William und Joanna - ab 1181 bis 1182

Robert lächelte sanft, als sein Sohn sich aufsetzte und den Tee entgegen nahm. "Das ist gut. Du solltest gleich noch etwas schlafen, das wird dir gut tun." Rob war immer eine Frohnatur gewesen, robust und gesund. Ihn jetzt so kränkelnd zu sehen tat ihm in der Seele weh.
"John meinte, dass du im Moment so oft Bauchschmerzen hast und auch das Fieber kommt von dem Druck, dem du ausgesetzt bist. Weil du alles richtig machen willst und dir die Situation zusetzt. Er hat zu einem Umgebungswechsel geraten. Das würde dir wohl gut tun. Einmal fort von hier. Deine Mutter und ich haben geredet...Was hältst du davon, eine Weile nach Aquitanien zu Tante Beatrice zu gehen? Und zu deinen Cousins? Meinst du, du könntest dich dort wohlfühlen?"

Rob

Rob runzelte die Stirn. Er war krank, weil er so unter Druck stand? Doch noch ehe er weiter darüber nachdenken konnte, sank sein Herz. Ein Umgebungswechsel? Aber damit war doch alles noch viel schlimmer geworden als er nach Surrey gemusst hatte ...
Er wollte gerade protestieren, als er erstaunt innehielt. Aquitanien? Kurz leuchteten seine Augen auf vor Freude, dann biss er sich jedoch auf die Unterlippe und senkte den Blick. "Aber ... was ist mit deinem Streit mit Onkel Richard? Du möchtest doch nicht, dass ich alleine dorthin gehe." erwiderte Rob ein wenig verzweifelt. "Dann sollte ich doch besser hier bleiben, oder? Ich will nicht, dass du dir deswegen noch mehr Sorgen machst."

Robert konnte genau in den Augen seines Sohnes sehen, dass er sich eigentlich freute, es aber nicht wagte das zu zeigen. Die Frage, die kam, bestätigte das nur.
"Ich bin in diesem Fall unwichtig. Ich bin alt genug meine persönlichen Probleme mit Richard hinten anzustellen. Es geht um deine Gesundheit und dein Wohlergehen. Du bist das Wichtigste für mich und ich denke, Aquitanien würde dir gut tun. So kannst du ein bisschen Abstand gewinnen und unbeschwert Selbstbewusstsein erlangen. Du kennst dort schon einige Menschen, ich denke, es könnte gut für dich sein. Ich mache mir genauso sehr Sorgen um dich, wenn du hier bleibst."

Rob

Die Furchen auf Robs Stirn wurden tiefer während er seinem Vater zuhörte und über dessen Worte nachdachte. Schließlich entschied er, dass dieser wohl recht hatte und lächelte leicht. "Wenn das so ist, dann ... würde ich gerne nach Aquitanien gehen." erklärte er und nahm noch einen Schluck seiner Medizin. "Dann kann ich endlich einmal sehen, wo Guillaume und Stephan wohnen und ich kann ihnen von MacGrey erzählen." Allein die Vorstellung an die Reise sorgte schon dafür, dass Rob sein Unwohlsein ein wenig vergaß. Sie würden nicht nur über das Meer fahren und in die Normandie reisen, nein, von dort ging es noch weiter bis in den Süden. Er hatte schon ein paar Mal gehört, dass die Menschen in Aquitanien ein wenig anders waren, manche hielten sie für beinahe zügellos, andere nannten es lebenslustig, aber was es auch war, Rob wollte unbedingt wissen, ob an den Gerüchten wirklich etwas dran war. Zumal die Königin auch aus Aquitanien war und wenn dort alle so waren ... das würde mächtig spannend werden.

Robert lächelte leicht. Auch, wenn es ihn sehr schmerzte, das sein Sohn lieber nach Aquitanien ging als hier Zuhause zu bleiben, sich dort wohler fühlen würde, für Rob war es das Beste. Er war froh, dass sich das Problem nun doch recht einfach beheben ließ. Er hoffte nur, dass die Erwartungen seines Sohnes nicht enttäuscht wurden.
"Ja, das kannst du. Dann ist es beschlossen. Bald bringe ich dich nach Aquitanien. Ich werde Beatrice schreiben und wenn ihre Antwort eintrifft, können wir aufbrechen. Also pack schon einmal langsam deine Sachen."

