William und Joanna - ab 1167 bis 1169

"Natürlich ist es das. Aber Henry wird seine Meinung auch nicht mehr ändern. Auch, wenn Ihr das nicht hören wollt. Henry liebt Jane. Ich hätte nie gedacht, das einmal zu sagen. Aber es ist einfach so. Und je schneller Ihr das akzeptiert, desto besser für Euren Seelenfrieden. Es ist doch schon lange nicht mehr so wie am Anfang. Wenn Ihr ihm nachweint, quält Euch das nur. Henry...ist das nicht wert." Aber wenn er bei Jane war, war er ein ganz anderer Mensch.
Joanna drückte leicht Eleonores Hand. "Nein, vielleicht nicht. Aber wir sollten dieses Thema besser ruhen lassen. Das ist besser für uns Beide. ich will endlich zur Ruhe kommen können. Und wenn wir das schaffen, können wir...vielleicht auch wieder besser miteinander auskommen." Vielleicht konnte sie über ihren Schatten springen und wieder eine Freundschaft versuchen.
"Richard mag Beatrice übrigens sehr....sie ist seine beste Freundin und er ihr bester Freund. William bekommt schon wieder Panik und malt sich die schlimmsten Dinge aus, die passieren können, wenn sie älter sind.", meinte sie vorsichtig lächelnd.
"Aber jetzt gilt es erst einmal ihn zu finden. Und ich habe wirklich Angst, dass ihm etwas zugestoßen ist."

"Nein, wahrscheinlich ist er das wirklich nicht mehr wert." stimmte Eleonore ihr zu und starrte für einen Moment aus dem Fenster und hing ihren Gedanken nach.
Also Joanna leicht ihre Hand drückte, sah sie wieder zu ihr hinüber und lächelte. "Das würde mich wirklich freuen." erklärte sie und musste dann ein Lachen unterdrücken. "Tatsächlich? Er hat mir erzählt, dass er sie sehr gerne hat. Aber ich hätte nicht erwartet, dass die beiden sich so gut verstehen. Es freut mich, dass er jemanden gefunden hat mit dem er spielen kann."
Auch wenn sie sich jetzt noch keine solchen Sorgen machte wie William es offenbar tat, so hoffte sie doch, dass aus dieser kindlichen Freundschaft nicht mehr werden würde. Richard war immerhin ihr Goldstück und nicht zu vergessen in der Erbfolge nach Henry der nächste Anwärter auf die Krone. Sie hatte für ihn also eine ausgesprochen vielversprechende Partie im Hinterkopf.
"Na dann kommt, wir sollten nicht noch mehr Zeit damit verschwenden hier herum zu sitzen, nicht wahr? Lasst uns Euren abhanden gekommenen Mann wieder finden."

Tom

Tom saß am Küchentisch und schliff einige Messer, während er die letzten Wochen Revue passieren ließ. Robin hatte sich gut bei ihnen eingefügt und er lernte sehr schnell. Vor allem verstand er sich mit seiner Tochter ausgesprochen gut. Und Rose...Rose war wirklich glücklich, seit Robin hier war. Sie blühte auf, machte sich auch mal hübsch und lernte mit Freude das Reiten auf Robins Hengst.
Seine Erinnerung war bisher allerdings nicht zurückgekehrt und es sah nicht so aus, als würde sie je wieder kommen. Cecilia und er hatten aber auch nichts dagegen, wenn Robin sich dafür entschied hier zu bleiben. Tom hatte Hilfe auf dem Feld und die konnte er gut gebrauchen, er wurde auch nicht jünger. Und seine Frau hatte den Fremden ohnehin ins Herz geschlossen, auch, weil er sie mit unvergleichlichem Charme um den Finger gewickelt hatte. Aber da er keine schlechten Absichten hatte, machte ihm das nichts.

