William und Joanna - 1194

Stephan nickte sanft. "Das konntest du, das steht fest. Ohne dich wäre ich immer noch ein Wrack. Und du scheinst nie glücklich, wenn du nicht etwas Gutes tun kannst, hm?"
Stephan lachte auf und erwiderte ihren Blick. "Hm, verwegen also? Das klingt ganz hervorragend.",murmelte er und zog sie dann mit sich zum Bett.
Sie schaffte es immer noch mühelos sein Blut in Wallung zu bringen und er wollte sie, jetzt. Er küsste sie erneut und wisperte dann: "Das lässt sich einrichten. Gegen ein zweites Kind hätte ich nichts einzuwenden...."
Beinahe ein wenig ungeduldig begann er sie zu entkleiden und bedeckte jedes Stück freigelegter Haut mit zärtlichen Küssen.
"Ich habe wirklich die richtige Frau geheiratet..."

"Wie gut also, dass wir einander begegnet sind. Ich habe dir helfen können und du hast mir ein wundervolles Leben ermöglicht ... mit einem traumhaften Mann und einer zuckersüßen Tochter." Jane lachte leise. "Vielleicht hast du Recht. Aber ist es nicht auch ein unbeschreiblich Schönes Gefühl anderen helfen zu können?" gab sie zu bedenken und folgte Stephan hinüber zum Bett.
Jane ließ sich auf die Matratze sinken und streckte sich genüsslich, ehe Stephan begann ihr Kleid zu öffnen. "So ungeduldig, mein Lieber ..." wisperte sie und wand sich genüsslich unter seinen Küssen. Ihre Finger vergruben sich in seinem Schopf und Jane legte den Kopf in den Nacken, kniff die Augen zusammen und unterdrückte ein Stöhnen.
Atemlos lachte sie auf und sah Stephan wieder an. "Ja, das hast du." stimmte Jane zu und befreite ihn dann mit geschickten Fingern aus seinem Hemd.

"Oh ja....Ein Geben und ein Nehmen. Aber genau so liebe ich es. Mit meiner wundervollen Frau und meiner wundervollen Tochter."
Er ergötzte sich an ihrer offensichtlichen Lust und ließ seine Hände über ihre Haut streicheln, streifte ihr dann das Kleid ganz vom Körper.
Bereitwillig ließ er sich auch von ihr ausziehen und schnürte dann seine Hose auf. "Oh ja, ich bin sehr ungeduldig. Ich kann es kaum erwarten dich zu haben...."
Seine Hand strich ihren Oberschenkel entlang.
"Und ich kann einfach nichts dafür, ein Blick von dir reicht doch oft schon aus um mich scharf zu machen, liebste Gemahlin. Also lass mich nicht so warten...."

Mit leuchtenden Augen beobachtete Jane, wie Stephan seine Hosen aufschnürte. Seit sie sich von Isabel und Guillaume verabschiedet hatten, waren ihre Gedanken um diesen Moment gekreist und Jane hatte sich zusammen nehmen müssen, um es sich auf dem Weg hier her nicht schon anmerken zu lassen.
Jetzt aber brauchte sie sich endlich nicht mehr zurück halten, jetzt bekam sie, was sie wollte.
Jane lachte auf. "Welch ein Glück für mich, denn mir ist auch nicht allzu sehr nach Warten zu Mute. Allerdings ist es ja gut, dass du doch wenigstens noch ein wenig Beherrschung zu haben scheinst, es wäre vor deinem Vater sicher nicht allzu schicklich gewesen, hätte mein Blick dich dort schon so gefesselt." neckte Jane zärtlich.
Als Stephans Hände über ihre Oberschenkel glitten, biss Jane sich auf die Unterlippe und ihre Finger krallten sich in Stephans Schultern. "Dann komm ... komm endlich ..." wisperte sie und zog ihn zu sich hinab, zwischen ihre willig geöffneten Schenkel.

