Joanna & William
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Joanna & William

Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
 
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 William und Joanna - ab 1182 bis 1183

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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptySo Sep 06, 2015 6:26 pm

Marguerite

Marguerite schaute ihn an und nickte langsam. "Seit etwas mehr als zwei Wochen. Die Ruhr...", erwiderte sie dann leise. "Er hat es nicht geschafft." Und sie hätte gern noch Abschied genommen von ihm, schließlich hatten sie einige Jahre zusammen gelebt. Doch das hatte er nicht gewollt. Zu einem gewissen Teil konnte sie ihn verstehen.
Sie schüttelte leicht den Kopf. Auch sie hatte an Philippes Familie denken müssen. William Marshal hatte ihr schließlich davon berichtet, weil er auch seine Frau informieren musste.
"Dein Bruder lebt. Er ist wohl relativ unversehrt, aber der König hat ihn vorerst verbannt. Weil er gegen ihn ins Feld gezogen ist. Genaueres weiß ich auch nicht. Aber dein Vater müsste doch bald zurückkehren."
Marguerite spürte den Zorn, der von Philippe ausging und seufzte. "Nicht, dass du nicht allein geblieben bist. Aber lange gebraucht hast du ja offensichtlich auch nicht, wenn ich mir deinen Sohn anschaue...Glaubst du, es ging mir besser? Josephine hat mir kurz berichtet, wie es dir geht und das war es. Ich habe mir Sorgen gemacht! Ich wusste doch auch nicht, was ich machen sollte."
Sie fühlte sich zu Unrecht angegriffen. Sie hatte so oft an ihn gedacht.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptySo Sep 06, 2015 6:40 pm

Philippe

Philippe senkte kurz den Blick und fuhr sich durch die kurzen Haare. Es wäre angemessen gewesen, wenn er Marguerite sein Beileid ausgesprochen hätte, aber sie hätten ja beide gewusst, dass es nur geheuchelt war. Es tat ihm um Henry nicht wirklich Leid.
Doch Marguerites Informationen über Robert sorgten dafür, dass Philippe wieder aufsah. "Verbannt? Das ... das kann er doch nicht tun!" Er schluckte schwer und musste sich wirklich bemühen Marguerite nicht mit weiteren Fragen zu bestürmen. Unruhig begann Philippe auf und ab zu laufen. Verbannt. Und er saß hier und konnte nichts weiter tun. Er hatte einmal mehr das Gefühl, dass er Robert hätte begleiten müssen.
Schließlich hielt Philippe kurz inne und drehte sich mit verschränkten Armen zu Marguerite herum. "Er ist fünf." erklärte er langsam. "Aber es ist nicht so, wie du es dir vielleicht vorstellst. Wenn mein Vater und Robert nicht alles in die Wege geleitet hätten, wäre ich wohl auch heute noch nicht verheiratet. Es war zunächst mehr ein ... Zweckbündnis für uns beide." murmelte Philippe. Amelié war froh gewesen nicht ins Kloster zu müssen und er hatte die Ablenkung genossen, die sie ihm geboten hatte. Sie hatten sich auf Anhieb verstanden, aber alles weitere war erst nach und nach gekommen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptySo Sep 06, 2015 7:17 pm

Marguerite

"Er hat es getan, glaube mir. Marshal sagte es mir. Genaueres weiß ich nicht. Du wirst warten müssen, bis dein Vater und ein Bruder zurückkehren."
Marguerite folgte Philippe mit den Augen und seufzte dann leise. War es wirklich klug gewesen her zu kommen? Sie hatte irgendwie die Hoffnung gehabt, er würde immer noch auf sie warten. Doch das war ein Traum gewesen...
"Fünf...nicht viel länger ist es her, dass wir uns zum letzten Mal gesehen haben. Ein Zweckbündnis...ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet du deswegen heiratest. Ich dachte, du hättest andere Vorstellungen."
Sie musste wirklich mit ihrer Fassung ringen und senkte den Kopf, damit er die Träne nicht sah, die ihre Wange hinunter lief. "Ich hatte irgendwie die Hoffnung, ich könnte noch irgendetwas ändern, jetzt, wo ich frei bin. Aber du hast mich ersetzt. Wie kannst du das nur? Wie kannst du diese Frau so einfach lieben?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptySo Sep 06, 2015 7:30 pm

