Joanna & William
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Joanna & William

Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
 
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 William und Joanna - 1188 bis 1189

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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 12:51 pm

Geoffrey

"Trotzdem ging Henry viel zu früh, ich weiß." Und William würde Richard immer die Schuld daran geben. "Aber John ist mit schuldig. Sein Verrat hat ihm den Rest gegeben. Nach all dem, was er getan hat. Doch es wird noch lange schmerzen, das verstehe ich. Du hast sehr an ihm gehangen, lange Jahre der Freundschaft. Erinnerst du dich noch, als ihr euch geprügelt habt, weil er dieses Pony beleidigt hatte, das du damals hattest? Wie dein Vater geschaut hat..."
Geoffrey grinste flüchtig.
"Robert würde es nicht annehmen, solange du nicht einverstanden bist und das weißt du. Lass ja nicht zu, dass diese Sache einen Keil zwischen euch treibt. Du und dein verfluchter Stolz, Will. Du wirst das Knie neugen müssen, wenn du etwas Macht behalten willst. Wie willst du ihn teuer bezahlen lassen? Was hast du vor?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 12:58 pm

William

Kurz ballte William die Hand zur Faust. "Ja, John diese kleine Kröte sollte auch besser Acht geben, dass er mir ja nicht alleine über den Weg läuft." Er hatte nie viel von Henrys Jüngstem gehalten, aber wie John sich in dieser Auseinandersetzung verhalten hatte, hatte dafür gesorgt, dass William auch den letzten Funken Respekt vor ihm verloren hatte.
Die Erinnerung, die Geoffreys Worte heraufbeschworen, entlockte William ein Grinsen. "Oh ja, als wäre es gestern gewesen. Ich habe Henry die Nase blutig geschlagen für seine Unverschämtheit. Und als mein Onkel ihn mir vorgestellt hat, hatte ich nichts besseres zu tun als mich Henry ohne zu Zögern mit Leib und Seele zu verschreiben." Kleine Raufbolde wie sie gewesen waren und doch hatten sie gleich an diesem ersten Tag einen Bund fürs Leben miteinander geschlossen.
William lächelte bitter. "Wenn Stolz das einzige ist, was einem noch geblieben ist, muss man wohl oder übel daran fest halten." bemerkte er und hob dann langsam die Schultern. "Das wird sich zeigen. Aber wenn er meinen Eid haben will, dass wird er mindestens um eine öffentliche Entschuldigung nicht herum kommen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 1:32 pm

Geoffrey

"Ich schätze, die Hälfte der englischen Bevölkerung würde ihn gern ein paar Meter unter der Erde wissen, aber solange Richard seine Hand über ihn hält, weil es immerhin sein Bruder ist, wird keine Handhabe bleiben.", bemerkte Geoffrey bedauernd. Auch er hatte John nie Symphathie entgegen gebracht.
"Oh ja. Dein Vater war nicht sehr begeistert, aber Henry war als Bengel schon eine sehr einnehmende Persönlichkeit. Ihr wart beide noch grün hinter den Ohren."
Geoffrey lächelte sanft.
"Du hast so viel mehr als deinen Stolz. Du hast eine große, wunderbare Familie und eine Frau, die dich über alles liebt. Auch für sie solltest du deinen Stolz ein wenig unterschlucken. Ich glaube nicht, dass Richard sich öffentlich entschuldigen wird. Damit er es bei dir unter vier Augen tut, muss schon einiges geschehen. Aber so?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 1:41 pm

William

William leerte seinen Becher und starrte einen Moment lang auf einen Punkt an der Wand vor ihm, dann seufzte er leise und sah Geoffrey wieder an. "In dem Punkt hast du wohl Recht. Besonders ohne Joanna wäre mein Leben nun wirklich finster." räumte William ein, dann runzelte er die Stirn. "Warten wir es ab. In wenigen Tagen sind wir in Westminster und ein Gespräch mit Richard wird dann nicht ausbleiben. Derzeit weiß wohl Gott allein, wie sich diese Sache entwickeln wird." Aber William hatte nicht vor einfach so vor Richard zu Kreuze zu kriechen. Nicht nach allem, was dieser getan hatte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 2:41 pm

