Joanna & William
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Joanna & William

Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
 
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 William und Joanna - ab 1191 bis 1192

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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyMo Aug 14, 2017 12:54 pm

Stephan

John schaute überrascht zu seiner Tochter, als diese ihn ansprach. Jane hielt sich normalerweise sehr zurück, was seine Patienten anging und mischte sich niemals ein. Aber da Stephans Behandlung bisher nicht sehr erfolgsversprechend war, nickte er nur. "Ja..." Er sah selbst, dass der junge Prinz mit seinen Kräften am Ende war und er musste sich dringend etwas überlegen, wie er das Problem lösen konnte.
"Ich denke, wir sollten ihm ein wenig Opium vor dem Schlafengehen geben, nur einen Tropfen. Baldrian allein hat nicht gegen die Albträume geholfen. Vielleicht verschaffen wir ihm so eine traumlose Nacht." Er war nicht erst seit Edwards Eskapaden extrem vorsichtig mit der Pflanze aus dem Orient. Zu schnell konnten die Patienten süchtig danach werden. Aber es war mitunter das stärkste Mittel, das er zur Betäubung besaß. Stephan konnte eine Nacht ruhigen Schlaf mehr als alles Andere gebrauchen, damit sie die Behandlung fortsetzen konnten. Es galt, Stephan bei Bewusstsein zu halten, damit er lernen konnte gegen diese Überfälle seiner Erinnerung zu bestehen. Das heute war ein Versuch gewesen, der nicht ganz unerfolgreich gewesen war, den Patienten aber so sehr gelähmt hatte, dass er keine Chance hatte.
John pustete die Kerze aus und zog sich zurück, um ein wenig weiter zu forschen und zu grübeln. Wenn Jane den jungen Prinzen ins Herz geschlossen hatte, würde sie ihm vielleicht etwas helfen können. Auch, wenn er es nicht mochte, wenn man enge Bindungen zu Patienten aufbaute.
Stephan schüttelte matt den Kopf, als Jane ihm eine Hand auf die Schulter legte. "Nein, vielleicht lieber nicht mehr..." Ihr Vorschlag war verlockend, er musste spüren, dass er frei war. "Gebt mir noch einen Moment, ich glaube nicht, dass meine Beine mich schon tragen." Seine Stimme war brüchig, das hörte er selbst und er musste wirklich mit sich ringen, damit er nicht auf der Stelle in peinliche Tränen ausbrach.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyMo Aug 14, 2017 1:18 pm

Jane

Jane sah ihren Vater überrascht an. "Opium?" Wiederholte sie ein wenig zweifelnd. "Denkst du nicht, dass es sinnvoller wäre, die Behandlung einfach für zwei Tage auszusetzen, um ihm Zeit zu geben?" Opium war ein sehr wirksames Mittel, aber je mehr Jane sich damit beschäftigt hatte und je mehr Schriften sie aus dem Orient durch Azeems Kontakte bekommen hatte, die sich mit Opium beschäftigten, desto mehr scheute sie sich vor dem Gebrauch. "Er ist so labil, so verzweifelt ... wenn das Opium wirkt, wird er mehr davon wollen." Hielt Jane leise entgegen.
Vielleicht fanden sie für Stephan ja doch noch einen anderen Weg. Einen besseren, der weniger gefährlich war.
Sie schenkte dem Prinzen ein sanftes Lächeln. "Wenn wir eins haben, dann Zeit, mein Prinz." Erwiderte sie und wartete dann ein Weilchen schweigend ab.
Schließlich strich sie Stephan federleicht über den Arm. "Kommt. Zur Not helfe ich Euch. Es ist ja niemand hier, der es sehen könnte." erklärte sie Auge zwinkernd, erhob sich und bot Stephan eine Hand an.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyMo Aug 14, 2017 2:44 pm

John Stephan

"Ich weiß nicht, ob das genügt. Albträume hat er trotzdem, er ist ohnehin schon am Ende, weil erseit Wochen und Monaten nicht durchschläft. Vielleicht sollten wir ihm eine ruhige Nacht verschaffen. Wir müssen ihm ja nicht sagen wie. Der Trank schlägt eben nur dieses eine Mal an. Ich weiß, dass er das ist. Also lassen wir gar nicht zu, dass er mehr davon bekommt.", erwiderte John leise, ehe er sich zurück zog. Er würde bei Gelegenheit mit seiner Tochter reden müssen.
Stephan war Jane ausgesprochen dankbar für ihr Verständnis und schließlich griff er nach ihrer Hand, um mit ihrer Hilfe etwas schwankend auf die Beine zu kommen.
"Je eher wir hier raus kommen, desto besser. Es macht mich verrückt hier...."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyMo Aug 14, 2017 8:57 pm

