William und Joanna - ab 1183

Merle

Merle grinste zurück. "Oh, Philippe, ich habe sehr viele Aufgaben. Egal, was ansteht, ich werde es erledigen. Dafür bin ich doch da. Auch, um mich um die Mitglieder dieser Familie zu kümmern. Dazu gehört auch Ihr."
Sie sah ihn verliebt an, als er so zärtlich über ihre Wange strich. "Vielleicht...jedenfalls benötigt sie Schlaf, findest Ihr nicht, bei ihrem Zustand? Und ich sagte schon, es ist nicht schlimm...Ich war ohnehin wach, weil ich wusste, dass Ihr nicht da seid.", hauchte sie und sah dann ihre Chance gekommen, wo sie sich so nahe waren.
Sie beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf seine Lippen. "Ich wäre immer für Euch da, wenn Ihr mich ließet."

"Du bist meinetwegen wach geblieben." murmelte Philippe und runzelte leicht die Stirn. "Du gibst wirklich auf mich Acht, hm?"
Ehe er noch etwas sagen oder tun konnte, war Merle mit einem Mal direkt vor ihm und ihre Lippen fanden die seinen. Ein Stimmchen in seinem Kopf ermahnte ihn, dass oben in ihrem gemeinsamen Schlafgemach seinen Frau lag und schlief, aber der Alkohol ließ diese Stimme dumpf und leise klingen und hinzu kam der Umstand, dass Amélie hochschwanger war, Philippe also schon seit längerem enthaltsam leben musste.
Er ließ zu, dass Merle ihn küsste und schloss kurz die Augen. Er sollte das nicht zulassen, er sollte die Fronten klären und ins Bett verschwinden, aber die Versuchung war so süß ... ihr schlanker, warmer Körper, der sich so behutsam an ihn schmiegte, ihre Lippen auf den seinen ... Philippe schluckte schwer. "Merle ..." murmelte er leise.

Merle

"Natürlich tue ich das, Philippe. Von Anfang an wollte ich nur auf Euch acht geben, auch wenn Ihr es nicht bemerkt habt."
Ihr Herz klopfte wie wild und sie triumphierte, als er sie nicht abwies. Im Gegenteil, er schloss noch die Augen und schien es ebenfalls zu genießen. Sanft strich sie über seine Brust und küsste ihn erneut. "Philippe...", begann sie leise, nur ein Flüstern im Halbdunkel.
"Kommt doch mit mir...kein Grund, die Lady aufzuwecken."
Wenn er doch nur mitkam. Sie würde ihre tiefsten Wünsche erfüllt sehen, würde er sie begleiten und vielleicht sogar mit in ihrem Bett schlafen. Niemand musste das je erfahren.

"Ich scheine wohl nicht genau hingesehen zu haben ..." erwiderte Philippe leise und eine seiner Hände wanderte ohne sein Zutun über Merles Rücken, strich über ihre Hüften und erkundete bedächtig ihre Kurven. Wenn sein letztes Mal mit Amélie doch nur nicht schon so lange zurück läge ... und er nicht so betrunken wäre ...
Philippe legte die andere Hand in Merles Nacken und erwiderte den Kuss schließlich. Als dann auch noch ihre Hand über seine Brust wanderte, musste er ein Stöhnen zurück halten. Warum war ihm vorher eigentlich nie aufgefallen wie niedlich seine Magd eigentlich war?

Merle

Merle lächelte sanft und seufzte zufrieden, als seine Handd so zärtlich über ihren Körper wanderte. Jede seiner Berührungen fühlte sich an wie im Traum und sie liebte es von ihm angefasst zu werden. So lange wünschte sie sich das schon und nun erwiderte er sogar ihre Küsse.
Sie zog ihn mit sich in ihre Kammer ohne den Kuss zu unterbrechen. Je eher sie zur Sache kamen, desto weniger kam er auf die Idee es sich doch noch anders zu überlegen.
Sie schnürte begierig sein Hemd auf und schob die Hände darunter, um über die nackte Brust zu streicheln. Wie sie es liebte....
"Oh Philippe..."

