Joanna & William
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Joanna & William

Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
 
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 William und Joanna - 1192

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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptyFr Nov 24, 2017 11:06 pm

Eleonore

Eleonores Lippen wurden schmal. "Du weißt, dass ich das etwas anders sehe und du hast es akzeptiert, dass ich so bin. Du musst mich daran nicht erinnern, das weiß ich, du erinnerst mich jeden Tag daran. Und hör auf damit..."
Sie ahnte schon, wohin das führen würde, als er ihr Nachthemd hochschob. Das würde wohl das erste Mal sein, dass er sie gegen ihren Willen nahm. Aber so, wie er sich gerade aufführte, würde er sich nicht davon abbringen lassen.
"Und du denkst, nur das reicht aus für meinen Respekt? Bisher hatte ich welchen, aber im Moment verspielst du ihn gerade. Willst du ihn mir einprügeln?"
Sie gab einen schmerzerfüllten Laut von sich, als er sie hart ohrfeigte. Es war nicht das erste Mal, aber diesmal war es anders.
"Das wird wohl seinen Grund haben, warum er dich nicht loslässt, Bernard. Seine Seele verfolgt dich, weil du ihn getötet hast, sein eigener Sohn."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptyFr Nov 24, 2017 11:13 pm

Bernard

Bernards Lippen verzogen sich zu einem kühlen Lächeln. "Jeden Tag, aber offenbar nicht nachdrücklich genug. Das wird sich jetzt ändern." versprach er und begann mit einer Hand seine Hose aufzuschnüren. "Notfalls prügle ich ihn dir ein, ja. Ich würde es begrüßen das zu vermeiden, aber wenn du nur so endlich wieder zur Vernunft kommst ..."
Bernard erschauderte leicht als Eleonore ein erstickter Schmerzenslaut entfuhr. Es fühlte sich eigentümlich gut an, vielleicht würde sie so begreifen, wie sie sich zu benehmen hatte und er würde etwas Genugtuung für all die letzten Wochen voller Ärger bekommen.
Bernards Blick flackerte, er gab einen zornigen Laut von sich und schlug noch einmal zu. "Wenn du so davon überzeugt bist, dass ich es getan habe, solltest du vielleicht besser anfangen dich vor mir zu hüten, Eleonore!" riet er ihr scharf.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptyFr Nov 24, 2017 11:25 pm

Eleonore

Eleonores Augen weiteten sich leicht. "Ach, wird es das? Und wie?" Sie versuchte seine Hände irgendwie aufzuhalten, hatte aer keine Chance. "Hör auf damit, ich will nicht. Lass mich jetzt sofort los! Und denkst du, deine Prügel würde irgendetwas ändern oder besser machen?"
Sie biss sich fest auf die Unterlippe, als er sie erneut ohrfeigte, damit sie ihm nicht erneut die Genugtuung gab.
"Ich sehe dazu keinen Grund. Du willst etwas von mir, Bernard. Du willst einen Erben, einen gesunden Sohn. Wenn du mir etwas tust, werde ich ihn dir nicht gebären können. Was eine Zwickmühle für dich, nicht wahr?"
Das war ihr Trumpf. "Und du hättest keine Beziehungen mehr zum Hof über mich. Zu Louis..."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptyFr Nov 24, 2017 11:34 pm

Bernard

"Das wirst du schon noch erleben." prophezeite Bernard und wehrte mühelos ihre Versuche ab ihn von sich zu schieben. "Ja, ich will einen Erben und deshalb werde ich jetzt auch dafür sorgen, dass du ihn endlich empfängst." Seine Mundwinkel zuckten kurz. "Keine so große, wie du vielleicht denkst. Du bist nicht unersetzbar, Herzblatt. Wenn du nicht in der Lage bist deine Pflicht zu erfüllen, wird es eine andere Frau tun, sei versichert." drohte Bernard leise und drückte währenddessen ihre Knie auseinander.
Bei der Erwähnung Louis verengte er leicht die Augen, aber im Grunde war auch das kein so großes Problem mehr. "Ich bin der Comte d'Armagnac, ich habe mittlerweile meine ganz eigenen Beziehungen zum Hof. Und Louis wird nicht ewig ein kleiner Bengel sein, der an deinen Röcken hängt und dann wirst du ohnehin nutzlos werden in dieser Hinsicht." Er würde sich für den kleinen Prinzen schon unentbehrlich machen und jetzt da dessen Vater wieder zurück war, hatte Bernard ohnehin noch einen anderen Anknüpfungspunkt.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptyFr Nov 24, 2017 11:44 pm

