Joanna & William
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Joanna & William

Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
 
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 William und Joanna - 1192

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GreyStorm




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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyDi Dez 12, 2017 9:54 pm

Edward

Edward lächelte versonnen. "Ja, England ... England und meine Familie. Meine Kinder ... Gabriel, Michael, Raphael, Juliana ... großer Gott, es ist so lange her. Mein Jüngster wird mich vermutlich nicht einmal erkennen, Raphael war noch so klein als wir aufgebrochen sind. Und für Gabriel wird es Zeit, dass er seine Knappenausbildung irgendwo beginnt. Wie sehr sie mir alle fehlen. Auch Helene. Wirklich, bei all den Differenzen die wir hatten, ich freue mich darauf sie wieder zu sehen." erklärte Edward und unterdrückte mit Mühe ein sehnsüchtiges Seufzen. Er wollte nach Oxford und nach Pembroke, um seine Liebsten wieder zu sehen.
Edward fuhr sich kurz durch den roten Schopf. "Es war ... völlig verrückt. Wir hatten kurz in Sizilien angelegt, um noch etwas Proviant aufzunehmen, da erfuhren wir, dass Philippe die französischen Häfen hatte sperren lassen, also wollten wir die Adria hinauf segeln. Dort sind wir aber in einen aberwitzigen Sturm geraten und wurden von unserer Flotte getrennt. Ich habe keine Ahnung wie viele von ihnen irgendwo anders an Land gelangt sind, wir sind jedenfalls in der Nähe von Aquileia gelandet und Richard entschied, dass wir über die Alpen nach Bayern gehen würden. Dort hätten Mathilda und ihr Mann Heinrich und helfen können. Wir gaben uns als Pilger aus, aber offensichtlich nicht allzu überzeugend. Vor Wien hat man uns aufgegriffen, Herzog Leopold ließ uns gefangen nehmen und ich habe es allein seiner Gier zu verdanken, dass ich als Bote hier her kommen durfte und er nicht noch länger gewartet und dann einen seiner Männer geschickt hat." berichtete Edward seine Geschichte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyDi Dez 12, 2017 10:21 pm

Joanna

"Oh, bestimmt wird er das. Kinder spüren so etwas. Raphael wird spüren, dass du sein Vater bist, auch wenn er dich nicht erkennt. Und Gabriel ist im Momet in Truro. Helene und er fanden, es sei das Beste, wenn er schon einmal ein wenig hinein schnuppern kann, bis du zurückkommst. Robert hat ihn unter seine Fittiche genommen. Bald siehst du sie alle wieder und sie freuen sich sicher sehr auf dich....so wie wir."
Joanna lauschte aufmerksam und wurde ein wenig blass.
"Herrje, was ihr durchgemacht habt....umso glücklicher bin ich, dass du als freier Mann vor mir stehst...Du wirst sehen, es kommt alles wieder ins Lot. Wir müssen Richard frei bekommen."
Sie küsste ihn auf die Wange.
"Nun werde ich dich deinem verdienten Schlaf überlassen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyDi Dez 12, 2017 11:01 pm

Edward

Edwards Herz schlug ihm fast bis zum Hals als er das zweite Mal innerhalb kürzester Zeit sein Pferd in einem vertrauten Burghof zügelte. Oxford. Er war zu Hause. Zwar hatte er damit geliebäugelt Gabriel zunächst aus Truro zu holen, dann jedoch entschieden, dass er ihn später abholen würde und dann konnten sie gemeinsam nach Pembroke. Zumal Helene sicher enttäusch gewesen wäre, wäre er nicht als erstes nach Oxford gekommen.
Er glitt aus dem Sattel und atmete tief durch. Wie gut es tat wieder in England zu sein. So konnte er wenigstens für kurze Zeit verdrängen, was ihnen noch alles bevorstand, damit sie Richard frei bekamen. Und zudem half der Anblick seiner Frau, die gerade in den Burghof getreten war, seine Laune zu heben. Beinahe ungewöhnlich achtlos warf Edward einem Stallburschen die Zügel seines Pferdes zu, dann eilte er mit großen Schritten über den Hof auf Helene zu. Sie erschien ihm ganz besonders hinreißend nach all der Zeit. Ihre Gesichtszüge waren ein wenig angespannt, fiel ihm auf, aber bei solch einem Wiedersehen reagierten viele Leute sehr unterschiedlich hatte er in den letzten Tagen festgestellt.
"Helene!" Ehe sie reagieren konnte, schloss Edward sie stürmisch in die Arme, hob sie hoch und drehte sich lachend mit ihr einmal im Kreis. "Helene, ich bin wieder daheim ... endlich ..." Edward lachte befreit auf, dann beugte er sich vor und gab ihr einen Kuss. Es war verrückt, wie sehr er sie doch manches Mal vermisst hatte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyDi Dez 12, 2017 11:25 pm

