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Joanna & William
Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Sa Okt 03, 2015 11:33 pm
Philippe grinste leicht. "Ja, das wäre vermutlich besser. Wer weiß, ob ich sonst nicht noch verloren gehe unterwegs, hm?" erwiderte er mit leichtem Spott, war Robert aber wirklich dankbar dafür, dass er ihn so unterstützte und ihn im Notfall auch begleiten würde. Philippe sah seinen Bruder einen Moment schweigend an, dann nickte er. Bevor er jedoch antwortete, trank er noch einen Schluck Wein, beinahe gemächlich, dann erst stellte er den Becher zur Seite und atmete durch. "Ja, ich habe mir Gedanken gemacht und auch mit Amelié darüber gesprochen. Aber ich habe kein Interesse daran Richard einen Eid zu leisten. Das würde höchstens noch dazu führen, dass ich ständig zwischen Aquitanien und Truro hin und her reise." erwiderte Philippe ernst. Er maß Robert mit einem langen Blick. "Nein, es ist viel einfacher, viel naheliegender, viel ... besser. Ein Eid, den ich mit Freuden leisten darf." erklärte er und lächelte dann. "Mein neuer Lehnsherr sitzt vor mir. Vorausgesetzt, dass er mich denn haben will."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Sa Okt 03, 2015 11:41 pm
Robert grinste zurück. "So sieht es aus. Und das wollen wir nun wirklich nicht, was?" Er wollte nicht riskieren, Philippe möglicherweise wieder so lange nicht zu sehen. Sein Bruder war ihm ausgesprochen wichtig und gerade was Marguerite anging, war er mehr als vorsichtig. Er traute der jungen Königin einfach nicht über den Weg. Er konnte sich nicht helfen, aber auch nach sieben Jahren hatte er den Anblick nicht vergessen, den Philippe dort im Kerker geboten hatte. Er runzelte die Stirn. "Aber...", setzte er zum Widerspruch an. Doch was dann folgte, erwischte ihn eiskalt. Er starrte Philippe fassungslos an, sprachlos. "Du willst...." Seine Stimme war ein wenig rauer als sonst. "Das ist...Meinst du das ernst? Das kannst du doch nicht..." Seine Kehle gab nur ein leises Klicken von sich, als er trocken schluckte. "Ich kann dir doch gar nichts bieten. Jeder Andere könnte dir ein Stück Land geben." Aber es rührte ihn schon sehr, dass Philippe mit solcher Treue an ihm hing.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Sa Okt 03, 2015 11:54 pm
Philippe nickte. "Sicher nicht." Er wusste genau, woran Robert denken musste, denn ihm ging es nicht anders. Nein, wahrlich, das wollte er unter keinen Umständen noch einmal erleben. Doch die düsteren Gedanken waren schnell verscheucht und Philippe musste sich beinahe zusammen reißen, um nicht zu lachen, so komisch sah Robert für einen Moment aus. "Natürlich ist es mein Ernst und doch, ich kann, sofern du meinen Eid akzeptierst." entgegnete er ernst, dann musste er allerdings doch lachen. "Ein Stück Land? Und was soll ich dann damit, hm? Ich gehöre hier her, Robert, das hast du selbst schon oft genug gesagt und es ist wahr. Nicht zuletzt, weil ich hier Amelié geheiratet und nun das dritte wundervolle Kind bekommen habe. Und du bist neben Amelié und den Kinder der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich weiß, dass du Verwendung für mich haben würdest und ebenso, dass du meine Treue nie auf solch eine Art und Weise ausnutzen würdest, wie es andere Lehnsherren immer wieder und wieder tun. Du bist ... du bist der Mann, dem ich zur Seite stehen will, dem ich meine Treue schwören will und das ohne den geringsten Zweifel." Philippe zog die Augenbrauen nach oben. "Also, was ist? Willst du mich als deinen Vasallen haben oder nicht?"