Eleonore

"Da musst du dir aber mehr Mühe geben, hat ja bisher auch nicht geklappt." Im nächsten Moment schalt Eleonore sich ein dummes Ding. Warum konnte sie nicht einmal ihr loses Mundwerk halten? Sie musste ihn immer noch provozieren, weil sie sich nicht unterordnen konnte.
"Ich bin unersetzbar, Bernard. Wenn du das nicht begreifst, bist du wohl doch nicht so klug wie ich dachte. Welche andere Frau wäre mit mir vergleichbar?"
Sie versuchte noch einmal gegen ihn anzukommen, aber es half leider nichts.
"Deine Beziehungen werden niemals so gut sein wie meine. Ich werde für Louis nie nutzlos sein. Und vergiss nicht, mein Vater ist der König von England."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 8:08 am

Bernard

In Bernards Augen flackerte der Zorn auf und ohne einen Laut und scheinbar beiläufig, schlug er seine Frau erneut. Dann hatte er ihre Beine auseinander geschoben und drang mit einem regelrecht wütenden Stoß in sie ein. Es war ihm egal, dass sie nicht wollte und dass es auch für ihn dadurch nicht unbedingt angenehm wurde, aber er würde sie nicht einfach so davon kommen lassen.
Bernard lachte atemlos auf. "Du hältst dich für wichtiger als du bist, Herzblatt. Jede Frau, die Söhne gebären und im richtigen Moment den Mund halten kann, kann dich ganz hervorragend ersetzen."
Bernard schürzte die Lippen. Er wusste, dass sie in gewisser Weise vielleicht recht hatte, Menschen neigten zu solchen Sentimentalitäten und hingen oft an denen, die sie in jungen Jahren begleitet hatten, aber Louis war ein kleiner Bengel von fünf Jahren. Auch wenn Eleonore in den vergangenen Jahren oft für den Prinzen da gewesen und dieser mit Hingabe an ihr gehangen hatte, so würde Louis sie schon vergessen, wenn Eleonore nicht mehr an den Hof kam. Bernard lächelte als ihm ein Gedanke kam. "Ja, der kleine Louis vergöttert dich ... wie getroffen wird er sein, wenn du nicht mehr mit an den Hof kommst und ich ihm sagen muss, dass du ihn nicht mehr sehen willst? Dass du ihn im Stich gelassen hast." erwiderte Bernard leise. "Und dein Vater mag sich vielleicht König von England nennen, aber zum einen ist er weit weg und zum anderen sind wir in Frankreich. Dein Väterchen hat hier keine Macht, Liebes."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 9:25 am

Eleonore

Eleonore stöhnte schmerzerfüllt auf und biss die Zähne hart zusammen. Sie hatte immer gehofft, dass ihr so etwas erspart bleiben würde. Sie hatte Bernard geliebt und sie hatten auch eine recht glückliche Ehe gehabt. Jetzt machte er alles kaputt.
"Hör auf...", wimmerte sie. "Du tust mir weh." Und es tat weh, dass er sie so einfach ersetzen konnte, dass sie ihm so wenig wert war. Nur dazu gut ihm Kinder zu gebären. Sie hatte wirklich geglaubt, er würde ihren Charakter auch etwas schätzen.
Tränen schwammen in ihren Augen, als er ihr drohte. "Das kannst du nicht machen! Das wird Louis das Herz brechen. Du kannst doch einem Kind gegenüber nicht so grausam sein, Bernard!"
Sie war diesmal klug genug den Mund zu halten und ihm zu sagen, dass sie durchaus Kontakte hatten. Ihre Mutter pflegte ein großes Netz davon überall.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 9:57 am

