Joanna & William
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Joanna & William

Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
 
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 William und Joanna - 1192

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GreyStorm




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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 11:09 am

Bernard

„Sie wird auch ohne dich zurechtkommen. Eine Mutter ist nicht so furchtbar wichtig. Und wenn sie dich so sehr braucht, wieso ist es dann das Kindermächden, das gerade draußen ist und mit ihr spielt, während du hier drinnen herum sitzt?“ erwiderte Bernard. „Und je eher sie geht, desto besser, so kann sie sich gleich daran gewöhnen und wird kein Theater machen.“ Wenn Louisa erst älter war, würde das Mädchen sicher jammern, wenn es fort sollte.
„Ach ja? Sieh aus dem Fenster, Eleonore. Guy müsste allmählich bei den beiden angekommen sein und wird Marie ausrichten, sie solle mit Louisa hinein gehen. Die Sachen sind bereits gepackt.“ Bernard lachte leise. „Und wie willst du mich hindern? Nein nein, Herzblatt, mach dir keine Hoffnungen. Louisa wird gehen und du bleibst schön hier. Du würdest es ohnehin mit ihr nicht bis nach Bordeaux schaffen, wenn ich es nicht will, also spar dir die Mühe.“
Bernard machte einen halben Schritt auf Eleonore zu. „Weil ich dir keinen Schritt weit traue in dieser Sache. Aber ich habe den Eindruck, dass du gefügiger wirst, wenn ich dich von Louisa trenne und du nicht weißt, wo sie ist. Das wird wohl dafür sorgen, dass du dich endlich so verhältst, wie du solltest.“
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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 11:21 am

Eleonore

"Nein, das wird sie nicht, sie ist viel zu klein. Eine Mutter ist so wichtig. Das wichtigste für so ein kleines Kind. Nur weil du keine hattest, musst du das Louisa nicht auch zumuten. Kein Wunder, dass du so geworden bist!"
Eleonores Miene wurde finster. "Sie war bis eben bei mir. Sie hat Marie gern und wollte gern mit ihr ein paar Kastanien sammeln. Deshalb bin ich nicht bei ihr. Wag es ja nicht mir zu unterstellen, dass ich meine Tochter vernachlässige. Glaubst du ernsthaft sie würde nicht jammern?"
Sie schüttelte den Kopf. "Das ist ganz einfach. Ich werde dorthin gehen und Marie sagen, dass sie die Sachen wieder auspacken soll. Und dann werde ich Louisa zu mir nehmen. Glaub mir, ich schaffe es auch ohne deine Hilfe nach Bordeaux."
Sie blieb stehen und erwiderte seinen Blick unerschrocken, als er auf sie zu trat.
"Ich werde gar nichts tun. Wenn sie nicht hier ist, habe ich doch keinen Grund mehr dir gefügig zu sein."
Sie ging an ihm vorbei in Richtung Tür. "Und nun werde ich gehen und Guy fortschicken."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 11:30 am

Bernard

Bernard biss die Zähne zusammen und verengte die Augen. Das war etwas, worauf er vorzugsweise nie zu sprechen kam, denn der Tod seiner Mutter hatte ihn damals wirklich erschüttert. Er hatte es nicht begriffen, hatte sich einsam und verlassen gefühlt … im Stich gelassen von seiner Mutter, die einfach gestorben war und er hatte einen unbändigen Zorn auf seinen Vater entwickelt, der doch schließlich Schuld an all dem gewesen war! „Du weißt ja überhaupt nicht wovon du da redest.“ zischte er wütend.
„Glaub ja nicht, dass es so einfach wird. Du würdest es vielleicht ohne meine Hilfe schaffen, aber nicht gegen meinen Willen. Glaubst du irgendwer hier wäre verrückt genug, dir zu helfen, wenn es meinem Wunsch widerspricht? Du bist doch nicht bei Trost. Und selbst wenn du aus der Burg heraus kommst, meine Männer hätten dich im Nu wieder eingefangen.“
Bernard zog eine Augenbraue in die Höhe. „Ach nein? Dir ist es also egal, dass ich weiß, wo Louisa ist und du nicht und das ihr Wohl und Wehe und der weitere Verlauf ihrer Zukunft von mir abhängt? Du würdest mich wirklich verärgern wollen, wenn das für deine Tochter solche Folgen haben würde?“
Bernard packte Eleonore blitzschnell am Arm und riss sie zurück als sie an ihm vorbei zur Tür ging. „Den Teufel wirst du tun, Eleonore! Und wage es ja nicht noch einmal, dich mir zu widersetzen.“
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 11:48 am