James

James atmete tief durch. Gerade war ein Bote eingetroffen, der Nachricht von seinem Vater brachte und er hatte den Brief noch auf dem Weg zu seinem Gemach geöffnet. Die Nachricht darin stimmte ihn einerseits froh, andererseits ließ sie ihn wehmütig werden, denn sie rückte den Abschied von Alan immer mehr in greifbare Nähe.
Er betrat das Gemach, das er mit Alan teilte und hielt den Brief ein wenig in die Höhe. "Ein Brief von meinem Vater und rate einmal was er schreibt." berichtete James und lächelte. Er ging zu Alan hinüber, der am Tisch saß und setzte sich neben ihn. "Du kannst nach Truro kommen, wann immer du willst und solange bleiben wie es dir gefällt. Siehst du, ich sagte ja, dass es kein Problem werden wird."

Alan

Alan sah auf, als James das Zimmer betrat. Sie Beide hatten mit gemischten Gefühlen auf Antwort von James' Vater gewartet. Damit würde sich entscheiden, wohin die Reise gehe würde. Wenn er ehrlich war, war er auch nicht überrascht über die Zusage. Warum sollte der Lordkanzler auch ablehnen? Aber damit stand fest, dass sie Beide sich wohl ein Jahr nicht sehen würden, wenn nicht sogar länger. Er war traurig darüber, freute sich aber über die neue Chance zu lernen.
"Ich danke dir für deine Hilfe. Ich...ich werde sicher viel lernen können und mich recht wohl dort fühlen. Irgendwie vermisse ich England ja auch. Wann brichst du auf nach Bologna?"

James

James machte eine abwehrende Geste. "Ach, nichts zu danken, das war doch selbstverständlich. Es freut mich, dass du nach Truro gehst, dort wird es dir gefallen, da bin ich sicher." James nahm eine von Alans Händen und drückte sie leicht. "Und vor allem wirst du dort malen und zeichnen können, wie dir der Sinn steht. Alan, das ist doch fantastisch, nicht?"er lächelte breit, dann hob James leicht die Schultern. "Bald ... wenn du möchtest, können wir zusammen aufbrechen und ein Stück weit gemeinsam reisen, was denkst du?" schlug James dann lächelnd vor.

Alan

Alan lächelte leicht. "Ja, ich glaube auch. Ich bin gespannt, wie dieser Maler so ist. Ob er halten kann, was ich mir verspreche. Aber ich freue mich auf diese Gelegenheit." Endlich nahm er sein Leben selbst in die Hand und tat, wonach ihm der Sinn stand. Es war eine Erleichterung.
"Ja, das ist es wirklich. Auch, wenn ich dich jeden Tag schrecklich vermissen werde. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ohne dich ist. Seit so vielen Monaten sind wir immer Seite an Seite...und nun?" Er seufzte leise, stimmte aber dem Vorschlag zu.
"Oh ja, das klingt nach einer guten Idee. Dann kommt der Abschied nicht ganz so rasch."

James

James seufzte schwer. "Herrje, ich werde dich auch furchtbar vermissen. Irgendwie kann ich es noch gar nicht glauben, dass ich die nächste Zeit ohne dich verbringen werde. Aber Bologna ist eine einzigartige Chance ..." James legte eine Hand an Alans Wange und küsste ihn sanft. "Aber ich freue mich darüber, dass du nun ebenfalls die Gelegenheit hast, deiner Leidenschaft nachzugehen. Und wir sind ja nicht für immer voneinander getrennt. Wir werden das schon überstehen."
Und langsam rückte seine Abreise näher und damit wurde James auch nervöser. Es war eine freudige Erregung, die ihn ergriff und er konnte es kaum noch erwarten aufzubrechen. Bologna würde wundervoll werden, davon war er überzeugt.

Beatrice musterte ihren neuen Ritter noch einmal nachdenklich, war aber von ihrer Wahl mehr als überzeugt. Brian war ein höflicher Mann, der aber zu Kämpfen verstand. Sie hatte eine Handvoll Ritter unter ihrer persönlichen Weisungsbefugnis. Die Männer begleiteten sie auf Reisen oder schützten sie und die Kinder in unruhigen Zeiten, wenn Richard es gerade nicht konnte. Sie beschäftigte nur Männer in ihren Diensten, denen sie voll und ganz vertrauen konnte. Brian war nun neu dazu gekommen und sie glaubte daran, dass er sich bewähren würde.
Nun warteten sie gemeinsam auf Alan, den Beatrice damit beauftragen wollte, Brian ein wenig herum zu führen.

