William und Joanna - ab 1183 bis 1184

James sah Alan zärtlich an und gab ihm einen Kuss. "Ich danke dir.Du weißt immer ganz genau, was du mir einflüstern musst, um mich zu beruhigen." erklärte James lächelnd.
Zufrieden beobachtete er wie Alan abschloss, er legte nun wirklich keinen Wert darauf, dass jetzt noch so ein Missgeschick geschah ...
Doch als Alans Hände unter seinem Hemd verschwanden, keuchte James leise auf und die düsteren Gedanken traten in den Hintergrund. "Ich liebe dich, Alan." murmelte er leise und begann sich dann seinerseits am Hemd seines Freundes zu schaffen zu machen, damit er es ihm ausziehen konnte.
So würde der Abend doch wenigstens noch schön werden.

John hatte sich in der Nacht unruhig von einer Seite zur anderen gewälzt und auch Constance hatte ihm nicht viel helfen können. Er musste selbst damit zurecht kommen. Aber er konnte James einfach nicht verachten. Er konnte es einfach nicht...
Und an diesem Morgen musste er einfach nach James sehen. Unschlüssig stand er vor dem Zimmer und hoffte inständig, dass sein ehemaliger Schüler allein war.
Er klopfte und wartete auf Antwort.
Er musste diese Sache aus der Welt schaffen.

James hatte am Abend noch lange wach gelegen, doch dank Alans Anwesenheit waren die allzu düsteren Gedanken fern geblieben. Dennoch setzte sein Herz eine Sekunde lang aus als es nun an der Tür klopfte. Ob es John war? James hoffte es jedenfalls.
Er ging zur Tür und öffnete, sah sich seinem ehemaligen Lehrer gegenüber und spürte, wie die Furcht sich in ihm ausbreitete. "John! Es freut mich, dass du gekommen bist." erklärte James und trat bei Seite, um John hinein zu lassen. "Komm doch herein. Alan ist bei Cedric, wir sind also ungestört." Und dann konnte James nur hoffen, dass dieses Gespräch gut für ihn ausging.

John atmete erleichtert aus, als James verkündete, dass er allein war. Das war gut, sie mussten einfach in Ruhe miteinander sprechen können. Das war ganz wichtig.
Er trat ein und setzte sich auf einen Stuhl James gegenüber. "Das ist gut. So können wir in Ruhe miteinander reden. Ich mag Alan gern, aber das hier ist eine Sache zwischen dir und mir." Er seufzte schwer. "Hör zu, ich will dir nichts Böses und ich versuche zu verstehen, warum esso wichtig für dich ist. Versteh aber, dass ich mir Sorgen um dich mache. Ihr baut ein Lügengerüst auf, das jederzeit zusammen fallen und euch mit sich reißen kann."

James nickte und setzte sich, so dass er John gegenüber sah. Dieser ergriff zu James' Erleichterung auch direkt das Wort und ein Funken Hoffnung keimte in James auf. "Ich weiß." erwiderte er langsam. "Es ist nicht so, dass ich mir keine Gedanken darüber mache. Im Gegenteil, die Sorge darum ist mein ständiger Begleiter, aber ich liebe Alan von ganzem Herzen, ich will ihn nicht aufgeben. Ich kann ihn nicht aufgeben, er ist wie ein Teil von mir. Und deshalb muss ich diese Gefahren leider in Kauf nehmen. Für jemanden wie mich gibt es in dieser Welt einfach keinen richtigen Platz, ich werde mich immer verstellen und verstecken müssen, aber wenigstens habe ich dann Alan an meiner Seite."

John seufzte leise. "Ich verstehe...und ich kann nachvollziehen, wie schwer es für dich sein muss. Es ist...ich hatte nie erwartet, dass ausgerechnet du mit einem Mann....und dann auch noch Alan. Es hat mich ziemlich überrascht euch Beide im Gang zu sehen. Ich hätte es vermutlich besser verarbeiten können ohne die Bilder von euren Küssen. Wenn du es mir nur gesagt hättest....aber nun ja. Ich werde versuchen das so zu akzeptieren. Es wird mir nicht ganz leicht fallen, aber ich kann dich nicht verachten oder verabscheuen dafür. Dazu bist du mir zu wichtig, James. Ich kenne dich seit deiner Geburt....Und wenn Alan dich glücklich macht, dann soll es so sein. Letztendlich wird Gott über euch richten, nicht ich werde dies tun."

