William und Joanna - ab 1183

Ben

"Das ist noch viel zu wenig gesagt....", wisperte Ben und ließ seine Lippen ihren Hals hinab wandern. Er reihte Kuss an Kuss auf ihre samtene Haut. Eine Weile fuhr er fort mit seinen Liebkosungen, dann streckte er sie auf dem Rücken aus. Seine Hände wanderten über ihren Körper und schließlich zwischen ihre Schenkel, um sie ein wenig zu reizen.
Er spürte, dass sie völlig entspannt war und ihm wurde klar, wie sehr sie ihn wollte. Das brachte ihn fast an den Rand seiner Beherrschung.
Aber er zauderte einen Moment. Er wollte ihr nicht weh tun und er wusste, sie hatte keine Erfahrung, also musste er sich zusammen nehmen.
"Bist du wirklich sicher?" Sie musste sicher sein. Was sollte er nur tun, wenn sie einen Rückzieher machte? Sie war so verlockend...

Leanna

Leannas Atem wurde schneller als Bens Lippen ihren Hals hinab wanderten und er schließlich nach und nach ihren Körper mit unzähligen Küssen bedeckte. Sie fühlte sich so wohl, so sicher bei ihm, dass sie sich nur zu bereitwillig auf den Rücken drehen ließ und die Augen schloss, während Bens Hände über ihren Körper glitten.
Im nächsten Moment jedoch riss sie die Augen wieder auf und das Keuchen war über ihre Lippen gekommen, noch ehe Leanna es verhindert konnte. "Großer Gott ..." So etwas hatte sie noch nie in ihrem Leben gefühlt und sie hatte es sich auch nicht vorstellen können. Nicht so jedenfalls. Bens Hand zwischen ihren Schenkeln bescherte ihr ein so unglaubliches Gefühl, dass sie glaubte, einfach zerspringen zu müssen.
Doch dann spürte Leanna wie er inne hielt und suchte Bens Blick in der kaum erhellten Kammer. "Absolut." bestätigte sie leise und streckte die rechte Hand aus, um durch seine wunderbaren Locken zu streichen. "Komm. Zeig mir, worauf wir so lange schon warten ..."

Ben

Ben lächelte zufrieden, als Leanna so enthusiastisch reagierte. Er wollte, dass es schön war für sie. Sie sollte es genießen und wenn sie Gefallen daran fand, würde ihre künftige Ehe das Paradies werden. Er fuhr in seinem Tun fort, ließ sie erbeben. Er nickte langsam
"Gut, wie du willst..." Aber er würde seinem Dienstherrn danach wohl nie mehr in die Augen sehen können. Doch das war jetzt zweitrangig.
Er schnürte die Hose auf und befreite sich davon. Seine Hände wanderten über ihre Oberschenkel, drückte sie sanft auseinander, dann drang er sanft in sie ein. Er hielt einen Moment inne, um Fassung ringend, dann küsste er sie mit aller Zärtlichkeit, die er aufbringen konnte und begann sich langsam zu bewegen. Ein leises Stöhnen entfloh ihm.
"Du bist so wundervoll..."

Leanna

Leannas Finger vergruben sich in dem Bettlaken und sie biss sich auf die Unterlippe, um keinen Laut von sich zu geben. Wenn er solche Dinge schon mit seiner Hand anstellte, wie würde es dann erst werden, wenn sie richtig zueinander fanden?
Aber glücklicherweise musste sie nun nicht mehr lange warten. Ohne zu zögern öffnete sie die Schenkel als Bens Hände sanften Druck ausübten. Unverwandt sah sie ihren Liebsten an, wollte keinen Moment davon verpassen und dieses Mal konnte sie das Stöhnen nicht länger zurück halten. Es war nur ein leichter, kurzer Schmerz als Ben in sie eindrang, dann breitete sich allmählich das wundersamte Gefühl überhaupt in ihr aus.
Leanna lächelte als Ben sich langsam zu bewegen begann und es dauerte nicht lange bis sie sich ihm entgegen wölbte und sich seinem Rhythmus anpasste.

