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Joanna & William
Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 11:35 am
Bernard machte eine vage Geste. "Dazu kommen doch ohnehin die wenigsten, nicht wahr? Es ist doch nun wirklich üblich, dass man politisch klug heiratet und nicht weil man es wünscht. Das weiß Bess sicher auch nur zu gut." Bernard zog leicht eine Augenbraue in die Höhe. "Sonst?" erkundigte er sich und legte dann den freien Arm um Eleonores Taille, um sie noch etwas dichter zu ziehen. Bernard sah ihr unverwandt in die Augen und lächelte schmal. "Aber keine Angst, jetzt da sie ohnehin schwanger ist, werde ich sie schon nicht anrühren." bemerkte er und zuckte dann leicht mit den Schultern. "Ich hatte nicht erwartet, dass es für dich einen Unterschied macht, ob Bess oder eine andere. Sie ist deine Freundin, ja, und ihr teilt doch ohnehin schon so viel, wieso dann nicht einfach auch mich?" fügte er dann mit einem Grinsen hinzu.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 2:23 pm
Eleonore hob die Augenbraue. "Sonst hast du die längste Zeit eine willige Ehefrau in deinem Bett gehabt.", vollendete sie den Satz mit einem süßlichen Lächeln. Was er konnte, konnte sie auch. Aber wenigstens würde er Bess in Ruhe lassen. "Es behagt mir so oder so nicht, wenn du mich betrügst, aber wenn du meine engste Freundin auserwälst, demütigst du mich noch dazu und es verletzt mich. Und du willst nicht, dass ich mich gedemütigt fühle.", prophezeite sie düster. Im nächsten Moment schob sie ihn brüsk von sich weg und schlug ihm erneut ins Gesicht, um ihm das Grinsen aus selbigem zu wischen. "Du elender Mistkerl....ich bin deine Frau und ich bin die Comtesse d'Armagnac....ich werde dich nicht mit einer anderen Frau teilen, auch wenn sie meine Freundin ist. Du wirst dich schon entscheiden müssen." Immerhin war sie eine Prinzessin, ihr Vater war der König von England und Bernard wusste das gern zu nutzen. Aber sie würde sich gar nichts gefallen lassen.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 2:43 pm
Bernard seufzte leise. "Tja, wenn das so ist, sollte ich mir deine Drohung wohl besser zu Herzen nehmen." bemerkte er. Er war nicht gewillt sich von Eleonore erpressen zu lassen, aber Bess war es auch nicht wert, dass er mit seiner Frau einen Krieg ausführte - zumindest nicht bis sie womöglich einen Sohn von ihm bekommen hatte. Bernard machte einen halben Schritt zurück als Eleonore ihn von sich stieß und im nächsten Moment traf ihn die zweite Ohrfeige. Seine Augen blitzten auf, er packte Eleonore, schleuderte sie herum und drückte sie gegen seinen Schreibtisch. "Was fällt dir ein." zischte er wütend. "Du bist meine Frau, ganz richtig. Und als solche wirst du ja wohl kaum vergessen, dass du folgsam zu sein hast und dass ich jedes Recht habe dich zu züchtigen, wenn du dich nicht benimmst." Knurrte Bernard gefährlich leise. "Also nimm dich zusammen sonst wirst du wirklich große Schwierigkeiten bekommen, Herzchen."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 2:59 pm
"Das solltest du, ich mache keine Scherze.", stellte Eleonore ein wenig beleidigt klar. Sie unterdrückte ein Stöhnen, als er sie grob packte und gegen den Schreibtisch stieß. Sie wusste, dass sie ihn nun wohlmöglich zu sehr provoziert hatte, aber sein selbstgefälliges Grinsen machte sie wahnsinnig. "Folgsam? Davon träumst du...Ich werde genau dann folgsam sein, wenn du dich wie ein anständiger Ehemann benimmst und nicht durch fremde Betten hurst. Was willst du tun, hm? Mir auch ein blaues Auge schlagen und dich dem Gerede der Leute aussetzen? Das willst du doch genauso wenig..." Bernard legte immer viel Wert auf die Meinung anderer Leute und wollte wissen, was sie redeten. Doch wenn er seine Frau schlug, würde man ihn vermutlich schräg ansehen. "Ich will eine normale Ehe, also lass die Finger von Bess, dann kommen wir gut aus."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 5:40 pm
