William und Joanna - ab 1173 bis 1174

Josephine

"Wie könnte ich dir denn nicht verzeihen, hm?" erwiderte Josephine zärtlich. Sie war doch so unendlich froh, dass er sie wieder genommen hatte. Sie gab ihm noch einen Kuss und seufzte dann erleichtert. "Ich denke, wir haben beide aus dieser Sache gelernt und so etwas wird nie wieder vorkommen."
Josephine lächelte glücklich als sie den Kopf wieder an Roberts Schulter legte. Gleichzeitig löste es ein merkwürdiges Gefühl in ihr aus, festzustellen, wie abhängig sie sich von seiner Zuwendung gemacht hatte. Das war vielleicht ein Fehler gewesen, wusste sie doch, dass sie ihn nie würde heiraten können, aber zumindest würde die Trennung dann unter anderen Umständen stattfinden und nicht auf Grund eines solch fatalen Missverständnisses.
Aber für jetzt hatten sie einander wieder und das wollte sie voll und ganz genießen.

 

"Ja, das haben wir wohl." Robert hatte nur noch deutlicher gespürt, was sie ihm bedeutete. Und jetzt wusste er auch wieder, warum er sich gegen seine Familie aufgelehnt hatte.
Er schloss die Augen und atmete ihren Duft ein. "Ich habe dich vermisst. Kommst du mit deinen Sachen wieder zu mir?"
Und er hatte noch eine Idee. "Du solltest in Zukunft meinen Hund öfter für einen Spaziergang mitnehmen. Wenn er dich lieben lernt, wird er dich auch vor Henry beschützen. Dann bist du auch geschützt, wenn ich nicht bei dir bin."

Josephine

"Und ich dich erst." erwiderte Josephine und lachte dann leise. "Natürlich. Und das schneller als du gucken kannst." neckte sie ihn und gab ihm einen langen Kuss. Dann strich sie Robert zärtlich über die Wange und dachte über seinen Vorschlag nach.
"Das klingt gut. Ich wette, mit einer solchen Begleitung werde ich vor jeglichem unliebsamen Besuch sicher sein." erwiderte sie und lehnte sich wieder an ihn.
"Was meinst du, sollten wir rein gehen? Ich hole meine Sachen und dann können wir es uns heute Abend gemütlich machen."

 

Robert lächelte. "Gut. Dann lass uns gehen und deine Sachen holen. Ich bin froh, dich wieder bei mir zu haben, Josie. Du hast mir gefehlt. Es war so leer die letzten Tage ohne dich."
Er seufzte leise und erhob sich.
"Ein gemütlicher Abend klingt sehr verlockend. Ich freue mich darauf." Er ergriff ihre Hand und gemeinsam setzten sie sich in Bewegung.
"Wir finden schon einen Weg Josie. Da bin ich sicher."

 

William schloss die Tür hinter sich und atmete erleichtert aus. Zwar war Henry noch immer der Meinung, dass sein Sohn sich schon wieder beruhigen und dann zurückgekrochen kommen würde, aber William hatte ihn letztlich doch davon überzeugen können, ihn wenigstens ein paar Erkundungen einholen zu lassen. Da William vermutete, dass Henry sich nicht einfach nur zurückzog, um seine Wunden zu lecken, wollte er einen kurzen Erkundungsritt unternehmen, um festzustellen, ob Henry nicht doch viel eher auf dem Weg zu seinem Schwiegervater war.
Und William hatte sich fest vorgenommen Edward mitzunehmen. Er hatte in letzter Zeit viel mit seinem Sohn trainiert und war der Meinung, dass es genau die richtige Aufgabe für Edward war.
Deshalb war er nun auf dem Weg, um ihn zu suchen, um Edward seine Entscheidung mitzuteilen. Wenn William recht behielt, würde er sich über alle Maßen über diese Gelegenheit freuen.

