William und Joanna - ab 1181 bis 1182

"Dann ist es ja gut. Aber du brauchst dich nicht zu entschuldigen, das war nur ein Ratschlag. Schließlich sind wir uns gar nicht so unähnlich und dich zu tadeln steht mir nicht zu." Cedric schüttelte leicht den Kopf. "Verlier nicht die Hoffnung, glaub an eure Freundschaft. Ihr werdet wieder den gemeinsamen Weg finden, irgendwann. Und es langweilt mich nicht, ich habe ja danach gefragt."
Cedric hob die Augenbrauen und nickte.
"Ja sicher, warum nicht? Wenn du möchtest, kann ich dir auch gern einmal ein paar Griffe auf der Harfe zeigen."
Das würde ihm Gelegenheit geben, den Anderen besser kennenzulernen.

Alan sah seinen Gegenüber an und nickte schließlich. "Ich werde Euren Ratschlag beherzigen." erwiderte er und lächelte leicht. Ja, vielleicht hatte Cedric Recht und er selbst sah einfach zu schwarz. Er wusste ja, dass es für James die einzig richtige Entscheidung gewesen war, aber trotzdem ... es schmerzte dennoch, dass James ohne ihn gegangen war.
Im nächsten Moment waren all diese düsteren Gedanken jedoch wie weg gefegt und Alan begann zu strahlen. "Das würdet Ihr tun?" fragte er überrascht und freudig zu gleich. "Das wäre wundervoll!" rief er begeistert und rief sich im nächsten Moment gedanklich zur Ordnung, er durfte nicht so albern reagieren, schließlich war er kein kleines Kind mehr. "Es wäre mir wirklich eine Freude. Allerdings muss ich Euch wohl vorwarnen, ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich musikalisch bin." räumte Alan mit schiefem Grinsen ein.

Eric

Eric war fürchterlich aufgeregt. Nachdem Edward und seine Mutter sich nun durchgesetzt hatten, würde er heute mit Edward nach London aufbrechen um sein Knappenleben zu beginnen. Er war so gespannt, wie es dort war und ob er Freunde finden würde, auch wenn er sein Zuhause wohl vermissen würde. Doch das war erträglich.
Nun stand er hier im Hof und wartete auf Edward, seine Eltern standen ganz in der Nähe und warteten mit ihm, denn schließlich wollten sie sich von ihm verabschieden. Auch sein Vater war gekommen, so wenig begeistert er auch von diesen Plänen war.

Jetzt da Julia und die Kinder am Hof weilten, zog es Edward mehr denn je wieder zurück und so war er durchaus dankbar gewesen, als sein Vater und er die Pläne für Oxford für das kommende Jahr fertig durchgegangen waren und er somit wieder nach London zurück konnte. Außerdem würde er Eric dieses Mal mitnehmen und wenn er ehrlich war, freute er sich durchaus auf die Gesellschaft des Jungen, denn er war ein wirklich angenehmes Kerlchen, hatte einen guten Charakter und war darüber hinaus stets fleißig. Außerdem genoss Edward die Bewunderung, die der Junge ihm entgegen brachte, wenn er ehrlich zu sich war. Und das war auch einer der Gründe, weshalb er sogar ein wenig tiefer in die Tasche gegriffen und seinem Vater eins der besseren Reitpferde für Eric abgekauft hatte.
Mit Chouchou und dem Wallach für Eric am Zügel kam Edward nun aus den Stallungen und stellte zufrieden fest, dass Eric bereits wartete. Zusammen mit seinen Eltern ... Edward seufzte leise als er John entdeckte, ließ sich aber nichts weiter anmerken als er zu ihnen trat.
Edward schenkte seinem Knappen ein Grinsen. "Schau mal, was ich dir mitgebracht habe." erklärte er ein wenig selbstzufrieden und hielt dem Jungen die Zügel des Wallachs entgegen. "Als mein Knappe brauchst du schließlich ein ordentliches Pferd, meinst du nicht?"

