William und Joanna - ab 1172 bis 1173

 

Joanna bedachte ihn mit einem letzten missmutigen Blick und gab dann zumindest soweit nach, dass sie sich nicht von ihm löste und einwilligte mit nach drinnen zu kommen.
"Na gut...", stimmte sie zu und kehrte mit ihm zurück in das gemeinsame Gemach. "Du tust manchmal aber nicht so, als sei dir meine Gesellschaft etwas wert."
Sie verschränkte die Arme und ließ sich auf das Bett sinken.
"Es gibt keinen Grund für deine schlechte Laune. Dann trainierst du eben in den nächsten Wochen etwas mehr und dann passt du schon wieder hinein."

 

William starrte Joanna an als sie wieder im Gemach waren und ließ sich neben ihr aufs Bett sinken. "Das ist doch gar nicht wahr." erwiderte er. "Ich habe eben über reagiert, aber das bedeutet doch nicht, dass ich dich nicht bei mir haben will. Im Gegenteil." erklärte William langsam und strich Joanna sanft über die Wange. "Joanna, ich liebe dich." murmelte William und gab ihr einen sanften Kuss.
"Und ich würde mich freuen, wenn du hin und wieder meine Trainingspartnerin wärst."

 

Joanna ließ sich den Kuss gefallen, blieb aber doch noch skeptisch. "Das sagst du doch nur, damit wir uns wieder vertragen. Ich weiß ganz genau, dass du nicht gerne mit mir trainierst.", erwiderte sie ein wenig geknickt.
"Es war ja auch nur ein Angebot. Ich wollte dich doch nur auf andere Gedanken bringen. Aber wenn du das nicht willst..."
Joanna seufzte leise. "Ich liebe dich doch auch. Deshalb will ich dir doch gerade helfen."

 

William seufzte und ließ sich rückwärts aufs Bett fallen. "Ich trainiere nicht gerne mit dir, weil ich weiß, wo das ganze endet." bemerkte er spöttisch und sah zu Joanna auf. "Und das kann man dann schließlich kaum Training nennen."
William atmete leise aus und griff nach Joannas Hand. "Und ich weiß das zu schätzen, meine Schöne. Ich würde mich nur allzu gerne von dir auf andere Gedanken bringen lassen." gab William zurück und lächelte leicht.
Warum war er nur so ein unglaublicher Vollidiot und hatte vorhin nicht seinen Mund halten können?

 

Joanna lächelte schief. "Du weißt wie es endet. Ich würde es aber dennoch...Training nennen. Du trainierst eben nur...ein paar andere Muskeln.", erklärte sie grinsend.
Joanna drückte leicht seine Hand.
"Wenn ich dich auf andere Gedanken bringen soll, dann warne ich dich. Stoß mich nie wieder so vor den Kopf. Ich hasse es, wenn du so bist... Ich bin nicht dazu da, dass du deinen Frust an mir auslassen kannst. Damit das klar ist."

 

William grinste breit. "Ein paar andere Muskeln ... in der Tat." gab er zurück und zog Joanna dann kurzer Hand zu sich hinunter. "Ich weiß, ich war ungerecht. Du kannst am allerwenigsten dafür." murmelte William. "Es wird nicht wieder vor kommen." versprach er und gab Joanna einen langen Kuss.
"Was ist, würdest du deinem beleibten Ehemann dabei helfen ein paar der anderen Muskeln zu trainieren?" murmelte er und strich ihr sanft über den Rücken. "Dann könnte ich auch gleich wieder gut machen, dass ich mich gerade so unmöglich benommen habe."

 

Joanna lächelte leicht. "Dann ist es ja gut." Kurz darauf fand sie sich neben ihm auf dem Bett wieder und beugte sich über ihn.
"Hm, ich denke, das ließe sich einrichten. Du hast Glück, ich bin dir heute wohlgesonnen." Joanna lächelte leicht und ließ die Hand unter sein Hemd verschwinden.
"Dabei bist du doch so beleibt gar nicht. Aber ich gebe dir die Chance, dein Verhalten wieder gut zu machen. Schätze dich glücklich."

 

William lächelte zufrieden als Joanna einwilligte und schloss im nächsten Augenblick mit leisem Stöhnen die Augen als sie ihre Hand unter sein Hemd gleiten ließ. Dann begann er zu lachen und küsste Joanna schmunzelnd. "Bin ich wohl nicht, aber es reicht, um nicht mehr in meine Rüstung zu passen und das will ich schnellst möglich ändern." Zärtlich ließ er seine Hände über ihren Körper gleiten und fand dann die Schnürung ihres Kleides, um Joanna von eben diesem zu befreien. "Aber nur zu gerne leiste ich Wiedergutmachung."

