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Joanna & William
Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Mo Okt 19, 2015 7:43 pm
Gerard senkte leicht den Blick, als William sprach. Er wusste ja selbst, was für eine treue Seele Mary war und was er ihr zugemutet hatte. Es entnervte ihn beinahe völlig, als William ihn schweigend musterte und musste sich daran hindern, unruhig auf seinem Stuhl hin und her zu rutschen. Als sein Schwiegervater das Wort wieder ergriff, entspannte Gerard sich ein wenig und begann zaghaft zu lächeln. Bedeutete das wirklich, er durfte Mary und die Kinder mit nach Hause nehmen? Er schluckte schwer ob Williams Drohung, nickte dann aber. "Ich habe verstanden. Und ich denke, das wird nicht nötig sein. Ich danke Euch, Mylord." Er atmete langsam aus. Er würde wirklich bald seine Familie wieder haben...
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Mo Okt 19, 2015 7:51 pm
William bedachte Gerard noch mit einem ernsten Blick, doch als er die Freude seines Schwiegersohnes sah, musste er schließlich doch lächeln. "Das hoffe ich doch sehr. Denn meine Tochter würde ohne Euch ziemlich unglücklich sein, das ist ja offensichtlich." erklärte William und deutete dann auf die Weinkaraffe auf dem Tisch. "Was denkt Ihr, seid Ihr jetzt in der Lage einen Schluck Wein zu trinken?" fragte er etwas spöttisch. William wusste, dass Gerard ein anständiger Kerl sein konnte, doch dass er Mary so verletzt hatte, hatte dafür gesorgt, dass er seinen Schwiegersohn sehr misstrauisch begegnete. Daran hatte sich noch nichts geändert und er würde Gerard gut im Auge behalten, doch er war auch gewillt ihm eine Chance zu geben. Mary zu liebe.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Mo Okt 19, 2015 8:21 pm
Gerard hatte sich nach einem Schluck Wein schleunigst auf den Weg zu Mary gemacht. Er fand sie im Garten, wo sie den Mädchen dabei zusah, wie sie über den Rasen tobten. Schwungvoll umarmte er sie von hinten und zog sie an sich, küsste sie auf die Wange. Er lächelte sie strahlend an und nahm sich einen Moment Zeit sie zu begutachten. Ihre schönen blauen Augen, die im Sonnenlicht leuchtenden roten Locken....was für ein Glück er doch mit seiner Gemahlin hatte. Wie schön sie doch war... "Oh, mein Engel, ich habe hevorragende Neuigkeiten. Du solltest anfangen eure Sachen zu packen, wir werden bald nach Hause reiten."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Mo Okt 19, 2015 8:33 pm
Mary hatte das gute Wetter genutzt und war mit den drei Mädchen nach draußen in den Garten gegangen, während die Amme bei den Zwillingen geblieben war. Sie beobachtete das Treiben der Mädchen und musste lächeln. Sie liebte ihre Kinder und sie so glücklich beim Spielen zu sehen, wärmte ihr jedes Mal das Herz. Mary war so in Gedanken, dass sie Gerard gar nicht kommen hörte und ihn erst bemerkte als er sie bereits in die Arme schloss. Sie gab einen überraschten Laut von sich, drehte sich dann jedoch lachend zu Gerard herum. "Du bist manchmal wirklich unmöglich." tadelte sie sanft. "Du kannst mich doch nicht so erschrecken!" erklärte sie, starrte Gerard dann jedoch einen Moment ungläubig an. "Ist das wahr?" fragte sie und schlang im nächsten Moment die Arme um Gerards Nacken. "Oh Gerard, das ist wundervoll! Wir können wieder nach Hause! Wie hast du das nur fertig gebracht?"
