William und Joanna ~ 1170

"Aber er hätte dir wenigstens ein sicheres Leben bieten können. Ich ... wir waren ja froh, dass er nach dir gefragt hat. Zwischen durch dachten wir ja schon, wir würden nie jemanden für dich finden. Ich war völlig überfordert mit der Situation ... mit dir." erklärte Mary dann, was sie eigentlich nie hatte aussprechen wollen. "Aber das rechtfertigt natürlich mein Handeln nicht." gestand sie ein und seufzte leise.
Wenn sie ihre Tochter so sah, fragte sie sich wirklich woher diese ihre ganze Art und Weise zu handeln hatte. Von ihr wahrlich nicht, denn solchen Mut wie ihre Tochter hatte Mary nie besessen. Sie hatte sich in das gefügt, was ihr vorbestimmt gewesen war und hatte versuch sich soweit damit zu arrangieren, dass es wenigstens ein erträgliches Leben wurde.
"Es tut mir wirklich Leid. Und ich hoffe, dass du vielleicht irgendwann in der Lage bist, mir ein wenig von dem zu verzeihen, was ich dir angetan habe." erklärte Mary und stand dann langsam wieder auf. Sie hatte mehr und mehr das Gefühl nicht recht erwünscht zu sein und das wollte sie keineswegs überstrapazieren.

"Was ist schon ein sicheres Leben, wenn man sich dabei jeden Tag quält? Dann lebe ich lieber in unsicheren Umständen." Joanna schaute ihre Mutter nachdenklich an. Es war das erste Mal, dass diese zugab, mit ihrem Sturkopf überfordert gewesen zu sein. "Aber Mutter...es tat doch keine Eile not. Ich war doch erst dreizehn Jahre alt, vielleicht hätte sich etwas geändert."
Joanna seufzte und fühlte sich für den Moment wirklich miserabel, weil sie ihr nicht so einfach verzeihen konnte. Aber das war so schwer...Sie würde mit William darüber reden müssen. Er würde sie wenigstens verstehen.
Als Mary aufstand, erhob Joanna sich ebenfalls und Filou hüpfte erwartungsvoll von der Bank. "Ich würde gerne, aber es ist schwer. Die Erinnerungen verblassen nicht so einfach. Und du hast keine Ahnung, was für weitreichende Konsequenzen diese Ehe für mich hatte. Bis in die heutige Zeit hinein...Gib mir Zeit."; bat sie dann.

William lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und kraulte seinem Rüden den Kopf als dieser ihn neugierig ansah. Er seufzte und schüttelte den Kopf. Er wusste jetzt schon, dass ihn dieser Briefwechsel mit Henry in einen neuen Konflikt mit Joanna stürzen würde und doch entsprach es auch ganz seinen eigenen Wünschen. Die Bitte ihn in diesem Winter in die Normandie zu begleiten, kam William gerade recht. Er hatte früher sein halbes Leben dort verbracht, war in den normannischen Landstrichen aufgewachsen und hatte dieses Land genauso lieben gelernt, wie England.
Allerdings teilte seine Frau diese Liebe nicht unbedingt.
Und ganz so als hätte sie geahnt, dass William an sie gedacht hatte, betrat Joanna das Zimmer. William zwang sich dazu, sich zusammen zu reißen und lächelte erfreut. "Liebes! Was führt mich zu der Ehre deines Besuches?" fragte er grinsend.

Joanna hatte das Gespräch mit William gesucht, denn die Unterhaltung mit ihrer Mutter beschäftigte sie immer noch sehr. Er wirkte ein bisschen nachdenklich, aber sie dachte sich vorerst nichts weiter dabei. Sie war selbst zu abgelenkt.
Se seufzte leise und ließ sich auf seinem Schoß nieder, legte die Arme um ihn und lehnte den Kopf an seinen.
"Ich....ich brauchte jemanden zum reden. Ich habe mit meiner Mutter gesprochen und es ist...es ist alles so verwirrend. Sie will so gern, dass ich ihr verzeihe. Aber so einfach ist das nicht. Aber du kannst stolz auf mich sein. Ich habe sie nicht angeschrien, ich habe normal mit ihr gesprochen."
Joanna schwieg einen Moment. "Aber hast du überhaupt Zeit? Du bist sicher beschäftigt. Es gibt viel Arbeit. Ich will dich nicht aufhalten." Schließlich hatte er sich gerade erst wieder eingearbeitet und würde noch etwas brauchen um wieder den völligen Überblick zu haben.
"Wenn nicht suche ich einfach Constance.."

