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Joanna & William
Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Do Okt 15, 2015 10:25 pm
Philippe nickte. "Das habe ich." bestätigte er ernst. "Oh Robert, eine halbe Nacht ohne Schlaf hast du dir dafür auch wahrlich verdient! Ja, ich war wütend und ja, ich wollte sie unbedingt lesen, aber als ich wieder bei Amelié war, ist mir klar geworden, dass die Briefe und ihr Inhalt nicht wichtig sind. Und ich wollte in dieser ganzen Sache einmal selbst eine Entscheidung treffen und das habe ich getan. Für Amelié und die Kinder." erklärte Philippe und schüttelte den Kopf. "Sie war nicht sauer, im Gegenteil, als ich die Briefe mit ihr zusammen verbrannt habe, hat sie fast geheult ... du weißt ja wie Frauen sind ..." bemerkte Philippe mit gutmütigem Spott, lächelte dann aber liebevoll. "Es war die richtige Entscheidung. Ich habe mich hinterher wirklich gut gefühlt und tue es immer noch. Amelié ist die Frau, die an meine Seite gehört." Als sie am Arbeitszimmer ihres Vaters angekommen waren und von drinnen hereingebeten wurden, ließ Philippe Robert den Vortritt und schloss dann hinter ihnen beiden die Tür. William sah auf als der Besuch herein kam und lächelte ein wenig überrascht. "Na nu, ihr gleich im Doppelpack? Ich hoffe doch, ihr habt nichts angestellt?" spöttelte William leicht und deutete dann auf die freien Plätze vor dem Kamin. "Kommt, setzt euch. Wenn einer von euch so gut sein würde und uns etwas Wein eingießt, können wir es uns etwas bequemer machen."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 8:52 am
Robert grinste schuldbewusst. "Ja, ich weiß. Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht, was diese Briefe anrichten könnten. Und ich bin so stolz auf dich, dass du diese Entscheidung getroffen hast, mit der ich niemals gerechnet habe. Du liebst sie wirklich sehr, nicht wahr?" Er klopfte Phil auf die Schulter. "Wirklich? Nun, ich glaube, Josie hätte auch so reagiert. Aber verstehst du, Amélie hatte immer Angst vor Marguerites Schatten und immer ein bisschen das Gefühl sie dir ersetzen zu müssen, damit du glücklich bist. Und dann kommst du und zeigst ihr, dass du sie viel mehr liebst. Aber so sollte es sein, Bruderherz. Dass du dich gut fühlst damit zu lieben." Sie traten in das Arbeitszimmer ihres Vaters und Robert lachte leise auf. "Nein, ich denke doch, dass wir aus dem Alter raus sind. Er ging zur Karaffe und goss drei Becher Wein ein, bevor er sich zu den Beiden vor den Kamin gesellte. "Nun, wir wollten mit dir sprechen. Jetzt, da Marguerite Phil aus seinem Eid entlassen hat, möchte er gerne einen neuen Treueeid eingehen. Und er möchte gerne mir schwören..."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 9:14 am
Philippe schnitt eine Grimasse. "Und ich mir erst. Aber die Sorge ist nun ein für alle Mal Vergangenheit. Und das ist auch wirklich gut so." Ein Lächeln, das man nicht anders als verliebt nennen konnte, huschte über Philippes Lippen. "Ja, das tue ich. Sie ist einfach eine wundervolle Frau und ich bin ihr so dankbar für alles, was sie für mich getan hat." Doch bevor Philippe sich noch weiter in Lobpreisungen über seine Frau ergehen konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit nun von ihrem Vater in Beschlag genommen und während Robert den Wein einschenkte, ließ Philippe sich seinem Vater gegenüber vor dem Kamin nieder. William zog die Augenbrauen in die Höhe und bedachte Robert mit einem spöttischen Blick. "Bist du