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Joanna & William
Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 12:05 am
"Und Dank sei Gott dafür, dass du es unbeschadet überstanden hast, sonst wäre unsere ganze Sache in Gefahr gewesen." Es war schade um das hervorragend ausgebildete Pferd, aber nicht zu ändern und immerhin lebte Richard. "Dein Arzt hat sicher etwas, damit deine Kratzer schneller verheilen. So kannst du dich auf die wichtigen Dinge konzentrieren." Robert hob ebenfalls dem Becher, nahm einen tiefen Schluck und ließ den kräftigen Rotwein seine Kehle hinab rinnen. Der zukünftige König von England, oh ja. Das würden gute Zeiten für England werden. "So....Wie willst du nun weiter vorgehen, Richard?"
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 8:26 am
Richard nickte knapp. "Das ist wahr. Aber wie man sieht, ist Gott auf unserer Seite. Wenn das nun kein eindeutiges Zeichen war ..." bemerkte er augenzwinkernd. Er setzte den Becher an die Lippen und nahm einen großen Schluck vom Wein, ehe er sich ein wenig zurück lehnte. "Ich habe Männer geschickt, um Henry zu verfolgen. Ich bin mir recht sicher, dass sie ihn nicht erwischen werden, aber es geht mir vor allem darum, dass sie mir berichten können, wohin er sich verkriecht. Und obendrein soll er ruhig merken, dass wir ihm im Nacken sitzen." erklärte Richard zufrieden. "Sobald wir wissen, wo er sich aufhält, werde ich jemanden mit einer kleinen Bitte zu ihm schicken. Wir werden Henry an einen Ort unserer Wahl kommen lassen und dort wird er unterzeichnen, was immer wir ihm vorlegen. Er ist am Ende, er hat gar keine andere Wahl mehr als mich als seinen alleinigen Nachfolger anzuerkennen."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 10:30 am
"Da hast du Recht. Gott scheint unsere Gebete erhört zu haben. Unsere Auslegung der Dinge scheint seinem Willen zu entsprechen." Robert nickte langsam. "Ich weiß...ich bin überzeugt,dass sie ihn nicht erwischen. Mein Vater ist bei ihm und wird eher sterben, als ihn deinen Männern in die Hände fallen zu lassen. Doch ein wenig Druck ist sicherlich nicht verkehrt." Er legte den Kopf schief. "Nun, wir müssen nur überlegen. Wohin wird Henry sich wohl zurück ziehen? Wo glaubt er, wird er sicher sein? Die Festung nahezu uneinnehmbar? Welche Burg gehört noch ihm und nicht dir?" Er lächelte leicht. "Aber ja, er wird unterzeichnen. Er ist krank, sein Liebling ist über gelaufen....auch, wenn er das noch nicht wissen wird. John sollte bei der Unterzeichnung zugegen sein."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 10:36 am
"Und weit genug weg ..." murmelte Richard, schlug die Beine übereinander und schwieg einen Moment nachdenklich. Henry müsste die Normandie verlassen, um wieder halbwegs sicheren Boden unter den Füßen zu haben. "Chinon." erklärte Richard schließlich. "Es ist verrückt, aber gerade das macht es nur noch wahrscheinlicher." Sein Vater würde in dieser Sache nichts unversucht lassen, auch wenn das bedeutete, dass er einen 300 Meilen Ritt hinter sich bringen musste. Nachdenklich wiegte er den Kopf hin und her. "Vielleicht sollte er das, vielleicht heben wir uns das aber auch noch bis hinterher auf. Wenn er John sieht, wird Henry uns nachher möglicherweise noch unnötige Scherereien machen und das wäre doch wirklich hässlich. Er soll einfach nur demütig vor mir zu Kreuze kriechen und unterzeichnen." Richard ließ den Blick kurz über die Anwesenden gleiten, dann lächelte er leicht. "Stephan" wandte er sich dann an seinen Sohn. "Was hältst du von einer Reise nach Chinon?"
