William und Joanna - ab 1193 bis 1194

Sébastien

Sébastien lachte leise. "Keine Sorge, ich bringe dir gleich etwas zu essen. Du solltest lieber noch etwas liegen bleiben. Nicht, dass du wieder anfängst zu bluten, weil du zu früh aufstehst und dich anstrengst." Er nickte zufrieden. "So ist es. Er war begeistert. Und Frederic hat versprochen, immer schön auf den Kleinen aufzupassen, immerhin ist er jetzt Onkel."
Er lächelte vielsagend und seine Augen funkelten mutwillig. Es gefiel ihm, wie sehr sie sich auf ie Überraschung freute.
"Odysseus wird hier bleiben. Wenn er nicht groß genug wird für die Zucht, werden wir ihn kastrieren und für dich behalten als Reitpferd. Das hängt davon ab, wie er sich bis nächsten Sommer entwickelt. Noch ist er zu jung."

Laura

Lauras Augen funkelten belustigt als Sébastien auflachte und kurz wollte sie protestieren, dann lehnte sie sich jedoch etwas zurück und lächelte zufrieden. "Hm, vielleicht könnte ich mich daran sogar gewöhnen, wenn du mir schon freiwillig das Essen an mein Bett bringst ..." sinnierte sie heiter.
"Wirklich? Nun, ich will meinen, dann hat unser Sohn einen ganz wunderbaren Beschützer bekommen." Laura mochte alle von Sébastiens Geschwistern, die sie kannte, sehr gern und der junge Frederic war ein aufgewecktes Bürschchen. Sobald Philip ein wenig älter war, würde er in seinem Onkel zweifelsohne einen verlässlichen Spielkamerad haben.
Als Sébastien seine Überraschung offenbarte, blieb Laura für einen Augenblick der Mund etwas offen stehen. Dann jauchzte sie leise und schlang ihrem Mann die Arme um den Hals. "Oh Sébastien ..." brachte sie gerührt hervor und küsste ihn dann stürmisch. "Das ist wundervoll. Ich danke dir."

Sébastien

"Gewöhn dich nicht zu lange dran.", neckte Sébastien. "Aber du hast aufregende und anstrengende Stunden hinter dir, es sei dir vergönnt. Ich bin sicher, es wird dir schmecken. Soll ich dich füttern oder geht es?", fügte er grinsend hinzu.
Kurz darauf fand er sich in einem stürmischen Kuss wieder. Er legte die Arme auch um sie und erwiderte den Kuss, fuhr ihr dann durch das Haar.
"So sehr ich deinen Überschwang genieße, ist es wohl etwas unverdient. Die Idee stammt von Vater. Aber er ja recht, schließlich ist Odysseus bei dir lammfromm. Aber ich freue mich, dass die Überraschung so gut gelungen ist."

Laura

Laura lachte leicht. "Nur ein bisschen. Ich genieße es, solange es währt." erklärte sie und streckte Sébastien die Zunge heraus. "Und was würdest du tun, wenn ich ja sage?" fragte sie dann keck.
Sie war glücklich, jetzt da die schweren Stunden hinter ihr lagen, ihr Sohn gesund und munter war und sie selbst sich erholte. Demnach konnte sie Sébastien auch so überschwänglich danken und tat seinen Einwand mit einem kleinen Schulterzucken ab. "Ich werde mich bei ihm auch noch bedanken dafür. Aber auch wenn es seine Idee war, wirst du deinen Teil wohl dazu beigetragen haben, was?" bemerkte Laura augenzwinkernd. Schließlich war es Sébastien, der wusste, dass sie genau an diesem einen Pferd so sehr hing und sie vermutete, dass er mit seinem Vater darüber gesprochen hatte, woraus dann schließlich diese Idee entstanden war.