dir da sicher? Auch wenn du dir aller größte Mühe gibst, es nicht zu tun, schaffst du es ja doch irgendwie dich regelmäßig in Schwierigkeiten zu bringen, denkst du nicht?" Dankbar nahm William den Wein von seinem Sohn entgegen und nippte sachte daran, während er Robert aufmerksam zuhörte. Nur mit Mühe konnte er ein Grinsen zurück halten und nickte stattdessen fast ein wenig huldvoll. "Und ausnahmsweise setzt ihr mich darüber in Kenntnis bevor ihr es tut, richtig?" Es stellte William ungemein zufrieden, dass seine beiden Söhne endlich diesen Schritt taten. Es war genau das, was er sich so lange erhofft hatte und sein Plan schien nun in voller breite aufzugehen. Er hatte sich damals ganz bewusst dazu entschieden Philippe zusammen mit seinem Bruder unterrichten zu lassen, in der Hoffnung, dass die beiden Jungen eine enge Freundschaft zu einander entwickeln würden.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 9:43 am
"Ich sollte mir wohl sicher sein, aber irgendwo hast du ja doch Recht. Ich komme um die Schwierigkeiten nie herum, sie finden mich ja doch immer wieder. Aber ja, wir dachten, diesmal weihen wir dich ein, bevor wir das tun. Allerdings..." Mit einem leichten Lächeln beugte Robert sich ein wenig vor. "Bist du gar nicht so überrascht, was? Du hattest gehofft, dass es dazu kommt, schon seit Jahren. Seit wir Kinder waren.", stellte er fest. "Ich weiß ja auch nicht, warum er sich ausgerechnet mich aussucht dafür." Er seufzte leise. "Aber ich fühle mich trotzdem geehrt."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 9:53 am
William grinste leicht. "Du bist ein Cornwall, mein Junge, die Schwierigkeiten werden dich immer finden, vertrau mir." bemerkte William und lachte dann leise in sich hinein. "Natürlich bin ich nicht überrascht. Jeder Mensch, der Augen im Kopf hat, kann sehen, dass ihr beiden wie Pech und Schwefel zusammen haltet. Es ist also keinesfalls verwunderlich, dass ihr damit jetzt zu mir kommt." William trank einen Schluck des köstlichen italienischen Weins und lächelte. "Sicher, ich hatte von Anfang an darauf gesetzt, dass es irgendwann soweit kommen würde. Ihr tut mir damit also wahrlich einen großen Gefallen." William tauschte einen kurzen Blick mit Philippe, der grinsend mit den Schultern zuckte, dann wandte er sich Robert wieder zu und schüttelte den Kopf. "Du solltest wirklich aufhören dein Licht unter den Scheffel zu stellen, Robert. Es ist keineswegs verwunderlich, dass Philippe das tut. Und er wird sicher nicht der letzte sein, der dir die Treue schwört noch bevor du Earl geworden bist."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 10:35 am
"Ja, daran wird es vermutlich liegen. An deinem Erbe...herrje, ein Wunder, das wir alle glücklich verheiratet sind. Bei Rob hat diese Neigung allerdings deutlich früher begonnen als bei mir..." Seine Augen leuchteten auf, als sein Vater weiter sprach. "Das tun wir...weil wir uns vertrauen. Es wundert mich gar nicht, dass dir das sehr behagt. Du wirkst wie ein Kater vor einer Schüssel Milch, so zufrieden schaust du." Robert neigte leicht den Kopf. "Es ist trotzdem so seltsam für mich....bei Phil kann ich es noch verstehen, er ist mein Bruder. Aber warum sollten es Andere tun? Ich habe doch nichts zu geben. Ich habe nichts Großes getan und ich hoffe inständig, dass ich noch lange nicht Earl werden muss."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 10:46 am