Jane

"Ich denke, es wäre einen Versuch wert bevor du ihm Opium gibst, denkst du nicht? Das kannst du ja immer noch tun, wenn eine Pause nichts hilft." gab Jane zu bedenken. Dann schüttelte sie den Kopf. "Das wird nicht funktionieren, er ist klug und ausgesprochen interessiert an dem, was wir tun. Du wirst ihn nicht mit so einer plumpen Lüge abspeisen können. Er wird wissen wollen, was wir ihm geben und ich traue ihm zu, dass er es trotzdem weiter versuchen will, auch wenn du ihm sagst, der Trank würde nur einmal wirken." Je mehr Zeit sie mit Stephan und seiner Behandlung verbrachte, desto unsicherer wurde Jane, um es überhaupt einen Trank gab, der ihm helfen konnte. Ob man sein Bewusstsein mit solchen Mitteln beeinflussen konnte und ob man es überhaupt sollte. Vielleicht musste man hier ja einen ganz anderen Weg gehen ...
Geduldig wartete Jane und war durchaus erleichtert, dass Stephan ihre Hilfe annahm und sich nicht aus falschem Stolz heraus verweigerte. Als er so schwankend auf die Füße kam, legte sie ganz instinktiv einen Arm um seine Taille, um zu verhindern, dass er womöglich noch stürzte. "Dann sollten wir keine Zeit mehr verschwenden." erwiderte sie sachte und ging mit Stephan hinaus in den Kräutergarten. Dort atmete Jane tief durch und sog die betörenden Düfte der unterschiedlichen Pflanzen ein. Sie hielt die Augen dabei geschlossen und den Kopf leicht in den Nacken gelegt, um sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. "Ist es nicht wunderschön hier draußen?" murmelte sie leise, mehr zu sich selbst als wirklich an Stephan gerichtet.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 12:26 am

Stephan

Stephan ließ sich von ihr in den Kräutergarten führen und die Düfte der Pflanzen beruhigten sein Gemüt ein wenig. Er setzte sich wieder auf die Bank, auf der sie zum ersten Mal miteinander gesprochen hatten, weil seine Beine sich immer noch etwas wackelig anfühlten.
Stephan beobachtete sie, wie sie mit geschlossenen Augen die Sonne auf ihrem Gesicht genoss. "So wie Ihr, Jane.", erwiderte er leise. Sie war so schön in genau diesem Moment, dass er es einfach nicht unkommentiert lassen konnte.
"Sagt mir....Jane...glaubt Ihr, dass diese Tränke jemals zum Erfolg führen werden? Ich vertraue dem Urteil Eures Vaters, aber im Moment ist es eher schlimmer als besser geworden. Gibt es keine andere Möglichkeit? Ich...ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalte. Heute das....war grauenvoll."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 7:56 am

Jane

Jane spürte die wohlige Wärme der Sonne im Gesicht und musste sich daran hindern sich nicht jauchzend im Kreis zu drehen wie ein kleines Kind als Stephans Worte sie förmlich erstarren ließen. So wie sie? Hatte er sie gerade als wunderschön bezeichnet? Sie schlug die Augen wieder auf und drehte sich langsam zu Stephan herum, der sich auf der kleinen Bank niedergelassen hatte, auf der sie schon einmal zusammen gesessen hatten. "Vielen ... Dank für das ... Kompliment, Mylord." brachte sie ein wenig zögerlich, ja unsicher hervor. Es war so ungewohnt solche Worte so frei heraus zu hören und dann kamen sie auch noch von jemandem, der Jane nicht so egal war, wie es gut gewesen wäre.
Sie schluckte leicht und ließ sich dann neben Stephan auf die Bank sinken - mit einem Mal hatte auch sie etwas weiche Knie.
Und dann legte Stephan so zielsicher den Finger auf Janes wunden Punkt, dass es ihr beinahe unheimlich wurde. Sie ließ den Blick durch den Garten wandern und schwieg einen Moment lang, dachte darüber nach was sie sagen sollte und konnte.
"Ich ... bin mir nicht mehr ganz so sicher." räumte sie dann schließlich leise ein. "Wir haben schon so viele verschiedene Varianten ausprobiert und allmählich glaube ich, dass wir mit den Tränken an eine Grenze stoßen. Keiner hat bisher den gewünschten Effekt gebracht. Das heißt natürlich nicht, dass es nicht doch eine Mischung gibt, die helfen wird und uns voran bringt, aber ... ich gebe zu, dass ich mir allmählich den Kopf darüber zerbreche, ob wir nicht einen anderen Weg versuchen müssen." gestand Jane und dachte bei sich, dass eine Rüge ihres Vater spätestens jetzt fällig wäre.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 3:41 pm

