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Joanna & William
Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 So Dez 18, 2016 1:15 am
Mary musste bei Isabellas Worten schmunzeln. "Ja, da hast du Recht, Charles hat das Wunder vollbracht mich zur Ruhe zu bringen. In Essex habe ich nie lange still sitzen können, wollte immer viel unterwegs sein, hier ist es so anders, hier bin ich gerne, hier bin ich ... zu Hause." Kent war ihr sicherer Hafen, der Ort an dem sie mittlerweile am liebsten auf der Welt war. "Mich freut es auch, ich habe euch immer gerne hier. Aber ich denke auch, dass ihr sicher bald etwas eigenes haben werdet. Und bis dahin ist hier einfach euer zu Hause." entgegnete Mary augenzwinkernd. Sie begleitete Isabella zum Bett hinüber und küsste sie sanft auf die Stirn. "Er wird überglücklich sein, wenn er von seinem Ausritt zurück kommt." stimmte sie ihrer Schwester zu, dann machte Mary sich auf den Weg, um die Hebamme zu holen.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 So Dez 18, 2016 10:21 pm
"Zuhause ist etwas wirklich Schönes." Und Isabella gönnte Mary dieses Glück wirklich. Ihr Zuhause war derzeit dort, wo William und Sybil waren. Das musste erst einmal genügen. "So wird es sein, ich danke dir wirklich." Gelassen befreite sie sich aus ihrem Kleid, als Mary verschwunden war und wartete geduldig, während die Wehen langsam stärker und die Abstände zwischen ihnen kürzer wurden. Doch sie fürchtete sich nicht. Mary würde jeden Moment zurück sein und dann würde ihr Kind bald da sein. Alles würde gut werden. Endlich, nach so langer Zeit des Chaos.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 So Dez 18, 2016 10:27 pm
Mary war zügig mit der Hebamme zurück gekommen und war dieser dann zur Hand gegangen, um Isabella so gut wie möglich helfen zu können. Es war eine recht leichte Geburt und es dauerte gar nicht so lang bis ein kräftiger Protestschrei den Raum erfüllte. Mary lächelte zufrieden, nahm der Hebamme das Kind ab, um es zu waschen, während die Frau sich um Isabella kümmerte. Vorsichtig säuberte Mary ihren kleinen Neffen in dem bereitstehenden angewärmten Wasser und wickelte ihn dann in ein weiches Tuch, ehe sie zu Isabella trat und sich auf der Bettkante niederließ. "Hier." Sachte übergab sie das Neugeborene an seine Mutter. "Ein gesunder, kräftiger Junge. Meinen Glückwunsch, Liebes." Mary strich Isabella über die Wange. "Ein wundervolles Kind hast du da zur Welt gebracht."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 So Dez 18, 2016 10:45 pm
Isabella überließ sich ganz den fähigen Händen und es war in der Tat eine leichtere Geburt als bei Sybil. Es ging schnell von statten und sie lächelte erschöpft, aber glücklich, als der kleine Junge zu schreien begann. Sie nahm ihn von Mary entgegen und betrachtete ihn augiebig. "Danke, Schwesterherz...Er ist so wunderschön." Andächtig strich sie ihm über die kleine Wange und konnte gar nicht recht glauben, dass sie endlich ein zweites Kind zur Welt gebracht hatte. Ein lebendes, gesundes Kind. "Würdest du nachsehen, ob William inzwischen zurück ist? Ich will, dass er seinen Sohn kennenlernt. Er wird platzen vor Stolz." Vor allem, da nun jemand da war, der etwas davon hatte, wenn sie etwas zu vererben hatten.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 So Dez 18, 2016 11:00 pm
Mary lachte leise. "Das ist er. Aber bei dieser Mutter ist auch nichts anderes zu erwarten." erwiderte sie augenzwinkernd und erhob sich dann. "Ich glaube, sie sind vorhin zurück gekommen." Mary war zwischen durch als hätte sie Hufgetrappel aus dem Hof herauf klingen gehört, doch sie war mit Isabella so beschäftigt gewesen, dass sie den Rückkehrenden keine weitere Beachtung geschenkt hatte. "Ich hole ihn gleich." versprach sie und war im Nu zur Tür hinaus, um den frisch gebackenen Vater zu holen. William hatte nicht schlecht gestaunt als Mary ihm die frohe Botschaft überbracht hatte. Zwar war klar gewesen, dass Isabella nun jeden Tag ihr Kind bekommen konnte, doch dass es ausgerechnet geschah, wenn er unterwegs war ... das war wieder einmal typisch. William eilte die Treppen zu ihrem Gemach hinauf und betrat schwungvoll den Raum, ein breites Lächeln auf den Lippen. "Wenn man dich ein einziges Mal alleine lässt!" tadelte er lachend und ließ sich neben Isabella auf der Bettkante nieder. Er gab ihr einen innigen Kuss und spähte dann auf das Bündel in ihren Armen hinab. "Mary wollte mir nicht sagen, was es geworden ist. Verrätst du mir, ob wir noch eine Tochter oder einen Sohn bekommen haben?" fragte er sanft und musterte dabei völlig fasziniert das kleine Gesichtchen. Wie winzig es doch war ...