 

Edward striegelte gerade Chouchous Fell auf Hochglanz, sodass dieser regelrecht glänzte. Er beschäftigte sich viel mit seinem Hengst, widmete jede freie Minute den Pferden. Er freute sich schon darauf, wenn sie endlich heimkehrten und er sehen konnte, wie sich die Scheckstute entwickelte, die er seinem Vater aufgeschwatzt hatte.
Der junge Rappschimmel seines Vater hatte sie vor er Abreise gedeckt und Edward war mehr als gespannt, was dabei herauskam.
"Und ich überrede Papa schon, dass du auch mal ran darfst, Dicker.", versprach er gut gelaunt.

 

William hatte Recht behalten und seinen Sohn im Stall entdeckt. Er lehnte sich an die Ecke und beobachtete Edward einen Moment lang, wie er Chouchou fleißig striegelte. Dann löste er sich von der Wand und trat neben Edward, wo er seinem Sohn eine Hand auf die Schulter legte und zufrieden lächelte.
"So wie sein Fell glänzt, kann er es ohne Probleme mit den funkelnden Juwel aufnehmen, die so manch eine der Damen hier zur Schau trägt." bemerkte er grinsend und sah auf seinen Sohn hinab. "Wie hat er sich heute gemacht?"

 

Edward lächelte zufrieden, als sein Vater sich zu ihm gesellte. Er hatte es genossen, wie viel Zeit sein Vater sich für ihn nahm, vor allem auch beim Training.
"Naja, er soll ja auch gut aussehen. Und wenn er gut aussieht, interessieren sich vielleicht auch mehr Leute für Fohlen von uns.", erklärte Edward.
"Er ist ja auch ein Juwel. Nur viel wertvoller, da er einem das Leben retten kann in der Schlacht." Edward lächelte stolz.
"Gut. Er hat toll mitgemacht und langsam kann er es mit Uriel aufnehmen, was seine Zuverlässigkeit angeht. Er ist nicht mehr so launisch."

 

William lachte und klopfte seinem Spross auf die Schulter. "Ein wahres Wort. Dann hoffen wir mal, dass dein Plan aufgeht." erwiderte William. "Dann wollen wir doch mal sehen, wie er sich in nächster Zeit beweisen wird, wenn du ihn in so hohen Tönen lobst. Es tut mir Leid, dass ich dir heute nicht zusehen konnte, aber ich musste einige wichtige Dinge mit Henry besprechen." erklärte er und ließ den Blick nachdenklich über den Rappen gleiten. Edward hatte recht, der junge Hengst hatte sich prächtig entwickelt.
"Ich werde morgen zu einem Erkundungsritt aufbrechen." fuhr er dann langsam fort. "Und ich dachte mir, dass du die Gelegenheit gerne nutzen würdest, um mir deine und Chouchous Fähigkeiten zu beweisen."

 

Edward grinste. "Er wird bestimmt aufgehen. Und wenn sie das Fohlen von der Scheckstute sehen, werden sie sich darum reißen, du wirst sehen."
Er hob leicht die Schultern. "Schon in Ordnung. Du hast ja in letzter Zeit schon oft zugesehen. Das ist schön. Und wir haben ja noch viel Gelegenheit dir zu zeigen, was für Fortschritte wir machen."
Dann sah er überrascht auf und seine Augen begannen zu strahlen.
"Du..du willst mich mitnehmen? Oh, das wäre toll!"

 

William grinste ebenfalls. "Na, ich denke, das erste Fohlen von ihr, gehört wohl ohne Zweifel dir, darum sollte sich sonst wohl niemand reißen." erklärte William dann und sah auf Edward hinunter. Das Strahlen in den Augen seines Sohnes war genau das, was er sich erhofft hatte und erfüllte William mit einer gewissen Zufriedenheit.
"Ja, das will ich. Ich dachte mir, dass du langsam alt genug bist, um mich auf einen solchen Ritt zu begleiten. Besonders jetzt, wo du so gut mit Chouchou zurecht kommst. Freust du dich?" William lächelte zufrieden. Edward würde ihn sicher nicht enttäuschen und es würde eine gute Chance für den Jungen sein sich zu beweisen.