Geoffrey

"Na siehst du...du solltest nicht alles so finster sehen. Freu dich an dem, was du hast. Nicht jeder Mann eine solch stolze Schar an Enkeln aufzubieten, die ihn auf Trab halten, nicht wahr?" Geoffrey lächelte. "Sie werden dich schon auf andere Gedanken bringen, mein Freund."
Er nickte langsam.
"So ist es. Und wir werden erleben, was diese Tage so bringen. Genießen wir einfach die Krönung deiner ältesten Tochter, nicht wahr? Das ist doch etwas Angenehmes. Nun erfüllt sich doch, was sie dir damals alle vorgeworfen haben, als Beatrice geheiratet hat."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 7:53 pm

William

William musste gezwungenermaßen lächeln. "Das stimmt. Und nur die wenigsten, die eine solche Schar zu bieten haben, beschäftigen sich auch tatsächlich mit ihnen." Für die meisten Männer wurden ihre Kinder und Enkel erst interessant, wenn sie im heiratsfähigen Alter waren, wenn überhaupt. Vorher schenkten sie ihnen oft wenig Beachtung.
William schnitt eine Grimasse. "Großer Gott, erinnere mich nicht daran. Aber solche Gerüchte spielen jetzt wohl kaum noch eine Rolle. Schließlich weiß so gut wie jeder wie ehrenvoll Richard mich aus meinem Amt entlassen hat. Man kann also kaum behaupten, ich würde Profit aus dieser Sache schlagen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 8:11 pm

Geoffrey

"Siehst du, du hast also gar keinen Grund Trübsal zu blasen. Deine Enkel vergöttern dich, allesamt. Sie lieben deine Geschichten und wenn du sie mitnimmst auf einen Ausritt." Geoffrey lächelte versonnen. "Und du vergötterst sie ebenso." William war ganz vernarrt in die Kleinen.
"Ehre ist letztendlich für jeden etwas Anderes. Aber vielleicht hat Richard sein voreiliges Handeln auch schon bereut, du wirst es erleben. Beatrice wird ihm sicher in diese Richtung auch ein paar Dinge zugeflüstert haben."
Er goss ihnen Beiden etwas Wein nach und grinste.
"Nun denn, mein alter Freund, auf unsere neue Königin."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 8:24 pm

Richard

Richard stand am Fenster seines Gemachs und sah hinaus in den Hof, wo gerade eine weitere Reiterschar eintraf. Nach und nach versammelten sich alle Großen des Reiches hier in Westminster für die bevorstehende Krönung. In drei Tagen war es soweit und Richard konnte es kaum noch erwarten. Es würde ein Spektakel sondergleichen werden, er hatte keine Kosten und Mühen gescheut um alle Anwesenden in Staunen zu versetzen. Sie sollten sehen, dass er der gottgewollte neue König war und dass er genau der richtige für dieses Amt war. Wenigstens einen Tag lang sollte alles glatt laufen und seine volle Macht präsentieren. Im Anschluss würde es noch genug Arbeit geben, wenn er die Eide der Fürsten entgegen nahm und mit so manchem von ihnen noch Absprachen treffen musste.
Und genau deshalb wartete er auch auf Robert, der ihm die letzten Monate immer treu zur Seite gestanden hatte und ihn selbstverständlich auch nach Westminster begleitet hatte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 9:11 pm

Robert

Robert hatte anstrengende Wochen hinter sich. Unermüdlich hatte er Richard zur Seite gestanden und geholfen für die Krönung alles perfekt zu organisieren. Er war ausgesprochen dankbar gewesen, dass Josephine klaglos mit den Kindern hergekommen war. Sie hatte Beatrice begleitet und war einfach nur glücklich gewesen, ihn heil wieder zu sehen nach diesem Krieg. Und endlich....endlich waren sie auch wieder in England.
Auch heute hatte er wieder einige wichtige Dinge zu erledigen und so klopfte er an die Tür zu Richards Arbeitszimmer.
"Entschuldige die Verspätung, ich wurde aufgehalten. Jeder scheint etwas wissen zu wollen so kurz vor der Krönung."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 9:24 pm

Richard

Richard wandte sich von dem Fenster ab als es an der Tür klopfte und sein Diener Robert hinein ließ. Mit einem Wink entließ Richard den jungen Mann, damit Robert und er ungestört waren, dann grinste er leicht. "Wieso sollte es dir auch besser gehen als mir, hm? Aber deine Verspätung hat mir wenigstens ein paar Minuten Ruhe verschafft." bekannte Richard und deutete auf die zwei freien Stühle. "Setzt dich doch." Er füllte zwei Becher mit Wein und reichte einen an Robert weiter - etwas, das er in wenigen Tagen nur noch ausschließlich dann tun konnte, wenn sie so wie jetzt alleine waren. Darüber hinaus schickte es sich schließlich nicht, dass der König einen seiner Vasallen bediente.
"Dein Vater wird mit dem Rest deiner Familie morgen eintreffen." begann Richard nachdem er sich Robert gegenüber gesetzt hatte. "Sag ... hattest du Kontakt zu ihm seit wir ihn in Fontevrault getroffen haben?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 10:00 pm