Ben

Ben keuchte, als sie begann sich ihm entgegen zu wölben. Sie hatte keine Scham und keine Scheu, sie überließ sich ihm so bedingungslos, dass es ihn zutiefst beeindruckte und sein Herz überlaufen ließ. Er zog es in die Länge, bis er es wirklich nicht mehr aushielt und gemeinsam fanden sie Erfüllung.
Schwer atmend zog er sie in seine Arme und vergrub die Nase in ihren Locken. Noch nie in seinem Leben war er so glücklich gewesen.
"Ich hätte wirklich nicht damit gerechnet, dass du mich aufsuchst heute Nacht. Aber es ist die Erfüllung meiner Träume dich in den Armen zu halten...ich habe so lange geträumt." Er schloss die Augen. "Morgen....morgen sollte ich zu deinem Vater gehen." Er musste es tun, er konnte nicht riskieren Leanna in Schwierigkeiten zu bringen. Im Grunde könnten sie ja schon längst verheiratet sein. Ihr Vater würde ihm das Herz heraus reißen.
"Ich liebe dich..."

Leanna

Leanna lag mit rasendem Herzen da als Ben sich neben sie sinken ließ und sie in seine Arme zog. Sie hätte nie gedacht, dass es sich so anfühlen würde, aber es war einfach wunderbar gewesen und zufrieden schmiegte sie sich an Ben und lächelte. "Wie gut, dass der Traum nun endlich wahr geworden ist." Sie beglückwünschte sich zu ihrer Entscheidung und war gerade dabei ein wenig schläfrig die Augen zu schließen als Ben den Finger noch einmal in die Wunde legte. Sie sah ihn an und seufzte leise. "Aber geh ja nicht allein, ich werde dich begleiten." Immerhin wollte sie Ben in einem Stück wieder bekommen und das würde nicht gelingen, wenn er alleine mit ihrem Vater redete.
Doch all die möglichen Sorgen waren im nächsten Moment wie weggewischt und ihre Augen strahlten als sie Ben einen innigen Kuss gab für seine Liebesbekundung. "Ich dich auch, Ben. Ich dich auch." wisperte sie glücklich gegen seine Lippen.

Ben

Ben war mehr als nervös, als er mit Leanna nun auf dem weg zu Charles war. Sie hatte darauf bestanden, das er nicht alleine ging und er hatte sich letztendlich breitschlagen lassen. "Ich weiß nicht, wie ich ihm in die Augen schauen soll.", murmelte er. "Wir haben es versprochen....und es ist auch nicht gerade ein günstiger Zeitpunkt zum Heiraten, Lea...." Jetzt, wo ihr Hauskaplan gerade erst gestorben war. Sicher, es war schon ein paar Wochen her, aber es war für sie alle noch nahe.
Er klopfte an und war nicht sicher, ob er auf Lady Marys Anwesenheit hoffen sollte oder hoffte, dass sie nicht dort war. Er wollte nicht, dass sie enttäuscht von ihm war.
Ben betrat mit Leanna das Gemach.
"Mylord, ich hoffe, Ihr habt ein paar Minuten Zeit für uns? Wir..müssen etwas mit euch besprechen."