 

"Mir?" Edward machte große Augen. "Du willst es mir geben?" Er wusste gar nicht, was er sagen sollte. Das war ein großes Geschenk für ihn.
"Danke, Papa." Edward war überglücklich. Und endlich schenkte sein Vater ihm das Vertrauen, das er sich immer gewünscht hatte. Er war einfach zufrieden.
"Natürlich freue ich mich! Das ist wirklich toll. Dass du mich wirklich mitnimmst..."
Edward war regelrecht sprachlos. "Das muss ich unbedingt Mama erzählen."

 

William lachte zufrieden auf als Edward ihn so überrascht ansah. "Ja, natürlich dir. Du hast mich überzeugt die Stute mitzunehmen und du hattest die Idee meinen Hengst drauf zu lassen. Also soll dir auch das Fohlen gehören." erklärte William. Und irgendwann würde er Edward die Stute ebenfalls schenken, aber das hob er sich noch ein klein wenig auf.
"Ich denke, du hast es dir verdient." gab William zurück. "Und vor allem solltest du packen gehen. Wir werden morgen aufbrechen, du solltest also bereit sein." erklärte er, gab seinem Sohn einen aufmunternden Klaps auf die Schulter und verschränkte dann die Arme vor der Brust. "Falls du irgendwelche Hilfe brauchst, komm einfach zu mir."

 

"Danke, Papa. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll." Er freute sich einfach nur. Und wenn das Fohlen alt genug war um eingeritten werden zu können, konnte es Chouchou ablösen.
Edward nickte eifrig und tätschelte seinem Rappen noch einmal die Nase. "Danke, Papa. Wirklich." Er hatte sich ja auch sehr angestrengt in letzter Zeit, damit sein Vater ihn einmal wieder mitnahm.
"Ich bin schon unterwegs. Ich werde morgen früh aufbruchsbereit sein, versprochen. Ich komme zu dir, wenn ich Hilfe brauche. Aber kannst du es dann Mama sagen? Dann habe ich mehr Zeit zum packen..." Und er war ja schon so aufgeregt!

 

William musterte seinen Sohn mit einer Mischung aus Belustigung und Stolz. "Na dann ab mit dir. Ich muss ohnehin mit deiner Mutter darüber sprechen, da kann ich ihr davon genauso gut erzählen." Das war vermutlich sogar besser als wenn Edward ihr die Sache unterbreitete ... William ahnte jetzt schon, dass Joanna die Wände hoch gehen würde.
Deshalb war er auch nicht mehr ganz so gut gelaunt als er schließlich das Gemach betrat, bemühte sich aber um eine möglichst lockere Haltung.
"Na, meine Schöne, wo hast du unsere Kinderschar versteckt?" begrüßte er Joanna mit einem Kuss und versuchte erst einmal ein entspanntes Gespräch in Gang zu bringen. Joanna wusste, dass er mit Henry über das weitere Vorgehen hatte sprechen wollen und es würde ihn nicht wundern, wenn sie bereits ahnte, dass er selbst in den Sattel steigen wollte. Aber Edward war noch einmal etwas ganz anderes.

 

Joanna summte leise vor sich hin, bis William das Gemach betrat. Sie schenkte ihm ein Lächeln und erwiderte seinen Kuss, ehe sie antwortete.
"Oh, die sind allesamt beschäftigt.", erklärte sie gut gelaunt. "Edward war vorhin im Stall, die Mädchen sind im Garten, James ist bei John und Elias ist bei Constance und ihren Kindern.", erklärte sie. "Und wo kommst du her? Wie ist dein Gespräch mit Henry gelaufen? Hat er mal wieder irgendwelche verqueren Ideen, die du ihm ausreden musst?"
Das war schließlich meistens so und William hatte jedes Mal nach einer Besprechung irgendetwas, warum er sich über seinen Cousin aufregte.

 

William schmunzelte. "Na dann ist ja gut. Edward habe ich auch schon einen kurzen Besuch im Stall abgestattet." berichtete William und strich Joanna über die Wange, ehe er sich setzte.
"Das Gespräch lief mäßig. Er ist immer noch der Meinung, dass die Abreise seines Sohnes nur das Aufbegehren eines kleinen Jungen ist und dass er schnell wieder zurück kommen wird. Aber immerhin habe ich ihn überzeugen können, dass ich Informationen darüber einhole, ob Henry nicht doch vielleicht auf dem Weg zu Louis ist." William strich sich nachdenklich über den Bart und lehnte sich zurück. "Ich werde morgen aufbrechen und wenn alles nach Plan verläuft, sind wir in einer oder zwei Wochen wieder zurück."