Bernard lächelte kühl. "Ich weiß wohin ich schlagen muss, damit es keiner deinem hübschen Gesicht ansieht, glaub mir." Erwiderte er ungerührt. "Eine normale Ehe? Du hast wirklich verquere Vorstellungen von normal. Denn wenn dem anders wäre würdest du über Bess kein Wort verlieren. Das wäre normal " erwiderte Bernard. Er betrachtete Eleonore einen Moment lang, dann traf er eine Entscheidung. Während er Eleonore mit einer Hand weiter fest hielt, griff die andere nach ihren Röcken. Er hatte etwas klar zu stellen.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 6:13 pm
Eleonore wurde ein klein wenig blasser. "Was ist eigentlich in dich gefahren, Bernard?", fragte sie ruhig. "Ich erkenne dich kaum wieder...du bist so seltsam. So grob, so...böse fast. Wir hatten früher doch wirklich eine sehr schöne Zeit und jetzt existiere ich kaum für dich und wenn doch, bist du abweisend zu mir." Sie seufzte. "Vielleicht habe ich das....aber ich hätte eben gern wieder die Ehe, die wir vor dem Tod deines Vaters geführt haben, Bernard. Vielleicht würde ich über Bess kein Wort verlieren, wenn es nicht ausgerechnet sie wäre...Taktgefühl ist eben nicht deine Stärke." Sie begann in dem Moment sich wirklich zu wehren, als er nach ihren Röcken griff. Sie war jetzt wirklich nicht in der Stimmung, aber sie fürchtete wirklich, dass ihn das heute nicht sonderlich interessierte. "Bernard, lass das. Lass mich los! Du weißt genau, dass es nie wieder sein wird wie vorher, wenn du das jetzt tust."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 6:47 pm
"Ja, früher. Bevor du mich hintergangen hast und meinem Vater Honig ins Ohr geträufelt hast, damit er mich bloßstellt und mir einen Teil meines Erbes verwehrt. Bevor du dich mit Hugo verschworen hast, damit er mir Steine in den Weg legt ... und weiß Gott was sonst noch für dich tut." Zischte Bernard. "Es wird aber nicht wieder so wie vor seinem Tod!" Fuhr er Eleonore an. "Er wird schließlich kaum wieder von den Toten auferstehen. Er ist tot und wird es bleiben und das ist nur gut so." fuhr er fort und sein Blick flackerte während er sich beinahe in Rage redete. Endlich war sein Vater tot und doch verfolgte er ihn ständig. Selbst in seinen Träumen ließ Geraud ihn nicht in Frieden. "Du wolltest doch eine normale Ehe, oder?" Erinnerte er sie heißer und ließ kurz von ihren Röcken ab um sie zu bändigen. "Dann erfüll auch deine Pflicht, dann brauche ich nicht zu deiner kleinen Zofe gehen."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 6:59 pm
"Was redest du denn da? Ich habe dich nie hintergangen. Du hast mir geglaubt, als ich dir das gesagt habe nach der Testamentseröffnung. Ich habe mit ihm nie über das Erbe gesprochen, ich...wusste doch gar nicht, dass er mir etwas vererben will. Ich hatte ihn gern und ich habe für ihn gesorgt, wie ich es als gute Schwiegertochter sollte. Es ging ihm besser, ich dachte nicht an seinen Tod. Und schon gar nicht an dieses Erbe...." Eleonore schüttelte den Kopf. "Und mit Hugo habe ich mich auch nicht verschworen. Und wag es ja nicht sonst etwas zu behaupten. Er tut gar nichts, er ist einfach nur da und erfüllt seine Aufgaben und war deinem Vater ergeben. Das ist der einzige Grund, er will nur dessen letzten Willen achten." Eleonore musterte Bernard skeptisch. So wie er redete....so empfindlich wie er bei diesem Thema war....hatte Bess am Ende doch recht? Bei dem Gedanken wurde ihr übel. Bernard würde doch nicht seinen Vater töten... "Das verlange ich doch auch nicht, auch wenn es mir nicht gefällt, dass du über seinen Tod froh bist. Wenn ich es nicht besser wüsste, klingst du fast, als hättest du damit etwas zu tun. Aber ich will meinen Ehemann zurück. Ich weiß nicht, was sein Tod in dir ausgelöst hat, aber es gefällt mir nicht." Sie erwiderte Bernards Blick. "Ich will die Ehe, die wir bisher hatten, Bernard. Nicht mehr, nicht weniger. Und du wirst mir nicht vorwerfen können, dass ich je meine Pflicht vernachlässigt habe. Ich war immer da, wenn du es wolltest. Wenn du klaren Verstandes warst."