Helene

Helene hatte kaum ein Auge zugetan, seit ein Bote Edwards Rückkehr verkündet hatte. Jetzt würde alles zerbersten. Sie konnte eine Zeit lang versuchen Edward mit der selben geschichte über Theresa zu täuschen wie alle Anderen hier, aber wie lange das gut gehen würde? Es würde eine schwere Zeit für sie und Alexander werden.
Nun stand sie pflichtschuldig im Burghof, als Edward einritt und war beinahe überrascht, wie euphorisch und überschwänglich er sie begrüßte. Das bereitete ihr nur ein noch größeres schlechtes Gewissen.
"Ja, das bist du. Du bist hier sehr vermisst worden.", erwiderte sie mit einem aufgesetzten Lächeln. Sie hatte doch eigentlich solche Angst....
"Die Kinder werden außer sich sein, wenn sie dich sehen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyDi Dez 12, 2017 11:43 pm

Edward

Edward grinste leicht. "Das trifft sich gut, ich habe euch nämlich auch sehr vermisst." erklärte er und strich Helene zärtlich über die Wange. "Und ich kann es kaum abwarten sie zu sehen. Sie müssen so furchtbar groß geworden sein in all der Zeit ..." sinnierte Edward und sah Helene ein wenig forschend in die Augen. "Was ist, bist du mir noch immer gram, weil ich so lange weg war?" fragte er dann leise und küsste Helene noch einmal zärtlich, regelrecht spielerisch auf die Lippen. "Aber jetzt hast du mich ja wieder, hm? Und ich verspreche dir, dass ich heute Nacht wieder gut machen werde, was wir in den letzten Jahren versäumt haben." wisperte Edward Helene ins Ohr und zwinkerte ihr verschwörerisch zu. Er hätte nichts dagegen gehabt sie gleich in ihre Gemächer zu führen, aber er wollte auch die Kinder so dringend wieder sehen.
"Wo hast du die zwei Racker denn gelassen?" erkundigte er sich daher zunächst einmal.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyDi Dez 12, 2017 11:52 pm

Helene

"Das sind sie, sie sind fleißig gewachsen und wahrlich groß geworden. Du wirst sie kaum wiedererkennen.", erwiderte Helene nicht ohne Stolz. Die Beiden hatten sich prächtig entwickelt und das auch ohne die Anwesenheit ihres Vaters.
"Vielleicht bin ich das?", antwortete sie leichthin um ihn etwas abzulenken. Sie wollte ihm nicht so nahe sein. Sie war immer noch sehr enttäuscht und vor allem wollte sie Alexander auch nicht hintergehen. "Die Beiden sind oben in unseren Gemächern und spielen ein wenig."
Und Theresa war auch dort, wie sollte sie ihm das denn nur erklären? Das würde nicht einfach werden.
"Komm, ich bringe dich zu ihnen."
Sie führte ihn die Treppen hinauf und als er die Tür öffnete, wartete sie nur schon auf die Frage nach dem blonden Engelchen...
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyMi Dez 13, 2017 12:07 am

