William und Joanna - ab 1190 bis 1191

"So ist es. Ich finde Anstandsdamen immer recht lästig, man muss so genau aufpassen, was man sagt und tut. Außerdem seid Ihr immer noch hier und nicht geflüchtet. Und Ihr lächelt. Also kann Euch meine Gesellschaft nicht so unbehaglich sein, Mylady."
John schüttelte leicht den Kopf. "Vielleicht ein wahrer Kern, aber die meisten Geschichten beruhen auf der Darstellung einer Sicht der Dinge. Meine ist vielleicht etwas anders. Aber glaubt ruhig das einfältige Geschwätz, wenn es Euch überzeugt."
Er verengte die Augen und legte den Kopf schief. "In meinen Augen?" Es machte ihm Angst, dass sie in ihm lesen zu können schien. Aber zugegeben, schwer zu erraten war es auch nicht gewesen. "Wenn Ihr meint. Ich denke, Ihr interpretiert etwas viel in diese Dinge.", wiegelte er ab.
"Und nun wollt Ihr hier Wurzeln schlagen oder ein Stück mit mir gehen auch ohne Anstandsdame?"

Diana

Diana schürzte spöttisch die Lippen. "Und genau dafür sind Anstandsdamen ja da." erinnerte sie ihn und seufze dann leise. "Stimmt, geflüchtet bin ich noch nicht. Aber ich bin mir dennoch nicht sicher, ob mir Eure Gesellschaft nicht doch Unbehagen bereitet. Ihr seid ein ... eigenartiger Mann, Prinz John." erwiderte Diana unumwunden.
Im nächsten Moment blitzte jedoch der Zorn in ihren Augen auf. "Ich denke nicht, dass mein Vater zu einfältigem Geschwätz neigt. Und was soll er auch für einen Grund haben irgendwelche Lügen über Euch zu erzählen?" entgegnete sie scharf. "Ja, meine ich. Und ich denke auch, dass Ihr einfach nur vor der Welt verstecken wollt, was Ihr wirklich fühlt. Ihr müsst ein sehr einsamer Mann sein." fügte sie ein wenig gereizt hinzu.
Diana musterte ihren Gegenüber einen Moment lang. "Ich denke, weder das eine, noch das andere, Mylord. Es ist vermutlich besser ich gehe wieder hinein. Ich lege keinen Wert darauf, dass mein Ruf schon nach so kurzer Zeit hier ruiniert ist, weil mich irgendwer mit Euch alleine sieht."

"Das sind sie, aber das macht sie nicht weniger lästig. Warum sollte meine Gesellschaft Euch Unbehagen bereiten? Wir unterhalten uns doch lediglich.", stellte John ein wenig verständnislos fest. "Ein eigenartiger Mann? Nun, das habe ich in der Tat schon einige Male zu Ohren bekommen." Und was er auch tat, immer erweckte er diesen Eindruck.
Ein wenig beeindruckt beobacchtete er, wie ihre Augen vor Zorn funkelten und das machte das Mädchen nur noch anziehender. "Ihr solltet Bedenken, dass Euer Vater ohnehin keine gute Meinung von mir hat und daher natürlich geneigt ist jedes Gerede über mich ernst zu nehmen."
Er kommentierte ihre Feststellung zu seiner Einsamkeit nicht, das würde nur mehr Öl ins Feuer gießen. Trotzdem war er enttäuscht, dass sie ihn so rigoros abblitzen ließ, obwohl er sich für seine Verhältnisse wirklich lange mit Konversation und Komplimenten versucht hatte.
"Dann geht, wenn Ihr meint das tun zu müssen. Aber glaubt nicht, Ihr kämt mir so einfach davon. Ich bekomme immer, was ich will, Lady Diana."