Sébastien

Sébastien grinste. "Das darfst du heute auch tun. Hm, wenn du ja sagst? Nun, wie könnte ich das ablehnen? Dir zuliebe würde ich auch das tun. Aber ob ich so talentiert bin....mit Philip hab ich ja noch ein bisschen Zeit zu üben."
Sébastien nickte. "Ja, schon. Ich habe ihm erzählt, dass du mich seit Wochen schon mit Odysseus' Zukunft löcherst. Aber ich bin froh, dass die Überraschung gelungen ist. Ich hatte gehofft, dass du so reagierst. Sih es auch als Dank für meinen Sohn. Ich freue mich wirklich sehr über ihn, Laura. Wirklich. Auch wenn ich erst skeptisch war...."
Er bedachte sie mit einem zärtlichen Blick.

Laura

Laura lachte auf und strich Sébastien durch die wilden Locken. "Ach, ich glaube, ich verschone dich in der Hinsicht heute lieber. Es reicht, wenn du später mit Philip in der Hinsicht üben kannst." erwiderte sie heiter.
Laura legte die Arme um Sébastiens Hals und schmiegte sich an ihn. Sie musste schlucken, um nicht direkt in Tränen auszubrechen als er sich bedankte. "Nichts zu danken." erwiderte sie ein wenig heiser. "Es war ebenso ein großes Geschenk an mich." beteuerte sie und küsste Sébastien zärtlich. "Weißt du, ich ... ich hätte nie gedacht, dass es jemals so sein könnte. Dass ich eines Tages einen Mann heiraten könnte, der mich nicht nur nicht abstößt, sondern dem ich so sehr gewogen bin." Und egal was Sébastien in Zukunft vielleicht anstellen mochte, ihr Leben würde an seiner Seite immer so viel mehr Wert sein als das, was sie sich bisher immer erträumt hatte. Sie hatte sich eigentlich damit abgefunden gehabt, dass sie irgendwann irgendeinen Kerl aus dem Dorf heiraten würde, der ihrem Vater gelegen kam und dann war diese ganze verrückte Geschichte passiert.
"Ich ... ich bin dir so dankbar, Sébastien ... für alles." wisperte sie leise.

Sébastien

"Sehr gnädig die Dame. Dann habe ich ja noch etwas Schonfrist. Erst einmal wird Philip sich ja nur von dir füttern lassen."
Sébastien erwiderte die Umarmung und den sanften Kuss. "Ja, ich hätte auch nicht gedacht, dass ich doch ein bisschen zum Familienmensch tauge. Aber ich schlage mich doch gar nicht schlecht." Er zwinkerte ihr zu. "Und was hättest du auch mit einem Mann gesollt, den du nur dulden kannst? Dazu bist du viel zu heißblütig und abenteuerlustig. Du brauchst einen Filou wie mich."
Er küsste sie auf die Wange.
"Nur zu gern, Liebes. Und jetzt werde ich gehen und dir etwas zu essen holen. Bevor der Eintopf kalt ist. Mutter ist sicher schon ganz ungeduldig."

Laura

"Das stimmt. Und nicht nur, dass er sich in nächster Zeit nur von mir füttern lassen wird ..." begann sie leise und strich mit den Lippen sachte über Sébastiens Ohr. "Ich fürchte, meine Brüste gehören in nächster Zeit auch ganz ihm allein. Du wirst warten müssen, mein Lieber." fügte sie neckend hinzu.
Laura schmiegte sich in Sébastiens Arme. "Das tust du. Du schlägst dich sogar recht gut. Und du hast absolut Recht, mit einem solchen Mann hätte ich nichts anfangen können." Dann schon lieber Sébastien bei dem sie genau wusste woran sie war und was möglicherweise passierte. Aber damit kam sie zurecht. Irgendein griesgrämiger Kerl, der meinte, sich ihr gegenüber wie der Herrscher der Welt aufspielen zu können, war hingegen so gar nichts für sie.
"Hmm, das klingt hervorragend. Mir knurrt schon der Magen bei dem Gedanken daran." bemerkte sie, gab ihm noch einen Kuss und löste sich dann von Sébastien, damit er gehen konnte.