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 10:54 am
Isabella war mehr als dankbar für Marys Bemühungen und ihren Beistand. Das machte ihr viele Dinge um einiges leichter. Und sie fühlte sich wohl und geborgen in Kent, das war ein sehr beruhigender Umstand in diesen Zeiten. Sie strahlte, als William den Raum betrat und sich zu ihr setzte. "Man muss dich ja nicht unnötigen Sorgen aussetzen, nicht wahr? Das dachte unser Nachwuchs sich offenbar auch.", neckte sie ihn sanft und erwiderte den Kuss. Sie fuhr ihm zärtlich durch die zerzausten Locken. "Wir haben einen Sohn, William.", offenbarte sie dann stolz. "Ist er nicht wundervoll? Er wird dich so stolz machen. Du musst ihm nur noch einen Namen geben."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 11:11 am
William schürzte leicht seine Lippen. "Hervorragend. Also wird unser Kind einen eben solchen Dickschädel haben wie seine Mutter ..." murmelte er, strich Isabella aber zärtlich über den Rücken. Er genoss den Moment, nahm den Anblick von Isabella mit dem Neugeborenen auf dem Arm genau in sich auf und lächelte als ihre Finger durch seine Haare strichen. Als Isabella ihm dann das Geschlecht des Kindes offenbarte, begannen Williams Augen zu strahlen. "Wirklich?" Ein Sohn. Wie sehr hatte er sich das gewünscht. Sicher, auch eine Tochter hätte ihn glücklich gemacht, solange es nur ein gesundes zweites Kind war. Aber er hatte auf einen Jungen gehofft, einen Sohn, dem er später einmal alles beibringen konnte, was er wusste und dem er - so Gott wollte - etwas vererben konnte. "Das ist er, mein Herz." wisperte William andächtig. "Und er macht mich jetzt schon stolz, so wie seine Mutter auch." fügte William hinzu und strich dem Jungen sachte mit dem Finger über die Wange. "Nennen wir ihn William." entschied er dann. Er wollte seinen Namen gerne weiter geben und wer wusste schon, ob dies hier nicht sein einziger Sohn bleiben würde. Zudem war es nur richtig, dass er seinem Erben einen Namen gab, der ihm wichtig war.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 11:34 am
"Hast du etwas Anderes erwartet, du armer Mann?" Isabella lehnte sich an ihn und genoss die Familienidylle. Sie war so glücklich, denn ihr größter Wunsch war ein zweites Kind gewesen. Dieser hatte sich jetzt erfüllt und umso mehr, da es ein Junge geworden war. "Ja, ein Junge.", bestätigte sie lächelnd und beobachtete das Strahlen in seinen Augen, das ihr Herz überlaufen ließ vor Liebe zu ihm. "Ich liebe dich, William.", sagte sie leise. "Und er soll so heißen, wie du es wünscht. Unser kleiner William...Ich bin gespannt, was Sybil zu unserem kleinen Engel hier sagt." Sie seufzte leise. "Du wirst Richard den Eid leisten, nicht wahr? Ich weiß, es fällt dir nicht leicht, aber wir müssen an unsere Zukunft denken."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 11:40 am
"Nein, nicht wirklich." gestand William grinsend ein. Er hauchte einen zärtlichen Kuss auf Isabellas Lippen. "Und ich liebe dich." murmelte er und lehnte einen Moment lang seine Stirn an ihre, ehe er wieder auf seinen kleinen Sohn hinab sah. "Ich glaube, sie wird ihn mit Fassung ertragen. Sie weiß, dass man Männer nicht allzu ernst nehmen sollte und ich glaube, sie wird eine sehr fürsorgliche große Schwester." William legte den Arm um seine Frau und zog sie etwas dichter an sich. "Hmhm. Wenn er mich denn haben will." erwiderte er und dachte dabei an Henrys Flucht, die er nur hatte ermöglichen können, weil er Richards Pferd zu Fall gebracht hatte. "Ach, das sind unsinnige Sentimentalitäten. Er ist der rechtmäßige König und ich bin sicher, er wird seine Sache gut machen. Sein Vater hätte in dieser Situation womöglich auch nicht anders gehandelt, also ist es ihm kaum zu verübeln."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 12:24 pm
