William und Joanna ab 09.09.12 - Teil 5

Cedric

Cedric sah Lionel an und nickte dann. "Oh, keine Sorge, du hältst mich ausreichend auf Trab, da habe ich für hübsche Mädchen gar keine Zeit." erwiderte Cedric, beugte sich dann vor und legte eine Hand in Lionels Nacken. "Ja, und wie mir das gefällt. Das zeigt mir, wie sehr du mich eigentlich haben willst." murmelte er und gab Lionel einen langen Kuss, ehe er wieder von ihm abließ.
Dann dachte Cedric einen Moment nach und legte den Kopf zur Seite. "Vielleicht." überlegte er dann. "Vielleicht sollte ich aber auch eher mit ihrer Mutter sprechen, was meinst du? Sie kann mich zwar glaube ich nach wie vor nicht allzu sehr leiden, aber sie hat ihrer Tochter gegenüber vermutlich mehr Feingefühl als ihr Vater und ich will wirklich nicht, dass die Kleine meinetwegen Ärger bekommt, sie ist ein gutes Mädchen."

Lionel

"Dann ist es ja gut. Das würde mir auch sehr zu denken geben." Es wäre wirklich so...es würde ihn ausgesprochen kränken, wenn Cedric ihn für ein Mädchen vernachlässigen oder abservieren würde. Eifersucht war ihm keineswegs fremd.
Er fuhr mit den Fingern durch Cedrics blonde Locken, während der Spielmann ihn küsste. "Oh ja, ich will dich sehr haben....mehr als alles Andere."
Auch er dachte einen Moment nach und seufzte schließlich. "Ja, vielleicht hast du recht. Wenn es um ihre Tochter geht, dürfte Lady Joanna gewillt sein dir zuzuhören. Du solltest es bald tun, bevor du noch Ärger bekommst, weil man euch in so einer Situation sieht. Die Kleine wird von ihrer Mutter schon keinen großen Ärger bekommen dafür, dass sie ein bisschen schwärmt."

Cedric

Cedric nickte. "Ja, ich sollte es schnell hinter mich bringen." stimmte Cedric zu, statt sich zu erheben, strich er Lionel allerdings zärtlich über die Brust. "Aber vielleicht kann es ja auch noch ein klein wenig warten ..." murmelte er und küsste den Priester erneut. "Bist du sehr viel beschäftigt?" fragte Cedric leise und legte einen Arm um Lionels Hals. "Wenn ich schon keine kleinen Mädchen haben kann, dann aber doch wohl meinen starken Priester, oder etwa nicht?"
Immerhin hatte Cedric abgeschlossen, da würden sie schon keine böse Überraschung erleben.

Lionel

"So ist es." Lionel schaute ein wenig überrascht in die blauen Augen seines Liebhabers, als dieser ihm über die Brust strich. "Ja, vielleicht könnte es warten. Ich bin nicht sehr beschäftigt, nur ein paar langweilige Briefe, die nicht viel Neuigkeiten beinhalten."
Er küsste Cedric auf die Lippen.
"Ich denke, den kannst du haben. Das würde mir gerade sehr zusagen...aber lass uns zuerst hinüber wechseln zum Bett. Das hier ist mir heute etwas zu unbequem. Ich bin heute nicht allzu beweglich." Gerade in den letzten Wochen hatte er immer mal wieder Rückenschmerzen und das wusste Cedric auch. Lionel war aber nicht gewillt sich davon einschränken zu lassen. Sie mussten nur etwas Rücksicht nehmen.

Cedric

"Wundervoll." bemerkte Cedric zufrieden. Er hatte darauf gehofft, dass Lionel einwilligen würde und stand nur allzu bereitwillig auf. Er bedachte seinen Liebsten mit einem sanften Blick, griff nach seiner Hand und zog ihn in die Höhe. "Na dann komm und ich werde sehen, was ich nicht alles für deinen armen, geplagten Rücken tun kann." erklärte Cedric, zog Lionel an sich und strich zärtlich über dessen Rücken. "Vielleicht verdienst du dir ja gleich eine ausgiebige Massage ..." stellte er in Aussicht und küsste Lionel noch einmal, ehe er zu dem Bett hinüber ging und sich auf dem Weg dorthin kurzer Hand schon einmal von seinem Hemd befreite.

 

Joanna seufzte leise und erhob sich langsam vom Boden. Filou lag gemütlich vor dem Kamin und schlief, doch ein wenig Sorge hatte sie trotzdem. Seine Knochen machten ihm wieder etwas zu schaffen, aber noch ging es dem alten Rüden soweit gut. Er schlief viel, aber das durfte man ihm wohl zugestehen.
Sie beschloss, einfach noch eine Weile aufzuräumen und schließlich an der Mütze für den kleinen William weiterzustricken, die ihn im bevorstehenden Winter vor Kälte schützen sollte.
Ihre Gedanken wanderten ziellos und sie summte leise vor sich hin, bis es schließlich klopfte. Überrascht bat sie den Besucher hinein. Erwartet hatte sie niemanden.