Robert

Robert ließ sich dankbar auf den angebotenen Stuhl sinken. "Wenn es dir wenigstens dazu verholfen hat, umso besser. Das hast du auch nötig bei dem, was dir noch bevor steht." Er lächelte leicht, als Richardihm den Wein reichte.
"Bald wird sich alles ändern. Nichts wird mehr so sein wie es heute noch ist. Ich hoffe dennoch, dass du mir im Vertrauten gestattest dein Freund zu bleiben. Wie mein Vater für deinen..."
Er verzog leicht das Gesicht. "Ja und ich freue mich sie wieder zu sehen. Ich habe Mutter schon so lange nicht gesehen. Ich habe ein, zwei Briefe geschrieben, die Antworten waren nicht sehr üppig. Er...er trauert immer noch und ich fürchte, du hast euch Beiden keinen Gefallen getan damit, dass du ihn so aus dem Dienst entlassen hast. Er hat sein ganzes Leben England gedient und jetzt steht er vor nichts."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 10:09 pm

Richard

Richard grinste breit und nickte dann. "Da hast du Recht. Ich sollte jede Minute der Ruhe doppelt genießen, die nächsten Tage werden davon kaum welche zu finden sein." Er nippte an seinem Wein und lehnte sich dann etwas vor, um Robert in die Augen zu sehen. "Ich bestehe sogar darauf. Du hast mir so lange Zeit schon immer zur Seite gestanden und in der Zeit, die mir nun bevor steht, brauche ich einen treuen und aufrichtigen Freund mehr denn je. Jemanden auf den ich mich verlassen kann und der sagt, was er wirklich denkt und nicht das, was ich seiner Meinung nach hören will."
Richard lehnte sich wieder etwas zurück, schlug die Beine übereinander und machte mit der freien Hand eine unwillige Geste. "Er steht keineswegs vor dem Nichts." hielt er entschieden dagegen. "Nur weil er nicht mehr Lordkanzler ist, geht die Welt für ihn schon nicht unter. Und ich brauche nun einmal Männer an meiner Seite, denen ich vertrauen kann, die die Welt so sehen wie ich und die nicht in der Vergangenheit leben."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 10:32 pm

Robert

Robert lächelte. "Nimm dir noch ein wenig Zeit für Bea und die Kinder. Du wirst wenig genug davon haben in nächster Zeit. Das würde euch gut tun.", riet er. "Ich sehe es schon an mir. Josie sieht mich schon zu selten."
Er erwiderte Richards Blick etwas ernster. "Ich danke dir für dein Vertrauen. Ich bin niemand, der dir nach dem Mund redet, wenn ich anders denke. Und ich glaube, dass du im Gegensatz zu deinem Vater in der Lage bist darüber nachzudenken und einen Rat anzunehmen. Ich werde dir gern mit allen Kräften zur Seite stehen."
Robert seufzte schwer. "Aber für ihn fühlt es sich so an. So viele Jahre hat er Englands Politik praktisch allein geregelt. Und du entlässt ihn so unehrenhaft. Findest du wirklich, dass er das verdient hat? So viel hat er geopfert. Und ich weiß das, denn ich habe gesehen, wie oft auch meine Mutter zurückgesteckt hat, weil sie ihn mit England teilen musste. Er hat treu gedient, das kannst du nicht bestreiten. Es war - entschuldige, dass ich dich so kritisieren muss - unangemessen ihn so zu entlassen. Es muss ihm vorkommen, als habest du ihn davon gejagt. Ich fürchte, das hat ihn verletzt und zusammen mit der Trauer um deinen Vater muss er das erst einmal verkraften. Er hat Henry geliebt wie einen Bruder, so wenig ich das auch nachvollziehen konnte. Sein Wissen könnte unschätzbar wertvoll für dich sein, Richard. Auch, wenn er die Vergangenheit noch nicht loslassen kann. Aber du weißt ja, ich würde vermutlich immer zu seinen Gunsten sprechen...ich liebe meinen Vater."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 10:54 pm