Stephan

Stephan lächelte matt. "Keine Ursache. Ich denke, es tut Euch gut, wenn Ihr das ab und zu mal zu hören bekommt. Ihr stellt Euer Licht viel zu sehr unter den Scheffel." Sie war so anders als die feinen Ladys, die sich eitel in jedem Kompliment sonnten und kokett mit einem schäkerten. Sie war natürlicher, in gewisser Weise kühler, aber doch so herzlich. Es war faszinierend.
"Euer Vater sieht das noch etwas anders, nicht wahr? Vielleicht sollte ich ihn fragen, ob es nicht eine andere Möglichkeit gibt. Diese Tränke stoßen auch an meine Grenzen...ich halte dieses Pensum nicht mehr lange durch."
Er legte den Kopf schief und betrachtete Jane nachdenklich.
"Was für einen Weg würdet Ihr gehen, wenn Ihr mich behandeln würdet? Was habt Ihr im Sinn?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 5:46 pm

Jane

Jane spürte ein ganz eigentümliches, ihr gänzlich unbekanntes Gefühl als sie Stephan so lächeln sah. Es war als zöge sich ihre Brust zusammen und am liebsten hätte sie Stephan in die Arme geschlossen und nie wieder los gelassen.
"Ab und zu kann es wohl nicht schaden, da habt Ihr Recht. Nur verwöhnt mich lieber nicht zu sehr damit, nicht dass ich am Ende noch ein eitler Pfau werde." erwiderte sie und lachte leise.
Jane seufzte leise und nickte. "Er will noch daran festhalten wie wir bisher vorgehen und wer weiß vermutlich hat er damit auch recht, schließlich hat er viel mehr Erfahrung als ich. Es wäre besser, wenn ich mich ein bisschen zusammen nehme, ich stelle mich an wie ein verzerteltes Pflänzchen, nur weil es mir schwer fällt Euch so leiden zu sehen." Jane schüttelte leicht den Kopf, schwieg zögerlich, dann entschied sie sich zu einem Schritt den ihr Vater wohl nicht allzu gut heißen würde. "Er überlegt Euch heute Abend ein starkes Mittel zur Betäubung zu geben, damit ihr einmal eine Nacht ohne Albträume schlafen könnt. Ich weiß, dass das sehr verlockend klingt, aber ... aber mir ist nicht sehr wohl bei dem Gedanken. Dieses Mittel kann sehr gefährlich werden." erklärte Jane gedämpft.
Stephans Frage überraschte Jane und sie machte rasch eine beschwichtigende Geste. "Ich habe da noch nichts konkretes im Sinn." versuchte sie ihn ein wenig abzuwimmeln. "Außerdem steht es mir nicht zu die Behandlung meines Vaters so in Frage zu stellen. Was ich bisher gesagt habe, war schon ungehört genug." Räumte sie verlegen ein.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 7:04 pm

Stephan

Stephan schüttelte leicht den Kopf. "Das passt gar nicht zu Euch, Ihr würdet nie ein eitler Pfau werden. Aber Ihr seid so schön, wenn Ihr die Natur genießt. Das ist ein Anblick, den ich nun nach diesem Kreuzzug umso mehr zu schätzen weiß.", erklärte er leise.
"Euer Vater hat die Erfahrung, aber er sagt selbst, dass er noch nie einen Patienten hatte wie mich. Wie auch? Solche Dinge passieren einem nicht alltäglich, nicht wahr?" Stephan schaute sie nachdenklich an. "Es fällt Euch schwer? Eigentlich solltet Ihr es doch gewohnt sein, nicht? Ihr seht viele Dinge im Hospital."
Überrascht nahm er zur Kenntnis, dass sie ihm erklärte, was ihr Vater plante, obwohl dieser darüber sicher nicht begeistert war.
"Es ist mehr als verlockend...ich sehne mich so sehr danach eine Nacht ruhig zu schlafen. Aber warum ist das Mittel so gefährlich? Erklärt es mir."
Er grinste schief. "Ich glaube Euch nicht. Ihr habt Euch Gedanken gemacht. Stellt Euch einmal vor, Ihr wärt die Ärztin. Was würdet Ihr mit mir anstellen? Nur als Möglichkeit, nicht um Euren Vater zu hintergehen. Er wird es von mir nicht erfahren."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 7:25 pm