William legte die Arme um Joanna und genoss es, ihre Wärme zu spüren und ihren Duft einzuatmen. "So weit käme es ja noch, dass ich für dich keine Zeit habe! Natürlich können wir reden." erwiderte er und gab Joanna zunächst einen Kuss.
Dann mussten seine Reisepläne erst einmal noch warten. Wenn Joanna sich Sorgen machte, weil sie nicht wusste, wie sie mit ihrer Mutter umgehen sollte, dann musste er für sie da sein. Das war erst einmal wichtiger.
"Ihr habt also über früher gesprochen?" fragte er und musste zugeben, dass er ein wenig überrascht war. Natürlich irgendwann musste dieses Thema ja auf den Tisch kommen, aber dass es so schnell gehen würde, hatte er nicht erwartet.

"Danke...", murmelte Joanna und genoss die Nähe zu ihrem Mann. Das Gespräch mit ihrer Mutter hatte zwangsläufig auch die Erinnerungen an Roger wieder hochkommen lassen. Eine Zeit, an die sie sich nur ungern erinnerte, weil sie dabei nicht viel Gutes erfahren hatte.
"Ja...sie hat damit angefangen, dass es ihr leid tut. Ich habe ihr gesagt, warum ich so sauer auf sie bin, aber ich bin nicht sicher, ob sie es verstanden hat. Sie sagt zwar, sie hätte eingesehen, dass sie einen Fehler gemacht hat, aber ob ich ihr das so glauben kann? Sie hat sogar gestanden, dass sie mit mir überfordert war...Ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Wie ich jetzt mit ihr umgehen soll. Was ich von all dem halten soll... ich weiß es einfach nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht einfach so verzeihen kann. Dazu hatte ihre Entscheidung zu viele Konsequenzen, selbst bis heute..."

"Stimmt. Auf Grund ihres Fehlers musst du dein Leben nun mit mir verbringen." scherzte William, wurde dann jedoch wieder ernst und strich Joanna sanft über den Rücken. Er lehnte sich zurück und zog Joanna ein wenig enger an sich. "Ich schätze, du wirst in dieser Sache einzig und allein auf dein Herz hören müssen. Sobald du bereit bist ihr zu verzeihen, wirst du es merken. Und dann solltest du dich keinesfalls dagegen wehren. Deine Mutter versucht wirklich dir entgegen zu kommen und so wie ich sie einschätze, bereut sie wirklich wie alles verlaufen ist.
Das ändert zwar nichts mehr, aber du änderst auch nichts, wenn du ihr weiter grollst. Im Gegenteil, vielleicht ist das hier jetzt deine Gelegenheit mit ihr Frieden zu schließen."
William gab Joanna einen Kuss und löste ihre Haare dann, so dass sie nicht länger zu einem Zopf zusammen gesteckt waren, sondern ihr sanft über die Schultern fielen. "Hör auf dein Herz." riet er ihr noch einmal.

Joanna lächelte leicht. "Ja, wie konnte sie mir das nur zumuten?" Doch eigentlich war das das Beste, was ihr hatte passieren können. "Wenigstens ein Gutes hatte es damit..." Sie schloss die Augen und nickte.
"Du hast Recht. Aber es fällt mir schwer mich wieder auf sie einzulassen, nachdem ich sie so viele Jahre gehasst habe." Doch William sprach die Wahrheit. Sie würde es sicher irgendwann bereuen, wenn sie sich mit ihrer Mutter nicht aussöhnte, solange sie noch die Möglichkeit hatte. Irgendwann würde es zu spät sein.
"Das werde ich...", versprach sie schließlich. "Ich bin froh, dass ich dich habe, William." Joanna gab ihm einen Kuss auf die Schläfe und lächelte erneut, als er ihr Haar öffnete.
"Was hast du vor?"

