William und Joanna - ab 1181 bis 1182

Alan

Alan kam Brian willig ein wenig entgegen, damit dieser ihn von seiner Hose befreien konnte. Dann grinste er leicht. "Also kann ich mich nun geehrt fühlen, dass ich Euch doch bekomme?" fragte Alan mit einem süßlichen Lächeln und stöhnte dann auf als Brians Hände über seinen Körper fuhren. Wie wundervoll es sich doch anfühlte ... "Ein Glück, ich bin nicht gerade ein geduldiger Mensch. Aber in diesem Fall hat es sich mehr als gelohnt." erwiderte er atemlos.
Alan sah Brian an und lachte dann heiser. "Dann holt Euch einen." schlug er vor, zog Brian an sich und küsste ihn leidenschaftlich. "Und zwar schnell, ich bin, wie gesagt, nicht sehr geduldig." wisperte Alan gegen seine Lippen.

Brian

Brian nickte amüsiert. "Ja, so könnte man das in der Tat sehen. Ich bin wirklich nicht einfach zu haben. Aber Ihr seid...ein sehr anziehender Mann." Gerade durch seine offene Art machte Alan es ihm einfach. Wenn sie Beide zurückhaltend gewesen wären, hätten sie vermutlich nie so zueinander gefunden.
"Das trifft sich gut....und in diesem Punkt bin ich auch nicht gerade geduldig."
Er erwiderte den Kuss und machte sich dann daran, zu vollenden, was sie angefangen hatten.
Schließlich lagen sie nebeneinander und lauschten ihrem schnell gehenden Atem.
"Das war wundervoll..."
Und auch, wenn er noch ein wenig Angst hatte deswegen Konsequenzen tragen zu müssen, das war es wert gewesen.

Alan

Alan war selig. Es war ja nicht so, dass er enthaltsam gelebt hatte, ganz im Gegenteil, Richard war unglaublich gut im Bett, aber das hier ... das hier war irgendwie anders gewesen. Vielleicht hatte Beatrice recht gehabt und er war doch durchaus in der Lage eine ernste Beziehung einzugehen.
Er lauschte zufrieden Brians schnellem Herzschlag und grinste dann. "Oh ja, das war es." stimmte er zu und schmiegte sich etwas dichter an Brian, legte die Arme um ihn und küsste ihn ein wenig träge. Mit dem Zeigefinger fuhr er sanft an Brians Wirbelsäule entlang und lächelte. "Und, was meint Ihr Brian, seid Ihr gewillt es mit mir in Zukunft weiter zu versuchen?" fragte er und sah den Ritter forschend an.

Brian

Brian wand sich ein wenig, als Alan den Finger seine Wirbelsäule entlang streifen lief. Er schloss die Augen und gab ein leises Brummen von sich.
"Ja, doch....ich denke, das könnte ich mir durchaus vorstellen.", erwiderte er. "Aber angesichts der Tatsache, was wir gerade getan habe, ist diese Förmlichkeit ein wenig lächerlich, oder nicht? Aber wie wäre es, wenn du mich nun in die Hintergründe des Ganzen einweihst? Das würde mich wirklich interessieren."
Damit hatte er nicht gerechnet, als er zu Lady Beatrice gekommen war. Aber vielleicht war es ja wirklich gut für sie Beide...sie ergänzten sich.