Bernard

Bernard lächelte kalt. "Ein bisschen wirst du noch aushalten, wir wollen doch endlich den lang ersehnten Erben haben, nicht wahr?" erwiderte er keuchend und wurde noch ein wenig schneller.
"Geh in dich, Eleonore. Du traust mir einen Mord an meinem eigenen Vater zu. Denkst du da wirklich mich würden ein paar Kindertränchen schrecken? Louis wird es verkraften, da bin ich sicher." versetzte er ungerührt. Sollte der kleine Dauphin ruhig ein wenig jammern, das würde für Bernard nur dienlich sein. Wenn er das Band zwischen Eleonore und dem Jungen durchtrennte, würde niemand am Hof ihr glauben, sollte sie anfangen über den Tod seines Vaters zu reden
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 6:18 pm

Eleonore

Eleonore schluchzte leise auf. Wie sollte sie das aushalten, so wie er ihr weh tat? Sie war eine stolze Frau, umso mehr verletzte es sie, dass er sie so zu unterwerfen versuchte.
"Hör auf..."
Sie fragte sie einmal mehr, wie sie diesen abartigen Menschen hatte lieben können. Sie hatte sich noch niemals so sehr getäuscht in einem Menschen.
"Nein, das tun sie nicht. Aber es ist für Louis so wichtig, nachdem er seine Mutter verloren hat." Tränen kullerten über ihre Wangen.
"Bitte, Bernard..."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 6:48 pm

Bernard

"Sch sch, nicht so ungeduldig." murmelte Bernard und ließ sich von Eleonores Bitten nicht weiter beeindrucken. Im Gegenteil, je mehr sie zu betteln begann, desto mehr schien es Bernard der richtige Weg. So würde sie endlich doch noch klein bei geben.
"Aber du wirst dem kleinen Louis die Mutter nicht länger ersetzen, mach dir keine Hoffnungen, Eleonore." erwiderte Bernard, während er spürte, dass er gleich zum Ende kommen würde. "Andere können sich um unseren kleinen Dauphin kümmern. Deine Aufgaben sind hier ... und in aller erster Linie hast du endlich einen Sohn zu gebären." fuhr er atemlos fort, ehe ein Schauer durch seinen Körper fuhr und er schwer atmend inne hielt.
Bernard musterte seine Frau und strich über ihre tränenfeuchte Wange. "Lass dir das eine Lehre sein. Es liegt ganz bei dir, ob so etwas nochmal geschehen muss oder nicht." erklärte er mit einem fast nachsichtigen Lächeln, gab Eleonore einen Kuss und ließ sich dann neben ihr auf die Matratze sinken.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 7:18 pm

Eleonore

"Bisher war dir immer Recht, wenn ich mich um ihn gekümmert habe! Ich würde dir ja einen Sohn gebären, aber das liegt ja nun wirklich nicht in meiner Entscheidungsgewalt."
Sie biss die Zähne zusammen, als er zum Ende kam und unterdrückte den Würgereiz. Wie konnte er ihr das nur antun?
Eleonore schüttelte den Kopf und verkniff sich das Bedürfnis, ihm in die Hand zu beißen, als er ihr über die Wange strich.
Dann drehte sie ihm den Rücken zu und krümmte sich ein bisschen zusammen, damit sie die Schmerzen im Unterleib ein wenig verdrängen konnte.
Warum musste sie nur immer Widerworte geben?
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 7:26 pm

Bernard

"Bisher hast du mich auch nie beschuldigt einen Mord begangen zu haben. Glaubst du, ich lasse dich an den Hof, wenn du solchen Unfug erzählst?" Es wäre ja noch schöner, wenn sie so womöglich Gerüchte in Umlauf bringen würde. Bernard baute zwar darauf, dass Philippe sich nicht weiter um diese Dinge kümmern würde, da Bernard ihm treu ergeben war, aber es war dennoch gefährlich. Waren solche Dinge erst einmal im Umlauf konnte man letztlich nie genau sagen, was geschehen würde.
Bernard drehte den Kopf etwas und starrte auf Eleonores Rücken. Womöglich hatte er sich heute selbst in Teufels Küche gebracht, aber irgendwann hatte er bei ihren Anschuldigungen einfach nicht mehr ruhig bleiben können. Fest stand, dass er Eleonore in der nächsten Zeit ganz genau im Auge behalten würde.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 7:39 pm

