Joanna & William
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Joanna & William

Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
 
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 William und Joanna - ab 1191 bis 1192

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GreyStorm




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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptyFr Aug 04, 2017 10:34 pm

Diana

"Ich habe mich nicht auf irgendwelche Affären eingelassen. Es ist nicht so als würde ich hier von Bett zu Bett hüpfen. Und glaub mir, ich habe das nicht unbedingt so geplant als ich hergekommen bin, aber du weißt doch selbst, dass man solche Dinge nicht einfach planen kann." hielt Diana entgegen.
Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper und schüttelte den Kopf. "Nein, du hast sie nicht kennengelernt, du hast nicht die geringste Ahnung wovon ich tatsächlich spreche. Er ist ein guter Schauspieler, ja, in der Tat. Aber mir macht er nichts vor." Sie konnte in John lesen wie in einem Buch. Es gelang ihm nicht eine Maske aufrecht zu erhalten um sie zu täuschen.
Diana zuckte unter den Worten ihres Vaters leicht zusammen und musste einen Moment lang mit sich ringen, dann funkelten ihre Augen herausfordernd. "Oh doch, du hast mir sogar sehr viel beigebracht! Zum Beispiel, dass man zu der Person stehen soll, die man liebt! So wie du immer zu Mutter gestanden hast und es nach wie vor tust. Dir war egal, was die Welt gesagt hat, weil du wusstest, wie sie wirklich ist! Das hast du mir beigebracht! Du hast mir beigebracht, die Menschen nicht nach dem zu beurteilen, was andere über sie sagen, sondern sich ein eigenes Bild zu machen. Sie danach zu beurteilen, was sie wirklich sind! Du hast mir beigebracht, dass das Liebe ein kostbares Gut ist und das man sie um keinen Preis gehen lassen sollte. Du selbst hast mir immer wieder erzählt, wie todunglücklich du warst als Mutter gegangen ist und du selbst hast deine Hochzeit am Hochzeitstag selbst abgesagt, weil sie zurück gekommen ist! Du hast alle Konventionen mit Füßen getreten als du sie geheiratet hast!" Diana atmete tief durch. "Ich bin deine Doppelmoral wirklich Leid! Wieso darfst du solche Dinge tun und ich nicht? Ich habe alles versucht, um wenigstens vor den Augen der Welt bestehen zu können, habe mich mit der Vorstellung angefreundet Jacob zu heiraten, damit ihr nicht enttäuscht sein müsst, damit ihr nicht mit der Schande leben müsst, damit ich den Schein waren kann!" Diana hatte sich in Rage geredet und mit einem Mal musste sie dagegen ankämpfen ihrem Vater nicht an den Kopf zu werfen, dass sie schwanger war, dass sie ihre Verlobung aufkündigen würde und bei John blieb. Oh wie sehr verlangte es sie gerade danach!
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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySa Aug 05, 2017 5:34 pm

Robert

Robert biss die Zähne zusammen und konnte kaum glauben, wie aufmüpfig Diana auf einmal wurde. "Und was soll ich wohl glauben, wenn du dich auf den größten Filou am Hof einlässt? Dir macht er nichts vor? Woher willst du das denn wissen? Ich glaube, dir fehlt dazu ein bisschen die Erfahrung. Und du wirst deine Mutter ja wohl nicht mit diesem Ränkeschmied vergleichen! Deine Mutter tat, was sie tun musste, um zu überleben. Als sich die Möglichkeit bot, hat sie damit aufgehört. Ich stand immer zu ihr, weil ich sie liebe. Aber du kannst mir nicht erzählen, dass er hier zu so etwas wie Liebe fähig ist! Er hat seinen eigenen Vater verraten und ins offene Messer laufen lassen, Diana! Es gibt nichts anders zu beurteilen. Er ist genau so wie die Leute sagen und oft noch schlimmer. Was glaubst du wohl, was er während Richards Abwesenheit wieder tut? Ränke schmieden. Manchmal ist die Liebe hoffnungslos. Du verrennst dich, Diana, du gehst sehenden Auges in dein Unglück."
Robert schnaubte verächtlich. "Doppelmoral? Ich glaube, du kannst nicht mehr klar denken! Ich tue Dinge, die ich mir leisten kann. Du kannst es dir nicht leisten, so unvorsichtig zu sein! Was soll aus dir werden? Du willst also eine Scheinehe eingehen, damit du dich ihm hingeben kannst....seit wann bist du so leichtsinnig? Es wird herauskommen und John wird eines Tages am Galgen enden. Dann stehst du allein da."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySa Aug 05, 2017 5:50 pm