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 12:07 am
Robert schüttelte immer noch ungläubig den Kopf. Es hatte ihn regelrecht vor den Kopf geschlagen, dass Philippe ausgerechnet ihm einen Eid leisten wollte. Er war nicht einmal Earl, er war im Prinzip nichts. Und doch....doch schien sein Bruder etwas Anderes in ihm zu sehen. "Natürlich werde ich ihn akzeptieren. Ich fühle mich wirklich geehrt, Phil." Und Phil hatte ja recht, was wollte er mit Land, wo er doch glücklich hier war? "Sicher hätte ich Verwendung für dich. Für dich immer, schließlich kann ich mich auf dich verlassen wie auf mich selbst. Nie würde ich an deiner Treue zweifeln." Er schloss einen kurzen Moment die Augen. "Ohne den geringsten Zweifel...", wiederholte er langsam. "Warum? Warum ich?"
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 12:34 am
Philippe lächelte leicht. "Das fragst du noch? Du kannst dich auf mich verlassen und ich mich auf dich. Robert, du bist der einzige Mann, dem ich ohne Vorbehalt die Treue schwören könnte, denn sie gehört dir ohnehin schon. Ich könnte zu niemandem sonst gehen, weil mein Eid im Grund nicht viel wert wäre. Denn nicht nur Amelié und die Kinder würden vor dem Lehnsherren kommen, sondern immer auch du. Das heißt, dass du mir wichtiger bist als es je irgendein anderer sein könnte." Philippe lehnte sich etwas zurück. "Wieso das ganze dann nicht offiziell besiegeln?"
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 12:52 am
Robert konnte nicht mehr anders, er musste das Lächeln erwidern. "Ich fühle mich sehr geschmeichelt. Ich hätte nicht geglaubt, dass du ausgerechnet mir die Treue schwören möchtest. Aber...ich werde deinen Eid selbstverständlich annehmen, es wird mich sehr freuen." Und es machte ihn stolz, dass Philippe ihm derart vertraute. "Du hast Recht. Lass uns zusehen, dass Marguerite dich aus ihren Klauen lässt und dann werden wir gemeinsam in die Zukunft sehen. Unsere Söhne sind im Übrigen auf dem besten Weg in unsere Fußstapfen zu treten. Sébastien trollt mit Rob und Stephan durch die Gegend und stellt mit ihnen Unsinn an. Man sollte kaum glauben, wie der normalerweise ernste und wohlerzogene Stephan hier aufblüht."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 8:40 am
Philippe grinste und hob seinen Becher, um Robert zuzuprosten. "Nun, dann sollten wir darauf trinken, mein zukünftiger Lehnsherr." erklärte er vergnügt und war erstaunt, wie eigentümlich leicht er sich mit einem Mal fühlte. So als wäre eine unsichtbare Last von seinen Schultern verschwunden. "Tatsächlich?" Philippe musste lachen. "Gut von den beiden, den Kleinen mitzunehmen, dann weiß ich wenigstens einmal wo beziehungsweise mit wem er unterwegs ist bevor er abends nach Hause kommt und es mir in den schillerndsten Farben, aber meist fern ab der Wahrheit, erzählt." Er nahm noch einen Schluck Wein und schmunzelte. "Allerdings glaube ich, dass es Sebastién ist, der die beiden anderen zu Unsinn anstiftet, nicht umgekehrt." Sein Sohn hatte die Angewohnheit beim Spielen auf die verrücktesten Ideen zu kommen, aber da er dabei nie böswillig war, war Philippe geneigt darüber hinweg zu sehen. "Und Stephan tut es sicher gut, einmal von zu Hause weg zu kommen. Und die englische Landluft hat wohl noch aus jedem anständigen Jungen einen wahren Lausbuben gemacht." bemerkte Philippe grinsend.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 2:52 pm
Robert nickte lachend und hob ebenfalls seinen Becher, um mit ihm anzustoßen."Oh ja, mein zukünftiger Vasall." Auch ihm behagte der Gedanke außerordentlich. "Ich wette, Vater ist nicht einmal überrascht, wenn er das erfährt. Als hätte er es all die Jahre darauf angelegt. Er hat uns aneinander gebunden, vielleicht mit genau diesem Zweck." Er lächelte leicht. "Nun, dein Sohn ist ein Streuner, das hat er sicher von dir. Du kommst auch so selten zur Ruhe. Warst du als Kind so viel anders? Oh, Rob ist vernünftig und gerissen genug, um sich nicht anstiften zu lassen. Er heckt höchstens selbst etwas aus. Und Richard wird mich noch verfluchen, weil ich ihn überredet habe mir Stephan mitzugeben."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 3:02 pm