Alan

Alan seufzte erleichtert als Brian zustimmte. Allerdings wusste er auch, dass das schwierige Zeiten für ihn bringen würde ... und auch für Brian, weshalb es wohl wirklich nötig war ihn einzuweihen.
Alan grinste und strich Brian durch die ohnehin schon zerzausten Haare. "Ganz wie Ihr wünscht, Sir. Dann gehen werden wir unförmlich." Dann nickte er drehte sich ein wenig, stützte den Ellenbogen auf dem Kissen ab und legte den Kopf auf seine Hand, so dass er auf Brian hinab sehen konnte. "Das wäre wohl nur recht und billig. Besonders, weil du dir danach wohl noch einmal überlegen solltest, ob du mich weiterhin haben willst oder nicht. Es ... könnte kompliziert werden." gestand Alan und strich Brian noch einmal über die Brust, ehe er zu erzählen begann.
"Der einfache Teil besteht darin, dass Beatrice mir wohl förmlich an der Nasenspitze angesehen hat, dass ich dich wollte. Sie hat mich darauf angesprochen und wie schon erwähnt diese ganze Sache hier arrangiert, damit wir beide Zeit alleine haben." berichtete Alan und lächelte versonnen. "Allerdings gab es bei der Abmachung auch etwas, was ich einhalten muss. Sie hat mich gebeten, mich zu entscheiden. Zwischen dir und Richard." Alan sah Brian an und war gespannt auf dessen Reaktion und ob er sofort begriff, was das bedeutete, dann fuhr er langsam fort. "Ich bin seinerzeit hergekommen, weil Richard mich darum gebeten hatte. Wir haben uns in England kennengelernt und es ... hat einfach gestimmt." Er grinste schief. "Nicht so, wie bei uns beiden. Mit Richard war das anders. Ich liebe diesen verrückten Kerl nicht oder sowas, aber ... Gott, er ist wirklich gut im Bett." Alan lachte leise und küsste Brian sachte auf die Lippen. "Aber du hast es mir leicht gemacht eine Entscheidung zu treffen."

Brian

Brian lauschte aufmerksam. Es überraschte ihn doch ziemlich, was Alan ihm da offenbarte, denn damit hatte er nicht gerechnet. "Sollte ich das? nun, da bin ich gespannt..." Er schüttelte leicht den Kopf. "Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet Lady Beatrice uns verkuppeln will. Warum? Ich meine, was hat sie davon? Will sie dir nur einen Gefallen tun?"
Was Alan ihm dann erzählte, erklärte das zwar ein wenig, aber trotzdem wurde er aus der ganzen Geschichte nicht schlau. "Kompliziert....ja, so klingt es auch. Richard....du...hattest also eine Affäre mit ihm? Und sie weiß das, lässt das zu? Ich....verstehe das ehrlich gesagt nicht so genau."
Brian legte den Kopf schief. "Nicht so wie bei uns...", wiederholte er langsam. "Wie ist es denn bei uns? Und ich hoffe doch, dass du über mich genauso sprechen wirst. Allerdings...womit habe ich dir diese Entscheidung leicht gemacht?"

Alan

Alan atmete geräuschvoll aus. "Hattest ... hm, nun, da Richard von den neusten Entwicklungen noch nichts weiß, würde ich eher sagen, ich habe eine Affäre mit ihm." erwiderte Alan langsam und ließ sich dann auf den Rücken sinken. Er schob einen Arm unter den Kopf und drehte diesen dann so, dass er Brian ansehen konnte. "Weiß Gott, es war nicht so einfach. Anfangs war sie unglaublich wütend darüber, aber ... Zeiten ändern sich." Alan grinste matt. "Richard hat es ihr zu Liebe versucht sein zu lassen. Er hat mich weggeschickt und ist sogar eine Zeit lang ins Kloster gegangen in der Hoffnung, sich dort wieder von diesen Gelüsten befreien zu können, aber" Alan zuckte leicht mit den Schultern. "Auf Dauer ging das natürlich nicht gut und letztlich hat Beatrice entschieden, dass sie nicht dabei zusehen will, wie Richard sich quält und ich konnte wieder zurück kommen." Er runzelte kurz die Stirn. "Glaub mir, ich begreife auch nicht ganz, wie sie dazu in der Lage ist, aber ihr solange sie weiß, dass Richard sich nur hin und wieder mit mir vergnügt, sie und die Kinder aber nach wie vor liebt, scheint sie sich nun damit arrangieren zu können." Alan grinste leicht. "Aber sie hätte natürlich nichts dagegen, wenn ich mich dafür entscheiden würde, ihren Mann nicht mehr anzurühren, deshalb hat sie mir auch bei dieser Sache hier geholfen."
Im nächsten Moment biss Alan sich auf die Unterlippe. Er hatte aber auch immer ein loses Mundwerk. "Nun, ich meinte ..." begann er stockend und geriet das erste Mal in Erklärungsnot. "Naja ..." Er wandte den Blick von Brian ab und spürte zu seinem großen Ärger, dass er ein wenig rot wurde. "Ich schätze, ich ... hab mich wohl etwas in dich verliebt." bekannte er dann gedämpft. Himmel, war das peinlich! Ein solches Geständnis war ihm noch nie über die Lippen gekommen.
Er sah Brian wieder an und lächelte schief. "Du hast es mir leicht gemacht indem du mich erhört hast."