"Vermutlich hast du Recht, sie ist sehr reif für ihr junges Alter. Und sie wird ihn ins Herz schließen." Isabella teilte Williams Ansicht, dass Sybil eine ausgezeichnete große Schwester sein würde. Die Kleine hatte mit wachsender Faszination ihren sich rundenden Bauch befühlt und Neugierde ausgestrahlt. Isabella lächelte. "Ich bin wirklich froh, dass du so abgeklärt bist. So vernünftig. Und ich denke nicht, dass Richard dich ablehnen wird. Er weiß, was für eine Bedeutung dein Eid haben wird für diejenigen, die zweifeln. Und sehr nachtragend ist er nicht. Vermutlich bewundert er dich insgeheim für den Wurf. Lass uns abwarten, was kommen mag. Er wird seine Sache gut machen, das glaube ich auch. Ich werde Beatrice ein bisschen zur Seite stehen."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 12:31 pm
Mary hatte sich von ihrer Zofe aus dem Kleid helfen lassen und zog sich das dünne Nachthemd über, ehe sie die junge Frau mit einem Lächeln entließ. "Den Rest schaffe ich schon allein, du kannst ruhig gehen, Aileen." Die Zofe knickste und ließ Mary allein in dem großen Gemach zurück. Heute Abend hatte es anlässlich der Geburt des kleinen Williams ein Festessen gegeben und Mary und Charles hatten sich eigentlich zusammen von der Tafel zurück gezogen, doch unterwegs war Charles noch von einem seiner Männer aufgehalten wurden und Mary war deshalb schon vorgegangen. Sie ließ sich an der kleinen Anrichte nieder und griff nach ihrer Bürste, um sich ihren Haaren zu widmen als die Tür aufging und Charles herein kam. "Ah, also doch keine langwierigen Gespräche. Welch ein Glück für mich." bemerkte sie als sie sich auf ihrem Hocker herum drehte und ihrem Gemahl ein Lächeln schenkte. Mit ruhigen Strichen ließ Mary die Bürste durch ihre rote Mähne gleiten und bedachte Charles mit einem warmen Blick. "Wie war eigentlich euer Ausritt heute früh? Wir hatten noch gar keine wirkliche Gelegenheit darüber zu sprechen." Aber immerhin schien Roland sich benommen zu haben, denn zumindest hatte es keine Klagen bis hierher gegeben.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 1:00 pm
Charles
Charles hatte einen schönen Abend beim Festessen zu Ehren des kleinen Williams verbracht und sich dann mit Mary zurückgezogen. Die Geschäfte ließen ihn allerdings noch nicht ganz los, denn er wurde noch einmal aufgehalten. Als er dann das gemeinsame Gemach endlich betreten konnte, empfing Mary ihn mit einem erbaulichen Anblick, wie sie so mit offenen Haaren da saß im Nachthemd. "Nein, nur eine kurze Frage, die nicht warten konnte, meine Schöne.", erwiderte er sanft und stellte den verhassten Gehstock endlich zur Seite, als er sich auf das Bett setzte, um seine Gemahlin zu betrachten. Er streckte etwas mühsam das Bein aus. "Oh, ganz nett. Roland ist ein bisschen übermütig, aber noch lässt er sich halbwegs bändigen. Kein schlechter Kerl. Und er scheint William sehr zu mögen." Er seufzte. "Leider bin ich immer noch nicht so ausdauernd, wie ich es gern hätte. Nach ein paar Meilen kommen die Schmerzen oft zurück. Allzu ausgiebige Ausritte sind also noch nicht ratsam."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 1:10 pm