James grinste schief. "Das hätte ich auch nie erwartet. Und doch wurde ich eines Besseren belehrt." erwiderte James und seufzte dann. "Es tut mir wirklich Leid, dass du es auf diese Weise erfahren musstest. Ich hatte immer wieder damit geliebäugelt es dir zu sagen, aber ich dachte mir letztlich es sei besser, dich einfach aus dieser ganzen Sache heraus zu halten. Allerdings bin ich jetzt sehr froh darum, dass du es weißt. Es ... nimmt mir tatsächlich eine gewaltige Last von den Schultern." erklärte James offen.
Dann strich er sich etwas nervös über den Hals und rang für einen Moment um Fassung, dann hatte er sich wieder im Griff. "Ich danke dir. Wirklich. Du machst mich damit sehr glücklich, John."

John lächelte. "Das Leben geht manchmal seltsame Wege, niemand von uns kann sie beeinflussen." Er nickte kurz. "Vielleicht wäre es auch besser gewesen. Aber was geschehen ist, ist geschehen und ich weiß es nun. Wissen es deine Eltern?"
John legte eine Hand auf James' Schulter. "Du wirst nie meinetwegen eine Last tragen müssen. Lebe dein Leben, so wie du es für richtig hältst und werde glücklich. Wenn du glücklich bist dabei, kannst du mich niemals enttäuschen. Es tut mir leid, dass ich gestern so unwirsch reagiert habe. Aber ich war einfach überfordert damit."

Edward fuhr sich durch die ohnehin schon etwas zerzausten Haare und sah prüfend an sich herab. Ja, so würde es gehen, so würde er nicht auffallen dort wo er nun hin wollte. Ihn zog es wieder einmal in die Stadt hinein, er hielt es hier im Palast einfach nicht wirklich lange aus, besonders abends nicht. Und London bot so viele Möglichkeiten, um sich die Nacht um die Ohren zu schlagen, vor allem, wenn man sich nicht vor den abgehalfterten Viertel scheute und genau dorthin wollte Edward wieder einmal.
Er trat an den Tisch heran, goss sich noch einen Becher mit Wein ein und griff dann unter seinen Mantel, um ein kleines Fläschchen hervor zu holen, das er seit Kurzem immer bei sich trug. Er schüttete ein klein wenig von dessen Inhalt in den Wein und verstaute das Fläschchen wieder an seinem ursprünglichen Platz, ehe er einen großen Schluck aus dem Becher nahm.
Als ihm vor einiger Zeit einer dieser Halsabschneider und Halunken, die sich überall in Londons Gassen herum trieben, etwas von Opium erzählte, hatte Edward den Kerl ausgelacht. Opium war etwas, dass Ärzte in seltenen Fällen ihren Patienten gegen die Schmerzen gaben, aber wieso hätte es für ihn von Interesse sein sollen? Dann hatte der Kerl ihm eine kleine Kostprobe zukommen lassen und Edward hatte an dem Abend den Rausch seines Lebens gehabt.
Er war erstaunt gewesen wie leicht dieses Zeug seine Sinne benebelt und ihm geholfen hatte als das Elend zu vergessen, dass ihn plagte. Und seitdem hatte dieser schmierige Kerl in Edward einen treuen Kunden gewonnen.
Seit er das Opium bei sich hatte, trank er deutlich weniger Wein, denn der war überflüssig geworden. Aber er versetzte sein Trinken nun immer öfter mit einigen Tropfen dieses Teufelszeuges, begann bereits am Morgen damit und wenn er es längere Zeit nicht nahm, begannen seine Hände zu zittern.
Edward leerte den Becher zügig und schloss dann kurze die Augen, ehe er nach seinem Mantel griff, um sich auf den Weg zu machen. Er wollte verschwinden bevor Robert, der für ein paar Tage in London war, möglicherweise noch auf die Idee kam und ihm heute Abend einen Besuch abstatten wollte.