 

"Dafür, dass du eigentlich auf den Platz gehen und trainieren wolltest, mein Lieber.", bemerkte Joanna ein wenig spöttisch und küsste ihn dann ihrerseits, während sie ihm half, sie aus ihrem Kleid zu schälen und dann die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen.
"Dann zeig mir diese Wiedergutmachung mal, mein Lieber." Joanna grinste herausfordernd und strich quälend langsam über seinen Hosenbund.
"Lass mich besser nicht zu lange warten..."

 

"Das werde ich auch noch, aber zum Aufwärmen bevorzuge ich gerade das Bett." bemerkte William grinsend. Er ließ sich von Joanna von seinem Hemd befreien und keuchte im nächsten Augenblick auf als ihre Finger sachte und unendlich langsam direkt oberhalb seines Hosenbundes über seine Haut strichen. "Himmel! Weib, du bringst mich noch um den Verstand." brachte er atemlos hervor. "Selbst wenn ich wollte, könnte ich dich kaum warten lassen."
Mit einer geschickten Bewegung drehte er sich herum, so dass Joanna nun auf der Matratze lag und er sich über sie beugen konnte. "Solche Wiedergutmachung ist mir noch immer die Liebste." murmelte William, ehe er sie in einem leidenschaftlichen Kuss fing.

 

Joanna grinste. "Da bin ich ja mal gespannt, ob du später wirklich noch auf den Trainingsplatz gehst.", neckte sie ihn.
"Und dich um den Verstand zu bringen war Sinn und Zweck der Sache, mein Lieber. Wenigstens kommst du jetzt gar nicht mehr in Versuchung mich warten zu lassen." Einen kurzen Moment fiel ihr auf, dass sie nach ihrer Auseinandersetzung die Tür nicht verschlossen hatten. Ob sie wohl jemand stören würde? Sie hoffte es nicht, aber jetzt war es auch egal.
"Du bist aber mit niemandem verabredet, der uns stören könnte, oder?"
Sie erwiderte seinen Kuss und verschränkte die Arme in seinem Nacken. "Ich liebe dich..."

 

"Natürlich werde ich das." behauptete William und quittierte Joannas nächste Worte mit einem leichten Grinsen.
"Bin ich nicht. Und selbst wenn jemand herein kommen sollte ... denjenigen würde ich direkt zu Teufel jagen." erwiderte William zwischen zwei Küssen und drängte sich mit sichtlicher Erregung an Joanna. "Ich dich auch, meine Schöne. Und zwar unsterblich." murmelte William, ehe er mit einer Hand von ihr abließ, um sich von seiner Hose zu befreien. Langsam war er mehr als ungeduldig und er wollte nicht noch länger warten bis Joanna sich vielleicht erbarmte.
"Und nun genug geredet, Liebes." raunte William ihr leise ins Ohr, ehe er mit leichtem Stöhnen in sie eindrang.

 

"Gut, dann hätten wir das ja geklärt.", murmelte Joanna und legte den Kopf in den Nacken, als er sie eroberte. Sie schlang die Beine um seine Hüfte, damit sie sich noch näher sein konnten. Ein leises Stöhnen entfloh ihren Lippen.
Auch, wenn sie sich öfter einmal stritten, Joanna war froh, dass sie sich jedes Mal so schnell wieder vertrugen. Anders wäre es schwer zu ertragen gewesen.
So aber waren sie glücklich. Und bis heute dankte sie Gott für den Tag, an dem sie William damals umgerannt hatte.
Andernfalls hätte sie sich niemals Hoffnungen gemacht.

 

William hielt einen Moment schwer atmend inne, ehe er sich neben Joanna auf die Matratze sinken ließ. Er gab ihr einen Kuss und zog sie dann in seine Arme. "Ich hoffe, meine Wiedergutmachung war zu deiner Zufriedenheit?" keuchte er mit einem Grinsen auf den Lippen. Manch einer mochte vielleicht meinen, dass es nach so vielen Jahren langweilig wurde mit ein und der selben Frau, William war jedoch ganz anderer Meinung. Gerade dadurch, dass sie sich so vertraut waren, war es immer wieder etwas besonderes und er würde es keinesfalls anders haben wollen.