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Mo Okt 19, 2015 9:28 pm
Gerard lachte auf. "Ich konnte mich aber nicht beherrschen dich in die Arme zu schließen, auch wenn du so in Gedanken versunken warst." Er lächelte zufrieden und gab ihr dann einen liebevollen Kuss. "Oh ja, nichts als die reine Wahrheit, meine Liebste. Wir können nach Hause. Nun, ich habe mit deinem Vater gesprochen und ihn offenbar überzeugt. Deine Mutter hat auch etwas dazu beigetragen, denn sie hat ihm gesagt, dass ich mich in der Zeit hier tadellos benommen habe. Wirklich gut, nicht wahr?" Er grinste flüchtig. "Nun ja, dein Vater hat mir gedroht mich umzubringen, wenn ich dir nochmal weh tue. Und er meinte das wirklich todernst. Aber....sonst lief das Gespräch eigentlich ganz gut, schätze ich."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Mo Okt 19, 2015 9:35 pm
Mary lachte glücklich und erwiderte den Kuss, den Gerard ihr gab. "Oh, das ist wundervoll." erklärte sie glücklich. "Ich wusste, dass es funktionieren würde." Mary strich Gerard durch die Haare und lächelte zärtlich. "Nun, wie gut, dass er dich nie wird umbringen müssen, hm?" Sie hauchte einen Kuss auf Gerards Lippen und legte den Kopf dann an seine Schulter. "Ich liebe dich, Gerard. Und ich glaube fest an dich. Wenn wir nur endlich alle wieder zusammen in Essex sind, wird alles gut. So wie es sein sollte." Und sie konnte es kaum noch abwarten. Sie freute sich auf die Rückkehr nach Essex und so wie Gerard sich in letzter Zeit verhalten hatte, war sie guter Dinge, dass er sich wirklich verändert hatte. Und das nur ihr zu liebe.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Mo Okt 19, 2015 10:00 pm
Gerard legteden Kopf schief. "Nun ich hoffe doch, dass du nicht an mir gezweifelt hast. Ich habe es dir schließlich versprochen. Ich hoffe auch inständig, dass es nicht nötig wird." Er zog sie enger in seine Arme. "Ich liebe dich auch, Mary. ich freue mich so darauf wieder Zuhause zu sein mit euch an meiner Seite. Endlich wieder Leben in Essex...ich habe mich ohne euch gefühlt wie lebendig begraben." Er wurde etwas ernster und legte die Hand an ihre Wange. "Aber Mary....wenn es wieder schlimmer wird, sag es mir. Ich will dir auf keinen Fall wieder weh tun. Ich denke, ich habe es im Griff, aber wenn es wieder schlechter wird...Ich habe solche Angst davor mich nicjtt beherrschen zu können."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Mo Okt 19, 2015 10:07 pm
"Natürlich habe ich das nicht. All die Zeit über nicht. Ich wusste, dass du an dir arbeitest, dass du wieder herkommen und uns holen würdest." erklärte Mary leise und schmiegte sich zufrieden an Gerard. In seinen Armen fühlte sie sich geborgen und die Welt schien ihr vollkommen in Ordnung, wenn er nur bei ihr war. Mary legte die Hand auf seine an ihrer Wange und sah Gerard fest in die Augen. "Ich denke nicht, dass das nötig sein wird. Ich glaube fest an dich, Gerard. Es war eine schwierige Zeit, aber das liegt hinter uns und außerdem haben wir jetzt unseren kleinen Roland, nicht wahr?" Mary lehnte sich vor und gab Gerard einen Kuss. "Ich liebe dich und ja, sollte es schlimmer werden, werde ich es dir sagen. Aber ich vertraue darauf, dass es soweit nie wieder kommen wird."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Mo Okt 19, 2015 10:30 pm
Gerard seufzte leise und schaute sie dankbar an. "Und das ist so schön...dass du mir vertraust. So vertraust und an mich glaubst. Das ist ein schönes Gefühl.", gestand er lächelnd und gab ihr einen sanften Kuss. "Es war wirklich eine schwere Zeit, aber ich vermute, du hast Recht und sie ist vorbei. Und ja, Roland..." Roland nahm den Druck von ihm. Endlich hatte er einen Sohn. Einen Erben, dem er all das hinterlassen konnte, was sein Vater ihm vererbt hatte. Eines Tages. "Nun lass uns bald abreisen. Unsere Sachen packen und noch ein, zwei Tage bleiben. Und dann zurück nach Hause."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Mo Okt 19, 2015 11:27 pm
Richard hatte die drängende Vermutung, dass seine Reise hier her nach London vollkommen überflüssig war, aber er hatte sich einen Ruck gegeben und war gekommen. Sein Vater wollte mit ihm sprechen und deshalb klopfte er nun ein wenig ungeduldig an dessen Arbeitszimmer. Richard hatte keine Ahnung was genau sein Vater sich ausgedacht hatte, aber es würde für ihn sicher inakzeptabel sein. Er wusste, dass John einen gierigen Blick auf Aquitanien geworfen hatte und sein Vater es ihm nur zu gerne gegeben hätte, aber Richard würde Aquitanien um keinen Preis der Welt freiwillig hergeben, so viel war sicher! Als Antwort von drinnen kam, trat er ein und verneigte sich knapp vor seinem Vater. "Ihr wolltet mit mir sprechen?"