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 11:01 am
Stephan
Robert nickte zustimmend. "Ja, ich hatte auch diesen Gedanken. Er wird nach Chinon gehen, da bin ich mir ganz sicher. Es ist die einzige Möglichkeit." Robert schüttelte den Kopf. "Ja, vielleicht sollte John in Erscheinung treten, wenn Henry unterzeichnet hat. Dann wird er sehen, dass er vollends verloren hat." Sein Blick folgte Richards zu Stephan und er ahnte schon, was kommen würde. Rob würde Stephan sicherlich begleiten und das machte ihm doch ein wenig zu schaffen. Aber auch Rob musste sich irgendwann beweisen. "Es wäre mir eine Ehre, Vater.", erwiderte Stephan strahlend. Eine wichtige Aufgabe würde ihm gut tun, ein Ziel vor Augen. Und Henry würde seinen Enkel nicht unwürdig empfangen. Ein bisschen Familiensinn hatte er doch noch.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 11:06 am
Richard lächelte leicht bei dem Gedanken an das Schauspiel, das Henrys Unterwerfung werden würde. Endlich, endlich bekam er das, was ihm zustand. "Ja, das wird er. Er hätte es einfacher haben können, aber wie immer wollte er mit dem Kopf durch die Wand. Aber dieses Mal hat er sich dabei den Schädel eingerannt." Richard bedachte Stephan mit einem wohlwollenden Blick. "Sehr schön. Ich werde ein entsprechendes Schreiben aufsetzen, das mein Siegel tragen wird und du kannst morgen früh deine Vorbereitungen treffen um aufzubrechen." Robs Blick hatte auf seinem Freund geruht, glitt nun jedoch zu seinem Vater hinüber. Er wünschte sich nichts sehnlicher als Stephan begleiten zu dürfen, aber ob sein Vater das erlauben würde? "Vater?" fragte er schließlich mit bittendem Blick. "Ich ... ich würde Stephan gerne begleiten, wenn du erlaubst."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 11:15 am
Robert seufzte leise. "Natürlich hat er das. Er ist ein Sturkopf, der seinen Willen durchsetzen möchte. Das war er noch immer. Und ich hoffe, du wirst mir ein offenes Wort gestatten, wenn du irgendwann Gefahr laufen solltest so zu werden wie dein alter Herr." Er richtete den Blick wieder auf seinen Sohn und war nicht überrascht über dessen Bitte. Er musterte ihn ernst und gab sich dann einen Ruck. Zu zweit würden sie es vermutlich eher heil überstehen. "Ich erlaube es.", erwiderte er. "Aber bitte seid vorsichtig, ihr Beide." Er könnte es nicht ertragen, würde Rob etwas zustoßen. Wie sollte er das Josie erklären? Sie würde ihm nie verzeihen. Er sich auch nicht.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 11:18 am
Richard grinste breit. "Ich bestehe sogar darauf, Schwager." erwiderte er und hob seinen Becher für einen weiteren Schluck Wein. Rob sah seinen Vater gespannt an, harrte dessen Urteil und hatte schließlich Mühe auf seinem Platz sitzen zu bleiben und ihm nicht um den Hals zu fallen. Stattdessen schenkte er seinem Vater ein breites Lächeln. "Ich danke dir. Und keine Angst, wir werden vorsichtig sein." versicherte er feierlich. Richard lachte leise und nickte. "Ich bin sicher, das werdet ihr. Aber ich gebe euch trotzdem ein paar Männer mit. Zum einen ist es sicherer und zum anderen nur schicklich, wenn ihr wenigstens mit kleinem Gefolge reist."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 11:36 am
"Das dachte ich mir schon." Robert lachte leise. "Ich werde dich daran erinnern, wenn es Zeit ist. Wenn du König bist, werden ohnehin ganz andere Aufgaben auf dich zukommen." Er konnte die Freude seines Sohnes spüren und ließ zu, dass diese seine eigene Sorge übertönte. Rob sehnte sich nach einer Aufgabe, also sollte er seinen besten Freund bene begleiten. "Das hoffe ich doch.", erwiderte er mit einem schmalen Lächeln. Dass Richard ein paar Männer mit schicken wollte, beruhigte ihn dann doch noch ein wenig mehr. So waren die Jungen nicht auf sich allein gestellt.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 12:04 pm