 

Joanna grinste flüchtig und kuschelte sich dann in seine Arme. "Oh, natürlich war sie das. Das weißt du auch ganz genau.", bemerkte sie ein wenig atemlos.
Joanna schloss die Augen. "Am liebsten würde ich noch eine ganze Weile hier liegen bleiben, aber zum einen wird uns das ohnehin nicht vergönnt sein und zum anderen fallen wir dann wieder in die Trägheit des Winters zurück.", seufzte sie.
Aber sie genoss es jedes Mal in vollen Zügen, wenn sie sich wenigstens eine Stunde Zeit während des Tages stehlen konnten, die sie ganz für sich allein nutzten.

 

William lachte leise und gab Joanna einen Kuss. "Natürlich weiß ich das ... das war schließlich weder zu übersehen noch zu überhören." murmelte er anzüglich grinsend und strich Joanna eine rote Haarlocke hinter das Ohr. "Nun, ein wenig Zeit haben wir schon noch bis es allzu träge werden würde." erwiderte er und streckte sich genüsslich, wobei er Brummen von sich gab, das an einen zufriedenen Löwen erinnerte.
"Ich werde trainieren gehen und danach dich und die Kinder heimsuchen, was hältst du davon?" schlug William dann vor.

 

"Warum fragst du dann noch?", fragte Joanna lächelnd. "Du willst nur Bestätigung für dein Selbstbewusstsein, gib es zu." Sie schmiegte sich ein wenig mehr an seine Brust. "Das trifft sich gut. Dann können wir ja noch ein wenig unsere gestohlene Zeit auskosten. Wer weiß schließlich, wie lange sie währt. Irgendwann wird uns jemand suchen..."
Joanna küsste ihn zufrieden auf die Wange. "Heimsuchen klingt so, als wäre das etwas Negatives. Dabei werden wir uns sehr freuen, wenn du uns Gesellschaft leistest."

 

"Natürlich will ich das. Vor allem nach der ernüchternden Erkenntnis, das der Winter für mich eindeutig zu lang und der Platz vor dem Feuer zu bequem gewesen war." erwiderte William schmunzelnd.
William lachte leise. "Das ist gut zu hören. Ich freue mich nämlich auch bereits darauf die Zeit mit euch zu verbringen. Die Kinder werden ohnehin viel zu schnell groß, da werde ich die Zeit, die ich mit ihnen habe ausgiebig nutzen."

 

"Ah, mein armer Mann. Da will ich dir das bisschen Motivation und Aufbau natürlich nicht vorenthalten.", neckte Joanna ihn liebevoll. "Aber man mag es dir verzeihen, schließlich ist der Rest des Jahres anstrengend genug. Da darfst du im Winter ruhig einmal bequem werden, findest du nicht? Du hast es verdient und deinem Gemüt hat es gut getan."
Sie lächelte leicht. "Du hast recht. Wir sollten die Zeit nutzen, die wir haben, bevor sie alle flügge werden. Aber die Zeit vergeht so schnell....dagegen ist leider kein Kraut gewachsen. So bleibt uns nur zu hoffen, dass wir noch sehr lange Freude an ihnen haben."

  Henry

William seufzte leise und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück während er Vater und Sohn eingehend betrachtete. Bisher hatte William sich geweigert seine Gedanken auszusprechen, doch nun war ihm klar, dass ihm keine andere Möglichkeit mehr blieb, sobald sie diesen Raum wieder verlassen hatten. Der junge König war mit seinem Gefolge nach Rouen gekommen, um noch ein letztes Mal mit seinem Vater zu verhandeln und alle in der Burg wussten, dass von diesem Treffen alles abhing - nur wussten sie noch nicht, was William bereits wusste: dieses Treffen war zum Scheitern verurteilt.
Henry fuhr sich aufgeregt mit den Fingern durch die Haare. "Ihr müsst mir zuhören, Vater!" begehrte der junge Mann auf und biss die Zähne aufeinander als er dem durchdringenden Blick seines Vaters begegnete. "Wie soll ich das Regieren lernen, wenn Ihr mir weder mehr Gold zugestehen wollt, noch mir Verantwortung in den Gebieten überlasst, die Ihr mir übertragen habt? Ihr habt mich zum König krönen lassen, aber die Krone, die Ihr mir aufgesetzt habt, besteht aus nichts weiter als Schall und Rauch!"