Seit dem ersten Kuss, den Robin mit Rose geteilt hatte, waren einige Tage vergangen und noch immer hatte sich an seinem Erinnerungsvermögen nichts getan. Dafür aber an seinen Gefühlen für Rose und so hatte Robin heute endlich beschlossen mit Tom zu sprechen.
Er fand den Bauern in der Küche und hätte am liebsten auf dem Absatz wieder kehrt gemacht als er ihn bei seiner Tätigkeit beobachtete. Warum musste Tom ausgerechnet jetzt seine Messer schärfen? Das war nicht unbedingt ein Umstand, der zu Robins Mut beitrug. Aber er konnte nun schlecht einen Rückzieher machen, zumal Tom ihn auch schon bemerkt hatte.
Er ließ sich ein wenig zögerlich auf den Stuhl neben dem Bauern fallen und fuhr sich mit der Hand übers Kinn. "Tom, wir müssen reden." begann er dann langsam. "Es geht um Rose. Also genauer, um sie und mich." erklärte er langsam und sein Blick wanderte ein wenig unbehaglich zwischen den Messern und Toms Gesicht hin und her.

Tom

Tom hob eine Augenbraue, als Robin ihn um ein Gespräch bat, musste aber grinsen, als er dessen beunruhigten Blick bemerkte. "Sprich nur, ich werde dich schon nicht abstechen.", bemerkte er und legte das Messer, das gerade gerade geschärft hatte, zur Seite, verschränkte die Finger vor seinem Bauch.
"So, so...um Rose und dich. Was hast du mir denn zu sagen? Glaubst du, ich bin blind, Junge? Ich weiß, wie sie dich anschaut und auch, wie du ihr nachschaust, wenn sie vorbei geht. Ihr wirkt glücklich, wenn ihr zusammen seid." Tom bedachte Robin mit einem scharfen Blick. "Rose ist ein gutes Mädchen und ich hoffe, deine Absichten sind ehrenhaft. Ich hab dich gern, Jungchen, aber wenn du sie in Schwierigkeiten bringst, verstehe ich keinen Spaß mehr. Sie ist mein einziges Kind und du wirst ihr nicht ihre Zukunft ruinieren."
Toms Blick ruhte auf seinem Gegenüber. Er war gespannt, was Robin zu sagen hatte und ob er sich wirklich mit der Absicht trug, hier sesshaft zu werden und Ros zu heiraten. Er würde sich sehr freuen....

Robin fühlte sich im ersten Moment ein wenig ertappt und spürte wie er etwas rot wurde. Tom hatte in der Tat stets ein wachsames Auge auf seine Tochter, kein Wunder, dass ihm das nicht entgangen war.
Dann hob er ein wenig erschrocken die Hände. "Nein, nein, das will ich nicht! Ich ..." er ließ die Hände langsam wieder sinken und starrte auf seine Fingerkuppen hinab.
"Tom, ich weiß nicht, ob irgendwo jemand sitzt und auf mich wartet. Eine Frau, vielleicht sogar mit Kindern ... aber ich erinnere mich nicht daran. Und müsste ich es nicht wenigstens im Gefühl haben, wenn dem so wäre?" Robin sah auf und erwiderte den Blick des Bauern ernst. "Ich mag Rose ... sehr sogar und ich ... ich könnte mir nur zu gut vorstellen hier zu bleiben. Bei ihr. Mit ihr.
Ich fühle mich hier wohl, nicht nur, weil du im ersten Moment meine einzige Chance warst. Ich fühle mich wirklich wohl." er lächelte und sein Blick wurde ein wenig verträumt. "Besonders, wenn Rose bei mir ist."

Tom

Tom nickte langsam. "Ich kann dein Dilemma verstehen, Robin. Aber du hast dich in den letzten Wochen nicht einmal an Einzelheiten erinnert. Vielleicht gibt Gott dir eine Chance ein neues Leben anzufangen. Und du musst dir klar darüber werden, ob du das willst."
Er musste lächeln. "Meine Güte, Junge, dich hat es aber ordentlich erwischt.", meinte er lachend. "Hör zu...wir würden uns auch freuen, wenn du bei uns bleibst. Wir haben dich lieb gewonnen und ich wäre stolz, dir eines Tages das hier zu überlassen. Du bist ein guter Kerl. Aber wenn du Rose haben willst, musst du sie heiraten und zu einer ehrbaren Frau machen. Und sei dir im Klaren darüber, dass du dann für sie und deine Familie zu sorgen hast, egal, ob die Vergangenheit dich irgendwann einholt oder nicht. Sie liebt dich, also spiel nicht mit ihr, Robin. Das hat sie nicht verdient."

