William und Joanna - ab 1189 bis 1190

Joanna genoss die Reise mit ihrem Mann und hatte sich unfassbar gefreut James zu sehen. Es war schon wieder viel zu lange her und so konnte sie einmal sehen, wie ihr Sohn hier in Winchester mit Alan lebte. Das interessierte sie sehr.
Dankbar nahm sie den Becher entgegen und nippte daran. "Ich bin auch wirklich froh dich zu sehen, du hast mir gefehlt. Zuhause ist alles in Ordnung. Die Zucht läuft gut, Robert verwaltet Cornwall während unserer Abwesenheit ausgezeichnet und erledigt noch einen Teil der Arbeit für die Königinmutter mit." Sie seufzte leise. "Dein Vater ist immer noch etwas schwermütig, er trauert immer noch um Henry. Er fühlt sich nutzlos und es war fast unmöglich ihn vor die Tür zu bekommen. Dann hat Eleonore geschrieben und er war sofort bereit ihr zu helfen. Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung deswegen, aber letztendlich machen wir ja jetzt eine Reise. Von hier nach London und dann werden wir Charles und Mary besuchen, Will ist ja auch dort. Und wenn wir zurück sind in Truro, segeln wir nach Pembroke.", erzählte sie. "Ich denke, der Abstand und die Abwechslung wird ihm gut tun. Dann kommt er wieder auf die Höhe." Sie hoffte es zumindest. "Und wie ergeht es euch? Bist du glücklich mit deinem Leben hier? Wie läuft es mit Alan?"

James lächelte leicht. "Ihr mir ebenso. Schickt mir einen Brief, wenn ihr wieder in Truro seid, dann werden Alan und ich uns mit einem Besuch revanchieren. Ich war schon viel zu lange nicht mehr in der Heimat." Dabei war James immer sehr gerne in Truro, aber seit sie hier in Winchester waren, fühlte er sich auch hier sehr zu Hause. "Das freut mich. Ich kann mir gut vorstellen, dass Robert all diese Dinge gut bewältigt. Ich bin froh, dass er hier geblieben ist. Dieser Kreuzzug ist ... eine schwierige Sache." Sicher er als Bischof von Winchester war durchaus angehalten gewesen, den Kreuzzug als gute, heilige Sache zu preisen und Männer dafür zu gewinnen, aber James war keineswegs mit dem Herzen dabei gewesen. Er hielt es zwar für wichtig, dass Jerusalem jedem Christen wieder zugänglich gemacht wurde, aber ob das wirklich mit einem solchen Kriegszug geschehen würde?
Nachdenklich nickte er bei dem Bericht seiner Mutter. "Ich kann es mir gut vorstellen. Er hat so gelitten nach Henrys Tod ... ich hoffe wirklich, er kommt bald besser damit zurecht." James war insgeheim reichlich erschrocken als er seinen Vater gesehen hatte. Besonders wenn man ihn kannte, konnte man nur zu genau sehen, wie sehr er noch immer mit den Geschehnissen haderte und er wirkte deutlich älter als sonst.
Der Themenwechsel seiner Mutter zauberte dann ein Lächeln auf seine Lippen. "Es ist ... wundervoll hier." erklärte er zufrieden. "Winchester ist genau der Ort an dem ich sein sollte, es ist kaum in Worte zu fassen. Ja, ich bin sehr glücklich. Wir sind sehr glücklich. Ich glaube, Alan und ich sind uns so nah wie nie zuvor. All die Probleme, die wir in London zu bewältigen hatten und jetzt dieser Frieden hier ... es hat uns noch enger zusammen gebracht."