Berengaria strich sanft über ihren gewölbten Bauch. Inzwischen war sie etwas entspannter, denn die kritische Zeit war vorbei und es hatte keinerlei Schwierigkeiten mit der Schwangerschaft gegeben. Sie freute sich auf das Kind und auch Guillaume konnte es kaum mehr erwarten. Die Niederkunft machte ihr ein bisschen Angst, weil die letzte so grausam gewesen war. Aber sie war in den besten Händen.
Sie saß in der Fensterbank von Guillaumes Arbeitszimmer und sah zu ihm hinüber. Vor ein paar tagen war er aus Paris zurückgekehrt und darüber war sie sehr froh.
"Guillaume....ich glaube, die Wehen haben eingesetzt.", sagte sie dann leise.

Guillaume

Guillaume hatte die Zeit mit seiner Schwester und deren Kindern in Paris wirklich genossen, daher War er letztlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge wieder abgereist. Aber er hatte nicht länger bleiben können, denn die Entscheidung Philippes sorgte dafür, dass sie nun umgehend handeln mussten. Außerdem sehnte er sich nach Emma und den Kindern und besonders auch nach Berengaria, die nun jederzeit ihr Kind bekommen konnte.
Er war ausgesprochen froh gewesen, dass er rechtzeitig zurück gekommen war und Berengaria das Kind nicht ohne ihn hatte bekommen müssen.
Nun saß er in seinem Arbeitszimmer und schrieb ein paar Briefe wobei seine Gemahlin ihm Gesellschaft leistete.
Als sie nun das Wort ergriff, ruckte sein Kopf hoch. Einen Augenblick lang starrte er sie verblüfft an, dann schienen ihre Worte richtig zu ihm durchzudringen und im nächsten Moment war er auf den Füßen.
"Also ist es endlich soweit." Murmelte er als er seine Frau erreichte. "Komm, ich bringe dich ins Bett und wir schicken nach der Hebamme." Vorsichtig half er Berengaria auf die Füße und führte sie aus dem Raum. Dem ersten Diener, der ihnen begegnete, trug er auf nach Berengarias Zofe zu schicken und die Hebamme zu holen.

Berengaria lächelte, als Guillaume ein wenig erschrocken reagierte, dann aber alles sofort liegen ließ um ihr beizustehen. Sie nickte. "Das ist es. Und ich hoffe wirklich, dass alles gut geht. Ich fürchte mich ein bisschen..."
Sie lehnte sich leicht an ihn und ließ sich dann von ihm führen. Seine Anwesenheit gab ihr Halt und sie wollte eigentlich nicht, dass er sie allein ließ. Aber schicklich war es ganz und gar nicht.
"Das wird das Beste sein. Sie wird sicher bald hier sein, sie weiß Bescheid, dass es jeden Moment soweit sein kann."
Ängstlich schaute sie Guillaume an. "Was ist, wenn es wieder schief geht?"

Guillaume

"Sich zu fürchten ist wohl ganz natürlich, besonders bei dem, was wir hinter uns haben. Aber hab keine zu große Angst, ich bin bei dir und Gott ebenso." Erwiderte Guillaume sanft und hauchte einen Kuss auf Berengarias Schläfe.
Er brachte sie zu ihrem Gemach und bis zum Bett, schenkte ihr dann ein sanftes Lächeln. "Ich denke nicht, dass das passieren wird. Letztes Mal war es einfach viel zu früh. Dieses Mal ist es richtig. Die Zeit stimmt und die ganze Schwangerschaft verlief gut." Versuchte Guillaume seine Gemahlin zu beruhigen. "Es wird gut gehen, meine Liebe." Murmelte er noch einmal und küsste sie sanft. "Komm, lass mich dir schon einmal mit dem Kleid helfen." Schlug Guillaume vor. Dann würde Berengaria sich noch einmal hinlegen können bevor die Hebamme kam und es wirklich ernst wurde.