Isabella

Isabella hatte ihren ungeliebten Mann gebeten ein Treffen mit seiner Mätresse zu arrangieren. Sie wollte die Frau kennenlernen, die so leicht das Herz des Prinzen gewonnen hatte. Wie konnte man ihn so lieben? Er war merkwürdig und bei Weitem nicht immer normal.
Nun aber war sie aufgeregt, denn John hatte ihr gesagt, dass Diana sie im Garten treffen würde. Recht neutraler Boden war vermutlich das Beste.
Sie saß bereits auf einer Bank und wartete, als sie am Ende des Kiesweges Diana kommen sah. Sie war gespannt, wie diese Frau so war.
Ob sie sie genauso wenig mögen würde wie John?
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 8:18 pm

diana

Diana fühlte sich jetzt bereits unwohl in ihrer Haut. Sie war nicht sonderlich erpicht darauf Isabella of Glouchester näher kennenzulernen, es hatte ihr voll und ganz gereicht, Johns Gemahlin ab und an aus der Ferne zu sehen. Aber nun hatte diese schließlich um ein Treffen gebeten und John zu liebe hatte Diana eingewilligt, also konnte sie jetzt keinen Rückzieher machen.
Sie hatten ein Treffen im Garten vereinbart und das Wetter meinte es auch durchaus gut mit ihnen. Es hätte beinahe angenehm hier sein können, wäre Diana nicht so angespannt. Als sie den Kiesweg entlang kam, entdeckte sie Isabella bereits auf einer der Bänke und atmete verstohlen durch. Sie wusste noch immer nicht wirklich, was die Gräfin sich von diesem Treffen versprach.
Als sie die Bank erreicht hatte, knickste Diana in vollendeter höfischer Manier vor Isabella. "Mylady. Ihr wolltet mich sprechen?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 9:20 pm

Isabella

Isabella richtete sich unwillkürlich ein wenig auf, als Diana zu ihr trat. Die Andere war eine Schönheit, kein Wunder, dass sie Johns Interesse geweckt hatte. Wie sie so war? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass eine normale, nette Frau freiwillig Johns Bett teilen konnte und sogar ihren Stand aufgab.
Sie lächelte leicht. "Oh, wie schön, dass Ihr gekommen seid. Ich wollte Euch...aus keinem bestimmten Grund sprechen, ich wollte Euch gern kennenlernen. Immerhin lebt Ihr auch hier und lebt mit meinem Mann zusammen."
Isabella deutete neben sich auf die Bank. "Setzt Euch doch, Mylady. Ich...wäre glücklich, wenn Ihr mir ein bisschen von Euch erzählen würdet, wir kennen uns noch gar nicht wirklich."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 9:27 pm

diana

Diana sah Isabella forschend an. Sie konnte sich irgendwie nur schwer vorstellen, dass diese sich wirklich freute sie zu sehen. Aber Diana selbst wäre wohl auch nie auf die Idee gekommen, die Mätresse ihres Gemahls kennen lernen zu wollen, wäre sie an Isabellas Stelle gewesen, auch wenn diese für John nun wirklich nichts übrig hatte.
Diana blinzelte kurz. Wie beiläufig sie es sagte ... Immerhin lebt ihr auch hier und mit meinem Mann zusammen ... Sie zögerte kurz, dann folgte sie Isabellas Aufforderung und setzte sich zu ihr auf die Bank. Diana atmete geräuschvoll aus. "Zugegeben, Mylady, ich hätte nie erwartet, dass Ihr mich kennen lernen wollt. Ich meine, ich ... naja, die Umstände sind ja eher seltsam. Ich hatte gedacht, ich wäre die letzte Person, die ihr gerne sehen wollt." räumte Diana dann ehrlich ein. Sie wusste nicht, was Isabella mit diesem Treffen bezwecken wollte. "Ich weiß gar nicht, was ich Euch sagen soll, ich ... was möchtet Ihr denn wissen?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 9:37 pm