Jane

Jane lächelte ein wenig verlegen. "Weil die Natur ein kostbares Gut ist, das wir uns bewahren müssen und das wir schätzen sollten. Sie ist so wunderschön, es ist leicht sie zu genießen und ihre Schönheit zu verinnerlichen. Vielleicht färbt sie einfach etwas ab auf mich in solchen Momenten." sinnierte sie dann.
Insgeheim hatte Jane gehofft, dass Stephan nicht auffallen würde, was sie da gesagt hatte, aber natürlich war es ihm nicht entgangen. Sie rang etwas mit sich, dann sah sie ihn an und hob leicht die Schultern. "Sicher, ich sehe hier eine ganze Menge. Unschöne Dinge, grausige Dinge ... viel Schmerz und Leid, aber auch Hoffnung und Genesung. Ihr ... wenn ich Euch ansehe und Eure Behandlung verfolge ... ich weiß nicht, es fällt mir schwer Euch so leiden zu sehen, weil ich Euch gerne helfen würde, aber wir bisher so machtlos sind. Weil Ihr nicht verdient habt, was Euch plagt."
Ein wenig unwohl knetete Jane ihre Hände in ihrem Schoß. Sie hätte Stephan nicht von dem Opium erzählen sollen, das wusste sie genau, aber sie war davon überzeugt, dass das nicht der richtige Weg für ihn war. Sie wusste nicht wieso, es war nur ein Bauchgefühl. "Dieses Mittel ist hier bei uns ausgesprochen selten. Es kommt in der Regel aus dem Orient zu uns und ist ausgesprochen teuer. Auf ... anständigem Wege beziehen es eigentlich nur Ärzte, weil es eine so starke betäubende Wirkung hat. Es heißt Opium und wird aus einem besonderen Mohn gewonnen, den wir hier nicht haben, dem Schlafmohn. Manchmal nennt man es daher auch einfach Mohnsaft. Das Problem bei diesem Mittel ist, dass es offenbar in höchstem Maße abhängig macht. Wenn es bei schwersten Verletzungen sehr wohl dosiert ab und an eingesetzt wird, kann es helfen die Schmerzen zu lindern, wenn es jedoch regelmäßig, in größeren Mengen oder gar ohne ärztliche Kontrolle genommen wird, so können diejenigen nicht mehr damit aufhören. Es heißt in den Schriften, dass sie immer öfter und immer mehr davon brauchen, um die gleiche Wirkung zu erzielen und wenn sie es nicht nehmen, treten Krankheitssymptome hervor. Übelkeit, Müdigkeit, Gereiztheit ... die Liste lässt sich noch beachtlich weiterführen und steigern, das sind nur die ersten und harmlosesten Symptome." erklärte Jane mit ernster Miene und klarer Stimme. Das war ihr Gebiet, solche Dinge beherrschte sie - Pflanzen und Kräuter zu kennen, ihre Gewinnung und Nutzung.
"Wisst Ihr, ich würde Euch nur zu gern eine ruhige Nacht gönnen, aber ich fürchte dieses Mittel ..." räumte sie schließlich ein.
Jane schürzte kurz die Lippen als Stephan grinste, dann überlegte sie kurz. Schließlich kam ihr eine Idee und sie lächelte beinahe triumphierend. "Macht morgen einen Tag Pause mit der Behandlung und reitet mit mir stattdessen früh in den Wald. Wenn Ihr das tut, werde ich Euch morgen in das Einweihen, was ich tun würde, wenn Ihr mein Patient wärt."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 8:09 pm

Stephan

Stephan neigte zustimmend den Kopf. "Da habt Ihr Recht. Und ich weiß es viel mehr zu schätzen, seit ich die Wüste gesehen habe. Das grüne England ist wirklich ein Segen." Zwar hatte auch das heilige Land seine schönen Seiten, aber die Hitze und der Sand waren einfach nicht sein Element.
"Wer hat sein Leid schon verdient? Vielleicht habe ich es....ich habe viele Menschen getötet im Krieg. Vielleicht zürnt er mir, obwohl es in seinem Sinne geschah."
Stephan lauschte aufmerksam. Er konnte Janes Beunruhigung förmlich greifen und das warnte ihn mehr als ihre Worte es je gekonnt hätten. Auch John war sicher höchst vorsichtig mit diesem Mittel, aber Stephan wusste selbst, dass er ein schwerer Fall war
"Ihr kennt Euch wirklich gut aus. Ich denke, ich werde es noch ohne aushalten. Ich lege keinen Wert darauf mir so ein Problem auch noch anzulachen. Sagt Eurem Vater...ich nehme es als letzten Weg." Er schaute sie verdutzt an und lachte leise auf.
"Na gut. Wir haben eine Vereinbarung. Und wer sagt es Eurem Vater?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 8:24 pm