Leanna

Auch Leanna war ein klein wenig mulmig zu Mute, aber bei Weitem wohl nicht so wie Ben, vermutete sie. Um keinen Preis der Welt hatte sie ihn alleine zu ihrem Vater gehen lassen wollen, denn sie wusste, dass ihre Anwesenheit für den Verlauf des Gesprächs unglaublich wichtig sein würde.
"Dann überlass das in die Augen schauen mir." erwiderte Leanna augenzwinkernd als sie die Gemächer ihrer Eltern erreicht hatten. "Doch, ich denke schon. Jetzt erst Recht." Sie wollte einfach nicht noch länger warten, nicht mit diesem Gefühl der Endlichkeit im Nacken. Bevor Ben klopfte, zog Leanna ihn noch einmal zu sich und hauchte einen raschen Kuss auf seine Lippen. "Wir schaffen das schon." wisperte sie, dann folgte sie Ben in das Gemach als von drinnen die Aufforderung zum Eintreten kam.
Mary leistet Charles an diesem Morgen Gesellschaft während er ein paar Briefe und Abrechnungen durchging und ein paar der Dinge besprachen sie auch sogleich, denn wenn es um die Verwaltung der Grafschaft ging, bezog Charles seine Gemahlin immer recht viel mit ein und Mary wusste das sehr zu schätzen. Nun wurden sie jedoch von einem frühen Besucher unterbrochen und Mary tauschte einen raschen Blick mit Charles als Ben und Leanna eintraten. Sie betrachtete vor allem ihre Tochter eingehen, deutete aber mit einem Lächeln auf die freien Stühle. "Setzt euch doch. Und erzählt uns, was ihr auf dem Herzen habt."

Ben

Ben nickte dankbar, als Mary ihnen einen Stuhl anbot und ließ sich auf die Kante sinken. Er war sich seiner Sache wirklich nicht sicher. Natürlich, er wollte sie und er liebte sie. Im Grunde war Charles ja auch nicht abgeneigt. Aber wenn er erfuhr, was passiert war, würde er wohl nicht mehr so wohl gesonnen sein.
Charles musterte den nervösen jungen Mann misstrauisch. Eigentlich kannte er Ben gut, daher konnte er sich wirklich nicht vorstellen, was das hier verursachte. Er hoffte nur, dass es nicht war, was er ahnte.
Ben schluckte schwer und warf einen letzten Blick zu Leanna.
"Ich möchte Euch um Leannas Hand bitten. Wir kennen uns schon lange und sind uns mit der Zeit immer näher gekommen und...Wenn Ihr einverstanden seid..."
Er hatte es nicht überstürzen wollen, aber sie hatte ihm die Entscheidung abgenommen und er war Manns genug die Konsequenzen zu tragen. Nur wie?
"Ich wäre sehr froh darüber. Das Leben kann so schnell zu Ende sein, wie wir gesehen haben. Daher...will ich nicht länger zögern. Ich...liebe sie."

Leanna

Leanna erwiderte Bens Blick und griff dann nach seiner Hand. Zum einen, um Ben selbst ein wenig Mut zu machen und ihm zu zeigen, dass sie bei ihm war und zum anderen, um ihren Eltern vor Augen zu führen, wie ernst sie es meinte. "Und ich liebe ihn." erklärte sie entschlossen als Ben am Ende seiner Erklärung angekommen war.
Mary zog leicht eine Augenbraue in die Höhe. Es war ja nichts Neues, dass Leanna für den jungen Ritter schwärmte und es mehr als nur eine kindliche Verliebtheit war, trotzdem kam diese Ankündigung nun ein wenig plötzlich.
"Nun, eigentlich wäre es mir lieber, wenn Leanna bei ihrer Hochzeit wenigstens fünfzehn ist, das wisst ihr ..." erwiderte Mary langsam. Sie hatte nichts gegen eine Verbindung zwischen den beiden einzuwenden, ihr war es wichtig, dass ihr Mädchen glücklich wurde. Aber sie wollte auch nicht, dass Leanna vor der Zeit womöglich schwanger wurde und Mutter sein musste, obwohl sie selbst noch ein halbes Kind war.

Ben

Ben lächelte seine Liebste kurz an, als sie sein Bekenntnis erwiderte. Er wusste, diese Sache kam plötzlich, aber er wollte sie nicht in Schwierigkeiten bringen. Natürlich wusste sie genau, worauf sie sich eingelassen hatte. Aber er würde sich nie verzeihen, wenn vor ihrer Hochzeit eine Schwangerschaft bekannt würde. Er wäre ganz froh, wenn es noch etwas dauern würde.
Ben schaute Mary bittend an. "Aber Ihr wisst auch, dass mir ihr Wohl sehr am Herzen liegt und ich in der Lage bin Rücksicht auf sie zu nehmen. Und es ist doch auch nicht mehr so lange hin bis zu ihrem Geburtstag."
Und wenn sie es ihm verweigerten, war er wirklich in Not. Er hatte beinahe gehofft, die gemeinsame Nacht könnte zwischen ihnen ein Geheimnis bleiben. Aber entweder kam ihnen seine Eile seltsam vor oder er würde ihnen reinen Wein einschenken müssen.
Und dass Charles erst einmal nur beobachtete, gefiel ihm nicht so wirklich. Das konnte nichts Gutes bedeuten.