Isabella

"Nun ja, ich bin eigentlich gar nicht so unglücklich, wie Ihr glauben mögt. Ich...bin fast froh, dass er mich in Ruhe lässt, weil er Euch hat. Wir haben nichts füreinander übrig. Er findet mich langweilig und ehrlich gesagt finde ich, er ist ein Scheusal. Aber es hilft ja nichts, ich bin seine Frau und das werde ich wohl bleiben."
Isabella legte die Hände in den Schoß. "Ich weiß nicht....vielleicht, wie Ihr ihn kennengelernt habt. Ich bin etwas fasziniert, wie so eine Frau wie Ihr etwas für ihn übrig haben kann. Er ist....eben wie er ist und das macht es nicht einfacher."
Sie hatte keine Ahnung, wie das funktionieren konnte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 10:11 pm

diana

Diana nickte versonnen. Es war ja nichts Neues, dass die Abneigung zwischen John und Isabella auf Gegenseitigkeit beruhte. Trotzdem verwunderte Isabellas Haltung sie ein wenig, sie selbst wäre vermutlich viel zu stolz, um eine Mätresse ihres Mannes zu dulden - oder zu töricht.
Diana lächelte ein wenig amüsiert. "So eine Frau wie ich? Oder meintet Ihr, dass überhaupt eine Frau etwas für ihn übrig haben kann?" Dann ließ sie den Blick kurz durch den Garten schweifen und dachte nach. "Nun, unsere Begegnung war ... anfangs nicht gerade glücklich. Ich war an den Hof seiner Mutter gekommen, um als Hofdame in ihrem Gefolge zu leben, da sind John und ich uns irgendwann über den Weg gelaufen. Ich hatte natürlich all die scheußlichen Geschichten über ihn gehört und habe ihn zunächst abgewiesen. Aber das schien ihn, nun ja, nur noch mehr anzutreiben. Er war ... er war genau so scheußlich zu mir, wie all die Geschichten es mir vorher schon ausgemalt hatten, aber aus irgendeinem Grund schien er anschließend bereut zu haben, was er getan hatte. Er kam zu mir und wollte Zeit mit mir verbringen, seine Reue war wirklich aufrichtig und ich habe festgestellt, wie einsam er eigentlich ist. Dass er ausgerechnet zu mir gekommen ist, nachdem er doch eigentlich schon bekommen hatte, was er wollte und dass er ausgerechnet mich zu seiner Freundin und Vertrauten machen wollte, bedenkt man, wie mein Vater und Großvater zu ihm stehen." Diana zuckte leicht mit den Schultern. "Ich weiß, dass es ziemlich verrückt klingt." räumte sie mit einem schiefen Lächeln ein.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 11:03 pm

Isabella

"Das auch. Aber Ihr seid eine schöne, gebildete Frau. Ich....dachte nicht, dass jemand ihm freiwillig Gesellschaft leisten möchte." Isabella lauschte aufmerksam und runzelte die Stirn. "Er hat Euch ungebührlich angefasst und trotzdem habt Ihr ihm vergeben? Das kann ich in der Tat nicht verstehen. Wisst Ihr, ich kannte ihn nicht gut, als wir geheiratet haben, aber er hat etwas an sich....das mir nicht gerade Vertrauen eingeflößt hat. Und er hasst mich, ich bin ihm lästig."
Isabella lächelte ein wenig traurig.
"Eigentlich hätte ich gern Kinder gehabt. Aber ich glaube, ich bin doch ganz froh, dass es nicht gerade Johns Kinder sind, die ich bekomme. Er ist ja ohnehin glücklich genug, weil Ihr ihm einen Sohn geboren habt. Aber ich....verstehe einfach nicht, wie Ihr dieses Leben als Mätresse haben wollt statt einer anständigen Ehe."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 11:19 pm

