William und Joanna - ab 1182 bis 1183

Es tat unglaublich gut von seiner Mutter in den Armen gehalten zu werden und den ganzen Druck hinter sich zu lassen. James entspannte sich zunehmend und als sie ihm durch die Haare strich, schniefte er noch einmal leise und hatte dann auch die Tränen wieder im Griff.
"Ich verspreche es, bei allem was mir heilig ist." erklärte James und lächelte dann ein wenig erleichtert. "Danke. Wenn du dabei bist, wird er mir vielleicht nicht gleich den Kopf abreißen." erwiderte er und seufzte. "Denkst du, er wird sehr wütend auf mich sein?" fragte er zaghaft.
Bei den Worten seiner Mutter nickte er langsam. "Ich weiß. Aber wenn ich dafür mit Alan zusammen sein kann, dann soll es wohl so sein. Ich liebe ihn einfach so sehr ... ich kann es kaum in Worte fassen, was ich empfinde. Und wie kann denn so ein Gefühl falsch sein?"

"Das musst du auch.", erklärte Joanna noch einmal, als er sich gefasst hatte. "Ich glaube nicht, dass dein Vater dir den Kopf abreißen wird, aber begeistert wird er nicht sein. Er war damals gefasster als ich, als wir hinter diese Sache mit Cedric und Lionel kamen. Er wollte den beiden eher eine Chance geben als ich, also vielleicht hast du Glück. Ich denke, er wird sich große Sorgen um dich machen und daher ein bisschen wütend sein."
Sie seufzte und nickte.
"Ich verstehe dich, all die Fragen habe ich mir damals auch gestellt. Und eigentlich...sollte man meinen, dass Gott diese Gefühle geschaffen hat."

James sah seine Mutter skeptisch an. "Naja, ich weiß ja nicht ... immerhin ging es damals nicht um seinen eigenen Sohn." James fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. "Er wird furchtbar wütend werden." seufzte er leise. "Und enttäuscht. Und das wird vermutlich das allerschlimmste daran sein."
James biss sich auf die Unterlippe und schwieg einen Moment, ehe er langsam nickte. "Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass etwas schlechtes daran sein kann. Aber es widerspricht allem, was ich gelernt habe und ..." er schüttelte verzweifelt den Kopf. "Es ist so furchtbar schwer."

Joanna wiegte den Kopf hin und her. "Ich weiß nicht. Vielleicht fällt es ihm einfacher, weil er dich liebt. Sicher wird er wütend sein und ein bisschen enttäuscht. Aber das wird sich legen, du bedeutest ihm zu viel, als dass er das lange durchhält."
Joanna lächelte leicht. "Ich weiß, James, ich weiß....Dein Vater wird gleich aus den Stallungen zurückkehren. Du könntest es also gleich hinter dich bringen, wenn du willst. Jetzt wäre die Chance...", erklärte sie.

James schnitt eine leichte Grimasse. "Ich wünschte, du würdest Recht behalten. Ich glaube, ich ertrage es nicht, wenn ich abreisen muss und er mir noch immer grollt." erwiderte James und lehnte den Kopf an die Schulter seiner Mutter. "Ja, ich denke, es ist das Beste, wenn ich solange warte. Dann habe ich es wenigstens hinter mir." murmelte er, sah dann wieder zu seiner Mutter auf und gab ihr kurzentschlossen einen Kuss auf die Wange. "Ich bin so froh, dass du mir deswegen nicht böse bist, Mama." wisperte er leise. Es war alles so kompliziert, letztlich konnte er ja nichts für seine Gefühle, trotzdem fühlte er sich mitunter schuldig, so als hätte er irgendetwas falsch gemacht.

Joanna nickte und lächelte beruhigend. "Ich bin schon so viele Jahre mit ihm verheiratet, ich kenne deinen Vater gut. Mach dir keine Sorgen. Er wird dich so nicht abreisen lassen, da bin ich mir ziemlich sicher. Er braucht einfach ein kleines bisschen Zeit. Und er wird auch gleich kommen."
Joanna küsste ihn auf die Stirn.
"Wie könnte ich? Du bist mein Sohn und ich liebe dich." Sie lauschte kurz.
"Horch, ich glaube, da kommt dein Vater."
Und das Trippeln seines Hundes war auch nicht zu überhören.