Jane

Jane lächelte leicht. "Das ist es. Es ist so ... lebensbejahend. Wenn man sieht wie hier alles blüht und gedeiht, wie kann man da des Lebens überdrüssig werden?" überlegte sie, dann sah sie Stephan nachdenklich an. "Mein Bruder würde nun sagen, dass jeder das von Gott bekommt, was er verdient und wir sollen auf ihn vertrauen." bemerkte sie und schürzte ein wenig spöttisch die Lippen als sie in ihrem Kopf Edmunds Stimme hörte, die bei solchen Weisheiten immer ein wenig tiefer wurde, ein wenig tragender und irgendwie ... heilig. "Allerdings hat Gott uns Menschen auch einen Verstand und einen freien Willen gegeben. Er hat den Ärzten zum Beispiel die Fähigkeit gegeben Krankheit und Leid zu heilen oder zu lindern ..." Jane runzelte nachdenklich die Stirn. "Ich glaube nicht, dass er Euch zürnt. Wieso sollte er das auch? Wieso sollte er seine Stellvertreter auf Erden diesen Krieg predigen lassen, um ihn dann zu verurteilen, aber viel wichtiger: wieso sollte er ausgerechnet Euch so strafen? Ich glaube nicht, dass Ihr seinen Zorn mehr verdient habt als jeder andere Kreuzfahrer, im Gegenteil, ich glaube, dass es viele gibt, die seinen Zorn viel eher auf sich gezogen haben. Womöglich liegt sein Grund für diese ganze Sache also in etwas ganz anderem. Vielleicht ... wollte er Euch wieder zurück nach England bringen."
Jane wurde ein klein wenig rot und hob leicht die Schultern. "Naja, ich beschäftige mich ja auch hauptsächlich mit den ganzen Kräutern." erwiderte sie und lächelte dann scheu als Stephan einwilligte, ihre Augen leuchteten freudig als sie nickte. "Sehr gut. Also morgen früh." Sie atmete verstohlen durch und zuckte dann ergeben mit den Schultern. "Da es meine Idee war, sollte ich dafür auch den Kopf hinhalten. Ich sage es ihm nachher." Und vermutlich würde sie dann eine gehörige Strafpredigt gehalten bekommen, aber den Preis war ihr das alle mal wert.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 9:02 pm

John

John brütete an diesem Abend noch länger über Abschriften, die er über die Jahre zusammen getragen hatte. Er wollte endlich einen Fortschritt machen um dem Prinzen zu helfen. Er hasste es machtlos zu sein und er wusste auch nicht, was er davon halten sollte, dass Jane so viel Herzblut in die Behandlung steckte, obwohl sie das sonst nie tat.
Eigentlich müssten die Tränke viel besser anschlagen, es war doch zum verrückt werden. Selten hatte er so einen schweren Fall gesehen.
Als es klopfte, seufzte er leise und fuhr sich über die Augen. "Komm herein..." Er ahnte schon, dass es entweder Jane oder Constance sein würden.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 9:10 pm

Jane

Jane war entschlossen ihr Wort zu halten und hatte sich nun am Abend auf den Weg zu ihrem Vater gemacht, um mit ihm über den morgigen Tag und ihren Plan mit Stephan zu sprechen. Ihr war ein wenig mulmig zu Mute, trotzdem klopfte sie ohne zu zögern an die Tür und trat ein als sie von drinnen die vertraute Stimme ihres Vaters hörte.
Es war ein so bekanntes Bild, das sie dort drin erwartete, wie er am Schreibtisch saß, über Aufzeichnungen gebeugt und versuchte noch ein bisschen mehr zu lernen, einen neuen Weg zu finden, eine neue Methode ... heute Abend beschäftigte ihn sicher genau wie Jane Stephans Fall. Es war diese Leidenschaft, die ihr Vater an den Tag legte, die Jane schon von klein auf immer wieder mit ins Hospital getrieben hatte und die sie auch in sich selbst entdeckt hatte.
"Vater, ich ... wollte mit dir gerne über Stephans weitere Behandlung sprechen, wenn du einen Moment Zeit hast." eröffnete sie ihm dann, wenngleich er sicher schon ahnte, weshalb sie gekommen war.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 9:27 pm

John

John lächelte leicht, als seine Tochter hinein kam. Er hatte gewusst, dass ihr diese Sache keine Ruhe lassen würde. Sie war einfach zu sehr wie er es war. Sie war ihm ähnlich, so wie Lucas auch. Und er freute sich darüber, dass wenigstens zwei seiner Kinder Interesse an seiner Arbeit hatten.
"Sicher, setz dich. Ich dachte mir schon, dass du nochmal herkommen würdest. Wie geht es ihm? Du warst eben noch bei ihm, oder?"
Er legte die Fingerkuppen aneinander und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Du bist nicht mit meiner Methode einverstanden. Aber es ist neu, dass du dich einmischst, Töchterchen."
Und er hatte so einen Verdacht, woran das lag. Er hoffte wirklich, dass er falsch lag. "Ich weiß, er tut dir leid. Aber wir müssen an einem Strang ziehen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 9:43 pm