Cedric

Nachdem Lionel ihn nun wieder in Hochstimmung versetzt hatte, hatte Cedric sich irgendwann doch dazu durch gerungen, das warme Bett und seinen wundervollen Liebhaber zu verlassen und stand nun vor dem Gemach, dass der Earl und seine Gemahlin bewohnten. Er wusste, dass der Earl gerade einen kleinen Spaziergang machte und hatte die Gelegenheit genutzt, damit er in Ruhe mit Joanna sprechen konnte.
Cedric wartete bis er herein gebeten wurde und trat dann ein.
Er verneigte sich tief vor der Countess und lächelte leicht. "Mylady, verzeiht, dass ich Euch störe, aber habt Ihr vielleicht einen Moment Zeit für mich?" fragte er ruhig. "Es geht um Eure Tochter, um Mary." fügte Cedric dann direkt hinzu und sah Joanna abwartend an.

 

Joanna war mehr als erstaunt, dass Cedric sie aufsuchte, nachdem ihr Verhältnis doch ein wenig unterkühlt geblieben war, weil sie nach wie vor nicht überzeugt davon war, dass William ihn und Lionel so einfach gewähren ließ.
Sie bot ihm mit einer Geste dennoch einen Platz an. "Natürlich habe ich Zeit. Was führt Euch zu mir?" Sie hob eine Augenbraue.
"Mary? Was ist mit ihr? Ist etwas passiert?"
Das war nun wirklich ungewöhnlich.

Cedric

Cedric ließ sich dankbar auf dem Stuhl nieder und sah Joanna an, schüttelte dann leicht den Kopf. "Passiert ... nicht direkt. Noch nicht, sollte ich vielleicht sagen." erklärte Cedric und war einmal mehr dankbar dafür, dass er von Gott mit großer Wortgewandtheit gesegnet worden war, denn sonst hätte er sich wohl jetzt mehr als schwer getan.
"Sie ist heute nach dem Unterricht noch zurück geblieben, um mit mir zu sprechen und ich habe die Vermutung, dass sie ... sich ein wenig in mich verguckt hat." erklärte Cedric schließlich. "Zum Abschied hat sie mir sogar einen Kuss auf die Wange gegeben und ist dann mit rotem Kopf eilig verschwunden. Mylady, ich mag Eure Tochter, wie alle Eure Kinder, gern und ich möchte nicht, dass sie sich falsche Hoffnungen macht und meinetwegen unglücklich wird. Ich hatte gehofft, dass Ihr vielleicht mit Ihr sprechen könntet, bevor es noch zu Missverständnissen kommt."

 

Joanna ließ sich ihm gegenüber nieder und beugte sich leicht vor. "So?" Sie war skeptisch. Warum machte Cedric sich Sorgen um Mary? Was dann aber folgte, gab ihr zu denken.
"Sie ist verliebt in Euch?", fragt sie ungläubig, war im nächsten Moment aber nicht mehr sonderlich überrascht. Cedric war gut aussehend, hatte eine ansprechende Stimme und allein durch seinen Beruf schon etwas verwegenes. Es war wohl sehr einfach für ihn zu schwärmen, besonders, weil er meist die richtigen Worte fand. Dass ihre jugendliche Tochter darauf ansprang, war nichts Ungewöhnliches.
"Ich verstehe....und Ihr habt Ihr nicht klar gemacht, dass sie sich in etwas verrennt? Ihr hättet doch merken müssen, dass sie für Euch schwärmt. Oder? Aber natürlich werde ich mir ihr sprechen, bevor ein Unglück passiert. Es ist gut, dass Ihr Euch Sorgen macht um sie. Doch...habt Ihr ihr vielleicht irgendwie Hoffnungen gemacht, vielleicht auch unbewusst?"

Cedric

Cedric zog eine Augenbraue in die Höhe. "Findet Ihr mich wirklich so abstoßend, dass es Euch so sehr überrascht, dass eine Eurer Töchter ein Auge auf mich geworfen hat?" fragte er und seine Lippen umspielte ein leichtes Lächeln.
Dann hob er leicht die Schultern. "Ich habe mir zunächst nicht viel dabei gedacht und bin gar nicht weiter darauf eingegangen, dachte, sie wäre einfach nur von meinem Unterricht begeistert bis ... sie mir diesen Kuss gegeben hat. Danach habe ich ihr Verhalten erst in ganz anderem Licht gesehen und dachte mir, dass es besser wäre, wenn ich zu Euch komme. Nur um sicher zu gehen."
Dann lehnte er sich ein wenig zurück. "Mylady, ich bin gerne hier und ich möchte wirklich keinen Ärger haben. Ich würde demnach auch nie auf die Idee kommen ihr willentlich Hoffnungen zu machen. Wenn sie irgendwo welche gesehen hat beziehungsweise ich ihr einen entsprechenden Eindruck vermittelt habe, dann lag das keineswegs in meiner Absicht, sondern hing wohl viel eher mit meinem Naturell zusammen. Ich bin ein offener, fröhlicher Mensch, der selten ein Blatt vor den Mund nimmt und zunächst in jedem das gute zu sehen versucht, vielleicht hat sie das falsch ausgelegt und das tut mir wirklich Leid. Ich möchte ihr weder Ärger machen, noch dafür sorgen, dass sie traurig ist. Sie ist ein gutes Mädchen und es macht mir wirklich Freude sie zu unterrichten."