Diana

Diana schüttelte leicht den Kopf. "Ich spare mir den Atem Euch das erklären zu wollen. Denn würdet Ihr es so einfach verstehen, wäre diese Situation gar nicht erst so wie sie ist." Diana zog eine Augenbraue in die Höhe. "Tja, vielleicht solltet Ihr dann einmal darüber nachdenken, wenn Ihr es öfter zu hören bekommt."
Ihre Mundwinkel kräuselten sich spöttisch. "Und Euch ist vermutlich vollkommen unverständlich wieso er solch eine schlechte Meinung von Euch hat. Ihr armer, zu Unrecht verleumdeter Ehrenmann ..."
Diana nickte und wandte sich ab, doch Johns nächste Worte ließen sie in der Bewegung inne halten. Dumpf hallten sie in ihrem Kopf wieder, drohend wie ein düsterer Schatten, und jagten ihr einen leichten Schauer über den Rücken.
Aber glaubt nicht, Ihr kämt mir so einfach davon. Ich bekomme immer, was ich will, Lady Diana.
Und mit einem Mal schlug ihr Herz ein wenig schneller und sie musste sich bemühen die aufkeimende Furcht nicht zuzulassen. Langsam drehte sie sich wieder herum und bedachte John mit einem kühlen Blick.
"Ach ja? Na das werden wir ja noch sehen. Und Ihr tätet gut daran mir nicht zu drohen, Mylord."

"Ich kann nicht sagen, dass ich das verstehe, aber es ist mir auch eigentlich egal. Ihr werdet schon noch lernen meine Gesellschaft zu mögen. Früher oder später." John hob die Augenbraue. "Ich bekomme es zu hören, weil niemand mich verstehen will. Sie singen das Loblied meines königlichen Bruders und weil er so strahlend daher kommt, bleibe ich als Finsterling übrig."
Er schnaubte leise. "Macht Euch nicht über mich lustig!", verlangte er dann scharf. "Ihr habt keine Ahnung! Euer Vater ist Richards Mann, das reicht doch schon als Erklärung." Richards Gefolgsmänner mieden ihn allesamt.
"Das war keine Drohung, das war eine Feststellung. Ihr werdet schon sehen." Es war nur ärgerlich, dass es nun vorbei war und so endete, dabei hatte das Gespräch so gut begonnen.

Diana

"Na dann bin ich gespannt, wie Ihr das bewerkstelligen wollt. Früher oder später." erwiderte Diana halb amüsiert, dann seufzte sie theatralisch. "Wie tragisch, dass Ihr immer missverstanden werdet. Aber ich sage Euch, sie singen sein Loblied, weil er es verdient hat. Er hat sich mehr als würdig für die Krone erwiesen, ist ein guter und tugendhafter König und ein brillanter Feldherr."
Diana legte den Kopf ein wenig schief und bedachte John mit einem herausfordernden Blick. "Das tue ich soviel ich will. Ihr könnt ja gerne versuchen mich davon abzuhalten." Diana verdrehte leicht die Augen. "Vielleicht ist er Richards Mann, ja, aber deshalb fällt er nicht ohne Grund ein Urteil über andere Menschen."
Dann schürzte Diana abfällig die Lippen. "Sicher nicht so leicht, Mylord. Ihr seid verheiratet, wenn ich Euch daran erinnern darf und ich lasse mich nicht einfach so zu Eurem Flittchen machen, nur weil Ihr ein paar schöne Worte gefunden habt."

"Das werdet Ihr schon sehen." Seine Miene verfinsterte sich deutlich. "Seht Ihr? Ihr tut es auch, er hat Euch längst geblendet. Tugendhaft?" Er lachte spöttisch. "Wenn Ihr wüsstet, was der heilige Richard für Leichen im Keller hat, würdet Ihr das nicht sagen."
Langsam hatte er wahrlich genug davon, dass sie sich so über ihn lustig machte und so packte er ohne viel Federlesens ihr Handgelenk und zog sie zu sich heran.
"Ich warne Euch, Lady, treibt es nicht zu weit. Ich kann auch anders. Euer Vater ist genauso scheinheilig wie Richard auch und eine Chance hatte ich sowieso nie bei ihm. Aber soll ich Euch etwas sagen? Es ist mir egal, ich brauche keine vornehmen Stiefellecker, die Richard in den Arsch kriechen.", zischte er.
"Glaubt Ihr, dass ich verheiratet bin mit dieser dummen Gans hindert mich an irgendetwas? Ihr werdet schon sehen. Und wisst Ihr, es ist völlig gleich, was Ihr tut, der Hof wird glauben, wenn das Gerücht die Runde macht, Ihr seiet mein Flittchen. Dann könnt Ihr das Wesen von Gerüchten einmal von der anderen Seite ergründen."

