William und Joanna - ab 1184 bis 1185

Richard lachte leise und zog Jasper noch dichter, so dass er dessen warme Haut auf der seinen spüren konnte. "Irgendwann ist doch immer das erste Mal, nicht wahr?" erwiderte Richard sanft. Er küsste Jasper erneut und ließ dabei eine Hand über dessen Rücken wandern, strich zärtlich über Jaspers breites Kreuz und ließ die Hand dann wieder hinab wandern.
"Du hast ja keine Ahnung wie lange ich schon auf diesen Moment gewartet habe ..." wisperte Richard und fing seinen Ritter in einem weiteren Kuss, hoffend, dass Jasper endlich nachgeben würde. Sobald der erste Schritt getan war, würde es leicht werden, nur musste Jasper endlich aufhören über all das hier nachzudenken. "... wie lange ich mir schon ausmale, was ich alles gerne mit dir anstellen würde ..." fügte Richard hinzu, als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten.
Richard strich sachte über Jaspers Brust, dann an dessen Hosenbund entlang und legte die Hand schließlich mit einem anzüglichen Grinsen auf Jaspers Schritt. "... und was für Freuden ich dir bereiten könnte."

Jasper

Jasper nickte langsam. "Ja, das ist es. Aber es ist alles so neu und eigentlich dürfen wir das nicht tun. Wir kommen in die Hölle dafür, Richard.", erwiderte er etwas ängstlich. Aber dessen Streicheleinheiten fühlten sich so unendlich gut an.
Er begann zaghaft den Kuss zu erwidern und schloss die Augen. "So lange schon?", wisperte er leise und legte die Hände auf Richards Brust.
Als Richards Hand zu seinem Schritt wanderte, stöhnte Jasper leise auf. "Oh Gott, Richard..." Damit hatte er ganz sicher nicht gerechnet, als er diesem Ausflug zugestimmt hatte.
"Was, wenn ich alles falsch mache?"

Richard zog eine Augenbraue in die Höhe. "Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass wir dafür in die Hölle kommen werden. Gott hat uns unsere Gefühle nicht ohne Grund gegeben, es ist nichts schlechtes daran, davon bin ich überzeugt." erwiderte Richard entschieden.
Er lächelte zufrieden als Jasper den Kuss zögerlich erwiderte. So war es schon viel besser. "Oh ja, furchtbar lange schon ..." murmelte er und küsste Jasper erneut als dieser die Hände auf Richards Brust legte. Jaspers Stöhnen jagte ihm dann schließlich einen Schauer über den Rücken und brachte Richard fast um die Beherrschung.
"Das wirst du nicht." erwiderte Richard heiser. "Und selbst wenn, dann lernst du im Handumdrehen wie es richtig geht, glaub mir." wisperte er in Jaspers Ohr. "Du musst es nur wollen und du wirst so wundervolle Dinge entdecken ..."

Jasper

Jasper seufzte leise und schaute Richard zweifelnd an. Jeder sagte einem von Kind an, dass es schlecht war, was er für Träume hatte. Was sie hier gerade taten...Wie sollte er diese Ansicht so einfach ablegen? Aber warum schuf Gott solch wunderbare Gefühle, wenn sie Sünde waren? War es dann noch ein gütiger Gott?
"Meinst du wirklich? Ich fürchte mich davor.", gab er zögerlich zu. Er erwiderte Richards Küsse und ließ die Hände dann über seine Brust nach unten wandern. Vorsichtig ein kleines bisschen mehr von Richard erkunden....
"Werde ich das? Dann....dann zeig es mir."

Richard schüttelte den Kopf. "Das solltest du nicht. Ich bin sicher, Gott sieht darin nichts verwerfliches. Du brauchst keine Angst davor zu haben." erwiderte er leise.
Er hoffte inständig, dass Jasper seine Scheu ablegen würde, sobald er den wichtigsten Schritt erst einmal getan hatte, denn Richard bevorzugte selbstbewusste Männer in seinem Bett. Männer, die ihm für eine kleine Weile die Verantwortung von den Schultern nehmen konnten und die ihn vergessen ließen, wer er war. Er brauchte niemanden in seinem Bett, der sich unterwürfig gab, das konnte er Tag ein, Tag aus in allen anderen Bereichen seines Lebens haben.
Richard war schon etwas zufriedener als Jasper begann seine Küsse zu erwidern und die Hände seines Ritters zögerlich über seinen Oberkörper strichen. "Das wirst du." versicherte Richard und grinste dann. "Oh nur zu gerne ..." wisperte er, griff nach Jaspers Handgelenk und zog ihn die letzten paar Schritte mit sich zurück an den Strand.
Dort zog er Jasper wieder an sich, küsste ihn innig und ließ die Hände zu dessen Hosenbund wandern. "Du wirst es nicht bereuen, glaub mir." flüsterte Richard atemlos.

