William und Joanna - 1171

"Ich auch ... ich mag es nicht von dir getrennt zu sein. Aber manchmal brauchst du einen kleinen Denkanstoß, mein Lieber." erklärte sie und hauchte ihm lächelnd einen Kuss auf die Wange.
Im nächsten Moment fühlte Jane sich ein klein wenig unwohl in ihrer Haut und legte Henry eine Hand an die Wange. "Henry, eigentlich sind es gute Neuigkeiten ... du musst nur die Augen öffnen, dann wird es dir auch auffallen. Aber bitte, frag nicht weiter danach, er soll es dir selbst erzählen." bat sie ihn dann. Es war nicht gut, wenn Henry schon wütend auf Richard war ehe er ihn überhaupt gesehen hatte.

Henry lächelte leicht und strich ihr durchs Haar. "Ich weiß....manchmal bin ich eben ein wenig schwer von Begriff. Aber ich bin froh, dass ich dich wieder habe. Ich will nicht wegen nichts und niemandem, schon gar nicht wegen Eleonore und Richard Streit mit dir haben."
Sein Blick wurde skeptisch, als sie ihn erneut abwimmelte. "Deine Reaktion beunruhigt mich irgendwie. Das zeigt mir deutlichst, dass das, was Richard mir sagen wird, mir ganz und gar nicht gefallen wird. Ich hoffe, er hat keine Dummheiten gemacht. Sag mir nicht, er hat Williams Tochter geschwängert!", erwiderte Henry schockiert.
"Das wäre nicht gut. Gar nicht gut. Ich schätze, ich muss bald mit ihm sprechen, da du ja nicht gewillt bist mich einzweihen. Du hast geheimnisse vor mir, Liebste..."

Janes Augen weiteten sich ein wenig bei Henrys Mutmaßung und sie schüttelte den Kopf. "Nein, das ist es nicht." erwiderte sie entschlossen. Zumindest noch nicht ...
Sie rutschte ein wenig unwohl auf Henrys Schoß hin und her und sah ihn flehend an. "Ich habe keine Geheimnisse vor dir, es ist nur ... er soll es dir selbst erklären, Henry. Bitte, sei nicht böse deswegen." Sie legte eine Hand an seine Wange und gab ihm einen Kuss. "Wenn du bald mit ihm sprichst, kann ich Harry in der Zeit zu Sybilla bringen, dann können die Kinder etwas zusammen spielen und wir beide haben endlich mal wieder Zeit für uns." bei den letzten Worten senkte sie ihre Stimme ein wenig und legte etwas verheißungsvolles hinein, während ihre Hand über Henrys Oberkörper wanderte und dann unter seinem Hemd verschwand. "Was meinst du dazu?"

"Na wenigstens etwas....", seufzte Henry erleichtert. Er hatte schon befürchtet, sich mit Williams Zorn herumschlagen zu müssen. "Ist schon gut...wahrscheinlich werde ich später verstehen, warum du es mir nicht selbst sagen wolltest. Du wirst schon deine Gründe haben." Er nickte leicht und lächelte. "Das ist eine ausgesprochen gute Idee, meine Liebe. Ein wenig Zeit für uns wäre wirklich schön. Vorher sollte ich vermutlich auch noch mit William reden. Schließlich weiß er noch gar nicht, dass ich hier bin. Ich wollte das hier gleich hinter mich bringen. Ich hasse es, wenn wir uns nicht verstehen."
Er gab ihr einen Kuss und erhob sich dann, nachdem er sie neben sich gesetzt hatte. "Dann werde ich mich jetzt auf den Weg machen....mit Richard reden."

Jane lächelte erleichtert und gab Henry noch einen Kuss. "Ich habe eigentlich immer gute Ideen." erwiderte sie belustigt und stand dann ebenfalls auf, um Henry noch einmal kurz in die Arme zu nehmen.
"Sei nicht zu streng mit ihm, Liebster, ich bitte dich. Versuch einfach ihn zu verstehen, eigentlich sollte dir das gar nicht so schwer fallen, du musst es nur einfach einmal wollen." murmelte sie.
Immerhin war er in Sachen Heirat auch nicht unbedingt zufrieden mit seiner Situation. Und wenn er sich in Richard hinein versetze, würde ihm bewusst werden, wie ähnlich die zwei sich doch waren. "Bis nachher." hauchte Jane ihm liebevoll auf die Lippen und löste sich dann von ihm, damit er Richard aufsuchen und sie sich um Harry kümmern konnte.