Vor wenigen Tagen waren sie in Chinon eingetroffen und seit dem waren Williams Sorgen um Henry nicht unbedingt kleiner geworden. Zu seiner Erleichterung – aber in gewisser Weise auch zu seinem Entsetzen – hatte Henry sich ohne Widerstand ins Bett begeben und sich schließlich auch von einem Arzt untersuchen lassen. Wie auch in den letzten Tagen saß William bei seinem Cousin am Bett und besprach mit Henry die neusten Entwicklungen des Tages. Henry war blass und sah alles andere als gut aus, aber wenigstens saß er aufrecht im Bett und war bei klarem Verstand. Zumindest darin wollte William einen Hoffnungsschimmer erkennen können. Als es an der Tür klopfte, erhob William sich und ging hinüber, um zu öffnen. Er wechselte ein paar Worte mit dem Diener und kehrte dann mit ernster Miene zu Henry zurück. „Wir haben Besuch bekommen.“ begann er düster. „Stephan ist in Begleitung meines Enkels Robert und einigen Männern hergekommen. Offensichtlich mit einer Nachricht von Richard.“
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 12:29 pm
Henry war alles Andere als wohlauf, aber die Dinge mussten ja dennoch weiter laufen und er beratschlagte täglich mit William, auch wenn er sich zu schwach fühlte um lange auf den Beinen zu sein. Immerhin waren sie in Chinon bisher sicher. William leistete ihm also lange Stunden an seinem Bett Gesellschaft. So auch heute, bis es schließlich klopfte und ein Diener Nachrichten brachte. Henry runzelte die Stirn. "Sie haben also heraus gefunden, wo wir sind." Er überlegte. "Du musst mir helfen mich ordentlich anzukleiden. Ich kann diese Nachricht nicht im Bett empfangen, sie dürfen nicht den Eindruck bekommen, dass ich schwach und kränklich bin. Wenn Richard das erfährt, wird das kein gutes Ende nehmen." Etwas mühselig schob er die Beine aus dem Bett. "Wo ist eigentlich John? Er sollte längst hier sein."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 12:52 pm
William nickte langsam. „War ja im Grunde auch nur eine Frage der Zeit, nicht wahr? Sie haben uns ja ein gutes Stück verfolgt und Chinon war mehr oder weniger naheliegend.“ Weil es schlichtweg ihre letzte Möglichkeit gewesen war. William nickte. „Sicher doch.“ Er suchte passende Kleider für Henry heraus und legte sie auf das Bett, ehe er seinem Cousin auf die Beine half. „Wir werden es ihnen schon nicht so leicht machen.“ murmelte er während er Henry beim Ankleiden zur Hand ging. „Ich weiß es nicht.“ merkte er seufzend an. „Wenn wir das Treffen mit Stephan hinter uns haben, werde ich jemanden los schicken, um es herauszufinden. Vielleicht wurde er irgendwo aufgehalten, mach dir keine Sorgen.“ versuchte er Henry zu beruhigen.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 1:11 pm
Henry seufzte. "Das war es wohl. Es ist ja auch nicht so, dass wir eine andere Wahl gehabt hätten." Chinon war der einzige Ort, der sicher genug für einen längeren Aufenthalt in dieser Krise gewesen war, auch wenn die Reise ihm beinahe alles abverlangt hatte. Es beschämte ihn ein wenig, dass William ihm so helfen musste, aber besser William, den er von Kindesbeinen an kannte als irgendein Diener, der seine Schwäche erkannte. "Nein, das werden wir nicht. Und ich wäre froh, wenn du einen Kundschafter schickst." Als er angezogen war, sammelte Henry sich noch einmal und bemühte sich dann, aufrecht und kraftvoll wie immer den Gang zu durchqueren um in der Halle seinen Enkel und dessen Begleitung zu empfangen. "Stephan, welch Überraschung....was führt dich her?"