Eleonore

Eleonore hob die Augenbrauen. "Natürlich nicht. Ich weiß, dass du deine Mutter verloren hast und deinen Vater dafür verantwortlich machst. Und du fragst dich, was ohne Mutter so schlecht sein soll? Und natürlich würde mir jemand helfen. ich habe Freunde hier, Bernard. Freunde, die keine Angst vor dir haben." erwiderte Eleonore.
"Nein. Aber solange sie nicht bei dir ist, kannst du ihr auch nichts tun. Und immerhin ist sie deine Tochter. Ich denke, ein Mindestmaß an Anstand hast du doch noch, sodass du deiner Tochter nichts antun kannst." Sie unterdrückte einen Schmerzenslaut, als er sie zurückriss und ihr Kleid riss am Ärmel leicht ein.
"Ich unterwerfe mich dir sicher nicht. Darauf kannst du lange warten. Und jetzt lass mich endlich los, Bernard. Ich werde nun meine Tochter holen!"
Erneut versuchte sie sich von ihm loszureißen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 1:22 pm

Bernard

Bernard stieß einen kleinen Wutschrei aus und ohrfeigte Eleonore hart. "Wage es ja nicht von diesen Dingen zu sprechen, hörst du? Kein einziges Wort!" Er wollte nicht, dass ausgerechnet Eleonore dieses sturköpfige Biest von seiner Mutter sprach. "Freunde?" wiederholte Bernard und lachte auf. "Wen denn? Den wackeren Hugo vielleicht? Nein, Eleonore, ich habe dafür gesorgt, dass er dir heute nicht zur Hilfe eilen kann. Keine Heldentaten mehr von Hugo für dich. Und deine kleine Zofe wird einen Teufel tun. Sie zittert viel zu sehr vor mir und seit sie am Brüten ist, hat sie ohnehin andere Sorgen."
Bernard lächelte schmallippig. "Wenn du dich mal nur nicht täuscht, Herzchen." Grollte er leise.
"Oh doch, das wirst du, glaub mir." Knurrte Bernard, zog sie weiter weg von der Tür und drückte sie gegen den Tisch. "Du wirst dich mit beugen, Eleonore, oder ich breche dich, ich schwör's."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 9:23 pm

Eleonore

Eleonore unterdrückte einen Aufschrei und biss sich hart auf die Lippe, als er sie ohrfeigte. Sie kannte seine Schläge zur Genüge, trotzdem überraschte sie seine Gewalttätigkeit immer wieder aufs Neue. "Warum sollte ich nicht? Ich bin deine Frau!" Sie funkelte ihn an. "Was hast du mit Hugo gemacht, Bernard?! Was hast du getan, dass du glaubst, er könne mir nicht helfen? Auf Bess werde ich vermutlich nicht zählen können, da hast du Recht. Aber glaubst du, das ist es schon gewesen?"
Eleonore versuchte sich mit aller Kraft gegen Bernard zu wehren, als er sie an den Tisch drückte. Er tat ihr weh, aber so leicht würde sie nicht aufgeben.
"Ich werde mich dir niemals beugen, Bernard, nicht so.....und selbst du wirst mich nicht brechen können. Die Genugtuung gebe ich dir nicht."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 9:33 pm

Bernard

"Weil es niemanden etwas an geht, auch dich nicht." knurrte Bernard zornig. "Brich nur nicht in Tränen aus, ich hab deinen Liebsten heil gelassen. Ich habe ihn nur ein wenig beschäftigt, so dass er mir heute nicht dazwischen funkt."
Bernard verstärkte seinen Griff etwas als Eleonore gegen ihn anzukämpfen begann. "Nein? Nun, noch hast du die Wahl, noch kannst du nachgeben." erklärte Bernard und zwang ihren Oberkörper ein wenig zurück. "Aber glaub mir, auch du wirst irgendwann brechen und ich finde den Punkt an dem es soweit ist. Glaub nicht, ich würde davor zurückschrecken. Ich bin es Leid mir deinen Hochmut und Spott anzuhören und ständig daran zu warten, dass du mir Respekt erweist." erklärte Bernard und schlug noch einmal zu.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 9:47 pm