Robin nickte langsam. Ja, darüber hatte er oft genug nach gedacht. Wenn es wenigstens Kleinigkeiten gäbe an die er sich erinnern konnte, aber da war nach wie vor rein gar nichts ...
Er grinste etwas verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. "Nun ja ... schon. Sie ist einfach wundervoll." gestand er dann und wurde ernst. "Das will ich keineswegs, Tom. Ich werde mich um sie kümmern, das verspreche ich. Ich ... ich liebe sie und ich will mit ihr zusammen sein." erklärte Robin dann entschlossener. Er wollte Rose bei sich wissen und ihre Zukunft würde ohne Zweifel auch gesichert sein, denn Tom machte ja eindeutig klar, dass er froh wäre, wenn er seinen Hof irgendwann an Robin übergeben könnte.

Tom

Robins Gedächtnisverlust hatte nicht nur sein Leben, sondern auch ihres gehörig durcheinander gewirbelt. Aber eigentlich war es gut so. Und wenn Rose glücklich war.
"Dann sollt ihr meinen Segen haben, Robin.", erklärte Tom feierlich, begann dann aber zu grinsen. "Wenn du sie unglücklich machst, reiße ich dir eigenhändig den Kopf ab."
Tom war bereit, Robin in seine Familie aufzunehmen, der Junge war offen und scheute sich nicht vor Arbeit, genau das Richtige für ein Leben wie dieses hier. Cecilia hatte Angst gehabt, Rose würde gar nicht mehr unter die Haube kommen, aber offenbar ging es nun schneller, als sie geglaubt hatten. Solange Rose glücklich war, sollte es ihm recht sein.
"Natürlich ist sie wundervoll. Sie ist meine Tochter."

Robin grinste freudig, wurde dann jedoch schlagartig ernst und wurde ein wenig blasser. "Und das glaube ich dir aufs Wort, Tom." erklärte er mit skeptischem Lächeln.
Dann entspannte er sich wieder und legte eine Hand auf Toms Unterarm. "Ich danke dir. Für alles. Du hast mir wahrscheinlich das Leben gerettet und ermöglichst mir jetzt auch noch ein neues anzufangen. Und das auch noch mit deiner reizenden Tochter." bedankte Robin sich und stand dann auf.
"Ich muss sie suchen gehen." erklärte er dann, wieso er es plötzlich so eilig hatte. Er wollte Rose erzählen, dass er dieses Gespräch endlich hinter sich gebracht hatte und dass ihnen nun nichts mehr im Wege stand.

Rose

Rose saß im Stall, an dem Ort, an dem sie das erste Mal wirklich mit Robin ins Gespräch gekommen war. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Oh ja, sie war so glücklich, seit Robin hier war. Er machte sie unwahrscheinlich glücklich mit seiner Nähe, er fühlte sich zu ihr hingezogen wie sie sich zu ihm auch. Stellte sich nur noch die Frage, wie ihr Vater darauf reagieren würde. Ob er wohl wütend sein würde? Sie fragen, was ihr denn einfiel sich auf einen Fremden einzulassen, der eine ungewisse Vergangenheit hatte? Dabei war Rose sicher, dass ihr Vater Robin auch gern hatte.
Und dann war da ja tatsächlich noch die Sache mit seiner Vergangenheit. Was, wenn er sich eines Tages erinnerte und zurück in sein altes Leben wollte? Wenn er sie dann nicht mehr so spannend fand, weil sie nicht mehr gut genug für ihn war?
Das durfte nicht geschehen. Er liebte sie doch, er würde sie nicht im Stich lassen. Wenn ihn irgendjemand erwarten würde, müsste er das doch spüren können.

Robin fand Rose im Stall, wo er sie auch vermutet hatte, denn allzu viele Rückzugsmöglichkeiten gab es hier nicht. Ein zufriedenes Lächeln lag auf seinen Lippen als er zu ihr eilte und sie auf die Beine zog, um seine Arme um sie zu legen und ihr einen Kuss zu geben. "Rate, was ich gerade getan habe?" forderte er sie auf, konnte jedoch nicht abwarten bis sie antwortete. "Ich habe mit deinem Vater gesprochen und er gibt uns seinen Segen ... wir werden heiraten, Rose!" erklärte er ihr dann begeistert und hob sie hoch, um sich lachend mit ihr im Kreis zu drehen. "Ist das nicht wundervoll?" fragte Robin als er sie wieder hinunter ließ und ihr einen Kuss gab.