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 1:21 pm
Stephan
Als Henry angekleidet vor ihm stand, legte William ihm kurz die Hand auf die Schulter. „Ich kümmere mich um alles, keine Sorge.“ erwiderte er leise und schenkte Henry ein knappes Lächeln, ehe er ihm die Tür aufhielt und ihn dann in die Halle begleitete, immer einen halben Schritt hinter ihm, um ihn unauffällig im Auge behalten zu können, so dass er im Notfall eingreifen konnte. Stephan wandte den Kopf als er Schritte hörte und entdeckte seinen Großvater, der die Halle betrat und sich schließlich auf seinem Platz an der hohen Tafel niederließ. Stephan trat vor und sank auf ein Knie nieder, so wie es der Anstand verlangte. „Sire.“ Auf Henrys Zeichen hin erhob er sich und bedeutete Rob dann mit einem kleinen Wink ihm die Pergamentrolle zu geben. „Ich komme im Namen meines Vaters um Euch eine Nachricht von ihm zu übermitteln. Er bittet Euch darum, Euch am 4. Juli in Azay-le-Rideau einzufinden.“ erklärte Stephan und trat vor, um Henry den Brief seines Vaters zu geben. Er musste sich dabei alle Mühe geben, um seinem Großvater nicht zögerlich entgegen zu treten. Wenngleich sie auf unterschiedlichen Seiten gestanden hatten, war und blieb Henry sein Großvater, sein König und eine einschüchternde Erscheinung – wenn auch heute etwas blass.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 1:37 pm
Henry setzte sich ein wenig erleichtert auf seinen Platz und atmete unauffällig durch. Er musterte seinen Enkel ausgiebig. Wie groß Stephan geworden war, Richard durchaus ähnlich, aber dabei so blond wie seine Mutter. "Er bittet mich....Wie nett. Das bedeutet wohl eigentlich, er fordert mich auf dorthin zu kommen." Er nahm die Pergamentrolle entgegen und bemerkte durchaus Stephans kaum merkliches Zögern. Offenbar hatte er noch Ausstrahlung. Er brach das Siegel und überflog den Brief, ehe er ihn an William neben sich weitergab. "Sag deinem Vater, ich werde darüber nachdenken seiner Bitte statt zu geben.", erklärte er lässig. Er durfte sich keinesfalls anmerken lassen, wie kritisch die Lage war.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 1:48 pm
Stephan
Stephan sah seinem Großvater in die Augen und überlegte einen Moment, ob er darauf antworten sollte, schwieg dann jedoch lieber. Was hätte es auch gebracht? Sie beide wussten, dass Henrys Aussage der Wahrheit entsprach, wieso also versuchen sie zu leugnen oder auch nur weiter schön zu reden? Stephan beobachtete seinen Großvater beim Lesen der Nachricht und atmete dann verstohlen durch. Es hatte ja so kommen müssen … „Ich muss morgen wieder aufbrechen, Sire. Und der ausdrückliche Wunsch meines Vaters war es, dass ich mit einer positiven Antwort wieder zurückkehre. Vielleicht überdenkt Ihr die Sache bis morgen früh noch einmal und entscheidet Euch dann dafür, mich nicht in Teufels Küche bringen zu wollen.“ erwiderte Stephan mit einem durchaus gewinnendem Lächeln. William hatte das Pergament von Henry entgegen genommen und überflogen. Der Brief war eindeutig und wenn er ehrlich war, hatten sie auch keine andere Wahl mehr. Dennoch konnte er dem Gespräch zwischen Henry und Stephan gerade nur mühsam folgen, im Grunde hatte er doch nur noch Augen für seinen eigenen Enkel. Wie sehr er sich danach sehnte den Jungen in die Arme schließen zu können ...