"Ich hoffe, du hast wirklich Recht. Lass mich nicht allein, Guillaume....Ich fürchte mich so." Guillaumes Lächeln gab ihr ein wenig Kraft und Mut und so versuchte sie, positiv zu denken. "Du hast Recht. Danke..." Berengaria nickte und ließ sich auf das Bett sinken.
Bereitwillig erwiderte sie seinen Kuss und ließ sich von ihrem Kleid befreien. "So ist es besser..." Sie biss die Zähne zusammen, als noch einmal eine Wehe über sie hinweg rollte.
"Ich hoffe, es wird ein Sohn."
Ein Erbe wäre so wichtig für sie. Ein Prinz, der eines Tages den Thron besteigen konnte. Aber Hauptsache, das Kind war gesund.

Guillaume

"Ich bin ja da, keine Sorge." murmelte er sanft und half Berengaria aus ihrem Kleid. Er legte es zur Seite und ließ sich dann auf der Bettkante nieder. Lächelnd griff er nach ihrer Hand und drückte sie leicht. "Ach, was. Hauptsache ist nur, dass ihr beide die Niederkunft gut übersteht. Ob es nun ein Junge oder ein Mädchen wird, ist nicht so furchtbar wichtig." Und wenn Berengaria nun das erste gesunde Kind zur Welt brachte, würden weitere folgen und früher oder später auch ein Sohn.
Zumal er selbst ja noch nicht einmal auf dem Thron saß, blieb noch mehr als genug Zeit für einen Erben zu sorgen.

Berengaria erwiderte den Händedruck. "Ja, du bist da. Und das ist gut so. Ich liebe dich, Guillaume." Und es bedeutete ihr wirklich viel, dass er ihr solchen Mut machte. Dass es ihm egal war, was das Kind werden würde. Er würde sich auch über eine Tochter freuen, das war ein wirklich beruhigendes Gefühl.
Es dauerte nicht lange, bis die Hebamme kam und auch die Wehen wurden langsam stärker. Aber es fühlte sich diesmal anders an. Richtiger, es zerriss sie diesmal nicht förmlich von innen.
Sie fuhr langsam über ihren Bauch und legte sich dann mit seiner Hilfe hin. Es würde ernst werden, aber mit Gottes Hilfe, würde es gelingen.

Guillaume

Guillaume beugte sich vor und gab Berengaria einen Kuss. "Und ich dich." erklärte er leise. Besonders seit Eleonore für ihn so schonungslose Worte gefunden hatte, dachte er wieder öfter darüber nach, wie verrückt seine Situation eigentlich war. Er liebte Emma mit jeder Faser seines Körpers und würde sie nie gehen lassen und doch hatte er auch Berengaria zu lieben gelernt, die er damals aus reinem Pragmatismus heraus geheiratet hatte, denn als Thronfolger brauchte er eine angemessene Gemahlin mit der er Erben zeugen konnte.
Die Hebamme traf schließlich ein und begann sogleich mit den Vorbereitungen und warf Guillaume schließlich einen kritischen Blick zu. "Ich denke, es wird Zeit, dass Ihr geht, Mylord." erklärte sie und er biss sich kurz auf die Unterlippe und sah dann Berengaria an. "Soll ich gehen oder möchtest du mich hier haben?" fragte er dann leise. Hätten sie das letzte Kind nicht auf so tragische Weise verloren, wäre es Guillaume wohl nicht in den Sinn gekommen das zu fragen, er wäre einfach gegangen. So jedoch war die Lage etwas anders und er wollte, dass Berengaria entschied.