Diana

Diana hob beinahe trotzig die Schultern. Vielleicht hatte er Recht, vielleicht auch nicht. Aber das, was sie von Richard wusste, war nur dazu geeignet ein gutes Bild von ihrem König zu haben, keine Schlechtigkeiten waren darunter zu finden.
Überrascht fand sie sich im nächsten Moment John direkt gegenüber, kaum noch eine Armeslänge von ihm entfernt, als er sie am Handgelenk gepackt hatte. Ihre Augen funkelten zornig und als John es wagte ihren Vater zu beleidigen, hob sie die freie Hand und verpasste ihm ohne zu Zögern eine Ohrfeige. "Sprecht nicht so niederträchtig von meinem Vater." zischte sie wütend. "Ihr habt ja keine Ahnung! Ihr seid so bitter und so kalt, dass Ihr die Wahrheit ja gar nicht mehr erkennen könnt."
Auf seine Androhung hin, fielen Diana allerdings keine passenden Worte mehr ein und sie beschränkte sich darauf ihn zornig anzustarren, hoffend, dass er das leichte Aufflackern von Angst nicht bemerkte. Denn das schlimme war, dass John Recht hatte. Wenn ein solches Gerücht erst einmal die Runde machte und sie womöglich noch jemand zusammen sah, dann würden alle glauben, sie hätte dem Prinzen das Bett gewärmt, ganz gleich ob es stimmte oder nicht und es machte Diana ungemein wütend, dass sie plötzlich erkannte wie hilflos sie eigentlich war.

John spürte, dass er Diana zum nachdenken und zweifeln gebracht hatte, das war wenigstens ein kleiner Triumph. Als sie ihn dann ohrfeigte, knirschte er mit den Zähnen und zog sie dichter an seine Brust. "Treibt es nicht zu weit. Ich spreche von Eurem Vater wie ich es will, er spricht auch nicht anders von mir, schließlich habt Ihr ja selbst offenbart, dass er mich verleumdet. Mir scheint, Ihr seid einfach nur zu verblendet für die Wahrheit."
Er konnte sehen, dass ein Hauch von Furcht sie nun doch überkam und fühlte Genugtuung. Er musste sich einfach Respekt verschaffen, er hatte ja sonst nichts Anderes.
Mit der freien Hand strich er beinahe sanft eine Strähne hinter ihr Ohr. "Es ist gar nicht nötig, dass Ihr so widerborstig seid. Ich könnte Euch so viel mehr geben, wenn Ihr nur wolltet. Aber unterschätzt mich nicht, ich lasse mich nicht verspotten.", warnte er mit süßlichem Unterton, ehe er sie los ließ.

Diana

Diana zuckte leicht zusammen als John sie noch dichter zog, so dass sie gerade einmal noch der Stoff ihrer Kleidung von einander trennte und sie spüren konnte, wie seine Brust sich bei jedem Atemzug hob und senkte. "Tut das, aber wundert Euch dann nicht, wenn Ihr Euch eine weitere Ohrfeige einhandelt. Ich lasse nämlich nicht zu, dass jemand abfällig über meinen Vater spricht. Prinz oder nicht."
Dianas Augen weiteten sich etwas als John die Hand ausstreckte und für einen Moment dachte sie, er würde sich nun einfach nehmen, was er wollte, doch er strich ihr lediglich eine Haarsträhne hinter das Ohr. "Ich will aber nicht." erwiderte sie gedämpft. "Mir liegt etwas an meiner Ehre, wisst Ihr?"
Er überraschte sie allerdings als er sie dann mit einem Mal los ließ. Diana trat einen halben Schritt zurück und starrte auf ihr Handgelenk hinab, strich mit den Fingerspitzen der anderen Hand leicht über die Stelle, die gerade noch Johns festem Griff ausgeliefert gewesen war.
Sie sah wieder auf, begegnete kurz Johns Blick und sammelte ihre Seidenschuhe wieder ein, die sie für die Ohrfeige hatte fallen lassen. Dann wandte sie sich ohne ein weiteres Wort ab, um zu Gehen bevor diese Situation doch noch aus dem Runde lief.
Wohl war ihr allerdings nicht dabei John den Rücken zu zudrehen.