"Gar nicht so verwunderlich, wenn man Schwierigkeiten meistern will, braucht man die richtige Frau an seiner Seite. Das passt also durchaus gut zusammen." entgegnete William schmunzelnd und musste dann unweigerlich lachen. "Welch schmeichelhafter Vergleich. Aber du hast Recht, ich bin außerordentlich zufrieden." William lehnte sich etwas zurück und bedachte seinen Sohn mit einem wohlwollenden Blick. Genau diese Eigenschaft, die Robert hier an den Tag legte, war es, die es anderen so leicht machte, ihm zu vertrauen. Robert legte eine erstaunliche Bescheidenheit an den Tag, die nicht wie bei anderen erzwungen oder gar heuchlerisch wirkte, sondern vollkommen offen und ehrlich. Eine Gabe, die er zweifelsohne von seiner Mutter geerbt hatte. "Irgendwann wirst du das schon noch begreifen, glaub mir." erwiderte William lächelnd. Dann schüttelte er jedoch grinsend den Kopf. "Keine Angst, so schnell werfe ich dir schon nicht in den Rachen, was ich so hart erarbeitet habe. Ich will mindestens achtzig Jahre werden, Robert, du wirst also noch lange warten müssen." neckte er mit einem schelmischen Grinsen.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 11:11 am
Robert lächelte. "Auch wieder wahr. Ohne Josie hätte ich so manche Sache nicht gemeistert. Nun ja, Mutter sagte einmal, du würdest sie an einen Kater erinnern. Jedes Mal, wenn du fort warst und heim kehrst, bist du mehr ramponiert." Er betrachtete seinen Vater skeptisch und seufzte leise. "Möglich, aber eher unwahrscheinlich. Ich kann mir keinen Reim darauf machen. Ich bin auch wirklich nicht wild darauf bald dein Erbe anzutreten. Meinetwegen kannst du ruhig achtzig Jahre alt werden, ich würde mich freuen, so lange etwas von dir zu haben." Es würde sicher merkwürdig werden, wenn er mit Mitte fünfzig immer noch nichts erreicht und nur der Erbe seines Vaters war, während seine Brüder Erfolg um Erfolg sammelten, aber er würde es in Kauf nehmen, wenn er seinen Vater an seiner Seite hatte.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 11:18 am
William schlug die Beine übereinander und sah Robert mit hochgezogener Augenbraue an. "So, das hat sie gesagt? Herzlichen Dank auch." brummte William und schüttelte ein wenig ungläubig den Kopf. Williams Mundwinkel zuckten. "Na, wenn du das in dreißig Jahren immer noch so siehst, habe ich wohl alles richtig gemacht." bemerkte er und machte dann eine etwas unwillige Geste. "Aber zurück zum Wesentlichen, wie habt ihr euch das vorgestellt? Soll ich den ganzen Haushalt zusammen rufen und ihr bietet ihnen in der Halle ein kleines Spektakel, damit sie alle sehen können, wie Robert vor Verlegenheit rote Ohren bekommt? Oder wollen wir es still und leise hinter uns bringen und ihr beide spendet den Männern ein paar Fässer Bier heute Abend, weil ihr sie um diesen Anblick gebracht habt?" fragte William und grinste heiter.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 11:31 am
Robert grinste. "Das hat sie und ich finde, so ganz Unrecht hat sie auch nicht. Wenn ich bedenke, was für einen Spaß du in der Normandie hattest." Ihr Vater war im Kampfgeschehen regelrecht aufgeblüht. "Wenn du in dreißig Jahren noch in genauso guter Konstitution bist, werde ich es auf jeden Fall noch sehen. Und unsere Kinder werden noch lange an ihrem Großvater haben. Herrje, du wirst vermutlich noch Urgroßvater und womöglich Ururgroßvater zu Lebzeiten werden. Ein wenig beängstigend." Robert zog bei der Vorstellung unbehaglich die Schultern hoch und errötete ein wenig. "Was erwartest du denn auch? Es wird einem schließlich nicht jeden Tag die Treue geschworen. Naja...mir wäre letztere Variante wohl lieber, aber....ich finde, Phil sollte entscheiden, wie er es tun will."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 11:41 am