Rose

Rose sah überrascht auf, als Robin beinahe in euphorischer Stimmung zu ihr eilte und sie in den Arm nahm. Seine Worten erklärten allerdings alles und sie begann zu strahlen.
"Oh wirklich? Das ist wundervoll! Er ist wirklich einverstanden mit uns?" Sie war Gott sehr dankbar, dass es ihr tatsächlich leicht gemacht wurde und sie einen so tollen Mann an ihrer Seite haben würde. Leidenschaftlich erwiderte sie den Kuss, den er ihr gab, und schlang beide Arme um seine Mitte um den Kopf an seine Brust lehnen zu können. "Heiraten...das ist so schön, das hätte ich auch niemals gedacht. Dass ich einmal einen so tollen Mann bekommen würde." Rose lächelte ihn glücklich an.
"Ich liebe dich...und ich will dich nie wieder verlieren. "Was passieren würde, wenn seine Vergangenheit ihn einholte, darüber wollte sie gar nicht nachdenken.

Robin nickte. "Ist er. Und irgendwann wird das hier alles uns gehören." murmelte er und küsste sie erneut. Er fühlte sich unwahrscheinlich glücklich und wollte einfach nur den Moment genießen. Er strich ihr zärtlich über den Rücken und lächelte. "Bin ich das? Ein toller Mann?" fragte er sie neckend.
Er strich Rose zärtlich über die Wange. "Und ich liebe dich. Jeder Tag, den ich mit dir verbringen kann, ist ein guter Tag und ich möchte solche nicht mehr missen in meinem Leben." erklärte er und setzte sich auf die Bank und zog Rose zu sich auf den Schoß.
"Ich bin wirklich froh, dich zu haben. Und nichts soll uns mehr auseinander bringen."

Rose

"Es ist fast zu schön, als das es wahr sein könnte, aber offensichtlich ist dem trotzdem so. Wir werden heiraten und eine eigene Familie gründen, ich bin so glücklich." Rose schmiegte sich ganz eng an Robin und seufzte leise. "Ja, das bist du. Ein toller Mann..." Sie legte die Arme um seinen Nacken, als er sie auf seinen Schoß zog, und lächelte einfach nur. Ihre Träume wurden wahr...
Rose gab ihm einen langen Kuss und schloss die Augen dabei. Siehst du, Mutter, ich kann doch einen Mann von mir überzeugen. Robin liebt mich und er will mich für immer an seiner Seite haben. Besser könnte es eigentlich gar nicht laufen.
Rose war sich sicher: der Tag der Hochzeit würde der schönste Tag ihres Lebens werden.

Jane atmete tief durch und legte eine Hand auf ihren Bauch, während sie mit der anderen nach Henrys Griff. "Ich bin so froh, dass du hier bist." erklärte sie lächelnd und gab ihm einen Kuss. Henry hatte Williams Verschwinden als Vorwand genutzt, um nach Cornwall zu kommen und um ein bisschen zu bleiben. Ein ausgesprochen günstiger Zeitpunkt, denn Jane war mittlerweile soweit, dass sie in den nächsten Tagen ihr Kind bekommen würde.
"Ich hoffe wirklich, dass Joanna William schnell findet, aber ich bin froh über jeden Tag den du deswegen hier bist." murmelte sie und lehnte sich an ihn. Henry war heute erst angekommen und Jane war überglücklich endlich ihren Liebsten wieder an ihrer Seite zu haben.

Henry war wohlbehalten in Cornwall angekommen und gab Jane nun einen langen Kuss. "Ich habe dich vermisst, Jane.", murmelte er leise. "So sehr." Seine Hand wanderte über ihren Bauch. Bald würde es soweit sein und Jane würde sein Kind zur Welt bringen. Henry war zuversichtlich. Jane war jung und gesund, es würde schon alles gut gehen.
Er hoffte aber auch, dass William bald gesund wiederkehrte und Joanna ihn fand. Dessen Verschwinden hatte ihn schockiert, es war nicht Williams Art, ohne Nachricht einfach zu verschwinden. Er legte seinen Arm um Jane. "Das hoffe ich auch. Ich mache mir etwas Sorgen, weil er spurlos verschwunden ist. Aber du hast recht...mir gibt es Gelegenheit bei dir zu sein, wenn unser Kind kommt. Ich will versuchen möglichst lange hier zu bleiben, vielleicht kann ich euch dann schon gleich mitnehmen an den Hof, wenn du dich etwas erholt hast. Dann hätte dieses Versteckspiel endlich, endlich ein Ende. Ich halte es kaum aus ohne dich...."

