so fest, dass sie sich einfach gemütlich in Josephines Arme kuschelte und ohne mit der Wimper zu zucken weiter schlief. "Wenn sie nicht gerade schläft, ist sie sehr fleißig dabei ihren Hunger zu stillen, der für so einen kleinen Menschen wirklich beachtlich ist." erzählte sie und lächelte zufrieden.

 

Joanna lächelte. "Das ist gut. Wenn John zufrieden ist...." Sie betrachtete ihre Enkelin ausgiebig, als Josephine diese auf dem Arm hatte. "Sie ist gewachsen, nicht wahr? John hat recht. Sie sieht jetzt beinahe aus, als wäre sie pünktlich gekommen. Also wird sie es auch schaffen. Ein süßes Mädchen. Ich bin gespannt, wie sie sich entwickelt, wenn sie älter wird."
Sie war beinahe ein wenig wehmütig.
"Sie werden immer so schnell groß...es ist schon seltsam kein kleines Kind mehr zu versorgen zu haben."

Josephine

Josephine lächelte zufrieden. "Ja, nicht wahr? Mir kommt es auch so vor als wäre sie schon größer." erwiderte sie glücklich und hielt die kleine ihrer Großmutter entgegen. "Möchtest du sie halten?"
Josephine war wirklich glücklich, dass sich alles so gut zu entwickeln schien. "Du kannst dich gerne jederzeit um sie kümmern. Das ist zwar nicht dasselbe, ich weiß, aber die Kleine wird sich sicher freuen und du hast zumindest ein kleines Kind, das du umsorgen kannst." erwiderte Josephine schmunzelnd.
"Aber ich weiß, was du meinst. Wenn ich mir ansehe, wie groß Rob schon geworden ist ... unglaublich."

 

"Natürlich. Sie ist ganz eindeutig gewachsen." Joanna nickte mit einem dankbaren Lächeln. "Gerne." Sie nahm ihre Enkelin entgegen und strich ihr zart mit der Fingerspitze über die Wange.
"Oh darauf werde ich dann und wann zurückkommen. Wenn ihr einmal einen ungestörten Abend braucht, könnt ihr die Kinder ruhig zu uns bringen. Es ist einfach so, dass ich immer ein kleines Kind zu versorgen hatte, seit ich William geheiratet habe. Und jetzt bin ich einfach zu alt. Aber du hast recht, ich habe meine Enkel, die mich in Bewegung halten, wenn meine Kinder es nicht mehr tun."

Josephine

Josephine beobachtete Joanna mit ihrer Enkelin auf dem Arm und lächelte. "Und keine Sorge, deine Enkel werden dich nur allzu gerne noch sehr lange in Bewegung halten. Besonders da ich doch stark hoffe, dass diese kleine Dame hier nicht die letzte gewesen sein wird." Doch bevor diese Planung weiter gehen konnte, musste sie sich erst einmal in Ruhe erholen und das würde wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
"Und Sophie ist zwar nicht mehr ganz klein, aber sie wird dir schließlich auch noch eine ganze Weile erhalten bleiben." erinnerte Josephine ihre Schwiegermutter.

Mathilda

Mathilda war furchtbar nervös. Heute sollte sie endlich Owen heiraten. Doch ihre Anspannung war sehr groß. Das letzte Mal hatte Robert sie schließlich auch erst eine Stunde vor der Hochzeit sitzen gelassen. Doch heute...heute würde hoffentlich alles gut gehen.
Immerhin hatte Owen schon seinen Orden für sie verlassen. Sie hoffte nur, er würde sich nachher beherrschen. Schließlich würde Pater Jonathan aus dem Dorf sie trauen. Etwas, das Owen bisher immer selbst getan hatte.
Und nun....nun würde William sie hoffentlich abholen, er hatte versprochen sie in die Kapelle zu begleiten.

   Owen

William klopfte an die Tür zu Mathildas Gemach und trat ein als er von drinnen eine Antwort bekam. Er lächelte als er die junge Braut sah und ging zu ihr hinüber. "Und, seid Ihr Euch immer noch sicher, dass Ihr diesen walisischen Querkopf heiraten möchtet?" fragte er lächelnd und bot ihr den Arm an, um sie nach draußen zu führen. "Ihr seht wirklich wunderhübsch aus, Mathilda. Owen wird sicher überglücklich sein."
Momentan war Owen jedoch eher furchtbar nervös anstatt überglücklich. Unruhig lief er in seinem Gemach auf und ab und sah dann zu John hinüber, der an den Tisch gelehnt dastand und ihn mit fast spöttischem Blick beobachtete. "Ich hoffe nur, dass alles gut geht." murmelte er fahrig und strich sich einige Haare aus der Stirn. "Ist es schon Zeit? Können wir endlich gehen? Ich werde noch verrückt, wenn ich noch länger hier warten muss."