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Mo Okt 19, 2015 11:50 pm
Henry hatte sich die Sache noch einmal überlegt und Williams Worte miteinbezogen, aber nicht beherzigt. Es war die einzige Möglichkeit, die er vorerst sah, um John auch ein Erbe zu verschaffen. Und das musste er nun mit Richard klären. Seiner Meinung nach war Richard dumm, wenn er auf den Vorschlag nicht einging. Das ganze Reich für Aquitanien war doch ein gerechter Tausch. Als es klopfte, sah er auf und bat den Besuch herein. Er hatte seinen Sohn bereits erwartet. "In der Tat, Richard, in der Tat. Setz dich. Etwas Wein?" Er gab dem Diener ein Zeichen und verabschiedete ihn dann mit einem Wink aus dem Raum, nachdem er die Becher gefüllt hatte. "Ich möchte etwas mit dir besprechen. Es geht um das Erbe, das du von mir haben willst."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Mo Okt 19, 2015 11:54 pm
Richard folgte der Aufforderung seines Vaters und ließ sich ihm gegenüber nieder, machte jedoch eine abwehrende Geste. "Danke, ich bleibe lieber nüchtern, wenn ich mit Euch um mein Recht schachern muss." erklärte Richard, denn das er wegen seines Erbes hier war, stand außer Frage. Und er sollte Recht behalten. Er nickte langsam und schlug die Beine übereinander. "Ich will nur haben, was mir auch zusteht. Aber nur raus damit, was möchtet Ihr mit mir besprechen?" erkundigte Richard sich ein wenig desinteressiert. Was immer es war, er würde Aquitanien nicht heraus geben und wenn Henry sich auf den Kopf stellte.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Di Okt 20, 2015 9:30 am
Henry verdrehte leicht die Augen. "Jetzt sei nicht so abweisend, dazu gibt es keinen Grund. Schließlich hätte ich eher einen Grund wütend auf dich zu sein, nicht wahr?" Er schüttelte leicht den Kopf. "Wenn ich an ein gewisses Urteil erinnern darf, das du mit einem Treueeid fast ausgehebelt hast." Das ärgerte ihn nun wirklich. Henry lehnte sich lässig zurück und musterte seinen nun ältesten Sohn. "Was dir zusteht....interessant. Was dir zusteht, bestimme immer noch ich. Aber..." Er hob die Hand um einem Widerspruch zuvor zu kommen. "Ich bin gewillt dir zu geben, was du glaubst, das dir zusteht. Ich bin bereit dich als meinen Erben anzuerkennen, Richard. Es ist nur eine Kleinigkeit, die du dafür für mich tun musst. Was meinst du?"