Einmal mehr ging William völlig darin auf wieder zu Hause zu sein. Er hatte sich in wenigen Tagen mit allem Vertraut gemacht, was in seiner Abwesenheit angefallen war und genoss es, hier und dort wieder fleißig mit anzupacken. Er hatte einen großen Teil seiner Geschenke verteilt und die Kirche war reichlich ausgestattet worden, so dass er nun wirklich zufrieden mit dem Ergebnis war.
Er war gerade in den Stallungen gewesen und hatte mit Philippe über die neuen Pferde gesprochen und wollte es sich nun über Mittag mit Joanna ein wenig gemütlich machen.
Als er die Tür zum Gemach öffnete, huschte sein treuer Schatten als erstes zwischen seinen Beinen hindurch in die behagliche Wärme und entlockte William ein Grinsen als er sich vor dem Kamin mit einem zufriedenen Schnaufen zusammen rollte.
Williams Blick glitt zu seiner Gemahlin und überrascht stellte er fest, dass sie nicht alleine war. "James, mein Junge, was verschafft uns denn die Ehre?" fragte er munter, ging zum Tisch hinüber und goss sich etwas zu Trinken ein, ehe er sich zu den beiden setzte.
Ein genauer Blick in das Gesicht seines Sohnes verriet ihm jedoch, dass dieser nicht zum bloßen Zeitvertreib gekommen war. "Na, was hast du auf dem Herzen? Du siehst schlimmer aus als drei Tage Regenwetter." bemerkte William und sah fragend zwischen Joanna und James hin und her.

Joanna lächelte, als der Hund durch die Tür zum Kamin huschte und sich dort zusammen kringelte. "Er wird seinem Vater immer ähnlicher, was?", begrüßte sie ihren Mann und gab ihm einen Kuss. Ihr Blick huschte zu James hinüber und sie nickte ihm ermunternd zu.
"Ich wollte mit euch sprechen. Mit Mama habe ich schon Gelegenheit gehabt zu reden, aber ich dachte, ich warte einfach auf dich..."
Er schluckte nervös. Gott, hoffentlich ging das gut. Wie sollte er nur anfangen? Er hatte keine Ahnung. "Alan wird mich nach Bologna begleiten. Ich habe ihn darum gebeten.", begann er langsam.

William musste lachen und nickte dann. "Das stimmt wohl. Er ist genau so eine Klette, besonders wenn ich länger weg war und er weiß ganz genau wo die gemütlichsten Plätzchen zu finden sind." erwiderte er und küsste Joanna sanft zur Begrüßung.
William nippte an seinem Wein und nickte James auffordernd zu. "Dann immer mal raus mit der Sprache, was gibt es denn?" fragte er und hörte seinem Sohn dann aufmerksam zu. "Nun, das klingt doch gut. Ihr seid doch schon lange gut befreundet, da ist es doch schön, wenn er dich begleitet." erwiderte William und zog eine Augenbraue in die Höhe. "Aber wenn es nur das wäre, würdest du mich nicht ansehen wie ein verschrecktes Reh, so viel ist sicher. Was ist los, James? Hast du irgendwelche Schwierigkeiten? Machst du dir Sorgen, wegen des finanziellen?" mutmaßte er dann. "Da werden wir sicher schon einen Weg für euch finden und Alan ist doch talentiert, er wird schon fleißig was verdienen können, da bin ich sicher."

James war beinahe erleichtert, als sein Vater ihm von selbst einen Weg ebnete. Trotzdem verschränkte er nervös die Finger. Wenn das nur mal gut ging...
"Ja, das denke ich auch. Und du hast Recht, darum mache ich mir auch Sorgen. Es ist nicht gesagt, dass er gleich etwas verdient und das Geld der Kurie reicht nicht aus für uns Beide. Ich hatte gehofft, ihr würdet uns etwas unterstützen, bis Alan auf eigenen Beinen steht.", brachte er heraus und fuhr sich unbehaglich mit der Zungenspitze über die Lippen. Er atmete noch einmal tief durch und fasste sich ein Herz.
"Aber da ist noch etwas mehr...ich...es gibt noch einen Grund, warum ich Alan gern bei mir hätte. Ich...ich bin verliebt in ihn.", gestand er schließlich tonlos.