Diana

"Ich weiß es, weil ich ihn kennen gelernt habe. Mit all seinen Facetten. Ich weiß, wie er sein kann, aber ich weiß auch, was noch dahinter steckt. Du willst es ja nur nicht sehen!" Diana verengte zornig die Augen. "Rede nicht so abfällig von ihm!" zischte sie wütend. "Er ist immer noch ein Mensch, wie du und ich und natürlich ist er zu Liebe fähig." Sie atmete zitternd durch. Es machte sie so zornig, dass ihr Vater so reagierte. Dass er nicht begeistert sein würde, ja, das war klar gewesen, aber solch eine Reaktion hatte sie nun doch nicht erwartet. Das hatte sie ihrem Vater einfach nicht zugetraut.
Mit einem Mal spürte sie Johns Hände auf ihrem Rücken und Arm. "Diana, Liebes ..." murmelte er, doch sie schnitt ihm mit einer herrischen Geste das Wort ab und fixierte ihren Vater mit einem finsteren Blick. "Ich kann sehr wohl klar denken! Sonst hätte ich mir wohl kaum diese Sache mit Jacob überlegt. Ich will keine Scheinehe eingehen, damit ich mich ihm hingeben kann. Ich will eine Scheinehe eingehen, damit die ganze Sache geheim bleiben kann und kein Skandal daraus erwächst. Ich wollte es tun, damit ihr nicht glaubt euch meinetwegen schämen zu müssen, aber das ist ja nun auch zu spät, jetzt wo du es weißt. Du hast gesagt, Jacob würde nicht zu mir passen, du hast Recht. Und vielleicht sollte ich ihn auch nicht heiraten, dann kommt diese ganze Sache ohnehin bald heraus und meinetwegen können all die scheinheiligen, empörten und missgünstigen Menschen zum Teufel gehen, die uns unser Glück nicht gönnen."
Diana sah für einen kurzen Moment John an, dann wanderte ihr Blick wieder zu ihrem Vater. "Er wird nicht am Galgen enden. Und falls doch ... nun, wir alle müssen irgendwann sterben. Und ich will die Zeit bis dahin wenigstens mit dem Mann, den ich liebe, nutzen." erklärte sie entschlossen. "Aber es trifft mich wirklich herauszufinden, dass du mich wegen ihm verstoßen würdest. Ich würde allein da stehen ... und ich dachte, zumindest meine Familie wäre eine Konstante in meinem Leben, die es immer geben wird, egal was geschieht. Wie bitter, dass du mir gerade das Gegenteil beweist." fügte sie gedämpft hinzu.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySa Aug 05, 2017 6:13 pm

Robert

Robert schüttelte den Kopf. "Ich habe genug gesehen, Diana. Das kannst du mir wirklich glauben. Was ist das für ein Mensch, der den eigenen Vater ans Messer liefert, gegen seine Brüder Intrigen spinnt und sein Glück mit Hinterhalt und Verrat macht? Was erwartest du denn, was ich denke?"
Auch er bedachte John mit einem finsteren Blick, als dieser sich einmischte.
"Glaubst du wirklich, solche Dinge bleiben an einem Ort wie diesem lange geheim? Du hast ja gerade gesehen, wie gut das funktioniert. Jacob passt nicht zu dir, ganz recht, aber John tut es auch nicht. Du wirst nie wieder Fuß hier fassen, wenn du einfach mit John gehst. Dabei ist das hier doch genau deine Welt! Du machst dich unglücklich, Diana."
Robert seufzte. "Ich verstoße dich nicht und du wirst immer eine Familie und ein Zuhause in Truro haben. Aber verlang nicht von mir, dass ich dich verstehe. Außerdem...was erwartest du denn für eine Reaktion, wenn ich herkomme und dich in flagranti mit dem einzigen Mann erwische, vor dem ich dich eindringlich gewarnt habe? Du hast jeglichen Ratschlag in den Wind geschlagen und erwartest nun, dass ich mich darüber freue?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySa Aug 05, 2017 6:23 pm

Diana

"Ich hatte gehofft, dass du mich anhören würdest, dass du wenigstens versuchen würdest zu verstehen, weshalb ich so empfinde und weshalb ich mich für John entschieden habe. Das hatte ich erwartet. Ich hatte erwartet, dass du mir und ihm eine Chance gibst, aber wahrscheinlich war ich in dieser Hinsicht wirklich zu naiv."
Als ihr Vater John mit einem finsteren Blick bedachte, griff Diana verstohlen nach Johns Hand und drückte sie leicht. Es fiel ihr unglaublich schwer gegen ihren Vater so Position zu beziehen und es schmerzte sie unheimlich, aber das musste sie nun durchstehen.
"Tja, nur dumm, dass die Entscheidung zwischen eben diesen beiden Männern fallen muss. Öffentlich an Jacobs Seite oder an Johns." Sie schüttelte den Kopf. "Ich hatte nicht vor einfach mit John zu gehen! Deshalb ja auch das Arrangement mit Jacob. Aber ich glaube, du hast nicht die geringste Vorstellung davon was mich wirklich unglücklich macht."
Diana hob leicht die Schultern. "Hättest du auf eine Antwort nach deinem Klopfen gewartet, hättest du uns so nicht erwischt und ich hätte es dir wenn nötig in aller Ruhe erklären können. Also schieb mir nicht die Schuld dafür in die Schuhe. Du bist unerlaubt in mein Gemach gekommen." erinnerte Diana ihn und atmete geräuschvoll aus. "Ich habe weder deine Ratschläge in den Wind geschlagen, noch erwarte ich, dass du dich freust. Im Gegenteil, ich habe mich lange von John fern gehalten und du würdest staunen, wenn du wüsstest, wie viel Mühe er sich gegeben hat - aufrichtige Mühe. Aber das interessiert dich ja alles nicht."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySa Aug 05, 2017 6:57 pm