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Di Okt 20, 2015 2:05 pm
Richard zuckte ungerührt mit den Schultern. "Ich habe einen Treueid von einem Mann entgegen genommen, der in meinen Augen diesen Chance mehr als verdient hat. Nicht mehr und nicht weniger." erwiderte Richard gelassen. Dann schürzte er die Lippen und wollte gerade eine abfällige Bemerkung machen, als sein Vater die Hand hob und Richard sich dazu zwang ihn fertig anzuhören. Als Henry geendet hatte, runzelte Richard die Stirn. "Ich meine, dass unsere Ansichten von einer Kleinigkeit vermutlich etwas auseinander gehen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Ihr mir Englands Krone - die mir nach Henrys Tod nun rechtmäßig zusteht, schließlich bin ich nun euer ältester Sohn - für einen warmen Händedruck überlasst." Richard legte den Kopf ein wenig zur Seite und sah seinen Vater abwartend an. "Dann erzählt mir mal, was Eure Kleinigkeit ist." forderte er.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Di Okt 20, 2015 2:29 pm
Henry seufzte. "Darüber werden wir uns vermutlich nie einig werden. Solltest du jedoch noch einmal ein Urteil von mir derart in Frage stellen, werde ich andere Schritte einleiten müssen, Richard. Nur, damit wir uns verstehen...", bemerkte er steif. Er schwieg einen Moment lang. "Sie steht dem zu, den ich zu meinem Nachfolger mache." Er bedachte Richard mit einem beinahe amüsierten Blick. Richard war in der Tat erwachsen geworden und ihm doch in gewisser Weise ähnlich. "Nun, es ist nicht schwer....Du wirst mein Erbe mit allem,was dazu gehört. Und dafür übergibst du Aquitanien an John. Es bleibt immerhin in der Familie, da dürfte es dir nicht allzu schwer fallen."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Di Okt 20, 2015 2:39 pm
"Dann sollten wir beide hoffen, dass Ihr nie wieder ein solches Urteil trefft, das mich zu so einem Schritt verleitet." erwiderte Richard mit einem scheinheiligen Lächeln. Er hatte nicht vor sich von seinem Vater drohen zu lassen. Richard sah seinen Vater einen Moment lang beinahe verdutzt an, dann brach er in schallendes Gelächter aus. Allein die Vorstellung er würde ausgerechnet John sein geliebtes Aquitanien in den Rachen werfen war absurd ... das würde er niemals zulassen, so viel war sicher. "Nie im Leben!" erwiderte Richard als er sich schließlich wieder im Griff hatte. "Ich soll Aquitanien abgeben, dafür dass ich das gleiche elende Los erhalte, das Henry in den Tod getrieben hat? Einen netten Titel und sonst nichts weiter bis Ihr irgendwann das zeitliche segnet? Sicher nicht. Mutter wollte, dass ich Aquitanien bekomme und ich werde es sicher nicht John, dieser kleinen widerlichen und hinterhältigen Kreatur überlassen. Dafür müsste er es sich schon holen kommen und mich töten, aber das würde ihm ja ohnehin nie gelingen."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Di Okt 20, 2015 2:53 pm
Henrys Augen verengten sich einen Moment, dann beschloss er aber, das Thema lieber auf sich beruhen zu lassen. Sonst würde allein dieser Punkt schon zum Streit führen, da war er ganz sicher. Sie waren beide viel zu impulsiv. Er hatte allerdings nicht erwartet, dass Richard einfach anfangenwürde zu lachen und schlagasrtig wurde er wütend. "Was fällt dir eigentlich ein so mit mir zu sprechen? Henry hat sich selbst in den Tod getrieben mit seiner Rebellion. Und sprich gefälligst nicht so von deinem Bruder! Eleonore ist genauso seine Mutter wie deine, du kannst nicht erwarten, dass du alles bekommst und deine Brüder leerr ausgehen. Entscheide dich, die Krone oder Aquitanien."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Di Okt 20, 2015 6:14 pm