Philippe streckte die Beine aus und nickte versonnen. "Er freut sich vermutlich drüber. Ich denke, er wusste schon ganz genau, was er tat als er dafür gesorgt hat, dass wir zusammen unterrichtet werden." Und ihm war es nur Recht. Er hatte damals im Handumdrehen einen echten Freund in seinem Halbbruder gefunden und genau das war es auch gewesen, was Philippe damals fern ab der Heimat dringend gebraucht hatte. Er musste lächeln. "Ja, das ist er wohl. Aber es soll mir nur Recht sein, er soll es genießen Kind zu sein." bemerkte Philippe und seufzte dann leise. "Sehr viel anders." entgegnete er. "Ich musste damals viel zu schnell erwachsen werden, ich hatte keine Zeit um mich den lieben langen Tag irgendwo herum zu treiben." Doch Philippe nahm das nicht allzu schwer, all das lag lange hinter ihm. Er lachte und beugte sich etwa vor, um Robert auf die Schulter zu klopfen. "Oh, das ist sehr gut möglich. Aber dem Jungen tut es gut, tröste dich damit."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 3:51 pm
Robert konnte da nur zustimmen. "Ich denke auch. Ich werde es ihm nachher sagen und dir seine Reaktion mitteilen. Vermutlich wird er drein schauen wie eine Katze vor einer Schüssel Sahne.", erwiderte er grinsend. "Ja, unsere Söhne sollen es gut haben. Es stimmt mich auch äußerst glücklich, dass Rob sich hier gut fühlen kann. Ich hatte doch ziemliche Bedenken, ob er sich hier wieder einleben konnte. Ob er glücklich ist Zuhause." Er seufzte leise. "Aber dank Stephan scheint es ihm sehr gutzu gehen. Hoffen wir, es bleibt auch dabei. ich würde mich darüber wirklich freuen."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 4:04 pm
Edward streckte sich ein wenig und beugte sich wieder über das Buch in dem die verschiedenen Einnahmen und Ausgaben verzeichnet waren, die die Pferde hier in Oxford betrafen. Es gab hier auf der Burg einen kleinen Stall für die Reitpferde, der hauptsächlich Kosten verursachte, aber außerhalb der Mauern lag noch ein kleines ... naja, Gestüt konnte man es eigentlich nicht wirklich nennen. Er hatte sich vom Stallmeister die Bücher vorlegen lassen und brütete nun gerade über den Zahlen und versuchte ein paar Pläne zu schmieden, damit all die Kosten für Stallungen und Pferde auch irgendwie durch diese getragen werden konnten. Mit einem Mal klopfte es jedoch an der Tür und Edward wurde mitten aus seinen Gedanken gerissen. Etwas zerstreut sah er auf und bat den Besucher herein. Verwundert zog er die Brauen in die Höhe als sein Stiefsohn über die Schwelle trat, gefolgt von einem seiner Ritter. "Na nu, was hat das denn zu bedeuten, Miles?" erkundigte Edward sich verwirrt. Die rebellische Miene, die Thomas zur Schau stellte, verriet zumindest nichts gutes und Edward musste sich gut zureden, um dem Jungen nicht gleich einen vorwurfsvollen Blick zu zuwerfen.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 4:31 pm
Miles - Thomas
Miles verneigte sich vor seinem Herren und machte ein betrübtes Gesicht. "Mylord, es tut mir wirklich leid Euch stören zu müssen, aber ich dachte, ich bringe Thomas lieber zu Euch, bevor noch etwas passiert." Er hob ein bisschen hilflos die Schultern. "Ich wollte gerade nach meinem Pferd sehen, da hörte ich etwas. Und naja...ich weiß nicht....Thomas, er...er hat...er war dabei die Pferde von der Koppel zu lassen.", brachte Miles schließlich unglück heraus. Thomas bedachte den Ritter mit einem finsteren Blick. Miles hätte ihn nun wirklich nicht verpetzen müssen, aber im Grunde war es ihm auch egal.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 4:35 pm