Jasper

Jasper nickte langsam. "Gut. Ich werde versuchen mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass Gott uns genauso mag, wie er uns geschaffen hat. Es kann nicht nur Sünde sein so zu fühlen, das glaube ich einfach nicht."
Er spürte, dass er Richard etwas zu zögerlich war, aber für ihn war das hier das erste Mal, dass er mit einem Mann solche Zärtlichkeiten austauschte. Er konnte es kaum begreifen und fühlte sich so furchtbar unbeholfen.
Sie taumelten gemeinsam zurück zum Strand und Jasper keuchte auf, als die Hände seines Gegenübers zu seiner Hose wanderten, versuchte den Kuss etwas zu vertiefen und schließlich fanden sie sich im Sand wieder.

Richard genoss es, dass er Jasper nach und nach aus der Reserve locken konnte. Es ging zwar nur langsam von statten, aber er wusste, dass er geduldig sein musste, es würde sich sicher lohnen. Er ließ sich in den warmen Sand sinken, zog Jasper mit sich und war im nächsten Moment über ihm.
Er fing Jasper in einem innigen Kuss und begann dann ohne weiteres Zögern Jaspers Hose aufzuschnüren und schob sie ein wenig eilig herab.
Dann jedoch gestatte Richard es sich, einen Moment lang inne zu halten. Er stützte sich auf einem Ellenbogen ab, strich mit der anderen Hand sachte über Jaspers Oberkörper und ließ den Blick genüsslich wandern. Ihm gefiel, was er da sah, sehr sogar. "Hm, du siehst noch besser aus, als ich es mir ausgemalt hatte." brummte Richard zufrieden, strich Jasper durch die Haare und ließ einen weiteren Kuss folgen. "Was ist, traust du dich mir aus meiner Hose zu helfen? Immerhin bist du Schuld daran, dass sie so verflucht eng ist ..."

Jasper

Jasper wand sich genüsslich unter Richard, als sie gemeinsam im Sand lagen und er von seiner Hose befreit wurde. Er mochte das Gefühl von Richards Haut unter seinen Fingern. So warm, weich, samtig...Wundervoll. Er lachte leise auf.
"Das freut mich zu hören. Und ich denke, es wird mich nicht vor größere Herausforderungen stellen dich zu befreien. So, ich bin schuld?"
Jasper wurde etwas lockerer, auch wenn das Herz ihm bis zum Hals schlug. Zaghaft strich er über Richards Schritt, dann öffnete er dessen Hose und schob sie hinab.
"Das ist wirklich...atemberaubend."

Richards Augen funkelten vergnügt als Jasper auflachte. "Hervorragend." murmelte er und grinste dann spöttisch. "Natürlich bist du Schuld ... an deinem Gaul liegt es jedenfalls nicht." feixte er, stöhnte dann jedoch wohlig auf als Jaspers Hand zu seinem Schritt wanderte.
Richard schloss die Augen und ließ sich willig von seiner Hose befreien, dann sah er Jasper jedoch wieder an und lachte. "Atemberaubend? Welch ein hinreißendes Kompliment." Richard stahl Jasper einen Kuss und ließ seine Hand dann zwischen Jaspers Beine gleiten. Er würde es langsam angehen lassen, würde Jasper erst ein wenig reizen, ihn auf das einstimmen, was er mit ihm vorhatte und dann würde dieser auch sicher seine Furcht endgültig ablegen.