Robert

"Das habe ich getan, oder nicht? Außerdem werde ich mich nicht in aller Ruhe über diese Dinge unterhalten, solange er anwesend ist. Ich rede gern noch einmal unter vier Augen mit dir. Wenn ich Zeit hatte, das hier zu verdauen. Ich habe dich vor ihm gewarnt, wie kannst du also erwarten, dass dieser Mann eine Chance von mir bekommt? Ich kenne ihn schon so lange, Diana..."
Robert verscchränkte die Arme vor der Brust.
"Du wirst dich entscheiden müssen, Diana. Ich habe dir immer Freiheiten gelassen, ihr solltet euch frei entwickeln können. Jetzt gerade frage ich mich, ob das wirklich so klug war. Ich will ein gutes Leben für dich, nicht ein Leben als Mätresse eines sehr fragwürdigen Prinzen."
Robert machte eine wegwerfende Handbewegung. "Ich habe kurz gewartet, du warst nur zu beschäftigt. Außerdem bin ich dein Vormund, ich bin dein Vater. Wenn ich rein kommen will, tue ich das. Glaubst du, das Ergebnis wäre in Ruhe anders oder besser gewesen? Nein...ehrlich gesagt interessiert es mich nicht, weil ich weiß, dass er mit dir spielt. Das tut er immer, warum sollte es jetzt anders sein? John hat das Böse in sich."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySa Aug 05, 2017 7:13 pm

Diana

"Ich dachte, er würde eine bekommen, weil du mir mehr zutraust." erklärte Diana entschieden. Aber ganz offenbar traute ihr Vater ihrem Urteil nur soweit wie es auch seinem eigenen entsprach.
"Ich habe mich doch bereits entschieden, schon vergessen? Nur ist es eine Entscheidung, die dir nicht gefällt, aber es ist nun einmal unausweichlich, dass ich Lady Cumberland werde." Diana schüttelte den Kopf. "Vielleicht sollte jeder selbst entscheiden, was er für ein gutes Leben hält. Unbeeinflusst von der Meinung und den Wünschen anderer."
Es war unglaublich zermürbend diese Diskussion zu führen. Diana wünschte sich nichts sehnlicher als Harmonie mit ihrer Familie und Zeit an Johns Seite, aber sie schien nicht beides haben zu können und das deprimierte sie unendlich.
"Ja, ich glaube, dass das Ergebnis -" Diana brach ab. Sie hatte sagen wollen, dass das Ergebnis sicherlich besser gewesen wäre, zumindest hätte ihr Vater John nicht die Nase eingeschlagen, aber die nächsten Worte ihres Vaters ließen sie erstarren.
Sie sah ihren Vater einen Moment lang schweigend an, dann riss sie sich aus ihrer Starre. "Ich glaube, du solltest jetzt besser gehen." erklärte sie dann tonlos.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySa Aug 05, 2017 7:37 pm

Robert

Robert seufzte. "Jeder Mann hätte eine Chance bekommen, Diana. Jeder, nur nicht er. Ich habe gesehen, zu was er fähig ist. Das will ich nicht noch an meiner Tochter sehen müssen. Wenn das deine Entscheidung ist, tu es. Aber ich weiß genau, dass es nicht lange dauert, bis dich das ins Unglück stürzt. Entscheide dich..." Er sah seine Tochter unergründlich an. Es traf ihn hart, dass Diana sich so gegen ihn stellte, ausgerechnet für John. Das konnte er nur schwer ertragen, aber er war erfahren genug Diana das nicht so merken zu lassen.
"Wie du willst." Aber komm nicht zu mir jammern, wenn die Sache schief geht, Mädchen. Im Grunde würde er sie natürlich wieder aufnehmen, er liebte seine Tochter abgöttisch. Aber gerade war er verletzt, dass sie auf sein Urteil gar nichts gab. John verriet seinen eigenen Vater, warum also nicht auch, die, die er angeblich liebte?
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySa Aug 05, 2017 9:44 pm