Mary beobachtete wie Charles seinen Gehstock zur Seite stellte und sich auf das Bett setzte. Sie musste an ihr Gespräch mit Isabella vom Morgen denken und legte die Bürste zur Seite, um sich zu Charles' zu gesellen. Vor ihm kniete sich nieder, um ihn von seinen Stiefeln zu befreien. "Er ist ein kleiner Wirbelwind, es bleibt abzuwarten, wie es mit ihm wird, wenn er älter wird." Noch war Roland ja gerade einmal fünf Jahre alt. Wenn sie Glück hatten, würde er mit zunehmendem Alter ein wenig vernünftiger, wenn nicht ... nun, da konnten sie sich Gedanken drüber machen, wenn es soweit war. "Gut so, vielleicht können wir ihn irgendwann einmal zu William schicken, damit er dort ein wenig Zeit verbringt und seine Ausbildung einmal andernorts weiter führt. Aber noch nicht. Noch ist er so klein und wir alle müssen wohl erst einmal abwarten, was die Zukunft bringt." Mary stellte Charles' Stiefel zur Seite und ließ die Hände sein Bein hinauf wandern, strich zärtlich über das lädierte Knie, ehe sie sich erhob und sich neben Charles auf das Bett setzte. "Ich bin sicher, es wird mit der Zeit noch besser werden. Als mein Vater sich das Bein gebrochen hatte, hat es auch lange gedauert, aber es wurde immer ein wenig besser." Sie legte eine Hand auf sein Knie, die andere an seine Wange. "Und so läufst du mir wenigstens nicht mehr davon, um irgendwo Krieg zu spielen." wisperte Mary und gab Charles einen Kuss.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 7:33 pm
Charles
Charles betrachtete seine Frau und war ihr so dankbar, dass sie ihm einfach wortlos aus den Stiefeln half. Sie wusste genau, dass ihm solche Alltagsdinge manchmal noch unfassbar schwer fielen. Er würde es auch allein schaffen, irgendwann, mit Marys Hilfe ging es natürlich deutlich schneller. Er beugte sich vor und küsste ihre Stirn. "Er hat noch viel Zeit, sorge dich nicht um ihn. Wir werden einen guten Weg für ihn finden. Wenn er alt genug ist, wird William ihn sicher mit Freuden aufnehmen und ihn ein wenig zur Räson bringen. Es würde mich auch wundern, wenn William nicht bis dorthin einen eigenen Titel samt Grafschaft hätte." Charles legte den Arm um seine Frau, als sie sich neben ihn setzte. "Ich danke dir für deine Mühe mit mir. Ich weiß, ich jammere vielleicht zu viel. Aber es ist schwer hinzunehmen. Bei deinem Vater war klar, es würde heilen. Ein gebrochenes Bein ist nicht allzu dramatisch. Aber meine besten Aussichten sind die auf etwas Linderung mit der Zeit und etwas bessere Beweglichkeit." Er erwiderte den Kuss und grinste flüchtig. "Da hast du Recht...aber ich würde nie vor dir weglaufen, meine Liebste."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 8:33 pm
Mary schürzte amüsiert die Lippen. "Ah, ich scheine mich mehr und mehr mit der gleichen Sorte Menschen zu umgeben. Isabella hat heute morgen genau das gleiche zu mir gesagt." bemerkte sie und schmiegte sich ein wenig mehr an ihren Mann. "Ich gebe mir ja wirklich Mühe, aber es ist gar nicht so leicht sich keine Sorgen um den Jungen zu machen." räumte Mary offen ein. Sie lachte leise und küsste Charles auf die Wange. "Für einen verletzten Mann jammerst du erstaunlich wenig." neckte sie sanft und strich Charles durch die Haare. "Und ich ertrage alles was da kommt, solange du nur bei mir bist." Mit Charles an ihrer Seite gab es nichts, was sie wirklich schreckte. Er war der Ruhepol in ihrem Leben, der Fels in der Brandung, der ihr immer wieder Halt und Zuversicht gab. Und diese Gedanken führten sie auch zu etwas, worüber sie schon länger nachgedacht hatte und was heute durch Williams Geburt den letzten entscheidenden Ausschlag bekommen hatte, damit sie sich Charles anvertraute. "Weißt du, Charles, ich ... ich