Henry atmete noch einmal tief durch um sich zu fassen und dann klopfte er an die Tür seines Sohnes. Er wartete ab, erhielt eine Antwort und trat ein. Überrascht hielt er inne. Richard hatte Beatrice im Arm. Nun ja, er hatte gewusst, dass Richard sich daran nicht halten würde, Beatrice nicht zu nahe zu kommen. Deshalb war er ja hier. Aber ihm gefiel das gar nicht.
"Richard....Beatrice....Nun,..Jane meinte du hättest Neuigkeiten. Ich dachte, ich lasse mir nicht zu lange Zeit und frage dich gleich, was diese so guten Neuigkeiten sind. Ich brenne vor Neugier, erleuchte mich.", erklärte er dann und verschränkte die Arme.
"Sie wollte mir nämlich nicht sagen, was es ist."

Als es klopfte hatte Richard mit jedem gerechnet, nur nicht mit Henry. Beim Anblick seines Vaters versteifte er sich und war kurz versucht die Hand von Beatrice wegzuziehen, entschied sich dann jedoch dagegen. Sie beide gehörten zusammen!
Betont langsam gab er Beatrice einen Kuss, ehe er aufstand, die Augen leicht verengt. Die Worte seines Erzeugers klangen alles andere als voreingenommen, wie konnte es auch anders sein.
Richard trat einen Schritt vor und maß seinen Vater bedächtig, nickte dann langsam. "In der Tat, es gibt Neuigkeiten." erklärte er mit ruhiger Stimme und warf Beatrice einen zärtlichen Blick über die Schulter hinweg zu und streckte dann die Hand aus, um sie auf die Beine zu ziehen. "Ich darf dir deine neue Schwiegertochter vorstellen." fuhr Richard fort und legte den Arm um Beatrices Taille.

Henrys Augen verengten sich schlagartig. "Meine was? Das hast du nicht gewagt...", flüsterte Henry tonlos. Das konnte nicht sein. Wie konnte er sein Erbe so mit Füßen treten?
"Wie konntest du das tun? Ich hatte dir ausdrücklich gesagt, dass du Alix heiraten wirst. Du hast Verpflichtungen England gegenüber! Du kannst nicht einfach heiraten, wen du willst! Und schon gar nicht ohne meine Zustimmung! Du trittst deine Familie mit Füßen. Ich kann das nicht begreifen. Wie kann dir das so egal sein?"
Henry hatte wirklich Mühe sich zu beherrschen. "Wer hat euch getraut? Wer hat es gewagt sich dem zu widersetzen?"

"Und ob ich das habe." erwiderte Richard und klang dabei deutlich gelassener als er eigentlich war. "Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich Alix nicht heiraten werde. Und deine Zustimmung könnte in dieser Sache nicht unwichtiger sein.
Richard verengte die Augen ein wenig und als er weiter sprach klang seine Stimme eiskalt. "Es ist mir von dem Tage an egal, was du denkst, an dem du begonnen hast, deine Familie mit Füßen zu treten. Du siehst, ich habe also das perfekte Vorbild für mein Handeln gefunden."
Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und zuckte mit den Schultern. "Das spielt keine Rolle, Henry. Unsere Ehe ist unanfechtbar und rechtmäßig vor Gott geschlossen. Du kannst dich auf den Kopf stellen, du wirst sie nicht verhindern können."

Henry knirschte mit den Zähnen. Das durfte doch alles nicht wahr sein! "Du...!" Wie konnte sein Sohn das nur tun und sich derart gegen ihn stellen? So rebellieren? Nicht einmal auf seine Söhne konnte man sich verlassen. Er konnte es nicht fassen. Aber er musste die Beherrschung bewahren. "Ich kann auch nicht heiraten, wen ich möchte. Das kannst du einfach nicht tun. Du bist schließlich ein Prinz, du hast Pflichten England gegenüber."
Er atmete durch.
"Hast du ein Glück, dass ich Jane versprochen habe, mich zurückzunehmen." Am Besten würde er einfach gehen. Das hier hatte ohnehin keinen SInn. Dann musste er mit WIlliam sprechen. Was fiel diesem eigentlich ein, ihm nicht Bescheid zu geben? Und dann, sobald er wieder in London war, würde er prüfen lassen, ob man die Ehe nicht doch annulieren konnte...