diana

"Nein, ich weiß. Niemand kann das wirklich verstehen. Aber es ist ja auch nicht so als hätte ich ihm von einen Tag auf den anderen vergeben. Ich habe ihm eine Chance gegeben und John hat sich wirklich aufrichtig bemüht, er hat mir gezeigt, dass mehr in ihm steckt als der intrigante Finsterling, den er der Welt immer präsentiert." erwiderte Diana, wenngleich sie wusste, dass es trotzdem kaum nachvollziehbar war, was sie getan hatte. Dann legte sie den Kopf ein wenig schief und musterte Isabella nachdenklich. "Er hasst Euch nicht, Mylady. Sicher, er hegt keine schönen Gefühle für Euch und ich will gar nicht schön reden, wie ... scheußlich er sich Euch gegenüber oft verhält, aber Hass ist ein sehr starkes Wort, das nicht wirklich trifft, was er empfindet." Isabella hatte Recht, sie war John lästig, aber er brauchte sie auch. Doch darüber hinaus war seine Gemahlin John vor allem ... gleichgültig.
Diana atmete verstohlen durch. "Ihr rührt an einem sehr sensiblen Thema, Mylady." räumte Diana ein. John freute sich über Henry, ja, aber letztlich war ihr Sohn nur ein Bastard und John brauchte früher oder später einen Erben. Zwar war die Hochzeit mit Alix derzeit vom Tisch, aber das bedeutete noch längst nicht, dass Dianas Chancen auf eine Ehe und damit eine Legitimierung ihres Sohnes greifbar waren. "Aber vielleicht werdet Ihr ja eines Tages noch Kinder bekommen. Ihr seid noch jung und Gott allein weiß, wohin unsere Wege uns führen." Diana sah einen Moment auf ihre Hände hinab, dann blickte sie wieder zu Isabella hinüber. "Ich hätte gerne eine anständige Ehe." erwiderte sie ruhig. "Aber nur um diesen Status zu bekommen, will ich nicht irgendeinen Kerl heiraten. Und wenn ich bei dem Mann sein will, dem mein Herz gehört, bleibt mir keine andere Wahl als seine Mätresse zu bleiben."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySa Nov 25, 2017 11:30 pm

Isabella

"Ich wünschte, er würde sich mir gegenüber auch nur ein einziges Mal bemühen. Aber er ist ja doch nur an den Ländereien interessiert gewesen, die ich mit in die Ehe gebracht habe. Nennt es meinetwegen Abneigung oder Gleichgültigkeit im besten Fall. Und ich bin so einsam seitdem...vielleicht ist das auch der Grund, warum ich Euch um ein Gespräch gebeten habe. Vielleicht habe ich gehofft in Euch ein bisschen Gesellschaft zu finden."
Sie seufzte tief. "Das bin ich. Aber ich bin wirklich nicht erpicht darauf Johns Kinder zu bekommen. Ich hätte gern eine gute Ehe gehabt, aber....nun bin ich eben für den Rest meines Lebens an ihn gekettet. Ich bin fasziniert, wie sehr Ihr an ihm hängt. Ich hoffe wirklich, dass Euch das nicht irgendwann zum Verhängnis wird, er ist ein sehr sprunghafter Mensch."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySo Nov 26, 2017 10:04 am