Alan

Als einer der Diener bei ihm aufgetaucht war und erklärt hatte, dass Lady Beatrice ihn zu sprechen wünsche, hatte Alan sich direkt auf den Weg gemacht. Er hatte ohnehin gerade nichts Wichtiges zu tun und Beatrice schickte nie grundlos nach ihm, daher war er auch durchaus neugierig, um was es ging, als er kurze Zeit später an die Tür zu ihren Gemächern klopfte und von einer ihrer Zofen herein gelassen wurde.
Alan trat ein und verbeugte sich formvollendet. "Mylady, Ihr wünschtet mich zu sprechen?" fragte er mit einem Lächeln auf den Lippen und musterte aus dem Augenwinkel den Mann, der neben Beatrice stand. Ganz offensichtlich ein Ritter, allerdings hatte Alan ihn hier noch nie zuvor gesehen und das weckte seine Neugierde. Zumal ... er auch ausgesprochen gut aussah, wenn Alan sich den Gedanken gestattete.

Beatrice lächelte, als Alan eingelassen wurde. "Ah, Alan. Gut, dass du kommst. Darf ich dir Brian vorstellen? Er steht seit heute in meinen Diensten. Ich hatte gehofft, du könntest vielleicht ein wenig Zeit erübrigen um ihm die Burg zu zeigen und alles Wichtige zu erläutern.", erklärte sie den Grund seines Kommens.
Brian musterte Alan ebenfalls genau und verneigte sich förmlich. Dieser Alan schien ein freundlicher Mann zu sein und war ihm sofort sympathisch, das musste er zugeben. Außerdem sah er für einen Mann fast unverschämt gut aus.
"Ich würde mich geehrt fühlen, Sir Alan."

Alan

Als Beatrice den Mann vorstellte, neigte Alan ihm leicht den Kopf zu. "Es freut mich Euch kennen zu lernen, Sir Brian." erklärte er lächelnd, sah dann Beatrice an und nickte. "Natürlich, es ist mir wie immer eine Ehre. Ich könnte ihn sofort herum führen, wenn Ihr hier soweit fertig seid." bot er sich an.
Alan hatte kein Problem mit neuen Gesichtern, im Gegenteil, er freute sich stets neue Leute kenne zu lernen. Und dieses Mal ganz besonders. Ihm entging der aufmerksame Blick nicht mit dem Brian ihn musterte und ohne dass Alan es hätte beeinflussen können, machte sich ein leichtes Kribbeln in seiner Magengegend breit.
Alan sah den Ritter an und lächelte betont locker. "Wenn Ihr mir folgend mögt, Sir, dann zeige ich Euch die Burg und alles was dazu gehört."

"Deshalb ließ ich dich rufen. Ich hatte gehofft, dass du gerade Zeit hast. Wir haben alles besprochen und Brian kann nun sein Quartier beziehen. Ich übergebe ihn vorerst in deine Obhut.", erklärte Beatrice ruhig. Brian lächelte sparsam. "Sehr gern, Sir. Ich möchte gerne meinen neuen Tätigkeitsort sehen und kennenlernen.", erwiderte Brian und setzte sich in Bewegung.
Beatrice unterdrückte ein wissendes Lächeln. Das entwickelte sich völlig anders, als sie erwartet hatte. In den Jahren an Richards Seite hatte sie gelernt in Gesichtern ein paar der Gedanken abzulesen, die vermutlich gerade in den zugehörigen Köpfen umher wanderten. Und sie würde jede Wette darauf abschließen, dass die beiden Männer Gefallen aneinander fanden. Das war ausgesprochen interessant und eine Entwicklung, die sie zu fördern gedachte. Wenn Alan sich verliebte, hatte sie Richard erst einmal wieder ganz für sich.

Alan

"Ich werde mich um ihn kümmern, seid versichert." Alan nickte Beatrice noch einmal zu und lächelte charmant, dann wandte er sich ab, um Brian nach draußen zu folgen.
Mit einer einladenden Geste, bedeutete er Brian ihm zu folgen und führte ihn zunächst die Gänge entlang, um ihn mit dem Inneren der Burg vertraut zu machen, ihm zu zeigen wo er welche wichtigen Räumlichkeiten finden würde und führte ihn schließlich nach draußen in den Hof.
"Wenn ihr mögt, zeige ich Euch zunächst die Ställe und anschließend können wir noch auf die Mauer hinauf, dann könnt ihr die Befestigungsanlagen ansehen. Immer gut zu wissen, was einen im Notfall so schützt." erklärte Alan grinsend und setzte sich in Richtung der Stallungen in Bewegung. "Was verschlägt Euch ausgerechnet hier her und in Lady Beatrices Dienste, Sir Brian?" fragte Alan dann schließlich neugierig.