Philippe

Philippe schnalzte leise mit der Zunge. "Nun lass es nicht so aussehen, als hätte ich mir sofort eine andere genommen, kaum dass dein werter Gemahl mit hat auspeitschen lassen." erwiderte er ein wenig ungehalten. "Ich habe einige Zeit gebraucht, um mich von dieser Begegnung zu erholen und war obendrein sogar eine Zeit lang im Kloster." Philippe trat näher an Marguerite heran, so dass sie nur noch etwas mehr als eine Armeslänge voneinander trennte. "Ich habe lange Zeit gedacht, dass diese Welt überhaupt nichts mehr für mich bereit hält. Jedes Mal, wenn Robert am Hof war, habe ich bei seiner Rückkehr darauf gebrannt, dass er mir etwas von dir erzählt. Und wenn er sagte, dass es dir mit Henry besser ginge, habe ich versucht mir einzureden, dass ich froh darüber bin. Dass ich froh bin, dass du mit ihm neu anfangen konntest, aber in Wahrheit hat es mich zerfressen, dass er dich haben durfte und ich nicht." erwiderte Philippe leise.
Philippe schnitt eine Grimasse. "Andere Vorstellungen, ja ... aber seien wir doch ehrlich Marguerite, jede Ehe, die ich irgendwann eingegangen wäre, wäre nur ein Zweckbündnis gewesen. Außer dir hätte ich nie eine Frau aus Liebe heraus heiraten können, dafür hast du gesorgt." Philippes Blick glitt kurz zu der Tür hinüber und er seufzte leise. "Ich habe dich nicht ersetzt." stellte er klar. "Aber Robert hatte Recht, es hätte mich umgebracht, wenn ich dir weiter nachgetrauert hätte. Amelié hat mir geholfen als es mir schlecht ging, sie hatte Verständnis für mich und hat mir nach und nach gezeigt, dass mein Leben trotz allem weiter geht." Philippes Herz zog sich zusammen als er die Tränen auf Marguerites Wange schimmern sah und er legte eine Hand an ihre Wange, so dass sie ihn wieder ansehen musste. "Kein Mensch konnte wissen, dass Henry jetzt schon sterben würde. Es war viel wahrscheinlicher, dass er mit dir an seiner Seite alt wird. Wie lange hätte ich denn warten sollen, Marguerite?" fragte er leise.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptySo Sep 06, 2015 7:58 pm

Marguerite

Marguerite verschränkte die Arme. "Aber dafür kann ich doch nichts...ich habe mir das doch nicht ausgesucht, das alles. Ich wäre viel lieber mit dir gegangen.", flüsterte sie.
"Mir ging es doch genauso. Ich habe jede Information über dich aufgesogen. Ganz selten konnte ich Josephine einen Brief zukommen lassen. Nachdem du fort warst, war es mit Henry noch schlimmer. Er hat mich eingesperrt...aber nach und nach wurde es besser und irgendwann haben wir zu einer neuen Ebene gefunden. Es wurde einfacher für mich nicht mehr auf Abstand zu gehen. Ich wusste ja, ich durfte dich eh nicht sehen. Was hätte der Kampf mir genutzt?"
Marguerite nickte leicht. "Ich weiß." Vorsichtig hob sie den Kopf, als er die Hand an ihre Wange legte. "Ich hatte einfach nur die alberne Vorstellung, ich könnte irgendetwas noch ändern. Ich dachte, ich bin frei zu tun, was ich will. Ich weiß nicht, wie lange du hättest warten sollen...wahrscheinlich wäre ich nie zufrieden gewesen. Aber es ist so bitter...Jetzt bin ich meiner Fesseln ledig, da stehe ich ganz allein da. Ich habe gar nichts mehr. Ich bin eine Königin ohne König, die das gar nicht sein will. Und sie werden nur alles daran setzen, dass ich wieder heirate. Ich weiß gar nicht, was ich tun soll jetzt...du warst mein Fixpunkt."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptySo Sep 06, 2015 8:10 pm