Eleonore

Eleonore war erleichtert, dass er Hugo nichts getan hatte. Da der ältere Mann ihm ein Dorn im Auge war, hätte sie Bernard auch Anderes zugetraut. Wenn es ihm gut ging, war sie etwas beruhigter.
Sie wusste schon jetzt, dass sie blaue Flecke von seinem harten Griff zurück behalten würde. Sie stöhnte leise auf, als er sie noch mehr zurück beugte und ihr erneut ins Gesicht schlug. Das würde ein Veilchen geben, das war sicher.
"Ich hatte wirklich großen Respekt vor dir. Bis du angefangen hast dich so zu verhalten wie du es jetzt tust. Aber jetzt....jetzt verachte ich dich. Du wirst mich nicht brechen, du kennst meinen Sturkopf."
Und sie war nicht gewillt so rasch nachzugeben.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 10:23 pm

Bernard

Bernards Augen blitzten zornig auf und er machte sich an Eleonores Ausschnitt zu schaffen, riss mehr daran als dass er die Schnürung wirklich öffnete. "Sei doch einfach still, du überhebliches Miststück. Was willst du damit erreichen, hm? Legst du es so sehr darauf an, dass es noch schlimmer wird für dich?" knurrte Bernard, dann packte er Eleonore wieder an den Armen und zog sie vom Tisch weg, stieß sie zum Bett hinüber, so dass sie schließlich auf die Matratze fiel, dann stand er einen kurzen Moment lang am Bett und starrte auf sie hinab. Wann war das alles nur so aus dem Runder gelaufen? Wann hatte er die Kontrolle über seine Ehe und über sein ganzes Leben verloren? Und wie sollte er sie mit dieser Frau an seiner Seite je wieder bekommen?
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 10:32 pm

Eleonore

Eleonores Kleid riss unter seinen gierigen Händen eine Handbreit am Ausschnitt ein, ehe die Schnürung schließlich nachgab. Eleonore wusste schon, worauf das wieder hinaus laufen würde, denn sie hatte es bereits erlebt, wozu er fähig war.
"Nein. Ich will erreichen, dass du nicht gewinnst. Bei deinem Verhalten gönne ich dir diesen Sieg nicht. Ich habe mich wirklich bemüht dir eine vorbildliche Ehefrau zu sein. Aber du hast dich verändert, du hast alle Prinzipien über Bord geworfen. Du bist ein Mörder und ein Vergewaltiger geworden. Und solchen Menschen gönne ich keinen Triumph."
Sie landete unsanft auf dem Bett und starrte wütend zu ihm hinauf, ihre Angst noch im Zaum haltend.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 10:44 pm

Bernard

Bernard schüttelte leicht den Kopf, so wie über ein ungezogenes Kind. "Ach Eleonore, am Ende gewinne ich so oder so, siehst du das denn nicht? Du kannst dich so viel wehren wie du willst, aber irgendwann wirst du nachgeben, ich kann kaum glauben, dass du dieses Theater bis an dein Lebensende Tag für Tag durchziehen willst?"
Bernard schürzte die Lippen, dann kniete er sich auf das Bett, sorgte dafür, dass Eleonore ihm nicht vielleicht doch noch entkommen konnte und beugte sich über sie. "Überleg dir gut, ob du dem Mörder gegenüber nicht lieber ein wenig zahmer sein willst. Du weißt doch schließlich, wozu ich fähig bin ..." raunte er ihr ins Ohr und begann damit ihr das Kleid von den Schultern zu schieben.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 10:57 pm

Eleonore

Eleonore schüttelte energisch den Kopf. "Du wirst nicht gewinnen. Glaub mir, ich habe Ausdauer. Wenn es sein muss, bis an mein Lebensende.", zischte sie wütend. Sie begann sich weiter zu wehren, als er sich über sie kniete und sie von ihrem Kleid befreien wollte.
Als er ihre Schenkel auseinander drücken wollte, bekam sie plötzlich den Dolch an seinem Gürtel zu fassen, den er noch nicht hatte ablegen können.
"Und du weißt nicht, wozu ich fähig bin....", murmelte sie wie in Trance und als er fester zupackte, stach sie zu. Sie traf ihn im Bauch und augenblicklich ließ er los und kippte zur Seite weg.
Eleonore ließ entsetzt den blutigen Dolch fallen und raffte ihr Kleid zusammen. "Oh Gott...." Was war geschehen? Hatte sie ihn getötet?
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 11:05 pm