Edward betrachtete seinen Ritter, der aufrichtig zerknirscht wirkte, fast so als wäre er derjenige, der etwas angestellt hatte und nicht Thomas. "Schon gut, ich danke dir, Miles." erklärte Edward und entließ seinen Ritter mit einem knappen Lächeln. Dann sah er seinen Stiefsohn an und legte den Kopf ein wenig schief. "Willst du mir erklären, was das zu bedeuten hat?" fragte Edward möglichst ruhig. "Wolltest du wirklich die Pferde von der Koppel lassen? Du solltest doch eigentlich wissen, wie gefährlich das ist. Es kann eine ganze Menge passieren, wenn die Tiere frei herum laufen ..." Aber Edward hatte ohnehin schon eine Ahnung, wie Thomas zu dieser Sache stand.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 5:26 pm
Thomas
Thomas warf Miles einen verächtlichen Blick zu, als dieser sich tief verneigte und sich schließlich zurück zog. Wie konnte man seinem Stiefvater nur so ergeben sein? Der Stiefvater, der seinen Vater einfach ersetzt und ihm die Liebe seiner Mutter gestohlen hatte. "Ich will gar nichts erklären.", widersprach er trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust. "Nein, wollte ich nicht. Miles hat das nur falsch verstanden, ich wollte nur durch das Tor hinein zu den Pferden gehen, da hat er schon rumgeschrien." Auch wenn Miles natürlich seine Absichten recht genau erfasst hatte.Er verdrehte die Augen. "Ich weiß, dass das gefährlich ist."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 5:39 pm
Edward stand auf und ging um den Tisch herum, um sich dann an die Kante zu lehnen. Die Hände stützte er vorsichtshalber auf der Tischplatte ab, denn manchmal juckte es ihn wirklich in den Fingern, wenn Thomas sich so bockig benahm. "Das solltest du aber, immerhin können wir diese Situation nur klären, wenn wir miteinander reden, denkst du nicht?" erwiderte Edward und lächelte freundlich. Es war ja nicht so, dass er den Jungen gar nicht leiden konnte, aber während er Aliz sowieso von ihrer Geburt an vergöttert hatte und Jonah es ihm unglaublich leicht gemacht und ihn umgehend als neuen Vater akzeptiert hatte, hatte Thomas sich immer schon gegen ihn gesträubt. Und Edward war nun nicht unbedingt der geduldigste Mensch auf Erden. Er wusste genau, dass Thomas log. Der Junge hätte problemlos zwischen dem Zaun hindurch klettern können, am Tor hatte er rein gar nichts verloren. Und es waren genau solche kleinen Vorfälle, die sich immer mehr häuften. "Du weißt aber schon, dass du alleine eigentlich nichts auf den Koppeln verloren hast? Was wolltest du denn da, hm?" erkundigte Edward sich.
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 6:07 pm
Thomas
Thomas sah seinem Stiefvater mürrisch entgegen und bewegte sich keinen Schritt. Er ahnte, dass er sich wohl gleich eine Ohrfeige einfangen würde, aber im Grunde war es ihm nur recht. Alles was ihm zeigte, dass Edward ihn nicht mochte, war ihm recht. Er nannte ihn auch niemals Vater, immer nur Edward. "Ich will aber nicht mit dir reden. Und zu klären gibt es auch nichts. Miles hat völlig überreagiert.", sagte er nur bockig. Er wollte nicht, dass Edward freundlich zu ihm war. "Ich wollte die Pferde streicheln, sie kamen aber einfach nicht an den Zaun." In Wirklichkeit hatte er vor allem Chouchou befreien wollen um damit Edward eins auszuwischen und die Aufmerksamkeit seiner Mutter zu erringen. Auch, wenn sie wütend auf ihn sein würde, immerhin würde sie ihn beachten.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 6:16 pm
Edward atmete geräuschvoll aus. "Miles ist ein sehr zuverlässiger Mann, der obendrein keinen Grund hat, nicht die Wahrheit zu sagen. Du hingegen bist besonders in letzter Zeit ziemlich auffällig geworden, Thomas. Ich habe keine Ahnung, was du damit bezwecken möchtest, aber fest steht, dass du deiner Mutter damit reichlich Kummer bereites und ich glaube nicht, dass du das willst, oder?" Edward fuhr sich nachdenklich übers Kinn. Wenn das so weiter ging, musste er sich definitiv etwas einfallen lassen ... irgendwie musste er Thomas auf andere Gedanken bringen, musste dafür sorgen, dass der Junge genug zu tun hatte und nicht so leicht auf Dummheiten kam. "Wenn du die Pferde streicheln möchtest, kannst du das in den Stallungen tun. Es stehen immer zwei, drei Pferde in den Boxen. Ich möchte nicht, dass du alleine auf die Koppel gehst, hörst du?"