Berengaria lächelte leicht. Sie spürte, es war ihm ernst mit seiner Liebeserklärung, obwohl er doch so an Emma und seinen Kindern hing. Es war sicher nicht leicht für ihn, aber für sie war es das auch nicht. Aber immerhin hatte sie die offizielle Position an seiner Seite inne. Sie war seine Frau, die Prinzessin. Emma hatte kein offizielles Recht bei Guillaume zu sein. Das war beinahe beruhigend.
Ihr Blick flackerte unstet zwischen der Hebamme und Guillaume hin und her, dann schluckte sie leicht. "Wenn...wenn es für dich in Ordnung ist, will ich, dass du bleibst...Ich will nicht allein sein. Ich fürchte mich davor, dass es wieder passiert."
Und wenn dieses Kind wieder tot zur Welt kam, dan würde sie jemanden brauchen, der ihr Halt gab und ihr beistand, sonst würde sie zugrunde gehen.

Guillaume

Guillaume lächelte und nickte leicht. "Natürlich, sonst würde ich nicht fragen." erklärte er und hauchte einen Kuss auf Berengarias Wange. "Ich bleibe bei dir bis es geschafft ist und wir unser Kind begrüßen können." versprach Guillaume und hoffte inständig, dass er auch wirklich stark genug dafür war, hier zu sitzen und ruhig zu bleiben, während seine Frau so unter den Wehen litt.
Aber es half nichts sich darüber den Kopf zu zerbrechen, er würde bleiben und sich daher auch zusammen nehmen müssen. Und da die Wehen nun schon schneller und heftiger kamen, würde es wohl sowieso bald ernst werden und er brauchte sich keine Gedanken darüber zu machen, was wäre wenn.
Während die Hebamme Berengaria untersuchte, hielt Guillaume die Hand seiner Frau und lächelte ihr aufmunternd zu. Er war zuversichtlich, dass dieses Mal alles gut gehen würde.

Berangaria lächelte dankbar. Sie würde ihn bei sich haben und nicht allein sein. Seine Zuversicht war ansteckend, das tat gut."
Die Wehen kamen heftiger und Berengaria schrie auf. Sie folgte den Anweisungen der Hebamme und unter den Wehen klammerte sie sich fest an seine Hand. Es kam ihr vor wie Tage, doch letztendlich waren es nur Stunden. Doch dann hörte sie den leisen Schrei eines Neugeborenen und die Tränen liefen ihr über die Wangen.
"Ist es gesund?", fragte sie mit bebender Stimme. "Was ist es?" Sie konnte die Ungewissheit kaum ertragen. Aber es lebte, das verriet das Protestgebrüll.

Guillaume

Es dauerte und zwischendurch war Guillaume sich nicht sicher, wie so etwas zu schaffen war. Er litt mit Berengaria und betete stumm, dass alles gut gehen würde bis es endlich geschafft war und das Gebrüll des Kindes den Raum erfüllte.
Kurz schloss er die Augen und atmete erleichtert durch. Dann sah er zu der Hebamme hinüber als er Berengarias Stimme hörte und beobachtete wie die Frau das Neugeborene säuberte und in weiche Tücher wickelte. "Ein gesundes, wunderschönes Mädchen, Mylady." erklärte die Hebamme lächelnd und kam mit dem Kind zu ihnen hinüber.
"Ein Mädchen ... wir haben eine Tochter, kannst du das glauben?" fragte er leise und küsste seine Gemahlin bevor er sich neugierig streckte, um seine Tochter zu begutachten, die die Hebamme Berengaria in die Arme legte.

Berengaria lächelte erleichtert und weiterhin konnte sie die Tränen nicht unterdrücken. "Oh Gott, eine Tochter..." Liebevoll betrachtete sie das Kind, das man ihr in die Arme legte und strich ihm vorsichtig über die Wange. Ihr größter Wunsch war in Erfüllung gegangen, ein gesundes Kind.
"Guillaume, wir haben eine Tochter...", wisperte sie gerührt. "Und sie hat deine Augen." Das konnte man schon ganz deutlich sehen.
"Wie soll sie heißen, Guillaume?" Sie konnte ihr Glück kaum fassen. "Das ist ein kleines Wunder..." Wenn sie die kleinen Fingerchen betrachtete, wollte ihr Herz überlaufen vor Liebe.