Diana

Diana schwieg beharrlich, was hätte sie jetzt auch noch sagen sollen? Der Blick ihres Vaters jagte ihr einen Schauer über den Rücken, so unergründlich, so unnahbar.
Als er sich abwandte, biss sie fest auf ihre Unterlippe, um keinen Laut von sich zu geben und die Tränen liefen daher stumm über ihre Wangen als ihr Vater die Tür erreichte und das Gemach verließ. Diana sagte kein Wort, gab keinen Laut von sich, rührte sich nicht. Erst als die Tür ins Schloss fiel, hob sie eine Hand, um sie vor ihren Mund zu legen, damit sie nicht laut aufschluchzte. Ihre Schultern bebten und sie hatte das Gefühl ihre Knie würden weich.
Was für einen Preis zahlte sie hier gerade? Sie liebte ihren Vater doch so sehr, es war wirklich hart so im Streit mit ihm für den Abend auseinander zu gehen, aber sie hatte es auch nicht ertragen können, wie er über John gesprochen hatte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 3:31 pm

Prinz John

John hielt sich genau so lange zurück, bis Robert das Zimmer verlassen hatte. Er hatte ihn nicht noch mehr provozieren wollen, indem er Diana anfasste, ihr Vater war so schon wütend genug gewesen. Nun aber legte er die Arme um sie und zog sie in seine Arme.
"Es ist wirklich bewundernswert, wie sehr du zu mir hältst, meine kleine Fee. Ich danke dir wirklich, aber ich bin nicht sicher, ob ich das verdiene."
Er gab ihr einen sanften Kuss.
"Nicht weinen, meine Liebste, er wird sich beruhigen. Du kennst ihn doch, er liebt dich. Er wird es nicht lange durchhalten dir so gram zu sein, auch wenn du ausgerechnet mich ausgesucht hast. Du wirst ihm wichtiger sein als sein Hass auf mich und deine Mutter wird sicher einen beruhigenden Einfluss haben, wenn er es ihr berichtet. Auf welche Weise auch immer."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 4:23 pm

Diana

Diana ließ sich bereitwillig in Johns Arme ziehen und sich von seiner Nähe ein wenig trösten. Sie vergrub das Gesicht einen kurzen Augenblick an seiner Schulter bis zumindest das Schluchzen wieder versiegte. "Dann sieh zu, dass du es verdienst." wisperte sie leise und sah wieder auf. Sie legte eine Hand an Johns Wange und erwiderte seinen Kuss zärtlich, jetzt da auch die Tränen langsam aufhörten über ihre Wangen zu laufen.
"Ich weiß nicht. Ich hoffe, du hast Recht, aber so wie er reagiert hat ..." verzweifelt schüttelte Diana den Kopf. "Es ist so ungerecht. Er hat auch geheiratet wen er wollte, mein Bruder hat einen Bastard in die Welt gesetzt ... das ist alles nicht so wichtig. Aber mich straft er für das was ich tue mich Verachtung." murmelte sie leise und schmiegte sich fester in Johns Arme. "Ich muss noch einmal mit ihm reden. Morgen vielleicht ..." Ob sie ihm dann auch von dem Kind erzählen sollte? Würde ihn das milder Stimme, weil es sein Enkelkind war? Oder würde es die Sache noch viel schlimmer machen?
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 4:33 pm

Prinz John

Prinz John versuchte sie ein wenig zu trösten und strich durch ihr Haar, ehe er nickte. "Ich werde es versuchen, Diana." Er strich die letzten Tränen von ihren Wangen und küsste sie erneut.
"Natürlich hat er erst einmal so reagiert, er ist sauer. Aber er wird sich auch wieder abregen und darüber nachdenken. Und dann wird ihm aufgehen, dass er dich nicht verlieren will. Nun, das haben sie wohl...aber du hast dich in seinen Augen mit dem verachtenswertesten Menschen in ganz England eingelassen. Das wiegt in seinen Augen wohl etwas schwerer."
Er legte die Arme wieder um ihre Taille. "Tu das...ganz in Ruhe. Vielleicht bekommst du ihn doch noch milde gestimmt. Er liebt dich sehr, das ist seine Schwäche in diesem Fall. Für dich jedenfalls sehr von Vorteil, meine kleine Fee."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 4:57 pm

Diana

Diana hatte am Abend noch eine Weile mit John gesprochen und in seiner Gesellschaft Trost gefunden. Heute hatte sie beschlossen ihren Vater aufzusuchen, um noch einmal mit ihm zu sprechen. Da sie im Schloss nicht fündig wurde, sein Pferd aber im Stall stand, versuchte sie es schließlich im Garten. Vielleicht war das auch ein guter Ort für solch ein Gespräch, eine beruhigende Atmosphäre ...
Ob es heute besser laufen würde? Wenn John nicht dabei war und ihr Vater Zeit gehabt hatte über diese Sache zu schlafen? Oder würde es nur schlimmer werden, weil er umso entschlossener war sie von John weg zu bekommen?
Nun, sie würde es wohl gleich herausfinden, denn dort vorne saß ihr Vater auf einer Bank und hing seinen Gedanken nach. Langsam trat Diana näher, unsicher wie diese Begegnung wohl verlaufen würde.
"Darf ... darf ich mich setzen?" fragte sie gedämpft als sie ihn schließlich erreicht hatte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 5:41 pm