Bernard

Bernard lachte auf. "Große Töne für ein kleines Prinzesschen, das in seinem Leben bisher kaum etwas hat erdulden müssen." Sie wehrte sich noch ein wenig mehr, aber das stachelte Bernard gerade nur weiter an. Sollte sie sich wehren, sollte sie versuchen zu kämpfen, sie würde schon sehen, dass sie ihm am Ende nichts entgegen zu setzen hatte.
Er verzog spöttisch die Lippen. "Ah ja? Dann überrasch mich doch, Prinzesschen." feixte er und verstärkte seinen Griff als mit einem Mal ein stechender Schmerz durch seinen Körper jagte. Reflexartig lockerte sich Bernards Griff, er wandte ungläubig den Kopf und sah, wie Eleonore den Dolch aus seinem Fleisch zog. Mit einem Keuchen sackte Bernard zur Seite. Der Schmerz raubte ihm beinahe die Sinne, fahrig tastete er nach der Wunde, sein Atem ging schwer, sein Blick flackerte. "Eleonore ..." Seine Stimme war kaum mehr als ein Krächzen. Dieses kleine Miststück hatte doch tatsächlich auf ihn eingestochen ...
Bernards Atem rasselte und sein Blick verschwomm. Sollte sie etwa Recht gehabt haben? Sollte er sie unterschätzt haben und dafür nun mit dem Leben bezahlen?
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 11:16 pm

Eleonore

Wie er ihren Namen aussprach, jagte Eleonore einen Schauer über den Rücken. Sie hörte ihn atmen, also war er nicht tot. Ihre Gedanken rasten und ihr Entschluss fiel im Bruchteil einer Sekunde. Sie löste sich aus ihrer Starre, packte den kleinen Beutel Münzen, die sie als geheimen Groschen zurück gelegt hatte und ein anderes Kleid in eine Tasche, ehe sie rasch aus dem Zimmer floh. Jemand würde Bernard finden, ansonsten starb er eben. Er war ein Mörder, er hatte es verdient.
Sie musste Louisa holen und verschwinden, bevor seine Männer sie wieder einfingen. Wenn er sie in die Finger bekam, würde er sie umbringen, da war er sicher."
Eleonores Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie Guy unter einem Vorwand ihre Tochter abluchste und sich schließlich aus dem Tor schlich. Sie hatte einfach keine Zeit nach Hugo zu suchen. Sie musste selbst versuchen sich nach Bordeaux durchzuschlagen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 11:31 pm

Hugo

Hugo setzte missmutig einen Fuß vor den anderen, wenig erpicht darauf sein Ziel, die Burg, zu erreichen. Bernard hatte ihn heute mit den unsinnigsten Aufgaben von einem Ort zum nächsten geschickt und Hugo hatte die dumpfe Vorahnung, dass ihn auch jetzt wieder Aufgaben erwarten würde, die vollkommen sinnlos waren, die er aber erledigen musste, weil Bernard es sich so in den Kopf gesetzt hatte.
Mit einem knappen Nicken ging er an den Torwachen vorbei, bog hinter dem Tor ab, um noch einen kleinen Rundgang über den Hof zu machen, ehe er sich wieder in die Höhle des Löwen begab - und wäre um ein Haar mit Eleonore zusammen gestoßen, die sich an der Mauer entlang drückte. "Großer Gott, Mylady ... beinahe hätte ich Euch über den Haufen gerannt!" bemerkte er, dann war sein Blick zu ihrem Gesicht geglitten und Hugo erstarrte. "Was ... ist passiert?" fragte er leise, die Stimme ganz ohne nachzudenken gesenkt, während sein Blick über den Hof glitt. Es war niemand weiter hier und die beiden Torwachen konnten sie hier nicht sehen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 11:39 pm

Eleonore

Eleonore hatte Louisa auf dem Arm mit sich getragen und ihr eingeschärft still zu sein. Sie schaute sich verstohlen um und drückte sich an der steinernen Mauer entlang in Richtung des großen Burgtores. Wie sollte sie nur an den Wachen vorbeikommen? So wie sie aussah, merkten diese sofort, dass etwas nicht stimmte.
Sie erschrak beinahe zu Tode, als plötzlich Hugo um die Ecke bog. Die Tränen schossen ihr in die Augen. Hugo konnte sie vertrauen, sie war noch nicht erwischt worden. Eleonore drückte ihre Tochter enger an sich.
"Er will Louisa in ein Kloster stecken....und ich....ich habe ihm seinen Dolch in den Leib gerammt, Hugo....", brachte sie immer noch schockiert hervor. "Ich muss fort hier....er wird mich umbringen. Und Louisa auch..."