Mathilda

Mathilda lächelte nervös, als William vor sie trat und ihr den Arm reichte. "Ja, das bin ich. Ich habe nur ziemliche Angst, dass jetzt doch noch etwas schief geht. Noch einmal schaffe ich das nicht.", vertraute se ihrem Vormund leise an.
"Ich danke Euch. Ich hoffe, er wird glücklich mit seiner Entscheidung werden." Und nicht im letzten Moment einen Rückzieher machen.
John betrachtete Owen amüsiert und lachte auf. "Wenn Ihr Euch sehen könntet, Owen. Aber wie war das? Nein, wie kommt Ihr darauf? Ich bin doch nicht verliebt.", neckte er ihn.
"Warum sollte es nicht gut gehen? Sie wird sicher nicht Nein sagen. Und ich glaube, wir können langsam gehen. Warten können wir zur Not auch in der Kapelle noch. Nur die Ruhe."

  Owen

"Es wird nichts schief gehen, meine Liebe. Seid versichert, ich habe gerade noch einmal nach Owen gesehen bevor ich hergekommen bin. Er ist vor lauter Aufregung ganz nervös, er kann es kaum abwarten endlich ja zu sagen." beruhigte William Mathilda und legte ihr eine Hand auf die ihre. "Kommt, lasst uns gehen."
Owen blieb stehen und schnitt eine Grimasse. "Ja ja, lacht Ihr nur!" erwiderte Owen verdrossen. "Damals war ich auch immerhin noch der Meinung, dass ich Recht habe." Er wirkte sichtlich erleichtert als John zustimmte und wandte sich Richtung Tür. "Nein ... das wird sie nicht, nicht wahr?" murmelte er und öffnete die Tür, um nach draußen zu gehen. Sie würde ja sagen. Er würde gleich in der Kapelle stehen und die einzige Sorge, die er dann noch haben würde, war, dass er kein Wort hervorbrachte, weil Mathildas Anblick ihm den Atem verschlug.

Mathilda

Mathilda lächelte William dankbar zu. Dass er sie beruhigte, war auch nicht selbstverständlich. "Wenn Ihr das sagt, Mylord." Das machte ihr in der Tat Mut. "Ich kann es auch kaum erwarten."
Und damit folgte sie William bereitwillig Richtung Kapelle. Diesmal würde sie nicht allein sein, egal, was passierte. Und bald...bald würde sie Owens Frau sein.
John grinste in sich hinein. "Hattet Ihr aber nicht. Aber keine Sorge, wenn sie ja gesagt hat, werdet Ihr der glücklichste Mann der Welt sein. Und jetzt kommt."
Er schloss die Tür hinter Owen und machte sich mit ihm auf den Weg zur Kapelle. Er war gespant, wie Owen auf den Anblick seiner Braut reagieren würde.

  Owen

Owen warf John einen trotzigen Blick zu. "Ja ja, ich weiß. Ich hatte Unrecht und Ihr hattet Recht." Er seufzte und musste sich Mühe geben nicht Richtung Kapelle zu laufen. "Ich hoffe nur, dass ich ihr auch wirklich gerecht werden kann und sie nicht irgendwann von mir enttäuscht sein wird." murmelte Owen nachdenklich und betrat dann mit John die Kapelle um vor dem Altar auf Mathilda zu warten. Er konnte nur hoffen, dass es nicht zu lange dauern würde bis William und sie hier eintrafen.
"Natürlich sage ich das." erwiderte William gelassen und lächelte aufmunternd ehe sie zu der Kapelle gingen. William war wirklich froh, dass Mathilda nun doch noch ihr Glück gefunden hatte. Er hatte sich in gewisser Weise immer etwas dafür verantwortlich gefühlt, dass sein Sohn sie sitzen gelassen hatte.
Er öffnete für Mathilda die Tür und führte sie dann hinein. "Seht Ihr, da ist er. Wie ich es gesagt hatte." raunte er ihr leise zu, während sie auf den Altar zugingen.

Mathilda

John klopfte Owen auf die Schulter. "Ihr solltet einfach glücklich sein. Ihr heiratet heute, mein Freund. Kein Platz für Jammern. Ihr werdet Ihr gerecht werden, wenn Ihr nur Euer Bestes gebt, mein Lieber. Ihr schafft das, da bin ich sicher. Auch wenn es vielleicht manchmal nicht leicht wird."
Mathilda lächelte William noch einmal an und hatte dann nur noch Augen für Owen. Er war wirklich da. Er hatte keinen Rückzieher gemacht. Endlich würde sie ihn heiraten können.
Ob er wohl auch so nervös war?