Robert

Robert hatte die ganze Nacht kaum ein Auge zu getan, weil er über Diana nachgedacht hatte. Er sorgte sich so sehr um seine Tochter. Es machte ihn wahnsinnig, sie in Johns Armen zu wissen. Er traute dem jungen Prinzen nicht einen Meter weit. Erst recht nicht, seit er gesehen hatte, wie mühelos dieser im krieg die Seiten wechselte, ohne einen Anflug von schlechtem Gewissen. Wer so skrupellos seine Familie verriet, war der Liebe gar nicht fähig.
Er grübelte immer noch darüber nach, wie er dieses Dilemma lösen konnte, ohne seine Tochter in ein Kloster zu stecken, als sie zu ihm trat. Er schaute nachdenklich auf, machte dann aber eine einladende Handbewegung. Wenn sie reden wollte, sollten sie das wohl tun. Ob es viel nutzen würde, wusste wohl noch niemand.
Er konnte sie einfach nicht begreifen, so sehr er sich auch bemühte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 6:03 pm

Diana

Diana wartete ab, doch kein Laut kam über die Lippen ihres Vaters. Lediglich eine kurze Geste forderte sie dazu auf Platz zu nehmen. Sie schluckte leicht und blieb unsicher stehen. "Ich bin nicht gekommen, damit wir uns anschweigen." begann sie dann langsam. "Wenn du vor hast, mich mit Schweigen zu strafen und lieber nicht mit mir zu sprechen, dann gehe ich vielleicht besser wieder." stellte sie in Aussicht.
Sie war hier, weil sie mit ihrem Vater noch einmal sprechen wollte, doch wenn dieser sie gerade einmal so mit einer matten Geste einlud sich zu setzen, kein Wort für sie übrig hatte und nicht unbedingt erfreut über ihr Erscheinen wirkte ...
Mühevoll hielt Diana sich davon ab ihre Hände nervös zu kneten. Sie war sicher, dass man ihr die Nervosität schon ohne diese lästige Geste genau ansehen konnte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 6:35 pm

Robert

Robert seufzte schwer. "Das war nicht das, was ich im Sinn hatte. Aberich dachte, ich höre erst einmal zu, was du mir zu sagen hast. Du wirst nicht gekommen sein, ohne dir zurecht zu legen, was du noch sagen möchtest.", erwiderte er dann ernst.
Er wusste nicht recht, was sie vor hatte, denn sie würde es nicht schaffen ihn davon zu überzeugen, dass John ein guter Mensch war.
Sie war nervös, immerhin also setzte der Streit ihr ebenso zu wie ihm. Was Josephine wohl sagen würde? Seine Frau würde wohl nicht aus der Haut einer Mutter können und ihre Tochter trösten. Das hätte er im Regelfall wohl auch getan. Er hätte eine Lösung für jeden Mann gefunden, den ihre Tochter wollte. Aber nicht für Richards missratenen Bruder.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 6:57 pm

Diana

Um ein Haar hätte Diana aufgelacht. Sie hatte es versucht, hatte überlegt und überlegt was sie sagen sollte und wie, doch irgendwie war sie zu keinem rechten Ergebnis gekommen.
Sie setzte sich neben ihrem Vater auf die Bank, strich ihren Rock glatt und atmete tief durch. Wenn sie nicht nur jetzt schon das Gefühl hätte auf verlorenem Posten zu kämpfen ...
"Es lag nie in meiner Absicht dir und Mutter Schande zu bereiten, im Gegenteil, ich wollte immer, dass ihr stolz auf mich sein könnt." begann Diana langsam, auch wenn sie noch nicht wusste, wohin ihre Worte führen sollten. "Ich habe all das nicht getan, um dich zu verärgern oder weil ich leichtsinnig war. Diese Sache mit John ist kompliziert und ich liege ihm nicht zu Füßen, weil er ein paar schöne Worte für mich gefunden hat, wie du vielleicht denkst. Ich weiß, was für ein schwieriger Charakter er ist und ich bin nicht blind für seine ... zahlreichen Fehler." erklärte Diana bedrückt.
Unglücklich ließ sie den Blick ein wenig wandern. "Ich hatte gehofft, wenn ich Jacob heirate, würde sich das ganze irgendwie geheim halten lassen." Sie lächelte ein wenig bitter. "Um den Anstand zu wahren, weißt du? Ich wüsste ansonsten einfach keine andere Lösung."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 7:41 pm