"Das interessiert mich nicht. Ich habe in meinem leben schon öfter Ohrfeigen bekommen. Außerdem macht ein wenig Widerspenstigkeit die Frauen noch anziehender, Lady Diana. Ihr solltet Euren Vater einfach da raus lassen, dann tue ich es vielleicht auch, solange er mir keinen Grund gibt."
John lächelte nachsichtig. "Ihr werdet Eure Meinung noch ändern, dafür sorge ich."
Er sah ihr nach, als sie sich abwandte und überlegte einen Moment sie aufzuhalten. Doch John entschied sich anders, für diesmal würde er sie davon kommen lassen, er wollte sie ja nicht gleich völlig verängstigen und seine Mutter auf den Plan rufen.
Möglicherweise ergab sich beim nächsten Mal die Gelegenheit sich zu nehmen, was er wollte.

Diana

Zwei Tage war es her, dass sie Prinz John im Garten begegnet war und seit zwei Tagen war Diana rastlos. Seine Worte schienen sie zu verfolgen wie ein Schatten und wenn sie ihn in der Halle sah, setzte ihr Herz jedes Mal einen kurzen Moment aus, weil sie daran denken musste, was für einer Gefahr sie an diesem Abend eigentlich nur knapp entkommen war - und das sie noch lange nicht aus dem Weg war.
Mit einem Mal strengte es sie ungemein an hier zu sein, denn ihr Leben einfach normal weiter zu führen, während John durch ihre Gedanken geisterte, war nicht gerade einfach.
Heute hatte sie sich daher in ihrer freien Zeit ein Pferd aus den Stallungen geholt und war ausgeritten, allein, damit sie dem Hof entkommen konnte und für eine Zeit lang unbeobachtete ihren Gedanken nachhängen konnte. Sie genoss die Sonne auf ihrer Haut, den Wind in den Haaren, aber ganz besonders das Zwielicht, das im Wald herrschte und das ihr immer einen gemütlichen Eindruck vermittelte.
Sie ließ ihre Stute am langen Zügel den Weg entlang schreiten und hielt schließlich an als sie auf eine winzige Lichtung an einem Bach stieß. Lächelnd glitt sie aus dem Sattel, band die Zügel ihres Pferdes so zusammen, dass sie nicht hinein treten, aber in Ruhe fressen konnte und ging langsam über die Wiese bis hin zu dem klaren Bach. Dort ging sie in die Hocke und schöpfte etwas von dem klaren, frischen Wasser um einen Schluck zu trinken und sich zu erfrischen. Sie liebte solche Momente, hier draußen alleine in der Natur ...

John hatte in den letzten beiden Tagen immer wieder einen kurzen Blick auf Diana erhascht, aber keine Gelegenheit gefunden sich ihr wieder zu nähern. Heute aber hatte sie ihm eine Vorlage geliefert, um ein erneutes Treffen herbei zu führen. Sein Jagdinstinkt war geweckt. Diana war alleine auf einen Ausritt verschwunden und so hatte auch er seinen Hengst satteln lassen um ihr zu folgen.
Es war nicht schwierig zu erraten, wohin es sie getrieben hatte und schließlich wurde er bei der kleinen Lichtung fündig, die immer zu einer Rast einlud.
Sie hockte am Fluss und wieder einmal war er beeindruckt von ihrer Schönheit. John trieb sein Pferd auf die Lichtung, ehe er es zügelte.
"Was für eine Überraschung Euch hier so allein zu treffen, Mylady. Ich dachte, Ihr bräuchtet die Gesellschaft einer Anstandsdame?"