Edward

"Gut so, wenn sie einmal ordentliche Kerle werden wollen, müssen sie fleißig wachsen." bemerkte Edward zufrieden, zog dann aber leicht eine Augenbraue in die Höhe. "Vielleicht? Ah, ich sehe schon, ich werde einiges wieder gut machen müssen." erwiderte er heiter, war tatsächlich aber etwas enttäuscht, dass Helene sich scheinbar so wenig über seine Rückkehr freute.
Sie ließ ihm auch gar keine Zeit sie etwas milder zu stimmen, sondern führte ihn sogleich hinein, damit er seine Söhne sehen konnte.
Doch als Edward erst über die Schwelle getreten war, war Helenes Verstimmung fürs erste ohnehin vergessen. Die kleinen Köpfe wandten sich zu ihm herum und im nächsten Moment sprang zumindest Michael auf und rannte auf ihn zu. "Vater!" Das helle Stimmchen überschlug sich fast vor Aufregung und Edward ging in die Hocke, um seinen Sohn in die Arme zu schließen, der ihm förmlich um den Hals fiel. "Michael, mein Junge ... du erkennst mich noch." murmelte Edward lächelnd und zerzauste dem Jungen den ohnehin etwas wirren Schopf. "Und wie groß du geworden bist. Fast schon ein richtiger Mann, hm?" Michaels Augen leuchteten überglücklich und die kleinen Ärmchen schlangen sich so fest um Edwards Hals als hätte der Junge beschlossen ihn nie wieder los zu lassen. Edward war selig. Wenigstens diese Begrüßung fiel so aus wie er es sich erhofft hatte. Dann sah er zu seinem zweiten Sohn hinüber, der ebenfalls aufgestanden und näher gekommen war, allerdings deutlich zögerlicher als sein Bruder. "Na Raphael, du hingegen kannst mich ja auch gar nicht erkennen, hm? Du warst noch so klein als ich gegangen bin." stellte Edward ein wenig wehmütig fest. Zögerlich kam Raphael noch einen Schritt näher. "Bist du mein Vater?" fragte er dann leise und Edward lachte befreit auf. "Ja, stell dir vor, der bin ich. Komm her, ja?" schlug er vor und streckte dem Jungen eine Hand entgegen. Raphael sah ihn ein wenig unsicher an, dann huschte der Blick zu der ausgestreckten Hand und von dort zu Helene. Edwards Herz setzte kurz aus, doch dann sah der Junge ihn wieder an, legte seine kleine Hand in die große Pranke seines Vaters und kam zu ihm.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyMi Dez 13, 2017 1:56 pm

Helene

"Das werden sie Beide, da bin ich mir ausgesprochen sicher." Es war so schwer Edwards Heiterkeit entgegen zu treten und nicht gleich aufzufallen. Sie hoffte nur, dass die Jungs nichts dazu sagten. Sie hatte ihnen eingeschärft zu niemandem etwas über Theresa zu sagen außer die Geschichte, die die Leute hier kannten. Das war eine schwere Aufgabe für die Kinder, aber da sie Theresa liebten, wollten sie sich sehr bemühen. Und eine enge Bindung zu ihrem Vater hatten sie ohnehin nicht.
Michael erkannte ihn aber dennoch und begrüßte ihn überschwänglich, was Edward von ihrem eigenen Verhalten ablenkte.
"Natürlich, Vater!", erwiderte er eifrig und schloss die Augen, als er sich an seinen Vater schmiegte. Raphael war deutlich verhaltener, war er doch viel kleiner gewesen. Sie nickte ihm aufmunternd zu, als er sich mit einem Blick bei ihr versichern wollte und so griff er nach der Hand seines Vaters, um sich ihm zu nähern und ihn kennenzulernen.
Helene bewegte sich langsam und hob Theresa auf den Arm, die auf dem Fell am Boden saß und gespielt hatte. Edward würde sie ohnehin entdecken und nachfragen...Blieb nur zu hoffen, dass er ihre Geschichte glaubte, obwohl Theresa ihr so sehr ähnelte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyMi Dez 13, 2017 2:38 pm