Stephan betrachtete seine Frau einen Moment voller Faszination. Immer noch lag er manchmal wach, betrachtete seine schlafende Frau und fragte sich, womit er diese wundervolle Frau verdient hatte, die ihn so sehr liebte.
Er lachte auf und grinste dann. "Oh, das wäre wirklich sehr unangemessen gewesen. Außerdem hätte das meinen Beitrag zu eurer Sache sicher geschmälert, weil ich kein Wort mehr heraus gebracht hätte." Aber jetzt....
"Jetzt aber hindert uns nichts mehr." Er folgte ihrer Aufforderung und drang ungeduldig in sie ein, begann sich dann zu bewegen.
"Gott, Jane, du bist eine Wucht."

Guillaume

Guillaume hatte sich mit Isabel auf die Suche nach ihrer Mutter gemacht und fanden diese schließlich zusammen mit einer ihrer Damen im Garten. Sie hatten sich ein Schachbrett hinaus bringen lassen und waren gerade in eine Partie vertieft als Guillaume und Isabel zu ihnen traten.
Guillaume lächelte charmant und verbeugte sich mit einer Hand auf der Brust. "Myladys."
Er richtete sich auf und sah seine Mutter an. "Es tut mir wirklich Leid, diese aussichtsvolle Partie zu stören, aber dürften wir um ein paar Minuten königlicher Zeit bitten, Maman? Isabel hat etwas sehr wichtiges mit dir zu besprechen." bat Guillaume noch immer mit einem Lächeln auf den Lippen, doch seine Augen verrieten, dass ihm das Anliegen seiner Schwester wirklich wichtig war.

Bearice hatte sich mit Belle, einer ihrer Hofdamen, in den Garten zurückgezogen um in Ruhe ein wenig Schach zu spielen. Sie genoss es, dass Belle ein helles Köpfchen hatte und ihr im Spiel der Könige eine ebenbürtige Gegnerin war. Das war eine sehr angenehme Beschäftigung, besonders jetzt, wo sie ein bisschen Ruhe halten sollte.
Sie zog gerade mit ihrem Springer vor, als Guillaume zusammen mit Isabell zu ihnen trat. Sie schenkte ihren Kindern ein sanftes Lächeln.
"Natürlich. Belle, was hältst du davon, wenn du uns ein paar Naschereien aus der Küche holst, während ich mir anhöre, was meine Kinder auf dem Herzen haben?" Belle nickte bereitwillig und ließ sie alleine.
"Also, was ist passiert, meine Lieben?"

Guillaume & Isabel

Guillaume beobachtete, wie die Hofdame seiner Mutter sich erhob, um der Bitte ihrer Herrin nachzukommen und die drei somit alleine ließ. Er forderte Isabel mit einer kleinen Geste auf Platz zu nehmen und setzte sich dann neben seine Schwester.
"Tja, ich schätze, wir haben den schlafenden Löwen geweckt und etwas ... verärgert." bemerkte Guillaume und sah, wie Isabel sich auf die Unterlippe biss - zum einen vermutlich, weil die Erinnerung an den Streit mit ihrem Vater sie noch immer einschüchterte, zum anderen aber wohl auch, um ein Kichern zu unterdrücken.
Dann holte sie jedoch tief Luft und sah ihre Mutter wieder an. "Vater will, dass ich heirate, Maman. Aber ich ..." Sie stockte kurz und sah flüchtig zu ihrem Bruder, der ihr jedoch aufmunternd zunickte. "Mein Wunsch ist es, mein Leben voll und ganz in Gottes Dienste zu stellen. Ich würde gerne in ein Kloster eintreten, um mich Gott zu widmen und zu lernen. Im Gebet und dem Studium von Büchern finde ich viel mehr Freude als an weltlichen Dingen, ich ... ich kann mir nicht vorstellen irgendeinen Mann zu heiraten, nur um ein Bündnis zu besiegeln." erklärte Isabel niedergeschlagen.
Guillaume legte seiner Schwester aufmunternd eine Hand auf den Rücken. "Und das hat sie ihm gesagt, mit Janes Unterstützung. Wie du dir vielleicht denken kannst, war Vater nicht gerade entzückt und ich habe Isabel vorgeschlagen, dass wir zunächst noch einmal mit dir sprechen ..."