Guillaume

Vorsichtig legte Guillaume einen Arm um Berengarias Schultern und küsste zärtlich die Tränen von ihren Wangen. "Das haben wir." bestätigte er und lachte dann leise. "Da hast du Recht. Aber hoffen wir, dass sie darüber hinaus so schön wird wie ihre Mutter." Guillaume nickte leicht. "Ein Wunder ist sie in der Tat, unsere kleine Prinzessin." pflichtete er Berengaria bei. Es war nicht sein erstes Kind und er kannte dieses überwältigende Gefühl bereits, aber dennoch war dieses Kind hier etwas besonderes nachdem sie das erste so grausam verloren hatten.
Guillaume sah auf das kleine Mädchen hinab und dachte einen kleinen Moment nach. Seine Kinder mit Emma waren nach ihm und nach seiner Großmutter benannt, also war es wohl nur richtig, wenn er seiner kleinen Tochter hier ebenfalls einen bedeutungsvollen Namen gab. "Was hältst du von Beatrice?" schlug er dann vor und sah Berengaria an. Das hier war immerhin seine erste legitime Tochter, sie hatte einen starken Namen verdient, einen Namen, der auch seine Mutter würdigte.

Berengaria nickte und die Erleichterung durchflutete sie. Sie freute sich gemeinsam mit Guillaume und das würde sie noch mehr zusammen schweißen. Es stärkte ihre Position, denn wenigstens hatte sie jetzt ein gesundes Kind zur Welt gebracht.
"Beim nächsten Mal bekommt sie einen Bruder, du wirst sehen. Aber das ist ein ausgezeichneter Anfang. Und sie ist so wundervoll."
Zärtlich strich sie dem kleinen Mädche über den Bauch und seufzte zufrieden. "Beatrice? Ein guter Name. Das halt ich für eine schöne Idee." Und es zeigte ihr, dass das Kind ihm etwas bedeutete. Es hatte den selben Stellenwert wie Emmas Kinder, sonst hätte er sie nicht nach seiner Mutter benannt.
"Wir sollten sie taufen lassen...."

Guillaume

Guillaume lächelte zärtlich. "Nun, das hat erst einmal keine besondere Eile. Vorerst widmen wir uns unserer kleinen Dame hier und überlassen es Gott, wann es an der Zeit für einen Bruder für sie ist." Jetzt, da ihr erstes gemeinsames Kind lebend zur Welt gekommen war, nahm das zumindest für Guillaume eine Last von den Schultern. Sicher gab es genug Stimmen, die sich etwas beklagen würden, weil es nur ein Mädchen war, aber ein lebendes Mädchen war besser als kein Kind. Und so war zumindest klar, dass Berengaria gesunde Kinder gebären konnte.
Er nickte leicht. "Ich gehe und spreche mit unserem Kaplan und meiner Mutter, sie wird sicher Patin sein wollen. Dann könnt ihr euch ein wenig ausruhen bis ich zurück komme und sie für die Taufe hole." Die kleine Beatrice musste nun ohnehin erst einmal trinken, die Zeit konnte Guillaume also nutzen.

"Da hast du natürlich Recht. Aber jetzt erscheint es nicht mehr so aussichtslos, Guillaume..." Die Chance, dass sie ihm doch noch einen Erben schenken konnte, war erheblich gestiegen. Und ihr eigener Stand war gefestigt. Nachdem sie so lange nicht schwanger geworden war und dann ihr Kind verloren hatte, waren hinter vorgehaltener Hand die Zweifel an ihr lauter geworden.
"Das ist ein guter Plan. Wir werden uns ein wenig Ruhe gönnen..."
Dann konnte sie sich noch ein bisschen mit ihrer Tochter anfreunden, sich daran gewöhnen, dass sie endlich Mutter sein durfte.