Philippe

Philippe atmete geräuschvoll aus. "Ich weiß. Und ich wäre viel lieber bei dir geblieben. Wären Robert und mein Vater nicht gewesen, Teufel, ich wäre zurück gekommen und wenn es mich das Leben gekostet hätte." murmelte Philippe leise.
Er schüttelte bedächtig den Kopf. "Nichts hätte es genutzt. Es war genau richtig, was du getan hast. Trotzdem hat es mich rasend vor Eifersucht gemacht all das zu hören." Philippe hob leicht die Schultern. "Du musstest das Beste aus der Situation machen und ich ebenfalls. Ich habe hier einen Platz gefunden an den ich gehöre ... eine Rolle in die ich hinein passe ohne Tag für Tag mein Leben zu riskieren."
Als Marguerite ihn wieder ansah, erwiderte Philippe ihren Blick einen schier endlosen Moment lang, dann zog er sie ohne weiter darüber nachzudenken in seine Arme. Er drückte sie fest an sich und vergrub eine Hand in ihren Haaren, schloss für einen Moment die Augen und versuchte zu ergründen, was alles in ihm vorging.
"Ich wünschte, dieser verfluchte Bastard wäre schon vor sechs Jahren an der Ruhr krepiert." wisperte er leise. Wieso ausgerechnet jetzt? Er hatte sich hier ein Leben geschaffen und nun starb Henry, dieser Mistkerl, und Marguerite tauchte hier auf und stellte sein Leben auf den Kopf.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptySo Sep 06, 2015 8:35 pm

Marguerite

Marguerite schloss kurz die Augen. "Und ich wollte nicht dass du zurückkommst, weil ich wusste, dass es zu gefährlich ist. Also habe ich mich damit abgefunden, dass es das Beste für dich ist, wenn du fort bleibst."
Sie lauschte ihm deprimiert und musste ihm widerwillig Recht geben. Es hatte keinen anderen Weg gegeben. Sie schluchzte auf, als er sie in seine Arme zog und sie sich für einen Moment seit langem endlich wieder vollständig fühlte.
Sie konnte das Weinen nicht unterdrücken, als er sich so an sie schmiegte. "Das wünschte ich auch. Aber er ist es nicht. Jetzt stehe ich hier und ich...ich bin allein. Henry hat sich davon gestohlen und mich damit zurückgelassen, was er zerstört hat."
Sie schniefte leise. "Ich werde nicht allzu lange bleiben und dich belästigen. Ich...du hast dich ja entschieden. Ich hasse mich dafür, aber ich kann den Anblick deiner Kinder kaum ertragen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptySo Sep 06, 2015 8:59 pm

Philippe

Die Gefühle, die über ihn herein brachen als Philippe Marguerite seit so langer Zeit wieder in den Armen hielt, drohten ihn für einen Moment schier zu überwältigen. Irgendwie hatte er nicht erwartet, dass er noch so viel für sie empfinden würde, wenngleich er sich einen Narren schalt, dafür, dass er überhaupt daran gezweifelt hatte. Schließlich hatte er sie in all der Zeit ja nie wirklich vergessen können.
"Du belästigst mich nicht. Wie könntest du das je?" murmelte Philippe leise und strich ihr sachte über den Rücken. Er wusste, dass es besser war, wenn Marguerite schnell wieder verschwinden würde und doch wünschte er sich, sie würde bleiben. Was für eine irrsinnige Vorstellung, aber dennoch ...
Philippe seufzte leise. "Ich schätze, das kann ich sogar verstehen. Wenngleich die zwei Kleinen wirklich goldig sind. Sie haben mir wohl am meisten dabei geholfen mich mit diesem Leben zu arrangieren." erklärte Philippe leise.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptySo Sep 06, 2015 9:13 pm

Marguerite

Marguerite genoss seine Berührungen über alle Maßen und doch konnte sie nicht vergessen, dass da draußen seine Frau auf ihn wartete. Wie sollte das nur weitergehen jetzt?
"Ich komme mir aber so vor. Du willst genauso gern, dass ich wieder gehe wie deine Frau. Und ich weiß ja auch, dass es das Beste wäre. Aber ich liebe dich doch immer noch und ich vermisse dich."
Sie biss sich auf ihre Unterlippe.
"Ich weiß nicht, wohin ich gehen soll. Was aus mir werden soll, jetzt...Ich war immer für die Rolle als Henrys Gemahlin bestimmt. Und jetzt...? Sie werden mich zwingen wieder jemanden zu heiraten, den ich nicht mag. Hilf mir..."
Sie schluchzte leise. "Das kann ich mir gut vorstellen, aber sie erinnern mich so sehr an William. Und ich vermisse ihn immer noch so sehr."
Sie war am Ende. All ihre Hoffnungen hatten hier gelegen und jetzt wollte er sie nicht mehr haben. Sie hatte sich immer Mühe gegeben Gott nicht zu verärgern und doch wurde sie immer nur bestraft für etwas, für das sie nichts konnte. Erst eine unglückliche Ehe, dann nahm man ihr ihr Kind, dann auch noch den Mann, den sie liebte. Manchmal wünschte sie sich wirklich den Tod.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptySo Sep 06, 2015 9:22 pm