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 7:38 pm
"Vielleicht. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto unwahrscheinlicher finde ich es. Er hat mit dir doch über alles gesprochen, wieso sollte er dir so etwas verschweigen? Und Hugo täte besser daran, wenn er endlich einsehen würde, dass mir nun die Grafschaft gehört. Er sollte also lieber das tun, was ich will." knurrte Bernard ungehalten. Bei Eleonores nächsten Worten blinzelte er nur kurz, dann hatte er bereits ausgeholt und zugeschlagen. "Wage es ja nicht mir solche Dinge zu unterstellen!" fuhr er sie zornig an. "Sei lieber schön still, wenn ich mitbekomme, dass du anfängst solche Lügen über mich zu erzählen, wirst du es bereuen, das schwöre ich dir." Er schnaubte verächtlich. "Ah ja? Gerade weigerst du dich ja standhaft. Und ich bin durchaus bei klarem Verstand."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 8:25 pm
Eleonore stiegen unwillkürlich die Tränen in die Augen. "Wie kannst du mir das unterstellen? Ich würde doch keinen alten, kranken Mann beeinflussen, um irgendetwas zu erben. Ich hatte ihn wirklich gern...Wir haben nicht über solche Dinge geredet." Und dass Bernard ihr unterstellte, sie hätte Géraud dazu gebracht ihr Ländereien zu vererben, verletzte sie wirklich. Im nächsten Moment taumelte sie zurück und stieß erneut hart gegen Tisch. Sie wischte sich mit der Hand das Blut aus dem Gesicht, das aus ihrer Nase lief. "Ich erzähle es ja keinem....aber du bist so komisch seitdem....dann erklär mir doch einfach warum. Wir hatten doch sonst nie Geheimnisse...", wisperte sie fassungslos. Das hier war nicht der Mann, den sie geheiratet hatte. Oder hatte sie sich einfach so sehr blenden lassen? Géraud hatte sie gewarnt... "Du bist nicht bei klarem Verstand. Ich weigere mich, weil ich keinen Wert darauf lege von dir vergewaltigt zu werden."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 8:48 pm
"Wer weiß ..." Bernard traute mittlerweile jedem einfach Alles zu. Er selbst hatte es immerhin fertig gebracht seinen Vater zu ersticken, einen alten, kranken, wehrlosen Mann. Wieso sollte nicht auch Eleonore die Situation genutzt haben? "Warum? Weil mein Vater tot ist. Weil ich die Grafschaft bekommen habe, aber hier jeder gegen mich zu arbeiten scheint. Nichts läuft so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Und wir haben immer noch keinen Sohn!" fuhr er sie gereizt an. Bernard knirschte mit den Zähnen, dann machte er eine herrische Geste. "Verschwinde. Geh mir aus den Augen, sofort, oder mir ist gleich, was du willst und was nicht. Raus hier." forderte Bernard zornig.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 9:07 pm
"Ich fasse es nicht, dass du mir nicht vertraust.", stellte Eleonore fest. "Nein, wir haben keinen Sohn...aber du gibst dir im Moment auch nicht gerade Mühe das zu ändern, du gehst ja lieber mit meiner Zofe ins Bett. Ich habe auch gelitten, weil ich mein Kind verloren habe, aber das war dir ja völlig egal." Sie wich langsam zurück, als er so ungehalten reagierte. Sie war klug genug, nicht noch weiter zu rebellieren, sondern ihn jetzt in Ruhe zu lassen. Vielleicht würde er noch einmal in Ruhe über all das hier nachdenken. Sie wollte ja die liebevolle Ehe zurück, die sie anfangs gehabt hatten. "Na gut, ich gehe..." Sie zog sich zurück und schloss die Tür hinter sich. Dann atmete sie zittrig aus und die Anspannung fiel von ihr ab. Jetzt musste sie erst einmal nach Louisa sehen. Sicher gehen, dass alles in Ordnung war und sich selbst ein bisschen bemitleiden.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 9:45 pm