Jasper

Jasper grinste. "Ach nein? Man weiß ja nie." Er fuhr Richard durch die roten Locken. "Aber ein so verdientes Kompliment..." Seine Stimme ging in einem Stöhnen runter, als Richards Finger die nackte Haut liebkosten und er beinahe nicht mehr geradeaus denken konnte.
Das hier überflutete ihn mit nicht gekannten Gefühlen, aber er wollte es nicht missen. Und das leise Stimmchen, das ihn warnte und ihm einredete, dass es falsch war, was er da tat, wurde immer leiser und leiser, verstummte beinahe.
Er küsste sich Richards Hals hinab zu dessen Brust und ließ die Hände über Richards Rücken gleiten.

"Hm, was für ein Schmeichler du sein kannst ..." murmelte Richard leise und genoss, dass Jasper nun langsam selbst Initiative ergriff. Es machte ihn fast verrückt, Jasper stöhnen zu hören, zu hören, wie der Atem seines Ritters immer schneller ging ... Richard keuchte leise als Jaspers Hände über seinen Rücken glitten.
Schließlich war es mit seiner Beherrschung vorbei. Er hatte sich wirklich Mühe gegeben geduldig zu sein, doch nun hielt er es einfach nicht mehr aus. Er drehte Jasper herum, energisch, aber doch darauf bedacht seinen unerfahrenen Liebhaber damit nicht zu überrumpeln.
Dann beugte er sich vor und strich mit den Lippen noch einmal über Jaspers Ohr. "Entspann dich und genieße einfach ..." wisperte Richard, ehe er in seinem Tun fort fuhr und dafür sorgte, dass sie beide diesen Ausritt so schnell nicht wieder vergessen würden.

Jasper

Jasper grinste gegen Richards Lippen, ließ aber alles mit sich geschehen, was der junge Prinz gern wollte. Das alles ging so rasend schnell, sein Körper fühlte sich an, als würde er verbrennen, wo auch immer Richard ihn berührte.
Er fand sich auf dem Bauch im Sand wieder, stöhnte leise unter Richards Bemühungen. Doch als dieser sie vereinte, verspannte Jasper sich erst einmal. Es war unangenehm im ersten Moment, bereitete ihm Schmerzen, schließlich war es das erste Mal, dass er so etwas tat. Und doch war es irgendwie faszinierend.
Aber er versuchte wirklich sich zu entspannen. Es dauerte eine Weile, bis es ihm gelang. "Ich versuche es...",sagte er mit heiserer Stimme.

Richard stöhnte auf und schloss kurz die Augen als er in Jasper eindrang. Er war in der Regel nicht gerade ein sanfter Liebhaber, aber er ermahnte sich deshalb erst Recht dazu, es langsam angehen zu lassen. Er spürte, wie angespannt Jasper war und schließlich wollte er, dass es dem jungen Ritter Freude bereitete. Dass dieser es wiederholen wollte.
Richard legte die Arme um Jasper und hauchte einen Kuss auf dessen Nacken. "Ganz ruhig, es wird dir gefallen ..." murmelte er leise und begann sich vorsichtig zu bewegen.
Es fiel Richard schwer sich zu beherrschen, doch er riss sich zusammen und bemühte sich umso mehr darum, dass nicht nur er Gefallen an dieser Sachen fand, sondern dass es Jasper ebenso ging. Und mittlerweile hatte er in diesen Dingen immerhin selbst schon genug Erfahrung aufzuweisen.

Jasper

Jasper bemühte sich wirklich ruhig zu bleiben, sich zu entspannen und als Richard sich bewegte, ließ der Druck nach und die Erregung kehrte langsam zurück. Richard hatte Erfahrung, das war mehr als offensichtlich. Und vermutlich konnte er ihm nur deshalb die Angst udn Anspannung nehmen.
Ein sanftes Stöhnen entfloh einer Kehle, als er begann Richard entgegen zu kommen. Es veränderte sich und plötzlich war es ganz und gar wundervoll. Er hatte das Gefühl wahnsinnig zu werden vor Lust. Nie hätte er geglaubt, dass es so etwas geben könnte in dieser Welt.
"Oh Richard...."

Richard ließ sich viel Zeit, sorgte dafür, dass sie beide voll und ganz auf ihre Kosten kamen und schließlich ließ er sich nach Atem ringend neben Jasper in den warmen Sand sinken.
Einen Moment lag er einfach nur da, während sein Brustkorb sich rasch hob und senkte, dann drehte er sich auf die Seite, stützte sich auf einem Ellenbogen ab und strich zärtlich mit der freien Hand über Jaspers Brust. Seine Fingerspitzen fuhren federleicht über die warme Haut und Richard ergötzte sich daran als er die kurzen, weichen Brusthaare erreichte und sachte darüber strich.
"Und, was denkst du? Hat sich unser Ausritt gelohnt?" fragte er leise und grinste anzüglich.