Philippe

"Nein, ich -" Philippe brach ab. Da waren sie gewesen, die Worte, die sein Herz nur noch schwerer machten. Sie liebte ihn noch immer. Und sie vermisste ihn. Und er selbst hatte Angst davor, dass es ihm in Wahrheit noch genauso ging und er es aussprechen würde. Denn wo sollte sie das dann hinführen? Er hatte Frau und Kinder, hatte hier eine Arbeit der er nachging, ein Zuhause ... Philippe stöhnte leise. "Ach Marguerite ..." wisperte er und vergrub für einen Moment das Gesicht an ihrem Hals.
"Helfen? Aber wie? Sieh mich doch an, ich bin ein Niemand, Marguerite. Wie sollte ich dir helfen können? Du weißt, dass ich es tun würde, sofort und ohne zu zögern, aber ich weiß nicht wie." Er hatte keinen Einfluss, keine Macht, die er geltend machen konnte. Außerhalb von Truro war er unbedeutend.
Ein leiser, erstickter Laut kam über Philippes Lippen und er schloss die Augen. William. Ihr kleiner Junge. "Ich weiß. Ich vermisse ihn auch." erwiderte er leise und lehnte seine Stirn dann an Marguerites. "Ich wünschte so sehr, Gott hätte ihn uns gelassen." Vielleicht wäre dann alles ganz anders gekommen. Henry wäre zufrieden gewesen und hätte ihre Affäre möglicherweise nicht entdeckt. Sie beide könnten noch immer zusammen sein, zwar heimlich hinter verschlossener Tür, aber dennoch ... Philippe biss sich auf die Zunge. Nein, darüber nachzudenken war müßig.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptySo Sep 06, 2015 10:09 pm

Marguerite

Marguerite schmiegte sich an ihn und schwieg. Was also sollte sie nur tun? Sie wollte nicht auf ihn verzichten, aber sie wusste, dass er hier einfach glücklicher war. Diese Amélie schien ihm mehr geben zu können als sie.
"Ich weiß es doch nicht...aber ich will nicht. Ich will nicht, dass sie mich wieder zwingen. Ich will endlich einmal glücklich sein, das ist so ungerecht. Es tut mir leid, ich hätte nicht kommen sollen.", wisperte sie. "Ich mache es nur schlimmer. Aber ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte."
Sie schluckte schwer und ließ den Moment an sich vorübergehen. "Ich auch....vor allem da er wohl das einzige Kind war, das ich je haben werde. Dabei....wäre ich so gerne eine Mutter gewesen."
Nichts von dem, was sie sich gewünscht hatte, würde je in Erfüllung gehen.
"Deine Frau wird froh sein, wenn ich wieder gehe..."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptySo Sep 06, 2015 10:19 pm

Philippe

"Wenn es irgendetwas gibt, das ich für dich tun kann, irgendetwas wie ich dir helfen kann, lass es mich wissen. Und red keinen Unsinn. Ich bin froh, dich endlich einmal wieder zu sehen. Viel zu lange habe ich mich einfach nur nach dir gesehnt ohne dir auch nur nahe sein zu können." murmelte Philippe und strich eine Haarsträhne hinter Marguerites Ohr.
Dann lächelte Philippe sanft. "Wer weiß. Vielleicht hält die Zukunft für dich ja noch viel mehr bereit als du jetzt ahnst. Verzage nicht, Liebes, ich bitte dich." wisperte er leise. "Du bist eine so wundervolle Frau, ich bin sicher, du wirst den richtigen Weg finden, der dich glücklich macht." Insgeheim wünschte er sich, dieser Weg wäre auch der seine, aber diese Möglichkeit hatte sich vor langer Zeit schon verschlossen.
Philippe hob langsam die Schultern. "Gut möglich. Dennoch bin ich froh, dass du her gekommen bist." Er ließ den Blick kurz schweifen und grinste dann ein wenig schief. "Wenngleich ich dir hier wohl kaum einen angemessenen Empfang bereiten kann, meine Königin."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptySo Sep 06, 2015 10:45 pm