Eric

Eric machte sich mehr und mehr Sorgen um Edward. Es war nicht die letzte Ohrfeige geblieben, die er sich eingefangen hatte, aber er hatte sie alle klaglos hingenommen und trotzdem seinen Dienst verrichtet. Edward war nicht er selbst, das merkte er immer deutlicher. Und in letzter Zeit war er manchmal wie weggetreten. Etwas, das er nicht zuordnen und nicht bloß dem Wein zuschreiben konnte.
Auch jetzt trat er wieder ein, um Edwards Schwert vom Schmied zurück zu bringen. Er verneigte sich leicht vor seinem Dienstherrn, runzelte dann die Stirn.
Edward trug völlig zerfledderte, abgetragene Kleider, mit denen sich hier bei Hof niemand sehen lassen würde.
"Mylord...wohin wollt Ihr in diesem Aufzug?"

Edward wandte sich um als es klopfte und Eric mit Edwards Schwert unter dem Arm eintrat. Er musterte seinen Knappen kurz und nickte in Richtung seiner Truhe. "Du weißt ja, wo das Schwert hingehört." erklärte er und legte sich den Mantel um.
Eine Augenbraue wanderte bei Erics Frage in die Höhe, doch das Opium begann bereits ihn langmütiger zu machen und Edward grinste nur müde. "Irgendwo hin, wo der heilige Robert nie einen Fuß hinsetzen würde. Dann bin ich dort nämlich wenigstens sicher vor ihm. Aber wenn es dich so brennend interessiert, kannst du mich ja begleiten." spottete Edward, der fest davon ausgehen würde, dass Eric ablehnte. In diesem Punkt kam der Junge deutlich nach dessen Vater, er war ausgesprochen pflichtbewusst und fand an solchen Unternehmungen, wie Edward sie nur zu gerne machte, einfach keinen Reiz.

Eric

Eric nickte und legte das Schwert vorsichtig auf die Truhe, wo es seinen Stammplatz hatte. Er drehte sich wieder zu Edward um und verzog ein wenig missbilligend das Gesicht. Er hatte noch nicht richtig durchschaut, ob Edward die Sprüche über seinen Bruder so ernst meinte oder ob er ihn in Wirklichkeit doch lieber hatte, als er zugab.
"Ich bin sicher, Robert will Euch nichts Böses. Er macht sich sicher nur Sorgen um Euch." So wie ich auch... Eric biss sich auf die Unterlippe, dann schossen überrascht seine Augenbrauen nach oben. "Euch begleiten?"
Er wusste nicht wirklich, ob ihm das gefiel, was Edward in die Gassen Londons zog, aber so konnte er vielleicht erkennen, wie tief Edwards Probleme gingen. Wie er ihm helfen konnte...
"Gut, ich werde mit Euch kommen."

"Sicher, er ist nur der besorgte Bruder, aber darauf habe ich trotzdem herzlich wenig Lust." erklärte Edward und zuckte leicht die Schultern.
Dann überraschte sein Knappe ihn in dem er einwilligte mitzukommen. Ein wenig verblüfft sah er Eric an, nickte dann aber. "Na gut, dann lass uns aufbrechen, sonst kommen wir hier gar nicht mehr weg." entschied er und ging zur Tür.
Edward hatte schon eine Vorstellung davon in welches Gasthaus - wenn man es überhaupt noch so nennen konnte - er heute wollte. Dort gab es kräftiges Bier, billiges, aber deftiges Essen und die Mädchen, die dort arbeiteten, waren für die Gegend recht ansehnlich und leicht zu haben. Ideale Voraussetzungen dafür, sich den Abend ausreichend zu vertreiben.

Eric

Eric seufzte nur leise und gab keinen weiteren Kommentar zu Robert ab. Edward würde wohl nie einsehen, dass er von seinem großen Bruder nichts zu befürchten hatte. Woher dieser Konkurrenzgedanke immer noch kam, würde er wohl nie verstehen.
Er nickte, griff nach seinem Mantel und folgte Edward aus der Tür. Er fühlte sich nicht sonderlich wohl bei dem Gedanken in einer der Spelunken einzukehren, die Edward momentan wohl bevorzugte, aber er musste dahinter kommen, was sein Herr trieb.
"Wohin gehen wir?"
Unbehaglich sah er sich in den dunklen Gassen um. Er fühlte sich beobachtet. Er wusste, warum er lieber in der Gegend des Hofes blieb.