Bernard hatte nach seinem Streit mit Eleonore zwei Krüge Wein geleert und sich in seinem Arbeitszimmer verschanzt. Dieses ganze Theater machte ihn wahnsinnig. Wieso konnte sie es nicht einfach hinunter schlucken und dabei bewenden lassen? Er hatte sie treffen wollen als er sich Bess genommen hatte, ja, aber er wollte deshalb keinen solchen Ehekrieg, dafür lagen seine Nerven viel zu blank. Bernard hatte sich nicht mehr blicken lassen bis er wusste, dass so gut wie alle Bewohner der Burg schlafen gegangen waren und er zumindest wieder halbwegs nüchtern war. Dann ging er in ihre Gemächer zurück. Wie er vermutet hatte, lag Eleonore schon im Bett, aber Bernard zweifelte daran, dass sie schlief. Nicht nach diesem Streit. Er setzte sich auf seine Hälfte des Bettes, zögerte einen Moment, dann strich er leicht über Eleonores Schulter. "Eleonore?" fragte er leise in die Dunkelheit hinein. "Schläfst du schon?" Er unterdrückte ein Kichern. Diese Frage war an sich so unsinnig, denn wenn sie schlief würde sie nicht antworten ... aber sie schlief ja nicht, davon war er überzeugt.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 10:00 pm
Eleonore hatte den Rest des Tages mit Louisa verbracht. Ihre Tochter spendete ihr durch ihre fröhliche Art immer Trost und das hatte ihr gut getan. So hatte sie sich beruhigen und an etwas Anderes denken können. Am Abend war sie allein ins Bett gegangen und sie vermutete schon, dass Bernard sich heute Nacht betrinken und sich irgendeine Hure suchen würde. Schlaf hatte sie trotzdem nicht gefunden. Umso überraschter war sie, als sich die Tür öffnete und Bernard sich auf das Bett setzte und tatsächlich vorsichtig über ihre Schulter strich. Einen Moment überlegte sie sich schlafend zu stellen, aber letztendlich war das auch kindisch. Daher wandte sie nur ganz leicht den Kopf. "Nein, ich schlafe nicht.", erwiderte sie etwas kühl. Er hatte sie doch ziemlich verletzt und so einfach würde sie es ihm nicht machen.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 10:15 pm
Bernard atmete verstohlen durch als er Eleonores kühlen Tonfall hörte. Aber was hätte er auch anderes erwarten sollen? Ihr Streit war keine Kleinigkeit gewesen und er hatte sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert als er sie geschlagen hatte. Na dann, tue Buße, Bernard ... "Gut." murmelte er gedämpft. "Ich muss dir nämlich etwas sagen." erklärte Bernard und strich sachte über Eleonores Schläfe und ihr Haar. "Es ... es tut mir Leid. Ich hätte das vorhin alles nicht sagen dürfen." räumte er ein und hoffte, dass sein Ton auch reumütig genug klang, dass er nicht mehr so sehr nuschelte. Es war zum verrückt werden. Er hatte die ganze Zeit das Gefühl auf einem dünnen Seil über einem Abgrund zu balancieren. Und Eleonore brachte ihn manchmal so in Rage, dass er beinahe stürzte, dann aber fand er sich zu ihr hingezogen, wollte, dass sie an seiner Seite war und sie hatte einen solchen Sturkopf, dass er sie nicht zu sich bekam, wenn er so war wie heute Mittag.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 10:26 pm