"Welch furchtbare Last!" bemerkte William fast ein wenig entsetzt. "Wie kann man dir so etwas nur zu muten." Dann lächelte er und strich ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. "Es wird dir schon gelingen. Das hier ist eine wichtige Chance, die sich dir bietet, also nutze sie ruhig." munterte er sie auf während seine Hände einmal zärtlich ihren Körper hinab und wieder hinauf wanderten.
"Hm, ich weiß nicht." murmelte William und gab Joanna einen Kuss, während er spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte. "Vielleicht einfach nur bewundern, was für eine hübsche Frau ich habe und wir einen kleinen Vorgeschmack darauf holen, was mich heute Abend hoffentlich erwartet." raunte er ihr ins Ohr, während seine eine Hand zu ihrem Dekolleté wanderte, über den Saum ihres Kleides strich und dann für einen Moment darunter verschwand. "Ein solcher kurzer Moment der Schwäche sei mir gegönnt, meinst du nicht?" fragte er dann ein klein wenig atemlos.

"Ja, das verstehe ich auch nicht.", erwiderte Joanna theatralisch und lachte dann leise. Sie wusste ganz genau, was sie an William hatte. Diese Art von Zuspruch hatte sie gebraucht.
Joanna schloss die Augen und genoss seine Berührungen sehr. "So, glaubst du das? Das muss deine Frau sich noch überlegen, du verführst sie schließlich zur Sünde, du böser Mensch.", erklärte sie dann grinsend. Natürlich meinte sie das nicht ernst und sie freute sich schon sehr auf den Abend mit ihm. Wie immer...sie genoss jede Sekunde in seiner Gegenwart und das war etwas, was ihre Mutter wohl nie so würde nachvollziehen können.
Als er die Hand unter ihr Kleid schob, legte sie den Kopf ein wenig zurück und stöhnte leise. "Ja, ich denke doch...", antwortete sie mit beschleunigtem Puls. Wenn sie daran dachte, dass vor ein paar Monaten diese Berührung völlig unmöglich gewesen wäre ohne dass sie ihm wieder die Nase gebrochen hätte...Offenbar hatte sie dieses Trauma wirklich verarbeitet.

"Ich habe dich gewarnt. Meine Seele ist schwarz wie die Nacht, höchstens mein werter Cousin kann mich darin noch übertreffen. Aber" William gab Joanna einen weiteren Kuss und zog sie eng an sich. "du wusstest ja schließlich worauf du dich da einlässt, als du mich geheiratet hast." erklärte er dann und führte seine Liebkosungen noch einen Augenblick lang fort, ehe er seine Hand mit einem leisen Stöhnen zurück zog und Joanna einen letzten Kuss gab, ehe er sich wieder zurück lehnte.
"Weib, du machst mich wahnsinnig." bemerkte er mit einem recht dreckigen Grinsen und strich Joanna dann über die Wange. "Du solltest besser nicht mehr allzu lange hier bleiben ... sonst werde ich meine zügellose Seele bald nicht mehr kontrollieren können und dabei muss ich meinem König doch noch einen Brief schreiben." erklärte William.

"Ja, ich weiß. Du hast mich doch schon längst überwältigt damit und mich angesteckt. Wobei deine Mutter doch immer der Meinung war, ich sei die mit der schwarzen Seele. Also ist das wohl Ansichtssache. Aber wir wussten beide, worauf wir uns eingelassen haben, nicht wahr?"
Joanna grinste und zog den Kuss dann ein bisschen in die Länge.
"Das war meine Absicht. Eigentlich kam ich nur hierher um dich von der Arbeit abzuhalten, weißt du.", neckte sie liebevoll und gab ihm erneut einen Kuss, ein wenig enttäuscht, dass er die Liebkosungen schon beendet hatte.
"Wer sagt, dass ich will, dass du sie kontrollierst?" Joanna überlegte kurz.
"Ich denke, der König kann noch eine Weile auf deinen Brief warten, oder? Was gibt es denn so Wichtiges? Was gibt es Wichtigeres als Zeit mit deiner Frau zu verbringen?"
Sie lachte leise und strich ihm durchs Haar. "Ich will doch gar nicht gehen..."