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 7:01 pm
Henry wertete das Schweigen seines Enkels als Zustimmung, es war ja auch einfach Fakt. "Sein ausdrücklicher Wunsch also...Ich werde darüber nachdenken, ob dieser Wunsch dem Meinem entspricht und werde es dir mitteilen. Du wirst schon nicht in Teufels Küche kommen, dein Vater weiß ganz genau, dass du mich nicht überzeugen kannst, wenn ich nicht möchte." Er machte eine huldvolle Handbewegung. "Nun, seid unsere Gäste bis Morgen, man hat bereits Zimmer für euch vorbereitet. Ich werde mich zurückziehen, ich habe noch zu tun." Er musste dringend hier weg, bevor ihn die Kräfte vor den Augen seines Enkels verließen. Der Raum begann vor seinen Augen bereits wieder leicht zu verschwimmen. Er erhob sich und verließ den Raum. Ihm war bewusst, dass William seinen ältesten Enkel erst begrüßen wollen würde.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 9:14 pm
Stephan
Stephan neigte leicht den Kopf. "Da habt Ihr vermutlich Recht, aber ich bin Euch dennoch dankbar dafür, dass Ihr darüber nachzudenken gewillt seid." erwiderte Stephan. Und es war keine bloße Floskel, er hoffte wirklich, dass sein Großvater einlenken würde, denn er war nicht erpicht darauf, dass dieser Krieg bis zum blutigen Ende weiter geführt werden würde. William trat zu Henry als dieser sich erhob und den Ausgang der Halle ansteuerte. "Soll ich dich begleiten?" raunte er leise, wahrlich besorgt um Henrys Zustand. Allein dieser Weg hier her und das Gespräch mit Stephan hatte ihn angestrengt, das war zumindest für William mehr als deutlich.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 9:30 pm
Henry nickte. "Das bin ich." Er hielt in seinem Schritt inne, als William zu ihm trat und schüttelte leicht den Kopf. "Nicht nötig. Marshal steht vor der Tür, er wird mich begleiten. Ich weiß, dass du Rob gern begrüßen willst. Tu es nur, ich werde es noch bis ins Bett schaffen. Sei nur so gut und lass den Jungen ausrichten, sie und ihr Gefolge sind heute Abend zum Abendessen willkommen." Ob er selbst teilnehmen konnte, wusste er noch nicht, aber er durfte sich eigentlich keine Schwäche leisten. Vielleicht, wenn er noch ein paar Stunden ruhte. "Genieß die Zeit mit deinem Enkel, wer weiß, wie viel uns davon noch bleibt. Auch ich würde gern Zeit mit Stephan verbringen, aber ich kann nicht riskieren, dass der Junge erkennt und Richard berichtet, wie es mir wirklich geht.", erwiderte er leise.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 9:37 pm
William bedachte Henry mit beklommenem Blick, nickte dann aber. "In Ordnung. Ich werde es ihnen ausrichten. Schlaf ein wenig, wenn du kannst, Henry. Ich bitte dich." murmelte er leise, ehe er zurück trat, um sich den Gästen wieder zuzuwenden. Ein ungutes Gefühl blieb zurück, aber im Moment gab es ohnehin nichts, das er sonst für Henry noch tun konnte. Er ging zu den beiden Jungen zurück, schloss erst Stephan kurz in die Arme, überbrachte Henrys Einladung und trat dann vor Rob. Einen Moment lang sah er den Jungen einfach nur an, dann legte er die Arme um ihn und zog ihn fest an sich. "Gott sei gepriesen dafür, dass es dir gut geht." murmelte er leise und musste schwer schlucken, um die Fassung zu wahren. "Ich bin so froh, dass du hier bist." fügte William hinzu, dann entließ er seinen Enkel wieder aus der Umarmung. "Herrje, wo ist nur der kleine Bengel geblieben, der früher immer mein Arbeitszimmer unsicher gemacht hat, hm?"
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 9:48 pm
Rob
Rob lächelte seinen Großvater strahlend an, als dieser sich ihnen zuwandte und erwiderte die Umarmung. Schon seit er ein kleiner Junge gewesen war, hatte er immer zu seinem Großvater flüchten können. Dieser hatte immer gern Zeit mit ihm verbracht, ihn mitgenommen zu einem Ausritt oder ihm eine Geschichte erzählt. Oder seine vielen, vielen Fragen beantwortet. Damals wie heute liebte er seinen Großvater innig. "Ich bin auch sehr froh, dass es dir gut geht. Vater macht sich oft Gedanken um dich." Er grinste flüchtig. "Oh, ich glaube, der ist ein paar Kopf gewachsen. Ich hoffe ja, dass wir bald zum Ritter geschlagen werden.", äußerte er hoffnungsvoll. "Denkst du, Henry wird der Bitte entsprechen?"