Williams Augen funkelten mutwillig. "Hm, der Anlass war nicht gerade der, den ich mir gewünscht hätte, aber in gewisser Weise hast du Recht." William war in einer Zeit aufgewachsen in der weder auf dem Kontinent noch hier in England Frieden geherrscht hatte und ob er wollte oder nicht, es hatte ihn geprägt und war in gewisser Weise ein Teil seiner Persönlichkeit. Deshalb hatte Robert auch nicht Unrecht mit dem was er sagte, William hatte in der Normandie großes Vergnügen auf dem Schlachtfeld gehabt. "Ich habe wirklich nichts dagegen Urgroßvater und vielleicht noch mehr zu werden, aber ich schätze, dann wirst du auch einiges mehr hier übernehmen müssen und ich werde mich damit begnügen meinen zahlreichen kleinen Nachfahren eine Freude zu machen. Du darfst dann die unbequemen Aufgaben übernehmen." erwiderte William lächelnd. Philippe nippte an seinem Wein und machte ein nachdenkliches Gesicht. "Verdient hättest du es, dass ich dich in aller Öffentlichkeit in Verlegenheit bringe." bemerkte er nüchtern, grinste dann aber. "Aber wenn du den größeren Anteil der Fässer bezahlst, bin ich wohl gewillt Mitleid mit dir zu haben." stichelte er. "Lass uns die Sache zügig hinter uns bringen."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 11:49 am
Robert grinste breit. "Keine Sorge, das mache ich gerne. Dann tue ich wenigstens so, als wäre ich bereits Earl, auch wenn ich es nicht bin. Lass uns erst einmal abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Jedenfalls bin ich der Ansicht, dass Cornwall in zwei, drei Jahren noch einträglicher sein wird. Die Zucht läuft bestens. Und wir wollten dich ohnehin fragen, ob du bei Henry ein Marktrecht erwirken könntest. Die Leute würden in Scharen kommen um unsere Pferde zu kaufen.", erklärte er dann, ehe er sich Phil widmete. Er nickte langsam und seine Augen funkelten auf. "Dann tu es doch jetzt, Brüderchen...Vater wird unser Zeuge sein. Was steht dem im Wege, wenn doch ohnehin alles klar ist?"
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 12:11 pm
William lächelte und nickte. "Wahrlich, was das angeht, habt ihr euch wirklich gut ins Zeug gelegt. Ihr könnt stolz auf euch sein." erwiderte William und dachte einen Moment über Roberts Bitte nach. "Sicher, warum nicht. Ich muss ohnehin bald wieder für ein paar Tage nach London, dann werde ich mich darum kümmern. Da wir ohnehin schon einmal im Jahr den kleinen Markt in Truro haben, wüsste ich nicht, was dagegen sprechen sollte, es direkt mit einem Pferdemarkt zu verbinden. Henry wird sicher einwilligen." Philippe sah seinen Bruder einen Moment lang an, dann verdrehte er die Augen. "Das hast du dir von Richard abgeguckt." hielt er ihm vor, nahm noch einen Schluck aus seinem Becher, erhob sich dann aber ohne weiteres Zögern. "Na dann los." Er sah aus dem Augenwinkel, wie sein Vater sich zufrieden lächelnd zurück lehnte und wartete bis Robert aufgestanden war, ehe er vor ihm auf ein Knie sank. Philippe legte die Handflächen aneinander und hielt die Hände Robert entgegen. "Ich, Philippe FitzWilliam, gelobe hier und jetzt Euch, Robert of Cornwall, Gefolgschaft und Lehnstreue. Mein Schwert will ich für Euch führen, meine Kraft in Euren Dienst stellen, solange es Gottes Geboten entspricht. Gebunden sei mein Haus an das Eure, bis Ihr mich freigebt oder der Tod mich nimmt." erklärte Philippe ernst und hielt den Blick gesenkt, wie es sich gehörte und war auch ausgesprochen froh darum einen Moment Zeit zu haben bis er Robert in die Augen sehen musste, denn er brauchte etwas, um seine Fassung wieder zu erlangen.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 12:41 pm