Mary war unschlüssig. Sie kannte Ben schon lange und seit er damals in Gerards Diensten gestanden hatte, hatte sie dem Jungen vertraut und auch ein gutes Wort für ihn eingelegt als er schließlich in Dover angekommen war. Ben war einer von Charles' besten und vertrauenswürdigsten Rittern und Mary wusste, dass Leannas Herz an ihm hing. Sie konnte also letztlich unmöglich nein sagen. Aber die Vorstellung ihr Mädchen heiraten zu lassen, ließ ihr dennoch das Herz schwer werden.
Unschlüssig sah sie zu Charles hinüber. "Charles? Was denkst du?"
Leanna erhob sich als ihre Mutter einer Antwort auswich und die Meinung ihres Vaters erbat. Diesem sah sie in die Augen, entschlossen ihn zu einem 'Ja' zu bringen, ganz gleich wie. "Bitte, Vater, du weißt doch genau, wie es um uns bestellt ist. Wir haben oft genug darüber gesprochen! Es gibt keinen vernünftigen Grund abzulehnen." erklärte sie entschieden.

Ben

Bens Blick flackerte unruhig zwischen den Beiden hin und her. Mary allein hätte er überzeugen können. Aber er befürchtete, dass er bei Charles schlechtere Chancen hatte. Und tatsächlich fuhr sich der Earl nachdenklich über das Kinn.
"Möglicherweise. Aber wir haben auch darüber gesprochen, dass ihr euch Zeit lasst. Die ganze Zeit war das kein Thema, ihr schleicht immer noch umeinander rum. Das soll sich jetzt plötzlich geändert haben, sodass du von jetzt auf gleich heiraten willst, Ben? Gerade du, Ben, der du so gezögert hast? Das erscheint mir seltsam.... Ich frage mich also: Warum? Warum jetzt? Und wenn es keine gute Erklärung gibt, würde ich wohl eher keine Veranlassung sehen. Eine Verlobung können wir vornehmen, aber mit einer Eheschließung sollten wir wirklich noch warten."
Ben war wirklich in Schwierigkeiten und suchte händeringend nach einer Lösung. Es gab keine und er musste seinem Schicksal ins Auge sehen.
"Bitte, Mylord...ich...ich will sie nicht in Schwierigkeiten bringen."

Leanna

Leannas Augen funkelten und sie machte einen halben Schritt nach vorne. "Warum jetzt?" wiederholte sie energisch. "Ist das nicht offensichtlich? Ich will nicht länger warten! Ich will nicht warten bis einer von uns womöglich auch noch auf der Treppe ausrutscht und sich das Genick bricht, ich ... ich will meine Zeit nicht mehr mit Warten verschwenden! Ben und ich, wir lieben uns, ist das nicht Grund genug?" brauste Leanna auf als sich ihr Temperament Bahn brach.
Mary runzelte die Stirn über Bens Worte und sah ihre Tochter an. "Wieso solltest du in -" Sie brach ab und die Bedeutung der Worte langsam zu ihr durchdrang. Er wollte heiraten, weil er sie nicht in Schwierigkeiten bringen wollte? Das konnte eigentlich nur eine einzige Bedeutung haben ... Mary schluckte und sah zwischen Ben und Leanna hin und her. "Was habt ihr getan?"