Joannas Lächeln wurde breiter. "Sehr gern, ich würde mich freuen, wenn ihr Beide uns besucht. Das wäre wunderbar. Du wirst sehen, in Truro hat sich einiges getan. Die Kirche ist so gut wie vollständig fertig. Un vielleicht hat Alan Lust sich noch ein bisschen zu verewigen. Außerdem habe ich da noch eine Idee. Meinst du, Alan würde mir ein Portrait von deinem Vater malen? So würdevoll und stolz wie wir ihn kennen, nicht so unnütz und klein wie er sich gerade fühlt. Das würde ihm sicher gefallen."
Sie nickte langsam. "Aber ja, du hast Recht. Es ist eine schwierige Sache und es genügt ja wirklich, dass Richard, Edward und Rob sich in diese Gefahr begeben."
Zufrieden lauschte Joanna ihrem Sohn und musterte ihn liebevoll. "Ich freue mich so sehr, dass ihr so glücklich seid. Sicher ist es etwas seltsam, aber solange du glücklich bist... Dann weißt du jetzt, wie ich mich mit deinem Vater fühle. Dieses Gefühl ohne einander einzugehen... Sei dankbar, dass keiner von euch des Königs Mann ist, kein Krieger. Aber du hast auch recht, es ist wunderschön hier."

James nickte entschlossen. "Also ist es abgemacht. Sobald ihr zurück seid, kommen wir euch besuchen. Alan wird sicher mit Freuden noch an der Kirche arbeiten. Ich weiß noch genau, wie er damals dort angefangen hat, wie glücklich er war." Es war einfach der richtige Weg für Alan gewesen. Gott hatte ihm eine Gabe gegeben und die konnte er nun in vollen Zügen nutzen.
James lehnte sich etwas vor und grinste leicht. "Oh, ich bin sicher, dass er das gerne tun wird. Das ist eine hervorragende Idee. Sollte er nicht sofort zustimmen, weiß ich ihn schon zu überzeugen." erklärte er augenzwinkernd. "Aber ich glaube kaum, dass er ablehnen wird. Er wird es gerne tun, da bin ich sicher."
Und es war eine gute Idee von seiner Mutter. Das Bild würde seinem Vater sicher auch viel Freude bereiten.
James lachte leise. "Etwas seltsam, ja. Aber ich habe den Eindruck, dass Gott durchaus einverstanden ist mit dem, was wir hier tun. Und glaub mir, darüber bin ich wirklich froh. Aber ich glaube auch, dass wir auch deshalb so gut zusammen passen. Weil keiner von uns beiden etwas mit einem Schwert anfangen kann." James grinste leicht und nickte. "Ja, ich weiß genau, wie du dich fühlst." Diese Liebe, die so tief ging, dass man sich nur vollständig fühlte, wenn der andere bei einem war.

Joanna strahlte. "Das wäre wirklich grandios. Ich bin sicher, deinem Vater würde solch ein Bild viel bedeuten. Wenn ich ihn allein erwische, werde ich Alan selbst darum bitten. Aber man weiß ja nie, wann dein Vater sich gerade einmal herum treibt und allzu lange sind wir schließlich nicht hier." Sie zwinkerte ihm zu. "Ich danke dir wirklich."
Joanna konnte den Eindruck nur bestätigen. "Das glaube ich auch, sonst wäret ihr nicht so glücklich zusammen. Ihr habt hier alles, was ihr braucht und ihr könnt eure Leidenschaften ausleben. Ihr passt wirklich gut zusammen, seid ihr doch beide Kinder des Geistes. Das ist gut. Ich hatte gehofft, dass meine Kinder erleben, was die große Liebe bedeutet und wie leer das Leben doch ohne sie wäre."

Constance atmete tief durch als sie ihren Mann den Burghof überqueren sah. Es war dunkel draußen und der Hof nur durch ein paar Fackeln erhellt, aber sie konnte ihn trotzdem erkennen, sie wusste einfach, dass er es war, der endlich aus dem Hospital nach Hause kam.
Sie drehte sich vom Fenster weg und sah zur Tür, obwohl sie wusste, dass es noch einige Augenblicke dauern würde bis John hier ankam. Die Kinder waren im Bett und sie hatte alles vorbereitet. Sie hatte beschlossen, dass sie dem ganzen Elend endlich ein Ende machen musste. Sie beide konnten nicht einfach länger nur nebeneinander her leben, höflich, auch liebevoll, aber immer irgendwie distanziert. Es war die Hölle auf Erden und Constance wollte das nicht länger hinnehmen.
Also hatte sie heute Abend ein paar Kerzen im Gemach verteilt, hatte nebenan den Zuber mit heißem Wasser füllen lassen und etwas von dem wunderbar duftenden Öl hinein gegeben. Und sie hatte sich selbst vorbereitet, hatte sich ein wenig zurecht gemacht und sich dann in ihren Mantel gehüllt, damit John nicht sofort sah, was sie für eindeutige Absichten hatte.
Ihr Herz klopfte ihr beinahe bis zum Hals und wenn die Lage nicht so ernst gewesen wäre, hätte sie über sich selbst gelacht. Sie benahm sich fast wie ein junges, unerfahrenes Ding vor der Hochzeitsnacht!