Als Joanna ihm mit den Fingern durch die Haare strich, schloss William kurz die Augen und schluckte leicht. Ihre Frage sorgte dafür, dass für einen Moment Nervosität in seinen Augen aufflackerte und um das zu überspielen widmete William sich wieder einem längeren Kuss. "Ach, darüber können wir später reden." vertröstete er sie und nahm stattdessen seine Liebkosungen wieder auf.
Und dieses Mal würde er nicht aufhören ehe er bekommen hatte, was er wollte.
"Gerade gibt es nichts wichtigeres .." murmelte er zwischen zwei Küssen, öffnete ihr Kleid und machte sich dann an den Knöpfen seines Hemdes zu schaffen.

"Wenn du meinst..." Seine Reaktion war zwar ein wenig auffällig, aber das interessierte sie jetzt eher wenig. Jetzt hatte sie andere Dinge im Kopf. Joanna genoss seine Küsse sehr und erwiderte sie gerne.
"Nur gerade?", fragte sie dann scheinbar entrüstet. "Es sollte nie etwas Wichtigeres für dich geben." Sie lächelte und ließ ihn gewähren, als er ihr Kleid und sein Hemd öffnete, nutzte dann aber die Gelegenheit ihre Hände über seine entblößte Brust streichen zu lassen,
"So ungestüm heute, mein Lieber?", neckte sie ihn sanft. Ins Bett würden sie es wohl nicht mehr schaffen, aber sie hatten noch immer eine Möglichkeit gefunden.
Solange jetzt niemand herein kam und eine scheinbar so wichtige Angelegenheit mit William besprechen wollte.

"Es gibt nie etwas wichtigeres." murmelte William und ließ seine Lippen über ihren Hals wandern, hielt jedoch kurz inne als Joannas Finger über seine Brust strichen. Im nächsten Augenblick stand er auf, hob Joanna mit hoch und schob einige Unterlagen auf dem Tisch beiseite, um Joanna dann darauf abzusetzen.
"Nie. Das weißt du doch." wiederholte er und ließ die Lippen dieses Mal nicht nur ihren Hals hinab, sondern von da aus noch weiter wandern. "Und du hast doch selbst die Bestie heute von ihren Ketten befreit." erinnerte er sie zwischen zwei Küssen grinsend.
Gerade war William auch egal, dass die Tür nicht abgeschlossen war. Es würde sich ohnehin niemand in sein Arbeitszimmer wagen ohne zu klopfen. Selbst seine Mutter würde mittlerweile dazu gelernt haben.

"Das wollte ich hören.", erwiderte Joanna mit einem triumphierenden Grinsen. Sie verschränkte die Finger in seinem Nacken, als er sie hochhob und legte den Kopfunter seinen Liebkosungen ein wenig zurück.
"Oh ja, das habe ich. Und ich wollte es auch genau so..."
Sie streifte ihm das Hemd von den Schultern und beugte sich ein wenig nach unten, damit sie sich an seinem Hosenbund zu schaffen machen konnte. "Ich liebe dich so sehr..."
Joanna strich erneut mit beiden Händen durch seine dunklen Locken und seufzte zufrieden.
"Du wilde Bestie..."
Wie unglaublich glücklich sie doch mit diesem Mann war. "So wichtig scheint der Brief des Königs ja nicht zu sein, wenn du ihn für mich zur Seite schiebst und mir einen Platz auf deinem Schreibtisch gewährst..."