Edward warf seinem Knappen einen belustigten Blick zu, da dieser sich sichtlich unwohl zu fühlen schien. "Pass gut auf deine Börse auf, hörst du? Sie könnte dir sonst womöglich abhanden kommen." erklärte er und grinste dann leicht. "Das willst du nicht wissen. Es ist kein Ort an den du nochmal wieder zurück kommen willst, schätze ich. Aber du wirst ja sehen, wo wir landen." erklärte Edward und schlug den ihm mittlerweile sehr vertrauten Weg ein.
Es dauerte ein kleines Weilchen bis sie ihr Ziel erreicht hatten, denn dicht am Hofe fand man keine solch heruntergekommenen Absteigen, wie Edward sie suchte.
Als sie das Wirtshaus erreicht hatten, trat Edward ohne zu Zögern ein, bestellte beim Wirt einen Krug Bier und etwas zu Essen. Er sah Eric an und deutete auf einen Tisch etwas Abseits. "Hier, lass uns hinsetzen. Das Essen ist ziemlich schlicht, aber macht satt. Ich hoffe, du hast Hunger?" Edward ließ sich auf einen der freien Stühle fallen und lehnte sich zurück. Kaum hatte er die Türschwelle übertreten, hatte er sich entspannt. Hier konnte er untertauchen, hier hatte niemand Ansprüche an ihn.

Eric

Eric nickte etwas beklommen. "Ich werde aufpassen." Viel Geld hatte er ohnehin nicht dabei. Innerlich verfluchte er sich allerdings bereits jetzt, dass er Edward begleitet hatte. Er wollte all das hier gar nicht erleben. Er wollte einfach nur nach Hause in sein warmes Bett.
Eric bemühte sich, sich seine Abneigung nicht allzu deutlich anmerken zu lassen, als sie die Schenke erreichten. Die Luft roch nach Alkohol, fettigem Essen und ungewaschenen Menschen. Es war Eric ein Rätsel, wie Edward sich hier wohlfühlen konnte, doch sein Herr war deutlich entspannter als er ihn in letzter Zeit erlebt hatte.
Er setzte sich zögerlich zu Edward an den Tisch und ließ den Blick schweifen. "Ja, schon. Was wollt Ihr hier, Herr? Wie könnt Ihr Euch so wohlfühlen?"

Edward streckte die Beine aus und lächelte leicht als eines der Mädchen an ihren Tisch trat und einen Krug mit Wein, sowie zwei Becher abstellte. "Das Essen kommt gleich." erklärte sie und Edward bedachte sie mit einem kurzen Nicken. Sie war ein ganz hübsches Ding, schien noch nicht allzu lange hier tätig zu sein, da sie noch sehr unverbraucht wirkte.
Als sie verschwunden war, sah Edward zu Eric hinüber. "Das fällt dir schwer zu verstehen, nicht?" neckte er und nahm einen großen Schluck Wein, ehe er sich erklärte. "Hier sind wir weit ab vom Hof, niemand der mich als Earl und Höfling kennt, wird sich hier her verirren und hier stellt niemand Ansprüche an mich. Hier kann ich einfach tun und lassen, was ich will."

Eric

Eric seufzte leise und musterte das Mädchen, als sie den Wein brachte. Zugegeben, sie sah nicht ganz so schlecht aus, wie er befürchtet hatte. Aber trotzdem fühlte er sich hier nicht allzu wohl. Er hatte Edwards Blick gesehen....wertend, als ob er sich ausmalte, ob das Mädchen die Mühe wert wäre.
"Nein, ich kann es nicht verstehen. Es wird gar nichts ändern, wenn Ihr Euch jeden Abend betrinkt. Was macht das besser für Euch?"
Er verzog leicht das Gesicht und tran einen kleinen Schluck. Er hatte schon besseren Wein getrunken...
"Niemand stellt Ansprüche, ja, aber was ist der Sinn darin das Leben hiermit zu vergeuden? Ihr könnt tun, was Ihr wollt, aber wie kann man das wollen?"