Brian

Brian nickte verstehend und seufzte. "Dann solltest du ihm dies wohl gleich mitteilen, wenn wir zurück sind. Und ich halte mich dann wohl besser ein wenig bedeckt, wobei ich glaube, dass wir unter Lady Beatrices Schutz stehen. Sie wird ihrem Gemahl schon Einhalt gebieten, wenn es zu schlimm wird. Es ist nicht einfach mit dieser Neigung zu leben, wenn jeder es verteufelt. Richard hat Glück mit seiner Frau, scheint mir. Sie hat einen wirklich starken Charakter. Aber kein Wunder, dass sie uns hilft. Wahrlich erstaunlich."
Er wartete gespannt ab, wie Alan sich aus dieser Situation wieder herausreden wollte.
"Tatsächlich?" Das erstaunte ihn nun ziemlich. Aber es verursachte ein warmes gefühl in seiner Magengegend.
"Ich denke....ich denke, mir geht es ähnlich. Es hat direkt gefunkt, als ich dich das erste Mal sah, aber ich wollte es nicht wahr haben."

Alan

Alan nickte zustimmend. "Das werde ich, sei versichert. Auch wenn er nicht gerade begeistert sein wird, es wird schon gehen. Beatrice wird dafür sorgen, dass er nichts unbedachtes tut und irgendwann wird er einsehen, dass es so einfach richtig ist." erwiderte Alan.
Ein wenig bang wartete er auf Brians Antwort und schloss dann erleichtert die Augen. Alan lachte leise und voller Erleichterung, dann schlug er die Augen wieder auf, sah Brian an und zog ihn zu sich. "Das ist wundervoll." murmelte er, gab Brian einen Kuss und legte den Kopf an die starke Schulter des Ritters. "Dann steht dem Ganzen ja nichts mehr im Wege." Außer einem sehr unangenehmen Gespräch mit Richard, aber das würde er auch schon irgendwie meistern.

Alan

Alan wartete nur darauf, dass Richard das nächste Mal etwas mit ihm besprechen wollte. Er brauchte einen ruhigen Moment, in dem er ungestört mit ihm über alles reden konnte. Seit sie von ihrer Reise zurück waren und Beatrice ihn nur mit einem wissenden Lächeln begrüßt hatte, fühlte er sich wie berauscht.
Er freute sich auf jede Stunde mit Brian. Zwischen ihnen hatte sich einfach alles geändert. Er saß am Fenster und überlegte noch etwas, was er mit Jonathan üben konnte, als es leise klopfte. Er ahnte, wer vor der Tür stand.

Richard musste seine Ungeduld zügeln als er an Alans Tür klopfte und auf Antwort wartete. Er wollte ein paar Kleinigkeiten mit ihm besprechen, vor allem aber sehnte er sich nach Alans Nähe. In letzter Zeit war das für seinen Geschmack etwas zu kurz gekommen und heute war Richard mit der Geduld am Ende gewesen.
Er trat ein als Alan von drinnen antwortete, schloss die Tür und trat mit einem gewinnenden Lächeln auf Alan zu. "Ich hab mir doch gedacht, dass ich dich Taugenichts hier auf der faulen Haut liegend finde." bemerkte er spöttisch, legte wie selbstverständlich eine Hand in Alans Nacken und küsste ihn rasch. "Aber nur gut, dann sind wir wenigstens ungestört. Alan, es ist schon wieder viel zu lange her ..." murmelte er leise.

Alan

Alan hatte geahnt, dass es Richard war, der vor seiner Tür stand. Es war zu erwarten gewesen. "Auf der faulen Haut?", erwiderte er mit gespielter Empörung. "Ich denke mir gerade neue Übungen für den Unterricht deines Sohnes aus. Von Taugenichts kann keine Rede sein, unverschämter Flegel!"
Alan grinste flüchtig und ließ Richard einen Moment gewähren, als er ihn küsste und seufzte dann.
"Ich weiß, Richard...aber ich muss mit dir reden.", erklärte er dann ernst. "Es ist wichtig. Am besten setzt du dich hin."
Das würde wirklich eine Herausforderung werden. "Es kann so nicht weitergehen."