Auf Roberts Gesucht zeigten sich Stolz und Freude, als sein Vater dieses Lob aussprach und versprach sich darum zu kümmern, dass sie tatsächlich einen Markt abhalten konnten. Wenn das gelang, würden sie in ein paar Jahren reich sein. Robert schluckte einmal und erhob sich dann. "Vielleicht habe ich das, aber es gibt keinen Grund es weiter aufzuschieben und ich für meinen Teil brauche die Öffentlichkeit nicht dafür. Es ist eine Sache zwischen uns Beiden." Er legte die Hände um Philippes dargebotene und lauschte mit einem Klos im Hals dessen Worten. Sein Bruder band sich wirklich so an ihn.... "So nehme ich Euren Schwur entgegen, Philippe FitzWilliam, und gelobe Euch im Gegenzug Schutz und Fürsorge. Eure Treue soll nicht einseitig sein, gebunden seien wir jetzt aneinander, solange es Gottes Wille ist. Erhebt Euch, Lehnsmann." Er schluckte schwer und als Phil sich erhob, schloss er ihn fest in die Arme.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 12:45 pm
Robert hatte absolut Recht damit, dass sie keine Öffentlichkeit brauchten. So war es Philippe ebenfalls durchaus lieber, denn dieser Moment war für ihn so unglaublich intim, dass er gar keine breite Masse hätte dabei haben wollen. Er lauschte Roberts Antwort und erhob sich dann mit etwas weichen Knien. Dann erwiderte er Roberts Umarmung überaus herzlich. "Tja, wer hatte das gedacht. Mein kleines Brüderchen ist mein Lehnsherr." murmelte er leise und klopfte Robert auf die Schulter. "Ich freue mich wirklich, du kannst es dir nicht vorstellen. Ich glaube, jetzt bin ich wirklich angekommen ... mein Leben scheint nun endlich in den richtigen Bahnen zu verlaufen."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 12:58 pm
Robert blieb einen Moment mit Philippe so stehen, keiner war wirklich bereit sich von dem Anderen zu lösen. Nur sie Beide wussten, was dieser Moment für sie bedeutete. Sie waren enger miteinander verbunden als jemals zuvor und es würde wirklich immer so sein. "Ich bin auch unendlich froh, Phil...es bedeutet mmir so viel, dass du das getan hast. Und das du es getan hast, weil du davon überzeugt bist, das Richtige zu tun. Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Es geht mir genauso." Er löste sich von seinem Bruder und schaute ihm fest in die Augen. "Nichts soll uns trennen oder entzweien, versprich mir das."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 1:04 pm
Philippe war einen Moment einfach sprachlos und nickte nur langsam. Erst als Robert sich von ihm löste und ihm in die Augen sah, schluckte er schwer und nickte noch einmal. "Nichts und Niemand, das verspreche ich dir." erklärte Philippe und zog Robert noch einmal brüsk an sich. "Niemals." Dieser Eid hatte für ihnen einen unglaublichen Wert. Er verdeutlichte ihre Beziehung zueinander noch einmal, zeigte, welches Vertrauen sie ineinander legten. Und es war kein Lippenbekenntnis, das sie beide hier getauscht hatten, sondern es kam aus tiefstem Herzen. Lächelnd trat Philippe wieder zurück und sah einem Vater an, der das Lächeln erwiderte und einladend auf die beiden Sessel deutete. "Darauf sollten wir noch einmal trinken, denkt ihr nicht?"