Eleonore hatte viel erwartet, aber nicht, dass er sich entschuldigen würde. Zu überzeugt hatte er seine Ansichten heute mittag vertreten und ihr an den Kopf geworfen. Dennoch konnte sie nicht anders als ihm anzurechnen, dass er überhaupt gekommen war. Sie konnte riechen, dass er dem Alkohol zugesprocen hatte, aber er schien wieder halbwegs nüchtern zu sein. "Aber du hast es gesagt und das hat mich verletzt. Ich hätte deinen Vater niemals beeinflusst, damit er mir etwas vererbt. Und natürlich macht es mir etwas aus, wenn du andere Frauen in dein Bett holst. Ich...kann doch auch nichts dafür, dass wir noch keinen Sohn haben." Diese Vorwürfe hatten ihr ganz und gar nicht behagt und vor allem hatte er sie mit all seiner Kraft ins Gesicht geschlagen. Das war nicht bloß eine Orfeige zum züchtigen gewesen. "Du hast mich geschlagen..."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 10:33 pm
"Nein, kannst du nicht ..." stimmte er leise zu. Sie hatte unter ihrer Fehlgeburt ja vermutlich noch mehr gelitten als er. Es war nicht gerade ein feiner Zug ihr solche Dinge vorzuwerfen, aber es reizte ihn einfach, dass Gott ihnen einen Sohn verwehrte, es schien so ungerecht. Und dass Eleonore noch nicht wieder schwanger geworden war, behagte ihm auch nicht. An ihm lag es nicht, so viel war sicher, denn Bess erwartete ja schließlich ein Kind von ihm. Bernard seufzte leise. "Kein Heldenstück, ich weiß." räumte er ein. "Ist es sehr schlimm?" fragte er ein wenig zögerlich. Er hatte sich selbst damit überrascht wie schnell, aber vor allem wie hart er zugeschlagen hatte. Sie hatte ihn in Rage gebracht und er hatte sie züchtigen wollen, ja, aber er hatte sie doch nicht grün und blau schlagen wollen.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 10:48 pm
Eleonore entspannte sich ein wenig, als er das zugab und ihr zustimmte. Es beruhigte sie, dass er mit Vernunft einsehen konnte, dass diese Fehlgeburt auch ihr zugesetzt hatte und dieser Vorwurf nicht gerade gerecht gewesen war. Sie seufzte leise. "Es hat ein wenig geblutet, aber dann bald aufgehört. Es ist also nicht so schlimm...ich bin froh, dass du mir die Nase nicht gebrochen hast." Eleonore seufzte leise und drehte sich schließlich zu ihm um. "Es ist nicht einfach mit dir, wenn du so bist, Bernard...ich bemühe mich wirklich dir den Rücken freizuhalten, aber du musst mich auch lassen. Das ist Voraussetzung."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 10:52 pm
Bernard atmete ein wenig erleichtert durch. "Gut. Ich ... ich wollte das so nicht, wirklich." Als Eleonore sich endlich zu ihm herum drehte, ließ er sich neben sie auf die Matratze sinken und legte einen Arm um sie - anders als heute Mittag nun vorsichtig. Er knirschte leise mit den Zähnen. "Ich weiß, ich weiß. Ich finde es ja selbst nicht einfach mit mir. Manchmal ... manchmal steigt mir alles einfach etwas zu Kopf." Und er konnte ihr sein düsterstes Geheimnis ja nicht einfach anvertrauen, denn Eleonore würde ihn dann in Teufelsküche bringen, da war er sich sicher. Nein, er musste allein mit den Dämonen zurecht kommen, die ihn plagten seit er seinen Vater getötet hatte. Irgendwie würde es schon gehen. Bernard strich leicht über Eleonores Wange. "Erlaubst du mir, es wieder gut zu machen?" fragte er dann leise.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 11:05 pm
Eleonore musterte ihn einen Moment. "Ich weiß, eigentlich wolltest du das nicht...aber es ist...für mich nicht so leicht hinzunehmen." Sie ließ zu, dass er den Arm um sie legte und seufzte leise. "Ich weiß, dass es im Moment wirklich viel zusammen kommt, Bernard, und dass du deshalb wirklich gestresst bist. Aber ich möchte doch an deiner Seite sein und dir dabei helfen. Wir sind doch eine wunderbare kleine Familie mit Louisa." Eleonore drehte ihm das Gesicht zu, schaute einen Moment in seine Augen und nickte dann. "Ich erlaube es dir..." Er konnte ruhig einmal ein wenig Wiedergutmachung leisten und seine Reue unter Beweis stellen.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 11:17 pm