Jane

Jane kam der Aufforderung ihres Vaters nach, ließ sich ihm gegenüber nieder und nickte dann. "Das war ich." bestätigte sie und seufzte leise. "Nicht sonderlich gut. Er ist ziemlich müder und ausgelaugt. Und verzweifelt, weil keiner der Tränke anschlägt, im Gegenteil, heute hatte er das Gefühl alles würde nur schlimmer werden." berichtete Jane und schwieg dann einen Moment lang. Der prüfende Blick ihres Vaters verlangte ihr einiges ab, nicht, dass sie Angst vor ihm gehabt hätte, aber noch nie hatte sie sich so gegen sein Vorgehen gestellt. In der Regel waren sie einer Meinung, berieten über die unterschiedlichen Zusammensetzungen von Tränken und diskutierten hin und wieder über Vor- und Nachteile bestimmter Kräuter. Aber er hatte Recht, sie mischte sich normalerweise nicht ein und wenn dann schon gar nicht so, wie sie es heute getan hatte und wie sie es nun weiter vorhatte.
Jane rieb sich unbehaglich mit den Handflächen über die Oberschenkel, dann sah sie ihren Vater wieder an. "Es ist mehr als das. Er tut mir nicht einfach Leid, ich ... ich glaube von Tag zu Tag mehr, dass wir mit der bisherigen Methode nicht wirklich voran kommen. Ich kann es nicht belegen, kann dir nicht sagen wieso, es ist einfach nur ... ein Bauchgefühl. Ich weiß, darauf sollte ich mich nicht verlassen, aber ..." Jane zuckte mit den Schultern. Sie konnte in diesem Fall einfach nicht anders. "Wir müssen an einem Strang ziehen, da gebe ich dir vollkommen Recht. Deshalb ... deshalb bin ich gekommen, um dich zu bitten morgen eine Behandlungspause einzulegen. Zumindest was die Tränke angeht. Und lass es mich dafür morgen auf eine andere Art versuchen. Gut möglich, dass ich Unrecht habe, dann wirst du übermorgen einfach wieder mit den Tränken weiter machen können, aber bitte, lass es mich versuchen. Stephan ist damit einverstanden - mehr oder weniger -, ich brauche nur deine Zustimmung." Sie hatte Stephan zwar zu dem Ausritt überredet und ihm gesagt, dass sie ihm dann verraten würde, wie sie vorgehen würde, aber sie hatte ihm bewusst verschwiegen, dass schon dieser Ausritt zu dem gehörte, was sie in ihrem Behandlungsplan für ihn vorsah.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 10:06 pm

John

"Das dachte ich mir. Die Belladonna hat nicht so gewirkt, wie wir es uns erhofft hatten. Ich dachte, es würde ihm helfen das durchzustehen ohne gleich wieder umzufallen. Was er berichtet, ist interessant, aber nicht sehr hilfreich und wenig förderlich."
John seufzte leise. "Ich bin sicher, es gibt einen Weg, wir müssen ihn nur finden. Aber....ich weiß, dass man in unserem Gebiet oft auf ein Gefühl hören muss. Ich habe es oft mit Erfolg getan. Ich weiß nur nicht, ob es klug ist, alles nun umzuwerfen und Stephan noch mehr zu verunsichern. Ich will ihm nicht das Gefühl geben, dass ich ihm nicht helfen kann."
Er liebte seine jüngste Tochter sehr, es war ihm einfach nicht möglich so streng mit ihr zu sein. "Ich halte das für keine gute Idee. Vor allem solltest du nicht hinter meinem Rücken mit Stephan irgendwelche Behandlungen absprechen. Ich bin immer noch der Arzt und nicht du, Jane. Aber ich gebe zu, die letzten Tage waren kräftezehrend für ihn. Also gut, morgen ein Tag Pause. Aber was hast du vor, Jane? Sei vorsichtig. Bei solchen Krankheiten des Geistes muss man behutsam sein, man kann zu viel zerstören."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 10:19 pm