Beatrice schmunzelte. Das sah ihrem Sohn ähnlich. "So, so...und ich soll den Löwen wieder einmal bändigen, hm?"
Sie war gar nicht so sehr überrascht von Isabels Offenbarung, denn es passte einfach zu ihrem zarten Wesen. Sie konnte sich nur schwer vorstellen, wie Isabel sich gegen einen Mann behauptete. Aber das würde sie müssen, wenn sie nicht als unglückliche, graue Maus enden wollte. "Ja, das hat er mir gesagt. Er sagte, er hätte einen guten Mann gefunden. Aber du willst also Nonne werden und ins Kloster gehen." Es war keine leichte Sache, aber in ihrem Herzen wusste sie, dass genau das Isabels Bestimmung war. Zudem war es gar nicht unübliche eine zweite Tochter ins Kloster zu schicken. Isabel könnte dort viel erreichen.
"Und du denkst, ich könnte ihn beruhigen und umstimmen, hm? Du setzt große Hoffungen in meine Überredungskünste, Söhnchen."
Sie hatte viel Einfluss auf ihren Mann, aber auch nicht in allem. Doch war sie eigentlich recht zuversichtlich.

Guillaume & Isabel

Guillaume grinste leicht. "Wer könnte das besser als du? Immerhin bist du die wohl geübteste Löwenbändigerin auf der ganzen Welt." erwiderte er augenzwinkernd. Wenn jemand großen Einfluss auf seinen Vater hatte, dann zweifelsohne seine Mutter. Die beiden kannten sich schon so lange und so gut, waren so vertraut miteinander.
Isabel seufzte leise und nickte. "Ja, das hat er mir auch gesagt, aber ... aber es graut mir so sehr vor einer Ehe." wisperte sie leise. "Das ist einfach nicht mein Weg, ich ... das spüre ich einfach tief im Herzen." fuhr Isabel fort und sah ihre Mutter an. "Als wir zu Besuch in Fontevrault waren ... das war ... das war so faszinierend. Die Abtei, das Leben dort, all die Bücher, die wundervollen Kapellen ..." Isabels Wangen röteten sich ein wenig beim Reden und ihre Augen glänzten bei der Erinnerung. "Und die Äbtissin war eine so gelehrte und kluge Frau." Sie war zutiefst beeindruckt von der Abtei und ihrer Leiterin gewesen und das hatte Isabels heimlichen Wunsch nur noch mehr heran reifen lassen.
Guillaume sah lächelnd auf seine Schwester hinab, dann wanderte sein Blick weiter zu seiner Mutter. "Weil ich weiß, dass du meine Hoffnungen nie enttäuschen würdest." erwiderte er und deutete dann mit einem Nicken auf Isabel. "Aber sieh sie dir doch einmal an. Wann sprudelt unsere kleine Dame hier schon je so über vor lauter Begeisterung? Und du weißt genau, dass ein Kloster für sie der richtige Platz wäre."

Beatrice lachte und legte die Hand auf ihren leicht gewölbten Bauch. "Ja, das ist wohl gar nicht so falsch. Ich hab schließlich einige Jahre der Übung." Und meistens bekam sie Richard ja doch dorthin, wo sie ihn haben wollte.
"Ach Liebes...." Sie lauschte ihrer Tochter und beobachtete sie dabei aufmerksam. Sie musste tatsächlich Guillaume recht geben. Sie hatte Isabel selten so enthusiastisch gesehen, voller Interesse. "Ich merke, du hast dir viele Gedanken darum gemacht und es bedeutet mir viel. Schade, weil ich gehofft hatte, du würdest eine ebenso glückliche Ehe führen wie ich. Aber wenn deine Liebe Gott gilt, dann sei es so. Guillaume hat Recht,  es ist der richtige Platz für dich. Ich werde deinen Vater schon überzeugen, er wird zustimmen."
Sie zwinkerte Guillaume zu. "Ich würde dich doch nie enttäuschen, mein Söhnchen."