William nahm noch einen Schluck Wein und nickte. "Sicher werden wir das. Ob er nun hier bei uns lebt und uns die Haare vom Kopf frisst oder in Bologna." William zwinkerte seinem Sohn zu. "Mach dir darum keine Sorgen, James. Der Junge hat Talent, ich habe gesehen, was er Zustande bringen kann und das sollte man fördern. Wir werden euch also gerne unterstützen solange es nötig ist." erklärte William ruhig und wartete dann ab, was sein Sohn noch auf dem Herzen hatte.
Was jedoch als nächstes kam, verblüffte ihn so dermaßen, dass er seinen Sohn einen Moment lang sprachlos anstarrte. "Wie bitte?" brachte er schließlich hervor. "Das soll ein Scherz sein, oder?" Das war doch unmöglich, nicht sein Sohn ...

"Ich danke euch, wirklich. Auch ich sehe sein Talent und da sein Vater es nicht fördern will, bin ich dankbar, dass ihr es tut. Er hat es verdient. Seine Zeichnungen sind atemberaubend. Als würde er das, was er sieht, in Papier brennen."
Die Reaktion seines Vaters fiel so aus, wie er es befürchtet hatte und er hatte Angst vor dem, was noch kommen würde.
Fast ein bisschen ängstlich presste er die Hände an die Schläfen und senkte den Blick zu Boden. "Nein, ist es nicht. Es ist die Wahrheit.", wisperte er. "Es ist die Wahrheit, dass ich eine Vorliebe für Männer hege."

William stellte den Becher beiseite und verengte die Augen ein wenig. "Das soll heißen, du bist ..." William brach ab, weil er die Worte nicht über die Lippen bekam und schüttelte den Kopf. "Nein, das ist unmöglich. Du bist mein Sohn!" Er knirschte mit den Zähnen und ballte eine Hand zur Faust. "Was habe ich falsch gemacht, hm? Was ist es, dass du der Meinung bist, dir einen solchen Unsinn einfallen zu lassen?" knurrte William ungehalten.
Es hielt ihn fast nicht mehr auf seinem Stuhl und er sah von James zu Joanna hinüber, um zu ergründen, wie die Reaktion seiner Frau auf diese Offenbarung ausgefallen war.

 

James' Lippen wurden schmal. Er hatte befürchtet, dass es so kommen würde. Sein Vater würde so wütend auf ihn sein. Er schluckte schwer.
"Und nur weil ich dein Sohn bin, ist es unmöglich?", fragte er leise. "Du hast nichts falsch gemacht, aber ich habe es mir auch nicht ausgesucht. Ich wollte doch nicht so sein, aber ich bin es. Und es ist kein Unsinn! Du weißt doch, dass man Gefühle nicht ausschalten kann...", versuchte er sich zu verteidigen und sah ebenfalls hilfesuchend zu seiner Mutter hinüber.
Joanna seufzte.
"Sei nicht zu hart bin ihm.", versuchte sie ihn zu besänftigen und legte William die Hand auf den Arm. "Er kann doch nichts dafür."

William atmete geräuschvoll aus. "Wie lange? Wie lange geht das schon so?" fragte William dann.
Als Joanna ihm die Hand auf den Arm legte, schloss er kurz die Augen, dann schüttelte er den Kopf. "Er kann vielleicht nichts für seine Gefühle, dass will ich ihm durchaus zugestehen, aber er kann etwas dafür, wie er damit umgeht!" erwiderte William hart und sah James wieder an. "Wie stellst du dir das vor? Du hast dich zum Diakon weihen lassen, du willst dein Studium beenden und deine Karriere voran treiben, das hast du mir alles vor ein paar Tagen selbst noch stolz erzählt und jetzt sagst du mir, dass du deinen Bettgefährten mit nach Bologna nehmen willst? Du ruinierst deine Karriere, deine Zukunft, schlimmer noch, dein ganzes Leben! Bist du verrückt geworden?"