 

"Gut, dazu bin ich jetzt nämlich nicht mehr gekommen. Er hat heute morgen so schön trainiert, da wollte ich ihn nicht stören."
Joanna lehnte sich ein wenig an ihren Mann. "Eingeständnis eines Fehlers war noch nie Henrys Stärke. Kein Wunder, dass er die Auseinandersetzung mit seinem Sohn so sieht. Und wer will schon gerne Streit mit dem eigenen Kind?"
Joanna verschränkte die Arme.
"Ja, natürlich...du holst Informationen ein.", seufzte sie. "Wer auch sonst...Wir? Wer begleitet dich denn dabei?"

 

"Er ist wirklich ausgesprochen fleißig. Ich bin mehr als zufrieden mit dem, was er so anstellt. Ganz offensichtlich tut ihm das Training wirklich gut, immerhin hat er nicht mehr so viele Flausen im Kopf wie früher." bemerkte William schmunzelnd und hob dann die Schultern. "Was hätten wir anderes von Henry erwarten sollen?" Dann schnitt er jedoch eine Grimasse und seufzte. "Wahrlich, niemand hat gerne Streit mit seinem Kind." bemerkte er verdrossen und musste dabei an Robert denken.
Dann grinste William unweigerlich ein wenig. "Natürlich ich. Hast du denn ernsthaft etwas anderes erwartet?" neckte er sie sanft und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Du weißt doch, dass ich nie allzu lange still sitzen kann."
Dann kam der unbequemer Teil an die Reihe ... "Ich werde mit wenig Männern reiten, dann sind wir schneller unterwegs und somit auch eher zurück. Geoffrey und Brian werden mich begleiten und noch ein paar verlässliche Männer auswählen. Philippe wird natürlich ebenfalls mitkommen. Und ich hatte mir überlegt, dass ich dieses Mal auch Edward mitnehmen werde."

 

"Ja, ich glaube auch. Außerdem tut ihm deine Aufmerksamkeit gut. Er fühlt sich anerkannt, schließlich hast du ihm auch das Training von Chouchou überlassen, das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Und er macht es gut."
Joanna legte ihrem Mann kurz die Hand auf den Arm. "Keine Sorge, Robert kriegt sich auch wieder ein. Mach dir keine Sorgen darum, er fängt sich wieder.", versuchte sie ihn aufzumuntern; sie wusste, wie sehr er unter dem Streit mit seinem Erben litt."
Interessiert lauschte sie schließlich der Reiseplanung. Ihr gefiel es gar nicht, dass er ging, aber wenn es sein musste....Moment mal! "Edward? Das ist nicht dein Ernst, oder? Das kannst du dir aus dem Kopf schlagen, Edward ist noch viel zu jung dafür.", protestierte sie. Es genügte ja wohl, dass Robert sich beinahe im Krieg befand.

 

William sah kurz auf Joannas Hand hinunter, die auf seinem Arm lag und dann wieder zu ihr auf. "Diese ganze Sache behagt mir einfach überhaupt nicht." erwiderte William unbehaglich. "Wir sollten in einer solch angespannten Lage nicht auf unterschiedlichen Seiten stehen." er seufzte leise und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Es machte ihm zu schaffen, dass sein Sohn dem jungen König momentan mehr Gehör schenkte, als ihm selbst. Auch wenn William das nach außen hin niemandem weiter zeigte, lediglich Joanna wusste, wie sehr ihn das belastete.
Im nächsten Moment zog William die Augenbrauen in die Höhe. "Natürlich ist das mein Ernst. Joanna, der Junge ist elf und könnte sich wirklich nicht besser machen. Er hat es sich verdient mich zu begleiten. Außerdem ist es keine besondere Sache, er hat mich auch nach Oxford begleitet, da wird er es ein, zwei Wochen hier durch die Gegend auch schaffen."