John hatte einen anstrengenden Tag im Hospital hinter sich und machte sich auf den Weg nach Hause. Dort wartete nicht sehr viel, denn zwischen Constance und ihm war nichts mehr, wie es einmal war. Sie lebten nebeneinander, statt miteinander. Sicher liebten sie einander noch, behandelten einander gut, aber sie blieben distanziert, entfremdet. Als würde etwas zwischen ihnen stehen und sie sich nicht mehr wirklich kennen.
Ratlos hatte John nichts unternommen, um diesen Zustand zu ändern. Was denn auch? Seit Arthurs Tod hatte sich alles verändert.
Seufzend betrat er seine Gemächer und hielt überrascht inne. Im Raum waren so einige Kerzen verteilt und seine Frau hatte sich ganz eindeutig Mühe gegeben wirklich hübsch auszusehen.
"Was tust du?", fragte John verblüfft, aber nicht abgeneigt. Es schien, als wolle Constance ein wenig die Mauer einreißen, die zwischen ihnen stand.

Constances Herz setzte beinahe aus als sich die Tür öffnete und John eintrat. Die Verblüffung war ihm deutlich anzusehen als sein Blick durch den Raum glitt und im nächsten Moment hätte sie beinahe aufgelacht. Sie trat auf ihn zu und lächelte flüchtig. "Wonach sieht es denn aus, hm?" stellte sie eine Gegenfrage, dann griff sie nach seiner Hand.
"Komm, nebenan wartet eine kleine Überraschung auf dich." erklärte Constance und führte ihn in den Nebenraum, wo das Bad für ihn bereit stand. "Ich dachte, das wäre genau das richtige für dich nach einem so langen Tag."
Constance strich sachte über Johns Brust, dann sah sie ihm in die Augen. "John, ich ... kann so einfach nicht mehr weiter machen." erklärte sie leise. "Ich werde verrückt dabei, es geht einfach nicht mehr." Sie schluckte leicht, dann begann sie seinen Gürtel zu öffnen. "Ich will mein altes Leben zurück." fuhr sie fort und zog ihm die Tunika über den Kopf, nicht gewillt sich in ihrem Tun aufhalten zu lassen. "Unser altes Leben." Sie legte beide Hände auf seine nackte Brust und sah ihn an, ein Lächeln umspielte seine Lippen. "Lass mich dir einen schönen Abend bereiten. Ein heißes Bad und dann sehen wir weiter, was denkst du?"

"So ganz sicher bin ich mir noch nicht.", erwiderte John mit einem Schmunzeln. Er hatte das ganz sicher nicht erwartet, als er heute müde und ohne besonderen Elan nach Hause gekommen war. John stellte seine Arzttasche zur Seite und ließ sich dann von ihr mit nach nebenan ziehen. "Eine Überraschung?", echote er und entdeckte in diesem Moment das Bad. Sie hatte recht, ein heißes Bad würde seinen erschöpften Gliedern wirklich gut tun und seine Miene hellte sich etwas auf.
"Es riecht gut...was hast du hinein gegeben?" Er erwiderte ihren Blick und nickte. "Ich weiß. Mir geht es ähnlich, aber ich weiß nicht so recht, wie wir anknüpfen sollen."
Er zögerte kurz, ließ dann aber zu, dass sie ihm die Tunika auszog. Er legte kurz die Hände auf ihre, die auf seiner Brust ruhten.
"Unser altes Leben...das klingt gut." Er musterte sie einen Moment und nickte dann. "Gut. Dann lass es uns so machen." Einen Versuch war es wert und es war ja auch nicht so, dass seine Frau ihm gleichgültig war.