Eric

Eric konnte kaum still stehen, bis endlich Edward um die Ecke kam und zwei Pferde am Zügel führte. Er strahlte Edward an und nahm dann verblüfft die Zügel entgegen. Er staunte nicht schlecht und schenkte seinem neuen Herrn dann ein hingebungsvolles Lächeln.
"Für mich? Wirklich? Oh danke!", bedankte er sich freudestrahlend und strich dem schlanken Fuchs über die Nüstern. Sicher hatte auch er sich als kleiner Junge mit seinen Geschwistern ein Pony geteilt, ein solches Reitpferd war wieder etwas ganz Anderes. "Wie heißt er?"
John beobachtete das Ganze zähneknirschend. ihm behagte es gar nicht, wie Edward versuchte den Jungen noch mehr für sich einzunehmen.
"Hättest du etwas gesagt, hätte ich ihm ein Pferd besorgt. Ein großzügiges Geschenk."

Edward grinste als er in Erics freudestrahlendes Gesicht sah und nickte. "Für dich. Und pass gut auf ihn auf, hörst du?" erwiderte er lächelnd als er dem Jungen die Zügel überreichte. "Sein Name ist Philemon und darüber hinaus sehr passend, wie ich finde. Er ist wirklich ein freundlicher Kerl. Wenn du ihn gut behandelst, wird er für dich alles tun, was du von ihm möchtest."
Dann wandte Edward sich an Erics Eltern und machte eine abwehrende Geste. "Nein, nein, ich bin ab jetzt für ihn verantwortlich und damit auch dafür zuständig, dass er gut ausgerüstet ist, nicht wahr? Zudem wollte ich ihm gern eine kleine Freude machen." erklärte er und lächelte leicht. "Ich werde schon gut auf ihn Acht geben, John." erklärte er dann. "Das schwöre ich dir bei allem was mir heilig ist."

Eric

Eric strahlte und nickte eifrig. "Das werde ich, versprochen. Ich werde mich gut um ihn kümmern!" Er lächelte zurück und tätschelte dem Fuchs den Hals "Philemon...wir werden gute Freunde werden, du wirst sehen.", erklärte er überzeugt und war vollends glücklich.
John seufzte leise. "Trotzdem. Es ist mir unangenehm." Es kam ihm ein wenig vor wie Almosen. Er hätte Eric auch selbst ein Pferd gekauft, da hätte er ein besseres Gefühl gehabt.
"Das ist mehr als nur eine kleine Freude." Er bedachte Edward mit einem ernsten Blick.
"Das hoffe ich sehr, Edward, ich werde dich beim Wort nehmen."

Edward nickte zufrieden. "Das hört man gern." erklärte er und klopfte Eric auf die Schulter. "Mach dich mit ihm bekannt und dann rein in den Sattel mit dir, wir wollen schließlich heute noch ein gutes Stück des Weges schaffen." erklärte er seinem Knappen.
Dann verneigte er sich lächelnd vor Constance, griff nach ihrer Hand und hauchte einen Kuss darauf. "Es ist mir wirklich eine Ehre, ihn mitnehmen zu dürfen, Constance." erklärte er und erntete ein sanftes Lächeln. "Ich vertraue darauf, dass du mich nicht enttäuscht." ermahnte sie ihn und Edward nickte. "Keine Sorge, es wird keinen Grund zur Klage geben." versicherte er ihr, ehe er John mit einem leichten Kopfschütteln bedachte. "Unsinn, warum? Ich habe es gerne getan. Und wenn du so viel Wert darauf legst, erinnere ich dich vor seinem Ritterschlag daran, dann kannst du ihm gerne seine Rüstung kaufen." erwiderte Edward grinsend und hielt John dann die Hand entgegen. "Darum bitte ich doch. Ich stehe zu meinem Wort."

Eric

Eric nickte aufmerksam und streichelte Philemon noch einmal über die Nüstern, ehe er den Sattelgurt nachzog und sich noch einmal von seinen Eltern umarmen ließ, bevor er aufsaß.
John hob eine Augenbraue. "Wie du meinst....über den Ritterschlag können wir reden, wenn es soweit ist.", erklärte er langsam.
"Wir werden sehen, Edward. Hab ein Auge auf den Jungen, auf dass er keine Dummheiten macht. Für viele Dinge ist er nicht alt genug."
Er hatte kein wirklich gutes Gefühl bei der Sache, aber er konnte es nicht ändern.