Der Ansatz eines spöttischen Lächelns spielte um Richards Lippen. "Das kannst du nicht, wohl wahr. Bist du deshalb so wütend auf mich?" fragte er und konnte ein breites Grinsen nur mühsam unterdrücken. "Natürlich. Das ist es. Du kannst nicht heiraten wen du willst und deshalb soll es auch niemandem sonst vergönnt sein. Du bist eifersüchtig, Henry!" warf er ihm vor.
Richard zog eine Augenbraue nach oben. "Dann sollte ich Jane wohl ein weiteres Mal danken, wenn sie dich sogar jetzt im Zaum hält."
Es war recht erstaunlich, dass Henry noch nicht auf ihn losgegangen war, aber es sollte ihm nur mehr als Recht sein, so viel stand fest.

Henrys Augen verengten sich schlagartig. "Rede nichts von Dingen, von Dingen, von denen du keine Ahnung hast.Warum sollte ich eifersüchtig auf dich sein? Ich habe doch alles, was ich will. Warum also sollte es so sein?"
Henry biss hart die Zähne zusammen. Es juckte ihn wirklich, Richard zu Ohrfeigen für seine Frechheit. Aber er hatte es Jane versprochen. Also wandte er sich wortlos ab und knallte die Tür hinter sich zu.
Bevor er doch noch endgültig die Beherrschung verlor.
Und sobald er sich ansatzweise beruhigt hatte, würde er zu William gehen. Eindeutig.

"Warum?" echote Richard und tat überrascht. "Mach die Augen auf, Henry! Du weißt genau wovon ich rede. Du kannst es nicht ertragen, dass du Jane liebst und sie nicht heiraten kannst, ich hingegen mein Glück mit Beatrice gemacht habe." erklärte Richard.
Er sah ihm an, dass Henry kurz davor war die Beherrschung endgültig zu verlieren, doch dieses Mal würde Richard eine Ohrfeige nicht so hinnehmen. Dieses Mal würde er es Henry schon heimzahlen ...
Aber es kam gar nicht erst soweit, denn Henry drehte sich abrupt um und verließ das Zimmer. Geräuschvoll atmete Richard aus. "Himmel, der war wütend ..." brummte er und gab Beatrice einen Kuss.

Henry machte sich auf den Weg zu William. Er hatte sich sagen lassen, dass der Lordkanzler in seinem Arbeitszimmer zu finden war und deshalb wartete er gar nicht erst ab, sondern trat gleich ein. "Wie kannst du das zulassen, William? Wie kannst du zulassen, dass Richard gegen meinen Willen deine Tochter heiratet?! Das kann einfach nicht wahr sein. Ich bin völlig...wie kann er das tun? Er wusste ganz genau, dass es für ihn andere Pläne gibt! Wie stehe ich denn nun da? Und wie kannst du mir nichts sagen?"
Henry stützte die Hände auf dem Schreibtisch ab.
"Vielleicht gibt es einen Weg die Ehe anzufechten..."

William hob überrascht den Blick als sich die Tür öffnete ohne das es vorher geklopft hatte. Im nächsten Moment trat ein verdutzter Ausdruck auf sein Gesicht als er sich mit einem Mal seinem Cousin gegenüber sah. Warum zum Teufel hatte ihm denn niemand Bescheid gesagt?
William ließ die Feder sinken und lehnte sich langsam zurück, ehe er zu einer Antwort ansetzte. "Erst einmal wusste ich davon vorher nichts. Die beiden haben auch mich erst eingeweiht, nachdem es schon geschehen war. Und dann habe ich dir bewusst nicht geschrieben, da Richard kein kleines Kind mehr ist. Es liegt in seiner Hand dir davon zu berichten oder eben nicht." erwiderte William gelassen und schüttelte dann den Kopf.
"Ich wüsste nicht wie. Die Ehe hat Bestand, da wirst du kaum etwas finden. Zudem wirst du dir keine Freunde machen, wenn du dafür sorgen solltest, dass die Ehe anulliert wird." bemerkte er finster.