Marguerite

Marguerite nickte langsam, ehe sich von ihm löste. "Ich werde es dir sagen. Aber vermutlich kann ich an meinem Weg ohnehin nicht sehr viel ändern." Sie würde sich einfach damit abfinden müssen, so bitter es auch war. Auch jetzt...sie war ihm so nahe und doch so fern.
"Glücklich? Wie sollte ich jemals glücklich werden, Philippe? Aber das ist wohl mein Schicksal. Gott erlaubt sich wohl gern Scherze mit mir."
Sie schüttelte leicht den Kopf. "Das musst du auch nicht. Ich bin nicht als Königin hier, sondern als Frau. Und als solche bin ich traurig und bitter, nicht als Königin. Als diese dürfte ich gar nicht erst hier sein. Wenn dumir nur ein Bett für die Nacht besorgen könntest..."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptySo Sep 06, 2015 10:53 pm

Philippe

Widerwillen machte sich in Philippe breit als Marguerite sich von ihm löste. Am liebsten hätte er sie wieder an sich gezogen, konnte sich jedoch im letzten Moment davon abhalten. Allerdings griff er dennoch nach ihrem Handgelenk und hielt sie sanft fest, um zu verhindern, dass sie sich weiter von ihm entfernte.
Gott im Himmel, das hier ist eine wahrlich niederträchtige Probe auf die du mich stellst ...
Er sah Marguerite an und spürte das dringende Bedürfnis sie zu trösten, ihr all ihre Sorgen zu nehmen und ... und sie noch einmal zu küssen. Ihre samtweichen Lippen zu spüren - Philippe schluckte schwer.
"Ich weiß nicht, aber ich hatte auch nie erwartet, dass ich mit meinem Leben auch jemals nur wieder zufrieden sein würde und jetzt ..." er hob leicht die Schultern. "Ich führe nicht gerade das Leben, das ich mir noch vor sechs, sieben Jahren ausgemalt hatte, aber es ist ein gutes Leben." Und er hoffte, dass so etwas auch Marguerite noch vergönnt sein würde.
Philippe legte den Kopf zur Seite und lächelte ungewöhnlich scheu. "Wie du meinst. Aber in meinem Herzen wirst du immer meine Königin sein, Marguerite. Bis an mein Lebensende." erklärte er leise und nickte dann. "Sicher, ich besorge dir ein Gemach in der Burg." bot er dann an. Es würde sich schon etwas arrangieren lassen, ohne dass ein großes Aufsehen um ihre Anwesenheit hier gemacht werden würde.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptyMo Sep 07, 2015 11:05 am

Marguerite

Marguerite schaute Philippe in die Augen, als er sie fest hielt. Was sollte das hier nur werden? Wie konnte man einen Menschen nur so sehr lieben und doch gezwungen sein, auf ihn zu verzichten? Das ist wirklich nicht gerecht, Gott. Was habe ich dir getan?
Sie seufzte schwer. Wie gerne würde sie ihn küssen...einfach von ihm hören, dass er jetzt bei ihr blieb und alles gut werden würde. Doch das würde niemals geschehen.
"Das sehe ich...du fühlst dich wohl." Und sie gehörte nicht hierhin. Doch wohin dann? "Wie du meinst...aber ich fühle ich nicht so." Sie nickte knapp.
"Danke...ich will nur ein, zwei Tage bleiben, dann werde ich verschwinden und dich und deine Familie in Ruhe lassen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptyMo Sep 07, 2015 1:28 pm