"Ja ja, nie um eine Ausrede verlegen." erwiderte Richard lachend, wurde dann jedoch ernst als Alan seinen Kuss nicht erwiderte und ihn mit ernster Miene ansah. Er runzelte die Stirn und winkte ab. "Nein danke, ich hab schon den halben Tag nur herum gesessen." erwiderte er etwas ungeduldig und schnaubte dann leise. "Es kann so nicht weiter gehen?" wiederholte er spöttisch und fuhr Alan durch die Haare. "Was ist los, ist die Grazie etwa eifersüchtig, weil sie nicht genug Aufmerksamkeit bekommen hat?" stichelte er und legte eine Hand auf Alans Brust. "Komm schon, was es auch ist, ich werde es gleich wieder gut machen. Sei nicht so beleidigt."

Alan

Alan lächelte flüchtig, wurde aber gleich wieder ernst. Richard war nicht sonderlich gut gelaunt, das waren keine guten Bedingungen für dieses Gespräch. Aber er musste es endlich hinter sich bringen. Es hatte keinen Sinn das Ganze länger aufzuschieben, sein Leben würde neu beginnen. Sein Leben mit Brian.
"Richard. Ich bin weder eifersüchtig noch beleidigt. Aber es haben sich neue Umstände ergeben, die eine Klärung erforderlich machen. Du brauchst es nicht wieder gut zu machen. Hör zu..." Er räusperte sich ein bisschen verlegen.
"Richard, ich habe mich verliebt. Und deshalb...muss das hier aufhören."

"Ach, was bedürfte denn schon einer Klärung? So schlimm kann es schon nicht sein, da bin ich sicher." wiegelte Richard ab und wollte gerade noch etwas hinzu fügen, als Alans Worte ihn wie ein Faustschlag in den Magen trafen.
"Wie bitte?" fragte er entgeistert. "Was soll das heißen, du hast dich verliebt? Wann? In wen? Ich dachte, wir beide ..." er brach ab, trat von Alan zurück und ließ sich nun doch auf den freien Stuhl ihm gegenüber sinken. Richard runzelte leicht die Stirn und schüttelte dann unwillig den Kopf. "Blödsinn. Selbst wenn das wahr sein sollte, wieso sollten wir aufhören? Es spricht doch nichts dagegen, wenn wir weiter machen wie bisher. Ich gebe zu, ich teile dich vielleicht nicht sonderlich gern, aber wenn es sein muss, nehme ich das auch in Kauf." Richard lachte leise. "Komm schon, Alan, sei nicht so verkrampft. Das ist doch kein Weltuntergang." erwiderte er lockerer als er sich langsam wieder fing. Richard beugte sich vor und strich Alan über die Wange. "Wir können es doch trotzdem tun." fügte er mit gedämpfter Stimme und einem verschwörerischen Lächeln hinzu.

Alan

Alan schüttelte den Kopf. "Schon eine Weile, aber ich wusste nicht so recht, ob das eine Zukunft hat und ob es erwidert wird. Aber das wird es und damit ändert sich alles. Es ist...es ist Brian. Und du weißt doch, dass wir Beide einfach im Bett eine schöne Zeit hatten. Du liebst deine Frau, nicht mich.", erklärte er leise.
"Und ich will damit aufhören. Ich will ihn nicht ständig betrügen, wenn er mir schon sein Vertrauen schenkt. Vielleicht will ich einfach....ein normales Leben beginnen. Es ist kein Weltuntergang für mich, aber vielleicht für dich, wenn dir klar wird, dass ich nicht wieder mit dir schlafen werde. Denn Brian wird mich auch nicht teilen wollen, Richard. Wir können es nicht trotzdem tun." widersprach r ruhig, fürchtete sich aber vor Richards Reaktion.