Richard

Richard seufzte leise. "Das ist wahr. Ganz besonders, wenn ich ins Heilige Land aufbreche. Ich würde Beatrice jederzeit mitnehmen, aber ich glaube, sie hält von der Idee nicht gerade viel. Was aber bedeutet, dass wir uns wirklich lange Zeit nicht sehen werden."
Einen Moment lang betrachtete Richard seinen Freund, dann nickte er. "Und ich bin froh, dich an meiner Seite zu wissen." Immerhin hatten sie auch ihre Schwierigkeiten gehabt. Als Robert ihn mit Alan auf dem Gang erwischt hatte, hatte Richard wirklich geglaubt, die Freundschaft sei beendet, aber zum Glück hatte sich alles wieder eingerenkt.
"Ja, jahrelang hat er England beinahe regiert und damit musste nun einfach Schluss sein. Gut, ich gebe zu, ich hätte es ihm etwas später sagen können, der Zeitpunkt war unklug, aber das ändert doch nichts daran, dass er weichen muss. Ich bin ihm dankbar für die Arbeit, die er geleistet hat, aber mein Vater ist tot und damit bricht eine neue Ära an - und das sollte auch dein Vater einsehen. Was aber noch viel wichtiger ist ... weißt du, ob er mir den Eid leisten wird?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 11:18 pm

Robert

"Nun, erst einmal wirst du ohnehin hier gebraucht. Das Heilige Land wird noch etwas auf dich warten müssen. Außerdem ist es nicht so, dass ich Beatrice nicht verstehen kann. Ihre Kinder würden allein hier bleiben und zudem....vielleicht ist es nicht verkehrt, wenn wenigstens die Königin hier bleibt. Wenn du sie mit entsprechenden Befugnissen austattest. Ich traue John nämlich immer noch keinen Meter weit über den Weg."
Robert wiegte unentschlossen den Kopf hin und her. "Ich weiß. Und er hätte es verstanden, wenn du ihn ehrenhaft nach deiner Krönung entlassen hättest. Es war unklug ihn vor den Kopf zu stoßen. Sag ihm, dass du dankbar bist und dass dir deine voreilige Reaktion leid tut, das wird ihn milder stimmen. Vielleicht ist er dann bereit den Eid zu leisten. Zum jetzigen Zeitpunk muss ich ehrlicherweise sagen, dass ich keine Ahnung habe. Ich glaube, er würde sich damit schwer tun ihn dir zu leisten. Du weißt, er gibt dir die Schuld an Henrys Tod."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 11:29 pm

Richard

Richard wiegte den Kopf sachte hin und her. "Ein wenig vielleicht noch, aber ... ich will mein Versprechen so bald wie möglich einlösen." Dieser verfluchte Krieg hatte ihn schon lange genug aufgehalten.
Er zog eine Augenbraue in die Höhe und schürzte die Lippen. "Das wäre aber nicht allzu nah an der Wahrheit. Wenn es mir Leid tut, dann höchstens weil es uns allen Ärger eingebracht hat. Wenn er sich in seinem Stolz verletzt sieht, ist das sein Problem, nicht meines. Er hat gute Arbeit geleistet, das habe ich ihm schon gesagt, aber nun sollte er sich lieber in Ruhe um Cornwall kümmern und England uns überlassen."
Richard biss die Zähne zusammen und ballte die Hände so fest zu Fäusten, dass die Knöchel weiß hervortraten. "Und davon sollte er besser schleunigst absehen. Wenn jemand Schuld an Henrys Tod ist, dann er ganz allein selbst. Er hätte es anders haben können, wäre er nicht so ein sturer, alter Narr gewesen. Und dein Vater tut gut daran, sich vor Augen zu führen, wer ich eigentlich bin. Ich bin kein kleiner Bengel mehr, den er übers Knie legen kann." knurrte Richard wütend.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyDi Dez 20, 2016 11:43 pm