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 1:10 pm
Gerard hatte sich nach der Geburt der Zwillinge nicht sofort nach Truro gewagt, der Earl hatte ganz klare Ansagen gemacht. Aber diesmal hatte er vorher eine Nachricht geschickt und nun saß er ganz offen im Innenhof ab und übergab sein Pferd an einen Stallburschen. Er hatte keine rechte Ahnung, wo er nach Mary suchen sollte, darum schlug er einfach den Weg zu ihren Gemächern ein. Das Herz schlug ihm bis zum Hals und er war so unfassbar aufgeregt, dass er sich selbst hätte ohrfeigen können. Doch er wollte seine Kinder sehen...seinen Erben, aber auch das Mädchen. Und Mary...seine süße Mary. Ob es ihr gut ging? Vorsichtig klopfte er an die Tür.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 1:14 pm
Mary hatte seit dem Morgen kaum still sitzen können, denn endlich war ein Bote eingetroffen, der Gerards Ankunft für den Mittag angekündigt hatte. Seitdem hatte sie kaum gewusst wohin und war froh darum gewesen, dass die drei Mädchen bei ihrer Mutter waren und sie selbst zusammen mit der Amme, die sich als wahrer Glücksgriff erwiesen hatte, nur auf die Zwillinge zu achten hatte. Vor kurzem hatte sie die Amme für ein, zwei Stunden entlassen und gerade hatte sie die Zwillinge schlafen gelegt, als es an ihrer Tür klopfte. Sie bat den Besuch eher beiläufig herein, doch als sich die Tür öffnete und Gerard herein trat, setzte Marys Herz für einen Moment aus. "Gerard!" Es war ein leises Freudenschrei, der über ihre Lippen kam und im nächsten Moment war sie schon bei ihrem Liebsten, schlang die Arme um seinen Hals und presste das Gesicht an seine Schulter, weil sie die Tränen nicht zurück halten konnte. "Oh endlich. Endlich bist du hier." murmelte sie leise und hob den Kopf wieder, um Gerard einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. "Du hast mir so gefehlt."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 9:33 pm
Gerard hatte kaum das Zimmer betreten, als Mary ihn auch schon umarmte. Er seufzte zufrieden und drückte sie fest an sich, strich durch ihr Haar. Er küsste sie sanft auf die Schläfe. "Mary...du hast mir auch so gefehlt. Nicht weinen, mein Engel, nicht weinen...." Er lächelte sie an und hob ihr Kinn, um sie intensiver zu küssen, als sie es getan hatte. "Geht es dir gut? Und den Kindern?" Das interessierte ihn brennend, schließlich war es das erste Mal, dass er bei der Niederkunft nicht in der Nähe gewesen war und er hatte sich solche Sorgen gemacht.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 9:39 pm
Mary schniefte leise und versuchte die Tränen zurück zu halten. "Ich ... ich freu mich nur so." bekannte sie mit einem scheuen Lächeln. Als Gerard ihr Kinn anhob und sie küsste, schloss Mary die Augen und fühlte sich wie im siebten Himmel. Sie hatte ihn so sehr vermisst in all der Zeit und es war das erste Mal gewesen, dass sie eine Schwangerschaft und die Niederkunft ohne ihn hatte durchstehen müssen. Mary schmiegte sich eng an ihn und nickte. "Ja. Ja, jetzt da du da bist, geht es mir hervorragend." erklärte sie zufrieden und strich sachte über Gerards Wams. "Und den Kindern geht es blendend. Unsere drei kleinen Damen sind bei ihrer Großmutter, die Zwillinge sind nebenan. Ich habe sie gerade hingelegt, willst du sie sehen?" Sie brannte darauf ihm die beiden Kinder zu zeigen und vor allem wollte sie seine Freude über den kleinen Roland sehen. Endlich war ihr Wunsch in Erfüllung gegangen und sie hatten einen Sohn bekommen.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 10:02 pm
Gerard lächelte sie sanft an und nickte. "Ich weiß, Schatz, ich weiß...Und ich bin so stolz auf dich, dass du es geschafft hast alles so gut zu ertragen, obwohl ich nicht bei dir war. Du warst so stark." Er küste sie erneut und strich über ihren Rücken. Oh wie seine Frau ihm doch Zuhause fehlte...er musste unbedingt mit ihrem Vater reden. Er wollte sie wieder bei sich haben. "Natürlich will ich sie sehen!", erwiderte er enthusiastisch. "Lass uns nach ihnen sehen...wie hast du die zwei Kleinen genannt?" Wie groß war doch seine Freude gewesen, als er die Nachricht erhalten hatte, dass eines der Kinder ein Sohn war. Endlich...