Philippe

Aus einem Impuls heraus legte Philippe die freie Hand an Marguerites Wange und nur mit Mühe hielt er sich schließlich davon ab, sich vorzubeugen und sie zu küssen. Alles in ihm schrie danach ihr endlich wieder so nahe sein zu können, aber er wusste auch genau, dass sie das beide nur ins Verderben reißen würde. Was sollte schließlich daraus entstehen? Draußen im Garten saß seine reizende Frau mit ihrem gemeinsamen Sohn. Seine Tochter war zum Spielen auf der Burg und in einigen Wochen würde das dritte Kind dazu kommen. Nein, egal wie sehr er Marguerite wollte, er war an diesen Ort gebunden, an das Leben, das er hier nun führte.
Philippe hob langsam die Schultern. "Ich habe mich damit arrangiert." erwiderte er langsam. "Es ist ... manchmal ein wenig eintönig und jedes Mal, wenn Robert aufbricht, um an den Hof zu gehen oder so wie jetzt in einen Krieg zieht, komme ich mir nutzlos vor, weil ich hier bleiben muss. Aber ich will mich nicht beklagen." Es hätte so viel schlimmer sein können und immerhin hatte Amelié es geschafft ihm den Kopf zu verdrehten, er liebte seine Frau, daran Bestand kein Zweifel.
Philippe seufzte leise und nickte bedrückt. "Ich kümmere mich gleich darum, versprochen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptyMo Sep 07, 2015 1:35 pm

Marguerite

Marguerite spürte die Nähe und dieses Knistern zwischen ihnen beinahe so intensivwie früher, als er die Hand an ihre Wange legte. Unwillkürlich lehnte sie sich leicht in die Berührung, doch dann konnte sie fühlen, wie er sich dagegen entschie sie zu küssen. Sie konnte es daran sehen,wie sich in seinen Augen etwas schloss.
"Das hast du...Aber jetzt, da Henry tot ist, kannst du an den Hof zurückkehren. Du kannst wieder ein Ritter sein. Ich hebe Henrys Verbot auf, dass du die Normandie nicht mehr betreten darfst. Du kannst dich wieder frei bewegen.", versprach sie dann.
"Und nun...werde ich gehen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptyMo Sep 07, 2015 1:45 pm

Philippe

Philippe sah Marguerite lange an und ließ schließlich die Hand sinken. Insgeheim hatte er gehofft, sie würde den Schritt machen, würde ihn küssen, doch jetzt, da sie es nicht getan hatte und dieser Moment der Spannung fürs erste vorüber war, merkte er, wie erleichtert er war, dass sie es nicht getan hätte. Hätte sie ihn geküsst, hätte er einfach nicht mehr widerstehen können, das wusste er genau.
Bei Marguerites Worten schloss Philippe für einen Moment die Augen und ein Lächeln huschte über seine Lippen. "Ich danke dir. Auch wenn es hier durchaus schön ist, meine Heimat nicht betreten zu dürfen, war wahrlich ein herber Schlag." erklärte er und wirkte etwas erleichtert. Er würde die Normandie wieder sehen ... ein verlockender Gedanke. "Aber ich schätze, der Ritter in mir ist damals in diesem Verlies in Rouen zurück geblieben. Ich bin in den letzten Jahren zu sehr Bauer und Pferdezüchter gewesen, ich weiß kaum noch wie mein Schwert aussieht." Aber schließlich gab es noch genügend andere Möglichkeiten wie er Robert auch am Hofe nützlich sein konnte und Amelié würde sicher ruhiger schlafen, wenn er das Schwert zu Hause lassen würde.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptyMo Sep 07, 2015 1:51 pm

Marguerite

Marguerite wandte den Blick ab. Sie wusste, dass ein Kuss es jetzt viel schlimmer gemacht hätte. Nur noch mehr Verwirrung. Sie betrachtete diesen wundervollen Mann und war grenzenlos eifersüchtig auf die Frau, die er geheiratet hatte.
"Ich weiß. Und deshalb will ich dir diese Möglichkeit geben. Zumal sich nun ohnehin niemand mehr an Henrys Verbot erinnern wird. Es wird Zeit dieses Unrecht gut zu machen, solange ich noch Königin bin. Und keinen Mann habe, der mir vorschreibt, was zu tun und zu lassen ist."
Sie schüttelte den Kopf. "Nein. Du bist in vielen Dingen noch genauso wie früher, glaube mir. Manche Dinge vergisst man nicht."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptyMo Sep 07, 2015 2:01 pm