Guillaume & Isabel

Isabel nickte entschlossen. "Das habe ich." erklärte sie, denn diesen Wunsch hängte sie ja nicht erst seit kurzem. Rückblickend glaubte sie, dass sie es schon immer irgendwie gewusst oder gefühlt hatte, nur hatte es gedauert bis sie alt genug war, um es zu verstehen. Doch mittlerweile lebte sie schon lange mit dem Wunsch in ein Kloster einzutreten und die plötzliche Ankündigung ihres Vaters hatte sie aufgeschreckt.
Isabels Augen leuchteten auf. "Oh Maman!" Sie schlang die Arme um den Hals ihrer Mutter, küsste sie auf die Wange und vergrub dann das Gesicht an ihrer Schulter. Ihre Gefühle überwältigten sie so sehr, dass Isabel machtlos gegen die Tränen war. Die Freude über das Einverständnis ihrer Mutter war gewaltig, aber vor allem auch die Angst vor der drohenden Heirat, die schon ein Stück weit von ihr abfiel überwältigte Isabel.
Guillaume sah lächelnd auf seine Schwester hinab, dann hob er den Blick und schnitt eine kleine Grimasse, ehe er grinste. "Nein, das würdest du nie. Ebenso wie du nie aufhören wirst, mich Söhnchen zu nennen."

Beatrice legte die Arme um ihre Tochter, als diese so erleichtert reagierte. "Nicht weinen, Liebes. Ich möchte, dass du dich freust und deinem neuen Leben freudig entgegen siehst. Alles wird gut werden und ich möchte doch nur, dass ihr glücklich werdet."
Sie erwiderte Guillaumes Grinsen und hob leicht die Schultern. "Hauptsächlich, weil du dich immer darüber aufregst. Außerdem bist du das doch...mein Söhnchen." Sie lachte auf auf und löste sich ein wenig von Isabel.
"Ich werde heute Abend mit eurem Vater sprechen, er wird mir ohnehin sein Leid klagen. Ich werde ihn schon überzeugen. Letztlich tut er meistens, was ich sage. Ich habe ihn sogar überredet Eleonore gehen zu lassen, obwohl er nicht wollte. Und das war eine härtere Nuss."

Guillaume & Isabel

"Ich freue mich ja" murmelte Isabel erstickt und fuhr sich dann mit der Hand über die Augen, ehe sie sich etwas aufrichtet. "Sehr sogar. Es ist mein Herzenswunsch, der damit in Erfüllung gehen würde, Maman." versicherte Isabel und lächelte nun wieder. Sie lehnte sich ein wenig an ihre Mutter und warf ihrem Bruder einen dankbaren Blick zu.
Guillaume schnaubte belustigt. "Ich wette, du würdest es auch tun, wenn ich mich nicht aufregen würde." erwiderte er amüsiert, denn im Grunde nahm er auch nur aus einer gewissen Tradition heraus Anstoß an diesem Kosenamen. Als kleiner Bengel hatte er um keinen Preis so bezeichnet werden wollen, war es ihm damals doch immer so furchtbar wichtig erschienen möglichst erwachsen zu wirken. Aus diesem Alter war er natürlich längst herum und es störte ihn im Grunde nicht mehr wirklich, wenn seine Mutter ihn so nannte.
Guillaume lachte auf und zupfte Isabel am Zopf. "Da hat Mutter Recht, weißt du? Gegen unser abtrünniges Schwesterlein sind deine heiligen Bestrebungen wohl wirklich harmlos."

Beatrice saß in der Fensterbank und genoss die abendliche Sonne, während sie auf ihren Mann wartete. Sicher würde er sich bald von seiner Arbeit lösen und ihr Gesellschaft leisten. Dann würde sie ihn auch langsam umstimmen können, was Isabels Pläne anging. Richard würde schon einsehen, dass er seine Tochter nur unglücklich machen würde, wenn er ihr diesen Weg verweigerte und das wollte er nicht. Und ganz besonders jetzt, wo sie wieder ein Kind erwartete, lag er ihr ohnehin förmlich zu Füßen.
Als sich die Tür endlich öffnete, begrüßte sie ihn mit einem Lächeln. Sie würde ihn erst berichten lassen, dann konnte sie ihr Netz weiterspinnen.
"Da bist du ja. Ich dachte schon, ich müsste heute Abend auf dich verzichten, mein Liebster."