Philippe war sich gar nicht wirklich bewusst, dass Merle ihn mit in ihre Kammer zog, zu sehr war er in diesem Kuss gefangen. Er spürte sein Herz ein wenig schneller schlagen und schloss kurz die Augen als Merle sein Hemd aufschnürte. Dann glitten ihre Hände sachte über seine Brust und ein leises Stöhnen kam über seine Lippen.
Genau dieser Laut war es aber auch, der ihn ein Stück weit zurück in die Wirklichkeit holte. Sein Herz setzte für einen Moment aus, als er realisierte, was er gerade im Begriff war zu tun. "Warte ..." keuchte er leise und umschloss Merles Handgelenke mit seinen Händen. "Das ... das kann ich nicht tun."
Er konnte Amélie nicht betrügen, konnte nicht hier unten mit Merle das Bett teilen, während seine unschuldige Frau oben schlief.
Und darüber hinaus konnte und wollte er das Risiko nicht eingehen, das noch damit einher gehen würde. Er konnte nicht riskieren, dass Merle schwanger wurde, dass sie ein Kind bekam ... einen Bastard. Philippe wusste nur zu gut, was es bedeutete in dieser Welt als Bastard geboren zu werden und er hatte sich einmal geschworen, nie selbst ein illegitimes Kind in die Welt zu setzen.
Philippe schluckte und trat dann einen Schritt zurück. "Es tut mir Leid, Merle. Ich ... ich hätte dir gar nicht erst Hoffnungen machen dürfen ..." Oh wie schäbig er sich vorkam bei dieser ganzen Sache!

Merle

Merle genoss den Moment so sehr, als er widerstandslos mit ihr kam und sie sah sichder Erfüllung ihrer Träume so unfassbar nahe. Wie er leise stöhnte, das brachte sie fast um den Verstand.
Doch dann, so völlig versunken in diesem Tun, unterbrach er sie und sie schaute ihn verwirrt an. "Warum nicht? Ich...ich dachte, es gefällt Euch auch.", sagte sie leise und sah auf ihre umklammerten Handgelenke hinab.
"Aber ich dachte, Ihr würdet endlich sehen, dass ich gut für Euch bin. Haben Euch die Küsse nicht gefallen?"
Merle schaute ihn mit großen Augen an. "Vergesst doch einfach einmal alles drum herum."

Philippe spürte, dass sein Herz noch immer schneller schlug, der Alkohol seinen Kopf noch immer seltsam leicht machte, doch das Gefühl, dass es falsch war, es er gerade tat, hatte sich in ihm eingenistet.
"Ich ... es ist nicht so, dass es mir nicht gefällt, Merle, aber ... ich liebe meine Frau, ich kann sie nicht einfach so hintergehen." erwiderte er leise. "Das kann ich nicht vergessen. Allein schon nicht, weil ich weiß, wie es meiner Mutter ergangen ist, wie es mir in meiner Kindheit ergangen ist. Es wäre schlichtweg verantwortungslos all das zu vergessen." Philippe ließ Merles Hände los und legte die seine an ihre Wange. "Es tut mir Leid, dass ich dich erneut so vor den Kopf stoße, aber es geht einfach nicht. Und wie stellst du dir vor, wie es weiter gehen sollte?" Philippe schüttelte leicht den Kopf. Allmählich machte dieser Vorfall in wieder nüchtern.

Merle

Merle nickte langsam. "Aber Eure Frau kann Euch  doch trotzdem nicht geben, was Ihr gern wollt." Schließlich war Amelie schwanger und konnte darum schon länger das Bett nicht mir ihrem Mann teilen. Das war nun einmal Merles Chance gewesen und es hatte fast funktioniert.
"Warum wäre es das? Das ist doch meine Entscheidung. Es wird schon nichts passieren."
Sie schaute ihn flehentlich an, als er die Hand an ihre Wange legte. "Aber ich dachte,  es gefällt Euch auch..."
Sie hob die Schultern und schüttelte leicht den Kopf. "Ich weiß nicht...aber es muss ja niemand davon erfahren.Was soll es dann für Folgen haben?"

"Das kann sie im Moment vielleicht nicht, aber bald kann sie es wieder. Außerdem trägt sie mein Kind, es wäre nicht richtig sie deshalb zu hintergehen." Philippe seufzte leise. "Es wäre deine Entscheidung, aber ich müsste es mit meinem Gewissen ausmachen und das kann ich einfach nicht. Ich weiß, wie es einer Frau ergehen kann, die einmal ihre Ehre aufs Spiel gesetzt hat und das letzte was ich will, ist das Risiko einzugehen dich zu schwängern." Philippes Herz wurde schwer als Merle ihn so ansah und er wusste, dass er irgendetwas unternehmen musste. Merle würde hier nicht einfach weiter arbeiten können. Nicht nach dem was vorgefallen war und da sie offenbar ihr Herz so an ihn gehängt hatte.