Ben

Ben legte Leanna leicht die Hand auf den Arm, um sie ein wenig zu beruhigen. Es nutzte niemandem etwas, wenn sie völlig aus der Haut fuhr. Das würde ihre Eltern nur noch mehr gegen sie aufbringen.
Auch Charles runzelte die Stirn und erhob sich ein wenig mühsam, als er seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt sah.
Erfüllt von kaltem Zorn packte er Ben am Kragen. "Du hast meine Tochter angefasst...", zischte er wütend. "Ich habe dir mein Vertrauen geschenkt und dir eine Chance gegeben und so dankst du es mir? Ich glaube wirklich, ich habe mich grundlegend in dir getäuscht. Das habt ihr ja fein eingefädelt."
Ben schluckte schwer und senkte den Blick. "Es tut mir so leid, Mylord. Ich wollte Euch nie enttäuschen und das ist nicht meine Art. Aber als sie zu mir kam in der Nacht...Gott vergebe mir, aber ich konnte nicht widerstehen. Ich liebe sie doch so..."

Leanna

Leanna sah Ben kurz an als dieser ihr eine Hand auf den Arm legte und sie verstand die Geste durchaus. Zu gern hätte sie sich auch zurück gehalten, aber im nächsten Moment packte ihr Vater Ben zornig am Kragen und Leanna konnte nicht einfach daneben stehen. "Nicht!" Sie packte den Arm ihres Vaters und versuchte dessen Griff zu lockern. "Vater, lass ihn los. Ich bitte dich!" Leannas Herz wurde schwer als sie sah, wie schwer Ben es nahm, dass sein Dienstherr so offensichtlich enttäuscht von ihm war. "Es war meine Schuld, er hatte keine Wahl." bestätigte sie seine Worte und hörte ihre Mutter hinter sich ein leises Seufzen ausstoßen.
"Vater! Bei allen Heiligen, lass ihn los! Das hat er wirklich nicht verdient, zumal all das nicht so schlimm ist, wie du gerade tust und das weißt du ganz genau." Er und ihre Mutter hatten sich in diesen Dingen ja schließlich auch nicht zurück gehalten und das Risiko in Kauf genommen.
"Bitte ... was spielt es denn auch für eine Rolle, ob es jetzt geschehen ist oder in ein paar Wochen. Vater ..."

Ben

Charles ignorierte Leanna eine Weile und starrte Ben wütend an. Erst dann ließ er ihn los und wandte sich an seine Tochter. "Was es für eine Rolle spielt? Du hast mir ein Versprechen gegeben, Leanna, und du hast dich nicht daran gehalten. Ich war bereit dir solche Freiheiten im Umgang mit Ben zu lassen, weil ich deinem Wort vertraut habe. Und du trittst dieses Vertrauen mit Füßen! Keine Wahl....Er ist ein Mann und kein Bengel, obendrein ein Ritter, für den Beherrschung möglich sein sollte!"
Charles wusste eigentlich ja, dass Leanna ihren Kopf gut durchsetzen konnte und dass das Ganze kaum so schlimm war, wie es aussah. Aber es machte ihn unfassbar zornig...
"Was ist, wenn du schwanger bist? Ist dir dein Ruf denn völlig egal, du naives Ding? Bei Gott, Leanna, manchmal bringst du mich zur Weißglut!"
Und er liebte sie doch so sehr wie sein leibliches Kind und er wollte nur das Beste für sie. Er wollte nicht, dass sie sich so in Schwierigkeiten bringen ließ und es später bereute.

Leanna

Leanna seufzte leise. "Es tut mir Leid, dass ich dich in dieser Hinsicht enttäuscht habe. Wirklich. Aber wer könnte denn besser verstehen, wie es mir geht als du und Mutter? Und das Thema Beherrschung wollen wir lieber nicht anschneiden, oder?"
Sie sah kurz zu ihrer Mutter hinüber, deren Blick für Leanna schwer zu deuten war, doch sie hatte das Gefühl, dass zumindest von ihrer Seite kein Gegenwind mehr zu erwarten war. Also wandte sie sich wieder ihrem Vater zu und zuckte mit den Schultern, ein klein wenig verlegen. "Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass ich schwanger bin. Es war nur eine Nacht und ich habe mir von Joyce erklären lassen, was ich alles tun kann, um eine Schwangerschaft zu verhindern." erklärte Leanna, nun wieder etwas selbstsicherer. "Und mein Ruf wird keinen Schaden nehmen, denn es wird wohl keiner von uns vieren mit dieser Sache hausieren gehen." Leanna legte den Kopf schief und lächelte. Sie beugte sich vor und hauchte ihrem Vater einen Kuss auf die Wange. "Ich weiß." bemerkte sie unbekümmert und mit Unschuldsmiene.