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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 11:47 pm

Hugo

Hugo sah die Tränen in Eleonores Augen und wusste, dass etwas schreckliches geschehen sein musste, so aufgelöst wie sie war. Nur ein Blinzeln verriet einen Moment später die Verblüffung des Verwalters über Eleonores Bericht. Deshalb war Bernard heute also noch merkwürdiger als sonst gewesen.
"Wartet kurz hier, ich schicke die Wachen weg." erwiderte Hugo leise, wandte sich ab und ging zum Tor zurück. "Hey, ihr zwei. Das Pferd des Comte hat sich festgelegen und der Stallbursche ist ganz allein. Macht euch nützlich und helft ihm das Tier wieder auf die Beine zu kriegen, na los." Er brauchte nicht hinzuzufügen, dass Bernard andernfalls alles andere als erbaut sein würde, das wussten die Männer von ganz allein. Sie warfen sich etwas unbehagliche Blicke zu, folgten dann aber ohne Widerspruch Hugos Anweisungen, immerhin war er nach wie vor der Verwalter der Burg und sein Wort hatte Gewicht.
Als die beiden Kerle in Richtung der Stallungen verschwunden waren, eilte Hugo zu Eleonore und Louisa zurück, die sich in eine möglichst dunkle Ecke gedrückt hatten. "Kommt. Kommt schnell, wir müssen uns beeilen." Es blieb keine Zeit jetzt ein Pferd zu holen, aber Hugo hatte schon eine Idee, wo sie in der Stadt womöglich zwei Tiere auftreiben konnten. Zu Fuß würde man sie im Nu wieder eingeholt haben.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyDo Nov 30, 2017 11:55 pm

Eleonore

Eleonore war so unglaublich dankbar für Hugos Hilfe, sie konnte es kaum in Worte fassen. Sie konnte es kaum glauben, als sie Wachen sich verzogen um in die Stallungen zu gehen. Sie eilte Hugo hinterher zum Tor und schlüpfte hindurch.
"Wir? Du willst uns begleiten? Bist du sicher, Hugo? Du gibst viel auf hier auf der Burg und ich weiß nicht, ob wir Bordaux heil erreichen..."
Dennoch wäre sie für seine Gesellschaft so ausgesprochen dankbar. Sie wusste nicht, ob sie all das allein mit Louisa durchstehen würde.
"Sie werden uns hetzen wie Wild bei einer Jagd, Hugo. Wir müssen unbedingt hier verschwinden."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyFr Dez 01, 2017 12:01 am

Hugo

Hugo warf Eleonore einen Blick von der Seite zu und lächelte schmal. "Was soll das sein, was ich hier aufgebe? Wenn Ihr und das Mädchen weg seid, Mylady, gibt es in Auch nichts mehr, was mich hält." erklärte der Verwalter entschlossen. Erlegte keinen Wert darauf mit dem verrückten Bernard alleine zurück zu bleiben - sollte dieser seine Verletzung überleben.
Hugo nickte knapp. "Vermutlich werden sie das. Aber erst einmal muss irgendwer Bernard finden und er muss in der Lage sein zu berichten, was geschehen ist. Das gibt uns einen Vorsprung. Wir können in der Stadt zwei Pferde besorgen, ich denke, das sollte nicht allzu schwierig werden. So kommen wir schneller voran." Es würden keine zähen Reitpferde sein wie die, die es auf der Burg gab, aber es würde ihr Fortkommen dennoch erheblich beschleunigen. Ganz besonders da sie Louisa dabei hatten.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyFr Dez 01, 2017 12:08 am