"Ha! Das würde Euch so passen. Sicher ist es bequemer zu sagen, dass Henry Schuld daran gewesen ist als Euch einzugestehen, dass Ihr Euren Söhnen gegenüber kolossal versagt habt. Henry war ein Einfaltspinsel, der sich gerne nur den bequemen Seiten im Leben gewidmet hat; er hat es geliebt sich in schöne Stoffe zu kleiden, Feste zu geben und den allseits geliebten und bewunderten Königssohn zu geben. Dass ausgerechnet er zu den Waffen gegriffen hat, war ein Zeichen dafür, wie verzweifelt er gewesen ist, wie ungerecht Ihr ihn behandelt habt." erwiderte Richard kalt. "Und ich hoffe, dass es Euch noch immer den Schlaf raubt, dass Ihr nicht zu ihm geeilt seid, als er im Sterben lag und nach Euch hat rufen lassen." fügte Richard angewidert hinzu. Das war etwas, das er seinem Vater wirklich übel nahm. Er lehnte sich zurück und schürzte die Lippen. "Tja, und doch ist es nur die Wahrheit, die ich über ihn sage. Wenn Ihr die Augen aufmachen würdet, würdet Ihr sehen, was ich meine." gab er beinahe gelangweilt zurück und schnitt dann eine Grimasse. "Keiner von ihnen geht leer aus. Geoffrey hat die Bretagne und John Mortain, es ist also nicht so, als würden sie gänzlich mit leeren Händen dastehen." erklärte Richard und sah seinem Vater direkt in die Augen. "Ich werde Aquitanien niemals an John übergeben." entschied er kategorisch und ohne zu Zögern. "Aber das bedeutet auch nicht, dass ich meinen Anspruch auf die Krone einfach fallen lasse. Ihr wisst, dass ich ein Recht darauf habe und dass es so manchem Engländer missfallen würde, würdet Ihr mich in dieser Sache einfach übergehen."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Di Okt 20, 2015 8:17 pm
Henry kochte innerlich vor Wut und war bleich geworden. Wie konnte Richard es wagen so mit ihm zu reden? "Falls du dich erinnerst, hat er die Waffen gegen dich gehoben, Richard. Und ich war so gütig dir zu helfen Aquitanien zu halten.", zischte er wütend. "Dass du es überhaupt wagst so unverschämt mit mir zu sprechen. Henry hat alles bekommen,was er brauchte. Es war genug. Und dass ich nicht dort war, geht dich absolut nichts an." Er schüttelte den Kopf. "Du bist ein sturer Bastard, das warst du immer schon. Nur deine eigenen Ansichten sind die Richtigen. Du wirst diese Krone niemals bekommen, nicht, wenn ich es irgendwie verhindern kann. Du hast ein Recht auf gar nichts. Wem sollte es schon missfallen? Es ist meine Sache, wen ich zu meine Erben bestimme. Und nun..." Henry erhob sich langsam. "Verschwinde! Sonst vergesse ich mich."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Di Okt 20, 2015 9:32 pm
"Er hat die Waffen erhoben, weil Ihr ihn dazu gebracht habt und weil er einfältig genug war zu glauben, er könnte damit etwas bezwecken." Richard lächelte müde. "Wärmsten Dank, aber gegen die militärischen Genies, die meine Brüder darstellen, wäre ich auch ohne Eure Hilfe noch angekommen." Richard musste bei Henrys Worten unweigerlich grinsen. "Das muss ich wohl von Euch geerbt haben, denn diese reizende Eigenschaft besitzt ihr ebenfalls." bemerkte er spöttisch, wurde dann jedoch wieder ernst. "Ihr werdet Euch eines Tages noch umsehen, das schwöre ich Euch! Ihr werdet mich nicht einfach so übergehen können." Richard sah seinen Vater an als dieser sich erhob, bemüht eine einschüchternde Wirkung auf ihn auszuüben. "Sicher, und dann wollt Ihr mich maßregeln, wie einen kleinen Bengel, oder wie darf ich mir das vorstellen?"
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Di Okt 20, 2015 9:53 pm
Henry biss die Zähne zusammen. "Das hättest du dann gesehen, wenn sie dich überrannt hätten. Aber sei es drum....Benimm dich nicht wie ein kleines Kind, dann muss ich dich auch nicht so behandeln. Ich kann dich übergehen, wie ich will. Zudem halte ich dich einfach nicht für fähig ein würdiger König für ein so großes Reich zu sein." Er hob abschätzig eine Augenbraue. "Man hört ja doch einige Gerüchte über dich. Unschöne Gerüchte über gewisse Vorlieben....so jemand als König für England. Ich weiß nicht....Du bist eben nicht über jeden Fehler erhaben. Darum wärst du nicht meine erste Wahl."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Di Okt 20, 2015 10:01 pm