Brian

Brian folgte Alan nach draußen und schaute sich aufmerksam um. Eine schöne Burg, das musste man sagen. Ihm würde es hier sicher gefallen.
"Sehr gern, das klingt gut.", bestätigte er dann den Plan, den der Andere ihm vorschlug. "Ich komme vom Hof des jungen Königs, allerdings wurde es mir dort ein wenig zu turbulent. Ich bevorzuge eher einen Platz, der um Haaresbreite neben dem Zentrum der Macht liegt. Und da ich Prinz Richard am Hof kennen und schätzen lernte, bot er mir an, bei Zeiten hierher zu kommen, wenn es mich nach einer neuen Wirkungsstätte berichtet. Außerdem töte ich nur ungern, ich bin für den Krieg nicht geschaffen. Darum fand ich auch die Aussicht auf Lady Beatrices Dienste nicht abschreckend, obwohl man es für langweilig halten könnte."

Alan

Alan konnte ein kurzes Lachen nicht zurück halten und nickte zustimmend. "Oh, ich weiß, was Ihr meint. Jedes Mal, wenn ich nach Rouen komme, kann ich mich nur wundern. Es ist nicht so, als würden wir hier in der Einöde leben oder als würde Prinz Richard nur karge Kost servieren, aber er hat ein Händchen für seine Finanzen und weiß, was er sich leisten kann und was nicht. Sein Bruder hingegen ..." Alan hob die Schultern. "In meinen Augen ist es schon reine Verschwendungssucht, so groß und prunkvoll wie er seinen Hof hält."
Alan bedachte Brian mit einem kurzen Blick als er die Stalltür öffnete. So, so, kennen und schätzen gelernt also ... schoss es ihm spöttisch durch den Kopf und es juckte ihn in den Fingern nachzufragen wie sehr er ihn kennen gelernt hatte, doch Alan wusste, wann er sein loses Mundwerk auch einmal halten musste. Außerdem wollte er Brian nicht gleich verprellen, der Ritter gefiel ihm gut.
Im nächsten Moment musste er allerdings trotzdem grinsen. "So so, ein zahmer Ritter." neckte er sanft und sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter. "Oh, seid auf der Hut, Sir. Eins kann ich Euch versichern, hier wird es nie langweilig, dafür sorgen unsere beiden Herrschaften schon."

Brian

Brian lächelte knapp. "Ja, so ist es. Dort ist immer Trubel, wie in einem Bienenstock. Ich könnte mir vorstellen, dass es mir genau deshalb so gut hier gefällt, weil es hier anders ist. Ihr habt vollkommen Recht, es ist Verschwendung, aber letztlich entscheidet der König immer allein, was er gern tun und lassen möchte.
Brian folgte Alan in die Stallungen. Ordentlich und recht sauber, ja, hier würde er gern bleiben.
"Zahm würde ich nicht sagen. Ich kann auch anders, wenn ich will. Aber solange es geht, will ich nicht. Ich kann mir gut vorstelle, dass es allein schon der lebhaften Kinder wegen nicht langweilig wird. Ich habe sie dort beim letzten Besuch gesehen. Und Lady Beatrice scheint einen eben so eigenen Charakter zu haben wie ihr Mann."
Brian lächelte etwas breiter. "Und wie verschlug es Euch hierher, Sir Alan?"

Alan

Alan seufzte leise. "Ja, er ist nun einmal unser zukünftiger König, nicht wahr? Ob wir wollen oder nicht." erwiderte er und gönnte sich den Moment in dem Brian sich in den Stallungen umsah, um den Ritter eingehender zu betrachten.
"Das klingt vernünftig." erwiderte Alan dann und lächelte. "In der Tat, sie sind alle ausgesprochen lebhaft, aber sehr gute Kinder. Sie sind wirklich reizend." Alan konnte die kleinen alle gut leiden und hielt besonders große Stücke auf seinen persönlichen Schützling, allerdings hatte er sich mit der Zeit auch den anderen Jungen angenommen und trainierte immer wieder gerne mit ihnen.
Alan lachte leise und nickte. "In der Tat. Manchmal ist es schwer zu sagen, wer von den beiden temperamentvoller ist." bestätigte er und musste bei Brians nächster Frage schmunzeln. Die Wahrheit konnte er schlecht so offen anbringen, daher servierte er Brian die anständige Variante. "Ähnlich wie Ihr, Sir, ich habe Prinz Richard in England kennen gelernt und er bereitete mir ein ausgesprochen verlockendes Angebot, so dass ich bereit war meinen englischen Dienstherren zu verlassen und hier her zu kommen. Und ich habe es bis heute nicht bereut. Alleine des Wetters wegen war es schon ein Gewinn." scherzte Alan heiter.