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 10:08 pm
"Ich habe mir Mühe gegeben." erwiderte sie lächelnd und genoss den Kuss, den sie beide teilten in voller Länge. Es war wundervoll Gerard endlich wieder zu küssen, ihn wieder bei sich zu haben und von ihm in die Arme geschlossen zu werden. "Aber ich habe wirklich genug davon. Versprich mir, dass du ohne die Kinder und mich nicht wieder abreist, ja? Ich möchte wieder mit dir zurück nach Essex kommen. Ich möchte wieder nach Hause." erklärte Mary leise. Gerards Freude vertrieb jedoch die etwas düsteren Gedanken und ihr wurde ganz warm ums Herz als sie seine Augen leuchten sah. "Dann komm." Sie griff nach seiner Hand und führte ihn zur Tür hinüber, die in die kleine angrenzende Kammer führte. "Juliana und Roland." erklärte sie und blieb stehen und sah Gerard einen Moment lang an. "Ich hielt es nur für angemessen. Außerdem hatte ich es deinem Vater versprochen ..." berichtete Mary und senkte kurz den Blick, damit sie die Beherrschung bei der Erinnerung an Gerards Vater nicht verlor.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 10:24 pm
Gerard sah sie lange an und nickte langsam. "Ich will es dir so gern versprechen, aber ich weiß nicht, ob ich es halten kann. In jedem Fall aber möchte ich mit deinem Vater sprechen und ich verspreche dir, alles zu tun, was in meiner Macht steht, um zu erwirken, dass ihr mit mir nach Hause könnt. Ich vermisse euch so....es ist genug Zeit vergangen." Er folgte ihr willig in den Raum zu den Zwillingen und lächelte, als sie vor der Tür standen. "Das sind gute Namen, die du ausgesucht hast." Er schluckte leicht..."Vater hätte sich wahnsinnig darüber gefreut. Du hast Recht getan, den Kleinen so zu nennen. Nun komm, lass sie mich anschauen." Ganz leise öffnete er die Tür und trat an die Wiegen heran. "Sie sind so schön...", flüsterte er. Und was für ein Druck doch von ihm abgefallen war mit der Geburt des Sohnes.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - ab 1183 bis 1184 Fr Okt 16, 2015 10:34 pm
Mary streckte sich etwas und gab Gerard einen Kuss. "Das ist ein gutes Versprechen." entschied sie und schenkte Gerard ein aufmunterndes Lächeln. Ihr Vater musste einfach einwilligen, er durfte sie nicht noch länger von Gerard trennen! Mary drückte sanft Gerards Hand und gemeinsam betraten sie den Nebenraum und traten an die Krippe heran. "Nicht wahr?" Mary beugte sich hinab und hob den kleinen Roland vorsichtig hoch, um ihn dann an seinen Vater weiter zu reichen. "Euer Sohn, Mylord." erklärte sie mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen. Dann beugte sie sich noch einmal hinab und nahm Juliana auf den Arm und trat neben Gerard. Aufmerksam beobachtete sie Vater und Sohn und war seit langem das erste Mal wieder wirklich glücklich. So sollte es sein, sie sollten als Familie zusammen sein.