Robert

"Ich weiß. Doch du wirst viel zu tun haben nach deiner Krönung." Und Beatrice tat ihm wirklich leid. Sie würde mit all der Verantwortung allein zurück bleiben müssen, während Richard den Kreuzzug antrat.
"Aber immerhin tut es dir leid. Die Gründe sind doch gleich, aber mein Vater hat immer noch mächtige Freunde. Es ist einfach nicht klug ihn nachhaltig zu vergraulen. Ich weiß nicht, ob es wirklich nur um seinen Stolz geht."
Robert seufzte leise. "Er trauert um den Mann, der ihm wie ein Bruder war. Henrys Tod hat uns alle überrascht und ihn umso mehr getroffen. Es ist normal, dass er einen Sündenbock sucht. Das wird auch wieder anders. Ich glaube nicht, dass mein Vater das vergessen hat. Aber du scheinst zu vergessen, dass er für dich immer da war und immer wie ein Vater für dich. So lange Zeit hast du bei uns gelebt und bist mit uns aufgewachsen. Es ist undankbar ihn jetzt so zu behandeln, auch wenn du das nicht hören willst. Und wenn du ihm nicht die Hand reichen willst, wird er diesen Eid nicht leisten.", gab er ernst zu bedenken. "Ich bitte dich, Richard."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyMi Dez 21, 2016 8:51 am

Richard

Richard zog eine Augenbraue in die Höhe. "Um was soll es denn sonst gehen als um seinen Stolz? Er fühlt sich gekränkt, weil er nicht mehr benötigt wird. Vermutlich ist es nicht allzu einfach von Macht und Einfluss zu lassen, wenn man sie so lange besessen hat. Und er will, wie mein Vater, nicht einsehen, dass unsere Zeit gekommen und die ihre vorüber ist."
Missmutig schüttelte er den Kopf. "Soll er trauern so viel er will, aber solange er mich beschuldigt für etwas verantwortlich zu sein, was ich nicht zu verantworten habe, werde ich sicher nicht um seinen Eid betteln. Ich bin der König, verdammt noch mal! Er hat zu mir zu kommen, er hat mich für diese Anschuldigungen um Verzeihung zu bitten. Wenn er das tut, bin ich gewillt ihm die Hand zu reichen, seinen Eid anzunehmen und die Sache ruhen zu lassen." Richard verengte leicht die Augen. "Ich habe lange bei euch gelebt und ich bin ihm dankbar für das, was er damals getan hat, aber ich bin kein kleiner Junge mehr und habe nicht vor mich von ihm gängeln zu lassen. Auch er hat sich an die gebotenen Regeln zu halten. Und wenn er den Eid nicht leistet, dann wird es eben jemand anderes tun." erklärte Richard ernst.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyMi Dez 21, 2016 5:37 pm

Robert

Robert schüttelte leicht den Kopf. "Nicht nur, Richard. Er hat einen Teil seiner Familie verloren, einen Bruder, wenn du so willst. Das ist nicht so einfach. Ich denke, es hat ihn sehr viel Kraft gekostet dir die Krone anzutragen. Aber ja, er ist auch ein stolzer Mann. Plötzlich ohne Aufgabe zu sein....Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde."
Besorgt musste Robert eingestehen, dass das Gespräch nicht die Wendung nahm, die er gehofft hatte. Stattdessen wurde es immer schlimmer.
"Er wird einsehen, dass er zu hart ist in seinem Urteil.", beschwichtigte er. "Er hat diese Anschuldigungen doch nicht öffentlich gemacht. Es ist das, was er wohl denkt. Willst du ihn dafür bestrafen eine andere Meinung zu haben? Ich werde noch einmal mit ihm reden."
Robert wurde blass. "Bei Gott, Richard, ich flehe dich an, lass ihm seinen Titel und seine Grafschaft. Meinetwegen leiste ich den Eid als sein Vertreter, aber tu ihm diese Demütigung nicht an. Das hat er nicht verdient."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyMi Dez 21, 2016 7:37 pm

Richard

Richard griff nach seinem Weinbecher, leerte ihn mit einem großen Zug und stellte den Becher achtlos wieder zur Seite, ehe er sich mit beiden Händen durch die Haare fuhr. "Sprich mit ihm. Wenn er sich mir gegenüber einsichtig zeigt, soll es damit meinetwegen gut sein. Ich lege nicht gesteigerten Wert darauf ihn in der Öffentlichkeit bloß zu stellen. Wir können das unter uns regeln, aber dafür muss er sich zusammen nehmen."
Richard legte den Kopf ein wenig zur Seite und musterte Robert nachdenklich. Es wäre mit ihm so viel einfacher ... er schüttelte den Kopf. "Ich will keinen Eid von einem Vertreter, sondern vom Earl of Cornwall. Ob das nun letztlich dein Vater ist oder ob du es bist, das ist mir gleich." Er hatte kein Interesse daran die Grafschaft jemand anderem anzuvertrauen. Wenn, dann sollte Robert sie kriegen, so viel stand für ihn fest.