Als Henry den Arm um sie legte, schmiegte Jane sich enger an ihn und genoss das Gefühl, dass seine Hand auf ihrem Bauch in ihr hervor rief. Sie war überglücklich, dass er hier war und die Geburt ihres Kindes miterleben würde. Besonders die letzte Zeit war ausgesprochen langweilig geworden, da Jane nicht mehr die Möglichkeit hatte auch nur längere Spaziergänge zu machen und sich so die meiste Zeit im Haus aufgehalten hatte. Zum Glück hatte Sybilla sich jeden Tag Zeit für sie genommen, so waren die Tage erträglicher gewesen.
Jane lächelte und legte eine Hand an seine Wange. "Ich liebe dich, Henry." erklärte sie leise und seufzte. "Ich wäre nicht böse darum, wenn das Kind lieber heute als morgen kommt ... langsam habe ich das Gefühl, ich müsste jeden Moment platze." scherzte sie dann und legte die Hand auf Henrys, die noch immer sanft ihren Bauch streichelte.
Sie wurde wieder ernst und gab Henry einen Kuss auf die Wange. "Mach dir nicht zu große Sorgen um William. Ich bin sicher, dass Joanna und Geoffrey ihn finden und wieder heil mit nach Hause bringen, was auch immer ihm passiert ist." beruhigte sie ihn dann.

"Das kann ich sehr gut verstehen, Liebste. Aber es wird nicht mehr lange dauern, du wirst sehen. Aber ich bin froh, dass ich jetzt bei dir sein kann. Und dass Joanna nicht John mitgenommen hat. Mir ist wohler dabei, wenn er hier ist, solange du dieses Kind trägst. Ich will keine Schwierigkeiten riskieren."
Henry lächelte leicht, als sie ihre Hand auf seine legte, fuhr aber mit seiner Liebkosung fort. Er liebte diese Frau wirklich und das Kind, das sie trug, auch. Es war ein so ein anderes Gefühl, das mit einer Frau zu erleben, die man wirklich liebte. Es war etwas Besonderes.
"Ich mache mir aber Sorgen. Es ist nicht seine Art besonders seine Frau nichts von sich hören zu lassen. Ihm muss etwas zugestoßen sein und eigentlich wäre es meine Aufgabe ihn zu suchen, nicht Joannas. Ich finde es sowieso bemerkenswert, dass sie nicht einfach Zuhause sitzt und bangend abwartet, wie viele andere Frauen es tun würden, sondern selbst nach ihm sucht. Hoffen wir, dass sie ihn bald finden und nach Hause kommen. Kommen die Kinder zurecht ohne ihre Eltern?"

Jane lächelte. "Dann sind wir ja schon zwei, die sich über diese Dinge freuen." bemerkte sie und legte ihren Kopf an Henrys Schulter. Es war so wundervoll ihn hier zu haben ... sie hatte ihn wirklich sehr vermisst und auch, wenn sie sich nicht beklagt hatte, sie war sich nicht sicher, ob sie diese Geburt gelassen alleine durchgestanden hätte.
"Joanna ist halt nicht wie andere Frauen. Sie ist William doch sogar nach Frankreich gefolgt damals, hast du da wirklich geglaubt, sie bleibt zu Hause sitzen, wenn er irgendwo hier in England verloren geht?" Jane musste widerwillig lächeln und streichelte Henry über die Wange. "Ich würde auch nach dir suchen, solltest du einmal verloren gehen." erklärte sie entschlossen. "Ich würde ja wahnsinnig werden, wenn ich einfach abwarten müsste."