Constance lächelte sanft. "Etwas von dem Öl, das wir bei dem Mauren gekauft haben, der zum letzten Markttag hier war." Der Mann hatte die wundervollsten Gewürze, Kräuter und Öle dabei gehabt und John und sie hatten ausnahmsweise einmal sehr großzügig ihr Geld dort gelassen, da man nur selten eine solche Gelegenheit bekam. Constance ging mit dem Öl ausgesprochen sparsam um, nutzte es nur zu besonderen Anlässen - so wie heute.
Constance bedachte John mit einem langen Blick und nickte dann. "Lass das mit dem Anknüpfen heute mal meine Sache sein. Zerbrich dir nicht den Kopf." erwiderte sie und kniete vor John nieder, um ihn aus seinen Stiefeln zu befreien.
Schließlich fehlte nur noch die Hose und auch die öffnete sie ohne zu zögern und legte sie schließlich bei Seite. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen als sie sich John wieder zuwandte. "Nun, worauf wartest du? Hinein mit dir." forderte sie und nickte in Richtung des Zubers.

"Oh, ich erinnere mich. Das war eine gute Investition." Und für einen Moment hatten sie Beide sich an diesem Markttag wieder jung gefühlt und in ferne Welten versetzt gefühlt. Sie hatten sich verschwörerisch angelächelt und mehr Geld ausgegeben, als sie gewöhnlich taten.
"Ich werde es versuchen, aber leider liegt Kopfzerbrechen in meiner Natur." Trotzdem versuchte er sich auf Constance einzulassen und ließ sich widerstandslos entkleiden, ehe er ihrer Aufforderung folgte und sich in das wunderbar warme Wasser gleiten ließ.
Er stieß einen wohligen Seufzer aus und schloss einen Moment die Augen, ehe er den Blick auf sie richtete. "Und, kann ich mit deiner Gesellschaft rechnen oder hast du andere Pläne?", fragte er mit einem Lächeln.

Constance grinste verschwörerisch. "Oh ja, das war es. Hin und wieder müssen wir halt auch einmal spendabel sein." Es war ja nicht so als hätten sie das Geld nicht, aber sie beide hielten nichts davon es für unnütze Dinge auszugeben und legten es lieber für wirklich sinnvolle, wichtige Sachen zur Seite.
Sie beobachtete zufrieden wie John in den Zuber stieg und ein leises Seufzen von sich gab als er in das warme Wasser eintauchte. Sie hatte genau gewusst, dass er ein Bad nach einem so langen Tag genießen würde.
Ihre Mundwinkel zuckten verräterisch und sie schüttelte den Kopf. "Da wirst du dich noch gedulden müssen." erklärte sie. "Aber glaub mir, deine Geduld wird sich bezahlt machen." Sie trat hinter John und zog den kleinen Schemel heran, den sie vorhin schon bereit gestellt hatte. Langsam ließ sie sich darauf nieder, griff nach einer kleinen Flasche neben dem Zuber und ließ zwei Tropfen Öl in ihre Handflächen tropfen. Sie verteilte es ein wenig in ihren Händen, dann strich sie federleicht über Johns Schultern und begann mit einer sanften Massage.
Sie beugte sich ein wenig vor, so dass ihre Lippen beinahe sein Ohr berührten. "Und, habe ich zuviel versprochen?" fragte sie leise.

John nickte. "So ist es. Und wir gönnen uns sonst ja nur wenig, arbeiten hart, also sollten wir uns darüber nicht den Kopf zerbrechen." Seit er halbwegs genesen war, hatte er wieder im Hospital mit angepackt und so anstrengend dieser Beruf auch war, er liebte ihn mit Leib und Seele. Er brachte es nicht über sich Kranke wegzuschicken, sei es auch noch so spät.
"So? Nun, dann harre ich aus und übe mich in der Tugend der Geduld, die ich William seit so vielen Jahren vergeblich predige."
Aber sie hatte recht, er bereute es keineswegs. Als sie mit ihrer Massage begann, schloss er die Augen und entspannte sich völlig. Er genoss sehr, wie sie die verspannten Schultern lockerte und einfach, dass sie es war.
Ihre Stimme neben seine Ohr jagte einen wohligen Schauer über seinen Rücken. "Oh nein, keineswegs, Constance..."