"Natürlich kannst du das nicht und vermutlich ist es auch wirklich das Beste, dass du das nicht kannst. Du bist ein anständiger Kerl, Eric und ich habe deine Fürsorge überhaupt nicht verdient." erwiderte Edward und nahm noch einen Schluck Wein. "Hm, besser vielleicht nicht wirklich, aber erträglicher." erklärte er und grinste dann müde. "Wenn man eigentlich gar nichts mehr im Leben will, ist es relativ einfach sich mit dem hier zufrieden zu geben." Vielleicht wartete er nur auf den richtigen Anlass hier. Edward konnte seinem Leben nicht selbst ein Ende setzen, weil ihm dann die ewige Verdammnis gedroht hätte und er Julia nie wieder gesehen hätte. Aber wenn es jemand anderes für ihn tat ...

Eric

"Aber Ihr seid mein Herr, es ist meine Pflicht mir Sorgen zu machen. Und ich will nicht, dass es Euch so schlecht geht. Wenn Ihr mir nur sagen würdet, wie ich Euch helfen kann."
Eric musterte Edward ein wenig hilflos. Er hatte immer wieder den Verdacht, dass Edward sich mit voller Absicht zu Tode saufen würde. Und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Doch wie sollte er ihn daran hindern?
"Vielleicht, aber da sind immerhin noch die Kinder, die auf Eure Rückkehr warten. Sind nicht einmal sie es wert, dem Leben noch etwas abgewinnen zu können?"
Das Mädchen brachte derweil das Essen und Eric sah wenig begeistert darauf hinab. Ihm entging allerdings trotzdem Edwards Blick nicht.
"Gefällt sie Euch?"

"Hm, guter Junge." murmelte Edward und machte eine abwehrende Geste. "Wenn ich wüsste, wie mir zu helfen ist, hätte ich wohl schon etwas unternommen." fügte er hinzu.
Edward seufzte leise als Eric die Kinder ins Spiel brachte. "Tja, Gabriel wäre es wohl, aber als ich ihn in Truro gelassen habe, habe ich ihn bitter enttäuscht, so viel ist sicher. Ich bezweifle, dass ich den Kindern wirklich gut tue." brummte er und beobachtete das Mädchen, das ihnen das Essen brachte.
Er musterte sie eingehend und warf Eric dann einen kurzen Blick zu, ehe er nickte. "Hm, durchaus. Sie ist ein ganz hübsches Ding." bekannte Edward.

Eric

"Und meint Ihr deswegen, dass es besser ist sich hier zu verkriechen? Jeden Abend den Verstand damit zu betäuben? Ich weiß nicht, ob das wirklich den Mann ausmacht, dem ich zu dienen begonnen habe. Ich habe Euch immer bewundert für Euren Mut und jetzt lauft Ihr fort..."
Eric kaute auf seiner Unterlippe und widmete sich dann doch lieber dem Essen, bevor er wieder einen Ausraster provozierte.
"Er vermisst Euch trotzdem....die Kinder vermissen Euch alle." Er hob kurz den Blick. "Das tut Ihr hier immer? Trinken, Essen und Euch eine Frau suchen?"
Sein Blick folgte dem Mädchen, die gerade mit einem jungen Mann schäkerte, der Statur nach Schmied oder dergleichen. "Ich weiß nicht, ob Ihr da gute Karten habt heute."

Edward atmete geräuschvoll aus. "Den Mann, dem du früher gedient hast, macht das ganz sicher nicht aus. Aber der ist vor Wochen schon gestorben. Mit Julia ist der beste Teil von mir gegangen und das hier" Er machte eine vage Geste. "Das hier ist das, was übrig geblieben ist. Wenn du wüsstest, wie ich vor meiner Heirat gewesen bin, würde es dich weniger überraschen, schätze ich."
Edward ging geflissentlich über Erics Verweis auf die Kinder hinweg, nickte stattdessen. "Ja, im Grunde ist es das, was ich immer tue." erklärte er und sah in die gleiche Richtung wie sein Knappe. Edward runzelte die Stirn. "Na, das werden wir noch sehen. Wenn sie wieder herkommt, werde ich sie schon überzeugen, dass sie bei mir besser dran ist als bei diesem Kerl."