Das Gespräch oder viel mehr die Auseinandersetzung mit seiner Tochter und Schwiegertochter ging Richard noch immer durch den Kopf als er am Abend schließlich in die Gemächer zurückkehrte, die er hier mit Beatrice bewohnte. Diese wartete auch schon auf ihn und Richard war erleichtert, dass er nicht länger allein mit seinen kreisenden Gedanken sein würde, auch wenn er so eine dumpfe Ahnung hatte, dass Beatrice genau wusste, worum es heute noch gehen würde.
Richard trat zu ihr, legte eine Hand an ihre Wange und die andere auf ihren rundlichen Bauch und gab ihr einen innigen Kuss. "Du siehst wunderschön aus heute Abend, mein Engel." bemerkte er leise. "Und wie könnte ich einer so liebreizenden Frau fern bleiben, bist du doch der Lichtschimmer des heutigen Tages nach soviel Ungemach." bemerkte er und setzte sich zu ihr in die Fensterbank. "Sie waren schon bei dir, nicht wahr? Ich sehe es dir an der Nasenspitze an ..." Außerdem war das eine bewährte Taktik ihrer Kinder: wenn er ihnen etwas abschlug, gingen sie einfach zu ihrer Mutter, damit diese ihn umstimmte.

Beatrice lächelte und erwiderte seinen Kuss. "Was für ein reizendes Kompliment, du Charmeur." Aber sie freute sich trotzdem jedes Mal, wenn er das tat, ganz besonders, wenn sie schwanger war und sich zunehmend unansehnlicher fand. Richard aber fand sie dann immer ganz besonders faszinierend.
"So viel Ungemach? Mein armer Mann....erzähl mir, was dich so verärgert hat." Dann aber musste sie lachen. "Du kennst sie gut, hm? Natürlich waren sie das....Sie finden, dass ich die Einzige bin, die genug Einfluss auf dich hat um deine Meinung vielleicht zu ändern. Du hast sie durchschaut. Aber zunächst würde ich gern einfach einmal deine Meinung hören."
Richard hatte sicherlich auch Gründe, warum er Isabels Wünsche abschlagen wollte. Und nur wenn sie sie kannte, konnte sie dagegen argumentieren.

Richard deutete eine Verbeugung an. "Und nichts als die Wahrheit, meine Königin." erwiderte er lächelnd. Dann griff er nach Beatrices Hand und schnitt eine kleine Grimasse. "Natürlich. Ich weiß ganz genau mit welchen hinterhältigen Tricks unsere Brut arbeitet." bemerkte er verdrossen. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass Beatrice von den Kindern vorgeschickt wurde, um die Wogen zu glätten.
Er seufzte leise. "Eigentlich können wir uns das doch fast sparen, oder? Du wirst mich doch ohnehin irgendwie wieder rum kriegen und am Ende stimme ich allem zu, was du mir vorlegst." brummte er und fuhr sich durch den roten Schopf.
"Es wäre ein hervorragendes Bündnis, Bea. Die Verbindung wäre ideal für Isabel und ich kenne den Mann gut genug, um sagen zu können, dass er sie nicht unterdrücken würde. Er würde sie schätzen, ihr den Freiraum lassen, den sie braucht ... sie wäre dort nicht unglücklich. Und durch diese Verbindung könnte sie mehr zum Wohle des Reiches beitragen als hinter Klostermauern."