 

Joanna seufzte leise. "Ich weiß. Aber solange er sich nicht von Henry abwendet, wirst du das akzeptieren müssen. Du wolltest, dass er dorthin geht um ausgebildet zu werden." Sie hatte das ja von Anfang an nicht für eine gute Idee gehalten. "Er hat sicherlich viel gelernt. Aber damit ist auch seine Loyalität zu Henry gewachsen. Und dann ist da ja auch noch das Problem mit Josephine. Er wird nicht einsehen, dass sie keine Zukunft haben. Das Mädchen ist da um einiges klüger."
Joanna verschränkte die Arme. "Eben, der Junge ist erst elf Jahre alt, das ist viel zu jung! Und auch wenn er es verdient hat, es ist zu gefährlich. Du kannst das nicht mit Oxford vergleichen! Wir sind nicht in England, sondern in der Normandie und wir befinden uns am Rande eines Krieges! Das weißt du genau. Reicht es nicht, dass Robert sich da mittendrin befindet? Musst du unbedingt auch noch Edward da mit hinein ziehen?"

 

William schloss kurz die Augen und seufzte dann. "Ja, vermutlich war es auch ein Fehler ihn dorthin zu schicken, aber ich hatte keine andere Wahl." brummte er. "Zumal es ja auch gut gegangen wäre, wenn Henry nicht so ein undankbares Balg wäre und sich gegen seinen Vater auflehnen würde." Und dann war da noch die kleine Dirne ... ja, in der Tat war das, dass größte Problem für den Streit zwischen Vater und Sohn. Aber auch das war etwas, was William nicht ändern konnte, denn es blieb nach wie vor inakzeptabel, dass Robert das Mädchen heiratete.
William bedachte Joanna mit einem fast spöttischen Blick und schnalzte dann mit der Zunge. "Joanna, elf! Mit elf ist er wahrlich alt genug. Ich habe in seinem Alter schon ganz andere Dinge getan. Henry hat mit zwölf sogar schon seinen ersten Feldzug geführt. Da wird Edward mich ja wohl auf einen solchen Ritt begleiten können. Deine Söhne werden nun einmal erwachsen, Joanna, du kannst sie nicht ewig in Watte packen."

 

Joanna nickte. "Das wäre es wohl. Aber Henry ist nun einmal nur auf seinen Vorteil bedacht. Wir müssen abwarten, was dabei heraus kommt und abwarten, bis Robert sich wieder einkriegt. Irgendwann wird er einsehen, dass wir es nur gut mit ihm meinem."
Joanna warf William einen vernichtenden Blick zu. "Edward ist weder du noch Henry. Nur weil Henry schon mit zwölf auf dem Schlachtfeld rumgeturnt ist, muss er das noch lange nicht. Dafür besteht keine Notwendigkeit! Du weißt, dass dieser Ritt gefährlicher ist, als du mich glauben lassen willst. Wir befinden uns am Rande eines Krieges! Das dürfte ja wohl Rechtfertigung genug sein! Und du, solltest dich ja wohl ganz klein halten mit dieser Aussage. Schließlich packst du die Mädchen auch sehr gern in Watte."

 

"Himmel, wir befinden uns noch nirgendwo! Der Kindskopf ist abgereist und mich würde es nicht wundern, wenn er auf dem Weg zu Louis ist. Aber genau das, will ich ja erst einmal heraus finden. Und selbst wenn er es ist, bedeutet das noch lange nicht, dass es auch in einem Krieg enden wird. Außerdem wären wir schon fünffach wieder zurück und Edward würde schon längst wieder am sicheren heimischen Feuer sitzen, ehe es überhaupt zu solchen Auseinandersetzungen kommen würde." erwiderte William gereizt.
"Und komm mir jetzt nicht mit den Mädchen, das ist etwas ganz anderes. Die werden so oder so später nie ein Schwert in der Hand halten. Edward hingegen schon. Außerdem soll der Junge eine Grafschaft erben, er hat also noch genug zu lernen und damit kann er eigentlich gar nicht früh genug anfangen."