William unterdrückte mit Mühe ein Aufstöhnen als Joanna sich an seinem Hosenbund zu schaffen machte. "Dann weißt du ja, worauf du dich gerade einlässt." murmelte er grinsend und strich sanft über ihren flachen Bauch, um die Hände dann ein wenig weiter nach oben wandern zu lassen. "Gott ... habe ich dir heute schon gesagt, wie wunderschön du bist?" raunte er ihr ins Ohr und trat noch ein wenig dichter an den Tisch heran als seine Hose schließlich zu Boden glitt.
"Du solltest dich geehrt fühlen." flüsterte er und brummte zufrieden als Joannas Finger durch seine dunklen Locken glitten. "Auf meinen Schreibtisch kommen nur wirklich wichtige Dinge." neckte er sie dann.
Es war unglaublich, wie leicht Joanna nach wie vor in der Lage dazu war ihm den Verstand zu rauben. Eine gezielte Geste, ein Augenaufschlag und er war Wachs in ihren Händen.

"Das wusste ich doch von Anfang an schon.", gab Joanna gelassen zurück und atmete zischend ein, als er über ihre warme Haut und sein Atem über ihr Ohr strich. Es jagte ihr einen Schauer über den Rücken, als er noch ein wenig näher kam. "Nein, heute noch nicht. Aber du kannst mir das gern so oft sagen wie du willst."
Sie lächelte und gab ihm erneut einen Kuss. "Dann bin ich ja beruhigt. Dass ich so wichtig für dich bin..."
Ihr Daumen fuhr die Konturen seiner Lippen zärtlich nach, ehe sie ihn erneut küsste und dann zu etwas mehr aufforderte. "Na los, lass mich nicht warten. Oder machst du schon schlapp, William?", raunte sie in sein Ohr.

"Ja, das hörst du gerne, nicht wahr, meine Schöne?" raunte er ihr ins Ohr und zog sie dann eng an sich. Er war völlig verrückt nach ihr, sehnte sich nach ihr, als wären sie eine halbe Ewigkeit getrennt gewesen.
Dann lachte er, ein raues, bereits leicht unruhiges Lachen. "Keine Sorge, so schnell sicher nicht." beruhigte er sie und vergrub eine Hand in ihren Haaren. "Ich würde dich doch nie warten lassen." murmelte er und gab ihr einen Kuss, um sich dann schließlich dem zu widmen, wonach sie beide sich so sehr sehnten.
Er liebte sie. Mehr als alles andere und das sorgte auch dafür, dass solche Momente überhaupt erst möglich wurde. William wollte sich gar nicht vorstellen, wie sein Leben ohne Joanna verlaufen wäre. Lieber widmete er sich nun ganz anderen Gedanken.

Schließlich saß Joanna wieder auf Williams Schoß, den Kopf an seiner Schulter abgelegt, und lauschte auf seinen ruhiger werdenden Puls. Sie hatten sich wieder gegenseitig an die Grenze getrieben und sie genoss die angenehme Mattigkeit, die sich nun eingestellt hatte.
"Ich liebe dich...", raunte sie in sein Ohr und legte beiläufig eine Hand auf ihren Bauch. Sie war glücklich, wirklich glücklich, und sogar ihre Mutter hatte das erkannt. Manchmal hatte sie fast den Eindruck, dass diese sie beneidete.
"Langsam wird es schwierig einen schönen Namen für unseren Nachwuchs zu finden, denkst du nicht auch? Irgendwelche Vorschläge?"
Joanna lächelte und gab ihm einen zarten Kuss, ehe sie die Augen schloss um noch ein wenig die Nähe zu ihm genießen zu können, bevor er wieder an die Arbeit musste.

William legte die Arme um Joanna und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Das war wirklich eine mehr als willkommene Ablenkung gewesen. "Ich dich auch." erwiderte er ruhig und lächelte zufrieden. Mit dem Finger stupste er ihr dann auf den Bauch, ehe er seine Hand auf ihre legte. "Kann es sein, dass du ganz langsam anfängst rundlich zu werden?" fragte er, die Stimme in einem sanften Ton zwischen Spott und Liebe. Er strich ihr über den Bauch und zuckte dann mit den Schultern. "Wenn die Zeit reif ist, wird uns sicher der perfekte Name einfallen. Aber lass uns jetzt noch nicht über Namen reden." bat er dann ruhig.
Solche Momente erinnerten ihn nämlich noch immer daran, wie schnell ein solches, gerade entstehendes Leben auch wieder genommen werden konnte.