Constance lächelte in sich hinein als John sich so sichtlich entspannte. Es war eine gute Idee gewesen und sie war zuversichtlich, dass ihr Plan aufgehen würde. Das musste er einfach, sie wollte John endlich wieder nahe sein.
Ihre Hände glitten über seine Schultern hinweg, erreichten seine Brust und sie beugte sich noch etwas vor bis ihre Finger seinen Bauch erreichten und sanft über die Narbe an seiner Seite strichen. Constance hauchte einen Kuss auf Johns Hals, dann richtete sie sich wieder auf und zog die Hände zurück. Zugegebener Maßen hatte sie unterschätzt, wie ungeduldig sie sein würde, aber die Massage war lange genug gewesen, entschied sie und stand auf.
Langsam trat sie um den Zuber herum, so dass sie John wieder ansehen konnte. "Ich hoffe, du bist für die letzte Überraschung bereit." erklärte sie leise und öffnete den Gürtel, der ihren Mantel zusammen gehalten hatte. Bedächtig strich sie sich den Mantel von ihren Schultern, um ihre Blöße vollständig zu enthüllen.
Sie war sich selbst ein wenig verrucht vorgekommen als sie sich dafür entschieden hatte nichts weiter als den Mantel zu tragen. Und sie hatte gebetet, dass ihr Plan aufgehen würde, denn wenn John abgelehnt hätte, wäre ihr diese Sache unendlich peinlich gewesen. Aber das war ihr ja glücklicherweise erspart geblieben.
Constance bedachte John mit einem langen Blick und lächelte dann. "Ich hoffe, du hast noch ein wenig Platz in dem warmen Wasser für mich." flüsterte sie leise.

John genoss es seiner Frau einmal wieder ohne allzu viel nachzudenken nahe zu sein. Es war ein Hauch von Unbeschwertheit zwischen ihnen. Allein ihre Finger auf seinem Körper zu spüren, wie sie die Narbe liebkosten, die geblieben war... Schließlich beendete Constance die Massage und bewegte sich um den Zuber herum. John richtete den Blick auf sie und ließ sie nicht mehr aus den Augen. Er hatte sich gewundert, warum sie den Mantel trug, hatte aber angenommen, dass sie vielleicht schon ihr Schlafgewand trug.
Doch zu seinem Erstaunen und Wohlgefallen, trug sie einfach gar nichts. Sie war vollkommen nackt undd das ließ seinen Mund trocken werden. Ihm wurde bewusst, dass sie immer noch eine sehr attraktive Frau war und dass er sie wollte.
"Aber sicher, Geliebte." Und es würde aufregend sein wieder Haut an Haut zu spüren.

Constance beobachtete ihren Mann ganz genau als sie die Hüllen fallen ließ und wurde belohnt für ihre Mühe. Sie sah es in seinen Augen, sah, dass ihr Plan aufgehen würde.
"Sehr schön." Bemerkte sie zufrieden und stieg dann gemächlich in die Wanne hinein, wenngleich sie beinahe verging vor Lust. Das warme Wasser und der betörende Duft schafften die perfekte Atmosphäre und heute würde er sich ihr nicht entziehen können, heute gehörte er wieder ganz ihr.
Constance schlang ihre Arme um Johns Hals und schmiegte sich an ihn. Sie sah ihm einen Moment lang schweigend in die Augen, dann gab sie ihm einen Kuss in den sie all ihre Liebe zu John legte. Und ihr Verlangen nach ihm. Es war ein Kuss, der beredeter war als alle Worte.