Edward

Edward war überglücklich, dass Michael sich so vertrauensvoll an ihn schmiegte und wenigstens einer hier seine Rückkehr so freudig aufnahm. "Gut so. Wenn du so fleißig weiter wächst, wird aus dir eines Tages noch ein gefeierter Ritter." Erwiderte Edward stolz und konnte daher auch darüber hinweg sehen, dass Raphael erst Helenes Aufmunterung bedurfte. Es war ja auch durchaus verständlich, der Junge war noch so winzig gewesen damals. Edward setzte sich auf den Boden und zog Raphael vorsichtig mit auf seinen Schoß. "Und wir beide werden uns in der nächsten Zeit erst einmal richtig kennenlernen, nicht wahr?" Edward schenkte seinem Jüngsten ein liebevolles Lächeln. "Und ihr müsst mir alles erzählen was ihr in meiner Abwesenheit getrieben habt, was euch besonders viel Spaß macht, wo ihr gerne seid ... ich will alles wissen. Und wenn ihr mögt erzähle ich euch, was ich im Heiligen Land erlebt habe. Wie klingt das?" Schlug Edward vor, dann wanderte sein Blick zum ersten Mal zu Helene hinüber, die ein kleines Mädchen auf den Arm genommen hatte. Edward stutzte kurz, schüttelte dann aber über sich selbst den Kopf. Nein, die kleine war zu jung um seine Tochter zu sein. Er lächelte sanft. "Wen hast du denn da noch eingesammelt?" Erkundigte er sich neugierig. Vielleicht war es die Tochter der Kinderfrau. Und warum auch nicht, Edward hatte kein Problem damit wenn seine Kinder mit denen der Bediensteten aufwuchsen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyMi Dez 13, 2017 6:44 pm

Helene

Michael nickte zustimmend. "Oh ja! Bringst du mir jetzt bei mit einem Schwert zu kämpfen?" Langsam kam er schließlich in ein Alter, in dem er ein Schwert halten und der Grundstein für eine Knappenlaufbahn gelegt werden konnte.
Die beiden Jungen waren begeistert und auch Raphael taute langsam auf, als er sich auf dem Schoß seines Vaters befand. Er nickte eifrig.
"Oh ja, das klingt gut!", befanden beide Kinder einstimmig. Ihr Vater hatte bestimmt spannende Geschichten zu erzählen.
Helene erwiderte Edwards Blick und war schon einmal froh, dass er nicht feindselig reagierte, obwohl Theresa sich vertrauensvoll an ihre Schulter geschmiegt hatte.
"Das ist Theresa.", begann sie langsam. "Sie...sie ist meine Ziehtochter. Ich war eine Zeit lang im Kloster um zur Ruhe zu kommen und ihre Mutter ist dort bei der Geburt gestorben. Ich konnte sie nicht dort lassen, Edward. Also...gehört sie jetzt zu uns. Und ich wollte so gern eine Tochter."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyMi Dez 13, 2017 10:11 pm

Edward

Edward sah seinen Sohn ein wenig überrascht an, lächelte dann aber. "Wenn du möchtest, sehr gerne." versicherte er und nahm sich vor, bei Gelegenheit ein kleines Holzschwert für den Jungen anzufertigen.
Wohlwollend betrachtete er seine beiden Söhne. Wie schön es doch war endlich wieder hier zu sein. Und wenn er Gabriel auch erst einmal wieder bei sich hatte und Hanna und Juliana zurück geholt hatte, würde es perfekt sein.
Edward sah zu Helene hinüber und sah sie verwirrt an. "Du warst im Kloster?" fragte er verblüfft, aber diese Dinge sollten sie vermutlich besser später alleine besprechen, also bohrte er nicht allzu tief weiter, sondern nickte langsam. "Ich verstehe. Nun, wenn sie niemanden sonst mehr hat, soll sie mir willkommen sein. Es gibt wohl nichts schrecklicheres als ohne Eltern aufwachsen zu müssen. Und wenn wir ihr das ein wenig ersetzen können, umso besser." beschied er dann mit sanftem Lächeln.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyMi Dez 13, 2017 10:47 pm