diana

"Aber Ihr solltet Euer Wohl nicht von John abhängig machen. Nur weil er Euch keine Beachtung schenkt, müsst Ihr doch nicht in Einsamkeit versinken. Ihr habt Eure Zofen, die Euch Gesellschaft leisten, Ihr könnt reisen so viel Ihr wollt ... er wird Euch sicher nicht aufhalten. Ihr solltet einen Nutzen daraus schlagen, dass er so wenig Interesse an Euch zeigt, wie viele Ehen gibt es, in denen die Frauen von despotischen Männern unterdrückt werden. Nutzt Eure Freiheit, Mylady." erwiderte Diana, der auch ein wenig davor graute, dass ausgerechnet sie die Gesellschafterin Isabellas werden könnte. Das wäre nun wirklich absurd.
Diana machte eine vage Geste. "Wenn Ihr nicht erpicht darauf seid, dann freut Euch einmal mehr über sein Desinteresse. Und der Rest Eures Lebens ... wer weiß. Es können jeden Tag so viele Dinge geschehen, die das ändern." Dianas Miene wurde ernst und eine Spur verschlossen. "Mylady, ich wäre dankbar, wenn wir solche Dinge einfach auslassen würden. Ich bin nicht hergekommen, um mir ein weiteres Mal anzuhören wie unverständlich meine Liebe zu ihm und wie unsicher meine Position ist." entgegnete Diana angespannt. Oft genug hörte sie solche Dinge und sie wusste selbst nur zu gut, wie unsicher ihre Zukunft war, wie sehr sie von Johns Willen abhängig war. Das wollte sie nun wirklich nicht mit Isabella diskutieren.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySo Nov 26, 2017 4:48 pm

Isabella

Isabella hob die Schultern. "So habe ich es noch gar nicht betrachtet. Aber ich bin nicht sicher, ob er mich gehen lassen würde. Er hätte sicherlich etwas dagegen. Ich würde gern einmal an den französischen Hof nach Paris... es muss eine schöne Stadt sein."
Sie spürte durchaus, dass es Diana gar nicht so behagte mit ihr zu sprechen. Das stimmte sie traurig, sie hatte beinahe gehofft, dass sie beide sich gut verstanden.
"Wie Ihr wollt...verzeiht mir bitte, ich wollte Euch nicht verärgern." Aber sie war so unglücklich in dieser Ehe und durchaus dankbar für Diana.
"Es ging mir nicht darum euch das zu sagen, ich habe mich nur um Euch gesorgt, weil ich Euch wirklich für nett halte. Aber ich merke, meine Gesellschaft ist Euch nicht sonderlich lieb...."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySo Nov 26, 2017 7:50 pm

diana

Diana betrachtete die Frau neben sich nachdenklich, dann gab sie sich einen Ruck. "Wenn Ihr nach Paris wollt, Mylady, könnte ich ... nun ja, ein gutes Wort für Euch einlegen.Ich bekomme ihn schon dahin, dass er Euch reisen lässt." bot Diana an und schüttelte dann den Kopf. "Ihr habt mich nicht verärgert." entgegnete sie.
Bei Isabellas nächsten Worten starrte Diana auf ihre Hände hinab und biss sich auf die Unterlippe. Sie war unsicher inwiefern sie sich dieser Frau wirklich anvertrauen sollte, schließlich kannte sie sie kaum. "Ihr haltet mich für nett?" fragte sie ein wenig zweifelnd und sah wieder zu Isabella. "Mylady, es ist nicht so, dass Eure Gesellschaft mir nicht lieb ist, ich ... ich begreife nur nicht, wieso Ihr ausgerechnet meine Gesellschaft sucht. Eigentlich müsste ich Euch doch ein Dorn im Auge sein als die Mätresse Eures Mannes. Vermutlich verstehe ich das so wenig, wie Ihr verstehen könnt, dass ich John liebe."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 27 EmptySo Nov 26, 2017 8:58 pm

Isabella

Isabella schaute Diana überrascht an und lächelte dann. "Das würdet Ihr tun? Das wäre sehr freundlich von Euch, ich würde so gern einmal Paris sehen. Ich danke Euch, dass Ihr Euch für mich einsetzt."
Sie nahm kurz Dianas Hand und drückte sie leicht.
"Aber natürlich, sonst hättet Ihr mich gar nicht hier getroffen. Ihr hättet Euch keine Zeit genommen." Sie hob die Schultern.
"Das weiß ich selbst nicht. Aber Ihr seid in meinem Alter und ich schätze, ich muss nicht alles verstehen. Ich dachte einfach, wir könnten uns gut verstehen. Aber in jedem Fall wollte ich Euch gern kennenlernen, ich kenne Euch nur aus der Distanz."
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