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 9:54 pm
William grinste leicht. "Tja, er bräuchte sich nicht so viele Gedanken machen, wäre er an meiner Seite geblieben. Aber sei's drum." William wischte die Sache mit einer Geste beiseite, bevor Rob darauf eingehen konnte. Er wollte das eigentlich gar nicht zum Thema zwischen ihnen machen. "So? Ist er das, hm?" William bedachte Rob mit einem wohlwollenden Blick, dann strich er durch das rabenschwarze Haare seines Enkels. "Wenn diese ganze Sache vorbei ist und mir bis dahin niemand zuvor gekommen ist, werde ich es tun. Versprochen." erklärte er leise. Es wäre ihm wirklich eine Freude den Jungen zum Ritter zu schlagen und er wusste, dass Rob es verdient hatte. Geräuschvoll atmete William aus und zuckte mit den Schultern. "Ich bin mir nicht sicher. Eigentlich ist er zu stur um einer solchen Unverschämtheit nachzugeben. Aber ich werde mit ihm sprechen, denn die Wahrheit ist nun mal die: wenn wir nicht nach Azay-le-Rideau kommen, dann wird Richard nach Chinon kommen. Mit Feuer und Schwert."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 10:16 pm
Rob
"Ich weiß. Aber es ist, wie es ist. Und wir alle haben unsere eigene Meinung." Rob war dankbar, dass auch sein Großvater das Thema nicht sonderlich gut fand und es fallen ließ. Sie würden sich nicht einig werden. Aber dessen Worte behagten ihm doch sehr. "Oh, Großvater, das wäre wundervoll!" Es wäre wirklich eine Ehre, wenn sein Großvater ihn zum Ritter schlagen würde. Das wäre wirklich etwas Besonderes. Er seufzte leise. "Ja, das denke ich auch. Es wird Henry nicht zum Vorteil gereichen, wenn er ablehnt. Er sollte wirklich zustimmen und die Reise antreten. Letztendlich ist der Kampf doch ohnehin verloren." Er legte seinem Großvater die Hand auf den Arm. "Wir sehen uns beim Essen."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 10:36 pm
Nachdem William noch ein paar Worte mit Rob und auch mit Stephan gewechselt hatte, war er zu Henry gegangene. Sein Cousin hatte geschlafen als William das Gemach betrat, also hatte er sich einfach zu ihm ans Bett gesetzt und nachgedacht. Auch als Henry aufgewacht war, hatten sie Richards Forderung nicht angesprochen, sondern lediglich über das Essen am Abend beratschlagt. Über diesen elenden Brief würden sie später reden. William hatte Henry erneut geholfen sich für den Abend fertig zu machen und ihn in die Halle begleitet. Wenn Henry dort aß und ein klein wenig verweilte, konnte so wenigstens der Schein gewahrt werden und nachdem er geschlafen hatte, sah Henry auch ein klein wenig besser aus als noch am Mittag. Nun waren sie beim Essen und nachdem William eine kleine Weile bei Henry gesessen hatte, erhob er sich, um die Reihen entlang zu schlendern, hier und dort mit dem ein oder anderen zu reden und um früher oder später auch noch einmal seine beiden Enkel sprechen zu können.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1188 bis 1189 Di Nov 15, 2016 10:48 pm
Jacques
Jacques war in Begleitung von Richards Enkel hergekommen, auf Befehl von König Philippe, dem er nun diente wie dessen Vater Louis vor ihm. Aus dieser Zeit kannte er auch William von Cornwall gut, hatte ihn seitdem aber nicht mehr zu Gesicht bekommen. Das hatte sich heute in Chinon geändert. Die Gelegenheit war noch nicht da gewesen und er war nicht sicher, ob William ihn noch kannte, aber als dieser durch die Reihen spazierte, sah er seine Chance gekommen. Er lächelte in sich hinein. "Nun, Engländer, du hast es weit gebracht, seit wir uns das letzte Mal sahen. Gib acht, dass wir keine Wiederholung auf uns nehmen müssen, dazu sind wir mittlerweile zu alt, n'est-ce pas?", sagte er laut, als William an ihm vorbei ging.