Helene

Helene hob leicht die Schultern. "Das war ich....und es hat gut getan. Ich werde es dir später genauer erklären."
Aber sie war so dankbar, dass Edward Theresa freundlich aufnahm und sie nicht gleich ablehnte. So konnte sie die Fassade vielleicht etwas länger wahren. Aber wozu? Wie sollte es nur weitergehen? Wie sollte sie diese Lüge weiterleben?
"Sie hat niemanden und ich...konnte einfach nicht anders. Sie gehört jetzt zur Familie. Sie ist so klein gewesen, sie wird sich nichts Anderes vorstellen können. Sie erinnert sich ja nicht an ihre Mutter. Du willst sicher etwas essen, nicht wahr? Soll ich dir ein Bad vorbereiten lassen?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyMi Dez 13, 2017 11:04 pm

Edward

Edward nickte lediglich. Ihm gefiel nicht so recht, dass Helene Oxford offenbar für längere Zeit verlassen hatte, aber er wusste, dass sein Stewart ein fähiger Mann war und da hier noch ein Stein auf dem anderen stand, war wohl alles gut gegangen. Und wenn es Helene gut getan hatte, warum nicht?
Edward betrachtete das Mädchen auf Helenes Arm einen Moment lang und nickte dann. "Nun, ich hab nichts gegen eine große Familie." erklärte er gelassen. "Und gegen eine Tochter schon gar nichts. Bring sie her, hm? Dann können wir uns auch gleich miteinander bekannt machen."
Edward grinste leicht. "Oh, ich bin noch nicht sehr hungrig. Aber ein Bad klingt verlockend. Besonders, wenn du mir dabei ein wenig Gesellschaft leistest ..." stellte er mit vielsagendem Lächeln in Aussicht. Er sehnte sich nach seiner Frau und wenn er ehrlich war, würde er lieber jetzt als später mit ihr seine Rückkehr feiern.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyMi Dez 13, 2017 11:23 pm

Helene

"Das freut mich sehr zu hören. Sie ist auch wirklich niedlich..." Helene brachte ihm das Mädchen, damit er sich mit ihr bekannt machen konnte. "Theresa wird dich mögen..."
Sie gab ihm die Kleine, denn schließlich konnte Edward gut mit Kindern und sie hatte kein Bedenken, dass er gut mit ihr umging.
Sie wandte sich zur Tür und gab dem Diener auf ein Bad zu richten. Helene wusste ganz genau, was Edward sich erhoffte, aber sie konnte einfach nicht. Nur wie sollte sie sich da herausreden? Das würde schwierig werden.
"Bald ist dein Bad bereit.", sagte sie mit einem Lächeln.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyMi Dez 13, 2017 11:37 pm

Edward

Edward hatte es genossen mit seinen Söhnen und auch der kleinen Theresa zusammen zu sitzen. Das Mädchen hatte recht schnell Zutrauen gefasst und sich auf seinem Schoß an ihn gekuschelt während Michael und Raphael ihre liebsten Spielsachen gebracht und ihrem Vater aufgeregt davon erzählt hatten.
Es waren so unbeschwerte Momente gewesen in denen Edward hatte verdrängen können, wie viel Arbeit und Mühe noch vor ihm lag und eine Zeit lang hatte er sich einfach an den Kindern erfreuen können.
Dann schließlich war Helene gekommen, hatte erklärt, dass das Badewasser bereit war und angeboten, die Kinder zu ihrer Kinderfrau zu bringen.
Fast ein wenig wehmütig hatte Edward eingewilligt, aber das Bad würde ihm gut tun und die Kinder würde er später ja wieder sehen. Außerdem würden Helene und er endlich Zeit für sich haben, sobald sie zurück kehrte.
Gemächlich befreite er sich von seinen Stiefeln, Wams und Hemd und hielt dann kurz eine Hand in das angenehm warme Wasser, ehe er sich auch daran machte seine Hosen auszuziehen. Wie gut es tun würde einfach in dem warmen Wasser entspannen zu können.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyMi Dez 13, 2017 11:57 pm