Jane

Jane schüttelte betrübt den Kopf. "Nein, wirklich nicht. Ich hatte mir auch mehr von dieser Mischung erhofft." pflichtete sie ihrem Vater bei. "Ich glaube nicht, dass es ihn mehr verunsichern würde. Nicht mehr als wenn wir weiter Trank um Trank probieren ohne Erfolg." hielt Jane nun entgegen und bemühte sich darum dem Blick ihres Vaters gelassen Stand zu halten. "Ich habe keine Behandlung mit ihm abgesprochen. Ich habe ihm nur gesagt, dass ich eine Pause für sinnvoll erachte und habe ihn zu einem Ausritt eingeladen. Ebenso habe ich ihm gegenüber klar gemacht, dass ich deine Behandlung nicht anzweifeln will." verteidigte Jane sich entschlossen. Sie hielt kurz den Atem an und nickte dann erleichtert als ihr Vater in den Tag Pause einwilligte. "Ich bin vorsichtig. Das bin ich immer, das weißt du doch." erinnerte sie ihren Vater und lehnte sich dann ein wenig zurück. "Ich will mit ihm in den Wald reiten. Ich will ihn ... aus der Wüste zurück holen. Gedanklich meine ich. Er ist immer noch viel zu sehr dort, denkt viel zu viel darüber nach was geschehen ist und wie sehr es sein Leben beeinflusst. Ich glaube, es täte ihm gut, wenn er begreift, dass er wieder in England ist, fern ab von all diesem Unheil. Er hat doch ständig damit zu tun, alles erinnert ihn daran und Rob ... auch wenn er ihm wirklich viel beigestanden hat, auch Rob erinnert ihn ständig an das was passiert ist. Ich nicht. Vielleicht bin ich deshalb die Richtige für diese Behandlung. Ich weiß es nicht, ich weiß nicht, ob es funktioniert, aber ich denke, ein Tag im Wald hat noch niemandem geschadet." Und sie hoffte, dass sie Stephan zum Reden bringen konnte. Aber das verschwieg sie ihrem Vater besser, denn dann würde der seine Zustimmung womöglich zurück ziehen aus Furcht Jane könnte mit der Situation überfordert sein.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 10:31 pm

John

John nickte langsam. "Vielleicht hast du Recht. Und wenn nicht kann er sich einen Tag erholen. Einen Versuch ist es jedenfalls wert. Und wenn es nur die Vorarbeit ist. Vielleicht wirken die Tränke nicht, weil er das eigentlich gar nicht will. Sein Kopf sperrt sich dagegen, weil er nur damit beschäftigt ist darüber nachzudenken."
Er seufzte erneut. "Rob ist so sehr bemüht Stephan zu helfen, aber ja, er...ist ein Teil des Ganzen. Wir müssen sehen, wie wir das hinbiegen können. Jane, ich will nicht, dass du irgendwelche Experimente auf eigene Faust machst. Du weißt, wie unberechenbar er werden kann, wenn er in seine Erinnerungen fällt. Beim ersten Trank ist er auf mich los gegangen. Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Und ihm natürlich auch nicht."
Aber er schätzte seine Tochter eigentlich als vernünftig genug ein.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 10:37 pm

Jane

Jane lächelte, denn sie wusste genau, dass sie ihren Vater überzeugt hatte. "Das hatte ich auch überlegt. Solange er sich noch so viel damit beschäftigt, kann er es womöglich einfach nicht los lassen, egal was du ihm gibst."
Sie schüttelte den Kopf, lehnte sich vor und ergriff die Hand ihres Vaters um sie leicht zu drücken. "Hab keine Angst, ich weiß was ich tue. Ich werde nicht unvorsichtig sein." versicherte sie ihm. "Außerdem ... ich weiß, es klingt töricht, aber ... ich glaube nicht, dass er mir etwas tun würde." fügte sie dann nachdenklich hinzu. Sie wusste, dass solch ein Gefühl schnell zu einem fatalen Irrglauben werden konnte, deshalb würde sie trotz allem vorsichtig sein. Doch irgendetwas sagte ihr, dass Stephan nicht auf sie losgehen würde.
"Ich danke dir für dein Vertrauen. Und ich werde vorsichtig sein." erklärte sie noch einmal, ehe sie aufstand und ihrem Vater einen Kuss auf die Wange gab. "Sobald wir zurück sind, werde ich dir berichten wie es gelaufen ist."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 10:54 pm

Stephan

Es war wirklich eine Weile her, dass Stephan sich auf etwas gefreut hatte. Aber seine Nacht war halbwegs erträglich gewesen und der Gedanke an Jane hatte ihn in den wachen Stunden beschäftigt. Nun saß er hier vor dem Stall im Sattel und tätschelte Saladin den glänzenden, schwarzen Hals.
"Na, mein Freund, es ist ein Weilchen her, hm?" Aber er freute sich auf den Ausritt mit Jane, die jeden Moment eintreffen musste.
Saladin brauchte ohnehin dringend Bewegung und so wenig begeistert sein Hengst auch von dem kühlen Wetter war, strotzte er dennoch vor Kraft.
"Ah, Jane....schön, dass Ihr da seid.", begrüßte er sie, als sie mit ihrem Pferd um die Ecke kam.
"Wir haben Glück, ein schöner Tag heute."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 11:04 pm