Merle

"Aber andere Männer tun es doch auch. Das ist doch gar nicht so unnormal, oder? Sie wird bestimmt nicht böse sein." Sollte Amelie doch froh sein, dass ihr Mann nicht sonstwo zu irgendwelchen Huren ging, sondern nur zu einer anderen Frau.
"Aber das Risiko ist doch gar nicht so groß. Und selbst wenn, würdet Ihr Euch doch sicher darum kümmern." Philippe war einfach kein Mensch, der sich  um eine solche Verantwortung drückte. Philippe würde sich um ein Kind kümmern und dafür sorgen, dass es diesem an nichts fehlte, auch wenn es ein uneheliches Kind war.
"Ich möchte doch einfach nur bei Euch sein, ist das so schwer zu verstehen?"

"Andere Männer, aber ich bin in einigen Dingen nun einmal nicht wie andere Männer." erwiderte Philippe. Dann schüttelte er den Kopf. "Aber groß genug. Und darüber hinaus spielt es keine Rolle, ob ich mich um das Kind kümmern würde oder nicht, es würde dennoch ein Bastard sein. Und ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man gerade einmal fünf Jahre alt ist und die Leute mit dem Finger auf einen zeigen. Einen als Hurenkind und schlimmeres beschimpfen ... das will ich keinem meiner Kinder zumuten." erklärte Philippe entschlossen.
Philippe sah Merle an und verzog schmerzlich das Gesicht. Er musste an Marguerite denken und an all das, was er mit ihr durchgemacht hatte. "Nein, das ist nicht schwer zu verstehen." erwiderte er heiser. "Aber manchmal kann man einfach nicht bei demjenigen sein, bei dem man gerne wäre." erklärte Philippe und trat noch einen Schritt zurück. "Geh schlafen, Merle. Und wenn du kannst, versuch dir mich aus dem Kopf zu schlagen. Das wäre besser für uns alle." Dann wandte er sich zur Tür. Er konnte ihren flehenden Blick nicht noch länger aushalten und ihn plagte sein Gewissen mit aller Härte.

Merle

"Aber gerade war Euch das doch auch noch egal, Philippe..." Merle war zutiefst unglücklich und verletzt über die Abfuhr, nachdem er sich doch so willig auf die Küsse eingelassen hatte. Wäre er ein wenig betrunkener gewesen, hätte er sich vielleicht darauf eingelassen.
"Ich kann Euch nicht aus meinem Kopf schlagen. Ich liebe Euch doch...und das schon so lange." Tränen rollten über ihre Wangen, als er sich zur Tür wandte und sie sah ihm nach.
Wahrscheinlich würde er jetzt doch zu seiner Frau gehen und sie wecken. Dann würden die Beiden über sie lachen. Und Amelie würde sie vor die Tür setzen.
Warum konnte ihr Leben nicht in geordneten Bahnen verlaufen? Sie hatte ja versucht andere Männer kennenzulernen, aber keiner war wie Philippe.

Philippe war schon an der Tür als Merles Worte ihn stocken ließen. Er biss sich auf die Unterlippe, dann drehte er sich noch einmal um und entdeckte die Tränen auf ihren Wange. "Herrje, nun wein doch nicht ..." murmelte er ein wenig verzweifelt und fühlte sich unfassbar hilflos. Warum zum Teufel hatte er es nur soweit kommen lassen? Wäre er gleich nach oben verschwunden, wäre alles noch einmal gut gegangen und nun hatte er ein fürchterliches Chaos angerichtet.
Er schluckte schwer und atmete dann geräuschvoll aus. "Aber ich liebe dich nicht, verstehst du das nicht? Ich finde, dass du ein nettes Mädchen bist, aber nicht mehr. Ja, ich bin für einen Augenblick schwach geworden, aber das hätte nicht passieren dürfen. Es tut mir wirklich Leid, Merle. Das Letzte, was ich wollte, war, dir noch mehr Kummer zu bereiten."