Helene

Helene hatte die Kinder zu ihrer Kinderfrau gebracht, damit diese ein bisschen auf die Kleinen acht gab, während sie in Ruhe mit Edward sprach.
Sie kehrte zu ihm zurück, als er gerade in den Badezuber gestiegen war und setzte sich auf einen kleinen Schemel neben dem Zuber.
"Wie war deine Reise? War sie angenehm? Du kommst aus Bordeaux?" Sie war recht froh, wenn sie ihn so in ein Gespräch verwickeln konnte.
"Du hast hier gefehlt." Aber wenigstens hatte sein Stewart sich mit ihr arrangiert, sodass der Betrieb reibungslos gelaufen war.
"Oxford ist in gutem Zustand."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyDo Dez 14, 2017 8:55 am

Edward

"Angenehm?" wiederholte Edward und klang dabei ein wenig verwundert. Das Wort angenehm wäre ihm im Zusammenhang mit seiner Rückkehr schon länger nicht mehr in den Sinn gekommen. Aus Wien nach Bordeaux war er geritten als sei der Teufel hinter ihm her und auf dem Weg nach England hatte er sich auch nicht gerade geschont. Es war einfacher gewesen, weil er nicht mehr durch feindliche Gebiete kam, aber dennoch war er in Eile gewesen und in London angekommen, hatte er Eleonore die Nachrichten von Richards Gefangennahme gebracht und war anschließend ins Bett gefallen, um einen Tag lang durch zu schlafen. "Nein, angenehm kann man es wohl nicht unbedingt nennen." überlegte er und wiegte leicht den Kopf hin und her. "Mehr oder weniger aus Bordeaux. Ich habe kurz in London Halt gemacht, um Eleonore wichtige Informationen zu bringen." erklärte Edward und verspürte gerade nicht den Drang Helene zu erzählen, was geschehen war. Später sicherlich, aber nicht jetzt.
Er betrachtete seine Frau, die noch immer auf dem Schemel neben dem Badezuber saß und fragte sich, wie es ihr gelang nach all der Zeit einfach gelassen da zu sitzen, während er Mühe hatte sich davon abzuhalten sie einfach zu sich ins Wasser zu ziehen. Irgendetwas stimmte nicht, aber Edward hatte keine Vorstellung, was. Er streckte die Hand nach ihr aus. "So? Hab ich das?" fragte er leise. "Dann sei doch so gütig und komm her, hm? Oxfords Zustand interessiert mich gerade recht wenig. Komm her, Helene ... lass mich dir zeigen, wie sehr du mir gefehlt hast." schlug Edward leise mit einem Lächeln auf den Lippen vor.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyDo Dez 14, 2017 11:34 am

Helene

"Das tut mir leid....Ich weiß ja nicht, was geschehen ist, uns erreichen eher selten Botschaften.", erwiderte sie dann. "Wie steht es in London? Geht es Eleonore gut?" Sie mochte die Mutter des Königs gern, die immer so große Würde ausstrahlte und der man ihr Alter nicht ansah.
Helene überlegte fieberhaft, wie sie aus dieser Situation herauskam. Sie konnte einfach nicht zu ihm in diesen Zuber steigen, das brachte sie nicht über sich. Nicht jetzt, da sie Alexander kannte und liebte. Sie konnte ihn nicht hintergehen.
"Oh, Edward..." Sie brachte sich immerhin dazu ihm einen sanften Kuss zu geben. "Ich kann nicht." Das war vielleicht die Chance ihn ein paar Tage fern zu halten. "Ich...bin gerade unpässlich, weißt du. Es tut mir wirklich leid."
Sie versuchte ein zeknirschtes Gesicht zu machen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyDo Dez 14, 2017 11:43 am