Rob

Rob holte mit dem Holzschwert aus und ließ es mit aller Kraft, die er aufwenden konnte auf Stephans Waffe hinab sausen. Es gab ein vernehmliches Knacken als die beiden Holzschwerter aufeinander prallten, aber beide Waffen hielten dem Druck stand und im nächsten Moment ließen die beiden Jungen die Waffen lachend sinken. "Nicht schlecht, langsam kämpft du nicht mehr wie ein Mädchen." feixte Stephan und machte sofort mit Robs Ellenbogen Bekanntschaft. "Ach Klappe, du bist ja nur neidisch." stichelte Rob und fuhr sich dann mit dem Ärmel über die verschwitzte Stirn.
Da Stephan nur ein Jahr älter war als er selbst, hatte Richards Waffenmeister entschieden, dass die beiden Jungen die idealen Trainingspartner waren - und hatte damit ein gutes Gespür bewiesen, denn die zwei verstanden sich hervorragend.
Rob wollte gerade noch etwas hinzufügen als er inne hielt. "Hufschlag ..." murmelte er und wandte sich neugierig um, um zu sehen, wer da in den Burghof geritten kam.
Im nächsten Moment gab er einen überraschten Laut von sich, ließ sein Holzschwert fallen und rannte los. "Vater!"
Sein Vater war nun nicht unbedingt jemand mit dem er gerechnet hatte, schließlich hatten die Boten, die Richard immer wieder geschickt hatte noch immer nicht von einem Ende der Auseinandersetzungen berichtet.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptyMo Sep 07, 2015 2:14 pm

Robert

Robert hatte während der Reise hierher kaum einen klaren Gedanken fassen können. Zu tief saß der Schock über die Verbannung und die Enterbung. Am Schlimmsten war der Gedanke, seine Familie auf unbestimmte Zeit nicht wieder zu sehen.
Das war auch der Grund, warum er trotz der Gefahr nun nach Rob sehen wollte. Er fühlte sich wie gehetztes Wild, nirgendwo wagte er wirklich zur Ruhe zu kommen. Reichlich abgerissen ritt er daher in den Hof und ließ sich von seinem Pferd gleiten. Müde klopfte er Châtaignier den Hals, ehe er ihn an einen Stallburschen abgab.
Im nächsten Augenblick hörte er seinen Sohn und sah ihn auf sich zu rennen. "Rob...", flüsterte er tonlos und zog den Jungen eng an sich. Seine Wangenmuskeln verhärteten sich einen Moment vor Anstrengung, nicht einfach in Tränen auszubrechen. Wenigstens dem Kleinen ging es gut...
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptyMo Sep 07, 2015 2:20 pm

Rob

In Windeseile hatte Rob den Hof überquert und kaum hatte er seinen Vater erreicht, zog dieser ihn fest in seine Arme. Rob schlang die Arme um den Hals seines Vaters und vergrub das Gesicht für einen Moment in den Falten seines Hemdes. "Papa." wisperte er leise und war für einen Moment überwältigt von dem Glücksgefühl, das ihm dieses Wiedersehen bescherte.
Dann schniefte er leise und riss sich zusammen. "Was machst du denn hier?" fragte er leise. "Ich dachte, du seist noch in der Normandie? Und wieso bist du alleine gekommen? Wo sind deine Männer? Und Onkel Richard?" Als Rob seinem Vater ins Gesicht sah, wurde ihm bewusst, wie abgekämpft und müde dieser aussah. "Komm, lass uns rein gehen, ja?" forderte er dann, löste sich aus der Umarmung und griff nach der Hand seines Vaters, um ihn nach drinnen zu führen. Ein ungutes Gefühl machte sich in Robs Magengegend breit und er konnte es kaum aushalten endlich zu erfahren, was passiert war.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptyMo Sep 07, 2015 2:29 pm

Robert

Robert musste ernsthaft mit seiner Fassung ringen, ehe er es über sich brachte überhaupt zu antworten. "Ich wollte dich sehen. Ich...die Schlacht ist geschlagen. Meine Männer? Sie sind wohl auf dem Weg zurück in ihre Heimat und Onkel Richard ist noch bei seinem Vater, schätze ich. Oder auf dem Heimweg inzwischen." Wie sollte er Rob das nur sagen?
Er ließ sich bei der Hand nehmen und folgte dem Kleinen wie in Trance hinein. Das alles kam ihm so unwirklich vor. Als sie schließlich Beatrices Gemach betraten, es aber noch leer vor fanden, nahm er seinen Mut zusammen.
"Rob, ich muss dir etwas sagen..." Er ließ die Hand seines Sohnes nicht los und sah ihn ernst an. "Der König hat mich ins Exil geschickt, weil ich gegen ihn das Schwert geführt habe. Und mir alle meine Ansprüche auf das Erbe meines Vaters aberkannt...Ich bin nur auf der Durchreise, auf dem Weg nach Toulouse. Aber ich musste nach dir sehen..."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptyMo Sep 07, 2015 2:54 pm