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 7:20 pm
Thomas
Thomas verdrehte die Augen. "Auffällig? Wie kommst du denn darauf? Egal, was ich mache, du hast doch immer etwas auszusetzen um mich vor Mutter schlecht zu machen." Und er war so eifersüchtig auf Edward, der ihm seine Mutter wegnahm. "Ist mir egal.", gab er vor. Er wünschte, es wäre ihm egal, dass er seiner Mutter Kummer machte, aber er wusste nicht wohin mit sich und seinen Gefühlen. Besonders, weil er wusste, dass er seinen Stiefvater ertragen musste, aber Gabriel einmal all das hier erben würde. Obwohl er der Älteste war. Und seine Mutter hatte es auch noch gewagt ihm das Erbe seines Vaters zu nehmen. Er hatte gar nichts. "Ist mir egal. Ich geh hin, wo ich hin will. Ich wollte eben die Pferde auf der Koppel streicheln und nicht die im Stall." Und irgendwann würde er Chouchou klauen und wegreiten. Ganz weit fort...
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 7:37 pm
"Wie ich darauf komme? Vielleicht, weil das nicht das erste Mal ist, dass ich Beschwerden über dich höre, hm?" erwiderte Edward und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Bengel hätte wirklich eine Tracht Prügel verdient, aber Edward wusste, dass solche Dinge nicht unbedingt förderlich waren, sondern in so einer Situation meist das Gegenteil bewirkten. "Was für einen Grund sollte ich bitte haben, dich vor deiner Mutter schlecht zu machen? Das ist Unsinn, Thomas und das weißt du auch!" grollte Edward verärgert über diese dreiste Unterstellung. Edward löste sich vom Tisch und trat vor seinen Stiefsohn, legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah ihn ernst an. "Thomas, ich wünschte wirklich, du würdest mir zumindest einmal die Chance geben dir zu zeigen, dass wir beide gut miteinander auskommen können, wenn wir uns nur etwas Mühe geben." murmelte Edward.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 8:13 pm
Thomas
Thomas presst die Lippen aufeinander. "Das ist kein Unsinn! Du machst mich immer schlecht vor ihr, damit sie mich nicht mehr lieb hat und noch mehr Zeit mit dir und Gabriel verbringt." Er selbst fühlte sich mehr als vernachlässigt von seiner Mutter. Und Edwards verärgerter Tonfall verärgerte ihn selbst nur noch mehr. Thomas wich zurück,als Edward auf ihn zukam und ihm die Hand auf die Schulter legte. Er fand, er hatte genug Chancen gegeben. "Ich geb mir Mühe, aber mit dir könnte ich niemals gut auskommen! Ich hab keine Ahnung, was Mutter mit dir will."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 9:12 pm
"Red nicht solchen Unfug! Wieso solltest du der einzige sein mit dem ich nichts zu tun haben will und den ich vor deiner Mutter schlecht mache, kannst du mir das mal erklären? Mit Jonah und Aliz komme ich wunderbar aus und ich wünschte unser Verhältnis wäre zumindest ein wenig besser." erwiderte Edward. Er mahnte sich zur Ruhe, versuchte sich einzureden, dass er Verständnis mit Thomas haben musste, doch im nächsten Moment wurde Edward blass vor Zorn. "Undankbarer Bengel." knurrte er. "Wär's dir lieber, deine Mutter hätte hätte irgend so einen dummen Trunkenbold geheiratet, der die täglich windelweich prügelt? Du hast ja keine Ahnung was für Möglichkeiten ich dir bieten könnte, wenn du mich nur lassen würdest!"