Jasper

Jasper lag heftig atmend neben Richard im Sand, genoss das Rauschen des Meeres und die Nähe des Prinzen. Das war eine unglaubliche Erfahrung gewesen. Eine Erfahrung, die er gern wiederholen wollte. Er genoss die Liebkosungen, die Richard ihm zuteil werden ließ und fuhr durch die roten Locken, als er die Augen aufschlug.
"Oh, ich denke, das hat er sogar sehr. Es war eine faszinierende Erfahrung. Aber erkläre mir...wie hängt deine Frau da drin? Wie kann sie das einfach akzeptieren? Ist sie nicht eifersüchtig?"

Richard gab ein zufriedenes Brummen von sich als Jasper durch seine roten Locken strich. Er beugte sich zu ihm hinunter und gab ihm einen langen Kuss, ehe er leise seufzte. "Nun, von einfach kann wohl nicht die Rede sein." erwiderte er nachdenklich. "Es war ein ziemlich langer Weg bis zu dem Punkt an dem wir heute stehen. Wir haben nicht gerade wenig darüber gestritten, ich habe zwischendurch sogar versucht durch einen Klosteraufenthalt dieser Gelüste Herr zu werden, aber vergeblich ..." Richard fuhr mit dem Zeigefinger über Jaspers Brust und grinste leicht. "So ein hübscher Kerl wie du bringt mich einfach unglaublich in Versuchung." fügte er hinzu, ehe er wieder ernst wurde.
"Aber mittlerweile haben wir uns beide irgendwie damit arrangiert. Sie weiß, dass trotz allem mein Herz immer nur ihr gehört und ich sie nie wieder hergeben möchte. Aber sie weiß auch, wie es mir geht, wenn ich versuche zu unterdrücken was in mir vorgeht und das ... das ist kein Zustand in dem ich sie auch nur im entferntesten glücklich machen kann." Richard strich sich ein paar Haare aus der Stirn und atmete geräuschvoll aus. "Ich hatte längere Zeit keinen festen Liebhaber mehr, ich habe mir zugegebener Maßen nichts weiter dabei gedacht, aber Beatrice erklärte mir irgendwann, dass es ihr lieber sei, sie wisse mich bei einem Mann, wisse mit wem ich mich herum treibe und wo sie mich findet ... und obendrein einen Mann, den sie akzeptieren kann." Richard grinste und hauchte Jasper noch einen Kuss auf die Lippen. "Und da kamst du ins Spiel, mein süßer kleiner Ritter." wisperte er leise.

Jasper

Jasper lauschte nachdenklich. "Ich weiß, es ist unmöglich. Ich habe seit Wochen solche Träume, aber ich konnte niemandem davon erzählen. Es hat mich so gequält. Und jetzt kamst du so einfach und zeigst mir einfach einen Weg damit zu leben. Es auszuleben."
Er war dennoch erstaunt, wie sehr Beatrice zurücksteckte um ihrem Mann nicht im Wege zu stehen. Er hob die Augenbrauen.
"Das heißt....das heißt deine Frau hat mich für dich ausgesucht?!", fragte er fassungslos. "Unfassbar. Aber meinst du nicht, sie wird wütend auf mich, wenn du mehr Zeit mit mir verbringst?"
Fester Liebhaber....wie das klang. Dabei hatte er am Morgen noch gar nichts von all dem vermutet, nicht im Geringsten....