 

Joanna lachte leise auf. "Nein, eigentlich ist es gar nicht so abwegig. Ich war nur überrascht. Vielleicht weil ich weiß, dass Ihr nie Interesse an ihr haben werdet. Schließlich habt Ihr hier ja Lionel."
Sie nickte langsam. "Ja, es ist wohl einfach die Verliebtheit eines jungen Mädchens, die zu viel in gewisse Dinge hineindeutet. Aber wie dem auch sei, ich werde mit ihr sprechen. Eure offene Art kann sie leicht fehlinterpretiert haben. Ich bin froh, dass Ihr zu mir gekommen seid und nicht auf eigene Faust versucht habt das Dilemma zu lösen. Sie wird eine Weile traurig sein und dann wieder mit Begeisterung Eurem Unterricht folgen. Ist es Euch recht, wenn ich Ihr sage, Ihr seid vergeben? Sie muss ja nicht wissen, an wen."

Cedric

Cedric war erleichtert als die Countess ein leises Lachen von sich gab und entspannte sich sichtlich. Ein Grinsen huschte über seine Lippen und er nickte. "Ja, hier habe ich Lionel. Und damit alles, was ich brauche um zufrieden und glücklich zu sein."
Dann lächelte Cedric offen. "Ich bin froh, dass Ihr das so seht, ich war mir zunächst nicht ganz sicher, ob Ihr so etwas von mir würdet hören wollen." Er nickte knapp. "Sagt ihr das, es entspricht ja schließlich auch der Wahrheit." Zwar war das nur ein Teil der Wahrheit, weshalb Cedric für Mary nie weiteres Interesse haben würde, aber dass musste man dem Mädchen ja nicht auf die Nase binden.

 

"Dann bewahrt es Euch und macht keinen Fehler.", riet Joanna Cedric mit einem Lächeln. Sie mochte den Spielmann ja schon. Es war nur ungewohnt, dass ein mann wie er seinesgleichen bevorzugte, obwohl er jede Frau hätte haben können.
"Ich werde es ihr so sagen und hoffe, dass sie es versteht. Falls sie Euch wieder Avancen macht, dürft Ihr sie ruhig ausbremsen. Wir alle müssen Enttäuschungen hinnehmen und sie wird es überleben. Sie wird bald wieder ganz die Alte sein, Mary ist kein Kind von Traurigkeit."

Cedric

"Nichts anderes hatte ich vor, Mylady." erwiderte Cedric lächelnd. Ein wenig hatte er doch den Eindruck, dass ihr Verhältnis etwas auftaute. Es war zweifelsohne richtig gewesen, dass er zu Joanna gekommen war, um mit ihr über Mary zu sprechen, so hatte er schlimmeres verhindern können.
Cedric erhob sich und nickte dann. "Das werde ich tun, sollte es noch einmal soweit kommen." Dann grinste er wieder leicht. "Da habt Ihr recht, Mylady, das ist sie wirklich nicht. Es würde mich freuen, sie rasch wieder mit vollem Eifer beim Unterricht zu sehen."
Dann verabschiedete Cedric sich und verließ das Gemach mit einem Gefühl als hätte man ihm eine zentnerschwere Last von den Schultern genommen.

Henry seufzte und trank einen großen Schluck Wein, den er langsam die Kehle hinab rollen ließ, während er auf seinen knappen wartete. Morgen würden sie zu einem kleinen Feldzug aufbrechen, den sie noch vor dem Winter zu Ende bringen mussten. Keine große Sache, aber ein paar aufständische Waliser, die es zur Raison zu bringen galt. Edward hatte noch einige Sachen zu packen und vorzubereiten gehabt, doch nun wollte er den Jungen sehen.
Edward hatte sich in den letzten Wochen wirklich gut entwickelt und keinen weiteren Fehler mehr gemacht. Sorgsam hatte er des Königs Hengst wieder ans Laufen gebracht und gab sich seitdem große Mühe, es nie wieder zu seinem solchen Streit kommen zu lassen. Er wusste genau, dass sein Herr ihn dieses Mal ohne Umschweife nach Hause schicken würde.

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