Robert

Robert legte den Kopf schief und lauschte seiner Tochter ohne sie zu unterbrechen. "Ich weiß, dass das nicht in deiner Absicht lag. Und es ist mir...auch nicht so wichtig den guten Ruf zu wahren, wie du vielleicht glaubst. Darum habe ich mich ja auch nicht geschert, als ich deine Mutter geheiratet habe. Aber ich sorge mich unfassbar um dich, ich kriege kein Auge mehr zu, weil ich nicht weiß, was auf diesem Weg aus dir werden soll. Ich weiß, du willst es nicht hören, aber ich fürchte, dass John dich mit ins Unglück zieht. Ein schwieriger Charakter...das ist sehr schön ausgedrückt. Er ist skrupellos, Diana, und das ist eine Tatsache, die er mehr als einmal bewiesen hat. Du sagst, du liebst ihn und es mag ja sein, dass er dir zugetan ist. Jetzt. Aber er ist kein konstanter Mensch und er hat keine Hemmungen diejenigen zu opfern, die er mag, wenn es seinen Zwecken dienlich ist. Das habe ich mehr als einmal gesehen. Bei deinem Onkel Elias, bei deiner Tante Aileen, bei dem alten König Henry, bei Guillaume... Es ist ihm völlig gleich, was die Konsequenzen sind. Deshalb fürchte ich so um dich, Kind. Du wirst in den Abgrund stürzen. Davor habe ich Angst, weil ich nicht weiß, ob ich in der Lage sein werde dich aufzufangen. Selbst wenn du Jacob heiratest....und es ist wirklich überaus freundlich von ihm, dieses Arrangement so in betracht zu ziehen...was wird, es es herauskommt? Wenn sein Vater dich deswegen verstößt und du bist unwiderruflich eine Ehebrecherin? Ich begreife dich nicht, Diana. Wie kannst du das mit deinem Gewissen vereinbaren, einen Bund vor Gott zu schließen um ihn dann wieder und wieder zu brechen? Du schließt ihn nur, um ihn zu brechen. Für mich war die Ehe immer heilig...aber ich weiß, viele sehen das anders."
Er fuhr sich durch das Haar. "Die Lösung wäre dich von ihm fernzuhalten, Diana. Heirate meinetwegen Jacob, wenn du ihn gern hast, aber lass die Finger von John. Du wirst sie dir verbrennen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 8:12 pm

Diana

Diana deutete ein Kopfschütteln an. "Ich weiß zu schätzen, dass du dich um mich sorgst, wirklich." erwiderte sie. "Und ich weiß, was John alles getan hat, ich habe all diese Sachen oft genug gehört und ich will sie weder rechtfertigen noch schön reden. Aber ... aber kannst du dir wirklich gar nicht vorstellen, dass auch er insgeheim einsam ist? Ein Mensch, der immer alle von sich stößt, der mit der ganzen Welt im Hader liegt ... niemand kann das aushalten ohne im tiefsten Innern unglücklich zu sein. Weiß Gott, ich will nicht behaupten, dass ich ihn ändern kann, aber ... ich habe in ihn hinein gesehen und habe den Mann gesehen, der John hätte werden können. Ich weiß, du kannst es dir nicht vorstellen und es betrübt mich wirklich, dass du es nicht einmal hören willst, aber er hat sich so verzweifelt um mich bemüht, um meine reine Gesellschaft bemüht ..." Diana schüttelte den Kopf. "Ich würde es dir gerne begreiflich machen, aber mir fehlen die passenden Worte und dir das Interesse daran mehr sehen zu wollen als du bisher gesehen hast." bemerkte sie resignierend.
Diana lächelte leicht und hob dann die Schultern. "Jacobs Beweggründe sind nicht ganz so selbstlos, wie sie scheinen mögen. Jacob ist ... ein ganz besonderes Exemplar. Vielleicht einer der wirklich wenigen wahrhaftig Berufenen. Sein sehnlichster Wunsch wäre es in ein Kloster zu gehen, aber er ist der Erbe seines Vaters und solange dieser lebt, ist ihm das unmöglich. Und es ist nicht nur seine Frömmigkeit, er ... du hast gesehen, wie scheu er ist, er ... kann mit Frauen einfach nichts anfangen. Er wäre froh über eine Frau an seiner Seite, die von ihm nicht fordert, dass er seinen ehelichen Pflichten nachkommt. Über eine Frau, die ihm Kinder schenkt, die er der Welt als seine präsentieren kann ohne dass er etwas dafür tun musste." erzählte sie, weil sie genau wusste, dass diese Dinge bei ihrem Vater sicher waren. Er würde nichts davon weitergeben oder gar für seine Zwecke nutzen. "Jacob soll noch vor seiner Hochzeit zum Ritter geschlagen werden. Damit wäre er volljährig und sein Vater könnte mich nicht verstoßen, auch wenn es heraus käme."
Diana schloss einen Moment lang die Augen, dann sah sie ihren Vater wieder an. "Es ist keine wirkliche Lösung, wenn es mich unglücklich macht, nicht wahr? Du hast selbst immer gesagt, wir sollen Dinge tun, die uns glücklich machen. Wenn ich Jacob heirate, dann nicht, weil ich ihn gern habe. Das habe ich durchaus, aber das ist nicht der Grund. Wenn ich ihn nicht heirate, kann ich auch offen an Johns Seite kommen, er hat mich schließlich oft genug darum gebeten. Und manchmal denke ich, dass es vielleicht doch gar nicht so furchtbar wäre, wie ich anfangs dachte. Sicher, erst einmal würden die Leute den Atem anhalten, aber die Welt dreht sich dennoch weiter und König Henry hat es mit seiner Liebsten doch auch nicht anders gehalten, nicht wahr?" Diana kannte immerhin die Geschichten von der sagenumwobenen Mätresse des alten Königs. "Meine größte Angst bei diesem Schritt wäre, dass ihr euch dann von mir abwendet." bekannte sie leise.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 8:46 pm