Charles verdrehte die Augen. "Ich hab dir diese Geschichte nicht erzählt, damit du sie bei erster Gelegenheit gegen mich verwendest, Leanna.", brummte er verstimmt. Aber sie war noch nicht fertig damit ihn zu entsetzen.
"Du...hast was getan? Woher weißt du von diesen Dingen und wie lange hast du denn diese Sache bitte geplant? Du musst wirklich den Verstand verloren haben." Irgendetwas musste in ihrer Erziehung völlig schief gelaufen sein.
Charles atmete tief durch, als Leanna ihn auf die Wange küsste. Sie hatte noch nie Angst vor ihm gehabt, warum also sollte sie jetzt damit anfangen?
"Nein, wahrscheinlich nicht. Na gut...meinetwegen. Auch wenn es mir gar nicht gefällt, wie ihr euch das ergaunert habt. Aber es geht nicht so schnell, einige Dinge müssen organisiert werden. Und wenn du mich jmals wieder so hintergehst, Leanna, dann gnade dir Gott."

Leanna

Leanna hob leicht die Schultern. "Nun ... von Joyce. Ich bin zu ihr gegangen, weil ich nun einmal nicht den Verstand verloren habe. Aber sei beruhigt, es ist kein von langer Hand geplantes Schurkenstück. Ich war vor zwei Tagen bei ihr." erklärte sie und sah aus dem Augenwinkel wie ihre Mutter eine Hand vor den Mund legte - und Leanna war sicher, dass sie es tat, um ein unpassendes Grinsen zu verstecken.
Leannas Augen begannen zu strahlen als ihr Vater schließlich einwilligte und sie schlang glücklich die Arme um seinen Hals. "Danke!" wisperte sie und umarmte ihn innig. "Und keine Sorge, das, was ich unbedingt haben wollte, bekomme ich ja nun. Es wird also keine hinterhältigen Pläne mehr geben." versicherte sie lächelnd und küsste ihn noch einmal auf die Wange, ehe sie sich wieder von ihm löste.
Am liebsten hätte sie sich sogleich auch Ben in die Arme geworfen, aber ihre Mutter war zu ihnen getreten und so umarmte Leanna diese zuerst. "Armes Kind, du scheinst wirklich nach deiner Mutter zu kommen." murmelte Mary und gab Leanna einen Kuss auf die Stirn. "Ich wünsche euch beiden alles Glück der Welt, mein Engel."

Charles verdrehte die Augen. "Ich sollte wirklich mal ein ernstes Wort mit Joyce reden.", brummte er missgelaunt. Alexander war immer ein nachsichtiger Priester gewesen. Aber ein neuer Priester könnte ein strengeres Auge haben und er legte keinen Wert darauf, ihre Hebamme vor dem Kirchengericht zu sehen. Das würde auch auf ihn zurückfallen.
Trotzdem konnte er die missmutige Miene nicht aufrecht erhalten, als Leanna ihn umarmte. Er erwiderte die Umarmung und küsste ihre Stirn. "Ich will doch nur, dass du glücklich wirst und dass es dir gut geht...Wie kann ich das gewährleisten, wenn du solche Ränke schmiedest?"
Ben erwiderte seinen Blick ein wenig zerknirscht. "Es tut mir leid, Mylord, Mylady...ich wollte Euch nicht enttäuschen. Ich danke Euch wirklich sehr für Euer Vertrauen...."