Jane

Jane hatte in der vergangenen Nacht lange wach gelegen und nachgedacht, aber trotzdem war sie am Morgen zeitig aufgewacht und hatte sich beinahe aufgeregt auf den Weg in den Stall gemacht nachdem sie ein kleines Frühstück eingenommen hatte.
Als sie mit ihrem Pferd um die Ecke des Stalls kam, saß Stephan bereits im Sattel seines Hengstes und wartete auf sie. "Ah, ein Frühaufsteher, wie ich sehe. Es freut mich, dass Ihr gekommen seid, Mylord." erklärte sie lächelnd und stieg dann ebenfalls in den Sattel, damit sie aufbrechen konnten. Ihr Blick glitt kurz zum Himmel hinauf. "In der Tat, schöneres Wetter könnte man sich kaum wünschen." pflichtete sie Stephan bei, ehe sie nebeneinander reitend in Richtung Wald aufbrachen.
"Ein wirklich schönes Pferd habt Ihr dort." bemerkte Jane schließlich, den Blick auf Stephans lackschwarzen Hengst gerichtet. "Ihr habt ihn aus dem Heiligen Land mitgebracht? Hoffen wir, dass er hier im Winter nicht zu sehr friert." Sie erreichten den kleinen Waldweg, dem sie ein Stück weit folgen mussten, ehe sie etwas vom Weg abweichen mussten um zu der Stelle zu kommen, die Jane für ihren heuten Ausritt als Ziel auserkoren hatte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 11:25 pm

Stephan

Stephan hob die Schultern und lächelte leicht. "Warum auch nicht, wenn ich ohnehin wenig Schlaf finde, kann ich auch den Morgen nutzen. Wie hätte ich auch so eine Einladung ablehnen können?" Er genoss Janes unbeschwerte Gesellschaft einfach.
Sie ritten einträchtig nebeneinander her, als Janes Augenmerk auf seinen Hengst fiel. "Ich danke Euch. Sein Name ist Saladin und ja, er ist ein Prachtkerl. Ich habe ihn in Akkon erbeutet und seitdem hat er mich begleitet. Eigenwilliger Bursche, aber treu. Er ziert sich ein bisschen wegen des Wetters, aber wenn es zu kalt wird, bekommt er eben erst einmal eine Decke über. Nächstes Jahr wird er sich an das Klima besser angepasst haben."
Er tätschelte den muskulösen Hals. "Reitet Ihr oft, Jane?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 11:36 pm

Jane

"Das freut mich sehr." entgegnete Jane, die ehrlich enttäuscht gewesen wäre, hätte Stephan einen Rückzieher gemacht und wäre nicht gekommen.
Ihre Lippen kräuselten sich belustigt und sie musste ein Lachen zurück halten. "Saladin? Was für einen ... interessanten Namen Ihr gewählt habt." Natürlich kannte auch sie den Namen des berühmten Sultans, der den Kreuzfahrern im Heiligen Land das Leben schwer machte.
Jane beobachtete wie Stephan dem Hengst beinahe liebevoll den Hals tätschelte, dann hob sie leicht die Schultern. "Nicht so häufig wie ich gern würde und um es wirklich oft zu nennen, aber doch so häufig, dass ich ganz passabel im Sattel sitze und nicht beim ersten Galopp über Gräben und Baumstämme hinunter purzele." erwiderte sie augenzwinkernd und ließ ihr Pferd wie zum Beweis in einen leichten Galopp fallen. Der Waldweg hier war perfekt für eine höhere Gangart und Jane wollte es ausnutzen, dass sie sich noch an den Weg halten konnten.
Nachdem sie ein gutes Stück im lockeren Galopp zurück gelegt hatten, zügelte Jane ihr Pferd wieder, sah sich suchend um und fand schließlich den 'Pfad', der kaum mehr war als eine kleine Rille im Boden, der auch genauso gut durch Wildwechseln entstanden sein konnte.
"Hier, wir müssen uns ein kleines Stück durch die Büsche schlagen, aber gleich sind wir da. Es lohnt sich, versprochen." erklärte sie lächelnd.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1191 bis 1192   William und Joanna - ab 1191 bis 1192 - Seite 14 EmptyDi Aug 15, 2017 11:46 pm

Stephan

Stephan grinste schelmisch. "Nicht wahr? Ich fand ihn äußerst treffend. Unser Sultan ist genauso eigenwillig wie mein prächtiger Freund hier. Oh, das ist aber schade. Ich finde es ist sehr entspannend einen schönen Ausritt zu unternehmen. Aber wenn Ihr sicher seid nicht herunter zu fallen, muss ich ja nicht um Eure Sicherheit fürchten."
Anerkennend schaute er ihr einen Moment nach, als sie davon galoppierte, dann gab er die Hand vor und Saladin brauchte keine weitere Aufforderung mehr. Im Gegenteil, der Hengst streckte sich augenblicklich um zu Janes Pferd wieder aufzuschließen.
Schließlich folgten sie in ruhigerem Tempo einem schmalen Pfädchen und Stephan schaute sich neugierig um. "Ich war mit Rob viel in diesen Wäldern unterwegs, aber diesen Weg kenne ich nicht. Ich bin gespannt, was Ihr mir zeigen wollt."
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