Eleonore

Eleonore warf ihm einen dankbaren Blick zu. "Ich bin so froh, dass du das sagst. Du machst mir Mut, wenn du mir zur Seite stehst. Uns...das erhöht unsere Chancen, denke ich. Ich hoffe, es wird gelingen." Sie würden sich irgendwie durchschlagen, es würde gelingen. Alles war besser als hier zu bleiben.
"Du hast Recht. Ich hoffe, wir bekommen zwei Pferde. Ich habe nur einen kleinen Beutel mit ein paar Münzen mitnehmen können. Und nun...lass es uns versuchen. Wir müssen uns beeilen."
Sie vertraute sich Hugo an und so machten sie sich auf den Weg in die Stadt, um noch einen Mantel und zwei Pferde zu erstehen.
Sie würden so schnell wie möglich reiten müssen, Zeit blieb ihnen keine. Bald würden sie auf der Flucht sein, gejagt und verfolgt.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyFr Dez 01, 2017 12:22 am

Guillaume

Guillaume zog sich seine Kapuze tiefer ins Gesicht und schnitt eine kleine Grimasse. Man merkte langsam, dass es Winter wurde. Für aquitanische Verhältnisse war das Wetter ausgesprochen ungemütlich geworden und Guillaume war einmal mehr froh darüber, dass er nicht in England war, denn dort hätte man über das Wetter hier vermutlich noch gelacht. Ihm hingegen reichte es schon. Es war kalt und nass und Guillaume war froh, wenn er mit seinen Begleitern wieder in Bordeaux war und er sich trockene Kleidung anziehen konnte. Außerdem hatte er Berengaria nur unwillig zurückgelassen, zwar hatte sie sich von der grausigen Fehlgeburt körperlich wieder gut erholt, aber sie litt immer noch unter dem Verlust und Guillaume ging es ganz ähnlich. Aber er hatte im Umland einige Dinge erledigen müssen, hatte mehrere Grafen aufgesucht und letztlich hatte es ihm durchaus gut getan, seine Gedanken abgelenkt und die Ergebnisse waren ebenfalls zufriedenstellend.
Guillaume hatte seinen Gedanken nachgehangen und so bemerkte er den kleinen Zug vor sich erst als zwei seiner Männer bereits vor ritten, um ihn im Notfall abschirmen zu können, doch Guillaume hielt sie mit einem kurzen Befehl zurück. Die Gestalten dort vorne wirkten nicht gerade wie ein bis an die Zähne bewaffnetes Überfallkommando. Zwei Pferde hatten sie dabei, die von einem von ihnen geführt wurden, die andere Gestalt saß etwas vornübergebeugt auf einem der Tiere, ebenfalls fest in einen Mantel gehüllt, um sich vor dem Wetter zu schützen.
"Hey da, wo solls denn hingehen?" erklang da die vertraute Stimme eines seiner Ritter zu seiner Rechten. Guillaume verdrehte leicht die Augen. Dieser Weg hier war vielleicht nicht die große Hauptstraße nach Bordeaux, aber es war nicht unüblich auch hier mal jemanden anzutreffen und es war schließlich nicht verboten sich bei solchem Wetter freiwillig mit einer Reise abzumühen. Aber Guillaume erhob keine Einwende, er wusste ja, dass die Männer es nur gut meinten und lieber einmal zu oft um seine Sicherheit besorgt waren als nachlässig zu werden.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyFr Dez 01, 2017 12:31 am

Eleonore

Sie hatten eine schreckliche Reise hinter sich. Längst waren die mageren Reserven aufgebraucht und Hugo und sie sparten den letzten Proviant seit zwei Tagen für Louisa auf, damit die Kleine dem kalten Wetter besser etwas entgegen zu setzen hatte. Das Wetter war ihnen nicht gerade hold, es war nass und kalt und Eleonore fror unter ihrem Mantel erbärmlich. Aber sie waren recht unbehelligt bis nach Aquitanien gelangt, bald würden sie Bordeaux erreichen.
Hugo führte die beiden Tiere gerade ein Stück am Zügel, als sich ein Trupp Reiter näherte und man sie ansprach. Eleonore erstarrte vor Angst und zog die Kapuze ein wenig tiefer ins Gesicht.
Auch Hugo war mit einem Mal angespannt. "Wir....sind nur Wanderer, Sir, wir sind auf dem Weg nach Bordeaux. Ich bringe meine Frau dorthin. Überholt uns nur, Ihr seid gewiss schneller als wir.", erwiderte er möglichst gelassen, während er innerlich betete, dass es sich nicht um Bernards Männer handelte. Er kannte die Ritter nicht, aber wer wusste schon, was für Männer er noch angeheuert hatte für die Suche.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyFr Dez 01, 2017 12:40 am