John ließ sie keine Sekunde aus den Augen und folgte ihren Bewegungen wie gebannt. Diese Frau faszinierte ihn immer wieder, keine andere hatte je einen Reiz für ihn gehabt. Nur sie. Er war wahrscheinlich ein Narr, dass er zugelassen hatte, dass sie sich so weit voneinander entfernten.
Er legte die Arme um ihre Hüfte und fuhr über ihren Rücken, drückte sie dichter an sich und erwiderte ihren Kuss. Er spürte, wie sehr sie sich verzehrte und ihm ging es jetzt nicht anders. Sie hatte alles getan, was sie konnte, um ihr Liebesleben wieder in Schwung zu bringen.
Er küsste ihren Hals und ließ die Hände zu ihrem Po gleiten. "Gott, Constance...du hast mir gefehlt....ich will dich haben.", raunte er heiser in ihr Ohr.
Das Wasser, dieses Gefühl von nackter Haut auf nackter Haut und der sinnliche Duft des Öls berauschte ihn ein wenig und ließ ihn ungedulig werden.

Constance genoss die Entschlossenheit mit der John sie an sich zog, genoss das Gefühl, dass sie die Mauer zwischen ihnen einfach eingerissen hatte. Sie legte den Kopf ein wenig in den Nacken als John ihren Hals küsste und seine Hände zu ihrem Po glitten und ein leiser Laut des Wohlbehagens kam über ihre Lippen, der sich dann in ein glockenhelles Lachen verwandelte.
"So? Na dann komm. Nimm dir was du willst." forderte sie und sah John dabei wieder an. "Nimm mich." wisperte sie und gab ihm einen Kuss. Sie sah und spürte die Ungeduld, die von ihm ausging und die sie selbst ebenso verspürte. Wie lange hatte es doch gedauert, wie lange waren sie sich nicht mehr so nahe gewesen, hatten keinen solchen intensiven Moment der Lust mehr miteinander geteilt.

John lachte leise, befreit und erleichtert. Wie einfach es doch plötzlich war, wie früher, als sie geheiratet hatten. Wie vor dieser ganzen Geschichte mit Arthur... Es wurde wirklich Zeit die Schatten hinter sich zu lassen.
Er ließ sich nicht noch einmal bitten und hob sie ein wenig an, damit er sie schließlich vereinen und in sie eindringen konnte. Ein Stöhnen kam über seine Lippen.
"Es ist viel zu lange her..." Monate hatten sie nur nebeneinander her gelebt und sich nicht mehr wirklich angerührt. Dabei waren sie Beide nicht zu alt für solche Dinge, es fühlte sich noch genauso gut an wie früher.
"Ich liebe dich..."

Constance schloss die Augen und biss sich auf die Unterlippe, um nicht jetzt schon einen Laut von sich zu geben als John in sie eindrang. Sein Stöhnen brachte sie fast um den Verstand, aber sie zwang sich dazu die Augen wieder zu öffnen und nahm sich zusammen. "Das stimmt." erwiderte sie heiser. "Und so weit sollten wir es nie wieder kommen lassen." Sie legte die Hände an seine Wangen und sah John in die Augen. "Ich dich auch. So sehr, dass ich es schwerlich in Worte fassen kann." wisperte Constance und gab John einen weiteren Kuss, ehe sie sich langsam zu bewegen begann.
Es war ein herrliches Gefühl endlich wieder mit ihm vereint zu sein und hier im dampfenden Badewasser war dieser Augenblick noch schöner. Constance vergrub das Gesicht für einen Moment an Johns Hals. "Ich muss die glücklichste Frau der Welt sein ..." murmelte sie zufrieden.

"Nein, nie wieder." John würde nie wieder zulassen, dass sie sich so entfremdeten. Er kam ihr willig entgegen und genoss den Moment sehr. Er legte die Arme wieder um ihre Hüften undlegte den Kopf auf ihren Scheitel, als sie schließlich wieder ruhig aneinander gelehnt im Wasser saßen.
"Und ich der glücklichste Mann.", sagte er leise. "Verrat mir doch, wie du auf so eine Idee kommst, hm? So verrucht und unzüchtig kenne ich dich ja gar nich, meine Süße, auch wenn ich zugeben muss, dass du die pure Sünde verkörperst. Du könntest das gelegentlich wieder tun...", regte er mit einem Grinsen an.
"Aber für heute haben wir ja noch die ganze Nacht vor uns...wir könnten zum Bett wechseln und nachholen, was wir versäumt haben...."