Owen

Owen nickte nur leicht. Ja, er würde heute heiraten, etwas, dass er nie für möglich gehalten hatte. Doch er hatte gar nicht genug Zeit zu antworten, denn da öffnete sich die Tür und Owen hielt den Atem an. Da war sie. Seine geliebte Mathilda. Und sie sah so hinreißend aus, dass Owen das Gefühl hatte, ihm würden gleich die Beine den Dienst versagen.
Natürlich taten sie das nicht und nur wenig später stand sie bei ihm vor dem Altar und Owen ergriff ihre Hände, während der Priester zu sprechen begann. Es war eigenartig einen anderen hier in dieser Kapelle stehen und seine alten Aufgaben ausführen zu sehen, aber er durfte gleich seine geliebte Mathilda heiraten ... das entschädigte wahrlich für alles andere.

Mathilda

Mathilda ergriff seine Hände und fühlte sich, als wäre sie Zuhause angekommen. Sie konnte es immer noch kaum glauben, dass sie hier stand. Sie würde ihn heiraten.
So sehr war sie auf ihren Liebsten konzentriert, dass sie beinahe ihren Einsatz verpasst hätte.
Doch sie bekam noch rechtzeitig mit, wie der Priester ihr die entscheidende Frage stellte. Sie lächelte und schaute Owen mit strahlenden Augen an.
"Ja, ich will.", antwortete sie.
Wie glücklich sie doch mit diesem Mann werden würde...

Owen

Owens Herz raste vor Aufregung und er konnte den Blick gar nicht von Mathilda nehmen. Ob sie bemerkte, dass seine Hände ein wenig schwitzig waren vor Aufregung?
Als sie endlich die erlösenden Worte sagte, zeichnete sich ein Lächeln auf Owens Lippen ab, das gar nicht mehr verschwinden wollte. Und nur einen Augenblick später war er an der Reihe. "Ja, ich will." Am liebsten hätte er etwas anderes gesagt. Was das denn für eine dumme Frage sei, denn natürlich wollte er, mehr als alles andere sogar!
"Ihr dürft die Braut nun küssen." Die Worte des Priesters rissen Owen völlig aus seinen Gedanken und er brauchte einen Augenblick um zu realisieren, dass er gemeint war. Dann legte er eine Hand an Mathildas Wange und küsste sie. Zwar nur ein leichter Kuss, so wie es sich in der Öffentlichkeit gehörte, doch dafür lag umso mehr Lieb darin.

Mathilda

Mathilda begann zu strahlen, als er auch seinen Willen bekundete. Als er sie dann küsste, war alles egal. Nur er war noch wichtig und sie wollte ihn nie wieder loslassen. Nie wieder...
"Ich liebe dich...", flüsterte sie.
John grinste und stieß William leicht an, der neben ihm saß. "Hättest du gedacht, Owen jemals so glücklich zu sehen? Noch dazu, weil er gerade heiratet? Als wir damals in Oxford waren, hätte ich mit allem gerechnet, aber damit nicht."
Aber er freute sich sowohl für Mathilda als auch für Owen.

Owen   

Owen hätte nie geglaubt, dass es einen Moment geben würde indem er sich so glücklich fühlte. Aber dieser hier war wirklich unbeschreiblich ... "Ich dich auch." murmelte er leise. "Von ganzem Herzen."
Owen ließ schließlich die Hand sinken und bot Mathilda stattdessen den Arm an, um sie hinaus zu führen. Er hatte wirklich nicht erwartet, dass er irgendwann einmal eine Frau aus dieser Kapelle heraus führen würde ... seine Frau.
William grinste und bedachte John mit einem vielsagenden Blick. "Damals in Oxford wolltest du ihm am liebsten auch noch den Hals umdrehen und mittlerweile versteht ihr euch recht gut. Dinge ändern sich und hier an diesem Ort scheint es mir fast so als würden solche Dinge erst recht geschehen. Mich überrascht hier bald gar nichts mehr." erwiderte William amüsiert.

Mathilda

Mathilda lächelte sanft und nahm seinen Arm, damit sie hinaus gehen und sich gratulieren lassen konnten. Sie war einfach glücklich. Und alles Andere hoffte sie, würden sie nun gemeinsam bestreiten. Sie würde niemals mehr allein sein. In Zukunft würde immer Owen an ihrer Seite sein.
John erwiderte Williams Grinsen.
"Das ist wahr. Damals hatte er es auch noch verdient. Wie er sich über Constance geäußert hat....und jetzt ist er nicht besser. Jetzt hat er selbst den Orden verlassen um zu heiraten. Aber du hast recht, eigentlich ist er kein schlechter Kerl."