Edward

Edward seufzte leise. "In diesem Fall ist es gut, dass ihr hier noch nichts davon gehört habt, das bedeutet, dass unser Plan es vorerst geheim zu halten, aufgegangen ist." erwidert Edward und fuhr sich durch den unbändigen Rotschopf. "Richard wird von dem Herzog von Österreich gefangen gehalten. Dessen Männer haben uns vor Wien festgenommen und ich durfte nur nach einigem Hin und Her und großen Zugeständnissen Wien verlassen, um als Bote her zu kommen." berichtete Edward die verkürzte Version, dann hob er leicht die Schultern. "Die Königinmutter ist bei guter Gesundheit, aber die Gefangennahme ihres Sohnes war natürlich ein schwerer Schock für sie. Aber wie Eleonore ist, hat sie sich nicht dem Wehklagen hingegeben, sondern sich sogleich ans Werk gemacht, damit wir Richard bald frei bekommen können."
Edward wurde versöhnlicher als Helene ihm einen sanften Kuss gab, dann stöhnte er jedoch auf und ließ sich etwas tiefer ins Wasser sinken. "Gott will mich wirklich auf die Probe stellen ..." seufzte er. "Kein feiner Zug von ihm. Ich hätte es wirklich verdient, meine Rückkehr mit meiner reizenden Frau angemessen zu feiern ..."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyDo Dez 14, 2017 11:48 am

Helene

Helene hob die Augenbrauen und bekreuzigte sich. "Herrje...kein Wunder, dass du keine angenehme Reise hattest. Aber warum nimmt er den König gefangen? Ich dachte, ein Kreuzfahrer darf nicht angetastet werden auf seinem Weg...und ihr wart nicht nicht Zuhause. Was denkt er sich bei dieser Sünde? Wie stehen die Chancen, dass er bald frei kommt? Sicher ist es ein Schock für sie, sie hatte sich sicher auf ihn gefreut."
Helene hob ein wenig unbehaglich die Schultern. "Es tut mir leid....sicher hättest du es verdient. Aber es soll eben nicht sein. So genieße es, dass du die Kinder wieder um dich hast. Sie freuen sich und sind völlig aus dem Häuschen. Am liebsten würden sie dir keine Sekunde Ruhe lassen."
Und das war nur gut so, denn es lenkte ihn ein bisschen von ihr selbst ab.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyDo Dez 14, 2017 11:58 am

Edward

Edward seufzte schwer. "Weil Leopold ein heuchlerischer Hurensohn ist. Er spielt den frommen Mann, schreckt aber weder davor zurück Kreuzfahrer gefangen zu nehmen, wenn es seine Rache stillt, noch davor ein horrendes Lösegeld zu fordern, um einen Boten gehen zu lassen, wenn es seine Taschen füllt. Aber neben seinen privaten Motiven haben sich auch sein Lehnsherr, der Kaiser, und Philippe von Frankreich zusammen getan und waren entschlossen Richard an der Heimkehr zu hindern. Gott weiß, wann wir ihn frei kriegen. Noch gibt es keine offizielle Forderung, Heinrich und Philippe werden aber sicher den Hals nicht voll bekommen können und eine hohe Summe fordern. Aber wir fangen nun wenigstens schon einmal an zusammen zu tragen, was verfügbar ist."
Edward machte eine wegwerfende Geste. "Was solls. Du kannst ja nichts dafür. Und dann holen wir eben in einigen Tagen nach, was heute nicht geht." erwiderte er ergeben und lächelte dann leicht. "Ja, ich habe die Kinder. Und ich bin wirklich glücklich sie wieder bei mir zu haben."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyDo Dez 14, 2017 12:09 pm

Raphael

Raphael saß auf dem Schoß seines Vaters vor dem Kamin und lauschte aufmerksam. Er hatte ihm und Michael, der auf dem Fell zu ihren Füßen saß, eine Geschichte aus dem heiligen Land erzählt, die die beiden Jungen ausgesprochen spannend gefunden hatten.
Sie hatten aufmerksam gelauscht und nun unterhielten sie sich ein bisschen. "Du hast ja total spannende Sachen erlebt dort, Vater!", stellte Raphael fest. "Hier war es fast ein bisschen langweilig....im Kloster war es auch nicht so spannend."
Raphael kuschelte sich etwas enger an seinen Vater. Seit sie sich etwas besser kannten, fand er es toll, einen Vater zu haben. Zwar war Alexander auch toll, aber sein eigener Vater war besser.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyDo Dez 14, 2017 12:14 pm