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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyMi Dez 21, 2016 8:03 pm

Robert

"Ich werde mit ihm sprechen. Bitte versuch dennoch ein bisschen nachsichtig zu sein, Richard. Ich weiß nicht, wie erfolgreich ich sein werde. Vater und ich hatten öfter einmal Differenzen wegen Henry und dir." Er hob leicht die Schultern.
"Ich hoffe trotzdem, dass er einsichtig ist." Er würde wirklich dafür beten, denn er hatte keine Ahnung, wie es sonst weiter gehen sollte.
"Ich? Richard..." Er schluckte schwer. "Ich will meinem Vater nachfolgen, wenn er in vielen Jahren friedlich in seinem Bett einschläft, nicht jetzt. Nicht, weil er nicht über seinen Schatten springen kann. Er hat es nicht verdient. Aber ich werde....alles tun, damit er einlenkt."
Er liebte Cornwall und Richards Vertrauen ehrte ihn, aber er würde sich wie ein Verräter vorkommen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyMi Dez 21, 2016 8:07 pm

Richard

Richard atmete geräuschvoll aus. "Sprich du mit ihm und ich werde versuchen mich zusammen zu nehmen." willigte er schließlich ein.
Dann huschte kurz ein Grinsen über seine Lippen. "Natürlich du! Wer denn auch sonst? Glaubst du, ich würde die Grafschaft irgendjemand anderem zugestehen? Niemals. Sie ist dein Erbe und du sollst sie auch kriegen. Wann es soweit ist, legen wir nun erst einmal in die Hände deines Vaters, hm?" Richard hätte wahrlich nichts dagegen, wenn Robert seinem Vater jetzt schon als Earl of Cornwall folgen würde, aber wenn William sich zusammen nahmen und sie eine einvernehmliche Lösung fanden, dann sollte ihm das auch Recht sein.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyMi Dez 21, 2016 8:26 pm

Robert

Robert hatte seine Eltern herzlich begrüßt und sich gefreut, sie wohlauf zu sehen. Allerdings wirkte sein Vater nicht gerade glücklich und das würde sich auch nicht ändern, wenn er das Gespräch mit ihm suchte. Er war nervös, mehr als das. Wie sollte er seinem Vater nur klar machen, dass er Richard entgegen kommen musste, wenn er nicht alles verlieren wollte?
Er klopfte an das Gemach seiner Eltern und fand wie erhofft seinen Vater allein vor. Seine Mutter war sicherlich zu Beatrice gegangen.
"Vater...hast du ein paar Minuten für mich? Ich muss mit dir reden." Warum nur musste er es sein, der dieses Gespräch führte?
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyMi Dez 21, 2016 8:35 pm

William

William sah überrascht auf als es an der Tür klopfte. Sie waren noch nicht lange in Westminster und er hatte erwartet, dass sie zumindest die ersten Stunden nach ihrer Ankunft noch Ruhe haben würden.
Als er die Tür öffnete und Robert dahinter vorfand, lächelte er und trat zur Seite, um seinen Sohn hinein zu lassen. "Natürlich. Für dich habe ich immer Zeit." erwiderte er und betrachtete seinen Ältesten nachdenklich. "Was gibt es denn?" Roberts Miene verriet nichts gutes, so ernst und angespannt wie er wirkte und William hatte auch schon so eine Vermutung worum es gehen könnte, schließlich steckten Richard und Robert ständig zusammen. Es würde ihn nicht wundern, wenn Robert nun als erster die Lage klären sollte.
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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189   William und Joanna - 1188 bis 1189 - Seite 27 EmptyMi Dez 21, 2016 8:53 pm

Robert

Robert lächelte matt und ließ sich auf einen der Sessel sinken. Er betrachtete seinen Vater ernst und atmete dann tief durch. "Du weißt doch eigentlich schon, warum ich hier bin. Ich muss mit dir reden. Vater, wirst du den Eid an Richard leisten? Ich bitte dich inständig, tu es."
Er wollte nicht, dass sein Vater sich selbst in den Abgrund stürzte. Das war so unnötig. Er musste doch nur einmal über seinen Schatten springen und sich Richard beugen. Dann würde er seine Ruhe haben für den Rest seiner Tage.
"Ich weiß, es ist nicht einfach. Aber du musst an die Zukunft denken, nicht an die Vergangenheit.", erklärte er eindringlich.
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