Edward grinste ein wenig schelmisch. "Das werden wir. Und sei versichert, ich werde einen ordentlichen Kerl aus ihm machen, er wird sich seinen Ritterschlag ohne Zweifel verdienen, wenn er alt genug ist." erwiderte Edward leichthin und nickte dann. "Ich werde mich um ihn kümmern und auf ihn Acht geben, als wäre er mein eigener Sohn. Hab ein wenig mehr Vertrauen zu mir, John, ich werde dich schon nicht enttäuschen."
Mit einer kurzen Verbeugung verabschiedete Edward sich und trat neben Chouchou, um sich in den Sattel zu schwingen. "Dann wollen wir mal wieder in die große Stadt, was mein alter Freund?" murmelte er leise und kraulte dem Hengst kurz den Hals.
Sein Blick glitt für einen Moment zu der Burg hinüber. Er hatte sich von seinen Eltern drinnen bereits verabschieden, weshalb sie nicht noch einmal mit hinaus in den Hof gekommen waren. Auch wenn Edward das nie offen zugegeben hätte, er hatte ein mulmiges Gefühl dabei, dass er seinen Vater bald nach Jerusalem aufbrach. Sie würden sich vorher noch einmal sehen, wenn er in London Halt machte, aber trotzdem ... Edward verscheuchte die düsteren Gedanken und wendete sein Pferd.
"Dann wollen wir mal die große, weite Welt entdecken, oder was meinst du, Eric?" fragte er grinsend als er an ritt, um die Burg hinter sich zu lassen.

John seufzte leise. "Davon gehe ich aus. wenn sich mir Zweifel aufdrängen, kann ich ihn immer noch zurück hierher holen. Ich werde zwischendurch einmal bei euch nach dem Rechten sehen." Aber erst in einigen Wochen. "Ich werde mich bemühen dir zu vertrauen, aber Verantwortung war bisher nicht deine Stärke, das musst du zugeben. Ich lasse mich allerdings sehr gerne eines besseren belehren.", erwiderte er nüchtern.
Mit einem flauen Gefühl sah John zu, wie sein Sohn neben Edward aus dem Innenhof ritt. Er trat wieder zu seiner Frau.
"Ich hoffe wirklich, dass das die richtige Entscheidung war."

Alan war fürchterlich aufgeregt als er Cedrics Gemach erreichte und er nun an die Tür klopfte. Nachdem sie sich im Garten über den Weg gelaufen waren, wollte Cedric sein Angebot einlösen und Alan ein wenig mit der Harfe vertraut machen - und Alan konnte es kaum abwarten.
Als er von drinnen Antwort erhielt, trat er ein und sah sich flüchtig in dem Raum um, ehe er Cedric entdeckte und mit einem Lächeln auf den Lippen zu ihm trat. "Und ich bereite Euch damit wirklich keine Umstände, ja?" erkundigte Alan sich noch einmal, um auf Nummer sicher zu gehen.
Er hatte seine Mappe mit einigen Zeichnungen und etwas Pergament, die er so gut wie immer und überall mit sich herum schleppte, an seine Brust gedrückt und sah Cedric mit erwartungsvollem Blick an.

Cedric hatte auf Alan gewartet und lächelte leicht, als dieser sichtlich aufgeregt eintrat. Was ein niedliches Kerlchen der Jüngere doch war...
"Oh nein, keine Sorge. Es ist mir eine Freude.", widersprach er abwinkend und musterte Alan kurz. "Willst du erst ein paar Griffe lernen oder soll ich dir zuerst ein bisschen auf der Harfe vorspielen? Deine Wahl, junger Freund."
Alan erinnerte ihn ein wenig an sich selbst. Junge Menschen mit Sinn für die Künste traf man selten und darum freute es ihn auch so, Alan näher kennenzulernen.

Alan nickte leicht. "Gut." murmelte er und legte kurz nachdenklich die Stirn in Falten, ehe er antwortete. "Ich denke, ich würde gerne erst den ein oder anderen Griff lernen." erklärte er schließlich und grinste leicht. "Wenn ich Euch vorher spielen höre, ist es hinterher sicher nur frustrierend, wenn ich es nicht hin bekomme. Wenn Ihr mich jedoch erst meine kläglichen Versuche tätigen lasst und anschließend selbst spielt, ist das sicher ein Anreiz besser zu werden." entschied Alan.
Er trat an den Tisch heran und legte seine Mappe darauf, strich kurz über das glatte Leder und drehte sich dann wieder zu Cedric herum. "Nun denn, ich wäre soweit." erklärte er eifrig.