"Ich wusste es schon, bevor ich nach Bologna gegangen bin. Alan und ich sind uns davor schon ein klein wenig näher gekommen. Und dann waren wir ein Jahr getrennt. Aber trotzdem...Es wird nichts nutzen diese Gefühle zu leugnen und zu ignorieren, zumal sie erwidert werden."
Er schluckte schwer, riss sich dann aber zusammen und sah seinem Vater in die Augen.
"Das will ich auch alles weiterhin tun, aber ich bin nicht im Stand dauerhaft auf Alan zu verzichten. Und wir werden vorsichtig sein, niemand wird es bemerken. Ich kann mich nicht entscheiden. Ich werde meine Karriere schon nicht ruinieren."
Lionel war schließlich auch nie im Dorf aufgeflogen.

"Und jetzt willst du, dass ich euch finanziell unterstütze, damit du mit diesem Schöngeist in Bologna herumhuren kannst." bemerkte William trocken und schüttelte den Kopf. "Du bist Geistlicher, James! Du hast das Zölibat abzulegen und du weißt genau, was das bedeutet. Glaubst du allen Ernstes, ich unterstütze dich darin, dass du dein Wort brichst? Dass du deinen Eid brichst? Du solltest mich wirklich besser kennen."
William stand mit einem Ruck auf und trat vor den Kamin, um James und Joanna den Rücken zuzukehren. Es brodelte nur so in ihm und wenn dieses Gespräch noch sehr viel länger ging, würde er wahrlich Gefahr laufen sich zu vergessen.

James verschränkte die Arme vor der Brust. "Dann lass es....wenn du es nicht tun willst, dann kommen wir schon irgendwie selber über die Runden. Schöngeist?! Vorhin hast du selbst noch gesagt, wie viel Talent er hat. Außerdem huren wir nicht herum. Da war noch gar nichts....und es gibt auch nur noch einen Mann."
Er biss sich kurz auf die Lippe, um die Tränen zu unterdrücken.
"Ich weiß, was es bedeutet, aber ich kann es nicht ändern. Das ist mir genauso wichtig wie Alan. Ich kann nicht anders, ich will meinen Eid nicht brechen. Aber wenn es Gott nicht recht wäre, würde er solche Gefühle nicht zulassen."
Er seufzte leise. "Ich sollte besser gehen."

"Vielleicht ist es auch gar nicht Gott, der dir solche Gefühle beschert und du solltest dich besser besinnen." erwiderte William ruppig. "Manchmal kann man nicht alles haben, was man will James. Manchmal muss man sich entscheiden." Er drehte sich noch einmal herum und sah seinen Sohn wieder an. "Wirf nicht alles weg, was du dir aufgebaut hast, weil du denkst, dass du für einen Freund mehr empfindest als da wirklich ist."
William knirschte mit den Zähnen und nickte dann. "Ja, das solltest du fürs Erste wohl besser."

"Und wer soll es sonst sein? Du hast auch Gefühle gehegt, die du eigentlich nicht haben durftest. Hast du auch geglaubt, jemand anders als Gott hätte sie dir geschickt? Es ist alles nur anders, weil es ein Mann ist." James unterdrückte ein Schluchzen. "Ich dachte, ihr würdet zu mir stehen und mich unterstützen. Aber ihr seid genauso wie alle Anderen auch. Ich kann mich nicht entscheiden. Das wollte ich schon, aber ich kann es nicht. Du kannst nicht wissen, was ich wirklich fühle und ob es nur Einbildung ist."
Er warf seinem Vater einen verletzten Blick zu und schloss die Tür hinter sich.
Joanna seufzte. "Sei nicht so hart....er will es dir doch recht machen."