Richard schnaubte leise. "Versucht es und Ihr werdet es bereuen, das schwöre ich. Ihr werdet entsetzt sein, wie viele Männer hinter mir stehen würden, wenn es darum geht meinen Anspruch auf die Krone geltend zu machen. Aber es liegt in Eurer Hand, wie sich die Sache entwickelt." Henrys nächste Worte trafen Richard dann jedoch vollkommen überraschend, wie ein Schlag in den Magen. Mit den Jahren hatte Richard allerdings gelernt sich im Griff zu behalten und so ließ er sich seine Überraschung nicht anmerken und ließ zwei Herzschläge verstreichen, ehe er antwortete, damit eine zu schnelle Antwort ihn nicht verriet. "Albern. Gerüchte? Was sollen das schon für Gerüchte sein? Nun, über jeden, der eine gewisse Position inne hat, zerreißen sich die Leute die Mäuler, nicht wahr? Ihr wisst das sicher nur allzu gut. Aber dabei ist das meiste einfach nur erstunken und erlogen." Richard zuckte mit den Schultern als wäre ihm die Sache gleich, in Wahrheit versetzte es ihn jedoch in Unruhe, dass sein Vater über solche Dinge informiert zu sein schien und er fragte sich, wie viel Henry tatsächlich wusste.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Di Okt 20, 2015 10:30 pm
"Du überschätzt dich, Richard. Letztendlich haben sie alle mir einen Eid geschworen, an den sie gebunden sind. Und ich bin der König. Mein Wort ist Gesetz, das weißt du so gut wie ich." Arrogant ließ Henry sich wieder auf seinen Stuhl sinken und lehnte sich zurück, diesmal schlug er die Beine übereinander und seine Augen funkelten ein wenig spöttisch. Diese betonte Ruhe, die er ausstrahlen wollte, gelang Richard nicht ganz so gut wie erwartet. "Das ist mehr als nur ein Maul zerreißen wichtigtuerischer Leute. Ich habe meine Quellen, Sohn, glaube mir. Ist es wirklich so erstunken und erlogen, dass du seit einiger Zeit regelmäßig deine Frau mit Männern betrügst? Dass du eine längere Affäre hattest? Wo steckt also die Wahrheit in diesem Gerücht?"
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Di Okt 20, 2015 10:40 pm
Richard wiegte den Kopf sachte hin und her. "Mag sein, dass die alten Herrschaften hinter Euch stehen, aber wie Ihr an Robert of Cornwall eindeutig gezeigt habt, habt Ihr nicht gerade das Talent Männer an Euch zu binden, denen die Zukunft gehört. Und das ist doch das entscheidende, nicht wahr? Wenn Ihr sterbt, wird niemand für Geoffrey einen Finger rühren, er ist ja nicht einmal in der Lage die Bretagne für sich zu gewinnen. Und mit John sieht es ganz ähnlich aus. Ich hingegen habe Aquitanien und das Anjou hinter mir, die Normandie wird mir wie ein reifer Apfel in die Hand fallen und England ebenso. Zumal ich im Gegensatz zu John bereits Erben vorzuweisen habe, die den Fortbestand unserer Linie sichern." erklärte Richard. Richard lehnte sich etwas vor und schnaubte verächtlich. "Das ist absurd. Offenbar sind deine Quellen nicht sonderlich gut informiert. Ich betrüge meine Frau nicht." entgegnete Richard brüsk, war in Wahrheit jedoch entsetzt, dass sein Vater zumindest von seinem Verhältnis mit Alan wusste. Die Quellen, die Henry bemühte, schienen nicht allzu genaue Informationen zu haben, aber immerhin genügend, um seinem Vater unbequeme Wahrheiten über ihn zuzuspielen. Richard musste deutlich vorsichtiger werden, so viel war sicher.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Di Okt 20, 2015 11:01 pm
Henry lächelte mokant. "Robert of Cornwall hat auch Waffen gegen mich geführt. Das ist etwas völlig Anderes. Und wie du siehst, steht sein Bruder treu zu mir. Der Earl of Oxford wird auch noch eine große Rolle spielen, glaube mir. Du überschätzt dich maßlos, Richard. So einfach wie es klingt, wird es nicht sein. Nicht solange ich lebe. Und John ist jung, er wird Erben haben." Er lachte leise auf. "Ich glaube, meine Quellen sind erstaunlich gut informiert. Was glaubst du wohl, wie deine ach so treue Gefolgschaft darauf reagieren würde? Meinst du wirklich, sie folgen dir dann immer noch so bereitwillig? Ich rate dir, Richard, halte die Füße still und wage es nicht einen weiteren Krieg anzuzetteln. Sonst sorge ich dafür, dass diese Sache bekannt wird und jeder von deinen widernatürlichen Gelüsten erfährt. Wer würde solch einen König wollen?"