"Ich weiß. Das ist auch nur zu verständlich." Es wäre auch verrückt, wenn sie einen solchen Schlag einfach bei Seite schieben könnte. Bernard zögerte kurz, dann nickte er langsam. "Ja, das sind wir. Und darauf sollte ich mich wirklich wieder mehr besinnen." Vielleicht würde dann auch das Grauen irgendwann nachlassen und der Schatten von seiner Seele verschwinden. Bernard lächelte leicht als Eleonore einwilligte. Das war leichter gewesen als er gedacht hatte. Bernard hatte damit gerechnet, dass sie es ihm schwer machen würde, dass sie ihn zappeln ließ, aber er war erleichtert, dass er sich getäuscht hatte. Langsam beugte er sich etwas vor und gab Eleonore einen Kuss. "Danke. Du wirst es nicht bereuen." versprach er leise.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 11:29 pm
Es war Nacht geworden in Truro und Giselle schlief bereits in Robs Armen. Die letzten Wochen waren anstrengend gewesen, da sie viel mit Rob geübt hatte und inzwischen konnte sie auch ihren Hermes schon allein im Schritt bewegen, an der Longe hatten sie auch schon eine schnellere Gangart ausprobiert. Es hatte gut funktioniert, aber sicher genug um allein zu reiten fühlte Giselle sich noch nicht. Blinzelnd erwachte Giselle aus ihren Träumen und wusste zunächst nicht, was sie eigentlich geweckt hatte. Ein prüfender Blick aus dem Fenster zeigte ihr, dass der Mond noch hoch am Himmel stand, es war vermutlich wirklich mitten in der Nacht. Seufzend drehte sie den Kopf und kuschelte sich wieder an Robs Schulter zurecht, als es wieder passierte. Ihr rechterFuß kribbelte, als würde tausend Ameisen darüber tanzen und das schockierte sie so sehr, dass sie sich ruckartig in die Höhe stemmte und einen erschrockenen Laut von sich gab, der Rob vermutlich auch aus dem Schlaf riss.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Nov 12, 2017 11:48 pm
Rob hatte tief und fest geschlafen als ihn irgendetwas weckte. Einen Wimpernschlag bevor der erschrockene Laut ihn wie ein Schlag aus dem Schlaf riss, spürte er, wie die mittlerweile so vertraute Präsenz neben ihm verschwand. Ruckartig fuhr er hoch und blinzelte schlaftrunken. "Giselle?" fragte er angespannt und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Giselle, was ist passiert? Ist alles in Ordnung?" Vermutlich nur ein schlechter Traum, was sonst sollte schon zu dieser späten Stunde passieren? Aber er war dennoch alarmiert und sah seine Gemahlin besorgt an.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Mo Nov 13, 2017 9:14 am
Giselle benötigte einige Momente, ehe sie Rob überhaupt antworten konnte. Ihr Herz raste und es machte ihr Angst, obwohl es natürlich genau das war, das sie sich erhofft hatten. Seit so vielen Jahren hatte sie ihre Beine gar nicht gespürt, sie hätten auch fort sein können. Sie wusste gar nicht mehr, wie es sich je angefühlt hatte. Sie wandte den Kopf zu Rob, der eine Hand auf ihre Schulter gelegt hatte und sie besorgt anschaute. “Ich...Ich weiß nicht...Rob...mein Fuß kribbelt, ich...kann ihn fühlen.“ Und diese Tatsache war es, die sie so aus der Bahn warf. “Ich...bin..ein bisschen erschrocken.“
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Mo Nov 13, 2017 9:57 am
Rob starrte seine Gemahlin einen Moment lang vollkommen verwirrt an, dann sickerten ihre Worte und deren Bedeutung langsam zu ihm durch. Verblüffung zeichnete sich auf seiner Miene ab. "Dein Fuß kribbelt?" Wiederholte er ungläubig. So banal diese Sache für Außenstehende klingen mochte, so bemerkenswert war sie doch für sie beide. Rob lachte auf. "Dein Fuß kribbelt!" Wiederholte er lachend und schloss Giselle in seine Arme. Er küsste sie stürmisch. "Giselle, das ist wunderbar. Das ist ... unglaublich."