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 11:42 pm
Thomas
"Die sind ja auch jünger und erinnern sich nicht mehr an Vater.", gab Thomas unwirsch zu bedenken. Manchmal dachte er, sie würden ihren Vater alle verraten und nur er hielt das Andenken hoch. Er hatte auch Angst gehabt vor Tom, aber es war eben sein Vater. "Vielleicht wär es mir wirklich lieber. Ich will deine Möglichkeiten nicht haben! Mutter und du, ihr habt mein Erbe einfach verkauft und mich mit her geholt, obwohl ich gar nicht wollte." Er fühlte sich völlig entwurzelt und wusste einfach immer noch nicht, wohin er gehörte. Sein Zuhause war das hier nicht so wirklich, er sehnte sich nach Truro. Thomas wandte sich ab und stapfte wütend aus der Tür, ohne Edward eines weiteren Blickes zu würdigen. Er hatte nichts falsch gemacht!
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 So Okt 04, 2015 11:58 pm
"Unsinn! Bei Aliz lasse ich das vielleicht noch durch gehen, aber dein Bruder ist nur ein Jahr jünger als du, er weiß ganz genau, wer euer Vater war!" Und vor allem, was für ein Scheusal schoss es Edward durch den Kopf. Edward wollte gerade etwas erwidern als Thomas sich einfach abwandte und zur Tür ging. Mit wenigen Schritten hatte er den Jungen eingeholt und zog ihn ein wenig unsanft zu sich herum. Wütend verengte Edward die Augen und maß Thomas mit kritischem Blick. "Sei nicht so unverschämt! Deine Mutter hat alles getan, damit es dir und deinen Geschwistern gut geht, wenn du mich schon nicht leiden kannst, in Ordnung, aber sei deiner Mutter wenigstens ein wenig dankbar und hör auf so abfällig zu reden, sonst setzt es bald wirklich noch welche." knurrte Edward wütend und ließ Thomas dann ruckartig los. "Und nun verschwinde lieber, bevor ich mich vergesse."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Mo Okt 05, 2015 12:10 am
Thomas
"Aber mein Bruder wollte, dass du sein neuer Vater bist. Ich wollte das nicht, keiner hat mich danach gefragt!", protestierte Thomas aufgebracht. Als Edward ihn aufhielt, erwiderte er den Blick beinahe ruhig. "Ich sage nur die Wahrheit. Dankbar? Wofür soll ich dankbar sein? Dafür, dass sie dich genommen hat, sobald Vater tot war? Dafür, dass sie das Wirtshaus verkauft hat, das mein Erbe sein sollte? Dafür, dass ich hier nur ein Nichts bin? Ein Niemand. Dafür, dass ich mein Zuhause zurücklassen musste ohne gefragt zu werden? Ich weiß nicht, wofür ich meiner Mutter dankbar sein sollte. Ich habe keine Angst vor dir! Verpass mir eins, aber ich werde nicht aufhören." Und dann folgte er der Aufforderung und verließ den Raum.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Mo Okt 05, 2015 12:32 am
Nach seiner Begegnung mit Thomas hatte Edward versucht wieder zu den Büchern zurück zu kehren, die auf seinem Tisch lagen, doch es war nur noch ein zerstreutes hin und her Blättern, das er noch zu Stande brachte. Viel zu sehr drehten sich seine Gedanken um seinen Stiefsohn und wie es mit diesem nur weiter gehen sollte. Letztlich hatte er an sich selbst denken müssen und die Maßnahme, die sein Vater damals ergriffen hatte, um ihn von weiteren Dummheiten abzuhalten. Vielleicht wäre es auch für Thomas besser, wenn er in einer anderen Umgebung, fern von seiner Familie und vor allem von Edward, ein wenig lernen und sich weiter entwickeln konnte. Das würde ihnen allen eine Menge Konflikte ersparen und vielleicht kam Thomas ja doch irgendwann zu der Einsicht, dass es schlimmere Orte als diesen hier gab. Da er aber nun seine Arbeit unterbrochen hatte, entschied er sich auf den Weg zu Julia zu machen, statt hier noch unsinnig Zeit tot zu schlagen. Die konnte er besser mit seiner Frau verbringen und mit ihr vielleicht auch gleich einmal über Thomas reden.