 

Henrys Geduld war von Anfang an nicht sehr ausgeprägt gewesen. Aber dieses Treffen mit seinem Sohn strapazierte es endgültig über.
"Ich muss überhaupt nichts. Dennoch bin ich hier um dir Gelegenheit zu geben zu sagen, was du sagen willst." Henry verschränkte die Arme vor der Brust und musterte seinen Sohn geringschätzig. "Du hast die ganze Zeit Gelegenheit gehabt mir zu beweisen, dass du Verantwortung tragen kannst. Aber du schaffst es nicht, mit dem Gold auszukommen, dass ich dir zugestehe, noch dir eigene Einnahmequellen aufzutun. Ganz einfach....Das zeigt mir, dass du nicht dazu bereit bist über ganze Gebiete zu herrschen."

Henry

Die Geringschätzung, die in den Augen seines Vaters aufglomm, versetzte Henry einen herben Schlag. "Weil es zu wenig ist!" begehrte er wütend auf. "Ich bin der gekrönte König von England, soll ich leben wie ein Bettler?" Henry ballte seine Hand zur Faust, damit seine Finger nicht so sehr zitterten vor Zorn. "Wie soll ich denn Einnahmequellen auftun, wenn ich über meinen Besitz nicht so verfügen kann, wie ich will? Wenn du mir freie Hand lassen würdest, gäbe es damit auch keine Probleme mehr und du würdest schon sehen, dass ich sehr wohl in der Lage bin zu herrschen. Ich bin kein kleines Kind mehr!"

 

Henry schüttelte den Kopf. "Ich habe damals mit William zusammen genau aufgestellt, was angemessen für dich ist und was nicht. Du übertreibst es einfach und bist maßlos. Deshalb reicht dein Gold nicht. Nicht, weil es zu wenig ist.", erklärte Henry für seine Verhältnisse erstaunlich ruhig.
"Du könntest auch so ein angenehmes Leben führen. Ich kann nicht zulassen, dass du herunterwirtschaftest, was ich jahrelang erhalten habe. Zeig mir, dass du in der Lage bist sparsam zu sein, dann können wir nochmal drüber reden. Aber vorher....Ich sehe, dass du kein kleines Kind mehr bist, aber du benimmst dich manchmal so. Und glaub mir, wenn du dich bemühen würdest, könntest du auch anders Gold auftreiben."

 Henry

Mit einem Mal blitzte ein zorniges Funkeln in den Augen des jungen Königs auf, das William veranlasste sich angespannt ein wenig nach vorne zu lehnen. Er warf seinem Cousin einen Blick zu und wollte gerade etwas einwenden, als Henry sich erhob. "Also gut." begann der junge Mann und starrte seinen Vater mit einem Mal mit einem Ausdruck von Triumph in den Augen an. Ganz offenbar hatte er eine Entscheidung getroffen - und zwar eine, die William jetzt schon Magenschmerzen bereitete.
"Wenn Ihr der Meinung seid, ich solle mich um andere Goldquellen bemühen, so werde ich das tun. Ihr seid ohnehin nur ein alter, starrköpfiger Mann, der nicht weiß, wann für ihn die Zeit gekommen ist, um jüngeren und stärkeren Männern die Führung zu überlassen. Aber glaubt mir, Vater, Ihr werdet Euch noch wünschen mich nicht so vor den Kopf gestoßen zu haben." erklärte Henry und wandte sich mit einem Ruck ab. Für ihn waren diese Verhandlungen endgültig beendet. Sein Vater wollte, dass er anderswo Gold herbekam? Bitte. Als er mit Marguerite im November bei seinem Schwiegervater in Paris gewesen war, hatte dieser nur allzu deutlich gemacht, dass er Henry nur zu gerne unterstützen würde, wo immer es ihm möglich war. Also würde er das Angebot annehmen. Er würde zu seinem Schwiegervater reiten, der sich gerade in Chartres aufhielt und dann würde sein Vater schon sehen was er von all dem hatte!

 

Henry erhob sich ebenfalls, nun endgültig wütend. "Sei ja vorsichtig, Henry, mit dem, was du sagst. Die Zeit für mich ist erst dann gekommen, wenn ich alt und gebrechlich bin. Und wenn ich mich darauf verlassen kann, dass meine Söhne das Reich zuverlässig weiter führen. Und von Zuverlässigkeit bist du weit entfernt. Du wirst dir noch wünschen, nicht so frech gewesen zu sein. Vergiss nicht, ich kann dir jederzeit dein Gold streichen und dann hast du ein gewaltiges Problem mit deinem Haushalt."
Henry bedachte seinen Sohn mit einem hochmütigen Blick.
"Ja, lauf nur davon. Es ist wohl auch besser, wenn du verschwindest."