Diana

Diana hatte sich gerade das Gesicht mit dem frischen Wasser ein wenig benetzt als sie ein verräterisches Rascheln hörte. Sie erhob sich, wandte sich um und hätte um ein Haar aufgestöhnt. Das konnte doch wirklich kein Zufall mehr sein, oder? Er musste ihr gefolgt sein ...
"Im Normalfall nicht, aber mit Euch in der Nähe wäre eine Anstandsdame nur ratsam." erklärte Diana möglichst gelassen und ging zu ihrer Stute hinüber. Am besten sie stieg einfach wieder auf und ritt weiter. Wenn sie Pech hatte, würde er sie begleiten, aber dann gab sie ihm immerhin keine Chance irgendetwas anderes zu versuchen.
"Und es kann Euch wohl kaum so sehr überraschen, mich hier vorzufinden, schließlich seid Ihr mir gefolgt, nicht wahr?" bemerkte sie trocken als sie die Zügel ihrer Stute wieder löste.

John stützte sich vorn auf seinen Sattel und beobachtete amüsiert, wie sie Anstalten machte die Flucht zu ergreifen. "Aber warum? Ich habe Euch bisher nichts getan oder seht Ihr das anders? Hier wird uns niemand zufällig sehen, wir sind ganz allein. Warum also habt Ihr es plötzlich so eilig?", fragte er gelassen und hob dann die Augenbraue.
"Wie kommt Ihr darauf? Glaubt Ihr, ich hätte nichts Besseres zu tun als Euch zu folgen?" Er schnalzte mit der Zunge. "Was Ihr mir unterstellt...Es ist allerdings nicht gerade höflich nun einfach zu verschwinden. Ich dachte, wir könnten uns wieder so nett unterhalten wie das letzte Mal, Ihr geht mir schließlich seitdem aus dem Weg."
John lenkte seinen Hengst dicht neben ihre Stute und glitt aus dem Sattel.

Diana

"Die Betonung liegt auf bisher. Eure Absichten habt Ihr ja bei unserem letzten Treffen schon deutlich genug gemacht." erwiderte Diana und war erleichtert darüber, dass ihre Stimme ruhig klang. Tatsächlich machte es sie nervös, dass John sie ausgerechnet hier draußen gefunden hatte. Im Garten vor zwei Tagen hatte er sich vielleicht noch zurück gehalten, aber hier? Hier, wo niemand plötzlich hinter einem Rosenbusch hervor kommen konnte?
"Man sollte meinen, Ihr hättet besseres zu tun. Aber so wie ich Euch bisher kennen gelernt habe, schien mir die Schlussfolgerung mehr als nahe." Diana biss die Zähne aufeinander als John sein Pferd direkt neben ihres lenkte, noch ehe sie überhaupt Anstalten hatte machen können sich in den Sattel zu schwingen.
"Wenn Ihr den Eindruck habt, ich ginge Euch aus dem Weg, solltet Ihr einmal hinterfragen woran das liegen könnte." erwiderte sie und umschloss die Zügel ihrer Stute ein wenig fester. "Und nun wäre ich dankbar, wenn Ihr mich aufsteigen ließet, ich bin eigentlich schon viel zu lange hier draußen, Eure Mutter wird mich sicher in Kürze schon vermissen und ich will keinen schlechten Eindruck hinterlassen."

"Es kränkt mich führwahr, dass Ihr immer noch so schlecht von mir denkt. Meine Absichten haben sich nicht geändert, aber das bedeutet dennoch nicht, dass ich Euch etwas Böses will. Ihr solltet einfach ein wenig offenherziger sein."
John schnaubte belustigt. "Ihr irrt Euch. Ich wollte hier Rast machen und war sehr erfreut Euch hier ebenfalls anzutreffen. Ich habe die Unterhaltung mit Euch vermisst, Lady Diana."
Er machte eine wegwerfende Geste. "Ich habe Euch keinen Anlass zu diesem Verhalten gegeben. Indes wird meine Mutter sicher ein paar Minuten länger auf Euch verzichten können. Ihr werdet keinen schlechten Eindruck hinterlassen."
John ließ sein Pferd los und legte den Arm um Dianas Taille, um sie an sich zu ziehen. "Ihr solltet Euch nicht so zieren, das habt Ihr lange genug getan."