"Gut, dann setz dich hier neben mich.", erwiderte Cedric lächelnd. "Glaub mir, nur mit Geduld kann man ein Instrument erlernen. Frust für nicht weiter, man muss sich inspirieren lassen von dem, was man hört und bestrebt sein es nachzuahmen. Aber wenn du schon von mir lernen willst, brauchst du auch nicht so förmlich zu sein. Sonst komme ich mir so alt vor....Cedric genügt völlig, ich bin schließlich nur ein einfacher Spielmann."
Cedric hob die Harfe auf und setzte die Finger an. "So ist deine Grundposition, daraus kannst du im Prinzip fast alles machen. Versuche erst einmal die einzelnen Saiten klingen zu lassen, damit du weißt, wie sie sich anhören."

Alan folgte der Aufforderung und setzte sich neben Cedric, nickte dann nachdenklich bei dessen Worten. "Das unterscheidet sich wohl nicht wirklich von der Malerei. Auch dort muss man geduldig sein und weiter üben, um besser zu werden." murmelte er und sah Cedric dann verlegen an. "Verzeiht, ich wollte nicht, dass Ihr ... dass du so denkst." gab er zurück und lächelte schief. "So alt bist du schließlich nicht." gab Alan zu bedenken und nahm dann die Harfe entgegen, um sie so zu halten, wie Cedric es ihm gerade gezeigt hatte.
Versonnen starrte er auf das Instrument hinab und ließ die Finger zunächst über den glatten Holzrahmen gleiten, erkundete die geschwungene Form des Instruments und lächelte zufrieden. Dann machte er sich daran Cedrics Vorschlag in die Tat umzusetzen und sein Lächeln wurde noch eine Spur breiter als er die Saiten nach und nach erklingen ließ. "Wundervoll ..." wisperte Alan leise.

Cedric nickte zustimmend. "Das denke ich auch. Die Erfahrung kommt durch das Üben und dann wird man auch besser werden, weil das Gehör geschult wird. Einfach nicht den Mut verlieren, Alan.", erklärte er. "Kein Problem, deshalb sage ich es dir ja. Und nun konzentriere dich auf die Harfe."
Er beobachtete zufrieden, wie freudig Alan die Herausforderung annahm und wie sehr er den Klang der Harfe genoss. Offensichtlich doch ein Seelenverwandter.
"Nicht wahr? Und nun kannst du versuchen, zwei Saiten gleichzeitig zum Klingen zu bringen. Manche harmonieren wunderbar miteinander, andere nicht. Das ist allein eine Sache der Erfahrung."

Alan nickte nur noch ein wenig abwesend, fand aber keine rechte Zeit zu antworten, so vertieft war er bereits. Er folgte Cedrics Anweisungen und probierte sich an der Harfe aus, testete verschiedene Griffe und entlockte dem Instrument nach und nach einfache kurze Melodien.
Konzentriert beobachtete er dabei wie seine Finger die Saiten anschlugen und nachdenklich biss er sich dabei auf die Unterlippe, wie er es häufig tat, wenn er sich voll und ganz einer Sache widmete.
Nach einer Weile ließ Alan die Hand sinken und sah mit einem strahlenden Lächeln zu Cedric hinüber. "Das war ... traumhaft." schloss er mit leuchtenden Augen. "Ich kann dir gar nicht genug dafür danken. Es macht so unglaublich viel Spaß." Alans Hand strich beinahe zärtlich über das Holz der Harfe. "Du hast mir wirklich einen kleinen Traum erfüllt, Cedric. Vielen Dank."

Cedric beobachtete mit einem Lächeln, wie vertieft Alan war und wie viel Freude er an dieser Beschäftigung fand. Vielleicht sollte er mal den Zimmermann aufsuchen und mit ihm besprechen, ob es nicht möglich war, ein ähnliches Instrument für Alan herzustellen. Es wäre schade, ein solches Talent ungenutzt zu lassen.
"Du machst das sehr gut für das erste Mal.", erklärte er, schüttelte leicht den Kopf. "Keine Ursache, das habe ich gern getan. Ich weiß, dass es sehr viel Spaß macht. Wenn du willst, kann ich dir jetzt noch etwas vorspielen."