Merle

"Ich dachte...weil Ihr die Küsse doch auch so genossen habt, ihr liebt mich auch... Aber Ihr wollt mich nicht haben...nicht einmal dann, wenn Ihr betrunken seid." Merle war am Boden zerstört über diese Tatsache. Immer hatte sie gehofft, dass irgendwann ihre Chance kommen würde. Nun hatte sie diese Chance so vertan...
Merle wischte sich hilflos die Tränen von den Wangen.
"Tut mir leid...ich wollte Euch nicht bedrängen." Sie bewegte sich langsam rückwärts und verschwand dann durch die Tür in ihr Zimmer.
Dort war sie wenigstens ungestört, wenn sie sich ihrem Selbstmitleid hingab.

Philippe war reichlich durcheinander als er endlich am oberen Ende der Treppe angekommen war. Und ihn plagte sein schlechtes Gewissen, je näher er seinem Gemach gekommen war, desto schlimmer war es geworden. Er musste unbedingt mit Amélie sprechen, aber am Besten tat er das erst morgen, sobald er wieder wirklich nüchtern war.
Möglichst leise betrat er das Gemach, zog sich Stiefel und Kleider aus und lehnte sich einen Moment gegen die Truhe bis sich sein Herzschlag wieder etwas beruhigt hatte. Dann trat er zum Bett hinüber und versuchte so vorsichtig wie möglich unter die Bettdecke zu schlüpfen. Am liebsten hätte er Amélie jetzt fest an sich gezogen, um sie ganz nah bei sich zu haben, doch er wagte es nicht, aus Angst sie damit womöglich zu wecken. Also legte er nur vorsichtig einen Arm um sie, schloss die Augen und gab sich gedanklich seinem Elend hin.

Amélie hatte in der Regel einen recht festen Schlaf, doch wenn sie schwanger war, änderte sich das ein wenig. Dann war sie in manchen Nächten übersensibel und jede kleine, ungewohnte Bewegung im Schlafzimmer störte ihren Schlaf etwas. Darum wachte sie auch auf, als Philippe ins Zimmer kam und sich zu ihr legte, die Arme aber nur zaghaft um sie legte.
Amélie wandte sich um und schmiegte sich enger an ihren Mann.
"Du riechst wie ein ganzes Bierfass, Liebling...", murmelte sie sanft, rückte aber dennoch nicht von ihm ab. "Du kommst spät, war er Abend gut?"

Philippes Herz zog sich etwas zusammen als Amélie erwachte und sich enger an ihn schmiegte. Er lächelte schief, wenngleich sie das im Dunkeln ohnehin nicht erkennen konnte. "Ich weiß, es tut mir Leid." entgegnete er. Wenn das doch nur das einzige wäre, wofür ich mich entschuldigen müsste ...
"Hm." Philippe war ein wenig unbehaglich zu Mute, aber er wollte diese elende Geschichte um keinen Preis jetzt mitten in der Nacht klären. "Der Abend war ... sehr lang. Mal sehen, wer morgen früh alles von allein aus den Betten kommt. Die Jungs haben sehr ausgelassen gefeiert und da bin ich nicht verschont geblieben. Aber es sei ihnen gegönnt, sie sollen sich schließlich über solch einen Anlass gebührend freuen dürfen." erklärte Philippe und hoffte, dass Amélie damit vorerst zufrieden sein würde.

Amélie schüttelte sachte den Kopf. "Nicht schlimm. Hauptsache, du bist jetzt hier. Ich schlafe besser, wenn du hier bist."
Sie kuschelte sich eng an Philippe und lauschte seinen Worten. "Oh das ist wohl wahr, sie arbeiten hart genug und haben es  verdient. Und du hast das auch einmal verdient." Allerdings wurde sie das Gefühl nicht los, dass irgendetwas mit Philippe nicht so war wie sonst. Er wirkte zurückhaltend und bedrückt, aber ganz sicher war sie nicht, ob das nicht de Alkohol zuzuschreiben war.
"Sonst ist alles in Ordnung?", hakte sie leise nach und hoffte, dass er sie nicht anlügen würde. Doch normalerweise konnte sie ihm blind vertrauen.