"Natürlich...." Henry hatte gehofft hier sein zu können, aber er war sich nicht sicher gewesen, weil er einfach nicht kurzfristig mehrere Tage fortbleiben konnte. Schon gar nicht, wenn William verschollen war. Aber damit hatte er auch gleichzeitig die perfekte Ausrede in Cornwall zu sein. Bei Jane. Ihr beistehen zu können war in diesem Fall wirklich wichtig für ihn.
"Nein, das ist sie nun wirklich nicht, da hast du recht. Aber sie hat jetzt Kinder, die sie brauchen, die hatte sie früher nicht. Darum bin ich verwundert, dass sie es tut. Aber vielleicht hat sie wirklich Erfolg, sie scheint ja ein Händchen dafür zu haben William aufzuspüren." Im nächsten Moment schaute er Jane schockiert an. "Untersteh dich. Es ist schon schlimm genug verloren zu gehen, aber ich würde dich niemals in Gefahr wissen wollen. Das wäre noch viel schlimmer als alles, was mir passieren könnte."

Jane runzelte kurz nachdenklich die Stirn. "Schon, aber die Kinder kommen gut zurecht. John und Constance kümmern sich gut um sie und Sybilla und ich sind ja auch noch da. Außerdem wird Joanna schon nichts passieren, immerhin hat sie Geoffrey mitgenommen." Das war zwar nicht unbedingt eine Garantie, da William ja auch nicht alleine gereist war, doch mit irgendetwas musste man sich ja beruhigen.
Dann musste Jane ein Lachen unterdrücken und ihre Mundwinkel zuckten belustigt. "Also bitte Henry, traust du mir so wenig zu? Ich würde dich schon finden und wir würden beide sicher nach Hause kommen." Sie gab ihm einen liebevollen Kuss und lächelte. "Du bist süß, wenn du dir Sorgen machst, weißt du das?"

"Hmm...wenn es so funktioniert, ist es ja gut. Und du kannst schonmal üben, nicht." Henry lächelte. "Wenn du mit ihnen umgehen kannst, schaffst du unser Kind problemlos. Hoffen wir, dass ihre Eltern bald heil zurückkommen. Ich weiß gar nicht, was ich zukünftig ohne William anfangen sollte. Aber wenn er noch lebt, wird Joanna ihn finden, da bin ich ganz sicher."
Nur hoffte er, dass William auch tatsächlich noch lebte.
"Ja, ja....aber ich will dich gar nicht erst in Gefahr wissen. Wenn ich darüber nachdenke, was dir alles passieren könnte, werde ich noch wahnsinnig. Schließlich will ich dich niemals verlieren."
Henry hob fragend eine Augenbraue, während er den Kuss erwiderte. "Süß? Das ist mir neu....ich mache mir eigentlich permanent Sorgen."

Jane sah ihn mit gespielter Entrüstung an. "Glaubst du etwa, ich hätte Übung nötig?" fragte sie ihn entsetzt und strich sich über den runden Bauch. "Hast du gehört was dein Vater gerade gesagt hat, hm? Als ob ich Übung nötig hätte ... immerhin kennen wir beide uns schon seit neun Monaten, nicht wahr?" murmelte sie dann lächelnd, ehe sie Henry wieder ansah.
"Wie gut, dass du nicht ohne ihn wirst auskommen müssen. Warte ab, Joanna findet ihn schon wieder." versuchte sie ihren Liebsten ein wenig aufzumuntern.
"Und weil ich dich ebenfalls nie verlieren möchte, werde ich nach dir suchen, sobald du verschwinden solltest." erklärte Jane und lachte dann. "Du machst dir permanent Sorgen? Nun, dann ist das vielleicht der Grund weshalb du auch permanent süß bist und ich mich in dich verliebt habe." überlegte sie grinsend.

Henry grinste und hob abwehrend die Hände. "Nein, aber du kannst dich schonmal aufwärmen, bis es bei uns soweit ist." Er liebte es, diese ungezwungenen Gespräche mit Jane führen zu können. Sonst war das eigentlich nur mit William möglich, aber jetzt hatte er eine Frau gefunden, die er liebte und die ihn verstand.
"Das hoffe ich. Auch wenn ich ihn nicht immer so behandele, William ist wie ein Bruder für mich. Er ist mir wichtig." Henry seufzte leise und zog Jane dichter an sich. Dann aber musste er lachen.
"Ja, das wird es sicherlich sein. Deshalb wirke ich so anziehend auf dich. Weil ich mir so viele Sorgen mache. Eine interessante These..." Es war schon gut, wie es war, auch wenn ihnen diese Beziehung viele Schwierigkeiten brachte.