Eric

Eric schaute bedrückt auf die Tischplatte. Er glaubte nicht daran, dass Edward nie wieder so sein würde, wieer früher gewesen war. Das durfte einfach nicht sein. Er hatte Edward immer gerade deswegen so gern gedient. Weil er eben nicht so streng war wie Andere, aber trotzdem ein ehrenhafter Mann, der immer so viel Fröhlichkeit ausgestrahlt hatte.
"Das glaube ich nicht. Denn Ihr wart nie bereit den Kopf in den Sand zu stecken, wart immer fröhlich. Und das vermisse ich sehr.", sagte er leise.
"Seid vorsichtig, der Kerl ist ziemlich...kräftig. Ihr solltet Euch keinen Ärger einhandeln." Und natürlich kam das Mädchen gerade wieder herüber um sie zu fragen, ob sie noch etwas brauchten.

Edward lächelte leicht. "Es stimmt mich zuversichtlich, dass wenigstens du noch nicht den Glauben an mich verloren hast. Wenngleich mir schleierhaft ist, weshalb." erklärte er.
Edward zog eine Augenbraue in die Höhe. "Ach komm schon, ich bin nun auch nicht gerade ein Schwächling, denkst du nicht?" gab er zurück, sah jedoch auf als das Mädchen wieder an ihren Tisch kam.
Edward schenkte ihr ein Lächeln, legte kurzer Hand den Arm um ihre Taille und zog sie auf seinen Schoß. "Ein wenig Gesellschaft von einer hübschen Frau könnten wir noch gut gebrauchen." erwiderte er. Er fischte eine Münze aus seinem Beutel und gab sie dem Mädchen. "Und in meinem Beutel wäre noch mehr davon für dich, wenn du bleibst." wisperte er leise.

Eric

Eric lächelte schwach zurück. "Wie könnte ich das? Ich weiß genau, dass der Mann noch da ist. Nur versteckt..." Er verzog das Gesicht. "Aber betrunken...", nuschelte er dann in sich hinein und sah Probleme auf sich zukommen, als Edward das Mädchen einfach auf seinen Schoß zog. Leichte Röte stieg ihm in die Wangen. Wie konnte sein Herr so schamlos sein? Er selbst könnte das niemals, er war ja schon aufgeregt, wenn ihn ein Mädchen anlächelte.
Die Schankmagd schien aber nicht allzu abgeneigt, sehr zu Erics Verdruss, der schon beobachtete, wie der Koloss im Hintergrund sich erhob um auf sie zuzukommen.
"Oh, das klingt nach verlockenden Aussichten, Hübscher, aber ich muss noch ein bisschen arbeiten."

Edward grinste. Wenn er nur betrunken wäre ... aber das Opium tat in letzter Zeit ganz besonders sein Übriges zu seinem Zustand und der Nebel in den ihn dieses Zeug hüllte, war deutlich dichter als der des Weines.
Edward schnaubte leise. "Ach was. Notfalls zahle ich dem Wirt ein kleines Sümmchen, damit du heute frei kriegst. Wie wäre es? Ein Wort von dir und ich tus." erklärte Edward und ließ eine Hand über ihre hübschen Kurven wandern. "Du würdest es sicher nicht bereuen, meine Hübsche." erklärte Edward mit einem anzüglichen Lächeln auf den Lippen.

Eric

Eric beobachtete unbehaglich, wie der eifersüchtige Kerl immer näher kam, während Edward das Mädchen umarmte und zog vorsorglich den Kopf ein.
"Ach wirklich? Nun, wenn das so ist, wäre ich vielleicht gar nicht so abgeneigt.", erwiderte das Objekt der Begierde gerade kokett und klimperte mit ihren langen Wimpern.
"Hey, Hänfling! Das Mädel gehört mir, Griffel weg!", befahl eine raue Stimme und der zugehörige Mann funkelte Edward wütend an, ballte die Hände zur Faust.
"Ich hab sie zuerst gesehen, sie wird mit mir gehen."