"Sie hatten gute Lehrer, schätze ich. Und natürlich sind sie nicht auf den Kopf gefallen, unsere Kinder." Beatrice legte die Hand beruhigend in seinen Nacken. "Es freut mich natürlich, dass du meine Überredungskünste so hoch einschätzt. Ich schätze allerdings, so wird es tatsächlich passieren. Meinen Argumenten hast du meistens ja doch nichts entgegen zu bringen."
Sie seufzte leise. "Ja, ich weiß. Du hast sicherlich klug gewählt. Wer ist er denn eigentlich? Du hast es nicht einmal mir gesagt. Aber Isabel...sie hat Angst vor einer Ehe, sie will nicht. Egal wie nett er sein mag. Sie möchte Gott dienen und ich denke, wir sollten ihren Wunsch respektieren. Schließlich hast du Eleonore auch gehen lassen. Auch hinter Klostermauern würde sie ihren Teil beitragen. Alle würden deine Frömmigkeit noch mehr loben, wenn du eine Tochter der Kirche opferst statt Kapital daraus zu schlagen. Und wer weiß, was gute Kontakte zur Kirche nicht einmal bringen, hm? Sie könnte leicht eines Tages Äbtissin von Fontevrault werden."

"Hm, das ist wohl wahr. Ich wünschte nur, sie würden ihre Klugheit nicht gegen mich einsetzen. Vermaledeite Bande ... " brummte Richard unwillig, lehnte sich aber ein klein wenig zurück als Beatrice die Hand in seinen Nacken legte, um ihr ein wenig entgegen zu kommen. "Das tue ich. Wenngleich ich wünschte, du würdest deine Überredungskünste einmal in die andere Richtung wirken lassen und nicht gegen mich."
Richard atmete tief durch. "Alfons von der Provence." erklärte Richard und ließ den Namen einen Moment wirken. "Er wäre perfekt für sie, Bea. Ich denke, ich brauche dir all die Vorzüge der Verbindung wohl kaum erklären." Die Verhandlungen für dieses mögliche Bündnis waren in aller Heimlichkeit von Statten gegangen und Richard hatte nicht erwartet, dass diese Ehe möglicherweise nicht zu Stande kommen würde. Sicher, er würde das Bündnis im Notfall auch irgendwie anders bekräftigen können, aber diese Ehe wäre perfekt gewesen.
"Ach, meine Frömmigkeit ... ich war auf einem Kreuzzug, man möchte meinen, dass hätte für mehr als ein Leben an Frömmigkeit ausgereicht." murmelte Richard und zog dann eine Augenbraue in die Höhe. "Fontevrault? Und du glaubst wirklich, dass sie dorthin wollen würde? Das Leben dort ist ja nicht gerade das, was man als abgeschieden bezeichnen kann."

"Sie wissen, was sie wollen und da machen sie eben auch vor dir nicht Halt. Du solltest das einfach etwas gelassener gehen. Immerhin wissen sie sich zu helfen." Beatrice lächelte sanft. "Hm, das tue ich doch....immer nur zu deinen Gunsten. Ich handele doch eigentlich immer in deinem Sinne, hm?"
Sie hob eine Augenbraue.
"Alfons von der Provence...in der Tat eine lohnende Partie. Ich verstehe, warum du diese Ehe wolltest. Aber es lässt sich sicherlich ein anderes Mädchen auftreiben, das ihn heiraten würde. Mag sein, dass er perfekt ist, aber sie will einfach nicht. Und du willst sie doch auch nicht zwingen, Richard.", mahnte sie leise. "Sie hat die Äbtissin sehr bewundert. Ich könte mir durchaus vorstellen, dass sie dort gerne hin möchte. Gerade wegen dieser besonderen Stellung. Es ist nicht völlig abgeschieden, aber sie kann ihr Leben Gott widmen."