Robert

"Ich kann es mir vorstellen, Diana. Aber wer sich so benimmt, hat es vielleicht auch nicht anders verdient. Der Mann, der er hätte werden können....der er aber nicht geworden ist. Ich habe noch nie eine einzige gute Seite an ihm gesehen, seit ich ihn kenne. Du wirst mir also zugestehen müssen, dass es mir schwer fällt daran zu glauben, das es eine solche wirklich gibt."
Robert seufzte. "Gesellschaft war offenbar nicht genug... Jacob ist ein außergewöhnlicher Mensch. Vielleicht ist er wirklich dafür geschaffen. Wenn du ihn heiratest, sein Vater stirbt und er beschließt ins Kloster zu gehen...was wird dann aus dir? Ich habe noch nie einen Mann getroffen, der froh über Bastarde eines anderen Mannes wäre. Aber....irgendwann ist immer das erste Mal." Diese ganze Sache wurde immer verworrener und heikler.
"Das habe ich gesagt, aber damit meinte ich nicht, dass du sehenden Auges deine Zukunft vollständig in Scherben schlägst. Wenn du offen mit ihm gehst, hast du keinen Platz mehr an Eleonores Seite, ist dir das bewusst? Sie wird dir ihre Gunst nie wieder so zu teil werden lassen wie jetzt. Henry hat es getan, ja...aber ich weiß, dass Jane ein sehr schwieriges Leben hatte. Oft hat sie zu spüren bekommen, wie sehr man ihre Anwesenheit missbilligte."
Robert sah Diana lange an. "Du weißt selbst, dass ich euch alle über alles liebe. Ich...wäre befremdet, vielleicht beschämt, vielleicht verärgert...aber trotzdem bist du meine Tochter."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 9:03 pm

Diana

Diana wiegte den Kopf hin und her. "Vielleicht. Vielleicht hat aber auch jeder es verdient Liebe zu finden, sofern nur der kleinste Funken Hoffnung darauf besteht. Und wer weiß, was so etwas alles verändern kann." erwiderte Diana nachdenklich.
Dann huschte ein Lächeln über ihre Lippen. "Oh, es gibt sie. Es ist faszinierend, aber er kann sich an so kleinen und banalen Dingen erfreuen, wenn sonst niemand weiter hinsieht. Wenn wir alleine ausgeritten sind oder stundenlang zwischen seinen Büchern gehockt haben ... ich weiß, dass du es dir nicht vorstellen kannst, aber sie sind da seine guten Seiten." Sie seufzte leise und hob die Schultern. "Vermutlich würde das lange dauern, Jacobs Vater ist von ausgesprochen guter Gesundheit, aber wenn er eines Tages stirbt ... hat Jacob sich entweder mit unserer Ehe soweit arrangiert, dass er sie dem Kloster vorzieht oder er geht und lässt mich wohlhabend mit einem stattlichen Wittum zurück und ich bin frei erneut zu heiraten oder weiß Gott was zu tun."
Diana dachte kurz über die Worte ihres Vaters nach, ehe sie nickte. "Ich weiß und das ist durchaus bedauerlich, habe ich die Königinmutter doch ausgesprochen gern. Aber ich habe auch nie erwartet, dass es einfach werden würde."
Sie hielt dem Blick ihres Vater stand, dann fühlte sie sich als würde ihr ein Stein vom Herzen fallen. Sie schloss die Augen und ließ die Erleichterung über sie hinweg spülen, gab sich einen Moment lang diesem wunderbaren Gefühl hin.
Dann schlug sie die Augen wieder auf und traf eine Entscheidung. "Das ... das freut mich wirklich zu hören." erklärte sie leise, ein wenig heiser vor Erleichterung und Rührung. "Und ich hoffe, dass du daran auch noch denkst, wenn du dein Enkelkind in einem halben Jahr im Arm halten wirst. Daran, dass ich deine Tochter bin." fügte Diana mit leicht bebender Stimme hinzu.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 9:27 pm