Owen

Owen hatte das Gefühl, dass er während der gesamten Feier nicht mehr aus dem Grinsen heraus gekommen war. Aber dennoch hatte sich auch ein Kloß in seinem Magen gebildet wann immer er an die bevorstehende Nacht dachte. Er wusste was von ihm erwartet wurde, aber ob er diese Erwartungen auch erfüllen konnte? Da war er sich nicht so sicher.
Deshalb schlug ihm das Herz auch bis zum Hals als die Feier sich langsam dem Ende zuneigte und das Brautpaar in ihr Gemach geleitet wurde. Dieses ganze Drumherum dauerte ein wenig, doch schließlich waren sie beide allein, die Tür abgeschlossen und Owen in heller Panik.
"Nun ... dann haben wir den Trubel ja endlich überstanden, was?" versuchte er etwas unbeholfen zu verhindern, dass ein längeres Schweigen entstehen konnte.

Mathilda

Mathilda war einfach nur glücklich. Sie war nun verheiratet und hatte Owen an ihrer Seite. Anders als ihr Mann hatte sie den Trubel sogar ein wenig genossen. Doch nun wurde es langsam Nacht und auch sie wusste ganz genau, was nun anstand. Auch sie war nervös, aber weit weg von der Panik, die Owen hatte, schließlich vertraute sie ihm.
Als sie allein waren, setzte sie sich auf das Bett und sah Owen an. "Ja, das haben wir. Jetzt haben wir endlich wieder Zeit für uns." Sie lächelte sanft.
"Hast du Angst?"

 

Owens Magen zog sich zusammen, doch er zwang sich zu einem Lächeln. "Ja, Zeit für uns." murmelte er und entschied sich dafür, sich einen Becher Wein einzugießen in der Hoffnung, dass das Zittern seiner Hände nicht zu sehr auffallen würde.
"Nein, ich -" begann er, brach dann jedoch ab und starrte auf den Becher in seiner Hand, ehe er nickte. "Ja." gestand er leise. "Ich ... ich habe doch von all dem überhaupt keine Ahnung." murmelte Owen bedrückt. "Ich komme mir so albern vor. Ich weiß ja nicht einmal, wie ich anfangen sollte." Owen kam sich in dieser Situation so unfassbar hilflos vor. Zögernd sah er zu Mathilda hinüber. Seine wunderschöne Mathilda. Endlich war sie die seine, aber er fühlte sich nicht wirklich fähig dazu ihre Ehe heute Nacht auch zu vollziehen. Wo sollte das denn bloß hinführen?

Mathilda

Mathilda bemerkte Owens Unbehagen sehr wohl und sie wusste nicht recht, wie sie ihm helfen sollte. Sie war doch noch so jung und hatte selbst keine Erfahrung darin. Wie also sollte sie ihm zeigen, wie er an diese Sache heran gehen sollte?
Sie seufzte leise und fasste einen Entschluss. "Gar nicht. Ich habe ebenso wenig Ahnung wie du und kann dir deshalb auch nicht wirklich weiterhelfen. Aber solange du Angst hast..."
Sie stand auf und ging zu ihm hinüber, legte ihm die Hand an die Wange.
"Wir müssen es nicht tun. Solange du dich bei dem Gedanken nicht wohl fühlst, sollten wir es lassen. Das macht doch auch nichts. Wir haben alle Zeit der Welt."
Natürlich liebte sie ihn und sie hätte auch gern diese Liebe heute Nacht besiegelt, zumal sie sehr gern irgendwann eine Familien gründen würde. Aber sie steckte für Owen auch zurück. Sie hatte ja von Anfang an gewusst, dass es schwer für ihn werden würde.
"Erst, wenn du soweit bist. Also...lass uns einfach ins Bett gehen und genießen, dass wir jetzt ohne schlechtes Gewissen nebeneinander schlafen dürfen."

 

"Gar nicht? Was meinst du mit -" Owen stockte als Mathilda zu ihm kam und er begriff, was sie gemeint hatte. "Oh." murmelte er leise und senkte den Blick. Dann nahm er einen tiefen Schluck aus seinem Weinbecher und stellte diesen dann hinter sich auf den Tisch, damit er die Hände an Mathildas Taille legen konnte. "Ich will aber nicht, dass unsere Ehe gleich mit einer solchen Enttäuschung beginnt." erklärte er dann langsam. Das konnte doch nur ein schlechtes Omen sein.
Er war kein guter Priester und nun sollte er nicht einmal ein guter Ehemann sein? Owen seufzte leise.
Er strich Mathilda eine Haarsträhne hinter das Ohr und gab ihr einen sanften Kuss, ehe er seine Stirn an ihre legte. "Siehst du, das hast du nun davon, dass du einen Priester geheiratet hast." murmelte er leise.
Er liebte Mathilda wirklich über alles, aber dieser Schritt schien ihm unendlich viel abzuverlangen. Und das tat ihm alleine ihretwegen schon furchtbar leid.