Guillaume

Guillaume war ein aufmerksamer Beobachter und verfügte mittlerweile wirklich über ausreichend Erfahrung, um misstrauisch zu werden. Er hatte die fast beiläufige Geste gesehen mit der sich die Person auf dem Pferd die Kapuze weiter ins Gesicht gezogen hatte und die Anspannung des Mannes, der die Pferde führte, war mit einem Mal beinahe greifbar.
Auch Raimond an seiner Seite wurde mit einem Mal unruhig. "Wanderer, ja? Bisschen schlechtes Wetter für so eine Reise, oder?" fragte er lauernd, doch Guillaume glitt bereits aus dem Sattel. Langsam trat er näher ohne den Mann aus den Augen zu lassen. "Es ist noch ein gutes Stück bis Bordeaux, ihr hättet besser im letzten Gasthaus Halt gemacht bis das Wetter sich wieder etwas bessert." bemerkte er und legte den Kopf ein wenig schief. "So wie ihr ausseht, hättet ihr alle eine Pause gut gebrauchen können." Die Pferde wirkten vollkommen erschöpft und auch der Mann vor ihm sah müde und abgekämpft aus. "Ihr seht nicht gerade aus wie einfache Wanderer, wenn ich ehrlich bin ..." Kurz hatte er an entflohene Leibeigene gedacht, aber die hätten kaum zwei Pferde dabei gehabt und auch die Mäntel der beiden sahen dafür zu gut aus, wenngleich sie jetzt dreckig und ein wenig zerschlissen waren.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyFr Dez 01, 2017 12:47 am

Eleonore

Hugo verfluchte sich selbst, dass er nicht einfallsreicher gewesen war. Wie sollten sie nur aus diesem Schlamassel heraus kommen und das Misstrauen der Ritter zerstreuen?
"Das Wetter kann man sich ja leider nicht aussuchen, Sir. Ein Gasthaus können wir uns leider nicht leisten, wir werden am nächsten Gehöft um einen Platz für die Nacht bitten." Sein Blick wurde leicht panisch, als der eine Mann abstieg, zu ihnen trat und ihre Geschichte anzweifelte. Seine Hand huschte zu dem kleinen Messer an seiner Hüfte, um in der Not seine Herrin verteidigen zu können.
In diesem Moment regte sich Eleonore. Sie kannte diese Stimme gut, sie konnte aber kaum glauben, dass sie so viel Glück haben sollten.
Vorsichtig hob die den Kopf und schaute in das Gesicht ihres Bruders, der ihr so sehr ähnelte.
"Hugo...es ist gut....", sagte sie heiser. "Das ist mein Bruder...." Die Anspannung, die von ihr abfiel, sorgte dafür, dass sie leicht schwankte und sich in der Mähne des Pferdes festhielt, während sie mit dem anderen Arm Louisa näher an sich drückte. Sollte das Martyrium wirklich vorbei sein?
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 30 EmptyFr Dez 01, 2017 12:55 am

Guillaume

"Eine weise Entscheidung bei dem Wetter, will ich meinen." bemerkte Guillaume und sah, wie die Hand des Mannes zu dessen Gürtel glitt an dem ein Messer hing. Er selbst hatte die Hand keinen Wimpernschlag später um den Griff seines Schwertes geschlossen als eine heisere, ihm aber dennoch so vertraute Stimme erklang. Guillaumes Kopf fuhr herum und er nahm die Hand augenblicklich wieder vom Schwert. "Eleonore!" Er sah seiner Schwester in die müden, gehetzten Augen und spürte wie sich sein Herz zusammen zog. Er war neben ihr als sie schwankte, um sie notfalls aufzufangen, doch sie hielt sich im Sattel.
Jetzt erst sah er, dass Eleonore ihre kleine Tochter vor sich im Sattel sitzen hatte und das Mädchen so gut es ging an sich drückte.
"Süßer Jesus, was macht ihr hier?" fragte Guillaume entgeistert, doch noch ehe seine Schwester sich erklären konnte, legte er ihr eine Hand auf den Oberschenkel. "Komm, gib mir die Kleine, ich nehme sie mit unter meinen Mantel, da hat sie es warm." Und Eleonore schien ja gerade noch genug Kraft zu haben, um sich selbst im Sattel zu halten. "Und dann sei so gut, steig ab und nimm mein Pferd. Deines sieht aus als würde er kaum noch drei Schritte mit euch auf dem Rücken laufen können."
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