Diana

"Offenherziger? Ihr habt gut reden, Ihr seid ein Mann. Euch Männern können diese Dinge egal sein. Aber ich bin eine Frau! Wenn Ihr mich entehrt, kann ich froh sein wenn ich irgendwann einen alten, griesgrämigen Grafen finde, der mich noch heiraten will, weil niemand sonst mich haben will. Ihr sagt, Ihr wollt mir nichts Böses? Ich denke aber doch. Und wollen wir lieber gar nicht erst davon anfangen, wie sehr Ihr mein Leben zerstören würdet, würdet Ihr mir einen Bastard anhängen. Nein, mein Prinz, in dieser Sache kann ich wirklich nicht offenherziger sein." erwiderte Diana entschlossen.
Als John sein Pferd los ließ, machte Diana einen Schritt nach vorne, hoffte, den Sattel ihres Pferdes zu erreichen bevor er reagierte, doch da hatte John schon den Arm um ihre Taille gelegt und sie an sich gezogen. Diana spannte sich an und warf ihm einen zornigen Blick zu. "Lasst mich los!" forderte sie erbost, legte die Hände auf seine Brust und versuchte ihn von sich weg zu drücken. "Ihr habt kein Recht das zu tun." erinnerte sie ihn, überrascht darüber, dass ihre Stimme lediglich wütend klang, keine Furcht war darin zu hören. Zumindest die Genugtuung würde sie ihm nicht bereiten und wie ein verschrecktes Ding zu jammern beginnen.

"Ach, Ihr solltet die Dinge nicht so schwarz sehen. Für so ein hübsches Ding wie Euch findet sich immer ein Ehemann, Jungfrau oder nicht. Selbst mit einem Bastard. Das bewiese immerhin, dass Ihr fruchtbar seid. Einen Mann für Euch würde ich schon aufzutreiben wissen, das überlasst nur mir. Ihr seht also, die Dinge sind nicht so schrecklich wie Ihr glaubt."
John lachte leise, dachte aber nicht daran Diana loszulassen. "Ich möchte Euch aber nicht loslassen. Am liebsten würde ich Euch hier und jetzt ins Gras legen und mir nehmen, was ich will, aber wenn Ihr etwas williger wärt, wäre das verlockender. Ich habe jedes Recht, Liebes, ich bin ein Prinz."
Er musste ihr immerhin zugute halten, dass sie sich ihre Angst nicht anmerken ließ. "Kein Grund so widerborstig zu sein. Fürs Erste soll mir ein Kuss genügen."
John hatte vom ersten Moment an wissen wollen, wie sich ihre Lippen anfühlten und so zog er sie näher, um ihr einen Kuss auf den Mund zu geben.

Diana

Diana schnaubte verächtlich. "Wie beruhigend." bemerkte sie abfällig, aber gleichzeitig wurde ihr auch ein wenig flau im Magen, wenn sie darüber nachdachte, wie leicht John sie womöglich tatsächlich an irgendeinen seiner Männer verhökern konnte. Sicher, ihr Vater würde das nicht so ohne weiteres zulassen, aber was für eine Wahl würde sie denn noch haben, wenn sie entehrt und am Ende womöglich tatsächlich schwanger war?
Diana verengte die Augen. "Auch ein Prinz kann nicht alles tun und lassen was er will." hielt sie ihm vor, doch bevor sie noch mehr erwidern konnte, hatte John auch das letzte bisschen Distanz überbrückt und küsste sie. Diana war so perplex, dass sie sich einen Moment lang überhaupt nicht rührte.
Dann übernahm ihr Instinkt, der einfach nur darauf aus war, John schnell los zu werden und ohne weiter darüber nachzudenken, zog sie rasch das Knie in die Höhe, um John an seiner empfindlichsten Stelle zu treffen. Das würde ihn schon von ihr weg treiben.

"Oh doch, ich kann sehr wohl.", erwiderte John ein klein wenig triumphierend. Einen Moment lang glaubte er beinahe, sie würde den Kuss einfach dulden und vielleicht beginnen ihn zu erwidern. Dann jedoch tat sie etwas recht undamenhaftes und John hielt sich stöhnend den Schritt.
Das war nun wirklich schmerzhaft... Gleichzeitig kochte aber auch der blanke Zorn in ihm hoch. Wie konnte sie es wagen das zu tun?
Bevor sie ihr Pferd erreichen konnte, packte er sie um die Taille und drängte sie an den nächsten Baum. "Was glaubst du, wer du bist, Miststück?", zischte er wütend. "Das lasse ich mir nicht bieten." Er hatte sie in Ruhe lassen wollen, aber nicht so, daher begann er auch ihr Kleid zu öffnen, um ihre Brüste zu entblößen. Er wollte sie! Wollte ihr zeigen, dass er das Sagen hatte!