habe viel nachgedacht als du für Henry in den Krieg gezogen bist und Charlie zur Welt kam." Ihr kleiner süßer Charlie, der sie mit der Schwangerschaft völlig überrascht hatte. "Ich habe nachgedacht über dich und mich und darüber was Gott mir geschenkt hat als er dich damals in den Rosengarten geführt hat." Mary sah kurz auf ihre Hände hinab, dann atmete sie tief durch und sah Charles wieder an. "Und darüber was er mir mit Charlie geschenkt hat. Wenn ich daran denke, dass ich dieses Kind am liebsten gar nicht bekommen hätte, zumindest nicht jetzt ... ich war wirklich töricht. Jedes unserer Kinder ist ein wahres Geschenk des Himmels und es sollte allein in Gottes Hand liegen, ob und wann uns solch ein Geschenk zu teil wird."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 9:09 pm
Charles
"Nun, dann scheinen wir wohl recht zu haben, was?", erwiderte Charles amüsiert. "Aber ich weiß, du wirst dir immer Sorgen machen, er ist eben dein Sohn. Aber Roland ist ein guter Junge. Man muss seine Energie nur in die richtige Spur lenken, vertrau mir." Er strich Mary über den Rücken. "Das liegt nur daran, dass ich so gut umsorgt werde. Aber ich bin auch dankbar für dich an meiner Seite. Ohne dich würde ich es vermutlich nicht so hinnehmen können." Als Mary fortfuhr, bemerkte Charles sofort ihren veränderten Tonfall und war sich dessen bewusst, dass etwas Wichtiges folgen würde. Und seine Ahnung trog ihn nicht. Charles musste schlucken und zog Mary eng an sich. "Oh, meine Liebste...du machst mich unwahrscheinlich glücklich mit dem, was du da sagst. Aber du warst nicht töricht. Ich kann dich verstehen. Du hast schon so viel erlebt und bist früh Mutter geworden. Es ist verständlich, dass dir das einmal zu viel wird. Und ich will dir diese Entscheidung gern überlassen. Wenn du sie ebenso Gott überlassen kannst wie ich, umso besser...Ich bin dankbar für jedes Kind, das du mir schenkst."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 9:23 pm
"Es tut gut das immer wieder mal zu hören. Besonders von dir, immerhin bist du für Roland im Grunde der Vater." Die Zwillinge waren noch so winzig gewesen als Gerard sich das Leben genommen hatte, die beiden hatten keine Erinnerung an ihren leiblichen Vater. "Ich ... ich habe nur manchmal Angst, er könnte Gerard ähnlich werden. Ich weiß nicht, was es war, was in ihm steckte, aber wer sagt, dass er es nicht vielleicht an seinen Sohn weiter gegeben hat?" Etwas, das vererbbar war, wie Augen- und Haarfarbe, wie das Temperament ... Mary beobachtete Charles aufmerksam und war erleichtert als er verstand, was sie ihm sagte und sie an sich zog. Sie schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn liebevoll. "Und ich ebenso. Das hat Charlie mir erneut vor Augen geführt. Wie dumm wäre ich, wenn ich ausgerechnet die Kindern nicht haben wollen würde, die du mir schenkst?" wisperte sie leise und strich Charles über die Wange. "Ich liebe dich, Charles of Kent und ich will noch ein weiteres Kind von dir."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 10:10 pm
Charles
"Warum solltest du es nicht hören? Ich meine es auch so. Er ist ein guter Junge, man muss nur früh genug anfangen ihm Grenzen zu stecken. Und ich vermute, dass es auch das ist, was bei Gerard zu seinen Ausbrüchen geführt hat. Nicht nur, sicher. Er hatte eine Veranlagung zu diesen Aggressionen. Aber wenn wir es bei Roland früh genug erkennen, können wir ihm helfen es im Griff zu behalten. Ich bin gern sein Vater und ich habe ihn lieb wie die Anderen auch." Charles erwiderte Marys Kuss und zog sie vorsichtig auf seinen Schoß. "Das lässt sich sicher einrichten, Schönste...auch wenn du mir vielleicht ein wenig behilflich sein musst.", raunte er in ihr Ohr und fuhr sanft durch die offene, rote Haarpracht. "Ich liebe dich...."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 10:22 pm