Leanna

Leanna zog leicht die Augenbrauen in die Höhe. "Komm aber ja nicht auf die Idee ihr wegen mir Ärger zu machen! Ich bin ja froh, dass sie hier ist und solche Dinge weiß. Es wäre wirklich nicht gerecht, wenn du sie dafür bestrafst." erwiderte Leanna ein wenig besorgt. Das letzte was sie wollte, war die Hebamme in Schwierigkeiten zu bringen, die ihr doch so selbstverständlich alles erklärt hatte, was sie hatte wissen wollen.
Leanna lächelte als ihr Vater die Umarmung erwiderte und sie auf die Stirn küsste. "Ich weiß. Und vertrau mir, jetzt werde ich glücklich sein." erwiderte sie sanft und trat dann zu Ben. Sie biss sich kurz auf die Unterlippe, doch dann warf sie alle Skrupel über Bord und schlang die Arme auch um ihren Liebsten, sollten ihre Eltern doch die Stirn über sie runzeln!
"Endlich." murmelte sie leise und legte für einen Moment den Kopf an Bens Schulter. "Wir werden einiges zu tun haben mit den Vorbereitungen." stellte sie dann grinsend in Aussicht.

Ben


„Mit mir bekommt sie keinen Ärger, aber ich schätze, eine Warnung ist durchaus angebracht. Sie ist ein wenig leichtsinnig und man weiß nie, wer diese Dinge mitbekommt. Ich strafe sie nicht, aber manche Dinge müssen einmal gesagt werden. Wir wollen sie hier schließlich noch länger behalten, nicht wahr?“
Charles beobachtete, wie sie Ben um den Hals fiel und grinste matt. Der Junge würde schon noch sehen, was er sich da eingebrockt hatte. Leanna war genauso temperamentvoll wie ihre Mutter und sie würde Ben noch so manches Mal auf Trab halten.
Ben nickte. „Ja, das werden wir. Aber wir haben ja genug Zeit alles zu organisieren.“ Charles nickte. „Wir brauchen sogar ein wenig Zeit. Aber keine Sorge, nicht allzu lange. Doch es soll ja eine schöne Feier werden.“
Immerhin war es seine Tochter, die heiraten wollte.

Edward hatte nach der Ankunft von Edgar in Oxford nicht gezögert und war zusammen mit Charles' Ritter noch am nächsten Tag aufgebrochen, um möglichst schnell nach Dover zu kommen und dort ritten sie nun auch gerade in den Burghof.
Es waren sehr gemischte Gefühle, die Edward empfand als er aus dem Sattel stieg. In den letzten Jahren war er immer gern hier her gekommen, hatten die Besuche bei Mary und ihrer Familie und natürlich bei seinen Söhnen genossen. Heute kam er aber nicht, um ein paar vergnügliche Tage hier zu verbringen, sondern in der Hoffnung, Helene irgendwie helfen zu können. Und mit dieser Hoffnung ging auch ein gewaltiger Druck einher, dass er fürchtete sich davor zu scheitern. Er hatte das Gefühl, dass er es Helene schuldig war, ihr aus dieser Lage zu helfen und er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte, wenn es ihm nicht gelang.

Raphael

Raphael war ganz aufgeregt, weil sein Vater angekommen war. Seine Tante hatte ihm gesagt, dass er herkommen würde und so hatte er dessen Ankunft entgegen gefiebert. als Edward vom Pferd stieg, stand Raphael im Innenhof zur Begrüßung bereit.
Jetzt würde sicher alles gut werden. Natürlich, er vermisste Alexander immer noch, aber sein Vater würde seiner Mutter sicher helfen können und dann würde es ihr besser gehen. Sie würde nicht mehr so traurig sein und sich auch wieder mehr um ihn und seine Geschwister kümmern können. Er wollte einfach, dass alles wieder wurde wie vorher. Sein Vater konnte alles erreichen in seinen Augen und daher hatte er keinerlei Zweifel.
"Vater, endlich bist du da!", rief er erfreut und eilte flink zu ihm hinüber, so schnell seine kurzen Beine ihn trugen.