"Aber du kannst mich doch nicht so verraten, William! Du hättest es mir sagen müssen, du weißt ganz genau, dass ich das ich nicht wollte. Und Richard ist auch nicht volljährig. Es liegt an mir zu entscheiden, wen er heiratet und wann. Ich hatte ihm ausdrücklich gesagt, dass er sie nicht heiraten wird. Dass er Alix heiratet.", knurrte Henry.
"Irgendetwas wird sich von finden. Im Zweifel unsere Verwandtschaft und das weißt du. Keine Freunde machen? Mein Sohn verachtet mich ohnehin schon, was also soll das noch schlimmer machen?"
Henry schüttelte den Kopf. "Und Jane hätte mich auch vorwarnen können...eigentlich eine gute Neuigkeit. Dass ich nicht lache."

William verengte die Augen und schnalzte missbilligend mit der Zunge. "Sei ja vorsichtig, wem du hier Verrat unterstellst." zischte William, der bei diesem Thema mehr als empfindlich war. Er hatte seine Zeit in Frankreich nicht vergessen, wie er dort weggesperrt gewesen war und gleichzeitig in England als Hochverräter gebranntmarkt worden war.
"Das du Richard und Eleonore noch mehr gegen dich aufbringen wirst, brauche ich dir wohl kaum sagen. Aber ich bin mir sicher, dass auch Jane darüber nicht allzu erbaut sein würde" er machte eine kurze Pause, um seinen nächsten Worten noch etwas mehr Bedeutung zu verleihen. "... von mir ganz zu schweigen."

Henry schüttelte den Kopf. "Nicht in diesem Sinne. Aber als Freund hättest du mich ruhig einweihen können.", brummte er. "Die Beiden hassen mich ohnehin schon. Das macht jetzt auch keinen Unterschied mehr. Aber dass du mir auch in den Rücken fällst...warum hast du deine Meinung so geändert? Du warst doch anfangs auch dagegen. Du hast mir immer zu der Verbindung mit Alix geraten. Nur weil es deine Tochter ist, weichst du davon ab. Jedes andere Mädchen wäre dir egal gewesen, wenn Richard sein Herz an sie gehängt hätte, William. Du bist nur so überzeugt davon, weil es dein kleines Mädchen ist. Nur deshalb..."
Henry seufzte. "Ich kann es nicht einfach hinnehmen. Was also soll ich tun?"

William schüttelte den Kopf. "Henry, das war nicht meine Aufgabe. Ich hatte keinesfalls vor dem Jungen damit in den Rücken zu fallen. Außerdem hätte es auch nichts geändert, ob du es vor einer Woche oder heute erfahren hättest."
William knirschte mit den Zähnen und schwieg einen Moment ehe er mit den Schultern zuckte. "Möglich. Aber eins steht fest, die beiden haben mir die Augen geöffnet. Ich weiß, dass du nicht viel von Richard hältst, ich hingegen umso mehr. Er ist ein kluger, ausgesprochen fähiger Junge und er hat es verdient heiraten zu können wen er will." erklärte William dann langsam.
Er legte den Kopf schief und bedachte Henry mit einem leicht spöttischen Blick. "Das mein lieber Cousin, liegt ganz in deiner Hand. Ich habe nicht vor dir in dieser Sache zur Hilfe zu eilen."

"Ach, du bist doch ohnehin voreingenommen...Es war ja kalr, dass ich mich in dieser Sache einfach nicht auf dich verlassen kann.", erwiderte Henry beißend. "Er ist ein Prinz, er kann nicht heiraten, wen er will. Er sollte Englands Wohl im Sinn haben. So wie ich es auch haben muss. Ich darf an meine Söhne ja wohl einen gewissen Anspruch haben, oder ist das zu viel verlangt? Du willst auch, dass Robert dich irgendwann würdig vertritt, oder? Dass er deinen Vorstellungen entspricht. Darf ich das nicht? Er wusste genau, dass er Pflichten hat."
Henry sefzte leise.
"Nein, du hilfst mir nicht, du fällst mir in den Rücken. Ich hätte es wissen sollen. Dann kann ich genausp gut auch wieder gehen." Auch wenn ihm die Lust auf Zweisamkeit gerade vergangen war.