Joanna lächelte und umschloss seine Finger, während sie sich dicht an ihn kuschelte. "Das ist durchaus möglich.", erwiderte sie zufrieden. "Diesmal unterstellst du mir ja hoffentlich auch nicht mehr, ich würde einfach nur zu viel essen."
Sie wusste selbst ganz genau, dass ihr Leib sich langsam wirklich zu runden begann und bald sichtbar sein würde, dass sie wieder ein Kind erwartete. Seine Bitte entlockte ihr ein Seufzen und sie nickte. "Du hast Recht."
Sie hatten beide damals sehr gelitten, als sie ihr Kind verloren hatte und die gefährlichste Zeit war noch nicht ganz um. Passieren konnte immer etwas. Aber Joanna hatte diesmal ein sehr gutes Gefühl. Es würde gut gehen, da war sie sicher. Gerade jetzt, wo William in ihrer Nähe war und sie Ruhe hatte.
"Was wollte der König eigentlich von dir?", wechselte sie dann das Thema.

"Keine Sorge, das werde ich dir nie wieder unterstellen." versprach William und gab Joanna einen Kuss. Zunächst war William ausgesprochen dankbar, dass sie das Thema wechselte, doch als Joanna die Sprache wieder auf Williams Briefwechsel mit Henry lenkte, hätte William beinahe das Gesicht verzogen.
"Es geht um den bevor stehenden Winter. Henry wollte wissen, ob ich diesen Winter wieder mit in die Normandie komme." erzählte William dann und hoffte einfach darauf, dass Joanna nicht abblocken würde. Immerhin hatte sie ja sogar mit Eleonore gesprochen und vielleicht half das schon, damit sie ohne einen weiteren Streit einwilligen würde.

"Das hoffe ich doch. Ich werde dich daran erinnern, wenn du es vergessen solltest." Joanna lächelte gegen seine Lipppen und genoss es sehr, noch ein wenig Zeit mit ihm zu verbringen, bevor sie beide wieder ihren Aufgaben nachgingen. Sie hoftte nur, dass niemand herein kam, solange sie immer noch halb nackt auf Williams Schoß saß. Das war ihr dann doch ein bisschen peinlich.
Das hatte sie allerdings schnell wieder vergessen, als William ihr erklärte, was Henry wollte.
Joanna verzog das Gesicht. "Ich hatte gehofft, wir würden diesmal hier bleiben. Und warum fragt er, ob du mitkommst? Ihm sollte doch klar sein, dass wir nicht hier bleiben, wenn du gehst. Zumal du mir versprochen hast, dass du mich nicht wieder allein lässt." Das würde sie ihm wirklich nicht verzeihen.
"Du willst vermutlich in die Normandie, oder?" Joanna seufzte. "Ich hätte gern einmal einen ruhigen Winter mit dir gehabt. Am Hof bekomme ich dich kaum zu Gesicht, da könntest du auch gleich allein gehen..."

Genau mit dieser Art von Reaktion hatte William gerechnet und somit stand er wieder vor einer Gewissensfrage, die ihn belastete, weil er niemandem wirklich gerecht werden konnte, egal wie er entschied.
"Ich will dich nicht alleine lassen, das weißt du doch. Ich habe gemeint, was ich versprochen habe. Aber ich ..." William machte eine Pause und suchte nach den passenden Worten, ehe er Joanna ein wenig gequält ansah. "Ich liebe dieses Land, Joanna. Für mich gibt es dort genauso viele und gute Erinnerungen wie hier. Und vor allem ist es das Land meiner Kindheit. Du weißt, dass ich damals bald mehr dort war als hier in England.
Ich fühle mich als wäre ich Ewigkeiten nicht mehr dort gewesen und es fehlt mir ... ich wäre dir dankbar, wenn ich mich nicht dagegen entscheiden muss, um bei dir sein zu können."