Mary bedachte Charles mit einem liebevollen Blick. "Ich danke dir. Für alles, hörst du? Dass du seine Kinder aufgenommen hast, als wären es deine, dass du für mich da bist, dass du uns allen eine solch wunderbare Zukunft geschenkt hast." erwiderte Mary leise und ließ sich dann bereitwillig auf Charles' Schoß ziehen. "Oh, ich denke, dabei bin ich dir nur zu gern behilflich. Keine Sorge also, wir bekommen das schon hin." bemerkte sie augenzwinkernd und lächelte strahlend als Charles durch ihre Haare strich. "Und ich dich. Und zwar mehr als ich je in Worte fassen könnte."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 10:44 pm
Charles
Charles erwiderte den Blick und strich ihr eine vorwitzige Strähne hinter das Ohr. "Ihr seid meine Familie. Jedes deiner Kinder ist auch mein Kind, egal ob von meinem Blute oder eben nicht. Ihr seid meine Zukunft. Ich weiß nicht mehr, wie ich es allein ausgehalten habe." Charles lächelte sanft und ließ sich rückwärts auf dass Bett sinken, zog Mary mit sich und machte sich dabei schon mit geschickten Fingern an der Schnürung auf ihrem Rücken zu schaffen. Sie mussten nur ein wenig erfinderischer sein, damit er das Knie nicht belasten musste, aber dann...dann stand ihnen nichts mehr im Wege. Diese Frau trieb ihn wirklich in den Wahnsinn. Aber er liebte sie so sehr...
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Mo Dez 19, 2016 11:16 pm
William saß Geoffrey gegenüber und nahm einen großen Schluck Wein. Morgen würden sie nach Westminster aufbrechen und William wusste noch immer nicht so recht woran er eigentlich war. "Es ist doch wirklich zum Verrückt werden." murmelte William. "Wenn Beatrice nicht wäre, würde ich am liebsten einfach hier bleiben." Er sah einfach noch nicht, wie er mit Richard einen einvernehmlichen Weg finden sollte, wie er vor ihm das Knie beugen sollte. Nicht nach all dem, was passiert war. Und hier mit Geoffrey konnte er ein klein wenig in Erinnerungen schwelgen, war sein treuer Ritter doch der einzige, der ihn sein Leben lang kannte, der mit erlebt hatte, wie William und Henry sich kennen gelernt hatten und wie sie förmlich zusammen gewachsen waren.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Dez 20, 2016 11:39 am
Auch Geoffrey nippte an seinem Wein und musterte seinen alten Freund William nachdenklich. Er wusste sehr gut, was in diesem vorging, er kannte ihn seit dessen Geburt und hatte auch die Zeit miterlebt, als William und Henry sich kennengelernt hatten. "Ich weiß. Aber wenn du die Krönung deiner Tochter nicht siehst, wirst du es bereuen. Also werden wir morgen nach London aufbrechen, wie wir es geplant haben." Und trotz seines Alters fühlte er sich noch rüstig genug für diese Reise nach London. In den letzten Jahren hatte er Truro kaum verlassen, aber er wollte sich Beatrices und Richards Krönung nicht entgehen lassen, die Beiden kannte er ja auch von klein auf. Sybilla war zwar besorgt, ließ ihn aber gehen. "Du wirst wie immer vernünftig bleiben und deinen Gefühlen nicht nachgeben. Ich weiß, dass du Richard nicht verzeihen kannst und das kann ich verstehen, aber nimm dich deiner Tochter zuliebe zurück. Das wird ein sehr großer Tag für sie werden. Und du kannst dir immer noch überlegen, ob Robert den Eid leisten soll. Es wäre durchaus nahe liegend und würde wenig Fragen aufwerfen. Robert würde es sicher sofort tun, wenn du ihn bittest."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Dez 20, 2016 11:50 am