Robert

Robert hob die Schultern. "Vielleicht. Aber wir werden wohl niemals wissen, wer von uns Beiden Recht hat. Das ist Gottes Sache. Schwer zu glauben, dass er diese Seiten hat, aber wenn du es sagst...."
Unrecht hatte sie ja nicht, Jacob war ein anständiger Kerl, er würde Diana schon nicht ganz sich selbst überlassen.
"Einfach wird es ganz sicher nicht werden, egal, welchen Weg du einschlägst. Du wirst viele Steine auf deinem Weg finden."
Im nächsten Moment sprang er auf die Füße und entfernte sich zwei Schritte, raufte sich die Haare und kehrte dann zu Diana zurück.
"Großer Gott, Diana!", brachte er schockiert hervor. "Ich dachte, das hätte gerade erst angefangen mit euch. Jetzt erzählt du mir, dass du das seit Monaten tust! Deshalb willst du auch jetzt unbedingt heiraten, nicht wahr? Um Himmels Willen, könnt ihr mich nicht einmal auf normalem Wege zum Großvater machen? Ihr bringt mich noch ins Grab."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 9:37 pm

Diana

Diana zuckte zusammen als ihr Vater so unvermittelt aufsprang und sie fürchtete einen Moment lang, er würde sie einfach hier sitzen lassen, doch da hielt er bereits inne und kehrte wieder zurück zu ihr. Betroffen sah sie zu ihm auf. "Ich habe nie behauptet, es hätte jetzt erst angefangen." erinnerte sie ihn. "Und nur weil ich mich ein, zwei Mal mit ihm getroffen hätte, hätte ich ihn gestern wohl kaum so vehement verteidigt." bemerkte sie recht sachlich.
Diana sah kurz auf ihre Hände hinab, dann nickte sie und hob den Blick wieder. "So ist es. Ich hatte gehofft jemanden wie Jacob zu finden, damit die Heirat noch über die Bühne gehen würde, bevor man etwas von meiner Schwangerschaft merkt. Ich hatte geplant, dass niemand außer John und Jacob von dieser Sache wüssten, aber ... naja, das ist ja nun sowieso gelaufen." Nun war es zumindest für ihre Familie heraus.
"Ohne diese Schwangerschaft hätte es jetzt sicher keinen Grund für mich gegeben zu heiraten. Aber ich dachte für das Kind ..." Diana legte eine Hand auf ihren Bauch und hob ratlos die Schultern. Sie dachte, dass es für das Kind vielleicht leichter wäre, kein Bastard genannt zu werden. Andererseits würde John kein Geheimnis daraus machen wollen, dass es sein Kind war, es würde also so oder so kompliziert werden.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 10:39 pm

Robert

"Nein, hast du nicht. Aber ich hatte nicht erwartet, dass du seit Monaten schon schwanger bist! Außerdem spielt die Zeit doch keine Rolle, wenn man wirklich liebt." Robert ging unruhig ein paar Schritte auf und ab. Das machte alles nur noch komplizierter.
"Ja, das funktioniert nun nicht mehr. Aber sieh doch wenigstens zu, dass es innerhalb der Familie bleibt. Du hast wohl Recht, es ist für ein Kind einfacher in einer bestehenden Ehe geboren zu werden. Du siehst es an Rob..."
Er atmete durch. "Bei Gott, Diana, ich wünschte, du würdest mit mir zurück nach Cornwall kommen. Es würde sich schon alles finden. Aber davon willst du wahrscheinlich sowieso nichts hören." Die beste Lösung, die sie finden konnten, war vermutlich wirklich noch eine Ehe mit Jacob. Dann hatte John zumindest offiziell keinen Anspruch auf Diana oder das Kind."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 9 EmptySo Aug 06, 2017 10:46 pm

Diana

Diana legte ihren Kopf schief. "Und wenn ich mit nach Cornwall käme? Was dann?" fragte sie und Johns Worte flackerten in ihrem Gedächtnis auf. Sie solle sich für eine Weile zurückziehen, das Kind bekommen und dann würde man es schon irgendwie hinbekommen. Ob sie das in Cornwall tun sollte? Ihr Gegenargument war gewesen, dass ihre Eltern es dann herausfinden würden, aber das hatten sie nun sowieso schon, dadurch änderte sich einiges.
Diana rieb sich unruhig mit den Handflächen über die Oberschenkel. Plötzlich wusste sie so gar nicht mehr was sie tun sollte. Bevor ihr Vater alles herausgefunden hatte, war es so klar gewesen! Sie hatte eine Heirat mit Jacob für die einzige vernünftige Lösung gehalten. Und nun?
Aber wenn sie Jacob nicht heiratete, würden mitunter schwere Zeiten auf sie und ihr Kind zukommen. Und ein bisschen kam sie sich vor als würde sie Jacob dann auch im Stich lassen.
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