Edward

Edward war glücklich darüber, dass seine Söhne ganz offenbar sein sonniges, offenes Gemüt geerbt hatten und ihn auch nach der langen Abwesenheit nun so selbstverständlich wieder annahmen. Besonders Raphael, der kleine Kerl, der ja erst vier Jahre alt werden würde und an das Leben mit seinem Vater vor dem Kreuzzug eigentlich keine Erinnerung hatte, schien entschieden zu haben, das Versäumnis gründlich nachzuholen und wich Edward kaum noch von der Seite. Auch jetzt saß der Junge bei seinem Vater auf dem Schoß und hatte ihm gebannt bei seiner Geschichte gelauscht.
Edward lachte leise und nickte. "Ja, es war wirklich sehr spannend." räumte er ein, wenngleich er den Kindern natürlich gerade mal nur die halbe Wahrheit erzählte. Er strich Raphael über den Schopf und lächelte. "So? Das Klosterleben ist auch nicht so deins, hm? Das kann ich verstehen. Aber ihr habt es doch sicher auch genossen, dass eure Mutter dort so viel Zeit für euch hatte?" erkundigte er sich, der aus tiefstem Herzen nachvollziehen konnte, dass die Jungen das Kloster nicht sonderlich spannend gefunden hatten.
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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyDo Dez 14, 2017 12:39 pm

Raphael

Raphael genoss es, dass sein Vater ihm durch den blonden Schopf fuhr. Sein Vater war so gut gelaunt und offen, bisher war er nie streng gewesen, das gefiel ihm ausgesprochen gut. Und er nahm sich ausgesprochen viel Zeit für seine Söhne.
"Nee....", erwiderte Raphael und kräuselte leicht die Nase. "Da ist es voll langweilig. Schon, es war schön, dass Mama viel Zeit hatte..."
Nachdenklich zupfte er an einem abstehenden Faden seines kleinen Hemdes. "Aber mit dem dicken Bauch hat sie trotzdem nicht viel mit uns spielen können, sie hat viel Ruhe gebraucht...", fügte er dann ohne großen Gedanken hinzu.
Ihm fiel nicht auf, dass er sich gerade verplappert hatte, Michael hingegen unterdrückte den Drang Raphael einen scharfen Blick zuzuwerfen. Ihre Mutter hatte ihnen doch eingeschärft, sowas nicht zu sagen! Jetzt war es zu spät.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 36 EmptyDo Dez 14, 2017 12:49 pm

Edward

Edward lachte leise. "Du bist zweifelsohne mein Sohn, kleiner Mann. Ich würde mich im Kloster auch unglaublich langweilen." räumte er ein und strich seinem Jüngsten gerade sanft über den Rücken als dieser weiter sprach und Edward für einen Lidschlag in der Bewegung stockte. Er hatte sich zu gut im Griff, um sich den Kindern gegenüber zu verraten, aber ein kurzes Zusammenzucken hatte er nicht ganz unterdrücken können.
Ein dicker Bauch?
Edward spürte, wie sich alles in ihm zusammenzog. Deshalb auch dieser lange Aufenthalt im Kloster und deshalb hatte Helene auch scheinbar so aufopferungsvoll Theresa mit nach Oxford gebracht. Nicht, weil sie Mitleid gehabt hatte, sondern weil der kleine, goldgelockte Engel ihre Tochter war. Ihre Tochter von einem anderen Mann.
"Tja ... das ist natürlich schade." begann Edward dann langsam. "Aber ich bin sicher, nachdem ihr eurer Mutter etwas Ruhe gegönnt hatte, ging es ihr sicher besser, oder?" Ihm war auch Michaels Reaktion nicht entgangen, der kleine Kerl hatte seinen Bruder so zwanghaft nicht angesehen, dass die Jungen offenbar von Helene gesagt bekommen hatte, sie dürften nichts über diese Sache verraten.
"Und ihr habt euch doch sicher auch anders beschäftigen können? Es gab doch sicher ein paar Nonnen oder Mönche, die euch ein bisschen die Zeit vertrieben haben?" versuchte er das Thema dann in ein etwas unverfänglicheres Gewässer zu leiten. Er musste mit Helene sprechen, dringend, aber die Kinder durften nichts von seinem Zorn merken.
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