William atmete geräuschvoll aus. "Natürlich. Deshalb habe ich sie ja auch um eine Einladung gebeten. Aber mir würde es reichen ihre Krönung zu sehen, die von Richard würde ich mir nur zu gern ersparen." Er fuhr sich müde mit der Hand über das Gesicht. "Nein, das kann ich wirklich nicht. Jetzt noch nicht und ich bin mir nicht sicher, ob ich es irgendwann in der Zukunft kann." Er nahm Richard übel was dieser getan hatte, gab ihm die Schuld an Henrys Tod und Williams Trauer und Verbitterung ließen nicht zu, dass er seinem Schwiegersohn gegenüber nachsichtiger wurde. William schnaubte leise. "Ich soll Robert den Eid leisten lassen und damit das letzte bisschen Macht aus der Hand geben, das mir noch geblieben ist? Damit ich mit Richards Krönung einhergehend endlich alles verloren habe?" William nahm einen großen Schluck Wein und schüttelte den Kopf. Er glaubte nicht, dass er das fertig brachte. Lieber überwarf er sich mit Richard als sich so feige hier in Cornwall zu verkriechen und seinen Titel abzugeben.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Dez 20, 2016 12:28 pm
Geoffrey lächelte schief. "Ich weiß, ich weiß. Aber darum wirst du nicht herum kommen. Sie ist seine Frau, sie liebt ihn und Richard ist der rechtmäßige Erbe. Was er auch getan hat, ich bin ausgesprochen dankbar, dass wir ihn und nicht diese feige Ratte John zum König von England bekommen. Das wäre unser Untergang gewesen, alter Freund." Er legte die Hand auf Williams Unterarm. "Ich weiß, es mag dir jetzt so vorkommen. Aber du hast einen Sinn für Gerechtigkeit und eines Tages wirst du nachsichtiger sein können. Richard hat sein Recht erkämpft wie Henry damals auch. Aber die Mittel waren zu drastisch. Vielleicht wird es dich versöhnen, wenn er ein guter König wird. Niemand wird dir ersetzen können, was du mit Henry hattest. Niemand jemals. Aber vielleicht wirst du irgendwann milder werden in deinem Urteil." Geoffrey seufzte leise. "Robert soll doch den Eid nicht als Earl leisten. Er soll dich als dein Erbe vertreten. Das ist durchaus recht und billig. Falls du das nicht willst, wirst du wohl oder überl über deinen Schatten springen und vor ihm das Knie beugen müssen, William."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Dez 20, 2016 12:36 pm
"Ja, zumindest das muss ich ihm wohl zugestehen. Er ist die deutlich bessere Wahl als John und wahrscheinlich wird Richard ein guter König werden. Trotzdem ..." Trotzdem hatte er seinen Vater wie ein Stück Wild vor sich her getrieben und in den Tod gehetzt. William sah auf die Hand hinab, die Geoffrey auf seinen Arm gelegt hatte. "Vielleicht." murmelte er schließlich. "Vielleicht kann ich das eines Tages, aber im Moment schmerzt es einfach noch zu sehr." Der Verlust, den er erlitten hatte, plagte William heute noch genauso sehr wie vor Wochen als Henry seinen letzten Atemzug getan hatte. "Aber genau so wird es sein. Wie soll das funktionieren, wenn der Earl of Cornwall dem König keinen Eid geleistet hat, nur dessen Sohn? Richard würde sich die Hände reiben und Robert freudig alles zusprechen, was er ohnehin eines Tages erben würde." William knirschte leise mit den Zähnen. "Nachdem er Henry in den Tod getrieben und mich bis auf die Knochen gedemütigt hat, soll ich vor ihm das Knie beugen?" William schüttelte den Kopf. "Wenn ich das tun soll, wird ihn das vorher teuer zu stehen kommen."