Rob

Rob runzelte die Stirn. "Sie hätten dich nicht alleine reisen lassen dürfen." entschied er etwas unwillig. Wie konnten sie nur den Weg nach England einschlagen und seinen Vater alleine hier herkommen lassen? Selbst, wenn die Schlacht vorüber war, war es doch immer noch gefährlich!
Doch bevor er weitere Fragen stellte, führte er seinen Vater lieber in die Burg. Er spürte ganz genau, dass etwas nicht in Ordnung war und er wollte verhindern, dass seine ganze Welt hier draußen im Burghof vor aller Augen zusammen brach, wenn sein Vater schlechte Nachrichten brachte.
Mit einem Mal beschlich ihn eine böse Vorahnung. "Ist Großvater etwas passiert?" fragte er leise als sie das Gemach von Beatrice erreichten. Seine Tante würde seinen Vater immerhin auch sehen wollen und hier würden sie erst einmal Ruhe haben.
Als sie das Gemach betreten hatten, wollte Rob zum Tisch gehen, um etwas zu Trinken für seinen Vater zu holen, doch der hielt seine Hand weiter fest. Rob erwiderte den ernsten Blick seines Vaters und hörte diesem dann aufmerksam zu. Überrascht blinzelte er und schwieg eine Weile, versuchte die gehörten Worte zu ordnen und in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen. Exil, Erbe aberkannt, Toulouse ... Rob hatte das Gefühl eine eiskalte Hand würde sich um sein Herz legen und zudrücken. "Das kann er nicht. Ich meine, du hast doch dem jungen König die Treue geschworen. Es ist doch nicht deine Schuld." hauchte er leise und musste schwer schlucken, um die Beherrschung aufrecht zu halten. "Aber du ... du kannst nicht einfach gehen! Was wird aus Mama, Joanna, Diana und Isaac?" fragte er und rang sichtlich mit sich. Er wollte die nächste Frage nicht stellen, weil sie dumm, egoistisch und kindisch war, aber er konnte sie einfach nicht zurück halten. "Was wird aus mir? Wenn ... wenn er dir all das aberkannt hat, dann ... mir doch auch." Ihm wurde schwindelig. Diese Offenbarung brachte alles ins Wanken, alles was er sich ausgemalt hatte und sein Leben, so wie es sein sollte geriet aus den Fugen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - ab 1182 bis 1183   William und Joanna - ab 1182 bis 1183 - Seite 33 EmptyMo Sep 07, 2015 9:25 pm

Robert

Robert winkte ab. "Das ist nicht das Problem. Ich kann auf mich aufpassen, Rob." Er seufzte leise und schüttelte dann den Kopf. "Deinem Großvater geht es soweit gut. Er ist unverletzt geblieben. Richard und Edward auch.", beruhigte er.
Er spürte, wie schwer die Nachricht seinen Sohn traf und er konnte das voll und ganz verstehen. Ihm ging es schließlich auch so.
"Ich weiß. Aber er tut es trotzdem. Ich habe mir diesen Weg nicht ausgesucht, aber das zählt für Henry nicht. Ich kann es nicht ändern, nicht jetzt. Ich musste gehen, Rob, sonst hätte er mich getötet. Das war fürs Erste die einzige Möglichkeit. Ich habe Mama einen Brief geschrieben. Onkel Edward und Onkel Phil werden sich um sie und um deine Geschwister kümmern."
Er lächelte traurig und zog den Kleinen an sich. "Du wirst erst einmal hier bleiben. Richard hält seine Hand schützend über dich. Und ich verspreche dir bei allem, was mir heilig ist, dass ich alles daran setze dieses Urteil aufzuheben. Irgendwie wird alles gut werden. Aber du musst auf dich aufpassen. Henry wollte dich in seine Finger kriegen, damit ich mich an seine Anweisungen halte. Richard hat das verhindert. Also sei sehr vorsichtig, mein Großer..."
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