William zog es vor James' Worte unkommentiert zu lassen, denn alles, was ihm auf der Zunge lag, hätte die Situation nicht besser gemacht. Er wartete bis James das Gemach verlassen hatte, dann warf er Joanna einen düsteren Blick zu.
"Er will es mir recht machen?" echote er. "Das sah gerade aber alles andere als danach aus! Er wollte von mir die Absolution dafür, um mit diesem Kerl herummachen und seinen Eid mit Füßen treten zu dürfen. Und obendrein soll ich seinen Liebhaber auch noch aushalten? Na besten Dank auch." knurrte William wütend und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich dachte wirklich, ich hätte meine Söhne zu anständigen Männern erzogen, aber vielleicht war ich mit James auch immer etwas zu nachlässig."

Joanna schüttelte leicht den Kopf. "Sonst wäre er doch nicht hier. Er will, dass du stolz auf ihn bist. Er wollte deine Unterstützung , nicht deine Absolution. Du wirst sonst keine Handhabe haben, irgendwie finden die Beiden einen Weg, wenn sie es wollen."
Joanna trat zu ihm an den Kamin und legte die Arme um seine Taille.
"Alan wird ohnehin Geld verdienen, da bin ich sicher. Und natürlich sind deine Söhne anständige Männer. Warum sollte das mit James anders sein? Geh nicht mit dir so hart ins Gericht, du kannst genauso wenig dafür wie ich oder er selbst. Manche Dinge passieren einfach."

"William schloss die Augen und legte instinktiv die Arme um Joanna als diese zu ihm trat. Er stützte das Kinn sachte auf ihrem Scheitel ab und schwieg einen Moment lang. Diese Situation war so vertrackt, es war fürchterlich.
"Was ist daran anständig, wenn ein angehender Priester sich nicht einmal selbst an das halten kann, was er predigt? Er bricht der Kirche gegenüber sein Wort und noch viel schlimmer, er versündigt sich gegen Gott. Er verkauft seine Seele damit. Wie soll ich das gut heißen?" fragte er schließlich und sah Joanna wieder an. Er betrachtete seine Frau einen Moment lang und seufzte leise. "Du hast ihn sicher in den Arm genommen und ihm erklärt, dass alles gut sei, oder?" fragte er ohne den geringsten Vorwurf in der Stimme. Er kannte seine Frau und in diesem Moment beneidete er sie regelrecht darum.

"Ich weiß. Aber was verlangst du von ihm? Er liebt Alan, er liebt ihn so wie du mich liebst. Und du, hättest du immer die Finger von mir lassen können? Ich weiß, du bist kein Geistlicher....trotzdem. Du misst mit zweierlei Maß. Lionel hast du auch gedeckt und unterstützt in seiner Sache mit Cedric. Und er ist auch Priester. Niemand außer uns hat es je erfahren. Ich denke, du siehst das ein bisschen zu dramatisch."
Joanna lächelte ein bisschen verlegen.
"So ähnlich, ich habe ihm gesagt, dass wir das schon hinbekommen. Er ist am Ende, es quält ihn....ich musste ihn einfach trösten."

William stöhnte leise. "Natürlich nicht, aber weder bin ich Geistlicher, noch bist du ein Mann." erwiderte er und gab Joanna einen Kuss. "Für uns hätte das nie solche Folgen gehabt." Er strich Joanna über die Wange und runzelte die Stirn. "Natürlich messe ich mit zweierlei Maß! James ist schließlich mein Sohn! Ob Lionels Seele auf ewig im Fegefeuer festsitzt, weil er verdammt ist, ist mir ehrlich gesagt herzlich egal. Bei meinem Sohn, meinem eigenen Fleisch und Blut, verhält sich das hingegen ganz anders."
William schnitt eine Grimasse und schüttelte dann den Kopf. "Ich wusste es doch. Und sicherlich hast du ihm auch zu verstehen gegeben, dass du mich im Notfall schon um den Finger wickeln wirst, oder? Oh, Joanna, manchmal bist du wirklich unmöglich." brummte William und seufzte leise. "Es geht mir dabei doch nur um den Jungen ... wenn er jetzt mit Alan nach Bologna geht, werde ich keine ruhige Minute mehr haben, weil ich mir Sorgen mache, dass die beiden auffliegen könnten."