"Ich bin voreingenommen?" echote William und runzelte die Stirn. "Natürlich will ich das. Aber ob er ein würdiger Nachfolger wird, hängt nicht damit zusammen, wen er heiratet. Ich muss ihm vertrauen können und das beginnt schon in solchen Dingen. Er wird später sicher eine passende Partie auswählen, mit der er glücklich ist. Und für diesen Fall wird er auch sämtliche Aufgaben, die er übernehmen muss, hervorragend meistern. Henry, setzt einfach mehr Vertrauen in deinen Sohn ... außerdem ... er hat ja nicht gerade eine Bauerstochter geheiratet." erwiderte William und klang nun doch etwas bissig. Was fiel Henry eigentlich ein?

"Ich wünschte, ich könnte so gelassen sein. Aber die Vermählung deiner Kinder ist nicht maßgeblich für das Schicksal Englands...du hast es ja bedeutend leichter großzügig zu sein. Und es fällt mir schwer meinem Sohn zu vertrauen. Ich weiß nicht wieso. Aber es war für mich immer leichter, Harry zu lieben. Vielleicht, weil Harry so viel von seiner Mutter hat."
Richard war ihm einfach zu ähnlich. Deshalb gerieten sie auch immer wieder aneinander.
"Ich weiß nicht... Natürlich hat er keine Bauerstochter geheiratet, versteh mich nicht falsch. Aber es ist trotzdem für uns beide problematisch und das weißt du auch. Du weißt, was die Leute sagen werden."

"Das ist letztlich auch nur eine Frage des Wollens, Henry. Wenn wir hier über deinen Thronfolger sprechen würden ... aber du hast Henry doch selbst dieses Jahr zum Mitkönig krönen lassen. Er ist mit einer von Louis Töchtern verheiratet ... was willst du mehr?"
William lehnte sich zurück und fuhr sich mit der Hand übers Kinn. Ja, natürlich wusste er das. Und das war auch einer der Gründe, weshalb er so wütend auf Richard gewesen war. Wenn die falschen Leute die Gerüchte zu streuen begannen, würde das schnell unangenehm werden. Besonders für ihn.
"Was mich angeht ... ich weiß schon, wie ich mit sowas umzugehen habe, Henry. Es sind unsinnige Gerüchte, nichts weiter, die entstehen werden."

Henry seufzte und fuhr sich durch das Gesicht. "Und was, wenn Henry etwas passiert? Dann wird Richard mein Thronfolger. Und dann haben wir ein Problem. Ich bin nicht sicher, ob er dafür so gut geeignet ist. Aber noch ist es glücklicherweise nicht so weit."
Er setzte sich auf einen Stuhl und atmete einen Moment lang durch.
"Unsinnige Gerüchte, die gerade dir gefährlich werden können. Ich will keine Unruhe in meinem Reich. Es ist gerade alles wieder annähernd friedlich. Ich will Zeit mit Jane verbringen können, statt sie immer vertrösten zu müssen, weil so viel zu tun ist. Und Richard...Richard wirft mir vor, ich sei einfach nur eifersüchtig...."

William knirschte mit den Zähnen und atmete dann geräuschvoll aus. "Unsinnige Gerüchte, die mir nicht gefährlich werden können, weil du weißt, dass sie nicht wahr sind ... nicht wahr?" hakte William kurz nach. Er wusste was auf ihn zukommen würde wegen dieser Sache. Man würde die Hochzeit der beiden auf ihn schieben, es als seinen Plan darstellen, um seine Familie auf den Thron zu bekommen. Er hörte sie schon, die Stimmen, die ihm unterstellten, dass er nie damit zurechtgekommen sei, dass er selbst dazu verdammt war immer nur neben dem Thron zu stehen, da sein Vater nur ein unehelicher Nachkomme Henry I. gewesen war ...
Im nächsten Moment verzogen sich Williams Lippen ein wenig spöttisch. "Ganz Unrecht hat er damit nicht, Henry. Wenn du in dich hinein hörst, wirst du feststellen, dass du sehr wohl neidisch auf ihn bist, weil er einfach geheiratet hat, wen er liebt."