Einen Moment lang lehnte Richard seine Stirn an Jaspers und brummte zustimmend. "Ich weiß, wie es dir geht. Ich habe mich Wochen ... Monate lang damit gequält. Und selbst jetzt hat es immer noch einen leicht bitteren Beigeschmack, weil ich weiß, was ich Beatrice damit zumute. Doch so ist es wenigstens erträglich geworden."
Richard lachte leise. "Mehr oder weniger. Ihr ist aufgefallen, dass du mir gefällst und dass du mir ebenfalls hinterher gesehen hast. Sie hat eine ausgesprochen gute Beobachtungsgabe in solchen Dingen. Und dann hat sie alles in die Wege geleitet, um mir zu helfen." erklärte Richard. Dann grinste er und schüttelte den Kopf. "Ich bin in der Regel in der Lage ein ganz gutes Maß zu finden, sie wird schon nicht verärgert sein." Als Alan Brian noch nicht gehabt hatte, hatten sie es immerhin auch ganz gut hinbekommen. Nur in letzter Zeit hatte Richard ein klein wenig ausarten lassen, doch wenn Jasper ihm nun tatsächlich erst einmal sicher war, würde sich das zweifelsohne wieder einpendeln.
Richard gab Jasper noch einen Kuss und setzte sich dann auf. "Komm, lass uns noch eine Runde schwimmen gehen. Jetzt können wir das glaube ich wirklich gut vertragen." scherzte Richard munter.

Jasper

Jasper nickte und schloss einen Moment die Augen. Da war plötzlich eine so innige Beziehung zwischen ihnen. Ein Verständnis, das ihm so noch niemals jemand entgegen gebracht hatte. Ein zärtliches Lächeln huschte über seine Lippen.
"Sie ist eine wirklich außergewöhnliche Frau.", bemerkte er fast etwas fasziniert. "Ein gutes Maß? Da bin ich gespannt. Es freut mich jedenfalls das hier zu wiederholen."
Jasper setzte sich ebenfalls auf und nickte dann eifrig.
"Das ist eine gute Idee." Und ohne weiteres Zögern stürzte er sich in die kühlen Wellen.

Harry

Harry hatte wie üblich einen kleinen Stapel Pergament unter den Arm geklemmt und steuerte mit seinem Sachen zielstrebig den Garten an. Er wusste genau, wohin er gehen musste und er wurde nicht enttäuscht als er zwischen den Rosenbüschen hindurch ging und die kleine Wiese dahinter erreichte. Ein Lächeln huschte über seine Lippen als er Sophie dort im Gras sitzen sah, die Augen geschlossen und das Gesicht der Sonne entgegen gestreckt. Es war ein friedlicher Anblick, der ihn einmal mehr mit sich und der Welt versöhnte. Leise schlich er näher, um unbemerkt an sie heran zu kommen.
Sophie war für ihn ein wichtiger Bezugspunkt geworden. Wann immer er ein neues Gedicht oder eine neue Geschichte geschrieben hatte, war sie es, die sein Werk als erste lesen durfte und Harry hätte jedes Mal stundenlang neben ihr sitzen können, um ihr beim Lesen zuzuhören. Es kam ihm manchmal vor, als würde erst ihre Stimme seinen Werken wirklich Leben einhauchen, die Figuren lebendig werden lassen ... und jedes Mal, wenn sie ihm vorlas, fühlte Harry sich auf ein neues inspiriert.
Er musste zugeben, dass er ein wenig vernarrt in die jüngste Tochter des Lordkanzlers war. Am liebsten hätte er sie um den Finger gewickelt, sie in sein Bett gelockt und Nacht um Nacht mit ihr verbracht, doch gleichzeitig wollte er sie weder in Schwierigkeiten bringen, noch wollte er die Beziehung, die sie beide hatten, zerstören, denn sie erschien ihm so viel wertvoller als die ein oder andere Nacht, die er mit ihr hätte haben können.
Also verhielt Harry sich ihr gegenüber außergewöhnlich zahm und ließ die Finger von ihr. Aber er konnte es trotzdem nicht lassen immer wieder zu ihr zu kommen. So wie auch jetzt.
Er beugte sich eise zu ihr hinunter, so dass seine Lippen nur wenig von ihrem Ohr entfernt waren. "Oh Mylady, habt Ihr ein Herz für einen armen Taugenichts und wärt bereit ihn vor Eurem Bruder, diesem elenden Schinder zu verstecken?" fragte er leise und seine Augen funkelten dabei amüsiert.