Philippe lächelte, wenngleich sein Herz bei ihren Worten auch ein wenig schwer wurde, so schuldig fühlte er sich. "Das kenne ich, mir geht es genauso." erwiderte er leise und strich zärtlich über Amélies runden Leib. Wie hatte er auch nur einen Moment lang schwach werden können? Es war ihm wirklich ein Rätsel, denn Amélie gab ihm doch alles, was er sich wünschte. Er war rund um glücklich mit ihr.
Philippe seufzte leise. Irgendwie war ja klar gewesen, dass es Amélie nicht entgehen würde. "Ich bin einfach nur betrunkener als ich sein sollte ..." murmelte Philippe leise. "Schlaf weiter, meine Liebe. Morgen früh bin ich wieder nüchtern und rede keinen Unsinn mehr." versprach er ihr. Und morgen früh würde er ihr auch erklären, was vorgefallen war.

Amélie genoss es, wie er sich so über ihren runden Leib strich und sie hatte das Gefühl, dass auch ihr Kind sich wohlig räkelte unter dieser sanften Berührung.
"Mein armer Mann, haben sie dich abgefüllt?" Sie grinste träge. "Aber das macht nichts, es sei dir auch einmal erlaubt, mein Liebling."
Sie nickte langsam, kuschelte sich in seine Arme und schloss die Augen. "Na gut...schlaf gut, Phil..."
Aber morgen würde sie ihn fragen, ob er wirklich nur wegen des Alkohols so seltsam gewesen war oder ob sich etwas ereignet hatte.

Philippe grinste. "Hm, schon etwas, ja." räumte er ein und war unendlich erleichtert, dass Amélie die Sache dann auf sich beruhen ließ. Er war heut Nacht nicht in der Lage ihr all das zu erklären und vielleicht kam ihm bis morgen früh ja auch eine Idee, was sie mit Merle machen sollten.
Denn so konnte es schließlich nicht weiter gehen, das war klar. Aber Philippe wollte das arme Ding auch nicht einfach auf die Straße setzen, dafür hatte er viel zu viel Mitleid mit ihr.
Philippe atmete tief durch und sog dabei zufrieden Amélies wundervollen Duft ein. Wie sehr er seine Frau doch liebte ... und wie sehr er sich auf dieses Kind freute.

Am Morgen erwachte Amélie behaglich in Philippes Armen. Sie genoss noch ein wenig die Ruhe und die Wärme und betrachtete durch das Fenster die Morgendämmerung, dann richtete sie sich halb auf und küsste ihren friedlich schlafenden Mann auf die Wange.
"Philippe, du musst aufstehen. Sonst kommst du selbst zu spät zur Arbeit.", flüsterte sie ihm zu.  Er hatte durchaus noch ein wenig Zeit, aber Philippe ließ sich morgens gern etwas mehr Zeit und außerdem hatten sie so Gelegenheit noch kurz miteinander zu sprechen.
"Na, Liebster, was macht dein Kopf? Hast du einen Kater oder geht es einigermaßen?" Sie hatte ihn selten so betrunken erlebt.

Philippe hatte sich in der Nacht zwar noch ein wenig den Kopf über diese ganze unglückliche Lage zerbrochen, aber der Alkohol hatte ihm schließlich doch zum Schlaf verholfen. Als ihn nun ein Kuss auf die Wange weckte, blinzelte er ein wenig und gähnte dann verschlafen.
Er schlug die Augen auf, sah in Amélies Gesicht und lächelte. "Es geht schon. Besonders wenn man so geweckt wird. Da kann es einem ja gar nicht schlecht gehen." erwiderte er, beugte sich vor und gab seiner Frau einen Kuss. Ja, das fühlte sich gut und richtig an. Aber er würde dennoch beichten müssen ...

Amélie lächelte ihn an und erwiderte seinen Kuss. "Das freut mich zu hören. Darauf hatte ich gehofft." Sie küsste ihn erneut und gab ihm dann einen kurzen Klaps auf den Oberschenkel.
"Und nun komm...du solltest aufstehen, sonst kommst du noch zu spät, Phil."
Sie erhob sich selber etwas umständlich aus dem Bett um nach ihrer Bürste zu greifen und ihre blonden Strähnen zu entwirren.
"Aber sag mal, warst du heute Nacht wirklich nur wegen dem Alkohol so merkwürdig oder ist etwas vorgefallen? DU wirst doch normalerweise viel anhänglicher, wenn du getrunken hast."