Diana

Für einen Moment ließ John von ihr ab und sein Stöhnen in ihren Ohren wandte Diana sich ab, um zu ihrer Stute zu laufen, doch da packten sie bereits wieder zwei starke Arme und sie fand sich mit dem Rücken an einen Baum gepresst wieder. "Nein!" Es war ein verzweifelter, vor allem aber zorniger Laut. Wie hatte er sich nur so schnell davon erholen können? Und in was hatte sie sich selbst damit nun hinein manövriert?
"Ich bin Diana of Cornwall!" warf sie ihm fast genauso zornig an den Kopf. "Und ich verspreche Euch, wenn Ihr das tut, wird mein Vater dafür sorgen, dass Ihr nie wieder eine Frau anrührt!" zischte sie, musste aber schwer schlucken als John so ohne weiteres ihr Kleid zu öffnen begann.
Sie stemmte ihre Hände gegen seine Schultern und versuchte ihn mit aller Kraft von sich zu drücken, auch wenn sie wusste, dass sie gegen ihn wohl kaum eine Chance haben würde.

Seine Männlichkeit schmerzte immer noch ein wenig, aber der Schmerz wurde langsam aber sicher von Wut und aufkommender Erregung verdrängt. Sie war so ein schönes Ding, dass sie so widerspenstig war, machte sie nur noch anziehender.
"Ihr werdet es ihm gar nicht sagen, Ihr werdet Euch viel zu sehr schämen, so wie ich Euch kennengelernt habe."
Er sammelte ihre Hände von seiner Brust, umfasste ihre Handgelenke mit einer Hand und drückte sie über ihren Kopf, während die freie Hand über ihr Dekolletee abwärts strich. Wie gut sie sich doch anfühlte... Rasch begann er seine Hose aufzuschnüren und ihr schließlich die Röcke hochzuschieben, damit er sich nehmen konnte, was er wollte.
Mochte er auch nicht mit Richards Statur mithalten können, die Kraft ein Mädchen zu bändigen hatte er allemals.

Diana

"Ach ja? Wenn Ihr Euch da mal nur nicht zu sicher seid." zischte sie leise und versuchte gegen seinen Griff anzukommen, konnte aber nicht verhindern, dass er ihre Hände über ihren Kopf drückte und sie dort scheinbar mühelos hielt.
Diana biss die Zähne zusammen als Johns freie Hand so ungeniert über ihre Brüste wanderte und sie musste einen Moment lang die Augen schließen. Wie hatte all das passieren können? Wie nur war es soweit gekommen, dass sie ihm hier nun so ausgeliefert war? Und vor allem: wie sollte es danach weiter gehen.
Diana öffnete die Augen wieder als John gerade seine Hosen aufschnürte und dann ihre Röcke nach oben schob. Das war der Moment in dem sie entschied, es einfach über sich ergehen zu lassen. Keinen Laut wollte sie mehr über ihre Lippen kommen lassen. Sie würde ihn weder verfluchen, noch würde sie jammern ... die Genugtuung wollte sie ihm nicht geben. Wenigstens den Spaß wollte sie ihm verderben, wenn sie sonst schon nichts gegen ihn ausrichten konnte.

"Ich bin mir sicher. Aber es ist mir auch egal, ich habe vor Euren Drohungen keine Angst." Wie im Rausch machte er sich daran sein Werk zu beenden und drang stöhend in sie ein, ehe er sich bewegte. Er hatte gehofft, sie würde ihn anflehen aufzuhören, sich vielleicht darauf einlassen oder ihn beschimpfen. Aber diese vollkommene Reglosigkeit behagte ihm nicht und so beeilte er sich zum Ende zu kommen, konzentriert auf ihre weiche Haut.
"Warum heulst du nicht, Weib?", fragte er schließlich verständnislos, damit er fertig war und zog sich zurück. Es überraschte ihn selbst, aber die Genugtuung, die er sonst verspürte, blieb aus. Es war wie ein fader Beigeschmack.