Richard starrte Alan einen Moment lang fassungslos an. Das konnte doch wirklich nur ein schlechter Scherz sein. "Brian ..." wiederholte er mit grollender Stimme. Hätte Beatrice diesen Kerl doch nur nicht eingestellt!
"Du elender Heuchler!" knurrte er dann. "Bei Beatrice war dir das alles egal und jetzt auf einmal, wo du der Meinung bist, du hättest irgendwen gefunden, geht das alles so nicht mehr?" Richard stand auf und wandte sich ab, lief unruhig im Zimmer auf und ab. "Und du glaubst allen ernstes, dass ich das dulden werde? In meinem Haushalt?" fragte er dann schneidend.
Er spürte, dass seine Hände ein wenig zitterten vor Aufregung und er war unfassbar wütend. Er war der festen Überzeugung gewesen, dass sie sich endlich alle miteinander arrangiert hatten und es so weiter laufen konnte - und nun?
"Ich habe dir so viel ermöglicht und das ist jetzt der Dank dafür, he?" warf er Alan dann vor, wenn gleich er wusste, dass das eine mit dem anderen herzlich wenig zu tun hatte. "Wie lange treibst du es schon mit diesem Kerl ohne mir etwas davon zu sagen?"

Alan

"Lass ihn in Ruhe, bitte. Er kann dafür nichts und er wusste auch nichts von dir." Alan schüttelte missbilligend den Kopf. "Beatrice ist ja auch deine Frau und du musst damit klar kommen. Du hast sie betrogen, nicht ich. Und ich kann es für mich nicht vereinbaren, wenn ich jemanden liebe, weiterhin mit dir zu schlafen. Du duldest solche Dinge also nur in deinem Haushalt, wenn sie dich selbst betreffen? Gut zu wissen. Du bist ein Heuchler. Du willst, dass jeder es akzeptiert, wenn man solche Gelüste hat, aber ja nur, wenn du mich haben kannst. Warum solltest du plötzlich etwas dagegen haben?"
Alan lachte auf. "Du hast mir viel ermöglicht? Und was ist mit mir? Ich habe dir geholfen, als du am Boden warst. Ich habe deinem Sohn eine Perspektive gegeben. Ich habe deiner Frau geholfen, als du fort warst. Also sag du mir nichts von Dankbarkeit!", brauste er auf. "Ich bin nicht wie du. Wie lange? Zwei Tage..."

Richard wurde beinahe übel vor Zorn. Was Alan ihm da an den Kopf warf, machte ihn unfassbar wütend und er setzte gerade zu einer Antwort an als Alan auflachte. Richards Augen blitzten verräterisch auf, im nächsten Moment ballte er die Hand zur Faust und schlug zu.
"Du elender Bastard!" knurrte er wütend und packte Alan am Kragen. "Wage es ja nicht so mit mir zu reden! Du vergisst wohl, wen du vor dir hast!" zischte er zornig.
Es machte ihn verrückt. Das was Alan sagte, traf zum großen Teil genau ins Schwarze und das konnte er einfach nicht ertragen. Besonders nicht mit der Aussicht darauf, dass er Alan in Zukunft nicht mehr würde haben können. Er war der erste Mann mit dem er das Bett geteilt hatte und die Vorstellung, dass er ihm nun vor der Nase herum lief, Richard ihn aber nicht mehr anrühren durfte, machte ihn beinahe krank.
"Wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben willst, dann solltest du am Besten schnell deine Sache packen und von hier verschwinden, hörst du?"

Alan

Alan fiel rücklings vom Stuhl. Er rappelte sich hoch und fuhr sich mit der Hand über die blutige Nase. Das hatte er nicht kommen sehen. "Nein, das vergesse ich ganz sicher nicht, Richard. Ich habe nie gesagt, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben will. ich bin gern weiterhin dein Freund, soweit du das zulassen willst. Daran hat sich nichts geändert. ich möchte nur nicht mehr dein Bett teilen. Außerdem gibt es immer noch deinen Sohn und allein seinetwegen kann ich nicht so einfach gehen. Es würde ihm das Herz brechen, das weißt du ganz genau. Jonathan ist noch so klein, er braucht mich. Er vertraut mir.", versuchte Alan zu erklären. Er wollte nicht fort von hier...