Constance kuschelte sich zufrieden an John und strich ihm durch die nassen Haare. Sie erwiderte sein Grinsen und hob dann leicht die Schultern. "Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, wie ich dich in eine Situation bringen könnte in der du schlichtweg wehrlos bist." erklärte sie und hauchte einen sanften Kuss auf seine Lippen. "Damit du einmal kurz aufhörst zu denken und ich dachte, ein heißes Bad ist schon einmal ein guter Anfang, damit du dich überhaupt entspannst. Der Rest hat sich dann so ergeben." Sie lachte und legte die Kopf an Johns Schulter. "Das werde ich gelegentlich tun." versprach Constance und nickte zustimmend. "Ja, lass uns das tun bevor das Wasser kalt wird. Und im Bett ist es schließlich auch noch sehr spannend ..."

John lachte leise. "Kluges Mädchen...Du bist ganz schön gerissen, aber dein Plan ist aufgegangen. Allerdings hatte ich wirklich nicht erwartet, dass du gar nichts trägst außer deinem Mantel. Das war sehr...anregend.", bemerkte er amüsiert.
Sanft fuhr er durch ihre blonden Flechten. "Das klingt gut.", murmelte er. Er verharrte noch einen Moment, dann erhob er sich aus dem Zuber und nahm Constance mit sich.
Er stellte sie behutsam ab und wickelte sie in eines der bereitliegenden großen Handtücher, ehe er sich selbst eines nahm.
Sie mussten erst ein wenig trocken werden, evor sie ins Bett wechseln konnten. "Ich freue mich auf diese Nacht...."

Jonathan

Jonathan hatte in letzter Zeit das Gefühl, er hätte den Himmel auf Erden gefunden. Seinem ersten Treffen mit Philippa waren noch viele andere gefolgt, sie hatten sich beinahe täglich gesehen, waren spazieren gegangen, hatten zusammen gesessen und geredet. Und mit jedem Treffen hatte Jonathan sich ein wenig mehr verliebt.
Er seufzte leise und drehte sich auf den Rücken herum. Er hatte sich im Garten einen schönen, sonnigen Flecken ausgesucht und sich im Gras ausgestreckt, um sich einfach ein wenig dem Müßiggang hinzugeben. Und wie immer, wenn er nichts weiter zu tun hatte, schweiften seine Gedanken ab und landeten irgendwann bei Philippa.
Jonathan verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schloss die Augen. "Philippa ..." murmelte er leise, kaum hörbar und doch genoss er es mit den Lippen ihren Namen zu formen. Er konnte kaum glauben, dass sie ihm wirklich zugetan war, es war für ihn immer noch ein kleines Wunder.

Philippa

Philippa hatte die letzten Wochen sehr genossen, die sie beinahe ausschließlich mit Jonathan verbracht hatte. Jede freie Minute spazierten sie zusammen durch den Garten oder saßen irgendwo an einem scchönen Fleckchen. Die Befangenheit war verloren gegangen zwischen ihnen und Philippas Herz klopfte, wenn sie in seiner Nähe sein konnte.
Heute hatte Beatrice sie gerade aus dem Dienst entlassen und so hatte sie sich auf die Suche nach Jonathan gemacht. Sie fand ihn an einem seiner Lieblingsplätze in der Sonne dösend und sie schmolz bei diesem Anblick beinahe dahin.
Er war so ein charmanter, netter Junge und sie war bis über beide Ohren in ihn verliebt. Seine fehlende Hand nahm sie kaum mehr wahr und es interessierte sie auch nicht.
Schon länger sehnte sie sich danach ihm ein bisschen näher zu sein als nur zu reden, aber sie hatte es nicht gewagt.
Nun aber, wo er so da lag und seine Augen geschlossen waren, war es doch eine so gute Gelegenheit. Sie wollte sich ein Herz fassen und ihn überraschen. Vorsichtig kniete sie sich neben ihn, hoffend, dass er sie nicht hörte und beugte sich dann mit klopfendem Herzen vor um ihm einen scheuen Kuss auf die Lippen zu hauchen.
"Manchmal gehen Wünsche schneller in Erfüllung, als man meint...", wisperte sie. Sie hatte sehr wohl gehört, dass er ihren Namen geflüstert hatte.