Alan wurde bei Cedrics Lob ein wenig rot. "Danke." murmelte er etwas verlegen, sah dann wieder auf und lächelte gewinnend. "Vielleicht können wir das bald noch einmal wiederholen?" fragte er hoffnungsvoll und gab Cedric die Harfe zurück.
"Oh, das wäre wundervoll. Ich würde gerne ein wenig zeichnen, während du spielst." erklärte Alan. "Ich finde den Klang der Harfe sehr inspirierend." Und zudem fiel es ihm leicht sich in Cedrics Gegenwart zu entspannen und seinen künstlerischen Vorlieben freien Lauf zu lassen. James hatte ihn immer unterstützt und ermuntert weiter zu machen, aber Cedric konnte ihn noch einmal auf einer ganz anderen Ebene verstehen, in gewisser Weise waren sie sich durchaus ähnlich.

Cedric nickte lächelnd. "Sehr gerne, es bereitet mir viel Spaß einen so gelehrigen Schüler zu haben. Wir können es wiederholen, sobald du möchtest." Er nahm die Harfe entgegen und legte die Finger an die Saiten.
"Dann los, bereite deine Malutensilien vor und dann lass uns sehen, was wir gemeinsam zustande bekommen. Ich bin wirklich gespannt."
Er dachte kurz nach und begann dann, eine leise, verträumte Melodie zu spielen. Er genoss es sich so in der Musik zu verlieren...

Alan lächelte zufrieden als Cedric einwilligte. "Danke, ich freue mich jetzt schon darauf." erwiderte er und nickte dann eifrig. Er stand auf und ging zu dem Tisch hinüber, wo er seine Sachen abgelegt hatte, setzte sich und lauschte einen Moment lang den wundervollen Klängen, die Cedric der Harfe so scheinbar mühelos entlockte, dann griff er nach seiner Zeichenkohle und begann sich ans Werk zu machen.
Es war leicht sich bei der Musik ein schönes Szenario ins Gedächtnis zu rufen und Alan hatte das Gefühl, dass seine Zeichnung von ganz alleine auf dem Pergament zu Stande kam.

Cedric spielte in Gedanken versunken weiter, ließ die Musik nur so aus seinen Fingern fließen. Irgendwann verklang der letzte Ton und er atmete langsam aus. Dann legte er die Harfe zur Seite und trat hinter Alan, um sich anzusehen, was der junge Mann geschaffen hatte.
Cedric stellte sich dicht hinter ihn und pfiff leise durch die Zähne. "Wundervoll...du hast wirklich ein großes Talent. Wie machst du, dass es so echt aussieht? Als hätte man der Welt einen Spiegel vorgehalten.", wollte er wissen.
"Du bist wirklich außergewöhnlich..."

Alan lachte leise und spürte, wie ihm eine leichte Röte in die Wangen stieg. "Hör bloß auf, du machst mich ja ganz verlegen!" erwiderte er und zuckte dann leicht mit den Schultern. "Hm, ich stelle es mir einfach ganz genau vor und versuche es dann so, wie ich es vor Augen habe, auf das Papier zu bringen. Es gibt natürlich ein paar Tricks mit denen es anders wirkt, man muss zum Beispiel gut darauf achten, dass man Dinge, die im Hintergrund sind, kleiner zeichnet als die im Vordergrund, so bekommt das Bild unweigerlich mehr Tiefe ..." erklärte Alan und sah dann zu Cedric auf, der direkt hinter ihm stand. "Möchtest du es haben?" fragte er dann aus einem Impuls heraus. "Sagen wir als ... kleines Dankeschön für meine erste Harfenstunde?" schlug Alan mit einem leichten Grinsen vor.

Cedric grinste. "Na und? Aber die Röte steht dir ausgezeichnet.", erklärte Cedric ein wenig anzüglich. "Immerhin bist du ein hübsches Kerlchen, eigentlich bist du viel zu schade um als Geistlicher zu enden.", bemerkte er beiläufig.
"Faszinierend in jedem Fall. Aber so wie mein Talent bei der Musik liegt, liegt deines beim Zeichnen. Ich würde das mit aller Übung der Welt nicht so hinbekommen."
Er schaute ihn überrascht an und lächelte glücklich.
"Du willst es mir schenken? Wirklich? Das...ist sehr nett von dir, dankeschön."