Richard runzelte missfällig die Stirn, konnte dann aber schließlich nicht mehr anders als Beatrices sanftes Lächeln zu erwidern. "Ja ja, zumindest bin ich hinterher immer überzeugt davon, dass es mein Wille war, den du mir da eingeflüstert hast." murmelte er, beugte sich vor und gab Beatrice einen Kuss. Er konnte und wollte nicht mit ihr über solche Dinge streiten, dafür hatte er zu genau gelernt, wie kostbar die Zeit mit ihr doch war und wollte nichts davon vergeuden. Auch wenn es bedeutete, dass er manchmal schneller klein bei gab als ihm eigentlich lieb war.
"Ja, eine sehr lohnende Partie. Aber natürlich hast du Recht, ich will sie nicht zwingen. Außerdem kann ich meine Kinder nicht für die Sünden bestrafen, die ich selbst begangen habe, nicht wahr? Ich fürchte, als wir geheiratet haben, habe ich damit ein wundervolles Beispiel geschaffen, dass sie mir immer wieder vorhalten können, wenn sie ihren Willen haben wollen."
Richard seufzte leise. "Nun, wenn es wirklich Fontevrault werden würde, dann ... könnte ich mich vermutlich damit einverstanden erklären." Die Bindung seines Hauses zu dieser Abtei war immerhin eine ganz besondere, seine Mutter hatte Fontevrault immer gefördert, tat es bis heute, und er selbst folgte ihr in diesem Beispiel und hatte die Abtei wahrlich schätzen gelernt.

Beatrice erwiderte den Kuss und zwinkerte ihm zu. "Das ist die Kunst dabei, mein Lieber. Alles so vorzunehmen, dass du selbst davon später überzeugt bist. Meistens gelingt es mir ja doch und hinterher stellst du fest, dass es klug war dich überzeugen zu lassen."
Sie lachte auf und küsste ihn auf die Schläfe.
"Nein, das kannst du nicht. Du hast Recht, sie werden es dir vorhalten. Aber du liebst sie ja auch so sehr, weißt du, du würdest immer daran zu beißen haben, wenn du sie gegen ihren Willen verheiratest. Aber siehst du, es kommt dir schon gar nicht mehr so schlimm vor."
Beatrice lächelte sanft. "Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sie gern nach Fontevrault gehen wird. Zu diesem Kloster hattest doch sogar du immer eine gute Beziehung."

Richard legte die Arme um Beatrice und zog sie vorsichtig an sich. "Da hast du Recht, ich liebe sie sehr. Genau wie ihre Mutter. Und ich könnte Gott jeden Tag auf Knien dafür danken, dass alles so gekommen ist, dass ich dich und die Kinder habe und es irgendwie fertig gebracht habe, die Tradition eines verkorksten Familienverhältnisses nicht fortzusetzen." erwiderte er sanft.
Richard seufzte leise und nickte. "Ja, Fontevrault war unserer Familie schon immer eng verbunden. Ich schätze, dort wäre sie gut untergebracht und man würde sie mit Kusshand dort aufnehmen." Und vielleicht entwickelte Isabel dort ja zumindest so viel Ehrgeiz, dass sie es tatsächlich bis zur Äbtissin brachte.
Richard strich Beatrice sanft über den Bauch. "Wie gut nur, dass wenigstens Guillaume so viel politischen Verstand besitzt, dass er die Ausnahme von der Familienregel bildet und er so geheiratet hat, wie es seine Stellung erforderte." Richard wollte sich gar nicht ausmalen, was geschehen wäre, hätte sein Sohn einfach beschlossen mit Emma durchzubrennen und sie heimlich zu heiraten.

Beatrice lehnte den Kopf an seine Schulter. "Oh ja, dafür bin ich auch ausgesprochen dankbar. Deine Familientradition ist nicht gerade hilfreich beim Aufbau einer Familie, aber wir haben es ja auch so geschafft. Wir haben Vieles richtig gemacht."
Und sie wusste, sie hatte gewonnen. Er würde Isabel gehen lassen. "Ja, ich denke auch. Sie bewundert die Äbtissin sehr, sie wird ihr sicherlich gern nacheifern und von ihr lernen. Also wird sie dort glücklich sein, keine Sorge. Guillaume...ist anders. Er ist damit groß geworden, dass er eines Tages die Krone erben wird und das prägt ein ganz anderes Pflichtbewusstsein. Er hat getan, was er seiner Rolle schuldet. Und immerhin hat Stephan ja auch Mädchen adeliger Herkunft geheiratet. Jane hat sich gut hier eingefügt und vor allem hat sie ihn geheilt. Eleonore hat auch nicht unter ihrem Stand geheiratet, aber sie hat eben ihren eigenen Kopf."