Richard hatte sich vor Alan zu seiner vollen Größe aufgebaut und starrte zornig auf den Ritter hinab, sein Brustkorb hob und senkte sich rasch, die Augen hatte er wütend verengt. Gerade lag ihm die nächste Beleidigung auf der Zunge als Alan die wohl einzige Karte spielte, die Richard zumindest ein wenig wieder zur Vernunft brachte.
Jonathan.
Er knirschte verärgert mit den Zähnen und schwieg beharrlich. Dann riss er sich zusammen und nickte. "Du hast Recht, für den Jungen wäre es nicht gut. Aber mir tritt so schnell nicht wieder unter die Augen, hörst du?" knurrte Richard wütend, wandte sich ruckartig ab und stürmte hinaus. Wäre er noch länger geblieben, er hätte nicht gewusst, was er noch getan hätte, so sehr brachte ihn Alans Eröffnung durcheinander. Das war nun wirklich das Letzte gewesen, womit er gerechnet hatte und er störte ihn unglaublich ... und das Schlimmste war, dass Beatrice die einzige war mit der er würde reden können, die für ihn da war - nur, dass sie sicher nicht das geringste Mitgefühl haben würde.

Alan

Alan atmete tief durch, als er spürte, dass die Erinnerung an Jonathan Richards Wut einen Dämpfer versetzte. Das war gut. Und wenn Richard erst in Ruhe darüber nachdachte, würde ihm sicher klar, dass es gar nicht so schlimm war. Vorerst war Alan nur dankbar, dass er diese Aussprache überlebt hatte. Er hatte mit noch Schlimmerem gerechnet, schließlich war Richard bisweilen sehr jähzornig.
"Wie du willst.", erwiderte er schlicht und ließ sich erschöpft auf den Stuhl sinken, als Richard gegangen war.
Das war aber gerade noch einmal gut gegangen. Davon musste er gleich Brian erzählen, sich aber vorher ein wenig herrichten.

Richard stürmte beinahe in ihr gemeinsames Gemach und stellte erleichtert fest, dass Beatrice alleine war. Ehe er jedoch auch nur ein Wort an sie richtete, ging er zum Tisch hinüber, füllte seinen Becher mit Wein und nahm einen großen Schluck, ehe er seine Gemahlin ansah.
Auf dem Weg hier her hatte er fieberhaft nachgedacht und eine ganz entscheidende Frage hatte sich ihm aufgedrängt. "Weißt du, was dein neuer Ritter für ein Kerl ist?" fragte er und nahm einen weiteren tiefen Schluck, sah Beatrice aber weiterhin unverwandt an. Sie besaß eine Menschenkenntnis, die ihm selbst manchmal fast unheimlich war, es würde ihn eher wundern, wenn sie noch nichts davon mitbekommen oder zumindest etwas geahnt hatte ... Mitunter wusste sie auch ohnehin besser darüber Bescheid, was in ihrem Haushalt so alles vor sich ging als er selbst.

Beatrice hob nur verwundert die Augenbrauen in die Höhe und sah von ihrer Stickarbeit auf, als Richard herein geplatzt kam und wortlos erst einmal einen Becher Wein einschenkte. Sie konnte sich schon denken, was ihm so nachhaltig die Laune verdorben hatte. Offenbar hatte Alan Wort gehalten und den Mut gefunden es Richard zu sagen. Sie hatte Brian und Alan sofort angesehen, was passiert war und irgendwie freute sie sich für die Beiden. Und sie war glücklich, ihren mann für eine Weile für sich zu haben.
"Was für ein Kerl soll er sein? Falls du meinst, ein anständiger Kerl, der seine Aufgaben gewissenhaft und ruhig ausführt, ja, das wusste ich." Sie machte eine kurze Pause. "Falls du meinst, dass er deine Neigung teilt, ja, auch das ist mir nicht neu, auch wenn ich mir lange nicht sicher damit war."

Richard schnaubte. "Das meine ich nicht." grollte er, nippte an seinem Wein und verengte die Augen ein wenig als Beatrice weiter sprach. Natürlich hatte sie es gewusst, genau so, wie er vermutet hatte.
"Wenn du das schon weißt ... weißt du auch, dass er sich an Alan ran gemacht hat?" fragte er missmutig und leerte seinen Becher. Er stellte ihn auf den Tisch und löste sich von seinem Platz, um wie üblich unruhig im Zimmer auf und ab zu laufen - eine Angewohnheit, die er zweifellos von seinem Vater geerbt hatte.
Richard fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und sah Beatrice missmutig an. "Ich wünschte wirklich, du hättest ihn nicht eingestellt." brummte er schließlich verstimmt.