Sophie

Sophie saß im Garten im Gras, genoss die Sonne und die Ruhe hier. Sie hing ihren Gedanken nach und war so vertieft, dass sie gar nicht bemerkte, dass Harry sich ihr näherte. So schrak sie leicht zusammen, als plötzlich seine Stimme neben ihrem Ohr erklang, dann lachte sie leise. "Harry! Erschreck mich nicht so.", tadelte sie amüsiert.
Sophie mochte Harry ausgesprochen gern. Er hing an ihr mit unerschütterlicher Hingabe, ließ sie all seine Werke lesen und eine Meinung abgeben, bevor irgendjemand anders es zu lesen bekam. Er war wie ein bester Freund. Ihr bester Freund, dem sie alles anvertrauen konnte und sie genoss diesen Zustand sehr.
"Ach, Ihr armer Kerl, musstet Ihr tatsächlich wieder so hart mit dem Schwert üben? Soll ich Euch unter meinen Röcken verstecken oder wie stellt Ihr Euch das vor, Ihr armer Taugenichts?"
Sophie lachte auf.

Harry

Harry lächelte schuldbewusst. "Ich bin sicher, du kannst mir noch einmal verzeihen, nicht wahr?" erwiderte er und ließ sich neben Sophie im Schneidersitz im Gras nieder. Er mochte ihr glockenhelles Lachen und war jedes Mal fasziniert davon, wie sie wirkte, wenn sie den Kopf etwas zurück nahm und lachte. Es war in seinen Augen ein wundervoller Anblick und nicht selten ließ er sich genau davon inspirieren, wenn er in einer seiner Geschichten eine Frau auftauchen ließ.
Im nächsten Moment musste er sich jedoch hart auf die Zunge beißen, um nichts unbedachtes zu sagen. Es lag ihm auf der Zunge zu erwidern, wie gerne er sich unter ihren Röcken verstecken würde und dass es ohne Zweifel ein erbauliches Versteck wäre, doch Harry konnte er gerade noch herunter schlucken.
Dann grinste er schief. "Heute noch nicht, aber ich müsste bald zu ihm." gestand er seufzend. "Aber ich habe ein neues Kapitel meiner Perseus Geschichte fertig ... ich hatte gehofft, du würdest sie lesen und mir den Tag damit noch ein wenig versüßen, bevor dein Bruder mich findet und zu diesem scheußlichen, zeitraubenden Training schleift." erklärte Harry und lächelte entwaffnend.

Sophie

Sophie lächelte ihn sanft an. "Aber sicher...ich würde dir doch alles verzeihen, Harry." Sie mochte den jungen Königssohn ausgesprochen gern und verbrachte ausgesprochen gern Zeit mit ihr. Oft vergaß sie, dass er hier war, weil sein Vater wollte, dass er Ritter wurde. Sie hoffte einfach, dass er noch sehr lange hier bleiben würde.
"Oh wirklich? Nazürlich will ich es lesen, zeig her. Die Geschichte es wundervoll, ich bin gespannt darauf wie es weitergeht. Aber ich fürchte wirklich, mein Bruder wird dich trotzdem finden und zum Training mitnehmen."
Sie grinste und nahm ihm das Papier aus der Hand. Nach ein paar Zeilen versank sie in der Geschichte. "Oh, das ist wundervoll..."

Harry

Sophies Lächeln wärmte Harry das Herz und er nickte langsam. Ja, solche Sachen würde sie ihm immer verzeihen, das wusste er genau. So ging es ihm nämlich ebenfalls.
Harrys Augen leuchteten als er Sophie den Text gab, er wusste, dass er in ihr eine dankbare Leserin hatte, denn sie vertiefte sich immer sofort in seine Werke, machte aber durchaus auch kritische und überaus kluge Anmerkungen und brachte ihn damit ausgesprochen gut voran.
Er seufzte leise. "Ja, das schätze ich auch. Aber bis dahin kannst du mir die Zeit ja noch etwas versüßen, in dem du es vorliest, hm?" schlug er dann lächelnd vor.
Und dann streckte er sich neben ihr im Gras aus und bettete seinen Kopf ganz selbstverständlich auf ihren Schoß. Etwas, das er schon oft getan hatte, wenn sie seine Werke las und es war irgendwie ein vertrautes Ritual geworden. Und jedes Mal war Harry fasziniert davon wie diese Geste so intim sein konnte ohne dass sie zwischen ihnen beiden anzüglich wirkte. Es verwirrte ihn immer wieder aufs Neue.
Sophie war so ganz anders als jede Frau, der er bisher begegnet war und seine Gefühle für sie konnte er gar nicht so recht in Worte fassen - etwas, das ihm, der sonst für alles und jeden die richtigen Worte fand, absolut befremdlich war.