Brian

Brian nickte zustimmend. "So ist es. Ich habe es daher vorgezogen, meinen Wirkungskreis etwas zu verschieben."
Er lächelte. "Ich glaube es sofort bei diesen Eltern. Ich bin gespannt darauf sie kennenzulernen. Hier wird es sicher niemals langweilig. Wie viele Kinder sind es?" Er würde sicher ebenfalls öfter mit ihnen zu tun haben, wenn er auf ihre Mutter aufpasste.
"Nein, ich glaube nicht, dass man es an diesem Ort bereuen kann. Bis jetzt gefällt es mir ausgesprochen gut." Er musterte Alan noch einmal eindringlich.

Alan

Alan grinste. "Das wird es wirklich nie." bestätigte er amüsiert. "Fünf Kinder, drei Jungen, zwei Mädchen, wobei die Jüngste im Frühjahr erst zwei Jahre wird und ich bin sicher, dass sie nicht die letzte sein wird." erklärte Alan.
Nachdem sie die Runde durch die Stallungen gedreht hatten, führte Alan den Neuankömmling wieder auf den Hof, so dass sie auf die Mauer hinauf steigen konnten.
"In der Tat, zu bereuen gibt es hier nichts." erwiderte er und unterdrückte einen leichten Schauer als Brian ihn so eindringlich musterte. Ging es dem Ritter genauso oder hatte Alans Menschenkenntnis mittlerweile schon so gelitten? Er vermochte es nicht genau zu sagen, aber er musste sich eingestehen, dass Brian ihn durcheinander brachte. Mehr als je irgendwer zuvor.
"Und Ihr, Sir?" erkundigte er sich neugierig als sie oben auf der Mauer angekommen waren. "Seid Ihr ganz alleine hergekommen oder mit Frau und Kindern?"

Brian

"Klingt nach einer bunten Mischung. Ich bin gespannt darauf sie kennen zu lernen, ich mag Kinder gern. Sie sind so unkompliziert.", erklärte Brian amüsiert und folgte Alan auf die Mauer hinauf. Er wusste nicht, was es war, dass ihn so an diesem Ritter anzog. Bildete er sich ein, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte? Das konnte doch nicht sein, sie kannten sich gerade erst ein paar Minuten. De Frage des Anderen brachte ihn ein wenig in Erklärungsnot.
"Nein, nein, ich bin allein her gekommen. Ich bin nicht verheiratet. Momentan zieht es mich auch nicht in eine Ehe. Noch nicht.", setzte er schnell hinzu. Es musste ja niemand wissen, warum er nicht heiraten wollte. "Und wie steht es mit Euch? Habt Ihr Familie?"

Alan

Alan nickte. "Stimmt. Sie sind recht unvoreingenommen. Und ich verspreche Euch, Ihr werdet sie mögen." versicherte Alan und hob dann leicht eine Augenbraue. Dass Brian nicht verheiratet war, passte ihm ausgesprochen gut in den Kram, das nachgeschobene 'noch nicht' stimmte ihn jedoch nachdenklich. Es war eigentlich ein wenig zu rasch gekommen, um ehrlich gemeint zu sein, dennoch ... Alan musste unbedingt mehr heraus finden.
Er grinste bei Brians Frage. "Ach wisst Ihr, ich glaube, ich bin nicht sonderlich gut geschaffen für die Institution Ehe. Die Kinder des Prinzen sind mir genug, ich habe die Kleinen wirklich gern, es reizt mich daher nicht nach einer Frau zu suchen und eine Familie zu gründen. So wie es ist, ist mein Leben ganz passabel."

Brian

Brian nickte. "Das glaube ich auch. Nun, wir werden sehen, wie sich meine Tätigkeit hier entwickelt. Wenn wir alles Sehenswerte besichtigt haben, geleitet mich doch zu meinem zukünftigen Domizil. Dann kann ich mich schon etwas häuslich einrichten. ich bin sicher, wir begegnen uns nun öfter.", erwiderte Brian dann.
"Dann geht es uns ähnlich. Im Moment bin ich auch ausgesprochen zufrieden so, wie es ist. Wenn ich nun die Kinder des Prinzen noch etwas ins Herz schließe, passt das schon alles recht gut."
Er würde sicher glücklich werden hier.